Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 17, 1919, Image 2

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    'Tägliche Omaha Tribi'vk.'
StllzUmtt und LolsÄM,
. mu int 17. labrfc'-ndüt
Bor nahezu 200 Jahren hallte
Europa schon einmal vom Kamp
ruf der . Snnorratie gegen die
Autokratie nnder: man stritt hier
für Gottesgnadeutum, verlangte die
Beseitigung eines reaktionären Par
Il.meitts und die Einberufung einer
ü'cationalversanimlung und schritt
cuj der ohe : ;3 Kampses zur JÜil
dung von Soldatenräten, um die
2.urchsüyrm,g dolschewisttscher Jocen
zu , erzivinen alle . naturlich
nicht unter diesen modernen Bereich
nungen, aber in der Sache mit den
yeMlgen Bestrebungen üdereinslim.
inend. TaZ war in der großen eng;
tischen ' Revolution ' um die Mim
des lT. Jahrhunderts. &Jer die
Schilderung jener scheinbar partilu
lariftijchen, in Wahrheit welüiao
gendcn ErcignissL in Ranke iüiuii.
scher Geschichte nachliest, der wird im
mer wieder überrascht sein von tbcc
LIehnlichlcit mit den heutige Be,-.e
benheiten, die ganz besonders slai'k
ycrvortntt, wenn man mit der (e)e-
gmwart die etwa tunsmhnae Seit
spanne vergleiast, die zwische'l ö'r
Niederlage des Königs und der Er
richtunz von Crommclls ProtcUcrat
iiegt.
Die Schlachten von Long Wlai
stonnioor und Nasebn waren aejla
gen, der letzte royalistische Heerijause
zersprengt, der Slänig selbst zu den
Schotten geflüchtet, die er auf ftine
.Seite herüberzuziehen hoffte. Cr
wurde aber, nachdem er von den
Schotten an das englische Parla
. mem ausgeliefert worden war,
Lurch einen anöitreich Cromwell
scher Kürasfiere . in die Euvult to
)i)ndependenten gebracht. Obwohl
ein Gefangener, war er noch i:r.mer
cm potui cycr Machtfaktor und tm
1?:ner Ohnmacht ein Gegenstand der
Eifersucht zwizchen den Parteien.
, Die Vorschläge der iiiöcpenörntijchcn
- Führer dünsten dem König eher
annehmbar als die der P'iesliyte
rianer, und auch Cromweü schien
nicht abgeneigt zu sein, auf Grund
wechselseitiger Zugeständnisse eine
Vereinbarung zu treffen, welche
das Königwm, wenn auch nichtiger
Machtbefugnisse beraubt. iNMehen
gelassen hätte.
.' Da aber erhob sich aus b:a Rei-
' hen feiner eigenen, eifrigsten ln
yänger in der Armee selbst entschie
denec Widerstand. Die radikalen
ndepcndenten, die in der Armee
'das Uebergewicht hauen, trollten
von irgend einer Uebereinkuiist mit
dem Aoiug aus, der Grundlaze der
eitert Auslande nichts wissen, son
'dem verlangten, eine gründ sttiym
'ös Neuordnung aller öffentlichen
Einrichtungen unter Anrufung des
Prinzips der Volkssouveranität.
(Sott .Hab? der Armee den Sieg ge.
schenkt und sie dadurch verpslichtet,
die Reformen, für die sie zu den
Waffen gegriffen, nun auch durch,
zuführen. Alle (Iewalt ruhe beim
Äolke; darum müsse das Königtum
abgeschafft, das langst über seine ge
letzlichi? Dauer hinaus tagende Lan
ge Pgrlment,, das seine Zusammen
letzung Linem ungerechten Klassen
Wahlrecht verdanke, aufgelöst und
nach dem , allgemeinen und ' gleichen
Wahlrecht ' ein neue? Parlament ge.
wählt werda; das den Staat nach
freiheitlichen .Grundsätzen zu refor
Mieren habe. ! Sie nahmen für diese
NatiozmlversKAmlung die höchste
Gewalt -im Staate in Anspruch,- in
ihrer Hand Zllte das unbeschränkte
cschgobungsiecht liegen, die Kon
trolle über die gesamte Verwaltung,
die ErnennuW der Beamten und
Offiziere, d Oberbefehl über das
Heer und das Recht über Krieg und
Frieden.. ' Sie verlangten ferner die
rlbschaffunz des reaktionären Hau
ses der Lords, das feine Autorität
nicht vom Volke herleite, volle Ge
wisfenZfreiheit und Trennung von
Staat und Kirche.
Tie Armee bcharrte mit Entschie
ienheit auf der Durchführung dieser
Forderungen. Kompagniewelse tra
ten sie zu Wahlen zusammen, aus
denen in einem zweiten Wahlgrad
ihre, Agitatoren genannten, Wort
führer als Repräsentanten der Ar
nee hervorgingen. Diese Soldaten
rate machten sogleich Front gegen
die Ossiziere und vor allem gegen
L romwell selbst. Fie warfen ihm
vor, daß er die Armee für selbstsüch
t:ge Zwecke ,mifbrauche, sich mit ih
rer Hilfe mißliebiger Gegner ent
ledige, um seine autokratische Macht
li befestigen: er verkehre freund
chMich mit den Bösewichtern aus
ist Umgebung des Königs, deren
Sache c? sich geradezu annehme; die
Sache des Aolkes und der Freiheit
!,abe er vergessen. Es kam zu schar
ten Zlisammenslöken mit Croniwcll,
k essen Politik von dem Armeerat,
In Bereinigung aller Agitatoren,
i-7.t steigender Erbitterung angegrif
f n ruurde.
Die Soldaienräte gingen bald ei
?!cn Schritt weiter. Um den Wider
s,.i.id der Ojsiziere zu brechen, der
I .-:g:cn sie die Absetzung der altm
r.' linier und das Siecht für die
'innZchaften, sich ihre Offiziere
i:-;t zu wählen. Damit war die
ahn betreten ,b,e zu völligem Um
stürz fuhren mußte. Die Soldaten
rate vcoroytcn m Gesuge der Ar
,,; oeren Bornahme der
Offizlerk'wabl durch die Mannschaft
t.'N bedeutet Auflösung der Diszip
:in. man machte oeshalo einige
entscheidende Zusagen, stellte Neu
Wahlen des Parlaments auf breite
srer dMvkratischcr Grundlage in
Aussicht und sagte die Erfüllung ei
ncr Utah von militärischen iliUin
fchen der Truppen zu, wenn sie zum
Gehorsam zurückgekehrt feien. Der
Erfolg dieses Schrittes war, dasz die
Mehrzalil der ' Soldaten sich befrie
digt erklärte. Ein Kriegsgericht
trat zusammen, das drei der ge.
fährlichstcn Meuterer zum Tode ver
urteilte; einer von ihnen, den das
Los traf, wurde vor der Front er
schoben.
Der Gehorsam war wieder herge
stellt. Aber der Siez der Offiziere
war doch nicht so vollständig, wie es
den Anschein hatte: denn in der
ache hatten die demokratischen Be
strebmigcn der Truppen gesiegt, ob
wohl ihre Organisationen in der
Arnice, die Solöatenräte, schnell im-
Erdrückt worden waren. Ähr Un-
gcstüm zwang auch die Parlament-
risch-prcöbytcrianische Partei zum
Aufgeben aller AnknüpfungSvcrjuch:
nnt dem Siomz und drängte das
Parlament Schritt für Schritt zu
Beschlüssen, die die Befugnis des
5lönigs auf ein Mindestmaß ein-
schranktcn. Schließlich glaubte nian
,ch auch mit einem Schattcnkonig-
turn nicht mehr begnügen zu sollen;
die republikanischen Strömungen
wuchsen inimer mächtiger an und
drangen endlich mit ihrer' Forde
rung einer vollen Bescitigiing des
5:önigtums durch. Da man befürch
tete, öasz der König, wenn er in ir
gcnd einer, auch noch so machtlosen
Stellung wiederhergestellt würde.
doch einen mafigebenden Einfluß
aus daö Parlament gewinnen wür-
oe, o tonnte nur lern Tod vulliae
Reaktion gewähren. Das Parla
ment erklärte sich als höchstes Ge
richt des Landes und beschloß den
Prozeß gegen den ftönig. , Das Ur
teil stand von vornherein fest; wenn
Liarl 1. sich verteidige, so saaten die
Jnöepcndenten, würden 14 Tage zu
einer Acrurteuung notig sein; soll
te cr sich weigern, so würde irnrn in
Tagen zum Ziele kommen. Am
30. Januar 164'j fiel des Wnigs
Haupt., .
Der nächste Schlag der siegreichen
5!cpublikaner traf das längst ver
haßte Haus der Lords, das durch
seinen Widerswnd gegen die An
klage des Königs ihren Zorn noch
besonders gereizt hatte. Unmittel
bar daraus erfolgte die Erklärung
der Republik.
Alle Gewalt war nunmehr in den
Händen des House of Commons ver
einigt. Das war jedoch nicht das
Ziel, das sich die radikalsten Ele
mente gesetzt hatten; nachdem der
König gestürzt war, nahmen sie den
Kampf gegen das ihnen reaktionär
erscheinende Lange Parlament auf;
noch seien die meisten der Freiheiten,
für die das Volk zu den Waffen ge
griffen und fein Blut vergössen
habe, nicht erreicht. Man wieder
holte mit Nachdruck die alten For
derungen von Neuwahlen auf Grund
des allgemeinen, gleichen Wahl
rechts ,der Reform von Verwaltung
und Justiz, der Trennung von Staat
und Kirche; dazu traten immer ra
dikalere Wünsche: Freiheit von al
len Abgaben, Abschaffung der Ak
zise, der Zölle und der Zehnten;
statt Ernennung der Aeainten und
Geistlichen durch das Parlament
ihre Wahl durch Grafschaft und
Parochie. Die Extremisten griffen
auch auf das soziale Gebiet über;
sie verlangten eine Arbeitsloscnfür
sorge, indezn die Swtion den Unter
halt eines jeden Arbeitswilligen ge
trährleiftcn solle, und richteten
schließlich ihren Angriff gegen die
Grundlage des ganzen Wirtschafts
systems, daS ' Eigentum selbst, das
eine ungerechte und sündhafte Ein
richtung sei. Dem Wortführer die
ser sogenannten levellistischen Rich
tung, Lilburne, dem hervorragend
sten der Agitatoren aus der Episode
dcrSoldatenräte es scheint, daß von
den Bolschcwistcn die Namen mit
dem Anfangsbuchstaben L. bevorzugt
werden: Lilburne, Lenin, Ledcbour.
Liebknecht schien es wünschenswert,
alle BcsiVtümer gleich zu machen.
Zwar wollten die Levcllers das ein
gezäunte Besitztum" nicht geradezu
enteignen; sie beanspruchten es zwar
auch als Eigentum der Gesellschaft,
wollten jedoch den bisherigen Eigen
tümer als Nuhnießcr auf seiner
Scholle sihen lassen. Das nicht Ein
cezäunte dagegen nahmen sie als Na
tionaleigentum in Anspruch, und hier
sollte von Kauf und Verkauf und al
lcn jenen Gesehen, die sich daran
knüpscn, in Zulunst nicht mehr die
Rede sein. Sie wollten alles Land,
das man jeht anbauen und fruchtbar
machen werde, nicht wieder in Pri
vateigentum verwandeln, sondern
sozialisieren und samt allen Erträg
nissen zu Gemeineigentum dcZ Lo!
kes machen.'' ,
Die Lcrwirklichunz dieser PZäne
hätte einen bolschewistischen Umsturz
lcdeutct, wie wir ihn jetzt in Nuß
lcnd erlebt haben; im damaligen
England rezte sich der Widerstand,
che eL so Iwit kam. Auf geistigem
Webtet trat der Philosoph Thomas
Hobbes den selbst die Heilige Schrift
nicht mehr anerkenncuoen Lcvellers
und ihren hlnunelstürmenden Theo,
rien entgegen. Er verteidigte das
Eigentum und fand cö in der Natur
te Menschcn begründet, dessen an
geborene Begierde, ctwas für- jich
stlbst, ohne Anteil eines andern zu
befiyen, die Vernunft zur Seite stehe;
die Gemeinschaft der Güter würde
eine allgemeine Aiiflösmig erzeugen
und daö größte' Unglück für die S.a
tion bedeuten, li'iit öem.ll'iann der
Idee vereinigte sich der '.Wann der
Tat. Eroinwell ivar nicht gewillt,
die Beweguiig lns zum sozialen lim
siurz reiM zu lauen; mit der Unter
stützuiig des von den Lepellers so hos
tig veiehöeten Langen Parlaments
tat er ihrem streben Einhalt, so
bald es die Grundlagen der bürger
liehen ecuchait zu erschüttern
drohte, und unterdruäte es mit Was
fengeivalt.
Pereint hatten die Armee und das
Parlament erst gegen den König,
dann über die Levellers gesiegt; jetzt
kehrten sie sich wieder gegeneinander.
weil ue über die rage ,wer von ih
nen berujen sei, dem !l!olke die wah
re Freiheit und die einzig gerechte
Stojanung zu jchenlen, durchau
rerschiedemt Meinung waren. Al
das Parlament den Anspruch erhob,
die höchste Autorität im Lande zu
sein, und die Kitrolle über die in
Eronuvells Hand vereinig?? mililä
rische Wacht und zivile Exekutive
mlangte, bekam es seine acht zu
suhlen. Än dein Tage, an dein das
Parlament in legtet Lesung ein Ge
zetz beriet, das die Unterordnung du
militärischen unter die zivile Geivai:
sicheriiellen jollte, erschien Cromwell
in der ii)ung und ertlärte, daß das
Parlament unfähig sei, die iejorm
Lieiches auszuiuhren, und dan
Gott sich bereits ,, würdigere Wer!-
zeuge auscriehcil habe, um sein
Werk zu vollenden. Gott hat euch
ein Jici ge!cyt: s lch pge euch, ihr
seiö kein Parlament mehr." Die
,iüre tat sich aus, und herein mar
schierten ein paar Rotten t'ubke
tiere, die den Saal von den wider
strebenden Mitgliedern ' räumten.
Tie Lersammlunz war gesprengt.
Ueber dem ilartenhaus der levellisti
schen Ideen und der Selbslherrlich.
leit des Parlaments erhub sich das
Protektorat Oliver Cromwells.
Tic Nadcl.
Johnn? Jenes," rief die Lehre
rin halb ärgerlich, womit machst du
dir da zu schaffen?"
Joyniih gab keine Antwort,, aber
die gewöhnliche itlassenpetze war
gleich mit der Information bei der
ö''and:
Er hat eine öadel, Fräulein."
Nimm ihm die Nadel weg und
bring sie hierher," gebot die Xlehre
rrn, und die Nadel, die Ansioß er
regt hatte, nnirda in ihre Hände und
pon ihr auf ihr Pult gelegt.
Jotznny gab keinen weiteren Ai
laß zu einer Rüge, bis er an die
Reihe kam, zu lesen. Er erhob sich
nicht, fondern blieb sihen, sagte auch
kein Wort, aber dicke Tränen ran
nen ihm die Backen herunter.
Nun, warum sängst du nicht an,
zu lesend rics die Lehrerin. Wenn
du nicht gleich ansangst, -sollst du
einmal sehen, was dir passiert!
Ach, Fräulein", jammerte der
Junge, Ich ich kann nicht auf
stehen. Tie Nadel, die Sie haben,
war dazu da, meine Hosen oben
festzuhalten
Ein reingcfallcner Hausverwaltcr.
Eine Dame kommt zu dem Ver
walter eines Pariser Miethaujes
und es entspinnt sich das übliche
Zwiegespräch. Mein Herr, ich
möchte eine Wohnung mieten."
Sehr gern, Madame. Aber vorher
gestatten Sie mir eine Frage. Ha
ben Sie Kinder?" Drei, mein
Herr.... Cie sind auf dem Fried,
hos." Der Verwalter wischt an
scheinend eine Träne aus dem Auge
und sagt: Arme Frau! Koni
men Sie, ich will Ihnen die Woh
nung zeigen." Nachdem die Woh
nung besichtigt ist, sagt die Dame:
Tie Wohnung gefällt mir. Wie
hoch ist die Miete V - Sechktau
send. Wenn Sie wünschen,' schlie
ßen wir den Kontrakt. Ich habe al
le bereit. Wollen Sie unterzeich,
ncn?" Tie Dame unterschreibt.
So das wäre erledigt Jetzt will
ich meine mnder holen." - Wie,
Ihre Kinder? Ich glaubte, sie
sind auf dem Friedhofl" .Aller
dings. Ich habe sie gerade? mit ih
rem Kinderfräulein dorthin ge
schickt." - Man stelle sich da? Ge.
sich! des Verwalters vor.
Stolz. A.: .Wenn Ihr
ftfcf- f fotti vtAffif rtth er ant
.yijiw. jv lutntk limuji; ukv vfc it
zweiter Schiller!"
50.: Er wird ihm über, denn
der Schiller hat for's Geld gedich
tet, daZhat der Jsidor net nötig!"
Monolog. Beitel: Hat ein?
von unsre Lait' e krümme ?!os',
haißt's, kr is c Jüd'. Hatt se e
Christ, haiszt's er hat e Adlernos',
Dic böjc" S!ebc.
Bon Tr. G. Borbcrg.
Wohl in jedem von uns schlaft im
dunkelsten Versleck des Äewußtseins
eine geheimnisvolle cheu vot gcivif
zcn Zahlen, eine Lcheu, der mir
trotz aller Ucbcrlegung und Ver
liunft nicht recht Herr werden kon
nen, die cheu vor der leben und
Dreizehn. Wenige mögen gern zu
Dreizehn bei Tische fitzen und wenige
an einem Dreizehnten oder icben
ten, zumat wenn loiche Ziner aus
den kMitag triist, eine !J(eie tun.
cm neues, - Unternehmen beginnen,
Es sind , eben Unglückszahlen und
werden Ungluck-zahlen bleiben, so
lange Menschen leben; denn
.er Aberglaub, in dem
wir
ausgeivachsen,
Verliert, auch wenn wir ihn
er-
kennen, darum
Doch seine Macht nicht über
dns ..."
Wie sind nun diese issern, im
Grunde doch so nichts- oder vielia
gen) wie irgendwelche anderen, in
den Ruf der llnheilopropheten ge
koinmeii'i' Das v,t eine inleressante
Geschichte und cm Beispiel dafür,
wie der menschliche Geiji zäh jest
hält, was er immer einmal erlernte,
und wie bestimmte, Ursprung! ich
meist recht willkürliche orjlellungs
reihen und Jdeontreise fortdauern
durch die Jahrtau'ende, unoerändert,
allen Fortschritten der Kultur zum
Trotz.
Die mystische Bedeutung der Sie
ben geht auch auf die a,lro!ogi!chu
Anschauungen , der babhlomichen
P neuer, der Ehaioäer, zurück. ie
kannten und beobachteten sieben
lanelen am .viiumel, öenen ne
gottiicheil EinstuL aus die Geschicke
der Menschen zuichrieben und daoer
auch, göttliche Ehren erwiesen: den
Saturn, Jupiter und Mar,. die
Sonne uno Z6enus, den Mertur und
den Mond. n der eihensolge ihrer
Uinlaustzeit doniiiiierte abwechselnd
dieses oder jenes Gestirn täglich in
der crsieu Stunde und war Äeticrr-
cher der Erde und Menschen. Die
langsle Umlaujszcit hat von den (öe
nauiiten der Saturn; ihm ist die
erste Stunde des ersten Tages ge-
iviit Und wieder in der achten tein
er am Himmel, in der jünizehiiten
und zweiundzwanzigsten. In der drei-
undznianzigilen Stunde folgt ihm
upitor, in der vierundzwanzigilen
U'l'ars. Tie erste Stunde des neuen
Tages beherrscht die Sonne. Nach
dieser PlanetenkontteUa'tion wurden
nun die Wochentage benannt. Der
erste Tag (unser Samstaz) .gehört
dem Saturn, der zweite (unser
Sonntag) der Sonne, der dritte
(unser Montag) dem Monde und so
fort; der siebente Tag endlich, der
emis zugeyorm, i,t un er ivreitaa
der heilige Tag par creollence
und (wie ja auch bei den ötömern
lacer" so heilig wie unselig bedeu
tet) der unselige, der Ungliickstag.
Schon im alten Äabylon galt dieser
euente .az als unheilvoll; einer
ieilschriMrtunde zufolge ist es den
Aerzten zum Beispiel verboten ge;ve
en, am iievenlen, vierzehnten, ein-
undzwaiizigsien und achtundzivanzig.
flen Tage des Monats Elul den
Aderlaß an einem Palieisten zu voll.
ziehen.
Den sieben Planeten" noch
ief ins Mittclallec hinein rechnete,
man onne und sMotö dazu und
kannte nur die anderen unf, mit
blosMl Auge sichtbaren Wandelster
ne sind sieben Metalle geweiht,
deren besondere Eigenschaften dem
besonderen Wesen des betreffenden
Planeten entsprechen. Der Sonne
ist daö Gold, dein Monde daö Sil
ber, dem Mars das Eisen, dem
Merkur das Quecksilber, das Zinn
dem Jupiter, das Kupfer der Bemls,
das Blei endlich dem .Saturn ge
weiht und heilig. Die Stusentürme
der babylonischen Tempel, Zikkurat
genannt, zeigten, an der Äußen
niauer ihrer sieben Etagen meist
diese heiligen Farben auf emaillier
ten Ziegeln.
Von den Vabyloniern kam die
heilige Sieben zunächst zu den Per.
sern. Tie Sommerresidenz der persi
schen Könige, Ekbatana, war von
sieden Ringmauern umschlossen, die
Mauerzinnen prangten in den sieben
heiligen Farben: weiß, schwarz, pur
purrot, blau, zinnoberrot, silbern
und golden. Sieben Ckufen zeigt
das aus weißem Mannor gehauene
lÄraömal des Eyrus, das sich in der
Nähe des heutigen Murgab befindet
und von den Mohammedanern
sälschlich 'als Grabmal der Mutter
Salomos angesprochen roird. Sieben
gute Geister kämpfen mit sieben bö
jen Geistern um die Herrschaft über
Welt und Menschen. Sieben Wür.
de:tträger sitzen im Staatrat des
Königs und so . fort'.
Noch weit höhere Bedeutung ge
winnt die Sieben in den religiösen
Anschauunzen der Juden. Am sie
benten Tage nach der Erschaffung
der Welt ruhte Gott von seinem
Werk und heiligte ihn. Am Sieben
oder Schwurbrunnen, Versaba, schlosj
Abraham mit Abimelech seinen
Bund und opferte zur Vckcäftizunz
dessen sieben Lämmer. Daö Wort
Schworen und Sieben sind im Ho
bräischen stammverwandt. - Sieben
mal wird Blut zur Sühne gesprengt,
und sieben Arme hat der Tempel,
lcnchter. Sieben Tage dauern Hoch
zcitöfcst und Totentrauer, sieben
Tage viele andere Feste, zedeS sie
beute ayr ist ein heiliges Zayr.
Noch nahm sieben Paar rcineS Vieh
und sieben Paar Vögel mit sich in
die Arche. Nach sieben Tagen kam
das Gewässer der undflut aus Er
den. Jakob diente sieben Jahre um
öiahcl und sieben Tage jagte Laban
den Flüchtenden nach. Pharao
träumte von sieden fetten und sieben
mageren Kühen. In sieben Zöpsen
war Simsons Haar geordnet, und
sieben Tage faß Jonas im Bauche
des Walfisches. lebenmal ward um
Jericho mit Posaunen geblosen.
-auls Blutschuld gegen die Ekbeo.
niten wirddurch den Tod von sieben
einer Nachkommen gebüßt und so
sort. Als icllaüM der sieben ist
die Siebzig geheiligt. Es gibt siebzig
älteste Israels, siebzig Uebersetzer
der heiligen Schriften ins Griechische
und o fort.
Bei den Griechen und Nömern
spielte die heilige Sieben eine ganz
ähnlich bedeutungsvolle Aolle, sie
ben Weltiveije, sieben Weltwunder,
loben Helden vor den sieben Toren
Thebens gibt es; sieben Städte strit-
en sich um die Ehre, Homers Ge-
bnrtöstätte zu sein. Am siebenten
Tage vor Neumond wird dem Apollo
geopfert. ' Auf sieben Hügeln ist
Aom erbaut, sieben Könige regierten
vor Errichtung der Republik, in der
dann die Behörde der Cevtemvirn
Siebeumänner) große Macht ge-
nießt. Der worden ist die Gegend
der sieben Pflugochsen. Die sieben
großen Reliquien des römischen
Aeichs werden im Tempel aus dem
tarpejischen elsen ausbewahrt. Sie
ben Teftamentszeugcn sind zur
öiechtsgültigkeit erforderlich. Nicht
minder heilig ist die Sieben in der
christlichen jlirche., Sieben sind der
Worte des Erlösers und sieben der
Bitten des Batcrunsers. Das Schick
salsbuch in der Apokalypse ist mit
sieben Siegeln verschlossen, und
wird das jicbciUe Siegel eröffnet,
werden sieben Posaunen erschallen.
Und in allem, was die Offenbarung
Johannis mitteilt, dominiert die
heilige Siebenzahl. Sieben Sakra
mente hat die katholischS'Kirche, sie
ben Todfünden und sieben Werke der
Barmherzigkeit. In sieben kanonische
stunden ist der Tag geteilt. Sieden
Wochen währt die Fastenzeit vor
Ostern und sieben Wochen nach
Ostern ist Pfingsten. Am Siebenten
(Tage) wird die Seelenmesse gelesen.
' In unserem deutschen Volksmär
chen weilt Schneewittchen bei den
sieben Zwergen. In Siebenmeilen
slieseln schreitet der Aiese einher.
Sieben Schwaben ziehen durch die
Welt. Sieden Naben und sieben
lunge Geißlein gibt es und Sieben
auf einen Schlag" trägt das tapfere
Lchneiderlein auf feinem Gürtel ge
stickt. Sechse tresfen, sieben äffen"
heißt's von den Kugeln des Frei
schützen. Tie mittelalterlichen Schulen ken
nen sieben freie Künste (Musik, Geo
metrie, Astronomie, Grammatik,
Khetorik, Dialektik und Arithmetik).
Sieben Kurfürsten wählen den
Kaiser, sieben Heerstraßen sind des
llönigS. Sieben Schöffen gibt es,
und um den Eid zu weihen, müssen
sieben schwören; die Beweisführung
durch diese sieben Eide hieß früher
gradezu besiebenen". Am Gerichts-
platz standen sieben Eichen. Sieben
frieden kannte man: für Haus,
Weg, Ding, Kirche, Wagen, Pslug
und Teich. Sieben Pfennige (vier
für den himmlischen, drei für den
irdischen König) waren die haupt
sächlichste Steuer im Mittelalter und
so sort. Und selbst noch in die Mo.
derne hat sich die Symbolik der Sie
ben in diesem Sinne hineingerettet.
Bleibt uns noch die Erklärung der
recht eigentlichen bösen Sieben".
Wie man diesen Ausdruck für ein
zänkisch Weib einmal aus der sie
benten Bitte" (erlöse uns vom
Uebel) herzuleiten versuchte und
wir jagen ja auch von einer Tan
thippe wohl, sie sei eine aus der
siebenten Bitte" , so glaubte man
von anderer Seite das Wort ouZ
dein im Mittelalter sehr verbreiteten
Karnösfelspiel erklären zu müssen,
einem Kartenspiel, in dem die
Trumpfsieben durch ein Weib, die
Idylle oder Baden, dargestellt war.
In einem alten Büchlein, das eine
Erklärung des unter Papst Alexan
der VI. entstandenen Spiels gibt,
wird ausdrücklich hervorgehoben,
daß die Trumpfsieben, neben der
nicht selten der leibhaftige Satan
abgebildet war, eine ränkevolle
Weiberrolle spiele und einzig von
dem Karnössel verdorben aus
.Eornifolium" (Hornblatt), wie un
ser heutiges Treff aus trefle (Tri
folium, Dreiblatt, Kleeblatt) ge
stachen werden könne. Sie sei die
eigentliche Beherrscherin des Spiels.
Im Jahre 15C2 erschien von Span-
genberg eine Predigt: Wider die
böse Sieben in Teufels Karnöffel
spiel", und 1CG1 schrieb der holstei
nische Dichter Joachim Nachel in An
lehnung an diesen Ausdruck seine
oielgelefene burletke Satire: DaS
poetische Frauenzimmer oder böse
Sieben", worin er sieben böse
Frauen schildert, die von den Mee
rckivellen abstammen. f
Picl jüngeren Datums- ist unser
Furcht vor der Dreizehn, die aus,
schließlich an die Personcnzahl einer
lischgesellfchaft - gebunden zu seiu
scheint. Sie ist italienischen Ur
sprnngS und soll aus einem tat
sächlichen, mehrmals wiederholten
Ereignis beruhen. Noch zu jiantS
Zeiten war dieser Aberglaube nur
wenig verbreitet; der jlönigsberger
Philosoph erwähnt in seiner Antho
pologie" ausdrücklich, dasz auch er
sich einmal an einer solchen Ta cl
besunden habe, wo die Frau des
Hauses beim Niedersetzen diesen ver
meinten Ucvclstand bemerkte und
insgeheim ihren darin befindlichen
Lohn aufzustehen und in einem an
deren Zimmer zu csscnbefahl, da
mit die Fröhlichkeit nicht gestört
würde". Bekannt dürfte fein, daß sich
m Amerika vor fahren ein ttlub
der Treizchner" bildete, um das
Vorurteil zu überwinden. Aber noch
im Grundungsiahre starb ungluckli
cherweife einer der dreizehn Klub
genossen. '
Ob wohl der geneigte Lc er durch
diese kleine, kulturgeschichtliche Plau
derei von der Furcht vor der bösen
sieben und Dreizehn geheilt sein
wird' Ich glaube eS kaum. So mag
er sich mit Goethe getrösten: Der
Aberglaube ist ein Erbteil encrgi-
cher, großtatlgcr, fortschreitender
Naturen; der Unglaube das Eigen
tum schwacher, kleingesinnter, zu
rückschreitcndcr, auf sich selbst be
schrankter Menschen."
Li?ztAnekdotcll.
Besuch bei Bankiers. Tie ilalienische
inse.
Eines Abends jafz Liszt in seiner
behaglichen Wohnstube am Schreib
tisch; der Meister hatte für den heuti
gen Tag alle Einladungen ausge-
chlagen und auch keine Besuche an-
genoiiunen; cr wollte arbeiten. In
einen bequemen Schlafrock gehüllt.
an den Füßen weiche Pantoifet, so
ehme er lich behaglich in seinen
Lehnstuhl zurück; nach einigen Minu
otm Nachdenkens ergriff er die Je-
u'r unu wouil.' injie leoaiuen auss
Papier werfen, aber was war dasl'
Er war nicht imstande, seine Gedan
ken zu sammeln und dieselben mit
der ihm eigenen Naschhcit niederzu
schreiben; mißmutig legte er dann die
Zeder hin und dachte nach über die
unliebsame Störung.
Der Meister jollte auch nicht im
Unklaren bleiben, welcher 'Umstand
es war, der seinen schöpferischen Ge
nius heute hemmte!
Ueber seiner Wohnung befanden
sich die Gesellschaftsräums eines
Bankiers, der heule Empiang hatte,
da wurde nun darauf los gehämmert
und daö arme lavier und der große
Meisler hatten darunter zu leiden.
Polonaisen Walzer Konzer
tc. Notturnos r alles war schon
dagewesen als r sich plötzlich die
Zure des Mn ikzimmers o nets und
in dem Rahmen derselben erschien
kein geringerer ai izt in
Schlairs-Z und Pantoffeln! All-
(icmpiiii'S (tnniii'ii licmriffiftnfo irfi
gemeines Staunen veniachtigte sich
der glänzenden Gesellschaft ob dieses
seltsamen Anzuges, doch dem vergöt
terten Meister verzieh nian gerne
seine nicht salonfähige Erscheinung
und in atemloser Spannung richte
ten sich aller Blicke gespannt auf sei
ne Bewegungen. Langsam schritt
nun der Meister zum Flügel hin,
von dem der klavierrasende Jüngling
schnell entwich fetzte sich ans In
strument ließ seine Finger einmal
über die Tasten gleiten, die hell aus
klangen unter den Händen des Kla
viergottes klappte den Teckel zu
schloß das Klavier ab steckte
den Schlüssel in die Tasche seines
Schlasrockes und schritt so ruhig,
wie er gekommen, wieder zur Tür
hinaus und seiner Wohnung zu.
m
Eine gepfefferte Abfuhr lieb Liszt
einer Dame zuteil werden, die in der
Wiener Gesellschaft eine große Rolle
spielte und über Liszts ungezwunge
nes Austreten rn der hochanitokratt
schm Gefellschast pickiert war. ElneS
Abends bei einem großen Diner rief
ie dem Künstler mit lauter Stimme
zu: Sie waren in Italien? Ha
ben Sie dort gute Geschäfte ge
macht?" Musik habe ich ha -gemacht,
Madame, keine Geschäfte",
lautete die trockene Antwort Liszts,
der weiter mit seiner adeligen Tisch
Nachbarin kondersierte.
Verplappert. Eine Mut
ter verheiratete ihre Tochter an ei
nen reichen Mann und sprach sehr
gern von dem Wohlstande ihres
chwiegersohnes. So sagte sie auch
einmal: Bei meiner Tochter ut.
alles von Silber und Gold, bis
zum kupfernm Waschkessel hinun
ter." '
Wortspiel. A.: Haben
deine nöuesten Kompositionen An
klang gefunden?
B.: Leider nicht: denn man hat
zuviel Anklänge darin gefunden.
Vettlersrechbett. Nick-
ter: Wie kommen Sie dazu, auf offe
ner Straße zu betteln?
Bettler: Weil wa noch kenne da
deckten ha'm.
Englische Sprache bei.de!
Freimaurern.
Irtffllrfie i.ii8fliIirunorit eine ßiittr.kt
, ,
Her 9 in der R. . World" bitt
die Folgen der Bersügung.
Groke Aukreauna bat die Bersi
gung deö Großmeisters Wm. F, Fa
nier in vicm yo veruriachl, wona
vom 1. Juli an sämtliche Freimau
rerlogen deö Staates New Ior?
in englischer Sprache arbeiief
müssen. Wir finden darüber in dej
New Vork World" folgendes Ei,
gesandt:
Tie Tatsache, daß die Grokloa
der F. & A. M. des Staates Neij
?)ork kürzlich alle Logen des achte?,
und neunten Wietropolitan (deutl,
scheu) Distrikts angewiesen hat, für
derhin in englischer Sprache zu ark
beiten, dürste vielleicht zu, Jhrei
Kenntnis gelangt sein. Als Haupt -gründ
für die Versügung wird ange
geben, daß nach Ansicht der Großlog
der Gebrauch von Muttersprachen ii
der Ausübung der Riten ein schweres
Hindernis für die schnelle Umwände
lung der Mitglieder in gute Ameri
kaner darstellt.
- Diese Order hat nicht nur großes
Erstaunen unter den Brüdern der
beiden Distrikte verursacht, sondern
sie wird auch als eine direkte Wer
letzung der wiederholten Erklärungen
Präsident Wilsonö und der Haltung
unserer Negicrung in dieser Angele
genheit angesehen. Jnandetrack der
Tatsache, daß Hunderte von Söhnen
der Mitglieder der Logen in diesen
beiden Distrikten in Bcrteidigung
von Old Glory" -auf den Schlacht
feldern Frankreichs gekämpst uud ge
blutet haben und viele gefallen
sind, erachten viele denkende Mit
gliedcr und wackere Amerikaner sie
als eine deutliche Kriegserklärung
gegen unsere eigenen Bürger fremder
Geburt.
Präsident Wilson hat emphatisch
erklärt, daß wir keinen Krieg gegen
das deutsche Volk oder die deutsche
Nasse sühren, fondern nur gegen die
deutsche aristolratisch'Militärische Ne
giekung. Tie Regierung in Wash
ington hqt zahlreiche Zeitungen, die '
in deutscher Sprache gedruckt werden,
lizcnsicrt und die Supreme Eourt
hat entschieden, daß keine in deutscher
Sprache erscheinende Zeitung von lo
kalen Autoritäten verboten werden
kann. Und nun kommt die lokale
Großloge einer weltweiten Brüder
schast und verbietet, dem Präsidenten,
unserer Negierung und einer obergc
richtlichcn Entscheidung zum Trotz,
den Mitgliedern von 29 lokalen Lo
gen, deren Mitgliedschaft zu mehr als
1)0 Prozent aus Bürgern besteht und
die Millionen von Dollars in Eigen
tiun repräsentieren den Gebrauch
ihrer Muttersprache bei der Aus
Übung ihrer Riten l
Beabsichtigen unsere pro-britifchen
Mitbürger wirklich gegen alle Bür
gcr sremder Geburt ölneg zu süh
ren? Haben wir nicht unseren 100
prozentigcn Amerikanismus dadurch
bewiesen, daß wir unsere Söhne nach
drüben sandten, um Männer unseres
eigenen Blutes zu bekämpfen und zu
besiegen? Hat nicbt der frühere
Schatzamtssekretär McAdoo pssentlich
konstatiert, daß die Amerikaner deut
scher Geburt einen größeren Prozent
all der Freiheitsanleihen gezeichnet
haben, als irgendeine andere Klasse
von Bürgern fremder Geburt? Wol..L
irrn sic 1118 hnri 10(1(100(1 imfnrcS X
Volkes im Lande der Freien Ausge
. r, 9
Huiuc iiuma 1
Wir Amerikaner deutscher Geburt
sind sicher, daß kein wirklicher umV
ehrlicher Amerikaner ein solches &et
fahren dulden wird. Jeder Amert
kaner, der amerikanische Geschich? i is
.(,r ci c: 1. i,j
gat'icii j;ui, iuhu iuj tuiwti, vu, , k
General George Washington way'tj,
rcnd der Neoolutionstage sein Leben
iinh Mri (irfirrfipif: hriitf sfiim ?t!.
datcn anvertraute. Seine Leibgard)
hcifrmh mit us Teutschen. &rf
werden sich daran erinnern, daß Pr? '
sident Lincolns Ruf au den Waftt i
freiwillig 250,000 Deutsch-AmerilN,
ncr 1111h K00.000 ?lrisch.Amerikanel.
solaten. um die Union an retten. Le?'
jen Sie die Geschichte des Bürgerkrieg
geS und Sie werden sinden, daß sü
jeden Franzosen und Italiener fünjM
zig Teutsche unter General Qraif
für die Union kämpften. Tausenk f ?
von ihnen konnten nicht englisch sp?
chen, aber in ihren Herzen wus? .
sie, was ihnen die Sterne und S? ,? v;
sen bedeuteten, und sie gaben Ue.
Leben dafür hin. s
Muß die er unglückselige Weltknes i
alles auslöschen, was die , Deutsch' j
Amerikaner tür die Entwickeluni !
und Verteidigung unsere Landes ge! '
tan haben? Müssen Zwietracht -Haß
und Kampf die hiesigen kritz
scheu Verhältnisse noch verschliir i
mern, anstatt daß dieser ordentlich X V
und ruheliebende, fleißige und spar k :
same TeU unserer Bevölkerung daz. I
ermutigt werde, bei dem Wieder! ' '
U.nSs,4irt !X,,si, ffM nrtS frtJt-lfi'
)UtUJVVit. tttVWjill-UtV MIIV
Verhältnisse zu helfen? '
Diese Fragen, mein werter Herr
stellen heute ich und Millionen den .
kende und trotz ihrer fremden Gebu: j
vcue, lzunoeriprozennge inei;naner
Angesichts des hohen Prozentsätze?
von Männern deutschen Blutes unte
unserm Bürgern dmten diese ssr-'
gesetzten Angrisse gegen die oeutsH
Sprache aus eine sehr unheilvolle A:
kickt bin." .