Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 07, 1919, Image 1

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A. 8. BURLESON, POSTMASTER-GENERAE
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35. Jahrgang
Omaha, Neb., Montag, den 7. Juli 1919. ,
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Nattstkatio
Fünf Sohne des Ex-Ua!sers Jemen sich fllr ihren
Vater opfern; lebend Kriegen sie mich nicht,
deutet der deutsche Ex-Uronprinz an
Volschewistei,gefahr in Deutschland war sehr grotz
Stofrf, Schweiz, 7; Juli. Eine
gestern a:i,S Weimar .hier eingetrof
f ne Depesche meldet, in der Na
tionalversammlung ist eine Vor
läge zlvllks Ratifikation des Frie
dens eingereicht worden.
Ek'äa is Söhne wollen sich für
i,,ttn Vater opfern.
Berlin, 7. Juli. Prinz Eitel
Friedrich von Preußen, zweitältester
Sohn des ehemaligen Kaisers, hat
König George von England nach
stehende Depesche übermittelt: An
Sr. Majestät den König von Groß
britannien und Irland: In Ve
obachtung einer natürlichen Pflicht
als Sohn und Offizier, stellen ich
und meine jüngeren vier Brüder
uns anstelle unseres Vaters Ew.
Majestät zur Verfügung, sollte des.
sen Auslieferung verlangt werden,
damit ihn durch unser Opfer eine
derartige Demütigung erspart
olewt. !."m Namen der Pnnzen
Adelbert, August Wilhelm, Oskar
und Joachim. Eitel Friedrich."
Lebend kriegen sie mich nicht, sagt
- l5r.Kronprinz.
Amsterdam,, 7. Juli. Die Alli.
ierten !önen nur meinen Leichnam
Habens über meinen Tod oder mein
Leben werde ich selbst entscheiden."
Diese Aeußerung tat er letzten Frei
tag, als er mit einem holländischen
Beamten die Möglichkeit seiner
Auslieferung besprach. Wie der Be
mts sagt, befindet sich der ehema
lige Kronprinz bei bester Gesund
heit? er unternimmt täglich Aus
fahrten per Motorrad und stattet
Arm und Reich auf der Insel
Wieringen Besuche ab.
Monarchistenliga.
Amsterdam, 7. Juli. General v.
Ctockhansen, Führer der kürzlich g.
bildeten Monarchistenliga, nmchte
dem Berliner Korrespondenten des
Allgemeinen Handelsblad die Mit.
teilung. daß die Offiziere der
früheren Armee wegen Unterzeich.
nung des FriedenSvertrags mit der
Negierung höchst unzufrieden seien.
Der Korrespondent übermittelt die
Meldung, daß General von Stock
Hausen, Offiziere und gewöhnliche
Soldatm freiwillig gegen die Polen
kämpfen würden, sollten sie deutsches
Gebiet beschim-
Erzberger angeschnldigk.
Berlin, 7. Juli. Der frühere
teutsch Kanzler Dr. Karl ?elsserich
schreibt dem Friedensprogramm des
Reichstags vom Juli 1917, dessen
Befürworter vornehmlich er Zen.
trumsführer Matthias Erzlierger
war,, die Schuld am moralischen
Zusammenbruch" des deutschen Vol.
?es zu.
Herr Helfferich erklärte, Erzb.
aer habe eine varlaincntariscku? Ne.
Evolution in Szene gefetzt, ohne der
Regierung von seinen Planen Mittel,
luna zu macken. und fiJnt fiinm.
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rcichisch.ungarischen AuZlandsminl.
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liCT ras .zernm gvscvcycn ci.
Dann hatten der Kanzler und das
Auswärtige Amt, sagt Dr. , Hclffe
rich, Herrn Erzberger in Bezug auf
Deutschlands AuslandZpolitik ein
Maß des Vertrauens entgegenge.
I bracht, wie es sonst selten jemanden,
i außer Ncgierungsministcrn, zuteil
wurde.
Bolschewlstcngefaljr in Teutschland.
London, 7. Juli. Hier wurde
ein Weißbuch veröffentlicht, welches
oie Berichte britischer Offiziere ent.
halt, die im April dieses Jahres
Deutschland besuchten. In dem Weiß,
buch heißt es, daß sich in ganz
Teutschland eine NahrungSmittelnot
geltend gemacht habe, welche die Ge
sundhcit der Bevölkerung gefährde
und die arbeitenden Klassen in solche
Verzweiflung getrieben,, habe, daß
man von ihnen nicht erwarten kön
iiey daß sie noch langer ruhig clet-
würden.
Die Offiziere hatten während
ihres Aufenthaltes in Deutschland ein
Interview mit d?in damaligen AuS
landsminister Brockdorff.Nantzau, der
ihnen die Erklärung wiederholte, die
er im Januar in geheimer Kabinetts,
sitzung abgegeben hatte. Diese Er.
klärung bchandelte den VolfcheviS.
tmS. Brockdorff.Nantzau erklärle, dak
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riedenPertrags
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aligefichts dieser Gefahr Deutschland
und die Entente :m gemeinsamen In,
teresse einmütig handeln sollten. Er
sei zu allem bereit, uin England,
Frankreich und Amerika von der Mich.
ttgkcit seiner Angaben zu überzeu,
gen. Er fei bereit, alle ihm zur
Kenntnis gekommenen Tatsachen de
kannt zu geben, wenn damit eine
Besserung der Lage erzielt werden
könne.
In drtn Bericht heißt es weiter,
daß den Offizieren viele Fälle von
Unterernahrung, besonders bet Km
dem, zur Kenntnis gebracht worden
seien. In Breslau hatten Kinder in
der Volksküche einö Spinatsuppe an,
statt Milch erhalten.
Major Vcrtie berichtet über seine
Wahrnehmungen in Ost und West
Preußen, Berlin und Kurland und
fuhrt aus, daß die wirtschaftliche
Voykott.Politik der - Entente wahr,
scheinlich ein Fehlschlag sein werde,
da Amerika nicht mittun werde und
in allerlei Plänen beteiligt sei, um
den deutschen Handel sofort nach Auf.
Hebung der Blockade zu gewinnen.
Uindersveisung
in Oesterreich
Wien, 7. Juli. Bei der Er,
offnung des deutschösterreichischen
Jugendwerkes für Kinderspeisung,
zu dessen Orgcmlsanon die Amerika
ner Lebensmittcl im Werte von 24
Millionen Kronen spendeten, dankte
Vizebürgermeister Winter dem ame
rikanischen Volke und feierte dessen
Tat als einen Alt internationaler
Solidarität. Der Leiter der ameri,
kanischen Hilfsaktion Torrcy erklär,
te, dies sei eine Maßnahme der Ge
rechtigkeit, um für die unschuldigen
Kinder die Folgewirkungcn des
Krieges möglichst zu lindern.
Zlusnlnsterung
franz. Reservisten
Paris, 7. Juli. Der Unter,
staatssckretär für Mrüstung erklärte
m der Dchutiertenkammer auf An.
frage, daß alle Reservisten bis Ende
Oktober ausgemustert werden wür
den. Die Sozialisten fordern, daß
es schon einen Monat früher gesche
he, doch hieß die Kammer mit 274
gegen 218 Stimmen den Plan des
Ministers gut.
Staatslotterke
in Frankreich
Paris, 7. Juli. In der Kam
mcr ist von mehreren Abgeordneten
eine Vorlage zum Betrieb einer na
tionalen Lotterie eingereicht worden.
Es sollen sechs Milliarden Francs
in Preisen ausgesetzt, für dreißig
Milliardm Lose verkauft werden und
jeden Monat fünf Fahre lang eine
Sichung stattfinden.
Unruhen in Italien
greifen weiter um sich
Loiidon, 7. Juli. Die Nah.
mngsmittelkrawalle in Italien zie
hcn immer weitere Kreise. Dieses
gilt namentlich von dem mittleren
Teil deö Landes. Mehrfach ist es
zwischen Demonstranten und der
Gendarmerie zu blutigm Zusammen,
stößcn gekommen. In Jmola und
Bologna wurden mehrere Personen
getötet und diele verwundet.
Trauer, ei Deckmantel der Heuchelei
Ehinniton. Va.. 7. Null. Trau.
erkleidung tragen für die Toten, ist
Hei'chelei, erklärte der verstorbene
Pastor Elias M. Sharp, ein 90
Xalire alter Pionier Prediger der
Paptisten Kirche, in seinem hinter
lassenen Testament. Bezüglich fet
ncr Witwe sagte er: Mein Wunsch
ist. daß sie sich aller Bequemlichkeiten
des Lebens erfreue, die :hr von
Rechtswegen zustehen: sie soll sich
nick,t in die Farben der Trauer
kleiden, wie viel ti tun, denn solches
ist nur ein Deckmantel der Hcuche
k,.'
Dynamitanschlag
auf Minenoffice
Drei Verdächtige verhaftet; km gro
Kr Materialschaden ange.
richtet.
Butte, Mont., 7. ' . Juli. Im
Herzen des Gcschäftsdistriktes der
Stadt, am Eingang zum Lohnbüro
der Anaconda Kupfer Bergwerksge
scllschaft, ' wurde gestern zu früher
Morgenstunde nne Quantität Tyna
mit zur Explosion gcbrcht, wodurch
an diesem u. umliegenden Gebäuden
ein Sachschaden von etwa $5,000 an
gerichtet wurde.
Durch die Gewalt der Erplosion
wurde ein schweres eisernes Tor vom
Lohnbüro quer über die Straße ge.
schleudert und vermißte dabei mit
knapper Not einen mit Bergleuten
voll besetzten, vorbeifahrenden Stra,
ßenbahnwagen.
Durch den Luftdruck wurden' die
großen Spiegelscheiben - mehrerer in
.der Nähe befindlichen Geschäftslokale
eingedruckt. Nach Ansicht der Pou
zei wurden etiva zwölf Stück Tyna.
mit für die Sprengung verwendet,
doch waren dieselben derartig pla.
ziert, daß sie am Gebäude selbst sei
nen großen Schaden anrichteten. Der
Explosionsstclle gegenüber befindet
sich die Versammlungshalle der West,
lichen Föderation der Bergleute,
welche un Jahre 1914 während ei
nes Zwistes zwischen den verschiede
nen Unions der Bergleute gleichfalls
dynamitiert wurde.
Die Polizei verhaftete drei Man.
ner; die der Tat verdächtig sind.
Sie werden für weitere Untersuchung
festgehalten.
Frühere Gmaha'erin
erschießt Gatten
Los Angeles, Kalif., 7. Juli.
Hier hat Frau Stella Solet auf ih.
ren von ihr getrennt lebenden Gat
ten Allan Solet durch eine verschlof.
sene Tür drei Schüsse abgegeben, wo.
bei dieser schwer verletzt wurde und
jetzt in einem hiesigen Krankenhaus
mit dem Tode ringt. . Nach ihrer
Verhaftung erklärte Frau Solch , daß
sie ihren Gatten' vor etwa zehn Mo.
naten in Council Bluffs, Ja., hei
ratete und daß sich derselbe kurz
nach ihrer Vermählung weigerte, für
ihren Unterhalt zu forgen und sie
schließlich zü einem Leben der Schan
de zwingen wollte, worauf sie ihn
verließ. Als er gestern nach ihrem
Hause kam, und mit Gewalt einzu
dringen versuchte, habe sie in Selbst.
Verteidigung die verhängnisvollen
Schüsse abgegeben. Frau Solet war
früher die Gattin des in Omaha an.
fässigen James Barrett. Ihr Bru.
der, Huntcr Gardiner, ist in Oma.
ha tätig, wo auch ihre Mutter leben
soll. Eine Schwester,- Frau Clara
Bentley, wohnt in Salina, Kanf. v
Blinder Passagier
auf Luftschiff N-34
Mineola. N. F.. 7. Juli. Ein
früheres Mitglied der Vesaduna des
gestern hier eingetroffenen englischen
enlballon R34, W. W. Ballantine,
der auf Verfügung des Major Scott.
Kommandant des Lufttiefen, in
England zurückgelassen werden soll,
te, hatte sich kurz vor der Auffahrt
desselben an Bord geschmuggelt und
sich versteckt, um etwa sechs Stunden
nach dem Aufstiea in Eait Fortune.
Schottland, zum Vorschein zu kom
mcn. Er wurde wahrend der Fahrt
zur Arbeit angehalten und wird nach
der Rückkehr nach Großbritannien
wegen feines Vergehens vor ein
Kriegsgericht gestellt werden, doch
wird wiqiot Scott den Versuch ma
chen, für ihn eine möglichst milde
Sttafe zu erwirken. Ein anderer,
blinder Passagier fand sich in Gestalt
einer Katze an Bord des Luftschiffes.
die alsbald der Liebling der Besät
zung wurde.
Kearney braucht Grntearbcitcr.
Kearnev. Nebr.. 7. Juli. Die
Farmer in der ' Umgegend haben
dringend Erntearbciter nötig. Die
Farmer sind willens. 50 Cents kür
die Swnde zu zahlen und 65 Cents
kür Stackers".
Henry Behreus Kaodidat.
West Point, Nebr.. 7. Juli.
Eine Petition ist in Umlauf gesetzt
worden, die den Namen von Senru
Behrens als Kandidat für die Ver
fassungs.Konbention trägt. Herr
Behrens erfreut sich eines guten Ru
fes. war Mitglied der Legislatur in
den zwei letzten Sitzungen und ist
zur Zeit der einzige Kandidat im
Leide.
Nahrungsmittel
nach Deutschland
Washington, 7. .Juli. Die
Schweizer Gesandtschaft dahicr hat
folgende Ankündigung erlassen: ,
Im Verfolg unseres Briefes vom
7. Juni 1919,, dessen Empfang Sie
am 9. Juni bestätigt haben, habe ich
die Ehre, Sie zu benachrichtigen, daß
wir auf eine mittels Kabel borge,
nommene Anfrage von der deutschen
Regierung eine Antwort erhalten
haben. Die deutsche Regierung gibt
die Zusichcrung, daß mit Bezug auf
Nahrungsmittel, welche an Einzel.
Personen in Deutschland gesandt
werden, keine Beschlagnahme erfor.
dern wird, vorausgesetzt, daß die
Nahrungsmittel mit der Post : ge.
sandt werden und für den Empfän
ger selbst oder seine Familie be
stimmt sind.
Mit Versicherung der Hochachtung
Dr. C. Jenny,
Gesandtschastssckretär.
Cxtra-Sitzung
der Legislatur
Lincoln, Nebr., 7. Jiili. Gou.
verneur MKelvie hat erklärt, daß
er eine Extra.Sitzung der Legislatur
stuf den 2S. Juli berufen werde.
Die Fragen, welche dabei zur Ver
Handlung kommen fallen, wird er
jedoch erst später bekannt ' geben.
Der Gouverneur hat dies in einem
Nundschreibcn an die Mitglieder der
Legislatur angedeutet. Der Zweck
der Extra.Sitzung ist die, Nattfi
zierung des Sttmmrechts.Amende
ments, doch sollen auch andere Fra
gen der Gesetzgebung unterbreitet
werden und zwar soll die Code
Bill" nochmals .zur Annahme kom
mcn, mit einer Dringlichkeits
Klausel, um dem Referendum ein
Schnippchen , zu ' schlagen. Da zwei
Mitglieder der .Legislatur ihre Re
signation eingereicht haben, die
beide für die Code Bill gestimmt
haben, so muß erst eine Spezial.
Wahl in deren Distrikteil stattfinden,
ehe die Vakanzen ausgefüllt sterden
können.
, i .
Schweiz erschwert
Naturalisierung
Bern, 7. Juli. Der Schweizer
Bundesrat hat dem Parlament eine
Vorlage für die Erschwerung der
Naturalisation unterbreitet. Danach
muß ein Bewerber um das Bürger,
recht 6 Jahre in der Schweiz ge.
wohnt haben.
Bolschewikitruppen
erobern Taschkend
Paris, 7. Juli. Eine Tcpesche
aus Konstantinopel an bic hiesige
Radio Agentur meldet, daß die Bol
schewiki Streitkräfte Taschkend ero
bert und 6000 Einwohner hingerich.
tet haben. (Taschkend ist die Haupt,
stadt von Russisch-Turkestan,) Ein
Bruder des einstmaligen russischen
Mnisterpräsidenten Alexander Ke
rensky befindet sich unter den Hin
gerichteten
Esthlands Truppen. "
Reval, Esthland, 7. Juli. Das
beste esthländische Regiment in der
neu gegründeten Armee wurde durch
die Hilfe eines Amerikaners, namens
H. C. Nässer, der die nötigen Mit.
tel zu dessen Ausrüstung und Aus
stattung lieferte, organisiert. Das
Regiment besteht aus 1000 Mann
Infanterie und Artillerie und steht
schon seit Monaten im aktiven
Dienst.
Diese Entdeckung wurde von der
amerikanischen Note Kreuz Mission
gemacht. Herr Neisser ist jetzt be
schästigt, ein Rotes Kreuz Hospital
mit 60 Betten einzurichten.
Eine Soldatenhochzeit.
Stella. Nebr., 7. Juli. John
H. Rausch und Frl. Leona Oberly
wurden im Pfarrhause von Crook
getraut. Das junge Paar wollte sich
in Tecumseh in die Rosenfesseln der
Ehe schmieden lassen, doch waren
sämtliche Geistliche abwesend und
mußte sich das junge Paar auswärts
ttauen lassen. Der Bräutigam war
erst vor kurzem aus der Armee ent.
lassen Morden nach einer Dienstzeit
von 14 Monaten in Frankreich.
Blair Farmer gestorben.
Blair, Nebr.. 7. Juli. Henry
Hansen, ein deutscher Farmer der int
Ruhestand lebte, ist im Alter von
60 Jahren gestorben. Er kam im
Jahre 1881 von SchlcswigHolstein
nach Amerika und wohnte an 30
Jahren in Omaha, zog später nach
Calhoun um vor zwei Jahren nach
Llair zu übersiedeln. -
Britischer cenkballon
in Amerika gelandet
Erreicht nach viereinhalb tägiger
Fahrt wohlbehalten d,e Ge
stade der Vcr. Ctaatcn.
Mincola. N. g.. 7. Juli. Das
große englische Luftschiff R34, der
erste Lenkballon, welcher, erfolgreich
den atlantischen Ozean kreuzte, ist
gestern um 9:53 morgens auf dem
in der Nähe von hier befindlichen
Roofevelt Flugfeld gelandet, nach
dem es eine Luftreise von mindestens
3,200 Meilen, in 108 Stunden und
12 Minuten mit einer durchschnitt
lichen Stundengeschwindigkeit von
29y2 Knoten zurückgelegt hatte.
Infolge widriger Luftströmungen
und heftiger elektrischer Stürme über
der Bay von Fundy am Samstag
nachmittags, befürchtete der Kom.
Mandant des Luftriesen, Major
Scott, daß in Boston eine Notlan
dung gemacht werden müsse und
wandte sich daher an das Marine
Ministerium um Unterstützung, die
ihm auch umgchetid zugesagt wurde.
'Gestern zu früher Morgenstunde
trat jedoch eine günstige Wendung
in der Luftströmung ein und man
beschloß, den Versuch zu machen,
Montauk, L.. J., zu erreichen. Eine
dementsprcchende drahtlose Depesche
wurde nach dem Sioosefeld Flugfeld
gesandt, worauf eine bedeutende An
zahl von Hilfsmannschasten und
Flugzcugmcchaniker nach jener Stadt
gebracht wurde. Als der Lenkballon
jedoch um etwa 7 Uhr morgens
Montauk erreichte, hielt der günstige
Wind noch innner an und Major
Scott entschloß sich, nach der ur.
fprünglich geplanten Landungsstelle,
dem Rooscvelt Flugfeld zu fliegen,
wo das R34 um etwa 8:45 eintraf.
Nachdem sich das Luftschiff etwa eine
Swnde lang in der Luft aufhielt,
wurde die Landung vollzogen. Vor
her aber fprang Major Pritchard
ein Mitglied der Besatzung mit ei.
nem Fallschirm'aus bedeutender Hö
he, ab und landete wohlbehalten in
der Nähe des Wauptquartiers. Die
Mannschaft war durch den anstren.
gciidm Dienst" sichtlich ermüdet Sie
hatten während der ganzen Fahrt
nur wenig Schlaf gefunden.
Wie hier unoffiziell verlautet, soll
der Lcnkballon bereits heute abends,
und nicht erst morgen früh, wie ur.
sprünglich geplant, feine Heimreise
antreten vorausgesetzt, daß die Neu
füllung der Ballonhülle und die
Füllung -bet Vrennmaterialbehälrer
rechtzeitig beendet wird. Die Fül.
lungsarbeiten dauerten ' die ganze
Nacht hindurch an. Etwa 800 Sol
daten waren bei der Landung des
Luftriesen behilflich und hielten in
Abteilungen von 250 Mann wäh'
rend der ganzen Nacht hindurch Wa
che.
Die Besatzung des R34 befand
sich heute zur früher Morgenstunde
nach einer erquickenden Nachtruhe,
wieder auf dem Flugfelds und traf
Vorbereitungen für eine Autofahrt
nach der Stadt New Jork. Tiefe
Vergnügungsfahrt muß jedoch unter
bleiben, falls sich der Kommandant
des Luftschiffes, Major Scott, ent
schließen sollte, heute noch die Heim
reise anzutreten. Möglich ist es
auch, daß das Luftschff eine Besucht,
fahrt nach der Bundeshauptstadt
machen wird. In diesem Falle wür
de der Luftriese über die Städte
New Jork. Philadelphia und Wa
shington fliegen.' ' Kapitänleutnan,
Zarachy Landsdowne von Grand Ra
pids. Wis., welcher die Fahrt als
Beobachter mittnachte, teilt mit, daß
er während der Fahrt wertvolle
Feststellungen über die Liiftbedin.
gungcn über dem atlantischen Ozean
machte, welche er dem Marincinini
fterium mitteilen wird.
Heldenmütiger Offizier.
Lawton. Okla., 7. Juli. Durch
Zufall stürzte der Gemeine Joe Vu.
ckoby, vom 14. Feldartillcriercgi
ment, gestern in den in der Nähe
von hier befindlichen Medicine Creek
und stand in Gefahr, zu ertrinken.
Oberstleutnant Harold H. Batcmcn,
von dem im Fort Sill stationierten
9. Fcldartillerieregiment. eilte dem
in den Wellen mit dem Tode ringen
den Manne zuhilfe, wurde dabei vom
Krampf erfaßt, und ertrank mit sei
nem Schützling. Hauptmann Fran.
cis B. Lcgette mach.e einen Versuch,
den Erttinkcnden beizustehen und ge.
riet daselbst in Lebensgefahr.
Blair feiert den Vierten.
Blair. Nebr.. 7. Juli. Nahezu
die ganze Bevölkerung von Washing.
ton Coniity war bei der Feier des
UnabhanglgkeitstageS rn der Stadt.
Die 5iolunlbusritter hielten eine gro.
ße Feier in Calhoun zu Ehren des
nationalen Lciertageö,
Der
Bcma
den Ocstcmichcm
' j
Morgen foll den Delegaten endlich der volle
Wortlaut desselben zugehen; kein Friede mit
der ungarische!: Soviet-Uegierung
wilson foll über Raiser-Prozetz Ausschluh geben
Paris. 7. $itn. Es heißt nun
mehr, daß der vollständige Friedens
Vertrag mit Oesterreich den Lsterrei
chischen Delegaten in St. Germaln
am Dienstag dieser Woche zugestellt
werden wird: der .Text wird gegen
wärtig gedruckt. Die Unterbreitung
des Vertrages wird nicht m so zere
monieller Weise vor sich gehen, wie
es bei den deutschen Delegaten , der
Fall war. Wie verlautet, werden
die österreichischen Delegaten zehn
bis 14 Tage Zeit haben, um Ein
wände gegen die Bedingungen zu er
heben.
Kein Friede mit Bcla Kn.
, Paris, 7. Juli. Wie die Ha
das Agentur meldet, sind die Gro
ßen Fünf zu dem Entschwß gckom
men, daß die Herstellung eines Frie
dens mit Bela Kun's Regierung in
Ungarn unmöglich ist. Die Aufrecht
erhaltung der Blockade, ist immer
iwch' in Kraft, und diese wird von
Ungarn stark geftlhlt. (Kurzliche Er
eignisse in Ungarn lassen erkennen,
daß die ungarsche Sovictregicning
am Rande einer Krisis steht. Vier
zig Kadetten der Militärakademie
und drei Offiziere wurden letzten
Mittwoch auf Geheiß der Soviette.
gierung hingerichtet, nachdem Bela
Kun eine Proklamatton erlassen hat
te, lailt welcher von jetzt ab, wettn
nötig, Blut fließen soll, um das Pro.
letariat zu schützen. Bela Kun ver
langt von den Alliierten, daß sie sich
um die inneren ' Angelegenheiten
Ungarns nicht kümmern und die
Blockade heben; erst dann könne man
sich auf Friedensverhandlungen ein
lassen.)
Ersuchen .Wilson m Aufschluß.
Paris. 7. Juli. Die hier ver
bliebenen Mitglieder der amerikani
fchen Friedenskommission haben bctm
Präsidenten Wilson per Funkemele
graph angefragt, ob er versprochen
habe. Lloyd George m dessen Ver
langen, den ehemaligen deutschen.
Kaiser an England auszuliefern, zu
unterstutzen und thn m London pro
zessicren zu lassen. Weder Staats
sekretär Lansing, General Bliß oder
Herr White wissen etwas von einem
derartigen Arrangement und kön
nen nicht glauben, daß Präsident
Wilson sich auf etwas derartiges ein
gelassen habe, ohne sie" davon n
Kenntnis zu setzen. D Amerikaner
sind durch den Vertrag gebunden, des
ExKaisers Auslieferung zu verlan
gen und einen Amerikaner als Mit
glied des Gerichtshofes, vor welchem
er .prozessiert werden soll, zu ent
senden. Der britische Ministerprä
sident hat angekündigt, daß der ehe
malige deutsche Kaiser in den Turm
von London eingesperrt werden fall,'
doch wird dieses hier nicht geglaubt.
Die ersten Verhandlungen zwischen
Vertretern der Alliierten und Deut
schcn wird jedenfalls hmte m Ver
saillcs stattfinden. Deutsche Sachver
ständige auf dem Gebiete des Finanz-
Wesens werden mit der alliierten
Schadenersatzkommisnon über die zu
zahlende Schadenersatzsumme beraten.
Herr Bauer hat darum ersucht, oag
die Konferenzen baldmöglichst begtn
nen sollen, deshalb sind die deutschen
Delegaten bereits gestern m Bcr.
saillcs eingetroffen. Man will hier
aus schließen, daß die Deutschen noch
diese Woche den Frieden ratifizieren
werden. Nach der Ratifikation wird
die deutsche Kommission nach Paris
kommen, uin mit Vertretern der Al
liierten täglich zu konferieren, bis
die Schadenersatzangelegenheit tn
Ordnung gebracht worden ist. '
Der Kaiserprozeß.
Den früheren deutschen Kaiser
hierher ziim Prozeß zu kriegen, ist
nickt io einsam, wie es schein!", er
klärte Lloyd George. Andere alli
ierte Regierungen schcmen kein oe
sondcres Interesse daran' zu haben.
Sie Koben keine Wabldersprcchungcn
zu erfüllen, wie die britische Regie-
rung." '
Wir erwarten . beträchtliche
Sckwieriakeiten aus ' verschiedenen
Gründen", hat sich ein anderer bri
tischer hoher Beamter geäußert. Na
türlick kann Sollavd aunaen wer
den, den Kaiser auszuliefern, aber
g m
nicht alle wünschen, so weit zu gc
hen." '
Man hat darauf aufmerksam ge
macht, daß bisher Lloyd George sich
sorgfältig davor gehütet hak, zu ver
sprechen, daß der Kaiser bet d?m
Prozeß persönlich zugegen sein wür
de. In der Tat hat bisher noch kein
einziger Beamter eine dahinzielende
Erklärung abgegeben.
. Unbekümmert.
Amerongen, 7. Juli. Der frli
here deutsche Kaiser, Wilhelm Hohen
zollern, , hat beschlossen, hier minde
stens bis zum Ende des Sommers
und vielleicht noch während des gan
zen Herbstes zu bleiben, da sich
Schwierigkeiten herausgestellt haben,
sonstwo einen passettden Aufenthalts
ort zu findeii. , Die Gesundheit des
Kaisers' sowohl, wie der Kaiserin ist
trotz der Sorgen der letzten Wochen
eine andauernd gute.
Vorah greift Pakt
mit Frankreich an
Washington, .7. Juli. Der neue
Vertrag ,mit Frankreich, wonach
Amerika , jener Nation seine Unter
stützung verspricht, wenn sie chne
Anlaß von Deutschland angegriffen
wird, ist als ein vorzeittger Nach
ruf der Völkerliga, als Friedcnsliga
zu bezeichnen", sagt Senator Vorah
von Jdaho. Er erklärt gleichzeitig,
daß. das Versprechen von Präsident
Wilson gegeben wurde, um die llu
terstützung der Franzosen für die Li
ga zu gewinnen. Die französisch
britifchamcrikanische Allianz", sagt
Borah, ist auf der Theorie des
Krieges aufgebaut. Sie wurde ge
gründet in der Erwartung von Krieg
und wie alle solche Allianzen, ist es
eine Kriegsallianz. Die Gründer der
Liga konnten kein offeneres Gestand
nis machen, daß die Liga weder für
den Frieden noch für Abrüstung ist."
Deutsche Kolonien
werden geteilt
Paris, 7. Juli. Petit Pari
sien" führt aus, daß ein Ucberein
kommen zwischen 'Frankreich und
England bezüglich der Teilung der
früheren ; deutschen Besitzungen Ka
merun und Togoland bald die Gut
heißung der beiden Regierungen fin
den würde. Das Journal" führt
aus, daß der französisch-britische und
französisch.amerikanische Vertrag ge
meinsame Hilfe Amerikas und Eng
lands vorsehe, im Falle Frankreich
von Deutschland angegriffen werde.
Die Intervention müsse gemeinsam
geschehen und werde crfolgön, wenn,
die Neiitralisicrung des Rheingebie
tes nicht himeichend sei, um Frank
reich ' vor Teutschland zu schützen.
Italien besteht auf
(ondoner Vertrag
Paris, 7. Juli. Die' neue ita
lienische Abordnung unter Führung
von Minister Tiüom hat dem Rat
der Fünf angedeutet, daß der Ver
trag von London noch nicht erfüllt
worden sei, laut dessen Italien, wenn
Frankreich Elsaß-Lothringen erhalte,
ein ebenso großes Gebiet bekommen
solle; daß es aber bereit sei, sich für
Fiume sonstwo abfinden zu lassen.
Wetterbericht
Für Oinaha und Umgegend: zum
Teil bewölkt heute abend. Diens
tag vielleicht Schauer und kühler.
Für Ncbraska: zum Teil bewölkt
heute abend und Dienstag. Vielleicht
Schauer außer iin südöstlichen Teil.
Kühler Dienstag und im westlichen
Teil heute abend.
Für Iowa: zum Teil bewölkt
heute abend. Vielleicht Schauer im
nordwestlichen Teil und kühler im
zentralen und nordöstlichen Teil.
Dienstag veränderlich mit Schauer
und kühler im westlichen und nord
wMichen Teil, .
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