MiMKA.ÄM!te fÄ4tt! IwttM,MMM MtSt. aiWW. 4" " l l j T Tagliche Omaha ZtMh ,"Vi(Mi'4 'A i l i ;i ) IH! V i V. M ä Gd i f H ) Kriegsgefangener aus Sibruttur rz: (8. Fortsetzung.) Täglich kommen Schiffe mit taufen den von Verwundeten von den Darda nellen. Erst wurden dieselben in Malta untergebracht, jetzt liegen fchon 14,000 dorten und die ganze Insel ist überfüllt. Hier wird tl wohl auch so werden, denn in meinem früheren Zimmer, da! ich al lein bewohnte, liegen jetzt acht Schmer' verwundete auf Stroh, auf jeder Seite vier, s, daß kaum Platz in der Mitte ist. um durchzugehen. Die Leute sehen schauderhaft aus, die Wunden vollstän big vernachlässigt. Ueber 4000 sind be reilö hier und dafür im gtnztn Orte nur sechs Aerzte. Einer davon wurde durch die Ärbeitsüberbürdung eurasthe nisch, verlief; plötzlich, ohne ein Wort zu sagen, da? Hospital, wo man ihm kaum einige Stunden zum Schlafen gönnte, jaljrn die Fähre, die in zehn Minuten auf der anderen Sei! ist und schrieb von AlgeciraS auS einen Brief an ten Gouverneur,' worin er sagte, er könnte dies nicht länger mit ansehe und müsse seine Demission geben. TagS darauf stand ein Dekret deS Gouverneurs im offiziellen Käfeblatt, wonach wegen De ferlion dieser Arzt aus der Armee aui gestoßen sei. UM mir ist noch em anderer Arzt unter den vierzehn Gefangenen, wir ha den an den Gouverneur geschrieben, um mit größter Bereitwilligkeit unsere Dienste anzubieten. Wir betonten, eS sei ein Gebot der Menschlichkeit und deS professionellen Pflichtgefühls, welches uns dazu veranlasse. Wir sollten gerne und unentgeltlich jede Stunde un ferer hier so ganz wertlosen Zeit diesen bedauernswerten Leuten widmen, wie eö jeder englische Arzt mit Freuden im Feindesland tun würde. Wir baten ihn inständig, unS doch diese Bitte zu ge währen, um unS nützlich machen zu'kön nen. Wir erhielten darauf einen kurzen Bescheid, daß von Kriegsgefangenen keine Dienste angenommen werden kön nen. Oh heilige Bürokratie! Wir sind natürlich alle aufgeregt, denn eS graut unS vor der Seereise. - i zwei I gkschic! andere .. Vrn emem früheren Transport waren do einem Schiffe wieder zurück eschicli worden. So enge man auch die anderen zusammengepfercht hatte. ! blieb kein Zoll breit Boden, um diese unterzubringen. Ihre Gefährten lagen ganz unten direkt auf dem Schiffskicl, ohne Licht, nur ein kleine! Luftloch, daö in dn Treppentüre angebracht war. Man hatte jedem eine alte Pferdedecke gegeben, sonst nichts. Ich habe bereits f diel überstanden, ich werde auch daS überstehen, und schließlich ,ist eS zu meinem Glück, denn so bald ich in England bin, werde ich frei sein. Freitag. 1. Oktober 191n. Diesmal geht e wirklich weg. kein blinder Schreaschuk, wie bei früheren Gelegen heilen, denn der Dampfer, welcher unS aufnehmen soll, liegt bereits iin Hafen. Viel zu packen haben wir nicht, da seit den letzten vierzehn Tagen unsere Kos fer und Reisegepäck längst gepackt waren und wir nur daS Notwendigste in unse ren Schubladen gelassen hatten. Unser Geld wird unS nicht ausbezahlt, mit Ausnahme von einem Pfund Sterling,' welches wir als Taschengeld erhalten. Ma sagt uns, das übrige werde nach England überwiesen werden. Der ame ikaaische Konsul Mr. Sprague kam her vlif, um von mir Abschied zu nehmen. Er bat sich erboten, meinen großen Kof fer in Verwahrung zu nehme und den selbe nach der Schweiz spediere zu lassen. Ich bringe dadurch wenigstens den bisherigen Teil meines Tagebuches i Sicherheit, denn daß wir und alle unsere Effekte bei Ankunft in England ''strengstens durchsucht werden, sieht Jaufee HV- fett Zweifel. Nach England und der Insel i f, man. 3 f - An Bord der .Maureiania", 2. A . Oktober 1915. Punkt zmei'Uhr iamen t P zwanzig Soldaten mit einem Offizier 41 ? an der Spitze, um unS nach dem Hafen . n dringen. Wir haben Glück. Der Dampfer .Maurctania", ein Schwester '-schiff der .Lusitania". jetzt der größte I all englischen Passagierdampfer, soll j. unl aufnehmen. Er hatte Truppen nach ' '. de Dardanellen gebracht und war auf ' der Rückreise begriffen. Ganz schwarz gestrichen, alle Fenster und Messing ', tul, mit Teer verdunkelt, bietet keinen j erfreulichen Anblick. DaS schöne, ele gante schwimmende Hotel sieht wie ein s Pferdestall aui. In den luxuriösen SalonS wurden Bretterwände aufge stellt, um Schlafräume für die Trup pen herzustellen. In die prachtigen Holztäfelungen sind Nägel eingeschlagen, , an denen Kleidungsstücke hängen. Da 4 , gegen waren die uns zugewiesenen Ka i binen 1. Klasse, welche während der i Ucberfahrt wahrscheinlich für die Offi i ' ziere reserviert waren, genau so exquisit wie zu früheren Zeiten. Onyr Wasch l decken mit kaltem und heißem Wasser, , ausgezeichnete Bette mit seidenen Dek ' f ken, Kleiderschränke und jeder mögliche ' . Komfort. Das Leben ist wirklich eine Lottuie. I Seit Wochen graute unS vor dieser i Ucberfahrt. koir hatten erwartet, auf dem Eisr.iboden der Kohlen BunkerL ' untergebracht zu werden und jetzt fahre , wir erster Klasse, werden von eigene StewoldS bedient und haben, wenn un kein Unterseeboot in den Weg kommt, ' wahrscheinlich eine höchst angenehme und gennLreiche Fahrt vor un. Ein ' kleiner Dampfer hatte unS vom Hafen ? nach dem außenliegcnden Riesendamp scr gebracht. Der Kommandant beglei t:!e unS nach demselben und blieb dor xtnb der DnjeL Wccn. Tsgeöuch eines Amerikaners. Fon Zr. ßyas. L. Aarlmann. Jen, lil der Dampfer abfuhr. Sei Abgang typisch englisch: Er war stet gege unl Gefangene außerordentlich zuvorkommend und höflich gewesen', ge gen mich sogar freundlich. Als er dal Schiff verließ, nachdem er uns dem Ka pitän übergeben und wahrscheinlich da, für seinen Empfangsschein erhalten hatte, standen wir oben auf Deck. Er ging an unS vorbei, ohne uns nzu schauen, ohne eine Eruß der in Wort. WaS er früher getan, geschah seiner eige nen Würde als Gentleman halber, die ihm verbietet, eine aus Gnade oder Un gnade ihm Uebergebenen schlecht zu be Handel der demselben anders al gentlemanlika gegenüberzutreten. Aber wir waren für ihn eben doch nur Ge fangene. Feinde feines Landes, Leute, mit denen er nur offiziellen Umgang hatte. Wir 'haben einige Marinesoldaten mit einem Korporal als Wache, können unS auf einem Teil deS Decks, sowie unten in dem Korridor unserer Kabinen frei bewegen, doch steht Tag und Nacht dorten ein Wachtposten. Der Korporal sagte, alS er unk Kabinen anwies: Ich habe schon mehrere Transporte nach England gebracht und die Gcfange nen waren immer sehr zufrieden mit mir, haben sich bei Ende der Fahrt auch praktisch dafür erkenntlich erwiesen. Wir verstanden natürlich den sehr deutlichen Wink, machten eine Kollekte, welche 24 Shilling ergab, die wir ihm aushändigten. Um drei Uhr an Bord gekommen, hatten wir seit Vormittag nichts gegcs scn. Wir warteten, ob man un nicht zum Abendessen rufen würde. Anschci ncnd niemand, der Auftrag hatte, sich m unS zu bekümmern. Erst gegen elf Uhr nachts, als wir während einiger Stunde Alarm geschlagen hatten, brachte man endlich für jeden zwei Sandwiche. Das ist da unheilbare Uebel von England, nie auf etwas vor bereitet zu fein. Sonntag. 3. Oktober 1915. Der Kapitän deS Dampfers hält, wie daS üblich ist, vm elf Uhr früh den Gottes' dienst ab. Ich ging nach dem Salon, um etwa! Abwechslung in die Lange weile der Ucberfahrt zu bringen. Gepredigt hat er nicht, aber mit seiner Mannschaft Choräle gesungen. Das war noch schlimmer. DaS Meer ist glatt wie ein Spiegel. Nachts ist unser Schiff ganz unsichtbar, in allen oberen Räumen ist eS' stockfin ster, da kein Licht angezündet werden darf. Selbst der Rauch des Schlotes ist nicht zu erkennen. Außerdem sind alle Oeffnungen hermetisch verschlossen und dazu noch mit Teer übertüncht. Die Verköstigung ist ganz ausgezeich net. Wir werden genau wie Passagiere erster Klasse behandelt, erhalten ge druckte MenuS zu unseren Mahlzeiten. Wein oder Vier dürfen wir jedoch nicht kaufen. Außer unk vierzehn Gcfange nen sind an die zweihundert Halbinöali den an Bord, welche auf Urlaub nach England gehen, sonst führen wir weder Kranke noch Verwundete. Dienstag, 5. Oktober 1913. Wir nähern uns Liverpool, dem Ende unserer Fahrt. Die Ufer der Merscy verengern sich nach und nach. Fabriken, Schiffs Werften, die ganze Jndustrietätigkeit dieses größten Hafcnortes der Welt, werden mehr und mehr sichtbar. Won weitem können wir den Dock erkennen, cn welchem wir anlegen sollen. ES ist derselbe, von dem Ich vor sechs Monaten nach Amerika abfuhr, damals mit ganz anderen Gefühlen. Die Landungsbrllcke ist durch Polizisten gesperrt, direkt am Quai stehen zwei Zellenwagen, welche der Lolkswitz Black Maria getauft hat. Wir werde alle vierzehn in einem der selben untergebracht. . Luftöffnung ist nur an der Decke. In einer halben Stunde sind wir beim Bahnhof, von dem wieder ein Teil durch Polizisten ab gesperrt ist. Man bringt uns in eineii großen durchgehenden Wagen, welcher am Ende deS ZugeS angekoppelt wird. ES hat sich herumgesprochen, daß deut scht Kriegsgefangene ingebracht werden. Eine große Menschenmenge umsteht trotz Polizei den LSagen, eine ältere, halb be' trunkene Megäre, von der Cpezus, welche man mit ihren schwarzrostigen ShawlS, barhäuptig, mit aufgedunsenem Gesicht nur in England findet, fchnit beftän big: Laßt mich durch, laßt mich durch, daß ich den Kerlen die Auge auskratze! Die Uebrigen verhalten sich ruhig und gaffen unS nur an, so ungefähr, wie man d wilden Tiere in einer Menage ri anschaut. Wir sollen nach dem Lager in Hand forth bei Manchester, auf direktem Wege ist dieS von Liderpool mit der Eisenbahn in einer Stunde zu erreichen. Unser Wagen wird jedoch dreimal an andere Züge an und von ihnen wieder abgekoppelt, so daß wir erst gegen Abend acht Ulzr auf der Bahnstation in der Nähe Handforths ankommen. Stockfin sie Nacht, hätten ganz leicht den paar Soldaten, welche unS als Eiferte dien ten. entlaufen können. Wozu? Wir hatten fast kein Geld, die Hälfte deS Pfunds, welches unS vor der Abreift von Gibraltar ausgezahlt wurde, war be reitS ausgegeben, wir waren ohne Pa Piere, die meisten de Englische kaum mächtig. In einige Stunden wären die Flüchtlinge wiedtk eingesponnen ge esen. Einer der Soldaten ging mit einer kleine elektrischen Taschenlaterne dorauk. um den Weg nicht zu verlieren. Nach einiger Zeit sehen wir in der grel len Lklenchtung vo Scheinwerfern Stacheldrähte, Verhaue und einen gro ßen hellerleuchteten Komplex von Ja brikgebäuden. -r- unser Bestimmung ort. Nachdem man unsere Personalien auf genommen und un durchsucht hat. wer den wir nach der großen Gefangenen Halle gebracht. Johlende Jungen, ein ganzer Saal voll, umtanzen uns. Fast Kinder, von 14 bis 17 Jahren, Schiffs jungen, welche man von deutschen Schiffen gekapert hatte und von denen sieb über 400 hier befinden. Da HandfthKamp war al groß artige Automobilfabrik gebaut und zwar von einer deutschen Gesellschaft, welche sequestriert wurde. Für in Gefangenen lag vollständig ungeeignet, da ti nur Räume von mehreren hundert Meter Länge mit Zementboden und Oberlicht, ohne, jede Abteilung oder Heizungkmöz lichkeit aufweist. Merkwürdige! Anpas sungsvermögen der Gefangenen! Sie haben es trotzdem ganz bewohnbar ge macht, Bretter und Baumwolltücher ge kauft, Tische und Stühle gezimmert, Betten kommen lassen. Fast alle waren frPer im Lancashire Distrikt ansäs sig und bereits feit Beginn deS Kriege hier. Für die besser Situierten sind mehrere privilegierte Abteilungen dor Handen, zu welchen, wie in einem Klub, nur dem auf genau demselben Gesell schaftsniveau Stehenden Aufnahme ge wahrt wird. Einige frühere 'Gibraltar leute bewillkommnen uns. Ich bin sehr hungrig. Wollheim und Rektor Seidel verschaffen mir etwa zu essen und zu trinken, obwohl Kantine und Küche be reilä geschlossen. Natürlich ist da La ger mit Gibraltar nicht zu vergleichen, ober eS könnte noch viel schlimmer sein! Mein permanenter Trost. Einige der Herren, mit denen ich in derselben Abteilung schlafen werde, stel len sich vor. Man tauscht gegenseitig die Erlebnisse aus, und damit vergeht der Abend bei HopBittcrs, einem olko . holfreien Getränk aus Hopfen und wahrscheinlich auch verdünntem Strych nin, das in England den'Antialkoholi kein da Bier ersetzen soll. WaS die meisten der hiesigen GefaN genen durchgemacht hatten, ivar etwa Fürchterliches. In Manchester, wo fast alle hier Internierten seit Jahren an sässig waren, hatte die Polizei infolge der wütenden Hetzereien und Denunzia tionen der gelben Presse vollständig den Verstand verloren. Zu Tausenden ar reticrt: man sie von der Straße weg, von ihren Büros, selbst nachts aus ihren Wohnungen, ohne jedoch diegeringste Vorsorge getrosfen zu haben, was mit den Gefangenen nun anfangen und wo dieselben unterbringen. Die Stiafge fängnisse in und um Manchester wan vollständig überfüllt. Fünf bis acht Mann lagen in einer Einzelzellc, deren ganzes Mobiliar aus einem Stuhl be stand. Die Polizeistationen waren voll gepfropft mit den Leuten, nicht einmal für Essen war gesorgt. Die Polizisten brachten sie den ganzen Tag von Poli zciwache zu Polizeiwache, ohne auch nur Stehraum in denselben für ihre Kriegs beute zu finden. Man lagerte sie in den Korridoren, in dem Verhandlungs saal des Polizcigerichtcs, selbst außen im Hofe: ohne Stroh oder Decke noch Waschgclegenheit. Das Ende war, daß man schließlich die meisten gezwungener weise wieder frei lassen mußte, mit der Order, sich zu jeder Zeit zur Verfügung der Polizei zu halten. Sie durften sich nicht auf zwei Meilen von Manchester entfernen, nach neun Uhr abends und vor sieben Uhr früh da Hau nicht verlassen und sollten sich dreimal die Woche auf dem Polizeibürg dc Reviers 'zum Rapport melden. Da diese Büros neben ihrer Routine-Beschäftigung für die Zwecke de Kriege mit einer Un zahl anderer Arbeiten überbürdet waren, mußten die .Enemy Aliens", zu Hun dnten auf der Straße Queue machend, oft bei strömendem Regen, jedesmal drei bis vier Stunden vor dem Polizei bllr warten, bis die Reihe an sie kam. Für die Registrierung von je achthundert dieser Leute war ein einziger Beamter da. Natürlich machte die Ucberlastung mit Arbeit diese letzteren um so moroser nd aufgebrachter. In gewöhnlichen Zei ten ist der englische Policeman ein außerordentlich geduldiges, zuvorkam mendes und taktvoll Individuum: das Muster des Polizisten. Dr. A. Friede!, ein hervorragender Chemiker, der daS Laboratorium einer der größten Konservenfabriken von England leitete, verheiratet, wurde auf Veranlassung seiner Firma lange Zeit in Ruhe gelassen. Nach der Lusita n!a'Affaire jedoch drohten die Arbeiter zu streiken, wenn der Kennati devil nicht sofort entlassen würde. Er wurde verhaftet und mit anderen nach den Schiffen im Hafen von Liverpool ge bracht. Damals hatte England noch keine Schiffsnot, im Gegenteil Ueber fluß an Dampfern infolge deS Stocken des Ezports, so daß eine Anzahl der selben als Gefängnisse benutzt wurden. Als man sie in Booten nach den Schif fen brachte, glaubten sie, einem Gerücht zufolge, daß sie nach Canada herschickt würden und dort wahrscheinlich in Freiheit leben könnten. Sie waren alle freudig erregt. Vierundzwanzig Tage blieben nahezu dreitausend Leute auf einem Raum zusammengedrängt, wel eher kaum für dreihundert Personen Platz bot. An Bewegung, frische Luft, Reinigung war gar nicht zu denken, da auch die Bewachungsmannschaft man gelte. Die ersten vier Tage hatten sie nicht einmal Brot. Büchsen-Sardinen, die teilweise in Fäulnis übergegangen, mit Schiffszwieback bildeten die einzige Nahrung. Mein Freund Tllbkcke, unser Post, meifter, hatt S noch schlimmer. Er wurde mit einem Transport Gefangener nach Newbury geschickt und dort i die Rennställe eingesperrt. E! war nicht einmal genügend Stroh vorhandeÄ, so daß die meisten auf dem schmutzigen Backsteinboden schlafen mußten. Die Ställe waren von außen zugeschlossen, nacht wurden einigt der Gefangenen dazu abkommandiert, solche, welche ein Bedürfnis zu befriedigen hatten, auö den Ställen herauszulassen, wieder' ein zuschließen und den Schlüssel dem wachthabenden Sergeanten zu bringen. ES mangelte a Wasser und an Eßgera ten, drei, vier zusammen mußten auö einem Blechteller essen und denselben mit altem Papier zur Reinigung auS wischen. Auf dem Spazierplatz unterhalte ich mich öfters mit Otto Beck, dem Sekre tär der deutschen Holzarbeitergesellfchaft in London. Obwohl er nur einen Arm hat und sich mehrere Führer der Trade Unions für ihn verwandt haben, ist er immer nocb bicr. Er war zuerst im Alezandra Palace ,' eingesperrt, wurde dort jedoch fast verrückt infolge anhau ernder Schlaflosigseit. Dieser Vergnll gungkplatz wurde im Norden von Lon don vor ungefähr zwanzig Jahren, all der Cristal Palace im Süden der Me tropole sich glänzend rentierte, für ein Konkurrenzunternehmen gebaut, hatte jedoch wenig Erfolg. Darauf von der Stadt als VolkZgarlen angekauft, dient er jetzt zur Jntcrnierung von ungefähr dreitausend deutschen Zivilgcfangcnen Da da! ganz Gebäude nur aus Eisen und Gla! konstruiert ist. mit im In neren auf der Höhe des ersten Stocks an gebrachten Hvlzgalerien, so regnet e dc ständig herein und eine Trennung des Raumes in kleinere Abteilungen ist un möglich. Nachts sind Wachtposten auf den Holzgalericn postiert, die beständig auf und abgehen und eine jede Nacht ruhe für die meisten dieser aus allen Gesellschaftsklassen zusammengebrachten .Leute unmöglich machen. Beck sagte mir: Ich will Ihnen etwas zeigen, was Sie für ganz unglaublich gehalten hätten. Kommen Sie mit! Wir gingen nach einem der Abteile. In ihm lag ein 74jährigcr Mann ich verschreibe mich nicht, es war ein Mann von vicrundsiedzig Jahren! auf einem Strohsack. Er kam von Air mingham. wo er etwa 50 Jahre gelebt hatte. Er war verheiratet, hatte fünf Söhne und Töchter und soundsoviel En kclkinder. Kinder und kindeskinder wa. ren natürlich Engländer. Er selbst sprach nur noch englisch, hatte da Deut sche in den langen Jghnn nahezu ver lernt. Die Polizei, die ihn, hierh:rge bracht hatte, behauptete, wie in m:hre ren ähnlichen Fällen, da sei nur zu seinem eigenen Schutze geschehen, Line Jntcrnierung sei gar nicht beabsichtigt! ' Man liest in den Zeitungen sehr viel davon, daß die neutralen Regierungen Kommissäre rnannt oder auch ganze Kommissionen eingesetzt haben, um die , Gefangenenlaqer zu inspizieren und die Abhilfe don Mißständcn zu veranlassen. Ich habe sie gesehen, diese Kommissionen, und zwar bei der Inspektion selber: Fünf Herren i seidenen Zylinberhuten kamen zu einer Türe herein, liefen im Sturmschritt durch die Baracke, schauten weder nach ?echts, noch nach links, wa ren anscheinend froh, die Ausgangstüre wieder erreicht zu haben, und verschwan den durch dieselbe! Am nächsten Tag hörten wir, es wären die amerikanischen Bevollmächtigten gewesen, die gekommen seien, um Reklamationen der Gefangenen in Empfang zu nehmen! Ueber die Zustände in Outen Ferry bei Ehester konnte sich selbst in Anglo Sachse, wie Kommissär John B. Jackson nicht enthalten, das folgende in seinem Bericht an den amerikanische Gesand ten Gerard mitzuteilen: , Die Zustände, wie ich sie in Queen Ferry vorfand, wo über 2200 Deutsche interniert, sind wohl die schlimmste von allen Lagern, welche ich bi jetzt be sichtigt habe. Die ganze Atmosphäre die, sc Camps ist eine außerordentlich be drückende. Obwohl seit mehr al fünf Monaten al Jnternierungsplatz benutzt, ist sehr wenig geschehen, um den allge meinen Zustand des Lagers zu verbes fern. Die, Gebäude sind diejenigen einer alten, baufälligen Maschinenhalle. Da! Doch ist don Gla und diese entweder an den meisten Stellen zerbrochen, oder aus den Fugen gegangen. Der Boden ist von Siein. hie und da mit einigen Brettern bedeckt. Für die Gefangenen der besseren Klasse sind keine Anstalten für Absonderung getroffen, wenn auch einigen erlaubt wurde, mit Tüchern eine Art Zelt um ihre Schlafstätt aukzu stellen, um sich dadurch gegen den außer ordentlicbcn Zug, der durch da meist offene GlaSdach kommt, zu schützen. Die Gefangenen selbst schienen mir freudlos, niedergeschlagen und vollstän big deprimiert. Der Kommandant, mit dem ich darüber sprach, erklärte mir, daß der Grund d?r Unmöglichkeit, die gegenwärtigen Zustande zu verbessern, in den Arbeitsverhältnissen, an dem Mangel dek nötigen Personals liege.' Donnerstag. 7. Oktober 1913. Hier sind über dreitausend Gefangene, alle! Zivilisten. Die englische Regierung hat jedoch die Absiebt, sämtliche Internierte von ganz Großbritannien auf der Insel Man zu konzentrieren. Ein Teil der hiesigen Gefangenen ist bereit! nach dort verschickt, jeden Tag gehen weitere fünf hundert weg. Handforth soll in Zukunft nur MilitLrgefangene aufnehmen. Einer der Beweggründe ist wahrscheinlich auch die Tatsache, daß die Insel Man ihre eigene Gesetzgebung und Regierung hat und da! Habeaö'Corpuk'Grundgesttz, daS Bollwerk der individuellen Freiheit in England, dort keine Geltung hat. Trotz des KriegözustandeS ist die Ha beaö'CorpuS-Akte nicht aufgehoben und eine Anzahl der Gefangenen machen der Regierung, indem sie ihren Fall vor die Gerichte bringen, ziemliche Schwierig keiten: die will man in Zukunft ver meiden. Notwendig wäre eS gerade nicht, denn der englische Richter, in frü here Zeiten die Personifikation deS völlig unbeeinflußbaren RechtögefühlS, dreht heute die wächserne Nase dc Ge fetze in jeder der Regierung genehmen Form. Dak ungewohnte Leben hier gibt un Gibraltarleutea für die ersten paar Tage genügende Abwechslung. Die Ge fangenen haben ein ausgezeichnetes Theater, in Orchester von fünfzig Mu silern. große Bibliothek, welch von Dr. Markel gestiftet wurde. Baderäume, wenn auch sehr primitiv, ausgedehnte Wiese für Sport, sehr reichlich versehene Kantine, Extra-Küche etc. Alle mög kichen Geschäfte sind don Gefangenen, welche hier ihren früheren Beruf auk übe dürfen, innnhalb dek Lagers r richtet worden. UeberaU sind auffallende, den Kunpc ansprechende Plakate ange klebt, namentlich in der Nähe deS Post düroS, welches täglich für abzuholende und zu versendende Briefe sowie Pakete geöffnet ist. In bezug auf Briefwechsel ist man in Handforth. im Gegensatz zu den anderen Camp, sehr liberal. Einige der Gefangenen, deren Geschäfte in Manchester von Verwandten der Ange stellten weiter betrieben werden, können fast die ganze Korrespondenz von hier au erledigen. , , ES amüsierte mich, inge der An schlagezettel zu kopieren: Stn och taimla getragn fira zu der knttsen. Vrodiill ds ersten TchttkiderS don man; gan, seidenacMcrl, so gut al neu'.) gmn, Burliardt. R?'lf mi'sicblt sich fflc Ckriimt,seslpsen, fjrl all ndercn Sä Icherrpnralurcn. ibrn.Bki, don KonNanrinop erlcflf tlrfi. schm LpraHimIkrricht gea? mötzigcs Honorar. ?ohn E. Lchniidt. sruher bei 2nirtoe in 5Vn Sircet. Haar-SpezialM! LchSnhelts pklkge, Lchwdisck,e M!sagt: Mf ii e fbric Km'dkchntt oti tu wrcr tldtflfima nd arbe Abonnements für Manim . und Lud xllcge. Fünf verschiedene Friseure mit voll ständiger Einrichtung betreiben ihr Ge schaft in der Nähe der Badeeinrichtung. Stiefelputzer, Wäschereien, Schneider. Schuhmacher, selbst ein diplomierter Zahnarzt mit wohl ausgestattetem Atelier, alle sich ihren Mitgefangenen empfohlen haltend.. Für fast jeden Zweck existiert feine be sondere Kommission: Unterstlltzungsko mitee, Schulkommission, Theater und Konzertausschutz, Information? Büro, Rcchtschutzkommission. Am Abend gehe ich zum Konzert, im Mittelteil der großen Halle. Platz für über achthundert Personen. DaS Pro gramm enthält: Richard Strauß Sere nade, Schuberts Forellen-Quaktett, De tussys Prölude. LisztS Rhapsodie No. 12, und ich glaube kaum.' daß an die ftm Abend di Manchester Banmwoll LordS sich einen , ähnlichen Kunstgenuß verschaffen konnten. . . .-c Ließ mich für fchwedische Heilgymna stik einschreiben und machte heut vor mittag mit dreißig anderen eine Stunde lang Uebungen.. Mit Ausnahme der Theater und Konzerte, bei denen nur für die reservierten Plätze eine Kleinigkeit gezahlt wird, ist natürlich alles gratis. Die ,?)oung Men's Christian Associa tion' (Berein christlicher Jünglinge), so wie daS Dr. Markel-Komitce nehmen sich in ebenso zweckentsprechender als tatkräftiger Weise der Gefangenen an. Es wirkt versöhnend zu sehen, daß Haß und Feindschaft nicht alle Gemüter ver bittert haben. (sktschuiig solgt.l Ich dSre. die TheatergeseUschast lzale ihn sofort gelouft. Eine Jbsen-Falschung. Vor längerer Zeit tauchte i London ein Stück auf. das angeblich von Ibsen stammen und ine Fortsetzung der .Ge spenster" sein sollte. Das Stuck trägt den Titel .Realitäten". Am 18. Februar gelangte nun dieses angebliche Ibsen drama auf einer kleinen Londoner Vor stadtbllhne, dem Court Theatre, rst malig zur Aufführung, und dabei gab e eine Enthüllung, die wohl mit Fug als ein Skandal bezeichnet werden darf. Als nämlich der Vorhang zum letztenmal gefallen war, erschien der Londoner Ver lcgcr Austin Fryers. der .Realitäten" herausgegeben hat, und gab die Erkla rung ab. daß er allerdings einzelne Teile deS Stückes selbst geschrieben habe, daß es jedoch andere Teile enthalte, die - ss behauptete Flyers wirklich von Ybsen herrührten. Er habt diese Ab schnitte von dem verstorbenen rn,iul Braekstad rhalten. Natürlich läßt sich diese bestimmte Versicherung nicht ohne weiteres nachprüfen, doch sprechen alle Anzeichen dafür, daß sie durchau un glaubwürdig ist. Da Stuck selbst ist Sensationserzeugnis übelsten Stiles, in der Manier kineS RäubcrromanS ge schrieben und, wie sich hiernach don selbst versteht. Ibsen ganz und gar unwllr dig. Per Sohn JbsenS, Sigurd Jb scn, gab überdies die bestimmte Erklä runq ab, daß da Stück eine plumpe Fälschung sei. Zarter Wink. Sie: E giebt Augenblicke, wo ich wünschte, ich wäre ein Mann!" Er: .Wann, zum Beispiel? Sie: Wenn ich an inem Juwelier laden vorbeigehe und bedenkt, wik glück lich Ich m t t n F r a machen könnte, indem ich ihr inen neuen Schmuck kaufe!" ' Sein Beweis. .Ist da nicht daS Hau, welche! der Architekt Zwiesel seiner Cchwiegermut ter gebaut hat?" Ich glaube nicht sonst wär' ja kein Blitzableiter d'raiif!" Mew Jorker . Zu den unbegrenzten Möglichkeiten Amerika gehört auch die dc Aber glauben. Europa z. B. kommt für di Deckung seine Bedarf an Unglückstagen und Unglllckszahlen bequem mit dem Freitag und mit der berüchtigten Dreizehn" au. Hierzulande hat man (wenigsten! in den in Amerika, wie überall, abergläubisch stcn aller Kreise, in der Bühnenwelt) auch längst schon den Unglllcks-Montag" entdeckt und außer der UnglückSDrei zehn kennen all Leute noch ine Un glücks-Siebzehn und vor ollem die ge fürchtete amerikanische "Lk!äoo"-Num mer, die Dreiundzwanzig... Dor Jahren wohnte Ich einmal in einem .Apartment" so nennt man hier ja hochtrabend ine Wohnung von zwei Puppenstuben und zwei Streich' holzschachteln, welch' letztere die .Kitche nette' und daS Badezimmer dar stellen , da die' Nummer 23 trug. Jeden Tag, den Gott werden ließ, hörten wir, meine Frau und ich, wie sich Männ lein und Weiblein, die der kleine Fahr, stuhl anbrachte, vor unserer Tür mit der zum Verfchindea anregenden Nummer aufstellten und erstaunt fragten: Wer in aller Welt wohnt in dieser Wohnung? D i e Leute müssen Mut haben." - BiS unS schließlich vor unserer Er habenheit und Gottähnlichkeit so bange wurde, daß wir muhvten". Und der Aberglauben bewährte sich denn auch. Beim .Muhven' nämlich. Der .sarbige Gentleman, den man beileibe nicht Janiior sondern .Super intcndent" nennen mußte, begab sich nach dem Lagerraum im Keller, um den Ex prcßleutcn die vielen don unseren Sachen zu übergeben, die wir in zwei Puppen stuben und zwei Streichholzschachteln nicht hatt unterbringen können. Dabei kam er mit dem Licht einem Tkppich. den ich mit schwerem Gelde bar bezahlt, zu nahe, und der verbrannte. AIS ich mich, wie der Hohe Rat in Paris, nach Schadenersatz umsah und zu dem Zweck daS Naheliegendste die Feucrversicherungs-Police betrachtete, bemerkte ich, daß sie gerade am Tage vor her abgelaufen und an einem Drei undzwanzigften und n einem Montag ausgestellt worden war . . . . , . . Seit jener Zeit habe ich eine aber gläubische Scheu vor dem Datum, an dem dies meine heutige Plauderei zu erscheinen hat, und da in der Alliierten Antwort als der Ablauf der Frist an gesetzt ist. bi zu welcher sich Deutsch, fand- über den Frieden zu entscheiden hat... . . ' . , , An dc verschiedenen Orten, wo ich über den unangenehmen Eindruck dc Datums, den Fuß auf eine Messingstange gestützt, in der Gesellschaft guter Gesellen hinwegzukommen ' trachtete, fand " ich wenig Trost. Die hattc gleichfalls ihr abergläubische Scheu vor dem Datum, weil es auch für sie den baldigen Ablauf einer Frist bedeutet, an deren Beend! gung kein Mensch gerne denken mag. Nur noch gerade eine letzte Gnadenwoche trennt sie von dem fürchterlichen 1. Juli, fo klagten sie, an dem .die Welt ver dursten und verdorren' soll. . Nun ist eS vielleicht gar nicht so schlimm mit der anbrechenden großen Trockenheit, wie eS gemacht wird. Die Schankkellner, die, wenn S ach dem 'Willen des Kongresses in Washington gehen würde, binnen acht Tagen so .joblos" sein müßten, wie die Muni tionsarbeiter, versicherten unS bei ihrer Ehre, die so fleckenlos rein und weiß ist, wie ihre Berufsuniform, daß die New Jorker Hotels und Restaurants auch nach dem 1. Juli Bier und Wein kredenzen würden, und sollten alle Mucker darob noch schwärzer werden.. Sie erzählten ferner, daß die heimkehrenden Arbeiter Dclegaten. die in Atlantic City der Ta gung der amerikanischen Gewerkschaften beigewohnt, aus den dortigen Saloonö" den Eindruck mitgenommen hätten, daß auch dort für die Zeit nach dem 1. Juli die Parole "busioess s isua1" aus gegeben fei. Aber die Redensart hat einen wenig Vertrauen erweckenden Klang. Die hat ten wir auch schon zu Anfang des Welt krieg mit dem Brustton der Ueberzeu gung Lutzern gehört, aber eS kam anders. Indessen in Atlantic City haben wäh rend der Tagung die Delegaten der or ganisicrtcn Arbeiterschaft 20.000 gegen 4000 Stimmen gegen Prohibition ab gegeben. Das klingt um vieles mehr Achtung gebietend und Vertrauen erweckend . . . '. Einstweilen richten sich ganze Schichten der Bevölkerung augenscheinlich auf die große Sahara-Trockenheit in. Einer von den tonangebenden Vaudedille Managers hat , für die Kett der Theater, die tf gehören, den Uka erlassen, daß die auftreten den Artisten durstige Leutchen, die gern reden von dem, dessen ihr ge quälte! Herz voll ist nd überläuft Prohibition auf den Brettern mit keinem Woit erwähnen dürfen. Der Manager Silhouetten. erwartet offenbar einen Kampf und ist ein Hasenfuß, der .kneift' und neutral bleiben möchte. Und der Whiskey,Cchmuggel, der de reit im Schwang ist, nimmt. nachgerade solche Dimensionen an. daß r schon kaum mehr alS "infant industry" an gesprochen werden darf. Lundesbeamie bemerkten dieser Tage, daß eine Theater truppe. d! oui Chicago nach dem viel zahme Weste reiste, in dem Prohibk tion bereit eingeführt ist. unterwegs in Einem fort dem Gepäckwagen Besuch abstattete, di erfrischend und belebend zu wirken schienen. In Detroit beschlag. nahmten die Beamten in diesem Waggon 07 Quart Whiskey. 45 Quart Brandy und 250 Kisten Wein. Ueber die Grenze von Main wird guter trinkbarer Stoff, der in Kellereien Irlands und Schottland in hrwürdi ges Alter und dcle Reife erlangt hat, konstant auö dem angeblich ganz trocken , gesetzten Kanada eingeschmuggelt. Kürz lich wurde ine Schmugglerbande abge faßt, und die ihnen abgejagte' Beute an gutem Schnaps wurde provisorisch don den Zöllnern in einer Gnnzscheune untergebracht. Noch in selbiger Nacht wurde die Scheune von den biedere Landleuten der Gegend überfallen, die sich ans abgeschlagenen Flaschenhülse so viel Mut tranken, daß sie beschlossen, in der nächsten Nacht noch anderen provi serischen Beutcschuppe Onkel SamS einen Besuch abzustatten, um gleich Vorrat für ein Jahrzehnt einzulegen. Die Zollbeamten bekamen Indessen WWd von dem Vorhaben dieser edlen feit Jich ren fllrProhibition stimmenden Farm, onkcl Maims und brachten das edle Naß am nächsten Tag mittelst einer Ka rawane von Lastautomobilen nach Ban gor in Sicherheit. Merkwürdig war, daß auch die Eisenbahnen schleunigst so und so viel Güterwagen, die in klei nen Nestern unbeachtet auf Seitengelei scn gestanden hatten, schleunigst und fie herhast in Bewegung setzten. - . ' Auch die kamen auS Kanada. WaS die wohl enthalten haben mo gen? ' . , , . ?.. In West Virginia, wo Prohibition schon feit längerer Zeit eingeführt ist, ist man über solche primitiven Schmug gelmethoden längst hinaus. Dort ma, chen sich Frauen den Umstand zunutze, daß die jetzige Mcde nicht mehr ine fo rigorLS , schlanke Taille vorschreibt, wie eö noch dor Kurzem der Fall war. Aber auch die'hochwohllöbliche Polizei paßt darauf auf., Ein höchst , verdächtige! Embonpoint zweier junger Frauen, dem dieser Tage in Charleston die Matrone einer Polizcistatio auf den Grund ging, entpuppte sich als in Art mehr fach verschlungener Lebensrettungsgllr tcl, in dem siebzehn PiNts von den besten Cchnapssorten eingenäht waren. ' Die Entbindung. Hort man. war schmerzlos, aber kostspielig .... Der SchnapZ war übrigen?, wie sich herausstellt!!, ein einheimisches Erzeug nis, denn West Virginia läuft nachze rade den dafür altberühmten Staaten KcntUcky und Tennessee als Produzentin von Mondschem'.WHiskcy den Rang ab. ßi heißt, daß die Herren .Mond fchciiUer" deS Staates, den früher nur seine in viel schlechterem Geruch stehen den .Stogies't berühmt oder berüchtigt gemacht haben, für den 1. Juli nicht ab rüsten, sondern erst recht grandiose Rüstungen treiben. Sie gedenken näm, lich, einen Exporthandel nach den an grenzenden Staaten Ohio und Pennsyl vania zu eröffnen, wo die heimliche Whiökcy-Fabrikation bislang eine zwar nicht unbekannte, aber doch ungeübte Schwarzkunst ist. ' Wie rwähnt, sind aber doch gerade" in West Virginia die Prohibitionswäch ter sehr scharf auf Whiskey-Bcschlag nahmung auS, und folgendes wahre 5e schichtchen, das dieser Tage in der Nähe do Fairmont passierte, ist da icnso lustig wi bl.'hrcnd. Ein zwölfjähriges Pastorstöchlein, daS bei Verwandten im Nachbarstädtchcn Lumberport einen Besuch gemacht hat, wird bei ihrer Rückkehr von eirum Zvl chen Beamten angehalten und muh das Handköfferchen offnen. Er durchsucht eS. findet ober nur allerhand intim; Leibwäsche deZ errötenden unschuldigen . MägdeleinS, daS dem Weine ah ist vor Scham und Zorn. Schließlich entschuldigt sich der Be amie etwa verlege und erklärt stot tcrnd: .Ich fahnde nämlich nach Whi! key." ' .Dann müssen Sie wohl welchen ge funden haben." antwortete die Kleine bo-haftig schlagfertig. .Er stinkt Jhneo ja zum Halse herau!" .... ... Womit der Ausblick auf ein gaz neue! Kapitel der amerikanische Beam tcnheuchelei eröffnet ist. Auch nur ein höchstens relativ lustige Bild. , . Inserat. ZU einer großartigkn Erfindung wird in reicht Kompagnon baldigst zur gründlichen Ausbeutung gesucht. z. i iiiilill ilillliffillil iiiilillll ü!!!!!!!''!!!!!!!!!!'!!!!!!!!!!'!!!!!!! !t! 'i y,i, ' !B ii Hi ii I !:i ! iiuiii pzimtt!&g-w'iwwv- &WrmcimJlf PVfSgm IHM !f!'W!!IWWI!!,!T!t!l mmmai