Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 18, 1919, Image 1

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PERMIT (N6. SW), AÜTHORIZED BT THE
ACT OP OCTOBEB 6, 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAEA, NEBB
BT ORDER OF THE PRESIDENT
A. S. BUBLESON, POSTMASTER-GENERAE
An American Nempaper
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35. Jahrgang.
Omaha, Neb,, Freitag, ben 18. Juli 1919.
3 Seiten.-Nr. 109.
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Sonst kamt es seinen Verpflichtungen nicht nach-
kommen; Unpfer und anoeres Noymaterwl
nötig, sagt Vanköirektor Wassermann
300 deutsche Schiffe an
Berlin. 18. Juli. (Von Carl D
Groat. Korrelpoiideyt der Umtcd
Preß.) Deutschland wünscht ent
weder Geld m Amerika aufzunehmen
oder versucht, sich dort Kredit zu ver
träaffm. Dieses aina aus einem In
terview mit Herrn Wassermann, Di
rektor der Deutschen 33crnk, klar her
vor. Er sagte ferner, das; Deutsch
land Nolimaterialien und Nabrunas
Mittel erhalten müsse, soll es seinen
Verpslrchtungen der Entente gegen
über nachkommen und wieder ein
starkes Mitglied im Rate der Völker
werden. Deutsche Bankiers wurden
den Amerikanern keinerlei Vorschläge
machen da sie nicht wissen, an wen
sie sich wenden sollen, werden jedoch
auf amerikanische Finanzlcute war
ton, Beziehungen anzuknüpfen. Es
gibt nur einen Kurs, Deutschland
zur jetzigen Zeit zu helfen", sagte er.
kann es Kupfer und andere Rohma.
terialien auf Kredit erhalten, dann
kann man beginnen, das Land auf
zubauen und die Schulden abzube
zahlen. Kredit muß uns gewährt
werden, bis wir die Ware auf den
Markt gebracht haben. Ich glaube,
daß wir mit dem Erlös von der
Hälfte oder fünf Achtel der Hergestell,
ten Artikel unsere Schulden bezahlen
können."
Herr Wassermann legte besonderes
Gewicht darauf, daß die Entente und
Amerika den Marktwert der Reichs
mark für ein oder zwei Jahre be
stimmen. Wasserniann ist nicht nur
einer der , hervorragendsten deutschen
Finanzleute, sondern spielt auch in
der Politik und Gesellschaft eine her
vorragende Rolle. Nebenbei fragte
ich ihn, was er von der Sozialisie.
rung Deutschlands halte. Er ant
wartete: Vom politischen Stand
Punkt ist dieses eine rein innere Fra
ge, betrachtet man dieselbe jedoch von
der ökonomischen Seite aus, ist' sie
für die auswärtigen Nationen von
Interesse. Meiner Anficht nach könn
te eine sozialistische politische Kon
trolle herbeigeführt werden; eine ak
tuelle und vollständig industrielle
. Sozialificrung ist aber unter den ge
genwärtigcn Verhältnissen nicht denk
bar. So etwas muß sich nach und
nach entwickeln. Man kann einer,
ganzen Nation' den Sozialismus
nicht mit einem Federstrich aufzwm
gen.'
Sch glaube, daß, sollte Deutsch
land sozialisiert werden, andere Völ
ker nicht mit ihm in Verkehr treten
würden. Indessen brauchen Amerika
und andere Mächte wegen der So
zialisierung Deutschlands nicht in
Sorge sein."
300 Schiffe ausgeliefert.
Berlin, 18. Juli. Es wird in
Hamburg offiziell bekannt gegeben,
daß 300 Schiffe, welche in Hamburg
beheimatet sind, und einen Gehalt
von 1,162,000 Kubikmeter haben,
den Ententemächten ausgeliefert
worden sind. Von diesen Schiffen
gehörten 31 der Hamburg.Amerika
Linie an.
Italiener abgeblitzt.
Paris, 18. Juli. Der inter
nationale Rat der Fünf hat den An
spruch der Italiener auf die östcrrei
chischen Besitzungen in Ticnsicn. Chi
na, verworfen.
Forderungen franz. Arbeiter.
Paris, 18. Juli. Nachdem die
Siegesfeier verrauscht ist, widmet
Frankreich seine ganze Aufmerksam,
keit auf den am 21. Juli anbcraum
ten Streik. In hiesigen Arbeitcrkrei
fen hatte man gehofft, daß dieser
eintägige Ausstand sich auf alle Län
der der Alliierten ausdehnen werde,
indessen lassen gegenwärtige Anzei
chen erkennen, daß nur die italieni
Zchen Arbeiter mit den französischen
gemeinsame Sache machen werden.
In französischen Arbeiterkreisen .ist
man darüber ungehalten, daß die
britische Arbeiterschaft sich dem Streik
gegenüber ablehnend verhält. Die
Äeivcggründe zu diesem Streik wer.
den in einein Appell der Zentral?,
aanifation der Arbeiterschaft darge
legt. Nachdem in demselben aus die
fundamentalen Verbrechen" des
FricdenZoertragcs, der ras em
Wcht
ZMiierte ausgeliefert
stem von Bündnissen basiert, hinge
wiesen wird, heißt es weiter, daß die
französischen Arbeiterführer seit den
letzten acht Monaten an die Regie
rung nachstehende Forderungen ge
stellt haben:
1. Schnelle und vollständige De
Mobilisierung der Truppen, welckzer
eine allgemeine Abrüstung, folgen
soll.
2. Kein bewaffnetes Eingreifen in
Rußland und Ungarn.
3. Vollständige Ainnestie für bott
tische und militärische Gefangenen.
4. Wiederherstellung der konftitu
tionellen Freiheit beginnend mit der
Aufhebung der Zensur.
Die Arbeiterschaft tadelt auch die
Regierung, daß sie es versäumt hat.
eine endgiltige Wiederaufbaupolitik
fürs Land angenommen zu haben.
Es wird erwartet, daß die Regierung
durch den kommenden Streik zu wci
teren Zugeständnissen der Arbeiter
schaft gegenüber gezwungen werden
wird. 4
BrockdorffRantzau ach Wie.
Wien, 18. Juli. Graf Ulrich
von Brockdorff.Rantzau ist von der
Regierung als Deutschlands Vertre,
ter angenommen worden. (ES ist
dieses die erste Meldung, daß Brock
dorff.Rantzau zum deutschen Vot
schafter in Wien ernannt wurde,
Der Graf war bekanntlich der Füh
rer der deutschen Delegaten in Ver
sailles.; y" ; . .. .,
Sühne für Ermordung eines Fran
zofeu.
Berlin, 18. Juil. Wegen Er.
mordung eines französischen Drago.
nerukiteroffiziers in Berlin von bis
her unbekannten Personen muß die
deutsche Regierung eine Schadener
satzfumme von 100,000 Franken und
eine Strafe von einer Million Fran
ken bezahlen.
Die Rheinrepublik.
Basel, 13. Juli. Hier heißt es.
daß die deutsche Regierung ihren Wi.
derstand gegen die Errichtung einer
Rheinischen Republik aufgegeben ha
ben soll. Sie besteht aber darauf
daß eine solche Republik, wenn sie
errichtet werden sollte, ein Teil deö
Deutschen Reiches bleiben müsse.
Das Wort Reich bedeutet beides-
Kaiserreich wie auch das ganze deut
sches Gebiet .-Unter den Hohenzol
lern wurde Deutschland das Deutsche
Reich genannt, was das Kaiserreich
bedeutete. Jetzt, ohne einen Kaiser,
wird das Wort Reich zur Bezeich,
nung sämtlicher deutschen Gebiete ge
brauchte Man muß sie erinnern, daß
Premier Clemenceau in seiner An
spräche an die deutschen Friedcnkde.
legaten bei der Friedenszeremonie
in Versailles vont deutschen Reiche
sprach. ' ,
Zahlreiche Postsachen
fUr Deutschland bereit
New Fork. 13. Juli. Von der
New Fork Postoffice wird berichtet,
das bereits jetzt große Mengen von
Briefen und andere Postsachen sür
die Beförderung nach Deutschland
hier eingetroffen sind. Die Nufnah
me deS Postdienstcs und der Han
dclsbezichungen mit der neuen deut
schen Republik verursachte einen, wah
ren Ansturm auf die Geschäftsleitun
gen jener Schiffahrtslinien, welche
über flandittavische Länder die Ver
bindung mit Deutschland herstellen.
streik am Kapital Brach.
Lincoln, Nebr.. 18. Juli. Ka
Pital Bcach, Lincoln 'Salzwasser
Badeort, erfreut" sich eines Strei
keS. Die Arbeiter Union hat alle
Mitglieder Von der Arbeit ttygm der
Entlassung eineS Elektrikers bbe
rufen. ES heißt auch, daß Clerks,
die in den Geschäften von Lincoln
angestellt sind, am Vadeplatz als
Musiker spielen und dadurch die
Plätze der Union 'Musiker einnch
men. Auf beiden Seiten werden
Drohungen laut, so daß der Streik
noch- größeren Umfang . annehmen
iiklfc. .
Große waldbrande in
Montana u. Iöaho
Ziuci Städte von Flammen dollkom
men umgeben. Wertvolle Wald
. bestände vernichtet.
Spokane, Wash.. 13. Juli. Die
großen Waldbrände im nördlichen
Jdaho und westlichen Montana, ha
ben bereits großen Schaden ay wert
vollen Nutzhölzern verursacht. Un
günstige W itterungsvcrha ltnisse und
der Mangel an Mannschaften zur
Bekämpfung des Elemmtes läßt,
nach Ansicht hiesiger Bundeö.Forst
bcamten, die Möglichkeit zu, daß sich
die furchtbaren Waldbrande, die im
Jahre 1910 in jenem Distrikt statt
fanden, sich jetzt wiederholen werden.
Missoula, Mont., 18. Juli.
Das im Jahre 1310 bei einem rie
senhaften Waldbrand vollständig zcr
störte St. Regis, Mont., steht gegen,
wärtig abermals in großer Gefahr
und i vollständig von den Flam
men des Nigger Hill Feuers umge
ben, nachdem dasselbe die Bergket
te überschritt., Auch Alberton,. Mont..
ist von den Flammen umzingelt und
steht gleichfalls in Gefahr, vernichtet
zu werden.
Boise. Jdaho. 18. Juli. Von
hier, Cascade, Hailey und Salmon
Eity haben sich Hilfsmannschaften
nach dem südlichen Jdaho begeben,
um deni Wüten eines riesenhaften
Waldbrandes Einhalt zu tun, nach.
dem demselben bereits über 60,000
Acker wertvoller Waldbestände zum
Opfer gefallen i und derselbe ge
genwärtig zahlreiche landwirtschaftli
6e Ansiedlungen, Dörfer, Bergwerke
und weidendes Vieh bedroht. Das
Feuer dehnt sich in vier Distrikten
l sonders schnell aus. Obwohl dem
Wüten des Elementes im nördlichen
Teile des Fellom Pine" Distriktes
Einhalt geboten wurde, so breitet sich
das Feuer doch in südlicher Richtung,
in einer durchschnittlichen Breite von
zehn Meilen mit rasender Geschwin.
digkeit aus.
Andere Brände werden aus Pi
stol. Sulphur und Jndian Creeks.
sowie such in der Skähe der Siede,
lunff von Jellow Jacket berichtet. '
Die Flammen haben bereits die
Weiser und Jdaho Nationalwälder
ergriffen. Der Waldbrand im Di
strikt des Hazard Creek, welcher be
reits als unterdrückt angesehen wur
de, ist neuerdings ausgebrochen. Im
Ehamberlain Vasrn schcmt die Sach.
läge gleichfalls sehr gefahrdrohend
zu sein und seit 3 Stunden ist von
dort keme Nachricht eingetroffen.
Im südlichen Jdaho hat es seit
achtundvierzig Tagen nicht geregnet
und Hunderte von Ouadratmeilen
von Waldbeständen sind so trocken
wie Zunder. Die hiesige General
Landoffice hat einen Aufruf für 100
freiwillige Feuerkampfer erlassen,
welchen ein Stundenlohn von 60c,
nebst freier Station und Vcförde
rung zugesagt ist.
Zum Uamvf gegen
die prohwition
Alle Bemühungen der Liberalen znr
Mäßigung der Borlagen schla
gcu fehl.
Washington, 18. Juli. Bei der
gestrigen Besprechung der Gesetze's
Vorschläge zur Durchführung der
Prohibition wurden alle Versuche
des liberalen Teiles deö Kongresses,
Die i Harfen Zwangsnianregeln zu
mildern, durch den wohlorganisicrten
Widerstand der radikalen Trocke.
nen" zunichte gemacht.
Obwohl bei der Besprechung der
Durchfuhrungsvorlagen nur 68 Re
präsentanten gegenwärtig warm, so
herrschte ein derartiger, Lärm, daß
sich die verschiedenen Redner über
Haupt kein Gehör verschaffen könn
ten. v. '
Ein Borschlag zur Abschaffung der
Minimumstrafe für Personen, die
das Kriegsprohibitionsgesetz verletz,
ten, wurde eifrig debattiert und
schließlich mit einer Stimmenabgabe
von 68 gegen 57 verworfen. Die
ser Antrag war vom Repräsentanten
Rcavis, von Nebroska, einem prohi,
bitionistischen Mitglied des Juslizko
mitec, eingereicht worden.
Vorsitzer Volsted vom Justizkomi
tee, legte ein Amendement zur Vor.
läge zu? Durchführung her Prohi.
bition vor, das ohne Debatte ange.
nommen wurde. ' In demselben wird
der Bezeichnung Herstellung" eine
nieitreichende Bedeutung verliehen,
ndurch das ursprüngliche Gesetz noch
bedeutend verschärft wird und jetzt
voil Verboten oller Art strömt.
Khnrrmari aus iii XfalUtd rifr
Interessantes aus der 7
Bundeshauptstadt
Washington, 18. Juli. Die
Hoffnungen,' daß nnit der Ruckkehr
des Präsidenten die Kriegsprohibiti
on aufgehoben werden würde, sind
nach Berichten 'aus hohen offiziellen
Quellen zu Schanden geworden, ja.
diese Berichte weisen vielmehr darauf
hin, daß erst dann auf eine Aufhe
bung ds Bannes zu denken sei.
wenn der Friede wirklich erklärt ist.
Man ist zu bet Annahme gekommen,
daß der Präsident, der sich auf den
Rat des ; Generalanwalts Palmer
stützt, den Mandpunkt einnimmt,
daß er nicht die Alitorität besitzt, die
gewünschte Abhilfe zu schaffen, selbst
nach vollständiger Demobilisierung
der Armee. Es ist klar, daß die Re
gierung bei der Ansicht verharren
will, daß der Krieg nicht eher zu
Ende ist, bevor die formelle Frie
denserklärnng erfolgt ist, und das
kann natürlich erst dann geschehen,
wenn die Ratifikation des Friedens
Vertrages erfolgt ist. Die natürliche
Wirkung, die dadurch hervorgerufen
werden fall, soll ohne Frage die sein,
daß die AntiProhibitionistcn veran
laßt werden sollen, auf promptes
Handeln des Senates', zu dringen.
Auch glaubt der Präsidentnicht be
fugt zu sein, die Arinee für demobili
siert zu erklären, bevor der Friede
erklärt ist, ganz gleichgültig, von
welcher Stärke bic Armee ist. Im
Hinblick auf dü'se Situation scheint
wenig Hoffnung vorhanden zu sein,
daß die Kriegsprohibition suspendiert
wird, bevor die konstitutionelle Pro
hibition im nächsten Januar in Kraft
tritt. Das menschliche Herz hofft
ja initiier und wird in Ewigkeit hof
fen, aber in diesem Falle ' ist die
Grundlage dafür sehr schwacher Na
tur. Wie Präsident Wilson selbst
über die Frage denkt, das hat er ja
genügend in seiner Botschaft an den
Kongreß gelegentlich der Eröffnung
der jetzigen Session klar gemacht, in
der er Widerruf oder Amendierung
des Kriegsprohibitionsgesetzes befür
orteten Der Kongreß hat es für arl
geKächt gehallendie AnreMU'lies
Präsidenten in den Wind zu schlagen.
DerDeckel liegt auf dem Lande und
wird anscheinend lange liegen blei
ben. Und sollte er entfernt werden,
dann muß es durch , denselben gesetz
lichen Vorgang geschehen, durch den
er dem Lande auferlegt wurde.'
Zu gleicher Zeit hat Präsident
Wilson zwei pom Kongreß, angenom
mene Gesetzesvorlagen vetiert und
demselben zurückgesandt, wodurch er
klar dartat, daß er in Bezug auf
rein innerliche Angelegenheiten des
Landes feststehende Grundsätze und
Ideen hat, wenn auch sein Geist sich
hauptsächlich mit dem, Friedensver
trag beschäftigen mag. Beide Ge
setzesvorlagen waren Bewilligungs
vorlagen, die die für die Durchfüh
rung der Regierung erforderlichen
Mittel vorsahen, aber sie enthielten
zu gleicher Zeit auch eine Gesetzge
bung, die dem Präsidenten so zuwi
der war, daß er sich gerechtfertigt
glaubte, dieselben zu mißbilligen und
dem Kongreß zur Wicdererwägung
zurückzusenden. Der Widerruf des
Daylight-Savinglaw", der in der
Bewilligungsvorlage für das Acker
bauininisterium enthalten war, brach.
te dieser Vorlage die Verurteilung
des höchsten Exekutivbeamten ein.
Die Beweisführung der Farmer, daß
das Taglichtsparsystem ' dieselben
zwingt, zu früh aufzustehen, im ihr
Vieh zu füttern, hat anscheinend we
nig Eindruck auf denselben gemacht,
Sein Gesichtskreis in Bezug auf die
Vorzüge des Systems ist jedenfalls
weiter als der des Kongresses, und
er glaubt, daß es nur allgemeine
Zufriedenheit geschaffen hätte." So
wird der, Kongreß diesen Widerruf
wohl ausmerzen müssen, um die Be
willigungen für das Ackerbaumini
sterium flüssig zu machen.
Herrn Wilson's Mißbilligung der
Sundry Civil Bill" gründet sich da
rauf, daß cr die Bewilligung für die
Erziehung verwundeter Soldaten zu
Berufen, die ihrer Veranlagung ent
sprechen, für unzureichend hält. Für
diesen Zweck enthält die Vorlage ei
nen Posten von ,000.00. Der
Präsident weist nach, daß bei den 4.
000 verkrüppelten Soldaten, Matro
scn und Marincinsanteristen, die jetzt
die betreffendenKurfe nehmen, und
bei den weiteren 4,000, die noch er.
wartet werden, zum mindestens $8,-
000,000 erforderlich sein werden.
Außerdem beschränkt die Vorlage die
Gehälter der Mitglieder dieser Er-
ziehnngöbehörde: noch der Ansicht
deö Präftdk'ntcn würde dies zur Fol
ge Haben, daß die Ticnite der. geil.
ttnaarns Diktator
vela Uun gestiirzt
Unruhe herrschen in Budapest; Lan
der und Bö hm leiten die Ge
schicke der Kommunisten.
- Paris, 18. Juli.
' Verläßlichen auS Wien hier ein
getroffenen Nachrichten zufolge, die
bei der Friedenskonferenz eingetrof
fen sind, wurde Bela Kmi, der
Kriegsminister der ungarischen Kom
mnnistenregierung und tatsächlicher
Diktator über ganz Ungarn, gestürzt.
General Böhm, der frühere Kom
mandeur der Roten Arinee, 1 sowie
Herr Lander haben die Regierungs
kontrolle an sich gerissen. Zahllose
Truppen der Kommunisten sind von
der tschecho.slovakischen Front in ,Bu
dapest eingetroffen, wo gegenwärtig
allgemeine Unordnung herrschen soll.
Bela Kun soll Nachrichten zufolge,
am Mittwoch alle Beziehungen mit
den Führern der Sozialisten abge
brachen haben, indem er erklärte, daß
es ihm unmöglich fei, die Ideale der
Kommunisten und Sozialisten zu
vereinigen und gleichzeitig zu wah
ren. Bolschewistische Offiziere sol
len bei jeder sich ihnen bietenden Ge
legenheit desertieren.
Wiener Berichten vom Mittwoch
zufolge soll Herr Böhm angeblich ins
Gefängnis geworfen worden sein und
Bela Kun suchte nach einem Vor
lvand, sich von Ungarn zu entfernen,
um nicht wieder zurückzukommen.
Im März 1919, als die von Graf
Karoly aufgestellte republikanische
Regierungsform durch die Kommuni
stenregierung ersetzt wurde, , über
nahm Bela Kun das Amt des Mini
sters für auswärtige Angelegenhei
ten und fetzte sich sofort mit den Füh
rern der russischen Bolschewisten in
Verbindung. '
Der Rat der Großen Fünf" in
Paris kam am o. Juli übcrein, daß
die Blockade gegen Ungarn aufrecht
erHaken werden n'uß. da es unmög
lich set,. mu der Bela. Kun Regie
rung Frieden zu schließen. Der
Kampf der feindlichen Faktionen in
Ungarn selbst dauert an. Erst kürz
lich wurde ' das Hauptquartier der
Sovietregierung von , drei Fluß
Kriegsschiffen von der Donau aus
beschossen. Als Vergeltungsmaßregel
wurden hierauf auf Anordnung Be
la lKun's vierzig Zöglinge der Mili
tärakademie und drei Offiziere hin
gerichtet. '
vollsten Lehrer verloren gehen wür
den. Wenn schon das Veto gegen die
se beiden Gesetzesmaßnahmen einen
weiteren Verzug in der Flüssigma
chung der Summen, die sie bewilli
gen, bedeutet, fo braucht dieser Ver
zug doch nicht in die Länge gezogen
zu werden. Die Auömerzung der be
anstandeten Artikel würde sofort die
Billigung der Vorlagen durch die
höchste Ezekutivbehörde nach sich zie
hen. Im übrigen ist ein weiterer
Beweis erbracht worden, wie unweise
es ist, den Vewllligungsvorlagen all
gemeine Gesetzgebung einzuverleiben
Das Geschäftsleben ist noch nicht
ganz fertig für die Luftschiffahrt,
aber die Luftschiffahrt ist fertig für
das Geschäftslebeit. .Das ist die Mei
nung des Generalmajors C. T. Me
naher, Direktor des militärischen
Luftschi ffahrtswefens. Der Krieg
hat die Amerikaner das Fliegen ge
lehrt, aber keine Gelegenheit gege
ben, das Geschäftsleben den Flügeln
anzupassen. Sollen ' Geschäftsleben
und Luftschiffahrt zusammengebracht
werden durch Förderung des Ge
schäftes oder durch einen Rückgang
des Flugwesens? Der Kongreß
scheint zu Gunsten des letzteren Pla
nes zu sein, während andere Natio
nen den ersteren begünstigen. AIs
Förderer und Entwickler des Flug
Wesens gehen die Ver. Staaten eben
so schnell zurück, wie sie während des
Krieges Fortschritte gemacht haben.
Die britische Negierung hält fest, was
sie erworben hat, und ermutigt das
Geschäftsleben, davon Gebrauch zu
niachen. Trotz ihrer Fortschritte
während des Krieges haben die Ver.
Staaten doch zu spät angefangen,
um eine heijvorragende Iigur zu ma
chen, und jetzt werden sie fpät oder
garnicht anfangen, um am Handel
durch die Luft teilzunehmen. j
Ekkehard.-
Heimwanderung -
von Italienern
Nem Bork, 18. Juli. Annäh
ernd achttausend Italiener sind auf
bei italienischen Dampfern nach Nea
pel und Genua abgefahren. Das von
ihnen mitgenommene Kapital wird
von Einwanderliigöbeamtcn aus 21
Millionen Tollars veranschlagt.
Migc Debatten Wer
kii gnebenSlievtrag
. k
werden Vorbehalte angenommen, sagt ein Sena
, tor, kann man sich auf Gegenvorbehalte an
derer Nationen gefaßt machen
wilson verfucht, Zweifler" sür sich zu gewinnen
Washington, 18. Juli. (United
Preß.) Ein hervorragender Sena
tor, Anhänger der Regierung, sagte
heute, daß auswärtige Regierungen
über deren Stellungnahme zu den
von Root vorgeschlagenen Vorbe
halten" des Friedensvertrages, sollte
der Senat eine oder alle derselben
annehmen, ausgeholt werden sol
len. Dieser Senator der seinen Na
men nicht genannt haben will, sagt,
daß, sollte der Senat Vorbehalte
annehmen, man sich auf Gegenvor.
behalte" von mindestens einer aus
wärtigen Regierung gefaßt machen
müsse. ' '
Die allgemeine Folge, sagte cr,
würde sein:
1. Gefährliche Verzögerung der
Ausführung des Friedensvertrags,
indem , die Ratifikation desselben
hingehalten wird.
. 2. Verzögerung der Arbefteu der
Völkerliga.
3. Wiedereröffnung von Fragen,
die in der Friedenskonferenz sozu
sagen erledigt wurden-
In anderen Worten, sagte dieser
Senator, würden Vorbehalte des
Senats de von den Nationen , ab
geschlossenen Vertrag, der dazu be
stimmt ist, den Frieden wieder lier
zustellen und aufrecht zu erhalten.
Staätskonventions
Gesetz angegriffen
Ncchtsanwalt Breen bezeichnet das
. selbe für unkonftitutionell und
wird es bekämpfen.
Wie hier bekannt wird, beabsichtigt
der 'Rechtsanwalt John Paul Breen
die Rechtsgiltigkeit des Staatskon
ventionsgesetzes in seiner , jetzigen
Fassung anzugreifen, fobald der er
ste Wahlkandidat des Douglas Coun
ty seine Kandidatur einreicht. Nach
der Ansicht des Advokaten verstößt
dieses Gesetz gegen die Besttmmun
gen der Konstitution, welche vor
schreibt, daß die Delegaten zu dieser
Konventton in gleicher Weise wie die
Witniiipr des Abgeordnetenhauses
. - Miueium luiiit'ticue, yim
erwählt werden musten Unter der Völkerliga,
w.äi:. ,ifsi4is?iJfio SHoftnrt.l" .
guijuiiiuuiuuuii -""'
mung werden die Legislatoren bei ei
ner Parteivorwahl nominiert, ,mo
rauf die erfolgreichen Männer nur
ihre Kandidatur bekannt zu geben
haben. Das Gesetz betreffs Staats
konvention dagegen bestimmt, daß
die Kandidaten eine Petition für ihre
Kandidatur einzureichen haben, wel
che von mindestens fünf Prozent der
Wähler ihres Distriktes unterzeich
net fein muß. Außerdem ist ihre
Erivählung auf einem unparteiischen
Stimmzettel vorgesehen. Herr Breen
ist nach eingehendem Studium oer
Angelegenheit zu der Ueberzeugung
gelangt, daß die Wahl der Delega
ten in einer allgemeinen Wahl,
gleichzeitig mit den Legislatoren. er
folgen muß und nicht, wie dies ge
genwärtig der Fall ist, , durch eine
SpezialWahl. Er hat vorlaufig in
dieser Angelegenheit keine bestimm
ten Klienten, doch sollen die Herren
Charks W. Sears, Jerry Howatd.
F.'A. Brogan, Jesse Palmer und
Lysle Abbott darin großes Interesse
bekunden.
Bereits während der letzten Win
termonate wurde die Rechtsgiltigkeit
des betreffenden Wahlgesetzes ange-
zlveifelt, doch wurde ein derartiger
Antrag von der Legislatur verwor.
fen und Generalanwalt Davis sprach
die Ansicht aus. daß das Gesetz nicht
gegen die Konstitution verstoße.
Unter den gegenwärtigen Gesetz
Vorschriften müssen die Kandidaten
ihre Petition vor dem 9. August
einreichen. Sollt? Herr Breen tat
sächlich dieses Gesetz anfechten, dann
könnte das Obcrgericht in dieser An
gelegenheit nur schwerlich vor die
sem Datum ein Urteil fällen, wo
durch die Wahl sehr zweifelhaft wi.
Sollten die Gerichte in einem für
S!echte8cnwalt Breen günstigen Sin
ne entscheiden, dann könnte die Kon-
stitutional-Konvention, welche sü
Dezember diese? Jahres einberufen
ist, nicht vor dem Jahre 1923 obge
jaltcn werden.
ungiltig erklären. Ter Senator
glaubt, daß Japan gegen jenen
Passus der Konstitution, welcher sich
auf die Einwanderung bezieht. Ein
spruch erheben wird, denn Japan
beansprucht Gleichheit aller Nation.
litätcn.
Präsident Wilson hatte heute Kon
ferenzen mit vier weiteren republika.
nischen Senatoren, von welchen er
wußte, daß sie mit ihm in Sachen
der Völkerliga nicht übereinstimmten.'
Es waren dieses die Senatoren Kel.
logg, von Minnesota? Kenyon, von
Iowa: (5apper, Kansas: McNary,
Oregon. Im Prinzip ist Kellog mit
der , Völkerliga . einverstanden;
Kenyons Standpunkt ist zweifelhaft:
von Capper weiß man. daß er die
Liga begünstigt, wünscht jedoch eine
Amendierung der Konstitution. Mac
Nary ' ist zugunsten einer Völker
liga irgend ' welcher Art. Mai:
glaubt,' daß der, Präsident öieselben
Argumente angewendet hat, wie in
der gestrigen Konferenz mit den
Senatoren Colt, Nelson und Mac
Cumber; es waren dieses die ersten
drei Republikaner, die er einlud,
ihn zu besuchen.'
Es beißt, daß er nicht von ihnen
verlangt habe, ihre Meinung zu
ändern, machte ihnen aber vertrau
liche Mitteilungen darüber, weshalb
man in Paris gewisse Klauseln an
genommen habe? auch sprach cr
über das Schantung-Uebereinkom
men, das von den Gegnern ' des
Präsidenten sattsam ausgeschlachtet
wird. Man ist in der Bundeshaupt
statt etwas aufgebracht, daß der
Präsident keine Einladung an Kno?,
Borah und Lodge ergehen ließ, son
dern sich mehr an die Zweifelhaf
ten" ljc.lt. , -
Die Borab Resolution, laut wel
cher - der Präsident aufgefordert
wird, Abschriften von Protesten an
derer Mitglieder der amerikanischen
Friedenskommission dem Senat ein
zuhändigen. wurde angenommen.
Senator Sherman griff den Ver
trag in einer leidenschaftlichen Rede
an. und Senator Colt, Rhode Js
land, welcher beute mit dem Prä
sidenten konferierte, hielt eine Rede
Smator McCumber. der erste ie-
ner 15 republikanischen Senatoren,
die der Präsident zu sich beschieden
hatte, erklärte, daß Herr Wilson
ihm die Gründe mitgeteilt habe,
weshalb gewisse Klauseln dem Ver
trag einverleibt worden waren.
Im Lerlanfe der gestrigen De
batte 'über die VLIkcrliga forderte
Borah die Freunde der Völkerliga
auf, für eine Vorlage zu stimmen,
die Frage des Beitritts zur Völker,
liga dem Volke zur Entscheidung zu
überlassen. Borah sagte, der Versuch
des Präsidenten, 1 die Frage hinter
den Türen des Weißen . Hauses zu
erledigen, indem er Senatoren zu
einer Konferenz einladet, sich nicht
mit amerikanischen Prinzipien ver
trägt- Senator Pomerence erklärte,
daß das Resultat einer Volksab
stimmung in diesem Falle nicht ge
setzlich bindend fei, , worauf Borah
ihm zur Antwort gab. daß dieses
wohl richtig sei, doch könne man er
fahren, wie das Volk über diesen
Punkt denkt
Prinz von Wales wird
Washington befuchen
London. 18. Juli. Wie hier
verlautet, wird der englische Krön
Prinz bei seiner Vesuchsreise nach den
Ver. Staaten auch nach Washington
kommen und daselbst dem Präsiden
ten einen formellen Besuch abzustat
ten. Ueber die anderen ' Reisepläne
ist gegenwärtig noch nichts verlautet.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgegend
Teilmcis? bewölkt, mit lokalen Ge
witterRegen heute abend oder
Samstag. Kühler am Samstag.
Für Nebraska Teilweise bewölkt
mit lokalen Gewitter-Regm heute
abend oder Samstag. 5iühler am
SamStaa und im nordwestliche!.
Teile beute abend.