Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 30, 1919, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    , i ,
lT1VfHl (nf ypr
lw ' 'v'v' r'
An 'Amertanl Newipajwr
wMch atand sor Amcri
ean ideal tnd prindplea
-puMkhed In tha Ger.
PUBLISHET) AND DISTEIBOTED tTNDER
PERMIT (Ma. S64), AUTIIORIZED BT TUE
ACT OF OKTOBER , 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAHA, KEUU
' BT ORDIR OF THE f RESIDENT
A. 8. BÜBLESON, POSTMAfiTEtt-GENEKAB
vc
r
man langnsg sor Ameri
can citizem thi
if M
.(krmaa fJ
!'36. Jagrgcmg.
Omaha, Nebr., Montag, den 30. Juni 1919.
4 Seiten.-Nr. 93.
ffc tf .
;s-r f j)
llvy l vy
r
'
w
.. W'
jry
jj
S
V fci
t V. ,
f 3
1 1 5
7
.
olllvcg nimmt alle
ll1(Msrttrtf nait atit ?iliiierten. ctittt t m?tttf St&
j , WB
t .. . ? yTT
Vr;nnicr vvr.?erlu.'r gtiTcui wixy;
trug atte Verantwortung
Deutsche Zeitungen hoffen auf beffere Zukunft
, Berlin, 0. -Juni. Der (chemaliflej
. I . v tr ' jf .T m -f. I
O.millze najaiarizuT uujmuiwi'
Sollwea liat die Sllliicrim ersuche
ihn und l icht den früheren Kaiser
z.l prozk'iZii'ren. Er sagt, das; er die
ä!eranrwor!lichleit fnr alle Handlun
pcn Teu'schlc?nds während seiner
At?periodi? übernehme und sich den
Alliierten zur Verfügung stelle. In
einem am 25. Juni an Clemenccau
gerichteten Schreiben hatte Hollwcg
dieses den Alliierten mitgeteilt
Aber schon am 20. Mai tnlg er sich
mit diesem Gedanken, stand jedoch
aus Anraten der Neaierllna davon
ab, ihn zur Ausführimg zu bringen
In der Zuschrift an Clcmenceau sag
Bethinann.Hollweg: In Artike
227 des Friedensvertrags klagen die
alliierter und assoziierten Mächte
den früheren" deutschen Kaiser Wil
Helm an, da. Völkerrecht und die
Heiligkeit dr Verträge übertreten zu
haben Gleichzeitig soll die hollan
dische Regiening ersucht werden, ihn
auszul'ef-rn, damit er prozessiert
werde H'cmiif Bezug nchmero,
nebine ich mir die Freiheit, die
Mächte zil, ersuchen, das geplante
orghen gegen Sr. Majestät den
Kaiser Men zu lassen und gegen
mich in Anwendung zu bringen
diesem Zweck stelle ich mich den
alliierten und assoziierten Mächten
zur Verfügung.
Als früherer deutscher Reichskanz
Zit txaaz ich während meiner Amts
zeit all: Verantwortlichkeit für die
vom Kaiser unternommenen Politik
sck'en Handlungen, wie es konstitu
tionell dorcesckriebm ist. Ich gebe
mich bet Hoffnung hin, daß die
Mächte meinem dringenden Wunsche
nachkom..en werden."
Von Vethmann.Hollweg.
Dr. von VethmanN'Holliveg war
von m zum 14. Juli 1017
Rcichkanzler. '
Zknunicn mit Trauerrand.
Berlin, ?. Juni. Mehrere Ber,
1 lince sjciiur.gen, welche die Nachricht
F von der Unterzeichnung des Fne
OenZvertragS brachten, erschienen in
F?!raueand und die auf daS Ergeb
Inte Bezug habenden Artikel führten
'-leberschrlsten wie eutlchtano
Kchickfal besiegelt" und Friede und
: fSernichht.tg". Die Tageszeitung
ireibt unter anderem: Clemeu
-.au, 2lc5d George und Wilfon
ihren Helfershelfern haben die
achenzähne ewiger Feindschaft ge
h." . .
3 Die Tägliche Rund schall schreibt
,?as wir haben müssen, ist ein Ge
ßmaltherrscher, der das Volk zur Ar
weit zwingt. Sind wir nicht imstande.
nen solchen einzusetzen, dann wird
Feind uns einen solazen senden.
kTr. Teraburg sagt im Tageblatt:
er Leidenskelch üt biS auf die
fctge geleert woroen. tss t)t un
Li die Kontroverse weiter fortzu
jen. CS ist besser, zu versuchen.
wet aus die Fune zu kommen.
M uns zuteil gewordenen Konzes
h'onen sind nicht absolut wertlos
y'.d offnen den Weg zu gewissen
'eichterungen."
Tie Zeitunoen Freiheit, Lokal
feiger und Vorwärts protestieren
icn all Nachegedanken. Graf
5k,tzelaS sagt im Lokal Anzeiger:
'e hben keine andere Wahl, als
'Bedingungen nach Möglichkeit
zukommen. Absolute Aufrichtig.
rl und Gewissenhaftigkeit müssen
' einzigen Stern der deutschen
märtigen Politik bilden."
- iXie pangermanistische Deutsche
f ilimg ist unterdrückt worden, weil
seinen Artikel mit der Uebtrschrist
chfe: Nach? für die Schmach
mSM
Tos nrk Budget-
I Hitlxn, 20. Juni. Die neuen
anschlcat bereiten den Volksver
t'rn und der Negierung Sor
V'an glaubt, daß die Angele
b.ihrit nächste Woche im Reichstag
5'vrchen werden wird. Im Komitee
' tnnn fipSff fl(sf f! H fsvnfill.
Iltt l'VjVll, V I.
rensen
Summen von 70,000,
n000 m.rcl auf 90,000,000,000
irk zu erhöhen. ToS Eintreiben
ieldsß soll in müglichst scho
' y-:t 23. '(sc geschehen; diejenigen
f welche Zahlungen verweigern.
i :-iK dazu gezwungen werden.
n
chM auf sich
'j " V
...I .i Pl . ... ....
Vom Er.'Kronpnnzcn.
Berlin. . Juni Es wird be
kannt gemacht, dasz der ehemalige
deutsche Kronprinz nicht in Deutsch,
land w'.ilt.
Allgemeiner Traucrtag.
Bcrl n, 30. Juni. Die evangeli
schm Kuchen Deutschlands haben
auf Sonntag, den 6. Juli einen all
geinei.ie Trauertag anberaumt. Es
wird darum ersucht, ain genannten
Tage sich aller Belustigungen zit
enthalten und daß Deutschland
ernstlich Versuche macht, durch an
gcstrcngte Arbeit sich wieder zu er
holen.
Keine übcrschwänglichcn Berichte,
Berlm, 30. Juni. Dr. Hermann
Müller, einer jener deutschen Dcle,
gaten, die den Friedensvertrag n.
terzcichnctcn. verweigerte dem Kor
respondcnten des Tageblatts ein In
teview irnt dem Hinweis, oatz er
sich seiner Aufgabe mit schwerem
Herzen unterziehe. Die deutschen
Z.itungsvc-treter haben beschlossen,
einen einheitlichen Bericht über das
Zeremoniell der Unterzeichnung des
Friedensvertrags an ihre Blätter zu
senden und das Ereignis m gewöhn
licher Form zu beschreiben, denn die
ses fei ein Trauertag in der deub
schen Gcschl )te, fulminante Berichte
sind deshalo nicht angebracht.
Uegierungsfeknöliche
Demonstration in Rom
Rom, Italien, 30. Juni. Hier
kam es während der Samstag nacht
zu ernsten regierungsfeindlichen Te
mom'trationen. Eine grofze Mcn
schcnmmge versuchte nach dem Pa
last des Ministerpräsidenten Stttti zu
niarschieren, wurde aber von einer
starken Abteilung von Miütarpolv
zei in ihrem Vorhaben verhindert.
Vor dieser Demonstration fand im
Augusteum eme große Massenveil
sammlung statt, wobei verschiedene
patriotische Reden gehalten wurden,
Auch Gabriele D'Annunzio hielt eine
feurige Ansprache, welche stark zur
allgemeinen Aufregung beitrug.
Kaufen jeden Tag 300 Autos.
Lincoln. Nebr., 30.
JUNI.
Die
Bürger von Ncbraska kaufen jeden
Tag an 800 Automobile, erklärte
John R. Burton vom Staats-Auto,
mobil.Dcdartemcnt. Herr Burton
behauptet dafz am Ende des Jahres
250,000 Automobile zu besteuern
sind. Eine grobe Ersparnis soll er,
zielt werden durch eine Neuerung,
die im Jahre 1920 eingeführt wer
den soll, indem den Eigentümern
der Automobile erlaiibt wird, die
Nummcrlatten zu behalten und ein
neues Siegel zugestellt wird, das
einfach auf die alte Nummer aufge
schraubt wird. Da das neue Jahr
bereits zur Hälfte abgelaufen ist, so
wird den Eigentümern eme entspre
chende Ermäßigung der LizenS für
dieses Jahre erlaubt. Platten von
Händler und verlorene Platten so
wie Ucbertraguklg'u werden für den
Nest des Jahres nur mit einem Tol.
lar berechnet.
Zerstörender Hagel und Regen.
Kearncy, Nebr.. 20. Juni. Anl
amstag abend setzte ein starker Ne.
gensturm ein, wobei zirka 3 Zoll Re
gen niederging. Bei Newark war
der Regen mit Hagel vermischt. Der
angerichtete Sckaden ist ein sehr gro
her. denn der Weizen wurde überall
niedergelegt. Der Regen füllte die
Straßen und Keller. Die Züge der
Burlington Bahn mußten infolge
des zerstörten Bahnbetts über daö
Union Pacific Bahnbett fahren.
Freimaurtt'Halle nnterliegt Bestene
rung.
Lincoln, 30. Juni. Richter
Flansbury vom Lancaster.Tistrikts.
gericht entschied, dos; die Halle der
Freimauercr derselben Besteuerung
unterliegt wie andere Eigentum.
Die Eounty , Kommissäre erklärten,
das; das Gebäude zur Besteuerung
herangezogen werden müsse und die
Ballgesellschaft appellierte gegen die.
se Entscheidung.
Autosport fordert
acht Todesopfer
Sechs Perfoneu bei Oxford umge
kommen; zwei andere verlieren
bei Valpaxifo ihr Leben.
Oxford, Nebr.. 80. Juni. Beim
Kreiizcn eines Bahnüberganges, et
wa eine Meile westlich von hier, fiihr
ein Schnellzug der Burlington Bahn
in ein vollbesetztes Auto, wobei sechs
Personen sofort getötet wurden, wäh
rend eine siebente schivere Verletzun
gen erlitt. Die Getöteten find Frau
Fred Flohr, 26 Jahre alt und vier
ihrer im zarten Alter stehmde Kin.
der, und die 12 Jahre alte Mildred
Ferguson. Fred Flohr. jr.. 6 Iah.
re alt, erlitt lebensgefährliche Ver.
letzungcii.
Valpariso, Nebr.. 30. Juni.
Am Samstag abend wurde ein Au.
to, in welchem sich Herr und Frau
Stephan Kasparek und deren zwei
Kinder, sowie auch Julia Zatocha.
die Tochter eines Nachbarn, besän
den, in unmittelbarer Nähe von hier
von einem Passagierzug der Union
Pacific erfaßt und total zertrüm
mert. Frau Kasparek und ihre jun
ge Tochter wurden sofort getötet. Die
drei anderen Insassen der Ear erlit.
tcn schwere Verletzungen, mögen aber
mit dem Leben davonkommen.
ZNitzstimmung in der
Freude in Paris
Paris, 30. uni. Unter den
triumphierenden Jubel der französi.
seyen Presse über die Unterzeick
nung des Friedens, mischt sich die
stimme oes Tadels. Marcel Eackin.
der Führer der Sozialisten, schreibt
m leincr Zeitung Hmnamte":
Das Volk war abwesend bei der
prunkhaften Zeremonie im Spiegel,
saal. Die Unterschriften sind nicht
die seiner Vertreter. Es nahm sei
nen Anteil an diesen Vertrag. Die
Zukunft der Zivilisation der Huma.
nität wird von demselben nicht so
verstanden."
Andere radikale Zeitungen, wie
Le Radical, Le Pappcll und Libre
Parole konnten ihre Besorgnis nicht
verbergen über das, was sie als die
Unwiedcrgeburt der teutonischen
Gefahr" nennen. Le Radical fagt,
Sie mögen geknebelt fein, doch wol.
lcn sie sich niemals bessern."
Riänifcher Stntasman gestorben.
Jaöby, Rumänien. 30. Juni.
Im Wer von 82 Jahren ist bier der
frühere rumänische Ministerpräsident
Piere P. Earp nach längerem Leiden
gestorben.
Erdbeben in Italien.
Florenz, Italien, 30. Juni. -
Hier wurde gestern nachmittags, um
etwa 5:30 ein heftiger Erdstoß ver
spürt, welcher die Bevölkerung der
raot in hohem Maße beunruhigte.
Auch aus anderen in der Umaeaeud
von hier liegenden Städten werden
leichte Erdbeben gemeldet. Soweit
bis jetzt festgestellt werden kann, ist
oer angerichtete Schaden nur unbe
deutend. Verluste an Menschenleben
sind nicht zu beklagen.
Wolkcnbruch bei Ravenna.
Ravenna. Nebr.. 30,
zunl.
Navenna wurde am Samstag abend
von einem Wolkcnbruch heimgesucht,
der einen Schaden von mehr als
$100,000 verursachte. Nahezu ieder
Keller in der Stadt wurde mit 3 bis
Fuß Wasser gefüllt, in manchen
Gebäuden reichte dasselbe bis zum
ersten Flur. Ocstlich von der Stadt
wurde die Burlington Bahn auf ei
ncr Strecke von einer Viertclmcile
unter Wasser gesetzt. Auf einer
Strecke von 200 Fuß wurde das
Bahnbett ausgelvaschen und die Jü.
ge mußten auf llniluegeu fahren.
Dem Negenfall ging ein schwerer
Hagelschlag voraus, der die Eornfel
der zerstörte und den Weizen nieder
egte.
Ein ftind vom Blitz erschlagen.
Humboldt. Nebr. 30. Juni.
Das 8 Jahre alte Töchterchen von
Charles Tay wurde am Samstag
abend vom Blitz getrosfen und starb
zwei Stunden später und zwar in
dem Augenblicke, als ärztliche Hilfe
anlangt.
4. und 5. Division kchrkn heim.
Koblenz. 30. Juni. , Bon den
amerikanischen Ottupationstruppen
wird die i. Division das Cfkupaii-
onsgebiet am 5. und die 5. I Un
ion, am (. Juli verlassen, um sich
ach Brest zu begn, wo sie nach
den
Ver. Staaten eingcZchisjt wer-
C2U
taub wirö heute
trocken; später
wieber nah
Präs. Wilson sagt in seiner amtlichen
Erklärung, das; er die 5lricgs
Prohibition erst nach der
Temobilisation anfhc
bcn kann.
Washington, 30. Juni In Bezug
auf Aufbcbuna der Kricasvrobibiti.
on hat Präsident Wilson folgende
Kabeldcpesche an seinen Sekretär Tu
multy gerichtet, welche von diesem
verossentlicht wurde:
Ich bin übeneuat. dast der Ge
neralanwalt im , Recht war, als er
Mir nntteüte, daß ich zur Zeit ge
setzlich kein Recht habe, das Kricas
Prohibitionsgesetz aufzuheben. Das
Gesetz schreibt vor, daß nach dem 30
Juni, bis zum Abschluß des gegen
wärtigcn Krieges und bis zur Voll
endmia der Demabllis,?ri,n niHsifipf;
Datum vom Präsidenten bekannt ae
geben werden soll, es ungesetzlich ist,
usw."
Dieses Gesetz besagt nickt, daß die
ses Verbot mit der Unterzeichnung
des Friedens aufaeboben werden fall.
sondern nachdem die Demobilisierung
der Truppen beendet ist. und icki
kann nicht sagen, daß dies jetzt der
Il ist. Wie mir vom Kriegsniini.
steriuin berichtet wird, befinden sich
bis jetzt noch immer 1,000.000
Mann unter den Waffen, die für den
Kriegsdienst ausgehobcn tmirden. Es
ist daher Tatsackie. dak ick in dieser
Angelegenheit gegenwärtig nichts
unternhnien kann, nachdem sich der
Kongreß weigerte, meiner Empfeh.
lung vom 20. Mai naclnukommen.
welche die Aufhebung des Gesetzes
vom 21. November 1918, soweit es
aus Bier und leichte Weine Bezug
hat, befürwortet.
Wenn die Deinobilineruna biin
det ist, dann werde ich von meinem
Recht, in dieser Angelegenheit ohne
Zustimmung des Kongresses zu han
deln, Gebrauch machen.
(Gezeichnet) Woodrow Wilson."
Washington. 30. Juni. Wie
hier bekannt wird, beabsichtigen die
Ultra" Prohibitionisten im Kon
greß sür eine ununterbrochene Pro.
hibition, die morgen beginnen soll,
hinzuarbeiten. Um den Plan des
Präsidenten Wilson. der den Wieder.
ruf öcr Kricgsprohibüion beabsich
tigt, sobald dies aeicklick swttknkt
ist, unmöglich zu machen und eine
nasse" Periode von etlicken Mona.
ten zwischen dem Widerruf der
Rricgsprohibition und dein Eintritt
der Nationalprohibition zil verhiil
öern, beabsichtigen die Trockenen"
dementsprechend Gesetz . Vorlagen
durch den Kongreß zu bringen.
Als ersten Schritt in dieser Rich
tung beabsichtigt Repräsentant Ran-
dall, von .Ualifornien, ein Prohibi
tionist, eine Vorlage einzubringen,
wonach die 70,000,000 Gallonen de
stillicrter Getränke, welche gegen
wärtig in Vundes-Lagerhäusern auf.
bewahrt werden, nicht freigegeben
werden dürfen. Randall erklärt,
daß eine derartige Maßnahme not
wendig sei, um p verhindern, daß
sich die Bewohner des Landes des
übermäßigen Genusses von Schnaps
hingeben. Er ist der Ansicht, daß
Präsident Wilson bei Widerrufung
der Kricgsprohibition jene 70,.
000.000 Gallonen Schnaps nicht von
seiner Verfügung ausschließen kön
ne und um zu verhindern, daß die
selben in den Handel kommen, beab
sicktigt er den obenerwähnten Gesetz
entwurf einzureichen.
Submarine )äger
mit Deutscher Flagge
Stockholm. 30. Juni. Der deut
sche Submarine Jäger 1121, mit
hochgczogener deutscher Kriegbslag.
ge unter dem Befehl des Kapitäns
Rucktcshel., ist am Donnerstag im
Hafen von Gothenburg eingelaufen.
Die Besatzung war ohne Pässe und
wurden unter Polizeiaufsicht gestellt.
Der Befehlshaber hat der Mann
fchaft das Ziel der Fahrt beim Ver.
lassen des HafenS von Kiel vorent.
halten. Auf offener See teilte er
der Mannschaft mit, daß er nicht
wieder zurückkehren werde, da sci,i?r
Ansicht nach Deutschland durch die
Annahme dcS Friedensvertragcs fei
ne Ehre iind Glück verloren habe.
Die Weltgeschichte ist immer noch
das Weltgericht, die kleinen Tageöge
schichter, die z:ir Unterhaltung des
Publikums erfunden tverden, sind cs
Nicht.
präsiöent wilfon
auf der Heimfahrt
Verlaßt am Sonntag nachmittag an
Bord des George Washington
.die Gestade (fnropas.
Brest, Frankreich, 30. Juni.
Präsident Wilson hat in Begleitung
seiner Gattin gestern um 2:20 nach
mittags den hiesigen Hafen an Bord
des amerikanischen Transportdamp
fers George Washington verlassen,
um nach den Ver. Staaten zuruckzu,
kehren.
Die Abfahrt des Präsidenten er
regte in der Stadt nur geringe Auf
regung. Der Spezialzug suhr dicht
an die Hafenanlagen heran, so daß
die Reisegesellschaft nur etiva fünf
zig Fuß nach dem wartenden Boot
zurückzulegen hatte, welche dieselbe
nach dem Ozeanriesen brachte. Im
Hafen hatten sich die französischen
Admiräle H. Salaun und E. N. Be
niot, Koiitre-Adniiral A. S. Hab
stead, von der amerikanischen Kriegs,
marine, Generalmajor E. A. Heb
mick Brigadiergeneral Smedley Bub
ler und andere Persönlichkeiten ein,
gefunden, um dem Präfidentenpaar
und feinen Begleitern glückliche Rc-i
se zu wünschen.
Frau Josephine Lewis, von Ein,
ciiinati, die Vertreterin des amerika.
nischen Roten Kreuzes in Amerika,
überreichte der Gattin, des Präsiden
ten einen prachtvollen Rosenstrauß,
wofür sich dieselbe herzlich bedankte.
Die Musikkapelle des zehnten Ja
gerrcgimentes der französischen Ar
mee spielte die amerikanische Natio
nalhymne, The Star Spangled
Banner", als Präsident Wilson die
Stufen der Hafenmauer nach dem
Motorboot hinabstieg. Französische
Truppen, welche die Ehrenwache bil
deten. präsentierten das Gewehr und
brachen in Hochrufe auf Wilfon und
Amerika aus.
Als sich Präsident Wilson an Bord
des George Washington begab, wur
de er von Kapitän McEauley mit
den Worten. Dies ist Amerika", be
grüßt. Herr Wilson und dessen Gat
tin begaben sich sofort nach ihren Ka
binen. Um etwa 1 Uhr fetzte sich der
Transportdampfer in Bewegung.
Das Schlachtschiff Ollahoina über
nahm die Führung, während die bei
den Zerstörer Woolsey und Tarbcll
die Flanken schützten. Die Kriegs
schiffe Wickes und Jarnell bildeten
die Nachhut. Kurz nachdem sich der
Transportdampfer in Beivegiing setz
te, erschien Präsident Wilson in Be
glcitiing seines Leibarztes, den Kon
treldmiral Grayson, auf der Kom
mandobrücke, um die immer mehr
verschwindenden Gestade Frankreichs
und mich Europas in Augenschein zu
nehmen. Die beidcil französischen
Zerstörer Fanion und Earquois be
gleiteten das Präsidentenfchiff bis
zum Ushana Leuchtturm, worauf sie
einen letzten Ehrensalut abfeuerten
und nach dem Hafen zurückkehrten.
Die Witterung war zur Zeit der Ab
fahrt ideal und der Ozean lag nahe
zu spiegelglatt vor dein George
Washington, als dasselbe in See
stach.
Teutscher Redakteur verurteilt.
Koblenz 30. Juni. Georg
Tailerborir, Redakteur des Monta
bmircr Kreisblattcs. ist wegen Ver
öffcntlickuiig von falschen .Nachrich
ten iilkt di? amerikanischen Truppen
zu eine.- 'eldstra e von 1000 Mark
und drei Monaten Gefängnis verur
teilt worden. Die Freihcitstrafe
wurde suspendiert. Sauerborn ver
teidigte sich damit, daß der Artikel
von dem Kreisblatt auS einer Zci
l;-g in !en nichtolkupierten Teil
von Deutschland übernommen wer
den sei. die berichtet habe, daß nach
di'r Tötu.'ig von zwei Amerikanern
du-ch Zivilisten der betreffend?
Lrtschaft eine Strafe von 20.000
Mark auferlegt worden sei. Die Mi
litarbehcrdcu behaupteten, daß die
Bcröffmtlichiing von diesem und
ähnlichen Artikeln auf eine geheime
Organisalion zurückzuführen fei, die
in dei" okkupierten wie nichtokkupier-
tcn Teil ran Deutschland eine anti
amerikanische Agitation bctrcibi:.
Montabauer bildet das Hauptquar
tier der ersten Division und ist die
größte von den Amerikanern auf dem
öill. Nheinufer besetzte Ortschaften.
Stellt V?r. Staaten Kriegs,
kord her.
Paris, 20. Juni. Die französi
sche Regierung hat einen Rekord der
Teilnahme der Ver. Staaten an
diesem Kriege in Vorbereitung Der
Rekord ui'isaßt die Zeit wahrend
und nach den Krieg. Die Zeitung
Temvs" sagt, dasz jeder amerikair.-
sche Soldat eine Utopie des Buches
tlhalten jll, der in Frankreich war.
ertrag mit
den Oestcricichern
Es wirö erwartet, öajz das Dokument heute fertig
gestellt sein wirö; Türken mUsftn unver-
richteter Sache wieder heimHren
-
Der Ex-Uaifer wirö nicht ausgelirt werben
. ; : 4
Paris, 30. Juni. (Von Fred S-
. e r , . ....! 4... . 4 j -t
.erguion. ilorreiponoenr oer umreo
Preß.) Präsident Wilson befindet
sich auf der Heimreise, und Lloyd
George ist m London eingetroffen.
Die stch noch in Paris befindlichen
Fricdcnsbelcgaten werden sich heute
noch aut d,e vollitandigen Oester
reich zu stellenden Bedingungen eini
gen.
Der Praiioent suhr gestern um
2:15 auf dem Dampfer George
Washington von Brest ab: der
Dreadnangbt Oklahoma und sechs
Zerstörer gaben ihm das Geleite.
In seiner Reisegesellschaft befinden
sich Vernarb Baruch, Vance Mac
Cormick und Thomas Lamont. Bei
seiner Abreis von Paris wurde dem
Präsidenten eine Ovation zuteil.
Präsident Poincare, Clemencean.
Genera! Pershing und mehrere Mit,
glieder der amerikanischen Frie,
densdelegation hatten sich am Bahn,
Hof eingefunden.
Die Zeitung L'Jntransigenat
schreibt: Präsident hat,, zufrieden
mit dem, was er in Frankreich voll
brachte, Frankreich verlassen. Na
Ärlich ist noch vieles gut zu- machen,
und es sind immer noch Vorsicht?
maßregeln zu treffen, jedoch kann
sich Wilson sagen, daß der Friedens,
veriraz den Völkern Freiheit gege
b,-n hat und das Völkerrecht zur
Wirklichkeit gestaltet. Als wichtig ist
auch d.!s britischamerr?anische Ab
kommen zu bezeichnen, wonach beide
L'inde Frankreich unterstützen , wer
den, sollte es wieder angegrisfen
werdm. Obwohl das britische Par
lament den Friedensvertrag ohne
Weiter.s gutheißen wird, so dürfte
sich im amerikanischen Senat hierü
tut ein heftiger Kampf abspielen.
Von dml Ausgang dieses Kampses
h'ingt der Wcltfriede in mancher
Beziehung ob,"
Pavis, 30. Juni. Der amen
kanische Untorstaatssckretkr Frank
Polk wird Staatssekretär Lansing
bei deil kommenden Fricdcnsver
Handlungen ersetzen. Lansing wird
sich deir-nächst nach den Ver- Staaten
zurückbcgeüen. Dclegat Henry Whits
wird heut? nach einem Seebad rci-
fen, itnd Col. Kouse begibt sich, nach
London General Bliß und Sekretär
Lansins. werden vorläufig in Paris
bleiben
Sekretär Haniel und 29 andere
dmtscht' Friedcnsdclegatcn ßnd
hnite per Spezialzug nach Köln ab
gereist
B'stchen n'cht aus Auslieferung deß
Ex'Rai,crs.
Amst:r'o.im. 30. Juni. Der Pa-
r'ser Kurrespondent des Telegraaf
meldet,, daß die Alliierten nicht aus
die Auslieferung des Ex-Kaisers be-
ficlicn wollen, jedoch von Holland
verlang daß sich Graf Hohen
zollern nicht den moralischen Folgen
entziehe. Es wird erwartet, oaö
Bolschewismus unter
den Sfchecho-Slovaken
Tokio. ?.avan. 30. Tftini. Die
Vertreter dei alliierten Nationen
sind iisjsi die Rastlosigkeit der
K,fipifirwfsniin?ifflii't! Trubnen. wellbe
gegenwärtig die transsibirische Bahn
i'evacheli, im yomiten vraoe venn-
'uliiat. Ein Großteil der Soldaten
(iif fiifi fiern 9W(rsipmi3mii alias.
')"' l,vV " u-n-
wcndet: sie sollen sich angeblich mit
o:m 'Klan nagen, sur ,icnca,o
Tlovakien eine Sovietregierung auf.
?stpl7,'n, 1inzaam ifiirr Kiifirer ll.
folge sind die Truppen bereit, ihren
!eg nach o-,'r neugegrunoeien me
pub.'lk, dein khemal. Königreich Bäh.
inen und Lnschließenden Randgebiet,
durch Sibirien durchzukampsen.
Biele der Zchecho-Tlovaken sind in
der levteil Zeit desertiert. Man ver
sucht jetzt die Unzufriedenen zu be
schwichtij'en.
Regen verzögert die (krnte.
Humboldt, Nebr., 30. Juni. In
der Nacht vom Freitag auf Samstag
setzte ein schwerer Negenfall ein, der
schwerste in dieser Jahreszeit und
verhinderte das Einheimsen der Ern
te. Die erwartete Ernte wird aus
l? bis 5 Vushel per Acker geschätzt.
Farmarbeiter ;nd sehr rar.
Holland als MstgW der Völkerliga
I v tfS-l'- 00 -
den früheren Kfor auffordern
wird, sich vor der V-erliga zu ver.
antworten . oder daZand zu der.
lassen. Eine hohe fösische Auto
rität , aus dem Gebi des Völker
rechts teilte dem 5spondenten
mit. Laß das, gegen Er-Kaiser
eingeleitet? Verfahrenes morali.
schen Gründen eingWi wird,
und daß die Bestrafun' (nm rein
moralischen Charakter wird.
Von einem Todes ödere änpis
urteil könne keine RedeVl. Doch
sei es möglich, daß dem Vplig,
Herrscher ein Wohnungsonetvie.
sen wird, den er nicht vvillig
verlassen darf
Ehe die deutschen Delegataris
verließen, wurde ihnen einenden
Großen Nie? angenommenes,
lution zugestellt, laut welche,e
Blockade nicht eher ausgen
werden wird, bis der Frieden
trag von allen Machtm gi.
heißen worden ist. - )
Keine Hoffnung für Türken.'
Paris. 30. Juni Den tü'rkisä
Delegae wird eine von den Groß
Bier ausgearbeitete Note übermi.
telt werden, in welcher es heißt, dass
sie gut daran tun werden, mieden
nach Konftantinopel zurückzukehren,
da man deren Wünschen nicht Rech
nung tragen könne.
Urawall zwischen
Franzosen unö
Amerikanern
Brest. 30. Jiini. Infolge ei.
ner schweren Schlagerei zwischen
amerikanischen und französischen Ma
trosen, während welcher mehrere
Franzosen verwundet wurden, ist die
Stadt unter militärische Kontrolle
gebracht worden. Französische Zivi
listen nahmen an der Schlägerei teil
und steinigten die Amerikaner. Ho
tels, in welchen Amerikaner Abstei
gequartier genommen hatten, wur
den belagert. Die Militärpolizei
machte von ihren' Waffen Gebrauch.
Aufruhr öer Sinn
Felner m Dublin
Dublin, 30. Juni. Hier kam
es während der 'Samstag nacht in
verschiedenen Teilen der Stadt zu
Unruhen, welche von Sinn Feinem
verursacht wurden. Vor dem Trini
ty Kollegium hatte sich eine große
Menschenmenge e'.ngefunden, welche
unter lauten Jilbelrufen mehrere
englische Flaggen verbrannte und
dabei Jubelrufe auf Edward De Va
lcra, den Präsidenten der irischen
Republik" ausbrachte. Auch wurden
gleichzeitig verschiedene revolutionä
re Lieder gesungen. Me Verfamm,
lungen verliefen , im allgemeinen
friedlich.
Belagerungszustanö
über vreslau verhangt
London, 30. Juni. Berliner
Tcpeschen besagen, daß über Ares,
lau, der Hailptstadt Schlesiens, der
Belagerungszustand erklärt worden
ist. Streiker leisteten Regiemngs
truppen auf dem Hauptbahnhof Wi
derstand wurden jedoch bald bertrie
ben. Der Umstand, daß der Staats.
kommissär Zwangsarbeit eingeführt
hatte, gab zu Ruhestörungen An
laß.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgegend
Tchön heute abend und wahrschein
lich Dienstag. Etwas wärmer heute
abend. Fortgesetzt warm am DienS
tag.
Für NebraZka Allgemein schön
heilte abend. Etwa? wärmer im
südöstlichen Teile. Dienstag wahr,
scheinlich schZi, und fortgesetzt warm.
Fikr Iowa Allgemein schön heute
abend und Dienstag. Wärnier ini
östlichen und südlichen Teile heut.!
abknis'rtgcsttzt warm am Tic.
tag. I
L i i '
y: . . '
(.
!
- -
'0rf
..J!it3i-'Jj.TIft,-