r.ß. if.,-.iitjÄ .M' :&Mimmmmnmim SeUe S-Wigliche Omaha Tribüne-Samstag, den 6. Juli 1919. ! AusdmMaje , , , . . , v - . J t ' , " ' . . : . Aus Cslumbus, Nebr. Colunib'iS. Ncbr., 4'. Juli. Der 4. Juli 1919 mit seiner verheiße. rm grl'szartigm Parade in Colnm buS gehört der Geschichte an, aber wie so ZLicKS in gegenwärtiger Zeit, hat er nicht ganz gehalten, waS er versprochen, woran jedoch die Fne tensderhandlungen keine Schuld tragen, sondern daS Wetter. S!ach. dem es am Sainötag abend und die ö!acht hindurch tüchtig geregnet, blieb auch den ganzen Vormittag der Himmel stark bewölkt und die Straßen waren wenig einladend zum Ma-.ichieren. Die Zivilbevöl. kerung der guten Stadt konnte sich nicht entschließen, sich dem Koni mando der Marschälle zu unterste! len und jeder dachte wohl, man müßte auch ein Publikum von Zu schauern haben und ohne ihn gehe cö ja auch.--Die Soldaten hingegen stellten sich ungefähr 200 Mann stark um Markcbe: diele von iimcn, namentlich von denjenigen, welche den wirklichen Krieg mit erlebt uno in den Schützengräben u. s. w. den Leidenskelch mekirfack gekostet, fühl- im iick, durck: daS Ärranaement. hinter den Train Soldaten von Kompagnie K marschieren zu sollen, , etwas aekränkt und oaen vor. nicht zn marschieren. Man sollte ebn Leute an iqn Komüees gehabt ha ben, welche mehr von Militärs chcn vitehen, als unsere Home Patrioten, die den Krieg meist nur gegen sremdgeborene Mitbürger ge führt und deutsche Zeitungen zum Tode v.rurteilten.. Hinegm heiterte sich dann am Nachmittag das Wetter wieder auf und da auch das Mittagessen gut ge schmeckt, nahmen die Vergnügungen am Nachmittag den gewünschten Ver lauf urd während Ihr Korrespon dent dieses schreibt, wird unter den Klängen der städtischen Musik kiapelle in der Straße oft vom Stadtp! darauf losgctanzt, als ob unsere Schuh Stores ein Prämium ausgesetzt hätten auf durchgetanzte? Schuhzcug. Vorher hat die ganz tüchtige und schmuck uniformierte Creston Musik-Kapelle bis nach 9 ÄS1 mlMx i 1 mmm if-i AJA s-n r l-V? m k : X'M lik4 fers VU Fi B fc! ,'A iÄ' i-t. , i s irx fcf lilltf UM ik TS i iäsi B"T7 "- 9 KTi-- 1W I iASW--m.J TsLO.h 1 " Ä1 IHM HvV4 tz . sJi-jsSi'lK r -.- ?fcs I i; - MMz WwM 5 i Wiß f.'- i r l U MA, f i .w , iia 1 1 , '" C. ..jLjmrWf . Jt tfm ramm0mr A, -iSZm " tt ,,-'!' ,rr'ffc; Li'tTft -.'TV' w rwi vj Uhr trt Park nett konzertiert und auch die Parfüiii. und Confem Handler müssen brillante Geschäfte gemacht haben. Well, Ende gut, Allcö gut, und so wollen wir denn der' Vierten JuluFeier good-bye" sagen Vii nächstes Jahr, hoffend, das lausende Jahr werde noch Vie leS gut machen, waS gegenwärtig noch so so" aussieht, und daß die schweren JuSolkcn am Firmament der Ereignisse sich auch so verziehen mZ gen wie die Wettemolken am Vier ten Juli Himmel 1919. ColumbuS, Nebr., 3. Juli. Heute morzen.um 10:45 meldete die Damp'pfe-,fe der Wasserwerke emen Feueraukbruch in Distrikt 1, welchen! Alarm die immer bereite Feuerwehr wie gewohnt, prompte Aufmerksam keit schenkt,, mit beste Erfolg. Die Waschmaschine in der Toggerr, Cleaning Plant war explodiert, doch war dieselbe mit einer Damm Feuer Schutzeinrichtung versehen, welche daS Feuer niedrig hielt, bis die Feuerwehr eingreifen konnte. Dieselbe verhinderte dann, daß das Feuer d"n oberen Stock erreichte, so. daß im obern Stock des Gebäudes kein Schaden entstand, während der Schaden im untern Teü und m der Maschine kaum 700.00 übersteigen dürfte, w?für Herr Adams den Feuerweh' leuten vollen Kredit giebt. Leiter wurde bei diesem An lasse der 16iährige Hermann fSia- gab ziemlich schwer im Gesicht und an beiden Armen verbrannt, oder verbrüht. Die Brandwunden an den Armen seien ziemlich tief, während sein Gesicht ganz mit Blasen bfr deckt ist, sodaß man sür seine Augen besorgt ist, obgleich der Schaden nicht QCi-.au erkannt werden konnte, Er wurde sofort nach Hause ge bracht und ein Arzt herbeigerufen. Gestern' abend um 6 Uhr stieg Aviator Brooks in seiner Maschine in die Höhe und machte einige Kreise über der Stadt, dann, als die Sirene der Wasserwerke 6 Uhr blies, senkt er sich zweimal, zum Zeichen, daß er seinen 150 'Meilen Fing nach Herrick, S. D., angetre ten. Heilte mittag war noch keine Nachricht von ihm eingetroffen und es ist immerhin möglich, daß ihm, oder seiner Maschine, ein Unfall zu gestoßen. In der Stadtratsversammliing letzte Nacht wurde der Kontrakt für die Straßenpflastemng mit der hm Hi 5 nu n ; vmMyümmmmimn mr wwmmxrmmr-$WT-T 'Z$t&e&2p&&-, MWSMSW e mmmmosmam , icl mak'k ImfoeddiEö Itself Im hi ioni tappF iit all icttiMirie : Wfiai Webster mllsay V. X, r B-E-V-0, iu 0F. ItttM. Kbtctt, drinkin. öv, drink. L libo, trink. Aäeltokounon-&ookol(c bverage,noted for iu purltjr, ttuUitiv qualittu fJwWlin g!den calor and. richness of n&tural siavor cl tht big redlent Iröm which it U ntanufactured. Becem nationalljr populär wtth alt ciaaaaa, in a single eason. Craated fcy nhruier-Euach St. Louis, and manufactured in gveat quantitie in lh most modarn, sanitary and perfect bever ag plant in tn vorld. Synonyroai, kion. 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Henöley eine Anstellung , als bezahlter" Feuerwehrmann. Aus Grand Island. , Grand Island, 4. Juli. Die Gcer Co. weigerte 'sich auf Verlan gen der Carpenters Union, einen der Schreiner, welcher nicht zu der' Union gehörte, zu entlassen, dies veranlaßte einen Streik sämtlicher Arbeiter in diesem Fach. Sämtliche Kontraktoren beschlossen dem, irgend einen sähigen Mann als Schreiner zu ' beschäftigen, ob Union Mann oder nicht und einen Lohn von 65 Cents per Stunde zu bezahlen mit 9 oder 10 Stunden Ta gcsarbeit und die Hälfte mehr für Uebcrswnden. Gegenwärtig sind nicht genug Handwerker hier um be gonncne Bauten zur Zufriedenheit fertigzustellen und neue zu unter nehmen. , Vor einiger Zeit wurdk von der Carpenters Union beschlos fcn, nur 8 Stunden zu erbeiten, dieser Beschluß war die Ursache, daß eine Anzahl von Schreiner nach um liegenden Plätzen gingen, wo sie 10 Stunden für denselben Lohnsatz ar beiten konnten, infolgedessen trat ei ne Knappheit von Arbeitern in die sem Fach hier 'ein. Ein alter Ansiedler, Haus Veh. rens, ist gestern morgen im St. Francis Hospital gestorben. Hans Vehrens kam 1865 nach Hall Coun ty und bearbeitete eine Farm 7 Meilen südwestlich von Grand Js land bis 1905. Er verbrachte die letzten 7 Jahre bei seiner Nichte, Frau Frieda Thomscn südlich von Alda. Das Begräbnis findet Sonn tag nachmittag statt. Pastor Schu mann wird die Grabrede hauen. Der Verstorbene erreichte ftn Alter von 83 Jahren. Eine Curtis Flugmaschine ist von Dallas, Tex., per Expreß für die hiesige Aero Co. unterwegs, mehr iimiiiiiiiHüiiini! "waf&rwzr M ZSMßnÄßs.Ä aboutii: CT i nn , . l w Maschinen sollen bald folgen. DaS Fliegen in den Luftschiffen wird bald etwas alltägliches. , Ein erwünschter guter Regcnfall erfrischte die Natur letzte Nacht und auch die Umgegend bekam ihren Teil davon. In allen Getreidcfeldcrit sind Schneidemaschinen tätig, zu viel Regen wird gegenwärtig von den Farmern nicht gewünscht. Collinö bleibt in Lincoln. Lincoln. Nebr., 5. Juli. . Der vom Gouverneur begnadigte Thomas Collinö, obwohl früher in Omaha wohnhaft, gedenkt nicht dahin zurück zukehren, sondern zieht c? vor, in Lincoln zu bleiben. AIS (Schilfe im Orthopädischen Hospital yar er sich gut bewährt und der Superintendent kann ihn nicht entbehren. Da ihm die Beschäftigung zusagr, o zieht er vor zu bleiben. Die Referendum Petition. Lincoln, Nebr.. 5. Juli. Ueber 30,000 Namen waren auf der Ne fercndum Petition argen die Code Bill verzeichnet, ein Drittel mehr, als das Gesetz vorschreibt. Die Vür ger werden demnach bei der näch sten Wahl über das Code Gesetz ab zustimme haben. Die obige Ankün digung kommt vom Sekretär A. D. Scott vom Referendum Bureau. Im Herold des Glmibens lesen wir: Es ist jetzt hcrausgekommen, daß Herr Viviani der frühere fran zösische Ministerpräsident während seines Besuches in den Wer. Staaten eine Ncde hielt, deren Veröffentli chung prompt unterdrückt wurde, in der er, nachdem er die Art und Weise erzählt hatte, wie Frankreich Gott am dem Staate und dann aus den Schulen vertrieben hatte, mit den Worten schloß: Nun wer den wir Gott aus den Kirchen ver treiben." Jeder Friede sei ein Gewaltfrie den, behauptet die New Jork World. Das hätte ihr Gründer Joseph Pu. litzcr besser gewußt. Aus der Ge schichte seiner alten und seiner neuen Heimat 18G6 und 1865. Das waren beide Versöhnungsfrieden und Frieden der Gerechtigkeit, deshalb auch dauernder Frieden. klbomiert auf die Tägliche Tribune, mgäßmw) fl3lE -iw"wwrv .t:: &SZLm M t$ t-J fJizt a M ? 'i IQ i ri m -TMaw i.r-i- v 1. sli V x-1 r . i i r i iz r -i 2 z M, SU ! f .I1 . All .xcYZi jsy I I K, ,i A ifc A fTTTTTT fltr Sund. Von Mr Burckhard. .Hier ist der Hund sagte der Mann, einen kleinen Korb vor mich hinstellend. .Was sür ein Hund?" fragte ich mechanisch und ahnungslos, denn es mar schon 9 Uhr vorbei und ich be reitS sehr schläfrig. .Der Stationschef hat gesagt, ich soll ihn gleich herausbringen, damit er heute noch zu fressen und zu sau fcn stiegt.1" .Ja wer denn?" sragte ich schon etwas ärgerlich. .Nun, der Hund? .Der Hund, der mit der Bahn sür Sie angekommen ist." .Für mich? Ein Hund? Ich habe doch keinen Hund bestellt l" Der Mann zuckte die Achseln. Der Herr Siationschef hat mir ge sagt, ich soll ihn hertragen," sagte er onvas obstinat. .Und der Hund ist an, mich adres siert?" . .Ja. .Wer ist denn der Absender?" Der Mann zuckte wieder die Ach scln. .Woher kommt denn das Vieh?" fragte ich schon sehr ungeduldig. .Ja, den Schein hat mir der Herr Stationschef nicht mitgegeben. . . , Gute Nacht, Herr Horat." Da sollen doch alle siebenmalhun dertsiebenundsiebzigtausendhundertsie benundsicbzig Teufel. . . l Was machen wir denn jetzt mit dem Hund, Rojlo?" ' Der Angesprochene, mein Haus meister, hatte inzwischen aus dem Korb einen niedlichen, kleinen, schwarzen, gelbaufgeblitzten Dackel hervorgeholt, der, als ich mich jetzt zu ihm niederbeugt, mir sofort mit jener ungeheuren Zunge, die auch schon dem kleinsten Dackel zu eigen ist, über das ganze Gesicht fuhr. -: Ja, vielleicht in gnädigem Herrn seinem Schlafzimmer. . ." Sie sind wohl verrückt! Daß ich die ganze Nacht wegen des Win selns dieses armen Wurmes, der sich natürlich hier ganz fremd fühlen wird, kein Auge schließen kann!" , .Oder im Badezimmer. . - .Das liegt daneben. . ." Oder in der Waschküche. - ." Da hört man durch das Abfluß rohr des Badezimmers jedes Wort hinauf." In der Bibliothek oben. . .Ja, daß er mir meine Bücher zu fressen ansängt und, wenn er an die dramatische Abteilung gerät, mir alles vollspeit. . . Der Hund muß hinaus! Geben Sie ihm zuerst etwas Milch. . .und dann hinaus!. , .Aber wohin?" Bitt', wir haben ja vier Hunde stalle und nur" drei Hunde": bei dem Worte nur" machte mein Hausmeister ein etwas sonderbares Gesicht. Die liegen ja doch ganz nahe beim Hause, und da ich in der Nacht nur bei offenem Fenster schlafen kann, werde ich den kleinen Hund oort auch winseln hören." ,Ahl In der Hütt'n wird er nicht winseln, weil er dort den Geruch von den anderen Hunden hat. Und so einen kleinen Hund hört man ja gar nicht herein." .Und die anderen Hunde, wenn die ihn spüren und zu ihm hinein wollen und nicht zu ihm hinein tön nen?." Ah! Denen sag ich's schon vor her," meinte mein Hausmeister, in dem er die Peitsche, mit der er die drei Köter beherrschte, von der Wcznd herabnahm. So geschah es denn, daß der kleine Dackel ein kleines Häuschen mit Garten bezog, das an die Wohnun gen seiner neuen Kollegen anstieß. Freund Nojko hielt, die Peitsche in der erhobenen Rechten hin und her bewegend, eine eindringliche Rede an die .Großen", und diese verstanden auch offenbar gar wohl, was er ihnen sagte, da sie schleunigst in ihre drei Behausungen, aus denen sie neugie cig herausgekommen waren zurück krochen. Und Rojko schien doch recht zu ha ben. Tiefe Ruhe herrschte, da ich mich zu Bette legte, und obwohl mein Ohr etwas mißtrauisch nach den Hundeställen hinhörte, hörte ich trotzdem von dort keinen verdächtigen Laut und war daher gar bald cinge schlafen. Aber wirklich recht hatte doch ich gehabt. Denn ich konnte kaum rich iig eingeschlummert sein, so fuhr ich auch schon wieder in die Höhe und ein schauerliches Terzett klang an meine Ohren. Wolf, der weitaus der gebildeste und gesittetste von mei nen Hunden ist und von dem ich sa ze könnte, er sei .fast so gescheit ivie ein Mensch", wenn er nicht tat sächlich viel gescheiter wäre als die meisten Menschen, die ich bisher ken nen zu lernen daS Vergnügen gehabt habe, Wolf brummte nur unwillig und abmahnend. Schmarunkes, der Lupus iel richtigen Köter, lauöbü ( x V . , bisch, unfolgsam und unerziehbar. aber sonst ein ganz netter und wach samcr Gefährte, bellte in kurzen Ab sähen aus Leibcskrästen Beelzebub aoer, mein größter und jüngster, eine gutmütige, schwärmerische, ge mütvolle Seele, heulte in langgczo genen Tönen, die in der. tiefsten Tiefe begannen und sich in schwin delnde Höhe emporhoben, in die Nacht hinaus mid zum Himmel hin auf, daß es zum Herzzerbrechen war. ' . Ganz vergebens suchte ich mich vor diesem Höllenspektakel dadurch zu retten, daß ich ein. Ohr in einen Polster vergrub, auf daS andere mit aller Kraft einen Polster preßte. Um sonst! .Ganz deutlich konnte ich nach wenigen Augenblicken schon wieder die einzelnen Stimmen des Konzerts unterscheiden, das sich inzwischen aus einem Terzett zu einem Quartett entwickelt hatte, da man jetzt auch das schrille Quieken des neuen An kömmlings vernahm. Da erfaßte mich eins namenlose Wut. Wer wohl diese verrückte Idee gehabt hatte! Wer mir da in der Nacht einen Mei nen Hund in das Haus gesandt hat te, als hätte ich nicht schon Hunde genug! Ueberhaupt, diese unglaub liche Rücksichtslosigkeit, jemandem etwas in das Haus zu stellen, ohne vorher zu fragen, ob 'es ihm auch recht ist! Fluchend erhob ich mich aus dem Bette.' Dem Spebtakel wenigstens mußte irgendwie ein Ende gemacht werden. Aber bevor ich noch aus dem Hause gekommen war, hatten sich auf einmal die wilden Töne in ein leises, ängstliches Winseln ver wandelt, um rasch ganz zu verstum men, und ich hörte schon vorwurfs voll die .Stimme Rojkos erschallen, der den Großen nachdrucksvoll die Verwerflichkeit ihres Benehmens vor hielt, und durch irgendwelche ge heimnisvolle Mittel ich erfuhr später, daß ein bereits völlig abge nagtes Schinkenbein - hierbei eine Rolle gespielt hatte selbst das jüngste Glied der Kolonie zum Schweigen brachte. Aber da ich nun schon aus dem Bette war, mußte ich doch nachsehen, ob sich denn keine Spür entdecken ließe,' wer diejen verdrehten, un glückseligen Einfall gehabt hatte. Da stand noch der Korb. Darinnen et was Holzwolle und sonst nichts. Au ßen ein Zettel mit einem Appell an die Bahnbeamten, dem .armen Tie re" Wasser zu geben. Auch hier: sonst nichts. Doch ja, ein kleiner ro ter Streifen, offenbar von der Auf gabestelle aufgepappt, mit dem Na men einer steirischen Stadt. Da schoß es mir wie ein Blitz durch die Seele. Im Steirischen war ja vor wenigen Tagen die junge Som mcrfrischlcrin gewesen, ine immer so nett mit mir war! Und morgen früh sollte sie hier eintreffen, und wollte schon in den ersten Morgen stunden bei mir vorüberkommen, hoffentlich allein", wie mir ein paar Zeilen gemeldet hatten. Das Zollte also wohl der WAkommgruß sein. Brummend zog ich mich wieder in mein Bott zurück. ' Auf die Hunde schienen wirklich Rojkos Worte dau ernden Eindruck gemacht zu haben. Tiefe Ruhe herrschte. Aber mit mei ner Ruhe war es doch vorbei. , . Natürlich ist sie es gewesen! Das sieht ihr so ähnlich, wie nur et was. So ist sie ja eigentlich in al lem. Immer nur das nächste sehen. Nie das, was darüber hinaus liegt, Sie schickt den Hund. 'Was ich mit dem Hund machen soll, an das denkt sie schon nicht mehr. Daß der Hund in der Nacht ankommt, daß ich da nicht :m Handumdrehen ein Quar tier für ihn in Stand setzen kann, das liegt schon jenseits ihres Gesichts kreifcs. Eigentlich sieht man es ihr aber mich an. Hinter dieser flachen Stirne kann nur ein Vogelgehirn sein, und Diese nach aunvaxts jtre benden Miniaturnasen haben die Ka rikawristen doch mit Recht zum Aus drucksmittel der Beschränktheit er wählt. An derlei Dingen kann man ganz deutlich erkennen, daß ihr gan zes Gcscheitredcn nur ein angelern- tes Veptapper nr. Wo es ncy um etwas Praktisches handelt oder um etwas, worüber man ihr keine Bücher zum Lesen gegeben hat, zeigt sich schließlich doch, daß sie eine dumme Gans ist. Man soll sich eben nicht von einem hübschen Gesicht, angeneh men Geplauder und freundlichem Getue einfangen lassen. Und was ist es denn eigentlich mit dieser gan zen Freundschaft und Zuneigung? Sie tut einfach, wozu sie gerade Lust hat. Ich komme dabei weiter eigent lich gar nicht in Frage, als daß es ihr eben Spaß macht, mit mir zu plaudern und mit mir nett zu sein. Ich bin gewissermaßen die Ablage rungsstätte sür ihre Gedanken und Empfindungen. Ihr fällt etwas ein natürlich, sie muß mir das gleich in einem Briefe versetzen, und sie denkt gar nicht einmal daran, ob sie in mir nicht andere Gedankenreihen stört, mit denen ich gerade beschäf tigt bin. Ihr gefällt ein Buch natürlich, sie schickt mir dieses Buch, obwohl ich gerade andere Bücher zu lesen habe und dieses Buch vielleicht überhaupt nicht lesen mag und alt und gescheit genug bin, daß ich micj meine Lektüre selbst aussuchen kann Sie sieht einen Dackel, der ihr; ge sällt, ihr macht eS einen Spaß, mir, etwas zu schenken, sie unterhält sielj dabei, wenn sie sich meine Ucberra" schung vorstellt natürlich, und' mir stMsie den Dackel in da HauS,' und ich kann sehen, wie ich mit dem Biest fertig werde. Sie schläft der gnügt .im Bewußtsein ihrer guten Tat" und ich kann mich hier schlaflos auf meinem Lager wäl zen und vor ohnmächtiger Wut der stcn. Aber sind sie denn überhaupt an ders, die ganzen Weiber eine ein zige ausgenommen? Das alles ist ja so echt weiblich, diese Beschränktheit , und diese engherzige Selbstsucht. O Rosamunde, Rosamunde! Wie recht hast du doch mit allem dem, waS du an deinen Geschlechtsgenossinncn auszusetzen hast! Und da ist man der Starr und setzt sich nn sur Gleichberechtigung der Frauen und derlei Dinge! , Aber du kannst m heute oder ein andermal in der Frühe noch so oft vorüberkommen, und so allein", als man überhaupt nur sein kann! Ich werde mich hüten. Du wirst al' lein bleiben von mir aus. Ich habe dich jetzt erkannt - und ich bin fertig mit dir." Aber vorläufig war ich doch noch nicht . ganz fertig mit der jungen Dame. So lange diese Nacht dauer te, wenigstens nicht. Denn daß ich fertig sei mit ihr, und was ich sonst in plötzlicher Erleuchtung erkannt hatte, das wiederholte ich mir noch gar oft. So lange nämlich, bis der helle Tag anbrach urw-"die Sonn? meiner vergeblichen Bemühungen doch i noch einzuschlafen, spotteni lachte. Nur daß dann wenigstens d beruhigende Gedanke dazukam, daß sie jetzt da drunten Wohl verdrießlich auf und abwandle, während ich, wenn auch mit einem mächtigen Brummschädel behaftet, ruhig in mei nem Bette liege. AIs ich endlich aufstand, und, weil ich für Hunde ein fühlendes Herz besitze, mich doch bei Rojko nach dem Befinden unseres jüngsten Hausge nossen erkundigte, da meldete mir der Mann mit sichtlicher Befriedigung, daß der Herr Stationschef in aller Frühe den Korb und den Hund wie der habe holen lassen, weil 8 ein Irrtum gewesen sei und der Hund ei nem anderen Hofrat" gehöre. Es ist wirklich gut, daß es heut zutage so viele Hofräte gibt, denn mit dem Licht, das mir der andere Hofrat" über meine Freundin aufge steckt hat, hat er doch recht gehabt. Ich wenigstens bin bei meiner näct " lichen Erkenntnis geblieben. Die Henne, die Henne nd nicht der Hahn. . Ein Hühnerhalter in einem Nest an der bayerischen Grenze wurde, so wird der Südd, GeflÜHelzei tung" geschrieben, von der Behörd aufgefordert, eine Erklärung dar über abzugeben, daß er in der Vieh zählungsliste 8 Hühner, für die Eierablieferung aber nur 7. Hühner angegeben habe. Um dem allweisen Sankt Bureaukratismus ein gehö riges Kerzenlicht anzustecken, sandte der Befragte ihm dieses Brieferl zu; Verehrliche städtische Eiereil ' So fort nach Eingang Ihres Schreibens habe ich meinem Gockel, als dem achten Mitglied meiner Hühnerschar,, ernstliche Vorstellungen im Sinns Ihrer Forderungen gemacht. Er ging auch in sich und versprach, die Angelegenheit in ernste Erwägung zu ziehen; nur müsse er eine Bedin gung stellen. Er verlange, daß die Herren der städtischen Eierei all jährlich willig die Hebamme bei sich amtieren lassen und dem Vaterlande einen jungen Kämpen zur Welt bringm, dann will auch er der bis her ungewohnten Arbeit des Eier legens sich im vaterländischen In teresse gern unterziehen." (Münchener Neueste Nachrichtens 10. Dezember.) i Ei Tankgebct. Schampeddin, ein weiser Mann in Bagdad, gewahrte im Scheine deZ Mondlichts eine dunkle Gestalt in e:nem Garten. Hurtig holte er seinen Revolver' gab auf die Gestalt, in der er einen Räuber vermutete, einen Schuß ab' und begab sich dann ruhig zu Bett. Am nächsten Morgen eilte er In aller Frühe in den Garten, um zi schen, wen er getroffen habe, und entdeckte zu seinem Erstaunen, daß er. mit dem Schuß seinen eigenen Kaf tan, der zum Trocknen im Garten hing, durchbohrt hatte. FlugZ kniets d, fromme Mann nieder, um zu beten, dann faltete er die Hände über der Brust, warf sich auf den Boden, küßte ihn und rief mit lauter Stimme: Welches Glück, daß ich den Kaftan nicht an hatte, als der Schuß sein Ziel erreichte! Sonst wäre mir vielleicht die Kugel durch daS Herz gegangen, und ich warf jetzt schon lange totl Kräfte lassen sich nicht mitteilen, sondern nur wecken, Büchner.) ' s-j-rf-ij-. issv-Mf -- ..T-. wiMrV!:- ff-, -sfwsr