Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 11, 1919, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    fc , 1 1 1 14 IIHM M M M II
VrcheiruM
Von B.
(43. Fortsetzung.)
Madeline hatte während des ganzen
GcsprZchz die 3fagtt. n'.cht'aufzcschla.
gen. sondern den Blick fest auf eine ge
wisse Stelle deö Teppichmusters ae
richtet, und sah sehr gleichgiltig. nur
was viag aus.
.Er schien in großer Sorge." fuhr
ve? Hinter geipeachig fort. .Sah seh
angegriffen aus und sagte mir. er ha
be eine sehr wichtige Sache vor Gerich
zu vertreten, sonst würde er aar ich
hier sein. Ich hatte kein, Ahnung,
vag er verqeiraiyet ist. Hast du es ge
wußt?'
Noch ehe Laurence WynneS Frau ei-
ne Antwort aus etese verfängliche Fra
ge über die trockenen Lippen bringen
konnte, Lberhob ein Diener, der einen
neuen Haufen von Briefen auf dem
Präsentirbrett hereinbrachte, sie der
Verlegenheit und lenkte die Aufmerk
samkeit des alten Herrn von seiner un
glucllichen Tochter ab.
SechSundreitz!gste
, Kapitel.
1 Zur rechten Zeit war Alles zum
Empfange der äste fertig und bereit.
Das ganze Treppenhaus war ausge
schmückt mit Palmen und ungeheuren
tropischen Farnkräutern, aus deren
dunklen Wedeln geschickt angebrachte
bunte Flammchen hervorleuchteten, und
auf dem oberen Absätze sprudelte ein
Springbrunnen von wohlriechendem
Wasser, neben dem Wirth und Wirthin,
standen, um ihre Gäste zu begrüßen.
; Der alte Herr war in einen einfachen
schwarzen Abendanzuq gekleidet (maS
hätte er darum gegeben, seine Brust
mit Orden und Ehrenletten schmu
cken zu können!) und auf seinen
Lippen lag ein stehendes Lächeln.
Seine Tochter trug ein weißes AtlaZ
, kleid, darüber Tüll mit Silberftickerei.
Diamanten schimmerten an ihrer
Brust, an ihrem Halse und rn ihrem
Haar!
Nicht, daß Madeline solcher HilsZ
Mittel bedurft hätte, um schön zu er
scheinen, aber fiev trugen doch dazu bei.
ihre Schönheit zu erhohen und m s voi
' le Licht zu setzen. Obgleick geistig und
körperlich müde und erschöpft, über
Tjgte sie an Anmuth doch die meisten
"der Damen, die ihre Gäste waren, etwa
in dem Maße, als die Lilie die einfache
Dahlia überragt. Die Anstrengung,
sich trotz aller Uebermüdung, Aufre
gung und Sorge aufrecht zu erhalten,
gab ihren Augen einen ungewöhnlichen
Glanz und färbte ihre Wangen höher.
.Keine Nachrichten, gute Nachricht
Zen'fagke sie zu sich selbst.' DaZ letzte
Telegramm hatte ja beruhigend gelau
tet, und fo hatte sie keine Ursache, sich
zu sorgen und zu ängstigen. Die Half
te alleS besorgten irdischen Elends und
, Unglücks hat sich ja nie verwirklicht.
So warf sie denn Unruhe und Küm
merniß hinter sich, nahm ihren Platz in
der großen Quadrille ein und faßte den
Entschluß, die Gelegenheit auszunutzen
und sich rückhaltlos dem Vergnügen
hinzugeben. Kein Mensch, der die
schöne, glänzende Madeline West sah.
sollte ahnen, daß ein schwerer Kummer,
die Sorge um ihr krankes Kind, , das
Herz belastete.
Und in der That gelang eS ihr, alle
schlimmen Befürchtungen in Schlum
mer zu wiegen und ihre Aufgabe als
.Wirhin meisterlich durchzuführen. Sie
tanzte nicht mehr, als ihr als Dame des
Hauses zukam, und hatte für jeden ih
rer Gäste, bis zum frühen Morgen, ein
Lächeln und ein liebenswürdigesWort.
Der Ball verlief ohne eine einzige
' Schwierigkeit und ohne den geringsten
Zwischenfall. Selbst die anspruchsvoll
sten jungen Männer gaben zu, daß Al
I5 vortrefflich ging, und auch die
strengsten Kritiker vermochten nicht den
kleinsten Mangel oder Verstoß, weder
?rn Stil des Ganzen noch in derLu
sammenstellung der Gesellschaft oder
de Bewirihunz zu entdecken. Die
Gäste bheben lange. Nach dem Nacht
mahle kam es nicht, wie sonst gewöhn
lich. zu einem allgemeinen Aufbruche,
im Gegentheil, die zunge Männer und
jungen Damen fanden es gar nicht
langweilig und beschlossen, das Ver
gnüqen zu verlängern.
Mehre Leute von Wichtigkeit ver
sicherten dem Wirth, daß sein Fest sie
an die Pracht einer arabischen Nacht
erinnere, daß eS verdiene, .der Ball der
Bälle" genannt zn werden, und der
kleine spekulative Mann war außer sich
vor Stolz und Selbstzufriedenheit und
fcintj sich für die großen Ausasben
reichlich entschädigt. Die Sache kostete
lZeld.diel Geld, aber sie war so gut
ausgefallen, daß sie die Kosten werth
war.
NaSdem sich der l'ßte 0)ast b'tih
schiedet hatte, das Rollen der letzten
davonfahrenden Equipage verklungen
tnat und der alte Herr mit seiner Toch
ter noch allein in dem großen leeren
Ballfaale stand, gab er diesen Gefühlen
Worte. Seine scharfen, kleinen Augen
leuteZen. seine Lippen zuckten und sei
re Hände zitierten, nicht etwa in Folge
deö genossenen Champagners, sondern
in dem Gefühl des Triumphes. '
. .Del haft du prächtig eemacki. Ms
deUneZ' begann er. .Eine Herzog!-.
tUlt ti nickt besser gekonnt! Ich wun.
itit mich oft. woher du das Alles hast.
Ytrt Manieren, dewe Haltung. bei
'ne A und Seife, den Leuten anzereh.
1 1 I f 4 K.
oder ledig? I
M. Crokcr.
i inimiiu
me Dinge zu sagen. Deine selige Ma
ma konnte zwar daS auch, denn sie hat
te wirklich blaues Blut in den Adern.
aber sie war, obgleich lebhaft, nicht so
sprühend und blitzend wie du Ich
muß sagen, diese Harpers haben an
dir ihre Pflicht gethan. Na, so ist
denn Alles glücklich vorüber", fuhr er
dann, sich in dem Raume umblickend,
fort. .Man'löscht die Lichter aus und
der helle Tg scheint in die Fenster
Es war ein Erfolg ein Triumph!
Ich wollte meine alten Kameraden
hätten daS mit anfehen können. Was
sie für Augen gemacht haben würden!
Ein bischen feiner war's freilich, als
so ein Ball drüben in den Kolonien!
Aber ich bin ganz schwindelig vor Mü
digkeit und werde morgen, das heißt
heute, wohl den ganzen Tag kein Glied
rühren können. Steh' du nur auch
nicht vor Mittag auf. Da scheint die
Sonne wirklich ,n's Fenster. Geh', leg'
dich nieder!
Madeline hatte alle dem zugehört.
ohne ein Wort zu erwidern, und den
Mund nur geöffnet, um zu gähnen, zu
gähnen und nochmals zu gähnen. Sie
war todtmüde und fühlte sich jetzt, nach
dem die Erregung vorüber war, wie oe
lähmt. So folgte sie denn dem Gebot
des Vaters nur zu gern, küßte ihn a?tf
die gefurchte Wange und begab sich in
ihr Ammer.
Josephine, die ihre Herrin erwariete.
dar halb im Schlafe. Die Wach',ker
zen waren tief heradgebranm, das
elektrische Licht kämpfte mit dem durch
die Jalousieen hereindringenden (5cm
nenlichte um die Herrschaft.
Ach, gnädiges Fräulein, ich glaube,
ich bm eingeschlafen , sagte das Mav
chen, sich die Augen reibend. Obgleich
Sie meinten, das sei nicht nothig, woll
te ich doch aufbleiben, um .ihnen die
Kleider aufzuschnüren, denn ich weiß
ja. daß Sie allein damit nicht fertig
werden.
Damit machte sie sich sofort an die
mühsam Arbeit, während ihre ebenso
schläfrige Herrin vor dem Spiegel
stand, langsam die Handschuhe auszog,
ihren Schmuck ablegte und ihr Spiegel-
bild angahnte,
Das war ia ein herrliches Fest?
plauderte das ultadchen weiter. zo
waS habe ich nie, selbst in Paris nicht
erlebt. Ich stand hinter der Musik und
konnte von da aus alles mit ansehen.
Was für ein Gedränge und was für
Toiletten ! Aber das gnädige Fräulein
war doch die Schönste von allen. Ja,
geht doch nichts über eine franzosilche
Schneiderin, natürlich gehört aber auch
eine solche Figur dazu! Ich war in der
Tamengarderobe, um em wenig zu. bei
en, und habe dort einige prächtige Toi-
ktten bemerkt."
Ja, ich glaube, es q!nq alles gut von
statten, und Papa' ist sehr zufrieden.
ober ich bin doch froh, daß es vorbei
st , gab Madelme in müdem Tone zur
Antwort. Aber länger als bis zwölf
Ihr laß mich unter keiner Bedingung
chlafm. Hörst Du!"
Nur bis zwölf Uhr, und letzt qst's
chon um Sechs!" rief Josephine er
chrocken. Aber das gnädige Fräulein
wird nicht halb ausgeschlafen haben,
und . . . ."
Was ist denn das hier?" unierbrach
Madeline den Redefluß Josephines mit
dollia veränderter Stimme, indem sie
hastig ein auf dem Tische liegendes Pa
vier aufnahm, das sich schon durch den
bräunlichen, noch uneroffneten Um-
chlag als telegraphische Depesche aus-
wies, bis dahin aber als fei es etwas
ganz Gleichgültiges, von einem Hand-
piegel- bedeckt gewesn war.
0, ich vergaß. Sie sehen, gnädiges
Fräulein, ich bin schon halb Im Schlafe.
Die Depesche kam gestern Abend elf
hr, gerade wahrend des Empfanges
der Gäste, wobei ich doch nicht stören
konnte. Ich hoffe, es hat damit nichts
auf sich.'
Es hatte doch wohl etwas auf sich,
denn Madeline las die Worte, welche
die Depesche enthielt,' mit todtenblei
chem. völlig entgeistertem Antlitz, und
daS Papier flog und knisterte in ihrer
zitternden Hand, wie im Winde.
Der Inhalt lautete: Kommen Sie
gleich, eine Veränderung ist eingetreten.
Holt." Und dies Telegramm war vor ;
acht Stunden aufgegeben!
Josephine, warum hast du mir da
nicht gleich gebracht?" keuchte Madeline
mit einem Blicke auf die kleine Franzö
sin. vor dem diese erbebte. Es han
delte sich um Leben undTod. und, und",
hier versagte ihr die Stimme, wenn
ich zu spät komme, tarnt ich dir das nie,
nie verzeikLn! Hier", fuhr sie dann
fort, indem sie mit fast, wahnsinnizer
Gebärde ein kostbares Diadem aus dem
Haar riß, es auf den Fußboden schleu
derte und mit dem Fuße die umherlie
genden Kleidungsstücke fortstieß, hier,
schaffe mir diele Lappen, den eknbtn
Tand aus den Augen, für den ich mich
verkauft! Und nun scknell ein einfa
ches Strcßenkleid her! Rasch, rasch!
Stehe nicht da, wie eine Salzsäule!"
Josephine sah allerdings aus wie
versteinert und fragte sich selbst, ob ihre
Herrin nicht plötzlich wahnsinnig ge
worden sei! Gleichsam mechanisch hob
sie jetzt die umherliegenden Sachen auf,
nahm sie mit sich und brachte ein bäum
wollencö Morgenkleid herbei, das ihr
Madeline unaeouldig aus d?n Hänsen
i: un sich selbst über den Kops warf.
indem sie ilt zurief: .Schicke nach et
nem Wagen, aber schnell, nur schnell!"
Josephine gehorchte, stürzte aus dem
Zimmer und schickte einen verschlafenen
Diener, der verwundert die müden Au,
gen aufriß, nach dem Wagen, indem sie
,bn mit den aufgeregte ten Gebärden
zur Eile antrieb.
AIS sie zurückkehrte, hatte Madeline
das Kleid bereits zugenestelt, warf
ein Cape um, griff nach dem ersten
besten Hute und stand mit dem Porte,
monnaiein der einen und mit denHand
schuhen, in der andern Hand fertig
?kn demselben Moment fuhr auch der
Wagen vor. der glücklicherweise auf der
nächsten Station zu finden gewesen
war, und Madeline säumte keinen Au
genblick länger.
Im saden Morgenlichte, zwi chen
den tropischen Gewächsen und den wel
kenden Blumen eilte sie die Treppe hin
ab und sprang in den Wagen.
Josephine, die ihr folgte, kam gera
de noch zurecht, um sie einsteigen und
davonfahren zu sehen.
Großer Gott!" rief sie, Augen und
Hände zum Himmel erhebend. Hat
schon je ein Mensch so was erlebt!
Nicht einmal die Schuhe hat sie gewech
seit, und fährt in den weißen Atlas-
fn on
I
Die beiden Diener, welche mit ihr in
der Thür standen und im Morgenlichte
sehr übernächtig aussahen, machten
völlig verdutzte Gesichter.
Ja, was soll denn das heißen?
Was ist denn eigentlich los?" fragte
endlicb der eine. .Ist Fräulein West
wahnsinnig geworden, daß sie bei Ta-
gesanbruch auö dem Hause läuft, als
handle es sich darum, die Feuerwehr
oder die Polizei herbeizuholen? Wal
ist denn geschehen?"
Ich weiß es nicht: aber es hangt
mit einem Telegramm zusammen, das
sie erhielt. Irgend jemand ist krank.
Sie sprach von Tod und Leben und
schien außer sich vor Angst und Sorge.
Sie hätten nur die Augen sehen sollen,
die sie machte, alt sie die Depesche off-
nete. ES war geradezu entsetzlich. Ich
glaubte, sie würde mich schlagen, weil
ich ihr da Telegramm nicht gleich ge
bracht hatte", berichtete Josphine.
,Na. was es auch immer sein mag.
sie hatte doch nicht eher fortgekonnt
sagte der erste Diener mit wichtiger
Miene. .Aber wissen möchte ich doch,
was, zum Kuckuck, da loS ist." fetzte er.
bedenklich sein Kinn streichelnd, hinzu
Dos war aber gerade die Frage, über
die Niemand den kleinsten Ausschluß
zu geben vermochte; und so überlassen
wir die drei ihren Gedanken u?,d folgen
Madeline auf ihrem Wege nach dem
Pachtlzose.
Es gelang ihr auch, einen der Mor
genzüge zu erreichen, auch hatte sie das
Glua, aus ver Station einen Wagen zu
finden, dessen Kutscher sie durch ein
reiches Trinkgeld vermochte, sein Pferd
die ganze Strecke im Galopp laufen zu
lassen. So erreichte sie die Meierei um
acht Uhr, stürzte durch den Garten und
riß todtenblaß und athemloS die Thür
aus.
Aber eS war zu spät! Diese Ueber
zeugung drängte sich ihr im Moment
auf und ging ihr wie ein Dolchstich
durchs Herz, als sierau Holt, wie ein
Bild des Jammers, mit aufgestützten
Ellbogen, das Gesicht ,n die Schürze
gehüllt, laut schluchzend amTische sitzen
sah.
Madeline blieb vom Schrecken oe-
lähmt auf der Schwelle stehen. Sie
brachte keinen Laut über die Lippen,
und ihr Herz schlug mit einer Heftigkeit,
als sollte sie ersticken. Sie hätte keine
Fra thun können, und wenn es ihr
an's Leben gegangen wä.
Frau Holt, welche Schritte gehört
hatte, ließ ihre Schürze sinken und
blickte zu ihr auf.
Ich dachte wohl, daß Sie's wären".
begann sie. vom Schluchzen unterbro
chen. Nun, es ist alles vorüber! Das
arme, liebe Kind starb bei Tagesan
bruch hier in diesen Armen.
Dabel streckte sie die beiden sonnge
bräunicn Arme in ihrer ganzen Länge
mit einer Gebärde aus. die beredsamer
war. als dicke, gedruckte Bücher. ,
Ich glaub' es nicht, es ist nicht
wahr, kann nicht wahr sein! rief Ma
Veline. Der Toltor sagte ja, es sei
keine Gefahr!, Um Gottes willen, sa
gen Sie mir, daß Sie mich bloß erschre
cken wollten! Sie meinen, ich sei keine
gute Mutter gewesen, und daß ich eine
Lehre verdiene, daß , daß , nein.
ich glaube es nicht, bis ich es selbst
sehe!" Damit stürzte sie auf die wohl
bekannte Thür zu.
(i8i, livMio$)
Logisch. .Sind in diesem
Teich viele Fische?" Angler:
Man sollte meinen.' denn nun
angle ich hier scho zti Jahr und
habt noch keinen einzigen herausge
holt."
Immer Geschäfts
mann. Arzt: Sie leiden nicht nur
lt. iner ttiankheit Sie haben ein
ganzes Dutzend!" Bakitier: Was?
Nun, da bekomme ich aber doch Ra
batt?"
Im Kurort. Xelftif. .Aber
ich bitte Sie. Sie smd doch hier voll,
ständig am falschen Ort. welcher Esel
hat .Sie denn hierher geschickt?" Pa
tnt: .Ihr Kollege Mayer, Her,
Doktor!"
Ballgespräch. .Gnädige,
Fräulein Haben'S halt schön! Sie sind
immer bei sich'." .Wieso? Sinv
Sie vielleichl nickt immer bei sii?
.Da ichs aber nicht iminer
bei Ihnen! . ,
II II itt"M
Cooca i'Vro
Von Carl Bauer.
II I !!
Ein sizilianischcr Seemann sagte
mir einmal, die Nordsee sei ein rie
slger, gefährlicher Smnpf, an den er
nie ohne kalte Schauer zurückdenken
könne. Fehlt doch dem Südländer
jeder Sinn für die schwer erhabene
rast, fur oie dunklen, trüben Far
benilnfomeil der nordischen Gcivas
ser. Seine Augen sind zu sehr von
der leuchtenden Transparenz der
Luft des Südens verwöhnt, die
auch dem Durchmische Meere. be
sonders um Sizilien, in uiiverglcich
lichcm Maße eigen ist. Wie übet
einen weichen, azurblauen Tcppich,
lichtgrun gestreift und mir weißem
germgeltem Schaun: gefleckt, fchrn
telt das Schilt durch die warmen
Fluten, deren Wogen gleich Schlan
genleibern emporschnellen und ihren
hellglänzenden Gl cht gegen den oun
kein Himmel und die steilen Felsen
schleudern. In der Nahe des Lan
des jedoch durchdringt der Blick das
Meer wunderbar klar bis auf den
Grund. Dann scheinen unten fun
kelnde Ströme vom Gold, Silber
und Edelsteinen einherzusließcn:
kleine Kieselfteine sind es in Wirf.
lichkeit, märchenhaft verklärt von
der magisch leuchtenden Transpa
renz der tyrrhenischen Sceiveüen,
Niemand ermüdet, die Augen in die
fett lockend flüsternden Zauberspie,
oel zu versenken. Scheint es doch,
als müsse jeder neu auftauchende
Cold oder ilbcrftrom . irgendein
glänzendes Wunder mit sich führen.
Nun lauicht und wartet darauf wie
ein Träumer, oer oas rwawen
cheut.
Während noch Himmel .und Meer
an oumetteuchlelioer ,zaroenpraazt
wetteifern, schwebt am Horizont ein
heller, scharsgezackter Streifen em
vor: silberjchlmmeriide Felsen von
einem hellblauen Flor überzogen.
Drohend emporgcwölbte Bulkane,
phantastisch ins cer überhängende
Berggruppen nehmen immer 'deut
lichere, festere Gestalt an. Slavin
wurde dem bewundernd Heraii!ia
hendeu der lichte Streif al Land,
liclle Erde zwischen dunklem Meer
und Himmel, erkenntlich, jo zeigt
sich dort, wo die von Norden lom
menden Wellen Sizilien bespülen,
eine riesige, leicht ausgehöhlte Mu
fchelforrn, an hellein, goldigem
ianze andere überstrahlend: Pa
lernio ist es, genennt Coma d'oro,
oldmuschel, nach 'UoiisianUnopel di.
icyonste ucecresstaol Europa, von
seinen Bewohnern la fcircj. Glück
selige", geheißen. '
Den leichten Bogen, mit dein das
Meer sich in den Busen von Palermo
legt, wiederholen schärser aus der an
deren Seite hohe Bergpartien, die
guvlsserniaßen die Rückenseite der
fruchtbaren Conca d'oro . bilden.
Schwermütig recken sie ihr graues
Felsgeröll empor, alle überragend
der Monte Euccio, von dessen run
dem Vulkankegel die meisten, Un
wcüer über die Stadt zu ziehen pfle.
gen. Obwohl sein inneres Feuer
in historischen Zeiten nie ausbrach,
betrachtet ihn das Volk doch mit
abergläubischer Furcht und glaubt
feit an sein Wiedererwachcn ; denn
deutlicher als Taten spricht feine
drohende Haltung zu der leicht erreg,
baren Phantasie der Palermitaner.
Hingegen gilt der Monte Pellegrino
nts Spender alles Guten. Seme
steilen Fels masjen hängen weit über
das Meer hinaus und auf ihnen wei
den noch heute in aroizen Scharen
Ziegenherden, wie Hamiikar sie eimi
hierher führte. An den Festtagen
beleben seine ansteigenden Wege zayl.
lose Ausflügler: geniest man doch
von ihm aus das schönste Panorama
über Stadt und Hafen. Geisterhaft
gleiten die breiten, langen Berges.
schatten über bluinenbejäle Wiesen,
durch die bald goldig gelbe, bald
sübergraue Eoil'ieustceism brechen.
Natur und Menschcu -wetteifern an
farbiger Schönheit und anniutiarin
Wechsel. Wie aus weißein Meeres
schäum erbaut, glänzt unten in der
Tiefe Palermo, von azurblauer See
bespült. Ist es doch alles Muschel-
kalk, der das Material für die Häuser
Palermos lieferte. In blendenden
Lichtreflexen spielt die Sonne auf
den platten Dachterrassen und ' aus
den breiten Palmenblättern. Diese
vielen Palmen- und Kaltt-enmlder
geben der Stadt von senie .den
Charakter in Starrheit vcriu!,keiu?r
Ruhe, aus der die vraniidenförmi'
gen dunkelen Cypressen, die hernie.
derhängenden EukalyptuZzivcige, djc
imposcuiten Gummibäunle schwer
mütig cniporragen. ,
Im Frühling jedoch wird das alle?
mit einein dichten bunten Blume,,,
regen übergössen. Aus der Lide und
aus altern Gemäuer fchiejzen über
Nacht wilöe und gepflegte Pflanzen
hervor, ranken sich schnell zu den
Gipfeln der Bäume empor ui V
decken die Häuser sa dicht, daß kaum
noch die Fenster zu sehen sind. Die
Litroucii, und OraiiLemvüldcr zeigen
ihre üppige Fruchthulle durch die iu
dttchem Uebernlaß die neuen Blüten
drängen. Tann steigt zu den Häii
jg? oes Pcuegrrno em uuenslver
süßer Blumenduft hinan, der seltsam!
einfäzmeichelnd die Sinne umfängt!
und ermattet. Seliger Betäubung
voll blickt das Auge bavundernd in
die Fruchtbarkeit der sizialinischen
Lrde, lauscht daS Ohr dem gefühl
vollen Gesänge und den Saitenklän
gen. die ihm allerorts entgegentö
ncn. Weiter, den Monte Pellegrino
austvärts wirkt der Kontrast der
Oede um so stärker. Hell hebt sich
der nackte Fels vom blauen Himmel
ab und graue Einsamkeit umgibt den
Waiiderer. 'Hoch oben jedoch, wo
von schroff überhängender, in der
Sonne leuchtender GcbirgSmasse der
Blick nichts als daS weite Meer und
den unendlichen dunklen Himmel
umfaßt, thront die Kap'clle der S.
Rofalia, der Schuhheiligen von Pa
lcrma, zu der aus allen Kirchen
ringsum Gebet und Glockenläuten
hcrauftöncn. ' Nur einmal im Iah
re dringen dichte Mcnschenreihcn, in
diese Bcrgeinsamkeit. am Festtage
der Heiligen. Während der ganzen
Nacht überströmt dann den Monte
Pellegrino eine Ricsenprozession von
Gläubigen und Neugierigen.. Aber
tauscnde bunter Laternen bewegen
sich cnif und ad und leu tcn weithin
wie ein Lavastrom von dem erlösche
nen Vulkane her.
Die äußere Form der Eonca d'oro
indessen wurde vom Meere erst in
muen Zeiten gebildet, früher war
der Hasen von Palermo icnseitö.
westlich des Monte Pellegrino. Noch
heute erkennt man deutlich die tieje
Einbuchtung, in der sich der alte
Gols bis nach der Stadt erstreckt-'.
Später hoben dort vulkanische Ein
slüsse die Erde und warfen das Was
i zurück, während sie das Land
diesseits des Monte Pellegrino senk-
ten, so daß die See ctzt hier in scho
nem, leichten Bogen Palermo begeg
nen konnte. Der heutige Hasen ist
urch Stcinwälle in eine Äuzzen und
eine Jnnenmole geteilt. In jener
egen die großen, vom Ausland kom
menden Dampfer und Segelschisse
an, in Lieser oie mcyr oein Bericyr
in Italien bestimmten, also vor allem
die Dampfer der Navigazione Jta.
mna. Zwar läßt sich daö Treiben
auf dem Wasser mit dem beivegten
Verkehr eines großen nordischen Ha-
eils tiicht annähernd vergleichen'
um so bunter jedoch zeigt sich das Le
cn in den längs des Haien führen-
den Straßen. Bildet doch un hohen
uocn das , Meer den Hauptanzie
hungspunkt für die ganze Bcvölke-
ung, die hier der anhaltenden Hitze
zu eiitsneycn sucht. Gegen abend
amlnelt sich an der Meerespasseg.
giaka eine ungeheure Menschenmenge
an, vom eleganten Lebemann bis
zum schmutzigen, in Lumpen gehüll-
teil Bcltler.. Vornehme Eguuiaaen
ballen am User, , Hunderte von
Droschken, deren Passagiere langsam
auf. und abwaiideln. ' Männer,
'Frauen und Uinder: alles wartet,
bis der erste erfrischende Wind das
Wasser trifft. Etwas abseits am
Strande gruppieren sich hie und da
Volkshaufen, um den in ganz Sizi
lien so beliebten Cantastorie. Mit
theatralischem Pathos, heftigen Be
wegungen und gcmandtein Vortrage
weiß er unermüdlich alte Legenden
vorzusingen und dadurch die Auf.
merkjamkeit seiner Zuhörer stunden
lang zu fesseln. Es find alle jcn?
c.ltnormannlschcn Sagen, die ein Zu
fall dei! Geschichte hierher verpflanzt
hat und die das tragische Schicksal
und die Liebescpisoden gewaltiger
nordischer Könige, ausgeschmückt mil
südländischer Glut, verkünden. An
der dem Schiffsverkehr abgelegenen
Passeggiata indessen lockt der herp
lich blühende, riesige Volkspark, wo
cn den Sorninerabenden Konzerte
siartjinden und bei feenhafter Jllu
mination sich ganz Palermo durch
einander tummelt.
Im Hafen der Jnnenmole herrscht
uni diese Zeit ebenfalls das regst.'
Treiben. Zumal sich der Post und
Personenverkehr nach dem , Festlande
über Neapel viel schneller und ange.
nehmcr gestaltet al mit der Eijeii,
bahn . Stundenlang, bevor der
Dampfer nach Neapel abgeht, gibt es
ein lebhaftes Hin und Her von Nei
senden, Abschiednehmcndcn und Zu
schauern, die noch schnell eknen Vries
bcsördern wollen. Bisweilen wird
der Trubel durch ein Schifj mit Aus.
wandere rn nach Amerika erhöht. -Der
nie fehlende Leiermann läßt mit fei.
nem Zither-Organino die Absahren
den die testen sizilianischen ltlänge
hören. Und das gefühlvolle Völk
chen ergeht sich , voll lärmender
Trauer in seinen unendlich langge
zogenen Ulagetönen, die den Davon
gehenden wehmütig ihre Nainen
i.achruien, bis die große Meeresstille
zene menschlichen, fast unmenschlichen
Laute verschlingt. Inzwischen ist vor
dem Eingänge zum Hasen die Holz
statue der Madonna mit zwölf gro
ßen Kerzen beleuchtet worden, vor
der das ein und aiisströmcnde Volk
kchiveigend den Hut lüftet. Wieder
um naht selbst diesem geiveihten
Platze der Leiermann, der von sei
nem Nundgange mit gefüllten Ta
schen heimkehrend, die dankbore De
votion vor der Mutter Goüeö durch
eine Ertraeinlage kundgeben zu müs.
sen glaubt. Weit ins offene Meer
hinaus indeZsen zieht, sich das stcinigr
Bollwerk dcS Außenhafens mit ei
nem kleinen Wald von Segelschiff
mästen und fremden Fü.ZZ'n,
Wie ganz Palermo, sa steht beson
ders auch der Hafen miter dem
vazutze oer ssanta moialla. n ly
renl Feste sollen nicht nur die Men
schen, sondern auch, die Tiere ihren
Segen empfangen,' weit und breit
ziehen dann in unendlichen Scharen
die Ziegenherden, geführt von den
malerisch gekleidevn Hirten, in den
cikn von Palermo. Der aroßarti
ge Anblick dieser malerischen Scharen
durste selbst den erpichtesten Vegeta
rianer erfreuen; wie ein lebendiger
weißer Strom zwischen dunklem
Himmel und dunklem Meere kom
men sie in unendlichem Zuge herbei,
begleitet von Schalmeienklängen der
Lirten und abertausend kleine
Glöckchen.
Unvergeßlich schön und erhaben
verklaren die linden weichen Som
merabende den Hafen von Palermo
Die fönst so hell leuchtenden Berge
umhüllt ein intensives Dunkelblau
mit lilafarbenen Streiflichtern, alles
dunkler noch als das Meer, während
über Erde und Wasser der Himnlel
einen geradezu blendenden Glanz
wirst, einen Glanz, der die Umrisse
der Gegenstände unv Menschen wie
mit Spieaelllcht umillinmert. Tann
eilen die armen Fischer, die des Ta
ges Hitze zur ttntatigkeit zwang,
auss Meer hinaus. Ihre alten ara
bischen Volksweisen klingen schweo
mutig in die Dämmerung. Auch
das slache Waiser des Strandes be
lebt sich mit Männern, die, obwohl
bckleidet, oft bis an die Brust im
Meere waten, um Sccstcrne, Poln
pen usw. zu fischen. Ihre Lampen
ei'.thiillcn den abseits Lauschenden
den Grund des klaren Wassers so ta.
gcsklar, daß man selbst nicht müde
n.ird, die glänzenden Steinchen und
fchöiigefomiten Gewächse zu beobach.
teil. Endlich verzaubert der austau
chcnde Mond, das ganze Meisterwerk
der Schöpfung.
t Berühmter Medizinmann.
Der Name Johnny Mine klingt
so alltäglich, daß ihn vielleicht viele
nicht einmal einer flüchtigen Beach
tung für wert halten würden. Sein
Träger aber, der unlängst in Arizo
na das Zeitliche gesegnet hat, war
der berühmteste .iv!cdizininann" der
ickapoo.Indiancr, welcher noch der
neueren Zeit angehörte, der persön
liche Freund vieler Washingtoner
Ncgicrungsbeamten und ein sehr
geschickter Unterhändler seines Stam
mcs, oadn ein noch ganz unver
stiljchtcr . Vertreter der klassischen
Zeit der Rothaute.
Eigentlich hieß er .Mah-Me-Oua,
Ehe", was bedeutet: Sich anlehncw
der Baum. Er war einer der india
nijchen Führer, die am häufigsten
in Washington waren; bei solchen
Neiscn trug er allemal einen Prinz
Albert Frack und einen Seidenhut
von bedeutender Höhe. Er führte
viele Jahre die Gechafte seines
Stammes bei der Regierung aus
schließlich und war gewinnsüchtigen
Weißen, welche die Kickapoos trotz
deren stets freundlicher Haltung
llber's Ohr zu hauen suchten, mehr
als gewachsen.
Sein Leichenbegängnis, da? in
frühestens sechs Monaten stattfindet
vielleicht aber auch erst in sechs
Jahren, je nach der Zeit, zu wel
cher Geld aus dem Nachlaß flüssig
geworden ist, um für jedes Slam
mesmitglied Geschenke zu kaufen
wird ganz nach der alten Ueberlieje
rung abgehalten. Zu Häupten der
Leiche wird ein Peck Mais bcgra.
den, um ihm Speise zu bieten, bis
er die seligen Jagdgcfilde erreicht.
Die Indianer sagen, daß er dort
reichlich Wild finden wird, da er
jedes Frühjahr einen Hund zu sä
ten pflegte, welcher im voraus
Jagdbeute für seinen Herrn aus
treiben sollte. In Verbindung mit
der Leichenfeier wird ein großer
nächtlicher Tanz abgehalten, und
dann werden bei Tagesanbruch die
Geschenke verteilt.
Ter weise Narr.
Es war im Mittelaltcr, zu der
Zeit, als noch zu jedem Hostjalt
ein Hofnarr gehörte. Der llönig
war im Gespräch mit einigen der
Großen seines Reiches, und man
unterhielt sich über gute und schlech.
te Ausreden. Der König behaupte
te, das Sprichwort habe recht, eine
schlechte Ausrede wäre in jedem
Falle besser als gar keine Ausrede.
Er sah, wie sein Hofnarr dabei das
Gesicht verzog und Grimassen
schnitt. ' Ta wandte er sich an ihn.
.So. das gefällt dir nicht, Narr?"
sagte er. .Ich will jetzt, daß du
mir eine Illustration zu dem
Sprichwort, gibst und ohne langes
Nckchdenken''und ohne Umschweise."
Sofort trat der also Angeredete
auf den König zu, umarmte ihn
kräftig und küßte ihn.
. Der König wurde rot vor Aer
ger.
Wie kannst du dir solche Frei
heit erlauben, Hallunke", rief -er.
.Gleich "
0, ich bitte Eure Majestät tau
sendmal um Entschuldigung", unter
brach ihn der Narr. .Ich hatte ge
glaubt, es wäre Ihre Majestät, die
ttönigin." ,
MUM fiip's Baas.
Winke für die Hauöfran.
Behandlung wollener
Kleider. Wollene Kleider, beson
dcrS solche auS dunklen Stoffen,
sollte man nicht bügeln, da sie da
durch leicht speckig - und glänzend
werden. Solche Kleider werden wie
neu, ja selbst fest eingckniikene Fal
tcn verschwinden daraus, wenn man
sie im Keller an einem freistehenden
Haken aufhängt. Besonders krause
Stellen kann man vorher mit einem
Schwamm und Regenwasser leicht
anfeuchten. Trotzdem passiert es. dafz
manche schwarzen Stosse, nainentlich
Tuche, einen speckigen Glanz anneh
men. Um diesen zu entfernen, legt
man ayf dig glänzende Seite cm
feuchtes Leinentuch, über das man
einige Male schnell mit dein heißen
Eisen fährt, doch so, daß man das
Ti'ch dabei nicht trocken plättet.
Dann nimmt man es fort und klopft,
mährend der Stoff noch dampft, die
sen so lange mit einer reinen Bürste,
bis das Dampfen aufhört. Der
Speckglanz wird dann auch ver
schwundcn sein.
Waschen von Strakßen-
federn. Zum Waschen weikzec
Straußfedern schlägt man einen Sei
fenfchaum aus zwei bis drei Löffeln
geschabter weißer Seise, die man in
zirka zwei Quart heißem Wasser aus
lost. Man taucht die Feder in klares,
kaltes Wasser, breitet sie auf den
Tisch cuis und wäscht sie vorsichtig
mit reiner Leinwand, die man in die
erkaltete Lösung tauchte. Jin lau
marinen Wasser wird die Feder ge
spült. Zum Trocknen schwenkt man
sie an der Luft und kräuselt sie mit
einem jirau eimeiser ooer mit oer.
stumpfen Seite eines Messers.
Lorbeers! gegen flie
gen. Ein sicheres k)crn)auen oer
Fliegen von Kronleuchtern und Hän
gclampcn erzielt man durch Aufträu
sein einiger Tropjcn Lordeeröl auf
eine,? tuniluaM sameeoau,' oen
man an die Krone rejp. Lanrpe
!iängt. Ein gutes Mittel, um Flie-
genschinutz von Lüstern und Lampen
zu entfernen, ist folgendes: Man be
clichte ein Läppchen mit Lalmiak
geilt, reibe mit diesem die betrefseu
den Stellen ad und trockne gut nach.
Aufpolieren von - Mö
beln. Tie Möbel werden abgejeljt
und mit einem wollenen Tuche ge
trocknet. Aus 2 Löffeln Provence
öl und 1 Lössei Rotwein macht man
eine Mischung, trägt diese mit einem
wollenen Lappen auf und reibt tüch
tig ab.
S ch w e i ß f l e ck e i n S e i d e
ö l u s e n. Je nach Alter und Stärke
sind Schweißflccken mehr oder weni,
nicht schaden! 1. Ein Teelöffel' unter
cher leicht zu entfernen; bei zarten
lvlgende Mittel 13, die der Farbe
Farben muß man natürlich vorstchtiz
zu Werke gehen. Man versuche zuerst
schweflig saures ZtUtron, das JiLier
Natron der Amateur.Photographen,,
wird in 10 Eßlöffel Wasser gelöst
und damit der Fleck behandelt un!
schließlich mit Wasser ausgewaschen!
2. Zwei Lossei Salmiakgeist werden
mit 8 Eßlössel Wasser verdünnt und
dann wie unter 1 verfahren; 3.;
Eine dünne Gallseisenlauge hilft
auch häufig, man wendet sie wann
an, kann auch etwas Salmiakgeist
hinzufügen. Wenn die Stoffe durch
folgende Chemikalien nicht leiden,
was man durch einen Versuch mit
einer Stoffprobe oder an einer un
auffälligen Stelle leicht feststellen
kann, kann man folgende Mittel an
den: 4. Wasserstoff superozyd (Pero
xide of hydrogen) wird mit der, vier ,
suchen Menge Wasser verdünnt, so
wie Salmiak zugegeben, daß die Lö
sung deutlich danach rieast, und da
mit der Fleck behandelt und schließ-'
lich nachgewaschen: ö. Eau de Jaoelle
wird mit der 15 Wsachen Menge
Wasser verdünnt und damit der Fleck
behandelt.
Mittel gegen Insektenstiche.
Eines der sichersten Mittel gegen
alle Insektenstiche ist einfaches -Ein
reiben der schmerzenden Stellen mit
Salmiakgeist. : Weitere Mittel sind:
Der Sast der gewöhnlichen Zwiebel
Die Wunde wird mit der Schnitt
fläche einer halben Zwiebel eingerie
ben, nachdem der Stachel des Tie
res entfernt ist. Gewöhnlich hilft
schon Einrciben mit Salz oder Pe
tersilienblattem. Wenn man sich
Gesicht und Hände mit Wasser
wäscht, in welchem Petersilie gele
gen, wuroe man überhaupt von den
Mücken verschont bleiben. Um
sich sich gegen Mücken und Schnacken
zu schützen, reibt man das Gencht
mit einem Papier, auf welches man
emm Tropfen Amsol gießt. Ein
solches Papier kann man wochen
lang benutzen, ehe es seine Wirksam
keit verliert. Sehr viel wird das
Beftreichen mit Salmiakgeist emp
fohlen, doch ist der Salmiakgeist fs
schnell verflogen, daß er meistens .
keine Wirkung hat. Ebenfalls wird
ein Ueberwafchen mit Ellia emv
fohlen; wer ober beides versucht hat.
Zitrone und Essig, wird die Zitro,:?
bei weitem vorziehen.
Emanzipierte
Frauen find
nikotinfrcie Zigarren.
t;
('
)i
i