Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 15, 1919, Image 1

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FÜBLISHED AND DISTEIBUTED UNDER
PEBMIT (No. 864), AUTHOEIZED BY THE
ACT OF OCTOBEtt 6, 1917. ON FILE AI
THE POST OFFICE OF OMAHA, NEBB
BY ORDER OF THE RESIDENT
A. S. BÜBLESON, POSTMASTER-GENEBAE
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35. Jahrgang.
Omaha, eö., Dienstag,chen 15. Juli 1919.
8 Seiten.-Nr. 106.
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U-Booten U megen
"h So erklart Admiral Scheer nnö sagt, die deutsche
I Flotte war in der Schlacht bei Iiitlano trotz
1 Minderzahl siegreich
f ; , .
I Kerne Forderungen der ' Zllliierten an Holland
London, 15. Juli. (United Prch.)
JZzt frühere Befehlshaber der deut
fchen Hochseeflotte. Admiral von
Schcer, sagte heute in einem Jnter
View, daZ er dem Vertreter deS
Daily Chronicle zu Weimar ge
währte: Die Blockade verursacht?
Deutschlailds Niederlage. Die Vlok
kade triumphierte über die U
Boote." Ccheer beanspruchte in der
Seeschlacht bei Jütland einen Sieg
der deutschen Flotte; er hob her.
vor, daß seine Verluste an Schiffen
und Mmmschaften nur ein Drittel
so grosz gewesen sind, als diejenigen
der Briten. Die deutschen Schiffe
waren kleiner und langsamer, auch
waren ihnen die britischen an
Feuerkraft überlegen, waren jedoch
gegen das feindliche Geschützfeuer
besser gedeckt, wenn es auch akkurat
war." Das von Admiral Jcllicoe
herausgegebene Buch über die See,
schlacht bei Jütland bezeichnete er
als eine bloße Verteidigungsschnft,
sagend, Jcllicoe wandte Strategie
an, wenn er sich der Taktik beme
neu sollte. Die deutsche Flotte wäre
letzten Oktober zum 5!ampse ausge
ogen", sagte er, jedoch konnte man
sich auf die Mannschaften nicht meh?
verlassen. Gott sei Dank, das; Ad,
nriral Reuter die Ehre der deutschen
Marine durch Versenkung der Flotte
in Scarpa Flow wieder hergestellt
hat."
Forderungen der Alliierten.
Berlin, 13. Juli. Das Tage.
Hatt will wissen, daß die Alliierten
und assoziierten' Machte ton Holland
nicht die Auslieferung deS Ex-Km
sers verlangen werden, um ihn zu
Prozessieren, sie werden vielmehr an
die deutsche Regierung die Aussorde
rung richten, daß sie Holland auf
fordert, den früheren deutschen Herr,
scher auszuliefern. Auf gleiche Wev
se, fchreibt das genannte Blatt, soll
irni deutschen Staatsmännern vev
sahren werden, die sich in neutrale
Länder acslüchtet haben. Das Ta
aeblatt sagt, das; 167 Personen vcv
. K langt werden, darunter befinden sich
( ' hervorragende Generäle, Admiräle,
V Zwr Befehlshaber des Beutcschiffs
I : Möwe", welches zahlreiche Handels,
. 1 schiffe auf offener See versenkt hat,
i' te, der Befcblshaber des Tauchbootes
U.53, das Ncwport Oktober 1916
l besuchte und dann auf -der Höhe der
amerikanischen Küste eine Anzahl
S Schiffe versenkte: ferner sollen aus
i geliefert werden der frühere deutsche
i Reichskanzler Vethmcmn Hollweg,
I der frühere Minister des Auswärtig
fß gen Dr. Alfred Zimmermann und
I der ehemalige Minister des Innern.
' w?;. ee.,x r ,ir?W!A K!Si.
. - -oigcjvuugiti iyci tnuj, v11"
p bürg,' Ludeiidorff. Falkenhain, Et
, 4 nem. Muck, Mackcnsen. Bcsclcr. Ly
' l man v. Sanders, (Oberbefehlshaber
i der türkischen Armee), Falkcnhausen,
Übet frühere Gouverneur von Ber
l Im), die Admiräle Tirpitz. Capelle,
Hipper und Schecr.
Auslieferung von Ocstcrreicher der.
langt.
Wien, 15. Juli. Wie hiesige
Zeitungen berichten, werden die AI.
' liierten die Alislieferung der frühe
ren österreichisch-ungarischen Mini
ster des Anifzeren Leopold b. Berch.
told und Czernin verlangen. Man
will von ihnen erfahren, inwieweit
sie dazu beigetragen haben, daß der
Krieg verlängert wurde.
3000 Juden in Budapest verhaftet.
Wien, 15. Juli. Hier einge.
troffene Nachrichten besagen, dafz in
Budapest 3000 galizische Juden der
hastet worden sind. Die Polnische
Regierung hat dicserhalb bei dem un.
garischen Ministerpräsidenten Bela
Kun Protest erhoben; denselben be
ikntwortete er in folgender Weise:
Progrome könnm hier nicht aus
I bleiben; wir wollen jedoch nicht, daß
ungarische Juden für Handlungen
galizischer jüdischer Wucherer, die sich
in Menge in diesem Lande befinden,
verantwortlich gehalten werden. Wir
weigern uns auch, daß bei den Ler
hafteten vorgefundene Geld zurückzu
geben."
Mute Hardkn z viel z.
rim. 15. Juli. Marimilian
'
Harden hat eö abgelehnt, ein Filin
stück, das das Leben des ehemaligen
deutschen Kaisers behandelt, zu
schreiben, trohdeni ihm ein gutes
Stück Geld und Tantieme für jede
Aufführung versprochen worden ist,
Franzosen schützen Torten.
Wiesbaden, 15. Juli. Dorten
war 3ii veralitmortlicher Verneh
mung vor den Untersuchungsrichter
geladen, war aber nicht erschienen,
Die Anklage richtete sich gegen ihn
zunächst wegen Prekvergchens, er
hat nach dem raschen Ende seiner Re
gicrung noch Flugblätter auf den
Straßen verteilen lassen, die Autos
wurden aber angehalten unS be
Exemplare beschlagnahmt. Der Ge
richtsbehörde, die noch eine Anzah
Briefe mit der Aresfe: Monsieur le
President de Ia Republique Rhenane
Dr. Dorten" beschlagnahmt hat, ist
von der franzosischen Kommandan
tur wiederholt der Befehl zugegan
gen, gegen Dr. Dorten nichts zu un
tcrnehmen, und die Polizeidirektion
ut angewiesen, den Haftbefehl ich
auszuführen, vielmehr muß sie vor
dem Wohnhaus Dortens einen statt
digen Posten stellen und Dorten ei
nen Schutzmann zur Verfügung stel
len, der dm Präsidenten" auf al
len Ausgängen begleitet. ' Das Auf
treten Dortens, ist, wie maßgebliche
Kreise versichern, durchaus noch nicht
zu Ende. Er hat abermals Flug,
blätter verteilen lassen, die den Her,
stcllungSvcrmerk Druckerei der vor.
läufigen Negierung ter rheinischen
Republik' tragen. Justizminister
Eckermann hat sich leucht mit dem ra
scheu Ende seiner Ministerherrlich
keit abgefunden, er hält sich in einem
klemm Taunusörtchen auf und be
fchäftigt sich mit Forellenfangen.
De valera, Präsident
der irischen Republik,
spricht in Gmaha
Prof. De Valera. der Präsident
der Nischen Republik, yat heute mov
cen von seinen Landslcuten und
Freundm Irlands einen begeisterten
Empfang erhalten.
Herr De Valera befand sich auf der
Reise nach San Francisco, wo er
eine große Rede halten wird. Er
kam von Chicago, wo in den letzten
zwei Tagen Demonstrationen ihm zu
Ehren und im Interesse der Freiheit
Irlands stattgefunden haben, die ei,
ne gcwiise Bestürzung der Irland,
feindlichen Presse hervorgerufen hat.
Montag haben ihm dort über 25,,
000 Menschen über 30 Minuten lang
zugezubelt, als nne Maffenversamm,
lung zu Gunsten Irlands im Ball,
park stattfand.
Prapoem )Ue nara trat um
9:10 Uhr heute morgen hier ein.
Er wurde von einem Komitee hie
siger prominenter Jrlander aus dem
Wagen herauögeholt und unter dem
Jubel der Menge nach dem Bahn,
Hof geleitet. Einige irische Frauen
haben ihn umarmt und ihm die H2n
de geküßt.
Im Bahnhof angelangt, erhob sich
Louis Eavanaugh und stellte Herrn
De Valera mit folgenden Worten
vor: Ich habe die Ehre. Ihnen
den Präsidenten der irischen Republik
vorzustellen. Wie Benjamin seiner,
zeit in Irland war, um das irische
Volk für die Unabhängigkeit Amerl!
kaS zu gewinnen, so befindet sich heu.
te Präsident Te Valera in Amerika,
um Amerika für die irische Republik
zu interessieren."
Präsident Te Valera wurde auf
eine Erhöhung gehoben, sprach eini
ge Bcgrüßungsworte in gälischer
Sprache, was gegen das neue, ge
stern in Kraft getretene Staatsge.
sctz war, und sagte dann folgendes:
Ich bin hier, um die tcgiming
der Ver. Staaten zu ersuchen, Jr.
landS Republik anzuerkennen. Die
Ver. Staaten haben das Prinzip der
Selbstbestimmung der Volker aufge
stellt: im Einklang mit diesem Prin
zip hat Irland die Herrschaft der
englischen Autokratie abgsschütk'lt
und eine Republik geschaffen, und
es ist meiner Ansicht nach jcdt die
Taglicht-Svarvlan
bleibt jetzt bestehen
AogeoronetenhanS weigert sich, die
Widerrufung desselben gntzu.
heiszen.
Washington. 16. Juli. Allem
Ailiazem nach wird der gegenwärtig
bestehende Taglicht.Sparplan, dem
zufolge die Uhren des Landes im
März um eine Stunde vorgerückt
wtroen, um im Oktober wieder auf
dt reguläre Sonnenzelt gestellt zu
werden, auf unbestimmte leiten wci.
ter bestehen, nachdem sich Präsident
Wilfon kürzlich weigerte, einen dies
bezüalicken Äusak ur Ackcrbau.Be
willigungsvorlage, welcher den Wi
ocrms des Taglicht.Sparplanes vor.
sieht, durch seine Unterschrift Rechts,
kraft zu verleihen. Das Abgeordns
tcnbauS weiaerte tick aestern bei ei.
ner Stimmenabgabe von 247 gegen
135 diesen Vorschlag gegen das Veto
des Präsidenten zum Gesetz zu erhe
bcn.
Jil der Abstimmung waren alle
Grenzen der Parteiangehongkeit ge
fchwunden; während Vertreter der
landwirtschaftlichen Distrikte für An
nähme des Widerrufes eintraten.
sprachen sich die Repräsentanten der
Städte gegen denselben aus. Hätten
erstere acht Stimmen mehr erlangt,
dann wären sie mit ihrem Plan
durchaedrunaen. Gcacnwärtia ist
aber keine Aussicht vorhanden, daß
bei einer abermaligen Abstimmung
eine Aenderung des Beschlusses er.
reicht werden könnte und allem An.
schein nach wird der Widerruf des
Taglicht.SparPlans von diesem Kon
greß, dessen Wirken im März 1921
zu Ende geht, nicht mehr in Erwä.
gung gezogen werden. Diese Ent
scheidung des Repräsentantenhauses
macht es mich für den Senat un
möglich, in dieser Angelegenheit et.
was zu tun.
vier Gmahaer in
New York gelandet
New Fork. 15. Juli. Hier ist
g eitern der TranZportdampfer Prinz
Friedrich Wilhelm" mit 3.593
Mmrn aus Brest, Frankreich, einge.
troffen. Unter ihnen befanden sich
auch 29 Ncbraskaer, vier derselben
sind aus Omaha gebürtig. Die Na
men derselben sind: Raymond C.
Merrill. 2501 füdl. 32. Straße;
Francis M. Nieman. 106 südliche
50. Straße; William E. Thurber,
563 südliche 28. Straße: und Kor.
poral John E. Kane, 602 südliche
36. Straße.
Franz. Sozialisten
gegen den Vertrag
Paris. 15. Juli. Der Ratio
nalrat der Sozialistenpartei hat ge
stern beschlossen, der Ratifikation des
Fricdmsvertrages zu opponieren.
Für diesen Beschluß stimmten 1420,
dagegen 114: 387 Delegaten waren
abwesend.
Wollen Mehlpreise erniedrigen.
Chicago, Jll.. 15. Juli. Wie
Herr James Bell. Bize-Präsident der
berühmten Washburn-Crosby Müh
len bekannt gibt, wurde hier gestern
unter dem Namen Millers Export
Association eine Vereinigung von et
wa 800 der hervorragendsten Mehl
mühlenbcsitzer gegründet, de r e n
Plan dahingeht, durch zweckmäßige
Unterhandlungen mit ausländischen
Käufern, die bereits organisiert sind,
den Preis für Mehl und dessen Ne.
benprodukte zu ermäßigen.
Pflicht der amerikanischen Regierung,
die irische Republik anzuerkennen.
Ich werde auf meiner Rückreise
wieder durch Omaha kommen und
dann des Langeren über Irlands
uul it'icujill.
Brausender Beifall erschallte. Dem
sVWrtsinw
Präsidenten, Te Valera wurde dann
ein Blumenstrauß mit den irischen
warben überreicht und nachdem er
sich beim Bahnhofeingcmg noch pho.
tographieren lassen mußte, begab er
sich unter dem Jubel und Hüte,
schwenken der Menge nach seincin
Zug zurück, wo er die weite Reise
nach San Francisco antrat. '
Tie hiesigen Jrläiidcr wollen eine
gewaltige Demonstration zu Gunsten
Irland's abhalten, wenn Te Valera
wieder nach Omaha kommt .
Herr Te Valera macht einen vor.
züglickzen Eindruck. Er ist ein jun
ger Mann von nur 31 Jahren,
jchlank am'adwi, hat scharf gleich.
ncte Gcsichtszüge und eine Haltung!
UUfSV (itiflrtM fCPM '
wn yutrn jumcu vwijW
verweigert ein
Referendum über
die Prohibition
Der Staatssekretär soll nun durch
ein Mandamuövcrfahren gezwnn
gen werden, die Frage zur Ab
stimmnng z utcrbrcite. Rcfc.
rcndum ber die Code Bill.
Lincoln. Nebr., 15. Juli. Johu
H. Hopkins von Omaha hat gestern
in der Office des Staatssekretärs ei
ne Petition mit bcr 37,000 Unter,
schriften unterbreitet, welche fordert,
daß die Ratifikation des Nationalen
Prohibitions.Alnendements einer Re
fcrendum Abstimmung unterbreitet
wird. Die Petition enthält jetzt
37.387 Unterschriften, viel mehr als
nach dem Gesetz notwendig sind.
Staatssekretär Amsbury weigerte
sich, die Petition anzunehmen unter
dem Vorgeben, dasj ein Referendum
bezüglich des Nationalen Prohibi.
tions.Amendements unter den Be
stimmlingen de? Staats.Verfassung
unzulässig sei. De' Sekretär stellt
die Behauptung auf daß die Rati
fizierung der Nationälen Prohibition
kein Aktus sei, wief in Sektion 1,
Artikel 3 der Konstitution des Staa
tes bestimmt sei und das Referendum
verstoße ferner gegen Artikel 5 der
Ver. Staaten Konstitution, denn sie
sagt ganz klar, daß. wenn Amcnde
ments durch die Legislaturen ange.
nommen worden seien, so besitzen
dieselben alle Rechtskraft der Ver
fassung. Die Bundesverfassung ent
halte keine Bestimmung, derartige
Fragen einer Abstimmung zu unter-
werfen.
Hopkins, der die Petition einreich,
te, erklärte, daß er sofort ein Man-damus-Verfahren
im ' Distriktgericht
einleiten werde, um den Sekretär au
zwinFen, die Petition onzunehnien in
Ueberelnstlnnnung mit dem Referen-dum-Eesetz.
In Bezug auf die CodeBill wird
von Seiten des Gouverneurs nichts
getan, um die Sache vor die Extra.
Sitzung der Legislatur zu bringen.
Die Frage wird wehl- auf dem We.
ge des Referendums entschieden wer.
oen. Vorläufig ist die Annahme der
Code-Bill-Petition. die über 26.530
Namen enthält, bis Mittwoch nach,
mittag zurückgehalten worden. Gleich
nachdem die Petition unterbreitet
worden war, hielten Gouv. McKel.
vie und Sekretär Amsbcry eine Ver.
sammlung ab und wollten anfchei.
nend zuerst einen Versuch ' machen,
den Volkswillen zunichte zu machen
dadurch, daß sie angaben, auf den
Petitionen müsse das ganze Gesetz
gedruckt sein, während nur der Ti
tel darauf verzeichnet ist. Bald fand
man aber aus. daß das Obcrgericht
dies bereits in dem Falle von Bart,
ling gegen Wait im Nebraska Court
Bericht No. 96, Seite 525 entschie.
den hat, daß niir der Titel gedruckt
werden müsse. In diesem Fall han
delt es sich um die Waffenhalle in
Nebraska City. Der Fall ist also
klar, was die CodeBill anbetrifft
und morgen wird sich der Staats-
sekretar wohl bequemen müssen, die
ses Referendum anzunehmen. ,
Im Falle des Widerruf der Pro.
hibitions.Ratifikation wird wohl das
Staatsobergericht zu entscheiden ha.
den. Durch das Referendum über
die beiden Gesctzesmaßnahmen kön
nen sie nicht in Kraft treten, bis in
der Herbstwahl im Jahre 1920 da.
rüber abgestimmt worden ist.
Wiederaufnahme
des Handelsverkehrs
mit Deutschland
Washington. 15. Juli. Unter
Zustimmung des stellvertretenden
Staatssekretärs Polk stellte die
Kriegs . Handclsabteilung des
Staatsdepartements gestern wieder
Lizenzen für unbeschränkten Handel
mit Deutschland aus. Mit Ausnah.
me verschiedener genau festgestellter
Fälle, die im Friedensvertrag auf.
genommen sind, ist der Handel mit
der deutschen Republik keinen Be.
schränkungen unterworfen.
Banditenwirtschaft.
Marfa, Te., 15. Juli. Me
kanische Banditen, die behaupten.
Carranza.Soldaten zu sein, haben
am Sonntag das Dorf San Antonio,
fünfzehn Meilen südlich von Prefi
dio, umzingelt und jeden niännli
chen Bewohner zu den Waffen heran,
gezogen und auf sämtliches Rindvieh
und Nahrungsmittel Beschlag gelegt.
Tie Einwohner wurden ' bis zum
:l!ontag abend als Gefangene be.
tandcU.
Sieg der Trockenen"
inl Abgeordnetenhaus
Borschläge der Liberalen werden nie,
dcrgestimmt? heftige Debatte
über 2 proz. Bier.
Washington, 15. Juli. Die An
Hänger der Prohibition rissen in der
gestrigen Versammlung im Abgeord
neteiihaus die Kontrolle an sich und
machten alle Versuche, die von den
Freunden der persönlichen Freiheit
zur Erleichterung der Kricgsprohibi,
tion gemacht wurden, zunichte.
Die Debatte entwickelte sich zeitwei
lich zu großer Heftigkeit und verschie
dentlich wurden , von den Sprechern
persönliche Ausfälle gemacht. So
bald von liberaler Seite irgendein
I.mendement zur Milderung der
Prohibitionsvorfchriften vorgebracht
wurde, stimmten die Trockenen"
dasselbe mit großer Stimmenmchr,
heit nieder.
Die ersten Unruhen ereigneten
sich, als Repräsentant Blanton, ei
Demokrat aus Texas, den Versuch
machte eine zweite Rede gegen ein
Amendement zu halten, demzufolge
es, einer Jury überlassen werden soll,
te, eine Entscheidung zu fällen, wel
che Getränke als berauschend gelten
sollen. Die allgemeine Aufregung
wurde hieraus noch durch eme An
spräche des demokratischen Abgeord,
. . I . V W . fwt i
neien Gauivan. Acanacyuiens, er.
höht, in der er den Wunsch aus
sprach, daß alle nrne Abgeordnete,
welche für Prohibition stimniten, im
Congrcssional Record" genau ange,
ben, wieviel Schnaps sie in ihren
Heimen und Offices aufgespeichert
haben.
Die größte Redeschlacht entwickelte
sich jedoch bei einer Debatte über ein
Amendement, demzufolge Getränke
mit einem Alkoholgehalt von weni.
ger als. 2 Prozent als nichtberau
schend bezeichnet lverden sollen, im
Gegensatz zur Bill, welche nur ein
halbes Prozent vorsieht. Repräsen
tant Dyer, aus Missouri, der Ver.
fasser .jenes Amendements erklärte.
daß durch 'Annahme desselben, wel
ches sich übrigens nur auf die
Äriegsprohibition - bezieht, die - Auf-
neoung oer Kriegsprohlbmon ' öurch
Präsident Wilson, wodurch der Vor.
kauf von Schnaps gestattet werden
würde, verzögert werden dürfte. Die
Angelegenheit wurde für etwa eine
Stunde lang eingehend besprochen
und dann bei der Abstimmung mit
einer Stimmenabgabe von 151 ge
gen 90 verworfen. '
Auch ein Vorschlag des dcmokra.
tischen Abgeordneten Jgoe, aus Mis.
souri, der jede genauere Definierung
von berauschenden Getränken ausge.
schaltet sehen wollte, wurde mft 128
und 83 Stimmen abgelehnt. Die
Gallerien. welche von Befürwortern
der Prohibition dicht besetzt waren,
ergingen sich bei jeden Angriff auf
die persönliche Freiheit in lebhaften
Beifallsbezeugungen.
Nach eingehenden, weiteren Be
sprcchungen verwgte sich schließlich
oas Haus, nachöcm nicht einmal die
Hälfte der diese Angelegenheit be
treffenden Vorlagen zur Besprechung
gelangten. Die Verhandlungen wer.
den ynite fortgesetzt werden.
Schwerer Tornado
lm Staate Uansas
Kanfas City. Kaiis.. 15. Juli.-
Wie gestern abend auS Joplin, Mo.,
berichtet wird, hat ein schwerer Wir.
belsturm in der Nähe von Jndepen.
dence, Kans.. schweren Schaden an
gerichtet. Jndependence selbst soll
keinen großen Sachschaden zu ver.
zeichnen gehabt haben, doch wird
befürchtet, daß die Ortschaften Fre.
donia, Neodesha und Chanute, Kans..
die volle Wucht des Tornados auszu.
halten hatten. Bis jetzt war es
unmöglich, sich mit jenen Städten
telegraphisch oder telephonisch in
Verbindung zu setzen.
venizelos will neue
valkanliga griinden
Berlin, 15. Juli. Tem- Wie-
ner Tageblatt zufolge peal'sichtiat der
griechische Ministerpräsident Veni.
zelos, eine neue Balkanllga inS Le
bcn zu rufen. ES ist indessen un!
wahrscheinlich, daß sich Rumäniens
derselben anschließen wird.
Frankreichs Degeneration.
Paris. 15. Juli. Fünfund-
zwanzigtausend französisch? Soldn
ten starben an Tuberkulosis, und
120,000 ' mußten aus dem Dienst
entlasse!, werden, weil sie an Seuche
oller Art litten. Diese Enthüllungen
vurdsn im Senat gemacht.
Wilsolfs
enat
Man beabsichtigt nunmehr, die Ausscheidung aus
der völkerliga zu einer Frage in der Wahl
. Uampagne 192tt zu machen
Uabinett beschäftigt sich mit brennenden Fragen
Washington, 15. Juli (United
Prcn.) Einen vollständigen Äieg
des Präsidenten Wilson im Senat
boraussehend, besprachen heute mefy
rere Gegner der Völkerliga einen
Plan, das Ausscheiden der ,Ver.
Staaten aus der Bölkerliga zu einer
Frage der Präsidentenkampagne im
Jahre 1920 zu machen. Die Idee
ist jedoch noch nebelhaft: öffentlich
tritt noch niemand für dieselbe ein,
Diejenigen, welche denLlan begüw
sägen, werden denselben vor das
Volk bringen, sobald sie glauben,
daß derselbe reif genug rst. Senat
ren, welche sich hierüber ausgelassen
haben, verweisen darauf, daß man
erst nach zwei Jahren aus der Liga
ausscheiden könne; gibt man nun in
der Präsidentschaftskampagne die
Absicht kund, aus der Liga auszutr.
ten, und das Volk heißt einen der.
artigen Plan gut. dann könne die
ses im Jahre 1923 geschehen. Bis
um jene Zeit, sagen gewisse Scna
toren, haben die Vereinigten Staa.
ten ihren Teil dazu beizutragen,
Europa wieder in normale Bahnen
zu lenken und können sich einzig
und allein mit nationaler Politik
befassen.
Die heutigen Entwickelungen bei
Besprechung der Völkerliga dürsten
wie folgt fein:
Konferenz des Senatskomitees
für auswärtige Angelegenheiten um
10 Uhr vormittags, in welcher Se.
nator Johnson von California da
rauf dringen wird, daß der Präsi
dent Aufklärungen über gewisse P?
stimmunzen des Vertmgs gibt.
Diskussion über die. Loöge .Bill,
wonach dem Senat eine Abschrift
des angeblichen Vertrags zwischen
Deutschland und Japan unterbreitet
wird und alle Informationen erteilt
werdeii, die das Staatsdepartement
über , Verhandlungen zwischen
Deutschland und Japan während deZ
Krieges besitzt.
Eine Rede des Senators Norris
von Nebraska, in welcher er dea
Schanwna Vertrag als einen
Raub" bezeichnet.
Eine Rede des demokratischen Se
nators Undcrwood von Alabama,
in welcher er die Empfehlung
macht, den Vertrag in vorliegender
Form anzunehmen. j
Senator Hitchcock wird im Weißen
Hause vorsprechen: Herr Hitchcock
wird jedenfalls mit dem Präsidenten
über die Stimmung iin Senat, dil
Völkcrliaa betreffend, sprechen.
.verr Wilson durfte auch mit sei'
nem Kabinett über wichtige innere
Angelcgeliheiten Konferieren. Eine
Frage, die wohl aufgeworfen werden
wird, ist, ob jene in verschiedenen
Städten von der Regierung er,
richteten Arveiterwoynungen an
Privatpersonen verkauft werden
sollen. Es verlautet, daß der. Prä
Die Schweiz und
die Volkerliga
Bern, 15. Juli. Der frühere
Präsident der Schweiz und derzem
ger Chef der politischen Abteilung
des Großen Rats, Dr. Felix Ca-
londiT, erklärte den Vertretern der
Presse ein Fernbleiben der Schweiz
von der Völkerliga und deren da.
durch bedingte politische Isolierung
würde ein großer politischer Fehler
sein.
Die in Paris gegründete Liga ist
unvollständig", sagte er, und bedarf
der Amendicrung, trotzdem stellt sie
ein Werk dar. das Ackiwng verlangt
und dazu angetan ist, den Fort,
schritt der Menschheit zu fördern."
Wenn die Schweiz der Völkcrliga
nicht binnen zwei Monaren nach Er
öffnung ihrer Tätigkeit beitritt. so
soll, wie der Jntransigoant" ersah.
ren haben will, der Sitz der Liga
nicht m Gens bleiben. Wie daS
Blatt hinzufügt, hat die Schweiz
amtlich erklärt, falls sie beigctreten
sei und Deutschland dann nicht ohne
große Verzögerung ebenfalls aufge
nonimen werden sollte, so werde die
Schweiz wieder aus der Liga aus
treten. Die Alliierten sollen auch auf
diese Erklärung gearäwortrt baben.
ober die Antwort wurde nicht be.
lanat gegeben.
leg im
scheint sicher
sident mit diesem Plan einverstan
den ist.
Auch die mexikanische Frage dürfte
aufs Tapet konimen. CarranzaS
Verhalten auswärtigen Oelgesell
schalten gegenüber hat zu vielen
Klagen Anlaß gegeben. Wie vex
lautet, dringen franzosische, briti
sche und amerikanische Interessen
auf Eintreibung ihrer Forderungen
die sich auf Millionen belaufen.
Es wird ferner die Frage aufgewor
fen werden, bis zu welchem Maß?
sich , die Bundesregierung an dem
Wiederaufbau Europas beteiligen
soll. Die Frage entsteht, ob die Re
gierung die Operationen finanzieren
soll, oder ob dieses Privatbanken an.
heimgestellt ist. Es wird erwartet,
daß Sekretär Glaß diese Frage auf.
werfen wird. -
' Die Arbeiterbehörde hat den Se
kretar ' für Arbeiterangelegenhciten,
Wilson, ersucht, im Kabinett zu be
raten, , ob ' es nicht angebracht sei
eine 1 Konferenz zwischen Vertretern
von Kapital und Arbeit einzuberu
fen, um das Land in der Zukunft
vor Arbeiterwirren zu bewahren.
lt. s. Armeevorrate
in Frankreich gestohlen
, Koblenz, 15. Juli. Amerika
nifche Offiziere haben etn Komplott
zum Masfendiebstahl von Nahmngs
nntteln und anderen Vorräten ent
deckt und die französische Regierung
benachrichtigt, daß dieselben Deutsch,
land außerhalb der Okkupaüonszone
ir französischen' Eisenbahnwagen .er
reichten und daß die Amerikaner be.
gierig sind zu erfahren, wie ameri
konischer Speck nach Teutschland kam,
der der französischen Regierung zur
Verteilung unter die Zivilbevölke
rung verkauft wurde. Französische
und britische Behörden wurden er
sucht, sich an der Untersuchung zu
beteiligen.
In einem Falle wurden zivei
Waggonladungen Speck gefunden,
der im Innern Deutschlands für 16
bis 25 Mark das Pfund verkauft
wurde.
Auch der ingeniöse Tabakschmuggel
macht den Amerikanern Kopfzerbre
chen. In einem deutschen Fracht
bahnwagen nnt einem doppelten
Plafond wurden tausende von Ziga
retten entdeckt, die für amerikanische
Soldaten bestimmt waren. In
einem andern Falle wurden krnn
derte von Pfunden Chokolade und
taufende von Zigaretten mit Kohlm
verdeckt im Tender einer Lokomotive
geftlnden.
Wucherer in Paris
schwer bestraft
Paris. 15. Juli. Vier Männer,
die des gesetzwidrigen Spckuliercns
für schuldig befunden . worden wa
ren, wurden hier gestern zu einer
Zuchthaushaft voil eineni bis zu
fünfzehn Monaten und außerdem
zu einer Geldstrafe in Höhe von
100,000 Franken verurteilt. Der
Prozeß fand im Kriminalgericht
von Marseilles statt. Diesem Urteil
werden noch , schwerere folgen, die
wegen umfangreicher Nahrung?
mittelwuchercicn verhängt werden.
Die Bewegung gegen die exorbitan
ten Profite nimmt große Dimen
sionen an. In einer in der Deputier,
tenkammer kürzlich eingebrachten
Vorlage geht man sogar soweit, für
Händler, die übermäßige Prosite öe.
rechnen oder große Mengen Nah
rungsmittcl aufspeichern, die Todes,
strafe vorzuschlagen.
Wetterbericht
u"-
Omaha und , Umgegend
Schon heilte abend und Mittwoch.
EtwaS wärmer am Mittwoch.
Für Nebraska Schön heute
abend und Mittwoch. Etwas wär
mer am Mittwoch und im nordwest
lichen Teil heute abend.
Für Iowa Schön heute abend
und etwab kühler im ostlichen und
zentralen Teil. Mittwoch schön,
wärmer im äußersten westlichen
Seil.
mcir -t, ssp