Aus Von TH. 7H. von ißellentbin. Die Pariser Friedenskonferenz als Weltgericht. Deutschland mit der gesamten Schuld am' Kriege belastet. Die Tecknotk mit der Autwort auf die deutschen Gegenvorschläge und der Feststellung der an den erste BcrtragScntwnrf vorgenommenen Aenderungen. Die Zugeständnisse und die Ablehnungen. TaS Necht des Cchwcr tes und die Gerechtigkeit der Vergeltung. 'I) cy A Fricdenö,Ultimatum" der Alliierten und Assoziierten Mächte, welches der deutschen Abordnung am 16. Juni in Versailles übergeben worden ist, setzt sich au drei Teilen zusammen: 1. Der ursprüngliche Vertragsent Wurf vom 7. Mai, welcher ungcandert geblieben ist. . 2. Eine Decknote, welche sich im ellgemeinen über die Frage der Kriegs Verschuldung und Über den Zweck und das Wesen bei Friedcnsöertragcs aus läßt. 3. Ein Zusah, welcher die deutschen Äegenvorlchlägt bespricht und die Acn dungen aufzählt, welche, jenen Bor schlagen entsprechend, an dem Tezt bei ursprünglichen Entwurfs vorgenommen sind. Wenn auch die vorliegende Verösstnl lichung des Tezte! des betreffenden Do kuments immer noch unvollständig und an verschiedenen, und gerade wichtigen Stellen unklar gehalten ist, so genügt sie doch, um die einzelnen, nunmehr end gültig festgestellten Forderungen kennen zu kittn und den (Seist, welcher daS Dokument diktiert hat, verstehen zu lo'n reu. Eine Besprechung ' des gesamten Schriftstückes als einer Willensäuberung deS Siegers wird Wesen und Inhalt des Ultimatums' getrennt bornehmen müs fen. Dementsprechend ergeben sich für , die etwaigen Möglichkeitc'n der Unter Zeichnung, welche das Schriftstück 13 Einheit darbietet, zwei getrennte Stich langen. " Der Vertragsentwurf dokumentiert einmal die Geneigtheit, durch Gemüt) rung gewisser Konzessionen der anderen Partei die , Möglichkeit zur Unterzeich nung zu bieten, und verfolgt auf der anderen Seite die Tendenz, diese Mög lichkeit von einem völlig starren Stand Punkt aus wieder zu verstopfen. Welche Absicht, ob die, die genannte Möglichkeit darzubieten, oder die, sie auezuschließen, bei dem Diktat des Ultimatums was; gebend gewesen ist, läßt sich noch nicht klar erkennen. - Der starre Standpunkt, von welchem aug dem Vertragsvorschlag der Stempel seine? - inneren Wesensart aufgedrückt worden ist, besieht darin, daß Deutsch land mit der völligen und ausschliesz lieben Schuld am Kriege belastet wird. Ml der Feststellung der Schuldfrage .sin die Funktionen der Weltgeschichte, welche als Weltgericht anerkannt ist, .usurpiert worden. Die Decknote, welche, wie es bisher heißt, einen integrierenden Teil deS Gefamtoertrages bilden soll, stellt das Bemühen dar, die moralische Berechtigung der Forderungen vor der Welt und der Geschichte als von den Prinzipien des Rechts und der Gcrech tigkeit geboten,,,, nachzuweisen. Dafür werden die Lebenden und die Toten als ' Zeugen ausgerufen. In der Darstellung deS Ultimatums erscheint der Frieden als eine Maßregel strafender Vergeltung I und als die Auflegung einer Schuldbuße. lultx Geist, welcher die Schuldfrage be Uaht und die Strafe diktiert, ist ganz, rfM von der alttestamentarischen An chauung -der Verantwortlichkeit bis ins , dritte und vierte Glied und der starren Nechtsccuffassung: Lt justitia, pereat I jnundus! Falls diese Decknote wirklich inen integrierenden Teil des Vertraget I bildet, so muß sie auch in die Unterzeich j nttnn iS srnUnurfä tnrtiffTnfFn stn .....vg V. IIVI.. .gjv V. i.... moet die Weltgeschichte hat bisher noc - - keinen derartigen Fall verzeichnet, da sich n Volk unterschnstlich zu der Be Setzung so schwerer Verbrechen bekennt ? sie in der Decknote dem deutschen "toll zur Last gelegt werden. Von den Radiatoren ist wohl der Gruß für den staesar geheischt, der sie dem Tode ge . iwiht, aber kein Strafgesedbuch fordert ' i i m rn f r w - r. evn uucy ocm awuui astiozmi, oag et die ihm auferlegte Strafe ausdrücklich unS nTtisffsfirtfiftA aTä nertrhl ft UHIV V JJf t 1 " Vt(ti, Jjl,lU4V W" Vfjeirtigt. h Ei ist indessen immer noch nicht ganz tat, ob dem deutschen Volke als Be Zngung des Friedens wirklich ein sol ?8 Schuldbekenntnis mit der Unter Vchnung des Vertrage! abgefordert ist. An iit Vegrilndung des Urteils sei ,! der Pariser Konferenz, welche sich i Weltgericht konstituiert hat. gibt es nt Reihe von Punkten, deren Beweis I ist bereits start in Zweisel gezogen ist. iro die Angabe, daß Deutschland allein ltm Kriege gerüstet gewesen ist; die Ge lhichts vzird einmal feststellen, daß die "(k den Krieg bestimmten Budgets an txtt Staaten viel höher gewesen sind, tyi das deutsche, und es liegen amtliche Beweisstücke auch von der anderen Seite jafile bor, daß die Kriegszurüstunz vor zgüch und vorsätzlich betrieben worden t . Auch die Angllbe, daß die gesamte lt da Necht und die Gerechtigkeit ,a ijuewni, wie er in vem tlifjeudea Dokument festgestellt wor ttn :jr, anerkenne, eniipricyt ven zau ; m insofern nicht, als auch selbst auS m cSiltrten und assoziierten Lager be j.tl eine pnt Reihe von Protesten ge die Auffassung bajj der Friedens iiDiirf suszueuq von eazt uns e ch:w?kit diktiert worden sei, lautbar ge tttn. Xlt schichte wird des toei $A einmal feststellen, daß sich in de 4 immungkn dieses FriedenSinstru die ErSebuna der Anklage, die eüs'ßrechung und der Ctrafvollznz eiser ,yar,o jut!n vacen. rie dens-Alttmat um. Vielleicht aber ist die mit dem Doku ment beabsichtigte Wahrung des Stand Punkts des Rechts und der Gerechtigkeit, vielleicht sind die schweren Anklagen, welche gegen daS deutsche Volk erhoben worden sind, in erster inie sür die Ein Wirkung auf die eigenen Völker berechnet, welche nach den schweren Opfern, die sie gebracht, nach dem Siege, welchen sie er fochten, und nach den zum teil uferlosen Versprechungen, die ihnen gemacht wor den sind, Erwartungen an den Frie densschluß geknüpst haben, welche auch die weitgehenden Forderungen des Ver tiagsentmurfs nicht erfüllen. Wenn diese Forderungen von den Prinzipien des Rechts und von der Erwägung der Gerechtigkeit bestimmt worden sind, so sollen die gleichen Erwägungen, das soll den Völkern klar gemacht werden, auch die Konzessionen, welche dem Stand Punkt des Gegners gemacht worden sind, rechtfertigen. Indem Deutschland die ganze Kriegsverschuldung auferlegt wird, sollen vielleicht die Völker von dem Ge danken, daß auch die, welche sie in den Krieg hineingeführt haben, einen Teil der Schuld tragen, und von der etwaigen Regung, diese zur Verantwortung zu ziehen, ferngehalten werden. Die Verantwortung für diesen Krieg wird endgültig nicht von Paragraphen eines Vertrages und nicht solange noch die Leidenschaften grassieren und eigenen Interessen sprechen, festgelegt werden. DaS wird einmal das ganz obseltive, von den Parteien Haß und Gunst unbe einflußt Verdikt der Weltgeschichte be sorgen. Die Erkenntnis solcher Schuld und das Verständnis für die Triebfedern dieses großen Bölkerringens werden sich erst ermöglichen, nachdem allen geheimen Wegen, auf welchen die Vorbereitung zu der Katastrophe gewandelt, nachgespürt und das Knäuel auch der verworrensten Fäden zu dem Gespinnst einander wider streitender Interessen und sich aneinan der reibender Ansprüche entwirrt wor den ist. Die Entwicklung der Weltgeschichte wird -sich nicht bestimmen lassen durch die Paragraphen eines Vertrages, noch die Ausgestaltung der Menschheitsidee von der Augenblickseinwirkung einer Anklageerhebung. Urteilssprechung und Strafbestimmung, wie sie in dem vor liegenden Entwurf für einen Frieden enthalten ist. Der für die Feststellung der Kriegsverschuldung von der Pariser Konferenz angelegte Maßstab mag ein mal von der Geschichte mit der obiekii den Feststellung der Tatsache korrigiert werden. Die Geltung weltumfassender Ideen, wie sie dem Krieg als Ziel gesetzt worden war. ist erstickt in den Paragra phen eines Vertrages, welche ganz auf den Augenblickserfolg und die Bifricdi gung von Augenblicksansprüchen einge stellt sind. Die nächste Phase der Welt gcschichte wird erst, ganz gleichgültig, wie die Erfolge sich in der Wirklichkeit darstel len werden, ganz abhängig auch von der wichtigsten der Augenblicksfragen, näm lich, ob Deutschland den Vertrag unter schreibt oder verwirft, nach einer weite ren Abrechnung zwischen Kontinenten und erst nach dementsprechend langen Zeitläuften anheben. Sie wird von ganz neuen Ansprüchen bestimmt und von einem ganz neuen Geiste erfüllt fein. Die Feststellung der Schuld am Krieg stellt n sich eine Nebensächlichkeit dar. Der Knecht-Rupprccht-Standpunkt, daß die guten Kinder belohnt und die bösen bestraft werden müssen, wird keine prak tische Anwendung sinden können aus da! große Getriebe der internationalen Po litik, und für die Ausgestaltung der Be Ziehungen zwischen den Völkern. Denn wag ist da gut. und waS böse, solange noch Vertragsparagraphen von Jntcres senerwägungen zur Herbeiführung von Augenblickserfolgen und zur Befried! gung fco Augcnblicksansprüchcn diktiert werden. An dieser Stelle ist während des Ver laufs des Krieges die Auffassung ver treten worden, daß es nicht auf die Feststellung der Kriegsschuld, sondern aus die Erringung des Sieges ankäme. Nachdem der Sieg errungen, kommt es darauf an, der Zukunft die Entmick lungsmöglichkeiten festzustellen. In der Decmote zum Pariser Ultimatum wird der Auffassung, daß der Krieg in Rin gen um Macht und Gebiet gewesen sei, zurückgewiesen. Er ist während der ganzen Dauer seiner ersten Phase, bevor ihm noch mit der Losung von Recht und Gerechtigkeit neue Ziele geseht worden, tatsächlich ei solches Ringen gewesen. Aus der Pariser Konferenz haben die Ansprüche auf Macht und Gebiet und die Forderung der Geltung von Recht und Gerecl)tigkeit mit einander gerungen. Die Tendenz, um deren Durchsetzung der Krieg ausaebrochen war, hat vom Konferenztisch nicht ferngehalten. Wer den können. 'Diese Tendenz und die des Rechts und der Gerechtigkeit auö. zugleichen, war der Pariser Konferenz alö Aufgabe gestellt Korden. S war unerfüllbar und ist nickt erfüllt worden. Ueber diese Tatsache können, trotz hei, ßen Bemühen, dal erklärlich, und bei oller Geschicklichkeit, welche nicht ohne Wirkung bleiben wird, die Ausführun gen der Pariser Decknote, daß der Frie densvertraz ausschließlich von den Er wägungen deS Rechts und der Gerechtig kcit diktiert sei, nicht hinHegtauschen. Aber die als Schibol,td auZaeaebene Losung 91 ikecht sin) Nichtigkeit wird, auch, wenn si heul noch nicht einem Frieden die Tiir zu seiner Dauer und den Wcltverhältnissen noch nicht den Weg zur Stabilisierung geöffnet hat, doch lebendig bleiben. Dem Kriege sind die Ziel in ganz verschiedenen Richtun gen und von zwei grundverschiedenen Faktoren gesteckt gewesen, von den An fxrüchen der alten und den Fordeinis sen einer neuen Zeit. Beide Faktoren haben sich bei der Feststellung des Frie denS durchgesetzt, denn die Konzessionen, welche gemacht sind, sind von dem Be mühen, eine Möglichkeit fllr den Gegner, den Frieden zu unterzeichnen, der Ten denz der Machterweiterung und der Ge bietserwerbung an pdrsss abgerun gen worden. An solchem inneren Widerspruch hat das Friedcnsbemühen gekrankt, und da rum wird der Frieden nicht imstande sein, der Welt die Ruhe wiederzugeben, leichgültig ob Deutschland den Ver trag freiwillig unterzeichnet oder ob die Unterzeichnung ihm abgerungen wer den kann. Aber die Idealisten, welche dem Kriege ganz neue Ziele gesteckt haben, und die Optimisten, welche an die Möglich keit der Erreichung solcher Ziele und Durchsetzung der Prinzipien deS Rechts und der Gerechtigkeit für die Regelung der neuen Zcitverhaltnisse geglaubt ha den. werden sich .von Aiigcnblicksmihcr folgen nicht abschrecken und von Augen blicksenttäuschungen nicht entmutigen lassen. Man wird den Nachweis, daß der Fricdensveiirag in der vorliegenden Form lediglich auf der Grundlage von Recht und Gerechtigkeit aufgebaut sei, als tatsächlich erbracht nicht anerkennen können. Aber schon die Proklamicrung solchen Prinzips als des ausschlaggeben den Faktors für die Ausgestaltung der Beziehungen zwischen den Völkern und als Wegweiser siir die Entwicklung der Weltgeschichte bedeutet, wenn es sich auch nicht, noch nicht, hat durchsetzen können, eine weltgeschichtliche Tat und ein Verdienst um die Menschheit. In dem zweiten Teil des Ultima tums sind die Aenderungen, welche den deutschen Gegenvorschlägen entsprechend, am ursprünglichen Text vorgenommen sind, sowie eine Besprechung der Gegen Vorschläge in ihrer Gesamtheit enthal ten. Das Ergebnis wird am deutlichsten, wenn man die betresfenden Gegenvor schlage und deren Beantwortung gegen überstellt. . I. Gegenvorschläge. , t. Gebiet lich. a) Keine Abtretung des Saar-Ge-bictes, dafür Lieferung von Kohle an Frankreich, dem durch die Verwüstung der nordfranzösischen Grubcngebiete an gerichteten Schaden entsprechend, und Wiederinstandsetzung der betreffenden Gruben. I) Keine Abtretung von Teilen Wcstprcußcns mit Danzig und Ostpreu ßens. Abtretung nur der reinpolnischen Gebiete Posens an Polen. Keine Ab tretung Oberschlesiens. ) Plebiszit in Elsah-Lothringen. d) Kein Aufgeben der Kolonien. Anstelle des bisherigen Besitzes Ueber nähme eines Mandats in der Form, wie der Völkerligapakt sie feststellt. 2. Schadloshaltung ) Fixierung einer Gesamtsumme nicht über 100 Milliarden Mark. Erste Teilzahlung von 20 Milliarden vor dem 1. Mai 1920 und weitere jährliche Zah lungen vom 1. Mai 1927 an. Mitwirkung einer deutschen Kommis sion bei den Feststellungen der Jnter alliierten SchadloshaltungsKommission. b) Ersetzung der während der Ok kupaiionSzeit in den Gebieten Frankreichs und Belgiens angerichteten Schäden, aber nicht sür Schäden in anderen Ge bieten. c) Kein Ersah Tonne siir Tonne für die zerstörten Schiffe, sondern Er satz auf längere Zeitdauer. 3. Handel und Verkehr. e) Gleiche Handelsrechte wie all: anderen Nationen. b) Keine Kontrolle deutscher Fluß schiffahrt und deutschen Bahnvcrkchrs durch fremde Kommissionen. 4. Armee. Eine siehende Armee, wie sie sür die Aufrechterhaltung der Ruhe im Lande unter den obwaltenden Verhältnissen nötig ist. bevor die Armee auf 100.000 Mann reduziert wird. 5. Bestrafung. Keine Auslieferung irgend eineS deut schcn Bürgers, den Ez-Kaiscr einge schlössen, behufs Prozessicrung vor einem fremden Gerichtshof. Einberufung eines neutralen Tribunals, welches Uebertre jungen deS KriegSrcchis und der Krieg! gebiäuche auf allen Seiten feststellen soll. 6. Oesterreich. Ablehnung der Werpslichtung, einer Bereinigung Oesterreichs mit Teutsch land zu widerstreben. 7. Völkerliga. Zulassung zur Miigliedschoft der Völ kerliga sofort nach Friedensschluß. II. Die Zugeständnisse und Ablehnungen, 1. Gebietlich. g) Keine Aenderung der Forderun gen betrcfss des Saar.GebietS. Das Kohlenbecken gcht in den temporären un beschränkten Besitz Frankreich? tiber. die Verwaltung wird von einer interalliier ten, von dtk Völkerliga bestellten Kom Mission ausgeübt. Ein interalliierter Appellgerichtshof wird eingesetzt. Nach fünfzehn Jahren ein Plebiözit über die endgültige staatliche Zugehörigkeit. d) Danzig wird mit seinem Gebiet eine Freie Stadt unter wirtschaftlicher Kontrolle der Polen. Gewisse Grenz reaulierungen, in Weslpreußen. um die historische Grenze zwischen Pommern und Westpreubrn ausricht zu irrten. Plebiszit in Oberschlcsien. Bon der Be reitwilligkeit Deutschlands, die reinpcl nischen Teile PosenS an Polen abzu treten, wird KcnmtniZ genommen, und der Oberste Rat wird entscheiden, welche Gebiete unter die Bezeichnung rein pol nisch" fallen. Die Abtretung deS Me melgcbicts widerspricht dem Recht der Völker aus Selbstbestimmung nicht, weil die Stadt selbst zwar zum großen Teil deutsch, der Landbczirk indessen überwie gend litauisch ist. c) Kein Plebiszit in Elsaß-Lo thringcn. Der Wille der Bevölkerung hat sich bereits einen ausreichenden Aus druck geschossen in den einstimmigen Protesten seitens deren Bertreier in Vordcau; im Jahre 1871, welch seitdem viele Male wiederholt worden sind. Z) Keine Zurückgabe der Kolonien an Teutschland, auch nicht in der Form eines Mandats. , 2. Schadloshaltung., Keine Fixierung einer bestimmten Summe. Mitwirkung einer deutschen Kommission, welche sich betreffs ejncr be stimmten Summe nach Ablauf von fünf Monaten mit den einzelnen Gcschädiq ten ins Einvernehmen setzen kann. Ist nach weiteren zwei Monaten ein Einver ständnis nicht erzielt, so bleiben die ur sprllnglichen Bestimmungen in Krast. b) und c) Abgelehnt. 3. Handel und Verkehr. a) Betreffs der ' Wiederaufnahme der deutschen Industrie heißt es, daß diese im Interesse nicht nur Deutsch lands, sondern auch der Alliierten liege. Darum sollten Deutschland außer Nah rungsmittel auch Rohmaterialien zu gänglich gemacht und der überseeische Transport geöffnet werden, indessen nur unter gewissen vorher festgelegten Be dingungen". Fllr die wirtschaftlichen Beziehungen unter den Völkern würden, sobald die Welt zu normalen Zuständen zurückgekehrt fei, die gleiche Behandlung platzgreifen, den von Präsident Wilson verkündeten Prinzipien und den für die Völkcrliga bestimmten Regeln entspre chend. Inzwischen aber müßten gewisse Länder der Alliierten, welche im Kriege wirtschaftlich schwer geschädigt, dagegen genutzt werden, van Deutschland aus dieser ökonomischen Jnferiorität Vorteil zöge. Daher könnte von einer gleichen Behandlung vorläufig nicht die Rede sein. b) Die ursprünglichen Bcstimmun gen werden im Interesse der Inland Staaten aufrecht erhalten, jedoch gewisse Zugeständnisse betreffs der Wahrung der Souveränität Deutschlands über seine Wasserstraßen gemacht. Die Kielkanal Kommission fällt fort. 4. Arme e. Dke Stärke der deutschen Armee wird vorläufig auf 200,000 Mann festgesetzt. 5. Bestrafung. " Der Anspruch auf Prozcssierung der am Kriege Schuldigen bleibt bestehen. Die Alliierten verpflichten sich indessen, Deutschland binnen 1 Monatsfrist nach Unterzeichnung des Friedensvcrtragcs eine Liste derjenigen Personen zu unter breiten, welche beschuldigt sind, den Krieg herbeigeführt und im Verlauf des Krie gcs dessen Gesetze und Gebräuche verletzt zu haben 0. O e st e r r e i ch. Der Einspruch gegen die Uebernahme der Verpflichtung, der Vereinigung Oesterreichs mit Beutlchland-zu oppo nieren, wird zur Kenntnis genommen. 7. Völkerliga. Der Anspruch auf sofortige Aufnahme in die Völkcrliga wird abgelehnt. Da gegen wird die Aufnahme in naher Zu iunft. falls Deutschland die aus dem Vertrag resultierenden Verpflichtungen erfülle, zugesichert. In den der Decknote beigefügten Er läuterungcn" wird der deutschen Aus fassung, als ob es die Alliierten und Assoziierten Mächte auf eine Vernich tung Deutschlands oder auch nur auf eine Schwächung der deutschen Souve ränität abgesehen hätten, entgegengetre ten. Die Kommissionen, welche von der Liga mit der Verwaltung der vcrschic denen deutschen Gebiete im Clku pationsgebiet des Rheinlands wird die militärische durch eine zivile Berwal tung ersetzt betraut werden solien, feien keine Maschine der Unter drückung", noch bestände die Absicht, sich in die souveränen Rechte Deutschlands einzumischen. Die Interalliierte Schadloshaltung Kommission sei nicht mit der Vollmacht ausgestattet, die Erhebung von Steuern vorzuschreiben oder zu erzwingen, oder den Charakter des deutschen Budgets zu diktieren, aber sie möge das letztere prü fen, um auszusinden, ob irgend eine Aenderung empfehlenswert sei, mög licherweise im eigenen Interesse Teutsch, lands, und um sich dessen zu vergewis sein, daß die für Deutschland bestimmte Steuerlast eine mindestens gleich schwere sei, wie für die am höchsten besteuerten alliierten Länder. " Bier Männer haben getagt als Schick salsbestimmer und Weltgericht. Wie der Zornesruf MoseS als er zum ersten Mal vom Sinai herabgestiegen war, und vor dem Volk, welches anderen GLt tern" opferte, die zwei Tafeln deS Ge fctzes zerbrach, so klingt eS aus dem Ur teilsspruch über Deutschland. Die Strafe ist dem Auge um Auge, Zahn um Zahn" entsprechend festgesetzt. Das gesamte deutsche Volk ist eingeschlossen m die Vervehmung, daß es nicht wert sei. an dem Tisch, an welchem die Ge rechten der Liga der Nationen sitzen, Platz zu nehmen. Das Recht gründet sich auf dat Schwert, durch welches je, der umkommen soll, der es zieht. Und die Gerechtigkeit liegt in der Vergeltung, die die Rücksicht ans die Lebenden und die Betreuung deS Andenkens an die To ten heischten. Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger, starker Gott, welcher die Sun d:n der Väter heimsucht an den Kin K US der Reisceindrücke eines Schweizers. (flcu Jurchkk Leitung.) Durch d Kriegsverhältnisse ist die Aufmerksamkeit in besonderem Maße rmf die Ukraine gelenkt worden, die einerseits als Bezugsland sehr wich tiger Rohmaterialien und anderseits als vorzügliches Absatzgebiet in Betracht kommen könnte. In der Tat ist dieses Land, das sich aus der alten russischen Ukraine und dem altösterreichischen Ga lizien zusammensetzt, von jehn eine der üppigsten Lebensmittelkammern Ruß lands und Europas gewesen, besonders für Weizen, Roggen. Hafer, Zucker und Eier. Ferner ist es daS Mutterland unermeßlichen Naturreichtums, vor allem von Rohöl und dessen Produk tion. nämlich Benzin. Petrol, Jndu sirieöl, Baselin, Paraffin und Kerzen, einer rn den Ostbezuken von erttliai. igen Eisenerzen und Stahlqualiläten, einer von Salzen (Kali) und Holz. Als Absatzgebiet verdient die Ukraine ganz besondere Aufmerksamkeit und der Bedarf an allen Kulturerzeugnissen ist wirklich in kolossalem Umfange Vorhan den, wie ich noch zeigen werde. Irrig dagegen ist die Ansicht, daß schon heute einigermaßen normale Handelsab schlüsse betätigt werden könnten. Eine persvnliche Reise durch das Land bis a:r die Kriegsfronten führte zu folgen den Aufklärungen r Die Ukraine .kämpft ; als eine der jüngsten Kriegsrepubliken noch um ihre. Selbständigkeit und um ihre Anerken nung bei den Auslandstaaten. Die Waffen der Regierungstruppen richten sich nach außen gegen zwei Feinde, die russischen Soviettruppen um Kiew und Vinniza und gegen die Polen vor Lem berg. Nach innen kämpft die Regierung gegen die verschiedensten Elemente. Es bestehen Agitationen der russischen Bol fchewisten, ferner lose Gruppen von eigenen, ukrainischen Bolschewisten. die mit den russischen nicht Hand in Hand gehen, und anders sozialistisch-revolu tionäre Strömungen. Außer diesem Kamps um die Existenz krankt die Ukraine an dem Umstände, daß die galizischen Ebenen und die Karpathen viel unter dem langjährigen Kriege gelitten haben. Waren doch ge radz hier die Schlachtfelder der wütend sten Kampfe bei den wiederholten In vasionen der Russen. Offene Lauf gräben bis in unabsehbare Fernen durchqueren noch heute die schwarze, schlammige Erde. Da und dort sind noch die Standorte der Geschütze und die Krater der "Großgeschosse sichtbar. Viele Dörfer und große Ortsebaften sind entweder ganz hinweggefegt und menschenleer, oder zurückgekehrte Bauern haben die Ruinen zu dürftigen Wohn stätten und Ställen geflickt. Die Be arbeitung der Felder ist im Rückstand, weil es an Arbeitskräften und an Ge räten fehlt, und weil der Landwirt durch die fortgesetzten Requisitionen der Armeen und Regierungen in den letz ten Jahren von freudiger, sicherer Ar beit abgeschreckt wurde. Selbst an die Besorgung der Aecker, die den früheren Gutsbesitzern gehörten und nun dem Bauer von der Regierung zugewiesen wurden, auch an diese Arbeit mag der Landwirt nicht recht heran, eben wegen der Unsicherheit der Verhältnisse. Land wirtschaftliche . Maschinen wurden schon vor dem Weltkrieg in bedeutenden Men gen eingeführt und in der Hauptsache von den reichen polnischen Gutsbesitzern verwendet, die das Land fachmännisch auszubeuten verstanden. Diesen gegen über hatten die ukrainischen Bauern schweren Stand, weil ihnen vielfach die elementarste Schulbildung und ferner das Kapital und der Mut fehlten. Nun sind die Gutsbesitzer meist entweder ver schwunden oder nach einer Haupt- oder Bezirksstadt entflohen und selbst be droht. Die großen Meierhöse sind mit Vorliebe von den Soldateil aufs Korn dern bis ins dritte und vierte Glied!" Und die Missetaten der Herrschenden an den Völkern; denn noch habe das deut schi Volk keinen wahren Beweis dafür, daß es bereue und fortan auf den We gen der Guten wandeln wolle, erbracht. In der Antwort auf die deutschen Ge genvorschläge, welche der französische Premier Elemenceau, als Präsident der Pariser Friedenskonferenz an den Gra fen Brockdorff-Nantzau, den Führer der deutschen Friedensabordming nach Ver saillcs, gerichtet hat, heißt es: ,Llic AI liierten und Assoziierten Mächte haben die Bemerkungen der deutschen Delega tion zum Entwurf des Friedensvertra ges ernstlich in Erwägung gezogen. Die Bemerkungen protestieren gegen die Be dingungen für den Frieden, wie sie in dem Entwurf festgelegt sind, und zwar mit der Begründung, daß er den Be, stimmungen des Waffenstillstandes vom 11. November 1918 zuwiderlaufe, und daß es ein Frieden der Gewalt und nicht der Gerechtigkeit sei. Der Protest der deutschen Delegaten zeigt, daß ihnen das Verständnis für die Lage, in wcl cher Deutschland sich befindet .abgeht. Sie scheinen zu denken, Deutschland habe lediglich Opfer zu bringen," um sich den Frieden zu sichern. Als ob es sich um den Abschluß eineS Ringens le diglich um Gebiet und Macht handele. Die Alliierten und Assoziierten Mächte erachten es daher für notwendig, ihre Beantwortung der obigen Bemerkungen mit einer klaren Feststellung deS Welt urteilS zu beginnen, wie ei von tatsach lich der gesamten zivilisierten Menschheit gefällt worden ist. In den Augen der Alliierten und Assoziierten Mächte stellt der Krieg, welcher am ersten August deS ZahreS 1S14 begonnen, daS schwerste Verbrechen gegen die Menschheit und ge gen die Völkersreiheit dar, welches je malS eine Nation, die sich selbst zivili siert nennt, begangen hat." Mit solch' schwerstem, je vorsätzlich begangenen Verbrechen wird Deutschland belastet und die Vergkliiing legt dem deutschen Volke die Sühne der Schuld auf. Aber die Weltgeschichte bleibt d'ch dal einzig.!: zuständige Weltgericht, i '-ti 'k 7 Mmil, W genommen worden, während die Stroh und Lehmhütten der Bauern wenig be trofscn wurden. So sind vorläufig die wirklichen Aussichten nur für ganz ein fache Geräte und Maschinen günstig. In Pflugscharen wurden kürzlich 30,000 Stück von der deutschen Firma Sack geliefert. Ferner besteht eine neue, großzügig angelegte Pflugfabrik rm Lande selbst; sie liegt aber in dem von den Soviettruppen besetzten Gebiete. Leider bestehen nur schwache Möglich keiten. den Bedarf der ukrainischen Landwirtschaft zu decken, vor allem wegen der Finanzicrungs und Trans portschwierigkeiten. Ich werde diese Punkte eingehend beleuchten. Der Mandel, soweit er noch bestehen kann, liegt so ziemlich vollständig in den Händen der Juden. Sie sind na jürlich auch in der Negierung. den Ge richten und den Banken stark vertreten. Ucbcrwiegcnd jüdische ' Namen tragen die Firmenschilder, und die Hcbräerge fichtcr sind es, die man zumei,r m .a fös. Straßen und Eisenbahnwagen sieht. Wie schlimm aber stünde es um die kricgskranke Ukraine ohne diese Ju den. die ost unter Lebensgefahr daS Nötiaste beschaffen und mit der ihnen im Blute liegenden Zähigkeit die Ge schäfte zu Ende führen! An den Grenzorten, besonders in Lawocne, foll ein lukrativer Schmugglerbetrieb blühen. Daß auch der Schleichhandel gedeiht, ist in diesem halb vogclfreien Lande be , grcislich. Wie das Land der notwen digsten Dinge, die wenigstens für die europäische Erziehung und Mode un 'entbehrlich sind, entblößt ist. mögen fol gcnde Beispiele zeigen: Eine Schachtel Zündholz kostet 2-B Kronen, eine ägyptische Zigarette ebensoviel. Die Preise für Schuhe, Wäsche, Kleider sind mehr als sechsmal höher als zu Frie denszeiten. Eine gute Uhr wird mit einigen tausend Kronen aufgewogen. Die Schwcizeruhren sind gut eingeführt und hochgeschätzt, besonders einige be kannte Marken. Interessant ist, daß die Offiziere leichthin Golduhren kau ftn. Weizen und Roggenbrot, Milch. Zucker. Eier. Obst und Fleisch sind noch erhältlich, aber zu hohen Preisen. Diese Landcsprodukte waren früher im Ueber fluß und zu Spottpreisen vorhanden; jetzt sollen in Borislau. der Rohölquelle, 80 Kronen für ein Kilo Zucker bezahlt" werben. Und ist es nicht Ironie, wenn in diesem Zucker-Kanaan jetzt stellen weise iiber 10 Kr. für ein Schächtelchen Sacharin geboten werden? Bon Ex Port oder Kompensation in diesen Er Zeugnissen der Ukraine kann daher, zur zeit kaum die Rede sein, da das Bor handene für das Inland beansprucht wird, die ukrainischen Bauern nichts mehr abgeben oder ahgeben können, und da die Ländereien, die die Hauptliefe ranten waren, von den Bolschewisten besetzt sind. Auch für den Herbst wer den die Aussichten nicht vielberspre chend, da die Sämereien beschränkt sind und die Bauern, wie bereits erwähnt, durch die frühern Requisitionen ntmu tigt wurden. Industrieanlagen und Werkstätten bestanden schon vor dem Kriege in geringer Anzahl und waren voll beschäftigt. Heute sind die meisten Bohrwerke, Raffinerien, Zuckerfabri kcn, Mühlen und Reparaturwerkstätten fast oder ganz außer Betrieb oder gar zerschossen. Zur Wiederherstellung fehlt es meist an allem: an Geld, Maschinen, Organisatoren, Direktoren, Arbeitern und Bcrkchrsmöglichkeiten für die Roh Materialien und für die fertigen Fabri kate. Wenn ruhigere Zeiten eingetreten sein werden, liegt hier Ingenieuren, Arbeitern und Kaufleuten ein enormes, chancenreichcs Feld offen. Geld rollt viel und leicht, in den Banken, Han delsgcschäften, Cafes und Kinos. Auch ist es allgemeine Ueberzeugung, daß der Bauer seinen Strumpf voll hat. An Metallgeld zirkulieren' nur sehr kleine Sorten; Gold kommt fast nie ans Sonnenlicht. Vom Papiergeld gknießt in Galizien die österreichische Krone und in Podolien der Nikolai-Rubel noch das Vertrauen der Bauern. Eigentllm licherweise weigerten sich bis vor kurzem die Landwirte, ukrainische Noten, Car pobanzen und Griven anzunehmen. Es sollen aber indessen Verordnungen er lass? worden smi, um diesen Mißstad zu beheben. Auch sollen Unterhand lungen mit der Entente zur Konsolidi rung der ukrainischen Währung gepflo gen werden. Vorläufig sind die Carpo Mnzen in keinem ausländischen Staate notiert und beim jetzigen Tiefstand dieser Noten, sowie des Rubels und der Krone, und im Hinblick auf die Aus und Einfuhrverbote dieser Papiere er gibt sich, dafz größere Transaktionen kaum denkbar sind. Eine einfache Ma schine, für die ein Bauer z. B. 000 Fr. bezahlt, müßte der Ukrainer mit 4 6000 Kronen einlösen. Wenn trotzdem vereinzelte Geschäfte erfolgen, so - ge schchen sie eben unter dem Drucke abso tuter Notwendigkeit zur Lcbensezistenz und nur fllr Waren, die bis ins Land hineingebracht werden. Auch die Regie rungen handeln dementsprechend, bei al ler Höflichkeit, die sie sonst an den Tag legen; sie beschafsen sich daS Nötigste in Oesterreich und in Deutschland, wo die Kursdifferenzen nicht die Verluste auf den Franken im Gefolge haben. Daß auch Kompensationsgeschäfte nur schwer zum Abschluß kommen kön nen, mögen folgende Erörterungen über die Transporiverhältnisse darlegen. Vorerst ist die Post in lockerem Betrieb und die Korrespondenzen unterstehen der Zensur; ebenso die Telegramme, die nur für einen beschränkten Rarion llbernom men werden. Sämtliche Maschinen und das gesamte Nollmaterial der Eisenbah nen find in einem arg mitgenommenen Zustand infolge der jahrelangen über mäßigen Beanspruchung und man gelS Gelegenheit und Möglichkeit zu grundlicben Neoisionen. Besonder! in den Erst und A-llasscnwn''' - , . ' -v . Weltruf genossen, habe Horde i wil der. räuberischer Weise gewütet; in Ausnahme bilden nur jene Wagen, die von den Ministern und den Komman danten sllr Reisen und als Wohnungen benutzt werden. Aa den vielfach zer schlagen? Tür und Fensterscheiben, die oft durch Blindglas, Bretter 'oder Pappe ersetzt sind, oder auch nicht, sei ner am Mangel an Beleuchtung und Heizung merkt man am augenscheinlich sten. daß die Ukraine noch im Kriegszu stände steckt. Bon einem pünktlich ein gehaltenen Fahrplan kann natürlich nicht gesprochen werden und Verzögerungen von einigen, Stunden sind die Regel. Der Hauptgrund liegt in folgendem: di Holzbeschaffung sllr die Lokomotiven war im Winter auf den gefrorenen Waldwegen noch ziemlich leicht. Wer aber di russischen Schlammwege im Frühling und Herbst kennt, und zwar in Stadt und Land, kann sich vom Holztransport in dieser Zeit eine Vor stellung J machen. DaS Bahnpcrsonal, vom kleinen Beamten bis zum Vorstand, rekrutiert sich auffallenderwcise aus ju gen Männern, die noch in den ersten Zwanzigerjahren stehen. Dies klärt sich dadurch, daß früher die ganze Bahn leitung von den Polen okkupiert war, und als diese Ende Oktober 1918 ab zogen, wurden sie eben durch die bisher untergeordneten einheimischen Kräfte er setzt so gut es ging. Hinsichtlich Wa ren' und Reisesicherheit muß daran r innert werden, daß die , Militärtrans, porte der Beförderung der Reisenden und dem privaten Warenverkehr voran gehen. Ferner darf man totog auf die Mitreifenklen und die Masun iinbe friedigter Kriegsgefangener vM sorg, los sein. Trotz aller Borsicht mn man außerdem in bolschewistische odei'. andere Umtriebe hineingeroten und t,mnge nehme Folgen an Leib und Gutl leben. Besonders Privatreisende ohne Velannt und Vertrauenspersonen und oPU gute Pässe. Dokuments und. Empfchlzngen laufen direkte Gefahren. Die Kwtrol. len an den Grenzorten und auch ir ner halb des Landes sind streng. Aus den gemachten Angaben über die tatsächlichen gegenwärtigen Verhältnisse in diesem Lande geht hervor, daß Ga rantien für einen sichern Transport bis auf weiteres nicht geboten werden tön nen. Dies schließt nicht aus, daß ,uch .n..ftI& rnpriKii OWiirrt... zur Willilv B-yDw .j,., von Zündhölzern, Zwirn, Seide. 2c;W,i waren usw. nach uno rnneroaio r Ukraine rollen. Die Unternehmer,stie zugleich Einkäufer. Spediteure und Br käufer sind, gehen folgendermaßen vr: Es werden zum voraus oer oen, we bahndirektionen in Wien, Budapest un , Stqnislau besondere Begünstigung und Zusicherungen nachgesucht und fest gelegt, abgesehen von den . normalen Aus-, Durch- und , Einfuhrbewilligun aen. Dabei wird auch die Beschaffung des Rollmaterials, der Lokomotiven und deren Brennstoffzufuhr erörtert. Dann geht die Ware mit eigenen, also priva ten Wachmannschaften ab. An . den ' Hauptstationen erwarten schon andere eigene Beamte die Ankunft der Ware und sorgen dafür, daß sie nicht zufällig auf ein Nebengeleise geschoben wird oder, sonst stecken bleibt, besonders an den Grenzorten. Auf diese Weise lassen sich gewiß gute Umsätze erzielen, doch ist die 1. k... - iitfl inFnrft tflCBClUJl UCl u& tuifuv. So ist das schöne Land .Ukraine noch durchschüttert von Fieberkrämpfen. Die kommenden Zeiten werden erweisen, ob die führenden Männer die soziale Frage, den wichtigen Knotenpunkt, in der für das ukrainisch Volk charakteristischen Weise zu lösen und die staatliche Selb ständigkeit zu festigen verstehen, oder ob das Land in mehr oder weniger auto nomer Stellung sich wieder einem an dern Staate eingliedert. Ein Blick auf die Karte legt dar, daß Rußland und Ungarn wohl darnach streben werden. Wer die Ukraine sich di Hände zu reichen. Er braucht Gesellschaft. Eines Nachts, es hatte gerade drei Uhr geschlagen, wurde Doktor Tüchtig vier Meilen weit ausz Land gerufen. ES war .ein scheußliches Wetter draußen. Aber . . . Pflicht ist Pflicht. Und der Arzt machte sich auf die Beine. . Doktor", sagte der Patient, ich habe nicht gerade besondere Schmerzen, aber ich fühle, daß der Tod nahe ist. Der Arzt fühlte ihm den Puls, unter suchte den Kranken und meinte dann ernst: .Haben Sie Ihr Testament gemacht?'' Der Patient wurde blaß.' .Weshalb? . . . nein, Herr Doktor, ..nein... in meinen Jahren -!!" Aber der Arzt blieb fest: : ' .Wer ist Ihr Anwalt?" .Schlnidt!" stotterte der Krankt. Dann wurde ich ihn sofort holen lassen." Bleich und zitternd klingelte der Aermste nach seinem Diener. .Wer ist Ihr Pfarrer?" forschte der Arzt weiter. .Pfarrer Braun . . . Aber glauben Sie denn, Doktor, wirklich " .Senden Sie sofort zu ihm! Ihr La ter sollte auch gerufen werden, eben so--" .Lieber Herr Doktor, als? meinen Sie wirklich, ich muß sterben?" Der Kranke fing an, bitterlich zu weinen. Der Doktor sah ihn löse an. .Nein, das glaube ich nicht," antwor tete r wütend, .Ihnen fehlt gar nichts! Aber ich will nicht der inzige fein, den man in einer folchen Nacht zum Narre hält." Im Schmerz. .Aber, Freund, wie kommt ei denn, daß Du betrunken bist?! Tu lebst doch sonst.,o .mäßig'." "intzFrau krank geworden ist. Doktor fc H - . i V p-rr"- r.-m ....