Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 19, 1919, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    I !
Olf
PÜBUSHED AND DISTRIBUTED ÜNDER
PERJIIT (No. 864). ÄUTHORIZED BY THE
ACT OP OCTOBER 6, 1917, ON ' FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAEA, NEBB
. BT ORDER OF THE f RESIDENT
A. S. BURLESON, POSTMASTER-GENERAC
Ab American Kewipaper
whlch itands for Araeri
can Ideals and principleg
publifihed In th Ger
an lanrnage for Amerl
can citizens wbo read
WT rf
s
y
w.
Wvyi
VW
WV'
Gernian
t '
t. ,
35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Samstag, icu 19. Juli 1919.
8 Seiten.-Nr. 110.
-ffo
o A (fl srl K
rAl
cv .? '
ifiW
Nrt
y
M
V w
111
' w
De,M,e
J i
auf der Wetonr
werden der Welt verkünden, was Deutschland
jetzt nach Herstellung des Friedens nach autzen
und innen zu tun gedenkt
Vor einseitiger auswärtiger Politik gewarnt
Berlin. 19. Juli. (23on Carl D.
t3roai, Korrespondent der Unitcd
Preß.) Reichskanzler Bauer und
der Minister des Auswärtigen Mül.
ler werden nächste Woche in vcrschie.
denen Teilen des Reiches Reden hal.
, tat, derWclr mitteilend, was Deutsch
land jetzt, daß der Frieden erklärt
ist. innerhalb und außerhalb der
Reichsgrenzen zu tun beabsichtigt.
Es wird angenommen, das; die bei
den Minister in ihren Reden an
Amerika appellieren werden, obgleich
sich in gewissen politischen Kreisen
das Gesühl geltend macht, keine ein.
Zeitige auswärtige Politik zu trei.
ben, da solches gefährlich ist. Es
wird geltend gemacht, das; Deutsch.
, land versuchen soll, sich die Freund,
schast aller Nationen zu erwerben.
Die Redner worden nach wie vor
wiederholen, daß daS neue Teutsch,
land sein Bestes versuchen wird, den
Bestimmungen des Vertrages nach.
. zukommen, eine baldige Zulassung
Teutschlands zur Völkerliga aber
wird angestrebt werden. Auch wird
man bestrebt sein. Milderungen der
Fricdenöbcdingungcn zu erhalten.
Das Programm der Unabhängigen.
Berlin. 19. Jull. Die Führer
dex unabhängigen Sozialnten eru
chen das deutsche Proletariat, am 21.
Juli gegen den imperialistischen
Frieden von Versailles zu protestie
ten. Das Programm der Unabhän.
gigen sieht Versammlungen und eine
n,wf0 knr in henm internationale
Solidarität des Proletariats beim
Beginn des gemeinsamen Kampfes
um die Kontrolle der politischen
Macht und der Beginn einer Welt,
revolution" proklamiert werden soll.
(In Frankreich und Italien ist für
den 21. Juli der Generalstreik von
den sozialistischen Parteien der bei.
den Länder angesagt worden. D.
Red.).
Die neue Ctcnerborlage.
Weimar, 19. Juli. Es wird
berichtet, die neue Steuervorlage se
he eine Extrastcuer von dreißig Pro.
,zent für Kapitalien vor; auch wer.
den sehr hohe Steuern für Einkom.
men angesetzt werden, letzteres wird
eine Reichsstcucr fein, und die Be
dürfnisse der einzelnen Staaten wer.
den mit dieser Steuer gedeckt werden.
' Finanzministr Mathias Erzbcrger
beabsichtigt angeblich, die Besteue
rung der Nation zu zentralisieren.
Zunächst werden die Steuern äuge,
mein erhöht und außerdem eine hohe
Steuer für Luxusgegcnstände einge.
führt werden. Für Anzeigen wird
eine Steuer von zchn Prozent erho.
ben werden.
Die Nationalversammlung wies
, einen Antrag der Sozialisten ab, in
' welchem die Abschaffung des Adelö
verlang! wuroe, oie icanonum
Sammlung aber sprach sich für einen
Erlab aus. welcher die Gleichheit
aller Frauen und Männer ancr.
kennt: besondere Rechte und Privile.
gicn, die sich auf Geburt oder sozia.
als Stellung stützen, werden nicht
anerkannt. Die neue deutsche Vcr
fassung verbietet es einem deutschen
Bürger einen Titel oder eine Aus.
Zeichnung von einer fremden Regie.,
rang anzunehmen.
Leder wird freigegeben.
Berlin. 19. Juli. Das offizi
elle Kontrollbureau hat genügend
importiertes Leder freigegeben, wel
ches zur Herstellung von 3,000,000
Paar Schuhe reichen wird. Dieses
geschah, um die Einfuhr von ferti.
gen Schuhen zu beschränken. Der
'cdcrvorrat wird an die verschiede,
nen Schuhfabriken Deutschlands vcr.
teilt werden. Aus den Städten, die
an daS Okkupationsgebiet grenzen,
und aus der Gegend der Ostseehäfen
wird gemeldet, das; die Preise für
Tertilmaren bedeutend zurückgegan
gen find, da diese Waren bereits ein
'geführt werden.
Kriegsrccht über Pommern.
Berlin. 19. Juli. an, Pom
mern ist hochgradig erregt über die
Verkündigung dcZ Belagen,:!g?,u,.
slandeS daselbst und über einen Be
srbl. welcher den Arbeitern einfach
ffs;
er
itt
r
das Streiken verbietet.
Die Arbeiter bestehen darauf, daß
das Kriegsrecht wieder aufgehoben
werde, und daß Gefangene, die wäh
rcnd des jetzigm Streiks verhaftet
wurden, freigelassen, und die Arbei.
terräte amtlich anerkannt werden.
In der pommcrschen Hauptstadt
Stettin find die GaS, die Elektrizi.
täts. und die Wasscranlagen geschlos.
sen, u. der ganze Straszenbahndienst
ist eingestellt worden. Nach den letz,
tcn Gerüchten gewinnt der Streik
an Ausdehnung: doch hoffen die
Beamten mit Hilfe von Truppen die
Nahrungsläden offen halten zu kön
nen. Dieses wird als ganz beson
ders wichtig erachtet, da der Hafen
verkehr aufgehört lja,
Es wird ferner berichtet, daß auch
Arbeiter auf Landgütern ihre Tä
tigkeit eingestellt haben: indeß soll
dort bis jetzt alles ruhig sein.
Nheinschiffahrtsrechte.
Bern, 19. Juli. Die Holland!
sche Regierung hat da3 SchiffahÄs.
recht der Schweiz suf dem Rhein mit
allen dazu gehörigen Privilegien an.
erkannt. . , (Unter den Vertragsbestim
mungen ist die Schweiz sowohl wie
Holland zu zwei Vertretern zu der
auS 19 Mitgliedern bestehenden
Rheinkommifsion berechtigt, welche 6
Monate nach der Unterzeichnung ins
Leben tritt.) ' ;
Lersncr Deutschlands Vertreter in
. Frankreich.
- Versailles, 19. Juli. Halbof.
fiziell wird angekündigt, daß Baron
von Lersner, Führer der hiesigen
deutschen Kommission, zum deutschen
Geschäftsträger in .Frankreich :: er.
nannt worden ist. (Die Ernennung
des Baron v. Leröncr ist der erste
Schritt zur Wiederaufnahme der
freundlichen Beziehungen zwischen
Teiitschland und Frankreich.)
Der Vertrag mit Oesterreich.
Paris, 19. Juli. Endlich fol.
len die noch fehlenden Klauseln zum
Fricdensvertrag mit Oesterreich voll,
ständig ausgearbeitet sein und wer.
den am -Montag den österreichischen
Delegaten unterbreitet werden. Die
sen wird eine Frist von zehn Tagen
gegeben werden, um schriftliche Ge
genvorschläge und Einwendungen zu
erheben. Zehn. Tage wird dann der
Rat der Fünf zur Erwiderung in
Anspruch nehmen. Das Friedens
Protokoll dürfte schmerlich' vor dem
10. August unterzeichnet werden.
Generalstreik der Landarbeiter beab
sichtigt.
Berlin, 19. Juli. Eine Tepe
sche aus Weimar an den Lokalan
zeiget meldet, daß kommunistische
Agitatoren einen allgemeinen Streik
der Landarbeiter vorbereiten; dersel.
be soll am 4. August beginnen. In
der, Depesche heißt es ferner, daß der
preußische Ackerbauminister Braun
im Landtag den pommcrschen land'
wirtschaftlichen Verein beschuldigt,
Beamte, die zwischen Landarbeitern
und Gutsbesitzern vermitteln, zu be
stechen versuchen. In manchen Fäl
len sei ihnen dieses auch gelungen.
Besucht ihren Gatten.
London, 19. Juli. Die frühere
deutsche Kronprinzessin Cäcilie wird
demnächst auf der Insel Wieringen,
Holland, ihren internierten Gatten
Friedrich Wilhelm besuchen. Es wird
ferner gemeldet, daß der Cr-Kaiser
sich von feiner starken Erkältilng er.
holt.
Ein Verschwundener taucht aus.
Stclla. Ncbr.. 19. Juli. Pastor
I. Paul Recvcs, der im Winter des
Jahres 1916 verschwand, ist in Kali,
formen aufgetaucht. Zur Zeit feines
Verschwindens war er Pastor in
Morrowsvillc, Kansas, und war in
Stclla wohlbekannt. Seine Gattin
nebst zwei kleine Kinder waren zur
Jcit zun, Besuch bei dessen Eltern
i Oklahoma. Wie die Mutter des
Mannes berichtet, soll NeevcZ ganz
plötzlich am Gedächtnisschwund ge
litten haben und war in einem
Schneeslurm niedergestürzt. ii,,d hat
te s'ch von diesem L.'-.oen nur lang.
jaU crhelt,
Zur Beilegung der
Situation in ZNexiko
Der Kongreß soll versuchen, daselbst
wieder Ruhe und Ordnung her
zustellen. .
Washingtons 19. Juli. Konfe.
renzen zwischen mexikanischen Par
teiführern und einem auS Mitglie.
dern beider Häuser zusammengesctz.
ten Kongreßkomitee zu dem Zwecke,
Gesetz und Ordnung in Mexiko
wieder Herzustellen, werden in einem
Beschlusse empfohlen, der im Hause
von Repräsentant La Guardia von
New ?)ork unterbreitet wurde. "
Das Komitee soll aus fünf Scna.
torcn und fünf Repräsentanten be
stehen und mit Vertretern Carran
za's, Angeles', Diaz'. Pclaez' und
Zapatas konferieren und auf Ein
setzung einer provisorischen Regier
ung, die die Unterstützung aller Par.
tcien haben würde, bis eine dau
ernde Regierung geschaffen werden
könne, hinwirken.
Satten es auf
Munition abgesehen
Wien. 19. Juli. Vier Männer,
die angaben, sie handelten im Auf.
trage der hiesigen tschechischen Ge.
sandtschäft, fuhren m einem Automo
bil nach dem großen RegierungSar
senal und verlangten den flomman
Kanten zu sehen. Der Führer der
Vier legte 400.000 österreichische
Kronen ($80,000) auf daS Pult des
Kommandanten und sagte: Wir
kommen von der tsckzechischen Regie
mng, uin die versprochene Munition
zu holen." Der Kommandant befahl
der Ordonnanz, die vier Männer zu
verhaften. Der Anführer zog eine
Pistole hervor und fchok den Kom
mandanten tod. Auf den Knall des
Schusses eilte die Wachmannschaft
ins Zimmer. Die vier Besucher
sprangen einer nach dem anderen
aus dem Fenster aus einer Höhe von
100 Fuß hinab. Drei waren auf
der Stelle tod, dem vierten waren
beide Beine gebrochen. Die Polizei
verhaftete zwei, andere Männer, die
in dem - Automobile In - der Nähe
warteten. Einer von diesen hatte
1,000.000 Kronm (200.000) ; im
Besitz. Die tschechische Gesandtschaft
erklärt, von der ganzen Sache nichts
zu wissen.
Bolschewisten und
Finnlands Armee
Stockholm, 19. Juli Hier ein
getroffenen Nachrichten zufolge wur
de die südliche finnische Armee von
bolschewistischen Strcitkräften voll
ständig aufgerieben, während es dem
nördlichen Armeeverband gelang, sich
ohne nenneswcrte Verluste zurückzu
ziehen. ,
Verurteilung von
Alabama cynchern
Bay Mine'tte, Ala.. 19. Juli
Zum ersten Mal in der Geschichte des
Staates Alabama bekannten sich ge
stern im Baldwin County Gericht
dreißig Personen schuldig, ein Lynch,
gcricht zur Ausführung gebracht zu
haben. Es handelt sich dabei um
den Fall dcs Frank Foukal, eines
Weißen, der des Mordes beschuldigt
war und in seiner Zelle von den
Lynchern erschossen nmrde. Zwei
der Angeklagten bekannten sich des
Mordes schuldig und erhielten lange
Zuchthausstrafen zudiktiert; zehn an
dere, die sich der Teilnahme am
Lynchgericht schuldig erklärten, wur
den mit Geld, und Haftstrafen be.
legt. Das Urteil gegen die restlichen
18 Personen wird am Montag ge
fällt werden.
Nriegsrecht über
Serbien verhängt
Wien. 19- Juli. Ueber ganz
Serbien ist das Kriegsrecht verhängt
und der Bahndienst ist tm ganzen
Lande eingestellt worden. Belgrad
und andere Städte find der Schau
platz beständiger Lkundgebungcn. die
gelegentlich von blutigen Zusammen
stößen zwifa'n Regierungsmippen
und Revolutionären begleitet sind.
Dr. Karl Muck noch hier.
Waslnngton, 19. Juli. Dr. Karl
Muck, der frühere Dirigent des Bo
stonec Symphonieorchestcrs. dr
während de Krieges als gefährli
cher AuSlmider interniert wurde, be
findet sich noch in Fort Ogle
thorp?. prüder war berichtet wor
den, Tr. Muck fei deportiert wor
den. 1:i Abgeordnete Siegel von
Neio Z!ork hatte daher um Auskunft
izcbcten.
Carl lZaarmann )r.
verliert sein Leben
Wurde nahe Springficld, Nebr., das
Opfer eines bedauerlichen Auto-Unglücks.
Herr Carl Haarmann jr. 25
Jahre alt, Sohn von Herrn und
Frau Carl Haarmann fr., von .hier,
ist früh heute morgen im Hause des
Farmers Frcö Gleßmann bei
Springfield, NÄr., an den Folgen
eines Autounglücks gestorben, das
sich Freitag nachmittag zugetragen
hat. I ;
- Carl Haarmann und sein Vater
traten oester. morgen in ihrem
Auto eine Fahrt nach Arayo, Col.
an, wo sie emez Farm eignen und
wo sie sich eine! Woche aufzuhalten
gedachten. Sie purden, eine Strecke
weit von Frl. Margaret Mcyen, einer
Freundin des jungen Haarmann,
begleitet, die bis nach Lincoln mit
fahren und von dort aus mit, dem
Bahnzuge zurückkehren wollte.
Frl. Meyen lenkte das Automo
bil, das unweit Springfield auf
dem alten Liiicoln-Omaha.Denver
Hochwcg beim Ueberfahren eines
Wasferdurchlaß (Culverts) von der
Seite sprang ' und die Böschung
hinabstürzte, wobei es sich zweimal
überschlug. Der Zunge Herr Haar
mann wurde mit dem Kopse unter
das Automobil f eingezwängt und
konnte nur mit äußerster Anstren
grmg der herbeigeeilten benachbarten
Farmer nd Paffanten aus seiner
schrecklichen Lage befreit werden.
Als man das Auto in die Höhe ge
schraubt hatte, fing es an zu rut
schen und er wurde obendrein noch
mehrere Fuß weit geschleift. Er er
litt einen schweren Schädelbruch
und die Haut war ihm beinahe über
den Kopf gezogen.
Herr Haarmann Sr., und Frl.
Mcyen kamen mit leichteren Beriet
zungen davon. Der Schwerver
letzte wurde in das Haus des Far
mers Fred Ghchmann bei Spring
field gebracht und ärztliche Hilfe aus
Springfield und Omaha yerbeiAholt.
Dr. T. I. Dwycr, der auS Omaba
herbeigeeilt kam, mußte leider kon.
stärkeren, daß dek'Mwervcrletzte fun
ge Manii karnn Aussicht auf die R't
tung feines Lebens hatte und in der
Nacht ist er trotz aller ärztlicher Kunst
verschieden.
Der jähe Tod des allgemein belieb
ten und tüchtigen Mannes ist ein
schwerer Schlag für seine Eltern.
Außer seinen untröstlichen , Eltern
hinterlaßt er eine Schwester, Frau
Percy Treibus, und einen Bruder,
William Haarmann, sowie eine qroße
Anzahl von Verwandten und Freun
den. Der allzufrüh Verstorbene war r
kurzem aus dein Militärdienst aus
gemustert worden. Er hatte einen
großen Freundeskreis, der ob seines
unzeitigen Todes in tiefe Trauer der
setzt wurde. Der Dahingeschiedene
war ein aktives Mitglied des Musik
Vereins und verfügte über eine schöne
Baßstimme. Der Unfall zählt zu
den traurigsten, die sich seit längerer
Zeit ereignet haben.
Frl. Margaret Meycn. die das
Auto lenkte, als das schreckliche Un
glück passierte, ist die Toclster von
Herrn und Frau Paul Meycn. 3026
Emmet Str. Sie ist ein Mitglied
des Damenchors Concordia. . Ihr
Gcmütszilftand über das schreckliche
Begebnis ist ein verzweifelter.
Die Beerdigung des allzufrüh Ver
storbenen jungen, allgemein geachte
tcn Mannes wird' wahrscheinlich
Montag nachmittag stattfinden.
Der Papst über yebung
der BloÄade ersreut
Rom. 19. Juli. Papst Bencdict
hat an die Bischöfe Deutschlands
cjnen Hirtenbrief geschrieben, in
welchem er seiner Freude über'di?
Hebung 'der Blockade Ausdruck vcr.
leiht. Gleichzeitig machte er die Em.
pfehlung, daß' in der Frage der
Kriegsentschädigung christliche Bohl,
tätigkcit gcül't werde.
Der italienische
General-Streik
Florence, Italien, 19. Juli.
?ün, Anbetracht des ,u erwartenden
Generalstreiks wurde hier von 50..
000 Mann eine bewaffnete S'urger.
garde ins Leben gerufen, deren Auf.
aabc darin besteht, die Ordnung aus
reck.t zu erhalten.- Der Ternonstra
tionsausstand wurde von der Arbei.
terkodcration für den 20. und zi.
Juli festgesetzt, .
Es bezahlt sich, in den Klaf.
fifizierten Anzeigen' der Tribüne zu
tamontimn
walöbrand im Westen
wird immer drohender
Die Fcncrbckämpsung mag eine Mil
lion Dollar kosten. Mehrere
Städte bedroht
Spokmie, Wifh., 19. Juli. Die
im' westlichen Moniana und nördli
chen Jdciho herrschenden Waldbrände
nehmen immer größere Dimensionen
an und man befürchtet, daß diesel
ben nicht erfolgreich bekänrpft wer
den können, falls nicht bald günstige
re Witterung und Regenfall eintritt.
Das Feuer, welches jetzt bereits über
eine Woche wütet, und bereits jetzt
Nutzholz zu unermeßlichen Werten
vernichtet hat, dringt mit unglaubli
cher Schnelligkeit vor, so daß heute
verschiedene kleine Städte, die in der
Feuerzone liegen, von den Flammen
vollständig umzingelt und von jedem
Verkehr mit der Außenwelt abge
schnitten sind. ' . - '
Das Feuer in der Nähe von Hen
derson, Mont., breitete sich über das
ganze Gebirge aus, so daß keine
Möglichkeit besteht, dasselbe erfolg,
reich zu bekämpfen. Die Flammen
des Waldbrandes in der Nähe von
St. Regis. Mont., haben den Clar!
Fork Fluß überfetzt und breiten sich
über ein weites Gebiet aus. Der
Forstaufseher White, von den Lolo
Waldungen, in welchen Henderson
und St. Regis liegen, erklärt, daß
es im ganzen Lande nicht genug
Männer zur Bekämpfung dieses rie
senhaften Waldbrandes gebe, wenn
nicht bald Regen eintritt.
Die Bundes Arbeitsvermittlung
ersuchte jede Zeitung, im westlichen
Montana, , zeigen zu veröffentli
chen, in , .chen Männer als Frei.
willige für die Feuerbekämpfung
verlangt werden. Dieselben erhalten
gute Bezahlung.
Boise. Jdaho, 19. Juli. Wie
dem Gouverneur D. W. Davis mit
geteilt wird, dürften sich die Kosten
der Bekämpfung der Waldbrände in
dieser Saison auf mindestens ZI,
000,000 belaufen; da in den letzt
jährigen - Bewilligungen nur, die
Summe von 546,000 beiseite gesetzt
wurde., soll der Kongreß von der Ge
neral-Landoffiee, welche die Aufficht
über die Nationalforste führt,, er
sucht werden, die nötigen Gelder zu
bewilligen. Falls die Notivendigkeit
geboten ist, beabsichtigt der Gouver
neur, die Mithilfe von Bundestrup-!
pen bei der Bekämpfung der Wald
brände zu erbitten, wie dies bereits
im Jahre 1910 der Fall war, als
große Flächen wertvoller Nutzhölzer
i n nördlichen Jdaho und westlichen
'mm dem, Element zum Opfer
ö Aussperrung der
Arbeiter in Chicago
Chicago, 19. Juli. Das Chi
cagoer Arbeiterproblem, von dem be
reits 115,000 Personen betroffen
find, nahm heute schärfere Formen
an. als 237 städtische Maschinisten
der Feuerwehr und der Pumpstati
on' ihre Resignation einreichten.' Sie
verließen heute um 8 Uhr morgens
ihre Arbeitsplätze und erklären, nicht
wieder zur Arbeit zurückzukehren,
bis ihrer Forderung, den Stunden
lohn von 41 aus 80 Cents zu erhö.
hen, Folge geleistet wird. f-
Städtische Beamte erklären, daß
die Stellen der 'Ausständigen durch
Ersatzmannfchaften besetzt werden, so
daß die. Stadt hinreichend vor Feuer,
gesahr beschützt ist. .
Auch die Angestellten der verschie
denen Straßenbahn und Hochbahn
Systenze haben , sich mit überwälti
gender Mehrheit für einen Streik
zur Erzwingung höherer Löhne aus
gesprochen. ES besteht die Hoffnung, daß der
Ausstand und die Aussperrung der
Banhandwerker in Kürze beigelegt
wird,, da, wie Herr Simon O'Ton
nell, Sekretär der Organisation der
Vauhandwerkcr, den Arbeitern mit
teilte, der Ausstand derselben nicht
autorisiert ist. Es wurde ein aus
fünf nicht interessierten Männern be
stehendes Komitee ernannt, welches
heute niit den Bauunternehmern ver
handeln soll.
Die Streikabstinimung der Stra
ßenbahnangestelllen wurde nach dem
Hauptquartier von, deren Organisa
tion in Boston gesandt, von wo aus
der Streikbefehl erlassen wird.. Es
ist die Möglichkeit vorhanden, daß
die Löhne der Streiklustigcn von ih
ren Arbeitsgebern freiwillig erhöht
werden. Präsident Britton I. Budd,
von den Hochbahnen, hat sich an die
Staatökonlinission für öffentliche,
Nutzbarkeiten mit dem Ersuchen ge.
wendet, die Fahrpreise erhöben zu
dürfen, um den Angcslclltcn ,eine
GelMMgge geben ju'lon.ncn.
Neue Pacifimotte
sticht heute in
Dieselbe setzt sich aus 200 Uriegsschiffen mit eine
Besatzung von 2,000 Offizieren und 35,000
AZann zusammen
Ist dazu berufen, Amerikas Westküste zu schUtzen
Newport News. Va 19. Juli.
(Bulletin.) Mit 25 Zerstörern
an der Spitze ist heute um 8:30
früh die Pacific Flotte unter dem
Befehl des Admirals Hugh Rodman
von Hampton Roads aus in See ge
stochcn. tvt . . . i vi . i. -t r
ncmporr vcems, xsa., iv.
cvtt
(United Preß.) Die- neue Paci
ficflotte, die erste gewaltige See
streftmacht, welche dieses Land je
mals zum Schutze der Westküste kon
zeiitriert hat, sticht heute von Hamp
ton. Roads "aus in die See. Seit
Wochen sind die Kriegsschiffe all
mählich auf der Höhe von Old Point
Comfort zusammengezogen worden.
Acht Schlachtschiffe das Flaggen
schiff Birmingham von. dem. Zersto
rergeschwader,' ein Kohlenschiff und
Dutzende Zerstörer liegen unter
Dampf, um auf ein gegebenes Sig
nal als Vorhut in die See zu ste
chen. Admiral Hugh Rodman, der die
Flotte befehligt, befindet sich auf sei
nem Flaggenschiff New Mexiko. Die
sem schließen sich die Schlachtschiffe
Wyoming, Arkansas, New Fork, Te
xas, Arizona, Jdaho und Mississip.
pi an. Das Zerstörergeschwader
zählt 65 Schiffe. -
Das erste Ziel ist der Panama
Kanal; es ist das erste Mal, daß
eine so große Kriegsflotte durch den
Kanal fahren wird. Sobald die
ganze Flotte an der Pacificküste, ein
getroffen' ist, wird , sie sich aus, 200
Schissen mit einer Besatzung .von 2.
000 Offizieren und . 33,000 . Mann
zusammensetzen. An , Tonnengehalt
widerruf des Handel
mit dem Feind" Gesetz
vom Senat verworfen
Wassiington, 19. Juli. Senator
Fall, von Neu-Mexiko, reichte gestern
M Senat einen Zusatz zur Sun
dry Civil" Bewilligungsvorlage ein,
in welchem er die Aufhebung des
Handel mit dem Feind" Gesetz der
langte, da gegenwärtig, die Han
dclsbezichungen mit Deutschland
keinen Beschränkungen unterliegen.
Bei der vorgenommenen Abstim
mung wurde das Amendement je
doch mit 33 gegen 27 Stimmen
verworfen. Die republikanischen Se
natoren Warren Nelson, Scott und
Kellogg stimmten gemeinsam mit den
Demokraten gegen die Vorlage.
Senator Underwood, von Alabama,
war der einzige Demokrat, der da
für stimmte. Der demokratische Se
nator Meyers, von Montana,
machte einen erfolglosen Versuch, der
Bewilligungsvorlage einen Bewilli
gungszusatz von Z50,000,000 und
$5,000,000 für Arbeiten, am Rckla
micrungsprojckt und zur Unter
stützimg der Landwirte des Westens,
welche- unter der großen Trockenheit
zu leiden hatten, durchzubringcn.
Nach Kassierung der Sundry
Civil" Bill suspendierte der Senat
für' kurze Zeit die Arbeiten, damit
die Vorlage sofort von den Vor
sitzenden des Senat und Abgeordne
tenhauses unterzeichnet werden und
dem Presidenten zur Unterschrift
überbracht werden konnte.
Polizeibeamte als
Schnapsdiebe
Des Moines, Ja.; 19. Juli.
Zwei Polizeibeamte, Sergeant Guy
Kelfo und Patrolman L- B. Newell,
wurden von Agenten des Justiz
dcparteinents wegen Entwendung
von 20 Kisten mit Schnaps vo
W. E. Garvin, von VanMcier, in
Haft genommen. Der Schnaps hatte
e'.nen Wert von $t,S00. Nach den
Aussagen der Bundcsagenten bega
ben die Polizisten sich auf die Farm
Garvins, wo sie sich sür Bundesbe
amlen ausgaben und nahmen den
Schnaps in Beschlag.' Sie nahmen
keine Verhaftungen vor. Nach den
Aussagen der Regierungsbeamten
wurde der Schnaps nach Tcö
Moines gebracht, wo er jedoch nicht
den Bundesbeamten übergeben
sondern verkauft wurde. .
See
wird sie zweimal so groß sein, wie
jene amerikanische Flotte, die im
Fahre 1908 die Reise um die Welt
machte.
Von der Zeit an, wo die Flotte
die Fahrt antritt, werden nach und
nach andere Kriegsschiffe zu ihr sto
ßen. Sechs Schlachtschiffe Birgt
nia, New Jersey, Nhode Island, Ge.
orgia, Ncbraska und Vermont wer
den sich derselben anschließen, deö
gleichen alle Kreuzer, die sich gegen
wärtig im Stillen Ozean befinden.
Sechzehn Großkampffchiffe bilden
den Kern dieser Armada. Wie Ad
miral Rodman sagt, werden 100 der
200 Schiffe durch den Pansmakanal
fahren; 55 Schiffe gehören der Zor
störerklasse an. Kriegsschiffe, die an
verschiedenen Punkten des' Atlanti
schen! 'Ozeans Dienste tun, werden
sich der Flotte am Panama Kanal
anschließen.
Der Stab des Admirals Rodman
setzt sich aus folgenden Offizieren zu
samemn: Near Admiral Nathan A.
Twining, Stabschef; Kapitän Geor
ge R. Venable, Oberquartiermeister;
Commander John H. Jden, Ober,
stabsarzt; Commander Samuel H.
Robinson. Chef des Flotteningeni
eurcorps; Lieutenant . Commander
James H. Ingram, Flaggenleut
naut; Commander Roland Brainard,
Chef des Geschützwesens; Lieutenant
Commander Stewart A. Manahan,
Flottenradiooffizier; Lieutenantcom
mander Chauncy A. Lucas, Flaggen
sekrctär; Cmmaydcr Julius , A.
Furer,-' Fs't?nkoustn:?ttonZoffizier;
Kapitän Evau..W. Scott, , Flotten
kaplan. -,',-.,.,.,.,.
Das Flaggschiff New Mexiko wird
von Kapitän Arthur L. Willard be
fehligt. - '
Präsident wilson
wird nicht nachgeben
Er will nicht gestatten, daß an dem
Vertrag gerüttelt und gerührt
wird. 1
Washington, 19. Juli. Admi
nistrations-Senatoren haben erklärt,
daß Präsident Wilson wohl Meinun
gen über beabsichtigte Aenderungen
des Friedensvertrages anhören aber
keine Abänderungen desselben sei
tens des Senats gestatten werden
wird. Senator Hitchcock hat sich nach
einer mit dem Präsidenten gestern
abend gehaltenen Konferenz in nach
stehender Weise geäußert: Es han
dclt sich gegenwärtig öinfach dämm,
in welcher Weise die RatifikationZ.
Resolution abgefaßt werden soll. Es
liegt keinerlei Gefahr vor, daß der
Friedensvertrag irgend welche Ab
Lnderung erfährt. Er wird, was den
Text anbetrifft, ratifiziert werden,
ohne daß das Zipfelchen auf dem
i" oder der strich durch das X
fehlt." '
wird für Tapferkeit
mit Befreiung belohnt
London, 19. Juli. Wie das bri.
tische Ministerium für Flugwesen
gestern Mannt gab, wurde der
deutsche Kriegsgefangene, Gemeine
Bruckmann, wegen bewiesener Tap
ferkeit, als er' einen englischen Flie
ger der mit seiner Maschine aus
die Flugzeughalle in Wilkcsshire
abstürzte, mit eigener Lebensgefahr
aus den brennenden Trümmern ret
tete, sofort aus der Kriegsgefangen'
schuft befreit. Bruckmann erhält freie
Reise nach Deutschland, ein Geldge
schenk und eine hübsch gravierte
Uhr. worauf seine Heldentat .vcr
zeichnet ist.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgegend und
für Nebraöka Teilweise bewölkt z
und etwas unbestimmt heute abend ß
und Sonntag. Wenig Wechsel in der (
Temperatur. - '
Für Iowa Teilweise . bewölkt K
heute abend und Sonntag. EtmaZ f
unbestimmt in westlichen und zentra !
len Teilen. Wenig Wechsel in bet I
Temperatur. ' I
- i
.. i