Seite 4-Tiigliche Omaha Tribüne-Donnerstag, den 19.. Juni 1919. Deutsche Presse über öle Antwort Tageblatt, LofalanzrZgrr und Nund schau sprechen sich gegen An ahme der Bcbinpn gen au. Berlin, 19. Juni. ..Wer immer bisher gesagt hat, dafz die Friedens, bedinsswigen uiimiiiehmbar sind, niusz bnbä bleiben, denn nichts ist in denselben flomiöcrt worden." schreibt das Tageblatt. ..Wir lehnen die Be dingungen ab. weil wir auf da? Recht der Selbstbestimmung und voller Souveränität bestehen und ei. nern national iitischen Rachegedanken und der Wiedergeburt der Reaktion oiponielen. Alles dieses ist unaus bleiblich, wern wir den Vertrag un terzeichnen, jedermann, der in die Zukunft schaut, uniis nein" sagen." Der Lokclanzeiger schreibt: Tchei. demanrs Worte, das; die Hand, die den Friedensvertrag unterzeichnet, verdorren w'rd, sind immer noch wahr. Wir hoffen, das; die Re gierunz mit Wurde sich weigern wird, zu unterzeichnen." Die Tägliche' Rundschau sagt: Die Lüge bleibt stets Lüge. Deutschland wird niemals anerkannt werden, bis es eingestellt, daß eine Lüge die Wahrheit ist, alle, Teut schen für Verbrecher erklärt und zu allem Unterfangen, wie die Aus lieferung des Kaisers, seiner Gene räle und Tauchbootführer ,an die (Fnient. seine Zustimmung gibt. Wir weiaern uns, unter des Zer störers Füße zu bleiben." Narionalversamvilnng mag an nehmen. Kopenhagen, 19- Juni. In einer beute aus Berlin hier emgetronenen Depesche heißt es, in Berlin herrsche der Eindrnck, dafz der Vertrag unter zeichnet weiden wird. Die meisten Mitglieder des Zentrums und der Mehrheitssozialisten sind für An nähme der Bedingungen. Mehrere Kabinetsmitglieder aber sind stark dagegen Tiefe werden resignieren, sollte Ut Nationalversammlung für Annahme stimmen. Unter denseni neu, die rengnieren werden, werden Präsident Ebert, Kanzler Scheide manu und Lrockdorff.Mntzau ge nannt. Deutsche Delegaten lehnen Vertrag ab Pari!?. 19. Juni Jedes Mit glicd der deutschen Iriedensdclega tion, eirschlichlich der Sachverstän digen, halen sich geweigert, den Zveiedensdertrag - zu unterzeichnen. So meldet heute der Weimarer Krespondcnt der Tcmps. Tie Te logatioi, sagt er, hat der Re gierunz einen Bericht unterbreitet, in welchem dargelegt wird, dafz die Bedingungen unmöglich ausgeführt werden kennen. Eine Annahme der selben würde die Nation in eine Lage bringen, die ebenso schlimm wäre, wie wenn d'e Bedingungen angenonimen werden würden. Der Korrespondent meldet ferner, daß eine Bewegung zur Neubildung deS Kabinetts im Gange ist. Als Mit glieder desselben werden Mathias Erzberger, Gustav Noske, Baron Richthofen und Tr. Mucller ge nannt. Feöeration of Labor gegen Einwanderung Atlartic City, N I-, 19. Juni Tie sZederation of Labor nahm hcute eine Resolution an. laut welcher die Einwanderung aus , europäischen Ländern auf die Taucr von drei Jahre.i untersagt sein soll. Dem Be schluß ging eine lange Debatte vor ans, in wclcher verschiedene Jak tioncn Begünstigungen verlangten. Irländische Delegaten wollten Ausnahmefälle zugunsten der irlän dischen Einwanderer schaffen; Dele gaten rni-S Settlc traten für die Einwanderung aus Rußland ein. Sekretä'' Morrison indessen machte der Debatte ein Ende, indem er na mens der arbeitslosen Soldaten an die Versainmlung appellierte und die Erklälvnl? abgab,. d die Kapi talisten darauf aus sind. Kontrakt arbeiter Ins Land zu bringen. Thomas Sweeney von New Aork folgte, das; Einwanderung keine niedrigen Löhne schaffe, sondern die Aufhäufung des Kapitals seitens ge. wifscr Personen. Er sagt, daß Tcras allein imstande sei, die Welt mit Nahrungöm-tt'.'ln zu versorgen. Charles Tnmmer von lkansas City sagte, daß gemäß Regicrungs. berichten in diesem Jahre 1,000,000 Ausländer nach Europa zurückkehren würden. Es wurde ferner eine Resolution nget'.ommen, wonach streikende Unionen die gegen sie erlassenen Einhaltsbefchle nicht beachten und die Nolaei traacn Zollten. Der Kon gress sollt? ersucht werden. Schritte zu tun. d.e MachtbefugnlZje ocr lye richte b?i Grlasuiitjf ton Einbaltsbc fehlen gegen Streikes zu verkürzen. CZ bezahlt sich, in den ßlaf s.f'zierten Anzeigm" der Tribüne zu er.nsncicren. . . . Italiens Socialisten opponieren Negierungj Orlando soll seine Resignation ein gereicht haben, wurde aber zum Bleiben veranlasst. Rom, 19. Juni. Die soziali stische Gruppe im Parlament hielt heute eine Berfamiulung ab und be schloß, der ausländischen Politik der Regierung zu opponieren. Andere politische Faktionen werden hcute Abend zusammcnkomnicn, uni sich angesichts der Handlungsweise der Sozialisien auf einen Kurs zu eini gen. Unbestimmte Gerüchte besa gen, das; Ministerpräsident Orlando legten Vontag seine Resignation eingereicht hatte, indessen vom Kö nig veranlaßt wurde, zu bleiben, um eine Krisis zu verhüten. Tie Re- signation des Vize-Premiers Villa welcher kränklich ist, wurde angenom- mcn. Die feindlichen Ingo- Slaven und Italiener Paris. 19. Juni. Tie . Gro ßen Vier" beabsichtigten, sich :ute nachmittag mit der Lage in Kiirn- ten zu befassen. Tort marschiert ei ne jugoslavische Arinee, nachdem sie den esterreicheni die Stadt Kla- genfurt entrissen, der italienischen Armee, die die Grenze überschritten hat, entgegen. Es wird befürchtet, daß es zwischen ihnen zum Kampfe kommen wird. Rückgabe öer Telephon- u. Telegraphenlinien Washington, 19. Juni. Ein stimmig hat bn.ite das Haus be schlössen, die Telephon und Tclegra. phcnlinien wieder den früheren Ei gentümern zurückzuerstatten. Die von dem Generalpostmeister festge setzten hohen Telephonraten dürfen nur auf die Tauer von sechs Mona ten bestehen. Zentristen sind in Bayern .siegreich Bern. 19. Juni. Bei den letz ten Sonntag in Bayern abgeholte ncn Munizipalwahlen haben die Zentristen überall den Sieg davon getragen. Tie Temokraten und Mehrheitssozialisteu schnitten schlecht ab. Vcranlaszt Verhaftung ihrer Söhne. Auf Ersuchen der Jean Kennen, 114 südl. 29. Str., verhafteten Po. lizisten die beiden Söhne derselben, welche im Hause der Mutter eine Schlägerei inszenierten, trohdem die selbe schivcr erkrankt darnicderlag. Polizcirichter Fostcr gab einem der. selben, Lawrence Kennen, 24 Siun den Zeit, sich nach Arbeit umzusehen, widrigenfalls er eingelocht werden soll. Ter andere, Joseph Kennen, wurde mit einer ernstlichen Berwar nung entlassen. Jugendliche (finbrccher verhaftet. Polizisten verhafteten am Mitt inoch drei jugendliche Banditen, welche kürzlich aus der Post Apo theke ?incn Gcldschrank stahlen und denselben mit einem geslohlei?en Gespann nach einer Hechle in der Nähe der .20. und Lake Straßen brachten, wo sie dieselbe mit einem Stemmeisen aufbrachen. In dem Versteck wurden auch die Spuren verschieden n anderer Einbrcchdie stähle entdeckt. Tie Namen der Ver hafteten werden wie folgt angeac bcn: Allen Souch, 18 Jahre alt; Edward McKenna, 17 Jahre; und Albert Cody. Man ist der Ansicht, daß di'se Strolche Mitglieder einer wohlorganinerten Bande zugend licher Tagediebe angehören, welche in der lebten Zeit zahlreiche, bisher un. aufgeklärt,'. Tiebstähle verübte. Unter schwerem Verdacht verhaftet. Lincoln. Nebr.. 19. Juni Ans Veranlassung des Hilss-Gencralan-walts Maurice McNeill wurde hier letzte Nacht Fräulein Metta M. Hansen, die frühere Hilfskafsicrcrin der Kansas Tlale Bank von Sa lina, Kans., verhaftet. Sie ist be schuldigt, bei der Ausgabe gcfältsch ter Wertpapiere in der Höhe von $300,000 behilflich gewesen zu sein. Fräulein Hansen erklärte sich ohne weiteres bereit, sich nach dem Staat Kansas zur Verhandlung zu bcge. ben. Ter Kassierer jener Bank, Henry I. Lefferdink, der jebt steck brieflich verfolg: wird, soll der Hauptschuldige sein. Er hat sich bis jetzt sewer Verhaftung zu entziehen verstanden. Fräulein Hansen be hauptet, an den Schwindel nicht be teiligt gewesen zu sein. Im trockenen Pouce Pirtonkg hat man in im trockenen einer Woche laschen eines weit über viertausend F HaorbelsamS getrunken t'rrjcn: Alkobol enthä nennen die mennlicken chen Narren Segen der i'rrt der sechzig t. Und das und nx'ibli Proh:tion! I Rt ein deutsches Getreidemonopol Berlin, 19. Juni. Nahrungs minister Schmidt hat auf dein Par teitag der Mehrheits-Sozialisten in der Sozialiiieningsfrage lgegen den Minister für Sozialpolitik. Herrn Wisse! Stellung genommen. Er sagte, die Verstaatlichung sei nicht weit und nicht schnell genug aegan gen und die Verstaatlichung der Kohlengruben sei ein sehr vef&eide er Anfang und weiter nichts als ein Preisbestimmungsplan." Ueber den von Herrn Wisse! gemachten Vorschlag, die deutsche Industrie mit 5 Milliarden zu unterstützen, sagte Herr Schmidt, die Industrie müsse sich selbst unterstützen können. Er fügte hinzu, ein Getreidemonopol müsse die erste der vielen sozial! sierungsmaßnahmen sein. Er griff Herrn Wisset an, weil der letztere das Ankaufen ausländischer Nah rungsniittel kritisiert hatte, und sag te: Herr Wisse! ist bange, daß er zuviel Nahrungsmittel kaufen kön ne. Tas Problem ist sehr traurig.' Tie Rede des Herrn Eckiniidt war das erste Anzeichen für Meinungs Verschiedenheiten im Kabinett u. für das Vorhandensein einer Stimmung gegen Herrn Wissel. , der sich sckion kürzlick mit Finanzminisier Tr. Ternburg gestritten hatte. Zecho Transportschiffe eingetroffen. New ?rk, 19. Juni. Heute trafen hier sechs Transportschiffe ans Frankreich ein,- sie hatten ins gesamt 20,000 Offiziere und Mann schaften an Bord. Auf den Tamp fern befanden sich auch 53 Offiziers frauen. Pennsylvania fiir Frauenskimmrecht Harrisburg, Po... 19. Juni. Der Senat von Pennsylvania hat mit 31 gegen 6 Stimmen das Bun des 3rmmi"tim'mrcd)t ratifiziert. Halten Leichenwagen an. Streikend? Fuhrleute hielten am Mittwoch abends an der 21. und Euming Straße einen Ambulanz wagen der Brailey & Torrancc Leichenbestattting an. Als die Aus ständigen, etwa 23 Mann, aber in Erfahrung brachten, daß es sich um einen Tctentransport handelte, ge. statteten sie dem Wagenführer, seine Fahrt unbehindert fortzusetzen. Erwischte Whiekcyschmugglcr. An der Tonalas Straßenbrücke wurden Earl Morris, 1517 .Corby Ztr., und Robert McEague, 610 südl. 10. Str., verhaftet, da sie am rittbrett ihres aroncn Autos ein Paket befestigt hatten, welches 72 Pintflafckcn Schnaps enthielt. Tie Verhafteten wurden am Mittwoch im Volizeiacrickü wegen Uebertrc- tnng des staatlichen Prohibition?" acsetzes zu einer Geld, träte von je $100 nebst Kosten verurteilt. Bndeiiliitze haben starken Besuch. 1 Infolge der großen Hitze, das Thernioineer wies am Mittwoch nack'niittags einen Stand Don etwa Grad im Schatten mir, er s reuten sich die verscl'iedenen städtischen Ba deplä!',c Zum ersten Mal in diesenl Sonimer eines sehr starken Besu ches. Ter Feuchtigkeitsgehalt der Lust ist sehr groß. Ter Wettervor aussage zufolge dürfte die Hitze im Laufe der Woche etwas nachlassen. Auch norden uns in den nächsten Tagen kleine Tchanerregen in Aus sicht gestellt. Iag, Detektive ins Bockshorn. Tie Staatsagenten 'Kelln und Burgel'on vernichten ' Mittwoch nachts den cn 2511 südl. 27. Straße v'hliha''tcn A. Belmont zu verhaften, der verdächtigt war, einen ungesctzlichl'n Handel in Spiritussen zu betreiben. Als die Beamten in der Nabe d-S Viaduktes an der 21. Straße zur Verhaftung schreiten wollten. Zichr Belmont mit Blitzes schnelle nach seiner Hiisttasckc mi hielt seinen Verfolgern einen glän zenden Gegenstand entgegen, der große Aehnlichkeit 'ttiit dein Lauf eineö Nenolvrs hatte. Nachdem er dieselbe, für eine Zeitlang in Schach gebalte'.l hatte, bemerkte der eine Wachter der öffentlichen Ordnung, daß u:r Revolver" nur eine ganz harnilo'e kleine Tchnapsklafche war, worauf mutig zur Verhaitung ge schritten wn"de. Unbeibstchtigte Vergiftung. Ter städtische Feuerwermann W-ard Farber, felG sudl. 19. Str.. verschluckte am Mittwoch abends irr tümlich Zwei Gifttabletten. Polizei- arzt Edfirom leistete dem Vergifte ten erste Ou?e. ein Zustand gibt zu keiner Besorgnis Becanlassnng. ?treik'r begehen Ausschreitungen. Im La:,s? des gestrigen Tages v.-rhaftete die Polizei auf Be schwerde der Tchultz . Großbäckerei sieben Streikposten, wclche einen Wagen kühre? diesesUntcrnehmens be lästiqte. Louis Ncmetz, ein Ange stellter der Boot Fisheries Eo., wurde mii Mittwoch von sechs Aus ständigen angegriffen und mißhandelt. Sie kcujche Mje. Humorettc von ttustnv Hinter huber. IS Herr EraZmu Blechl am ?lbnd nach Haufe tarn, wurde ihm das neue Mädchen für olles, das die Frau in seiner Avweseuheit aufge nonlinen hatte, vorgestellt, ast uin Kopfeslänge überragte Luise Hupfer, wie die Neue laut Ticnilbuch ich nanilte, ihren Brotgebcr. Dieser sah mit einem gewisjen Staunen und lei ser Besorgnis auf die hohe Gestalt und muiierte die Ichars ausgeprägten Züge dcö Mädchens, ans denen ictzt ein Ausdruck von Demut und Umer- lvüriiateit lag. der znr ganzen unichit gen Erscheinung nicht zu pazsen schien. Wird Ihnen der Posten bei uns liicht zu ruhig und zu wenig ab wechjlunasreich sein?" tränte Blechl .Sie scheinen das ieug zu haben, in einer großen Wirtchait pch herumzu tun. über eine Schar jtinöerniädchen zu kommandieren und den Kochlöffel vver zehn jt'efseln zu schwingen, die zualeich am Feuer brodeln." Nein, nein, ich such' gerade einen ruhigen Pusten," entgegnen Luise mit einer etwas tiefen Stinune, die over nicht'unsmnxathisch klang, Mir hat alleS gleich in der Wohnung hier so gut gefallen, daß mir sehrleid gewesen wär', wenn die gnä' Frau mich nicht aufgenommen hätt." .Wollen wir's halt versuchen. Luise," nahm nun Frau Biechl das Wort, die Bedinaimgen kennen :ie. Über eins muß ich noch einmal be tonen" die Stimme der Frau Emerenzia klang halb feierlich, halb drohend .Besuche dulde ich keine bei meinen Mädchen und uisbeion dere ein fremder Mann kommt mir nie in die Wohnung. Komme ich auf uwas. find wir gelchieöene Leute Luise Hupfer legte die Hand aufs Herz und mit einer Verachtung iin Ton, die nicht gemacht sein konnte. sagte sie: .Ich verkehr mit keinem Mann, da können gnä Frau ruhig sein. Nur eine Litt' hätt' ich: wenn mich nianchnml am Sonntag nach' mittag meine Freundin, die einzige, die ich hab', besuchen dürff, würde ich Zehr dankbar sein, denn ich geh' nicht viel aus und bleibe auch an Feiertagen am liebsten in mein' Kanimer!. .Tarüber läßt sich ja noch füre chen," schloß Frau Blechl die Unter redung. worauf Luise mit einein zier- lichen Knix sich entfernte, uin ihr Regiment in der Uuche anzutreten Tas ist ja ein Trazoner," tonnte ivlechl sich nicht enthalten zu sagen. woraus die Gattin mit einem irren gen Blick entgcgnete: Tu hast im iner nur daS Aeußere int Auge. Lui je hat sehr gute Zeugnisse und jagt selbst, sie ist eine perfette Kochin, das ist für uns doch die Hauptsache." In der folgenden Zeit bewährte sich Luise Hupfer in ausgezeichneter Weise. Sie halte nicht zu viel ver sprochen, als sie sich als gute Köchin btteiämcte. Jedes Gericht war smackhaft zubereitet und insbeson dere die Mehlspeisen so gart und flaumig, daß der leckerste Feinschmec ker daran seine Freude gehabt hätte. Dabei hantierte die große, derbe Person beinahe geräuschlos in der Küche herum, kein Teller ging unter iyeen krästigen Händen in Trümmer, stets war sie gehorsam und unter würfig, so daß Frau Blechl wieder holt usries: So ein Mädl habe ich noch nie gehabt, gebe der Him mel, daß sie uiis lange erhalten bleibt." Und in dem einen Punkte, der bei den Tiensrgebern meist die größten Besorgnisse erregt, in Punkts Liebe schien sie wirklich uiiempfindlich. We der der Brotausträger, der bei der weiblichen dienenden Klasse gewöhn lich ein freundliches Entgegenkom men sindet, noch der Aushackknccht in der Fleischbank oder der Kohlenaus. träger konnten sich rühmen, daß die Luise ihnen nur einen guten Blick geschenkt hätte. Kurz, gemessen, mit beinahe abweisender Kälte behandelte sie alle Männer, und die anderen Mädchen im Hanse erzählten sich la chend, daß sie dem Verkäufer im Mehlgeschäjt, der einmal ihre Taille umfajjen wollte, einen so heftigen Schlag versetzt habe, daß seine rechte Hand drei Tage angeschwollen war. Sie hatte keinen Umgang als ihre Freundin, von der sie schon beim Dienstantritt gesprochen, ein zartes, blondes Mädchen, das am Sonntag nachmittag schüchtern an der Glocke zog und unter unaufhörlichen Knixen und Handküssen Frau Blechl bat, daß str ein Stündchen bei der Luise blei ben dürfe. Tann saßen die Freun dinnen eng oneinanöer geschmiegt in dem Kammer! der Luise und plau terten stundenlang im Flüsterton miteinander. Beim Abschied küßten sie sich wiederholt zärtlich, so daß Feau Blech! einmal ganz gerührt zu dem Gatten jai?te, Luise Hupfcr sei eine edle, leibliche Seele, der auf richtige Freundschaft höher stehe, als der Verkehr mit den unbeständigen, losen Männern, die ein Mädchen gar ost zum besten halten und dann sitzen lassen. .Mir gegenüber ist dieser Vor w'.irf gar nicht am Platze antwor lete Herr Eraömus mit ttnem bitte ren Lächeln, verstummte aber sofort, o'ö die Frau erregt ausrief: .Einer ift wie der andere. Tu bist in der letzten Zeit nur so gereizt, weil wir ein Mädchen iin Hause haben, daö allen Scherzen aus dei.t.Wege geht und selbst die versteckten Annähe rungsversuche deS Ticnstgcbcrs ig noriert." .Ich schwärme nicht für Dragoner," wagte rr noch einzuwen den, schwieg aber dann um des lie ben Friedens willen still. Einige Tage später saß das Ehe paar still zufrieden beim Nachtmahl und ließ sich einen Eierkuchen präch tig schmecken, den Luise wieder ein mal unvergleichlich zubereitet hatte. Da wurde plötzlich energisch die Wol). ,,angsglocke gezogen, die festen Schritte des Mädchens hallteil im Vorzimmer, die Tür öffnete sich und ein gellender Schrei wurde hör bar, denl ein Getrampel von schwe ren Männerslieseln und kurze Aus rufe aus rauhen Kehlen folgte. Herr uild Frau Blechl waren vor Schreck wie versteinert, sie tonnten kein Glied rühren und flüsterten nur mit bebenden Lippen vor sich hin: . Ein Raubüberfall in unserer Woh nung. Alle Heiligen stehen uns bei. wenn es den Näubcrn gelingt, die Luise zu überwältigen, geht es uns aus Leben." Mit vor Angst weit auf. gerissenen Augen starrten sie zur immertür. die noch eine Weile vcr Mossen blieb, bis sie sich endlich langsam öffnete und zwei Männer mit Pickelhauben sichtbar werden ließ. Wir sind gerettet!" jubelten beide aus und eilten aus dem Zim mer aus die Wächter der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu. Doch in der Küche bot sich ihnen ein unerwatteter Anblick. Luise lehnte am Fenster und schluchzte herzzerbrcchend, vor ihr sianö ein Mann in Beamtenuniform und sagte eben: Gescheit von Ihnen, daß Sie nicht leugnen, geholfen hätt' es Ih nen ohnehin nichts. Weil Sie keine Männerkleider im Besitz haben, müs sen Sie halt a!s Weibsbild ins Stock Haus, dort wird man Ihnen schon einen alten Soldatenkittel anzich'n. Um Gotteswillen, was ist ge schehen?" rief Frau Blechl entsetzt. Ter Mann in der Uniform nahm vom Kopf der Luise eine Perücke mit zwei blonden Zöpfchen, die rückwärts in einen kleinen Knoten verschlungen waren, und sagte, auf den nun wie der borstigen Schädel der Person in Frauenkleidern weisend: Ein De serteur ist zwei Wochen lang bei Ih ren im Dienst gewesen. Das Arbeits buch hat ihm seine Geliebte Luise Hupfer gegeben, von einer anderen bat er die jileldcr angezogen und sich so fesch herausstafficrt, daß kein Mensch in ihm einen Mann vermutet hätte. Jetzt marsch fort mit ihm. der Z,rosoß wartet schon, um den laiig gesuchten Flüchtling in Eingang zu uchmen." Auf den Gängen und Stiegen bil deten die Dienstmädchen des ganzen Hauses Spalier, als man den mm seiner Weiblichkeit entkleideten Mili- lärslüchtling fortführte. Er war canz gebrochen und zammerte fort während: ..So einen guten Platz muß ich aufgeben. Ich taug' nicht zuin Militär, bei der ersten Gelegenheit brenn' ich wieder durch." .Schad', daß man das früher nicht g'wußt hat." rief ein Stubenmädchen vom dritten Stock lustig, und lautes Lachen aller Schönen des Hauses folgte diesem weisen Ausspnich. Frau Blechl sag rndenen kreide bleich auf einem Stuhl und stöhnte: Umbringen hatt er uns können, der entsetzliche Mensch, im Schlaf ermor den. Und das Gerede un ganzen H ins, ich trau' mich gar nicht mehr rus der Wohnung." Tas ist niir alleZ eins." enigeg- uete Herr Erasmus, mir ist nur um die herrlichen Mehlspeisen leid, so gut wie die Entschwunoene kocht kei ne mehr." ' Rieseu-Mflgneten znr Entfernung von Ge,chojj-Svlttern. Professor Tr. Sultan berichtet in der Teutschen medizinischen Wochen schrift" über die höchst interessanten Erfahrungen, die er mit Niesenmag neten. wie sie schon lange in der Au genheilkunde zur Entfernung von Ei- sensplittern aus dem Augapfel ver wendet werden, gesammelt hat. Es kommt bei der Konstruktion solcher Niesenmagneten nicht nur daraus an. zu wissen, wie viel Kilogramm sie zu heben imstande find, sondern auch, wie stark ihre Tiefenwirkung aus kleine und kleinste Eisenteilchen ist. Versiiche an srischen Leichengehirnen ergaben, daß mit den von ihm ver wendeten Magneten Splitter von 0,9 Gramm Gewieltt durch die Hirn- masse auS einer Tiefe von vier Zenti meiern glatt berausgehobcn werden, ohne daß der Magnetansatz die Hirn oberfläche berührt. Ganz kleine Split ter, die so tief sitzen, daß sie dem Magneten nicht folgen, zeigen ihre Lage dadurch an, daß die Gehirn stelle beim Einstellen des Magneten sich deutlich hebt. Bei gewissen Vor- sicht'maßregeln zu ihnen gekört auch eine einwandfreie Röntgen-Un-tersuchung stellt die Magnetertrak tion die schonendsle Art der Split terentsernung dar, da der Später sich sofort in Längsrichtung von selbst einstellt. Dadurch wird die nicht zu vermeidende Verletzung ruf da? rmndest mögliche Man be schränkt. Der Telephon-Streik- San Francisco. 1. Jnni. Die Sachlage im Telephon-Streil ist im ganzen Staate unverändert. Bis jetzt ist es zu keinen Ruhestörungen gekomn cn. doch fahren die Ausstän digen sort. Streikposten zu stelle!,. Voraussichtlich dürfte es demnächst zwischen Vertretern der Ausstäudi gen und den Beamte der verschie denen Telephon-Gesellschaftrn zu ei ner Konfe''enz kommen, wo die Mög. lichkeit der Beilegung des Streiks in Erwäqung gezogen werden soll. Die streikenden Telephonmädchen habe:, diV organisierten Fnhrleiite und Kraftivagei'fiüirer zu veranlasset, gewußt, den Streikbrechern keine Nahrungsmitjel zukommen zu las sen. Die Geschäftswelt von Tan Francisco, Loö Angeles nd andern kalifornischen Städten haben die Te lehon."ies.'llschaften ersucht, den Streik sobald wie nur möglich bei zulegen, da derselbe auf den Gang der Geschäfte einen sehr ungiinstigen Eindruck ausiibe und für die Laden in Haber einen großen finanziellen Schaden bedeute. Pfuscht Handwerkern ins Gewerbe. Weil er Jnstallarbeiien ausgeführt hatte, ohne dafür eine Lizcns zu be. sitzen, wurde ai!f Veranlassung des städtischen Inspektors Edward Lnnch. der Arbeiter Jolm Jenningö, 2501 N Straße wohnhast, von Ricker Fitzgerald mit einer Strafe von $5 belegt. Nachbarschaft über ihre lvicderher stellung überrascht Nachbarn dachten, das Ende für Fran Eolton war nahe, doch Tanlnc brachte Gesundheit zurück. Sie m"!fl"n für mich etwa sagen, daß ich nicht ,'laube, ich würde nicht länger mehr gelebt haben, wenn es nicht für Tanlac gewesen wäre", sagte Fra.i George Eolton zu einem Tanlac Vertreter, der über ihre be inerkensinert Heillung gehört lind in Ihrer Wol.nung. 1111 Ost 21. Str., Kansas Eit'.i, kürzlich vorgesprochen, Mii die näheren Tatsachen darüber zu rrsabin. Seit ich 'nieder gesund bin", fiilir ie fort, erzählen mir meine Nachbarn, daß sie vorerst jeden Morgen von meinem Ableben zu h,"rcn erwarteten. Meine 4csundheit w.'r für sieben Jahre äußerst schleckt, 'ch hat.', leiten Appetit lind das Wenige waS ich gegessen, wurde in meinem M.iaen sauer, verursachte mir tteblichkeiten und . ungeheure Leiden- Auch litt ich, wie wohl viele andere Tausende von Frauen, an den Folgen jener Lebensperiode, die fast alle Kräfu? einer Frau zum Aenßer slen aiistrngen und fast unerträg lich sind. Es war mir nicht möglich, irgend welch? Arbeit zu verrichten und ich war zeitweise so mutlos, daß ich alle Hofsnung in Verzweiflung ausgegeben, jemals wieder gesund zu werden Ich wurde häusig von Schwindel be'allen und war so ner vös, dan selbst das geringe Geräusch mich seh- erregte, und während ich Hunderte von Dollars ausgegeben bei den: versuche, Linderung zu er langen, doch nichts hat mir gehol 'en. Mein Nucken und 5lopf schmerz ten mich fortwährend und niemand weiß, wie sehr ich gelitten, denn ich selbst kann es gar nicht beschreiben. Niemand hatte Hoffnung, daß ich je. mals wieder herbestellt werden würde und sogar ich selbst hatte Zasi jede Hefii'ung aufgegeben. ..Jedoch, hier bin ich, nach dem Gebrniick von acht Flaschen Tanlac, und fähig, alle meine Hausarbeit zu besorgen, und Jedermann, der über meine schwere jtrankheit wußte, war üöer meine wundervolle Wiederher stellung, überrascht. Mein Sohn? der Tanlac eingenommen, schrieb mir aus Omaha, NcbraSka, und bn! mich, ri".;n Versuch damit zu machen. Diese Medizin , schien mir sofort zu helfen und zu der Zeit, da ich die z'v"itc Flascke geleert bemerkte ich eine große Wendung zum Besseren. Mein Apvetit wurde besser, ich war weniger nervös und die Schmerzen in meinem Rücken und Kopf haben imchgelafsen. Ich kann ich irgend et was essen, nach welchem in verlange und alles Icheint mir gut zu bekom men und ich habe außerdem zehn Pfund ar.l Gewicht zugenommen. Ich kann j.'de Nackt acht oder neun Stunden schlafen und kann sagen, daß m?inc Gesundheit ausgezeichnet ist und meine Nachbarn kommen und beiüchi'i, mich und beim Weggehen haben sie Worte des Lobes für Tan ,ae. Ich werde eS immer preisen für das, waS cS Zur mich getan und werde niemals ohne Tanlac sein-" Tanlac wird m Omaha verkauft von allen Cherman & McConnell Trug Companys CtorcS, Harvard Pharmacq und West End Pharmaccy unter persönlicher Leitung eineS Spezial Tanlac Vertreter. Ebenso von der Forrest and Meany Trug Conipany in Süd-Omaha und den lcitend-n Apotheken in jeder Stadt und Town im ganzen Staat Ne liiollx Anz. Wird von Hihe übermannt. In d?r Nähe der 6. und DorraZ Straße wil'de am Mittwoch nach mittag der -jährige Raucher C. XI Weltner, von Sheridan, Wyo in traumhisten Zustand hernmnia delnd, cilisgefuiiden. Der Mann hatte schiner unter der Hitze z leiden und war so erschöpft, daß er seinen Na mer vergaß nd nicht wußte, wo er 1 sich bes'.nd. Er wurde durch Polizei, arzt Edstr.m, nach dein schwedische,! Mi'slonshospital gebracht. Marktberichte Omaha. IS. -Zufuhr 3,000: Juni. Rindvieh Markt lest. ' t. Prima, 14.5015.25. f Gute bis augewählte. 13.50 !. 11.50. i: i Ziemlich gute bis flirte, 12.50 f 13.00. ' Gewöhnliche bis ziemlich gute, i : 10.5012-50. j. Jährlinae, fest. , i Ausaewählte bis Prima, 14.25 llfiO. Gute bis beste Jährlinge, 13.00 14.00. Mittelgut bis gut, 12.0013.00. Gewöhnliche bis ziemlich gute, t' 9.5011.50. Kübe und HeiferS, fest. Gute bis beste HeiferS. 10.50 11.00. Ausgewählte diö prima Kuhe 11.0012,00. Gute bi? beste Kühe, 9.25 8.000,25. Mittelmäßige Kühe, 8,009.25. 11.5012.25. Gewöhnliche bis gute. 5.50 8.00. Stockers r,d Feeders, fest. -Gure bis beste Feeders, 11.75 12.50. Mittelmäßige bis gute ffeeder. 1 ,' 11.75. Gute bis beste Stockerö 10.00--i.'.00. Giif bis sehr gute. 9-0010.00. Gewöhnliche bis mittelmäßige tockers. S 009.00. Stock HeistrS. 8.009.50. Stock Kübe. 7.008.00. Stock Kälber 8.0012.00 Veal Kälber 8.00 14.00. Bullen. 0.5011.50. . Schweine Zunihr 10,200; Markt -50c ni, drie.er- Turchschnirn preis. ' 20.0020.10. Höchster Preis. 20.30. Sckafe-Jui'lhr 9,500; ' Lämmer. 75c--1.00 niedriger; Schafe 25 75c niedriger. Frühjahrslänimcr 17.5019.00.' Lämmer, leichtwiegcnde, 17.50 18.00 Lämmer. .17.50. 'Lämmer, 11.0). schwerwiegende. 1700 ausgesuchte. 6.00 Jäbrlinie, 10.00 10.50. - f: Geschorene Widder, 9.009.75. Geschorene Mutterschafe, gute diö n . ausgewählt.', 8.008.50- t Geschoren? Mutterschafe, mitte! V; mäß'gc bi gute. 7.008.00. fi Mut erschm'e, ausgesuchte, 3.00 8.00 ' i Kansis Eity Marktbericht. ' ' i' Konsas City, 19. Juni. V Nindvi.h-Zusuhr 2,500; Markt ' schwach; 25c niedriger. h Schwein..' Zufuhr 7,000; Markts.' 25c niedriger an Versender; Pa!X kers 25 2oc niedriger. Durchschnittspreis, 19.75 -20.00 '.00.' - I Höchster 1,-reis, 20.10. S'ba r'c ; )n fu i,r 3,000 ; Markt flau: 25 50c niedriger. ; ,iv St. Joseph Marktbericht. f St. Joseph. 19. Juni. Nindvich-Zufnhr 1,900. ,-': Schineii'e Zufuhr 6,000; Mar 30 10r niedriger. , . Durchschnittspreis, 19.8520.15.;. l Höch' er Preis. 20.15. SchaleZufuhr 2,000; Markt 2ö niedriger. )j t-i . . Omaha. 19. Jiri Harter Beizen- No. 2 2.37. Friihjahröweizen No. 2 2.35. Gemischter Frühjahrsweizen- No. 1 2.15. No. 3 2.20. No. i 2.10. Turum No. 2 2.00. Weißes Corn No. 2 1.781.70. No. 3 1.78. No. 5 1.75. Gelbes Eorn No. 2 1.77. No. 3 1.76. No. 6 1.681.72. Sample 1.351.48. Gemischtes Eorn No. 2 1.75 1kl 6. No. 4 1.73. No. fi 1.68. ' Weißer Hafer No. 3 67l,-s,:;. ' No. 4 67. Noggen No. 2 1.401.41. No. 3 1.391.40. Sample 1.23. Gerste No. 3 1.17. No. 4 1.16 ; i 1 f t I I r V