Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 10, 1919)
! Taauche entast MMt , l,! J 1 ! ' f " i Sei den Schväöen im Janät. f v j , von Erwin Aleizner. ,j ")Zt Landstraße log im milden Licht jr OZtobersonne, die hier unten, an jubimgainS Grenze, wärmte wie Juni Inne bei uns. Links und rechts breite ji sich die leeren Feld, frisch gepflügt., H fetter dunkler Wcizenerde, endlos bis ?m Zartblauen Horizont. j Unser: kleine Kraftwagenkolonne rat te durch diese eintönige, mit. Ruhe ',ift überredende Landschaft, die 2Jlii lzkeit von vielen Nückzugsstrciben lag hi allen in den Gliedern. Aber wie 1 freit atmete es sich nun, da wir die chrecken dcZ mazedonischen Gebirges 'd die struppige Hochlandschaft Set ttni weit hinter uns wußten, nun,, da ;is- breite istromband der Tonau uns n den Verfolgern trennte. Gegen abend erreichten wir eine Ort .last. Sie lag in dem rings sich .des) , 'lidcn Gelände 'wie aus der SßicUeua Hjdchtcl aufgestellt mit schnurgeraden .' nun Straßen, sauber angestrichenen Däusern, die unter ihren steilen Giebel Hauben aus blanken Scheiben sehr ehr dar und ein wenig spröde dreinblickten. ; Mar ' 'hatten die Mauern in einem i schönen' tiefen, Ockergelb mit schwanen Grundstreifcn, andere wieder in kühlem' Weiß mit blauen G.rundstrcifen ange Z!rffen, und ein kleines Haus am Ende der milderen Dorfstraße war ganz körn bliimenblau, angemalt. . , .' Tie Straßen sahen eine aus wie die andere. Nach der Richtschnur gezogen eine Reihe Maulbcerbäume links und eine Reihe Maulbecrbäume rechts. Breit. waren sie wie der Kurfurstendamm in Berlin, aber ungepflaftcrt und mit 6ie( kcn.,,Migenkuiven . durchfurcht.. Eilt' schmaler Bürgrrsteig aus Backsteinen er erinnerte mich an die Klinkerwege Oldenburgs lief unter den Maul bttibsumcn längs der , Mauern der Bauerngehöfte hin, Und bei den recht, z winkligen Kreuzungen der Wege führte v:.r. nr!.ri.:. viejec iimciing roic eine (j-urr quer I & rirfcf Vjr ?CrtsiV.A-Mirt- .3 4 f u in juiivimiiw (i Mitten im Torf machten wir Halt. ' Da standen an einem viereckigen Platz mit alten Lindcnbäiimen das Gemeinde haus und die Kirche, wie man sie in j Bayern ficht. Die Abendglocke 1mg an , j zu lauten , und ich hörte betroffen, in. meinem' fernsten Erinnerungen erregt, diesem Läuten p: es war der Ton raei ! ner heimatlichen Torfglocke, unverkmn, ' bar. der zur Vesper rief ... - Bon diesem Augenblick fiel es wie ein Traum über mich. Da drüben, an der , Ecke, stand aus einem langen Schild zu -i tiefen: Gasteinkchrhaus des Adam Mercksi" und daneben ,Jakob Metzger, 7 Welcher und Fleischhauer" und weiter, j hin. über dem Tllrsturz eines behäbigen : iboses.. in altertümlicher Schrift Sein 5 'rich jahraus. 1827". ja. warm wir nun rn eurzauanoz : . (Eine .ffinderfffrnr umrinat lrbnn im ( 'fere Wagen. , Neugierig und doch scheu, f i eins vas andere stupftnd. mit Fingern I zeigend und aus germanenblauen Augen uns anleuchtend, drängten sie. sich heran. In fein süddeutschen Lauten rufen sich itf ivie Buben ihre Bemerkungen zu. Ta I halt es mich nicht länger. Auf gut i '-chwadisch frage ich die Zunder nach dem Namen, des Torfes. ' Sie drücken 1, sich fcbämig zusammenAnd starren den Zremdling voll Mißtrauev on i .Frcknzfeld," meint schließlich , ein f ecker unter den Buben. 1 I fyr( sdft Alts rmin Cr4 maA 4 t 0t l1-7v m " I M-nn-ti-t i ni4Lti. iiuui , nozhalonS steht da. Ader das istine Süge, wir sind hier nicht in Ungarn, & sondern Landsleute sind es, Schwaben l ,,n Banat, bei denen wir heule ins Quartier kommen. Spürbar wich der Tru langer ein F'mer Krieasmonai an uns. Tni (51,- Iffil, der Heimat wieder nahegrückt zu . in, löste alle vergessene Fröhlichkeit ep. ) Wir gingen zu zweit an diesem Abend i j)!f Entdeckungsreisen aus. Zuerst er nerte ich mich an das kleine blaue ?!ts am Ende der Torsstraße. Tas . yk eine Weinschenke. -Aus dem Wege l:y)''-n machten wir Bekanntschaft mit In'm dicken fröhlichen Mann, der uns Wint Tämmcrschoppen einlud. Er stellte uns 7or als Haupischmeinezüchtcr i Ortes. In der kleinen, behaglichen 4 neipe faßen wir daim aus altersbrau i Holzbänkea und schmeckten vom feu in blutroten und vom süffigen iern : igelben Wein. Wir sprachen Kenias ,ftillem Behagen genossen wir die -e Sicherheit des Dqseins das Ge Ansein unter Ttammesgenossen. Vom zutfchtum in der Fremde und vom Mutschtum daheim haben wir schließlich nörochen; mit dem alten Wirt, der sich '1 erinnern konnte, daß seine Groß i,rt aus dem Badischen stammen. Von ,'-lach meinte er. Tas war auch schon i Zeiten her. Anno 1789 waren sie wandert, zuerst nach Amerika, dann AAt nach Ungarn. Maria Theresia, iiiniiilierna) Kaiserin, lMte die hei schllosm Bauern im Banat angesiedelt, h .'&mitr. als Pionier der gcrmani, -jj. Wett gegen eindringendes Slawen lU Aus den weiten, unbebauten Fla I U schufen die harten Bauernhände das ' -,!ik VZeizenkand. Ein zähes, raffe '"ußicS Geschlecht war es. das in de 'vizerberdea der Tonaus-ümpfe aukge ß-rrt hat und hfrut If inliifinhr (int ' Hf C-r Loblstaud auf der iamea Scholle .as weißt Brot und der edle. Wnn zvraazen mit veuiiily von i 'i ände Arbeit und ibrem S,a,. I .. r trrit ? 7 njeie siisnuno singen an , ;n'n über d Not. die das Teutsch ' r.jetzt bi unten auszustehen habe, . 'hm Banst zu Ungarn gehöre. war es selbständiger Gtenzbe lik' bevorrechlet und verwöbnt von der y L,.it Regierung: heute will das Ma i"i-n!um alles Teutsch ausrotten. Tie .rt.'.r lernen Ungariisch in der Schule, y chaus? hören sie Teutsch? schließlich j; n sie feint Sprache richtig. Und ,r t'J't Freund begann ein schwer ,;! Selü'ifd zu fingen, dcl in V't .jj i emZklsrg: gib uns unsere Frei 't"ViU-ia'. Leinen Sohn hatte er zz tknburz?! Sscksen. nach Her ,,!sdt. auf die Schul? getan, damit " n Tu'.lk lll&u 'S Spät in der Nacht find wir aufgcbro chen. Aom Zag und feinen Erlebnissen erfüllt, vom Wein gesteigert, sangen wir die alten geliebten Vollslieder in die lichte Sommernacht hinaus., TaS- Bild des Orion, des WintcrgestirnS, das ich seit Monaten vergeblich am mazedoni schm Himmel gesucht hatte, leuchtete mir plötzlich, entgegen, und ich. grüßte in. ihm die Heimat. , Gute Taae kamen Ickt für die , Teutschländer, wie die Kolonisten uns nannten. Wir haben- gegessen und ge trunken, als wären wir wirklich daheim In einer Wirtschaft war Massen quartier belegt.. Seltsam sah eS abends ' varin ant: 25er Wachthabende saß bei einem Azetylenbrcnner und las, die ab gelösten Pasten und dielleicht noch ein paar die sich krank fühlten, schliefen auf ihren Schlafstellen. 'Tie übrigen 20 Lagerstätten ober standen verwaist in dem Tanzsaal. " Denn bald hatte jeder so eine Art Verwandtschaft im Torfe .gefunden. Der eine war zur Metzel suppe eingeladen, der andere zur Kinds taufe, ein dritter feierte Polterabend, und unser allseits beliebter Pantomim spieler verschwand regelmäßig bei Ein bruch der Dämmerung in geheimniß voller Weise, um erst bei Morgengrauen, zcin Muiiunskrument unterm Arm, wie der aufzutauchen. , i Am Sonntag gingen wir feierlich zur Kirche. Da bekamen wir das alte wurt tcmbcrgische 'Gesangbuch in die Hand ge drückt, in dem so viele geistliche Lieder stehen, wie in keinem andern deutschen Gesangbuch, und Sprüche, für jeden Tag des Jahres einen. Seufzer am Sterbebette eine? Anverwandten. Seuf zer für ein arme Seele. Andachten und Gebete für jede Stunde des Tages. Auf der Galerie saßen dichtgedrängt mir Feldgrauen, während unten das Dorf nach Alter, Geschlecht und Ansehen sorg sam getrennt, daö Kirchenschiff nur schwach bevölkerte. Wir besuchten daS Gemeindehaus, an dem Tafeln von der Gründung des Or es anno 1792 erzählten. ' Im Ratsaal betrachteten, wir die als Fries eingelas fcncn Oelgemälde. welche die Einwohner schaft im Stolz auf alten Besitz und Wohlhabenheit, auf treubewahrte hei mische Sitten, von einem fcinMr'siills' Landschafter hatte ausführen, lassen. Saure Wochen, frohe Feste." von der tatgcwordencn Weisheit des Zaiiver lehrlings zeugten diese Bilder. Tas schöngehörnte. grauweiße Vieh auf der Weioe. die heftigen ungarischen Brauuen vor Pflug und Erntewa-ien, die wim melnde Schafherde mit den Hunden, Kirchweih, Taufe. Hochzeit und- Begrab nis waren geschildert. , iiiaasuciir iMgdertcn wir durch, die Torfgassen und waren, der 'eine da. der andere dort, zu Tische gela, de. Mau trat zuerst in di, Küche, wo, es nach ' Friedensschlachterei roch, uns fagte sein. .Grüß Gott. In der Wohn st übe nebenan wurde dann aufgetragen.. Eine Knöpflisuppe und Wellfleisch, das man In smiren.Rahm tunkte, dazu gabs Ouittenfchnitte und Salzkartoffeln, dann folgte der Schweinebraten ' mit Kohl und schließlich die MMsfteisekine Art Maultaschen. ES wurde dafür-ge sorgt.-daß dcr .Vetter" auch recht 'zu langte und vom klaren Weißwein einen guten Schluck tat. Beim Roggenkaffce und einer Liebes gabenzigarre vergingen die kurzen tun den des Nachmittags. Tie Großmutter erzählte. In ihrem dunklen Tuch um den schmalen, scharf gezeichneten Kopf sah sie aus wie ein Holzschnitt des Al brecht Türer; die niedere Bauernstube, umfing uns traulich mit den kleinen Fenstern und fchattcndunklen Ecken Tie Großmutter erzählte., vom Krieg. Und daß die Deutschländer eine gute Sache, hätten. Im loer J3hr damals als wir In Südungarn zum Feldzug gegen Serbien aufmarschierten, hätten sie auch Einquartierung gehabt. .Sie ha e weiche Blut, die Deutschländer". nieinte fit, e weiche Blut", und nun war alles so anders gekommen, als man es gehofft hatte Der Servianer, der verhaßt drohte übe? die Donau zu komme. Es gab unZ einen Stich, daß hier Lands leute die ersten sein mußten, denen der nachdrängende Feind über den Hals kommen würde. - - In der Nacht gabs Alarm. Flüchtende ungarische Soldaten, ohne Waffen, ohne Gepäck, brachten das Gerücht, der Feind stände 12 Kilometer von hier. Haftig, ohne sich halten zu lassen, stürzten sie fort in die Dunkelheit. Der Posten mel dete. In all Stille packten wir zu lommen. macylen unsere Lastwagen fahrbereit.- Dos Franzfelder Idyll schien ein jähes Ende zu finden. Bald stellte es. sich als ein falsches Gerücht her. ouS ober die Kolonne bekam am nach, ften Tag Marschbefehl. Das Zigeuner leben fing wieder an. das Kamvieren uf den Wagen oder im Zufallsquartier . . Soldatenabschied-rfl kurz. Wir hat ten nochmal tüchtig eingeschenkt ' vom Paradeisweia beim - Weinbauern. fchwenktea unsere Müden nach den dielen winkenden Handen, fangen und lachten, bek unter der Fröhlichkeit lag ein weh munges eiuyl. Es ist doch gut, daß die Krauen Zn unbewachten Augenblicken uns nicht ge stehen, wie gleichgiltig wir ihnen sind. 9 Deine Tischnachbarin wirb doa lan Hnd borbereiten, daß Du ihre kleine Hand bewundern mußt. - . All weiblichen Reize möge unwider jtkhlich sein, ober der Hustenreiz ist doch unwiderstehlicher. w Auch Zn schönen Frauenauaen ist nicht alle! Gold, was glänzt. ' i Ein guter Haulöater muß drei Psen ?'gk baben. den Ebnnp'enniz,' den Lehr xfennig und den Notpfennig. . . Tie Fraüen mit sch.-riittn Auzen .Knunul M:.uut tinem blau dasou. ' ,. :;:.;. ; ,. ..' ': . .. !' 5. .," u " . ' ifU; , - ' 1 - - I J ; ' , , """ r tf vA . - ' -' . i i ' . .' , , ...,,,, ;i ., , ..- . ' I . , .., . ' . f . , .. .. ' .. " tt l ' . i " ' , I - rh A'4 I , "-'- F'l ' - i '. ' - ...... i , . I - . I vn h t . i ' ' I e K' i'" Ä 9 ' f ' v 4 ' . rr7it ' ' JJA) - i . . ,114 'MVC AM ' . ' .', " . Alf.fVit-!;, t im i win'-'' . '-.un nf nunA,--.! 1 tph, i i -4'szs' Ci&'vf n wi, pl ivi, ' I i i il USjcAhm , 1 fr, tn-n f i.; a kknt ) FfPf;'T' I ' ' I ! 1r-Ui ii ii t-- I i' ü'i i t " a -1 1fnfh itlMt,tf " ' i, U II q M Ui ' li u- "tßt V i'. ?4-'l , 4 U ryl r ü 5 11 ' lt' thAtsy, 7 fA9 1J . : - , iT'Jn vv ' ' f 'iI5w4iJ: lH''.Är WT. f 5 vx 7rbMi iÄ 7?-kr "li1 v& ,,,'Ä?7 uiliVfe, Bl lc&-SL AlMXL&?hi Alkslitdte iathaus tu Pag , - Im Lande der Tichecho-Slowaken. t (Arncr ?und.) III. Gegensatze in Prag. ' An der Straßenecke vor unserem Ho tck. einem der ersten Prags, steht eine Uhr,- deren Ze.iger immer dieselbe Zeit weisen, halb sechs. Melancholisch hängen sie nach unten. Auch andcrortS habe ich dikle tote Uhren gesehen, an Türmen, in Kaffehäuscrn, selbst in Rcgierungskon toren. Und diese toten' Uhren stehen in schar fem Gegensatz zu dem fieberhaften Gang der Ereignisse.- - . In ein paar kurzen Monaten hat sich hier alles verändert.. Wie ein ; wilder Ctubach kam es über die alte Stadt. Ein König wurde enttront. Unzählige Beamte- wurden gestürzt. Aus einem ver, lvunen Krieg wurde ur der schwindeln den Eile, mit der die Sonne schillernde Regenbogen in den , Gemitterhimmel haut, ein neues .Reich geschaffen. Aus der ungeheuren Blutlache, in der die Welt zu ersticken droht, entstand die junge RepiMk - der - Tschechoslowaken. Neue Männer kamen und mit ihnen neues Leben. ' - Viele der Uhren Prags 'aber stehen still, Tag für Tag. seit Monaten. Man bat berge cn, sie wicr in Gang zu, setzen wchl in der Zeit, als dem Lande die Freiheit anbrach. Und jetzt stürmt man der Zukunft entgegen, dem Glück, und kümmert sich nicht mehr um die Zeit. -:,. Es gibt in Prag eine Anzahl Pracht voller .Gasthauser mit Sälen wie sie Paris ' oder London auch nicht schöner -hat. Tort , ißt man auch in. diesen Ta .'gen der Hungersnot reichlich und gut: 'Hammelbriten'' Sckwemsbraten. Och -fcnftcifch selbst an den fleischlosen 'Tagen der Woche spurt man hier nichts - von Mangel. Und das Fleisch ist nicht rationiert. ' Man erhalt soviel man wünscht. Auch Wein und Bier gibt es. Teuer ist zwar die Sache Wer sich fatt essen, will, gibt dafür dreißig Kio neu aus. Ungefähr ebensoviel kostet eine Flasche Wein. Aber das ist heute die zweite Frage, die erste ist. ob man über Haupt etwas erhalten kann, : Nun, es ist allcS da, foqsr noch gute Musik. Ein paar wenige Straßen wei aber wohnt das hohlwckngige. Elend. Es ist in Prag vielleicht dieser Taa: so: s von je hunder! Menschen hungern neun. zig mehr oder weniger, neun leiden un .i der Teuerung, ohne eigentlich zu dar,, den einer aber lebt nis. Der eine eben hat viel Geld und kann den Preis zahlen. Tabak, Zigarren,' Zigaretten find rat und sind .seit lanizem schon rationiAt. Wer aber Geld hat. kauft sich soviel er shaben will, in jedem CafS, in jedem Re fiaurant. Zuweilen, werden Zigarren und Zigaretten öfferülich den Gästen n geboten doch jo, daß eine Zigarette, d ren Preis im gewöhnlichen Handel zehn Heller ist, eine Krone kostet: eine Zl garre, für die man sonst sünfunddreitziz Heller zahlt, zweieinhalb Kronen. ' - Tag ist also der Schleichhandel. Ohne diesen Handel könnten die Gasthäuser überhaupt nicht leben. Ihm verdankt man vor allem auch die reichlich? Jleifchspeisen. Fleisch wird sonst von Siaatswegen auf den Kopf und die Woche achtzig Gramm bemessen. Dieses Fleisch kostet dann, wenn ich nicht irre, fünf bis sechs Kronen, das Pfund. Aber es gehen Wo. chen, und es brauch Ausdauer und viel leicht auch noch anderes, um zu dem schmalen Ctllcklein zu gelangen. Der Gastwirt aber kauft .unier der Hand" draußen auf dem Lande, der fünf, und verzehnfacht den Preis -und kann feine Gäste bedienen. - Ein höherer Beamte erzählte mir, daß seine Familie Wochen und monatelang lein Fleisch sehe; nicht weil es'gerad am Geld fehlt, den erlauben' Preis zu zahlen, sondern weil die Schlächterei laden und Selcherläden geschlossen sind und nichts verkaijfen könne. Und fo sei eS in llcn Beamtenfamilien, bis hoch hinauf, versichert er. Ich glaub es gerne, denn ich habe von vielen Sei teg dasselbe gehört. ' , ... - Ten Gegensatz, der hier vor aller Augen offen daliegt, konnte der höher Beamte nickt seen. Er fand es am Platze, daß man im feinen Gii'thaus für teueres Geld soviel .Fleisch essen sän, als man , wünscht. Auch die große M'brzahl nw tcinnofTH sckeint derselben Meinung zu sein. Und .da! ist doch etwas sonderbar. Eines cbtrts sah ick, ein peer e'eaart kleidete Xuma fcn Larkett lii Ztniß j Von R. F. Anrz. schen Theaters eirr Stück braunes, treckt nes Brot csseru : . Tas ist ihre Abendmahlzeit," sagte man. mir. "'In den' meisten' besseren Häusern gibt es jetzt vielmär in der Woche nichts als ein Stücklein Brot. Der Mittelstand lebt nicht besser 'als die Ar beiter." Tie Tarnen im Festkleid und das trockene Stllcklein Brot auch ein t gensatz. Ueber die Bühne ging Schnitz-, lers Professor Bernhardt". Ob das. das karge Nachtmahl, würzte? . Mr. hörten in Prag, den Lehrerchor. Und das ist- sicherlich einer der besten Männerchore, die es- überhaupt gibt. Nicht oft im Lebe bekommt man etwas zu' hören, das der. Leistung diefsr San ger gleicht. Bekanntlich ist Böhmen, ein musikalisches Land. Fast jedermann musiziert. In. Prag gibt es jeden Abend mehrere große Konzerte, stets vor vollbesetzten Sälen. In diesem Lande der Harmonie lassen sich aber zwei .Dinge, nicht zusammenstimmen Tschechisch und Deutsch. Das wa früher schon eine Dissonanz. Seit der Republik ist es, nicht besser geworden. Vieles, vieles hat sich in Böhmen - seit dem . letzten Herbst verändert; dieser Ggensatz aber nicht. Tie junge Republik hat alle Titel. Klassenvorrechte und Orden abgeschafft, Eine seltsame Auszeichnung ist' dafür eriianveru. t Ehrung der pounschen Verbrechen. Von jedem Staatsmann, mit wenige Ausnahmen, von jedem Manne, der in diesen Tagen eine Stellung oo Bedeu tung hat, saat man es mit Stolz., er war so und sodielemal .ingefperrt ode? er Wut; landesflüchtig oder er. war schon daran., aufgehängt zu werden. . Oft fügt man diesen merkwürdigen Orden gleich die Vorstellung bei: 'Herr er saß zwek Iahn in Jlnsvruck." Oder: Herr Z., er war schon zum Tsde verurtlllt." : Landesflucht, das, i.ft das mindeste, der iedkiasie Krad. Im- Lande, .der Ehrenlegion- gilt als ummkopf, wer Nicht Mit sunsundvier. zig Jahren dcls rote Band im Knopfloch hat. In Böhmen' gilt heute das als ehrenvollste Auszeichnung wa vor kur zem noch, unter dem Szepter Habs burgs, als ein falweres Verbrechen galt. Allerdings ist diese Auszeichnurig auch schwerer erdient als das Btfnd im Knopfloch. Ohne Zweifel wird. die Tschecho-Tlo wakei eine der meiftrepublikanischen Rc Publikcn werden,' wo ' der Bürger die freicste Frheit genieße kann. Heute aber ist der Weg zum Präsidenten die fer. Republik mit Bajonetten eingesäumt, wie eine gute Landstraße- mit Obstbau men. Man hat mir erklärt, das fei von der Zeit an. als ein Skudent den Präfix denten erschießen wollte. Neben dem vielen, was ssch in Prag verändert, steht auße?,der erwähnten Deutsch'Tschcchenfrag: weniges, was gc blieben ist, wie es vordem war. Zwei reckt verschiedene Tinge sind zu nennen. Das ist vor allem die Gastfreundschaft und die herzliche Freundlichkeit dem Fremden gegenüber. Wir vier Schwei zer hatten während den vier Wochen un ftrcs Aufenthaltes recht oft Gelegenheit, diese schöne, alte und dem Tschechin hei lige Sitte zu bewundern. Sie soll, wenn man die Eigentümlichkeiten Prags erwähnt, nicht ver-ssen werden. Tie andere Eigentümlichkeit find die Turnvereine, die Sokols. SokoU kennt man den Turner, und Sokol heißt Ad ler. Hunderte von Vereinen sind übers Land zerstreut; sie zählen hunderttau send und mehr Mitglieder. Der Zweck war einst, durch Turnen den Körper stark und geschmeidig zu machen, durch .die Gemeinsamkeit der Uebungen das nationale Bewußtsein! wecken und so der Befreiung des Landes zu dienen. Jeder Tscheche redet mit warmer Be geisterung vom Sokol. In den Okio' Vertagen sollen es di Sokols gewesen sein, die ohne Waffen 1: bet gteßens Stadt die Ordnung aufrecht hielten. Es ist darum in Prag auch kein Blut ge flössen. Gibt es eine höhere Ehre, ein größeres Lob für di Sokols? Mancherorts hörte ich es mit Zuver ficht: - , .Wen ein Hungerkriez ausbrechen sollte oder wenn es ' zu einer Revolte käme dann schicken wir die Sokols auf die Straßen, grad s, mit leeren Händen. Die werden mit Fmindüch keii und Ruh? jeden Aufstand unter drücken. Andere Waffen braucheq sie nicht In der Ttadt Pilsen. Früh fuhren wir im Automobil von mzz I3il ' , , H . Es war ein grauer, kalter Marzmör gen. Ueber Nacht hatte es ein wenig geschneit. Auf den Wasserlachen lag eine dünne, Eisschicht. Die Straßen der innern Stadt warcg noch menschenleer, überall war . noch nachtliche Stille. Tas gab der schönen lravt ein iraurrgcs Ausseyen. man hätte glauben können, die Häuser mach tcn wie die Menschen, in der Nacht ein anderes Gesicht als am Tage. Nur die Vorstadt Smichow war schon erwacht. Die Vorstadt 'Smichow mit ihren Fabriken und Werkstätten kannte die Ruhe nicht. Die Arbeiter zogen zu ihren Wcrkplagen; Scharen bleicher, müder Menschen deren düstere Mienen seltsam. zum trostlosen Himmel, paßten. Schmucklose Häufer' standen da in langen Straßen. Aus tausend blinde. Fenstern blickte- die, Dürftigkeit herab. Jeder Winkel erzählte von Mühe und Schweiß. Etwas Starres und Wesens loses lag über mesen Hausern lag auch über den Menschen, - die schwerfälligen Schrittes durch die. Straßen zogen. . -Nur eine Straße konnte man sehen immer nur eine Straße. Sie folgten sich schnell und wollten kein Endeneh men. Gleich einem finsteren- Wall lager ten sich die Dächer rings' im Kreise. Ueber die Dächer schössen wie schwarze Pfeile die hohen Schlote in die schwere : Luft und stießen qualmende WolZcn aus; ' gelbe,. bra.:ine, schwarze. : Endlich Zag das freie Land vor uns. Weite fruchtbare Täler und sanfte Hü ; gek. Ue beiall stand der Wald, große dunkle Inseln in der gewceitige Fläche . des urbare. Bodens. Welch ein Unterschied zwischen diesem weiten, freien Lande und der bedrücken den Enge der Arbeiter und Fabritstadt! Hier die wohltuende Ruhe des Morgens, die noch wie ein erquickender Schlaf über der Erde lag,' dort die gequälte Unrast der vielen hundert;-Menschen, die der Hunger' derwärtspeitscht in - die uner -sÄtliche- Schlünde der- 'fauchenden Un geheuer. .- . ,? ,.:;,- ,.' , Es, 'war bitter kaltt Draußen im offenen Felde lag der Schnee höher. Die Bäume standen schwärzlich, mit Winter dürren Zweigen. 'Nirgends war noch eine, Spur von Vorfrühling. Auch die Landstraße war leer. Nur selten jagten wir an einem Fuhrwerk oder einsamen Wandersmanne vorbei. ' Diese Landstraße! Sie zog sich in unabsehbarem Bande vor uns hin über Bodeuwellea und Hügel,, durch ' weite, ebene Talsohlen. Sie lag offen vor uns da, meilcn- und meilenweit. Wir jagten dahin mit einer Schncllig kcit von neunzig Kilometern in der Stunde. Es war eine tolle Fahrt durch daL tote schweigende Land. Hinter den Tannenbärtcn der' Hügel standen blaue Berge.' Sie wuchsen merk würdig schnell in die Höhe. Die Obst bäume am Wegrand huschten vorüber wie graue Schatten. DaS ganze weiße Land, mit seinen schwarze Wäldern ' schien in rasender Eile unter uns hin wegzugleiten. Der Motor ratterte und lärmte. Eine Brücke. .Der Wagenhebt sich mit einem Ruck und senkt sich wieder mit einem Ruck. ' War Wasser im Flußbett? Unmöglich zu sehen. Ein. Graben, ein kleiner Graben auf der Straße Hop pla! Wir fliegen hoch von den Polstern. Weiter! Ein schwarzer Punkt vor uns, ein Fuhrwerk. Die Pferde steige in die Höhe. Vorbei . . ' Wir fahren, durch das alle Städtlein Bervun. Ein paar winklige, enge Gas fen, ein Marktplatz. Ucberall Pflaster steine, große runde, die teils hoch aus dem Boden hcrvorstehenteils darin der funken find und Löcher zurückgelassen ha bn. Eine' gelbe Kirche mit klobigem Turm, der schwer auf die niedrigen Häu. fer drückt. Ein paar Kaufläden, ein kleinstädtisches 'Kaffeehaus. Unter der Tür ein schwarzfrackiger Kellner mit grauer Serviette. Gruppen von Men sclxn auf der Straße, die langsam ein hergchen oder beisammenstehen und olle ' anscheinend nichts zu tun haben.' Ta wir langsam fahren müssen, erklärt unö der Chauffeur, ein Militärfahrer tn Uniform: - .Das ist der schnellste Wagen von Prag. Vor ein paar Wochen bin ich mit einem Ingenieur nach Budapest gefah- ren der flog bei einer Kurve heraus und brach den Schädel und blieb tot lie gen." , - . Unser Auto führte die Regierungs flagge, weiß-rot. Und dic Sch'iliugcr.S rief pns begeistert zu: ,Rasbar!' "Jetzt war es wieder die gerade, breite Landurabe. buickend Zaumi&atitn m beiden Selten., das Rasseln des Motors.! - Die Landstraße glitt wie ein langes Band unter den Rädern hinweg . Wir kamen ins Gebirge, durch stille, einsame Tannenwälder. Wi kamen wieder in die Ebene, wo Dörfer, Felder und' Teiche waren, wo .kleine Städte la gen 'mit Hüttcnwcrkcii und hohe Kamine mit lange Rauchfahnen. Darin hm Piljen. " Hinter einem finsterm Tannenforst lag eS man sah nicht die Stadt, man sah nur die hochragenden- Fabriken und die Hunderte von Schornsteinen ein Wald von schwauett Säulen, die ein Dach von Rauchschwaden und Dampf Wolken trugen. ' Die Stadt sahen wir erst spater. Sie lag sozusagen im Schatten der gcwalti gen Werkstätten vergraben. Es- ist eine alte Stadt mit alten Hau sern, auf die jahraus, jahrein der Staub und Ruß ihrer unzähligen Fabrikschlote fallt. Felt, die Straßen sind schwarz alles in dieser Stadt, die Menschen und die Tinge, scheinen' den großen Werkstätten Untertan. - Auch Pilsen hat seine? Marktplatz. Auf diesem Marktplatze wurden im Jahre 1634 vicrundzwanzig Anhänger Wallen stcins hingerichtet. ,Bon vielen Markt und Rathausplätzen der bötzmischen Städte erzählt man uns von alten Hin ricktungen. Sie scheinen eigens -dazu geschaffen zu . sein. . Pilse ist weltberühmt gcworden durch sein Bier und feine Kanonen.' Zwei Na men sind mit der Stadt-eng verbunden: Skoda und Urquell. ' Wir fuhren zuerst zu den Äodawer ken. ' . . ' i An die zwei Stunden waren wir durch ein, stilles Land gefahren, das noch tief im Winterschlafe lag. Jetzt, waren wir mit einem Male .mitten im gewaltigsten Lärm der Arbeit. Durch Hallen kamen wir. ungeheure, wie Gigantenhäuser. Als sich die Tü öffnete, schlug uns eine heiße Luft ent gegen, eine Luft, die durchzogen war von Kohlenrauch und Dampf, dem hrenz lichcn Geruch qualmenden Oeles,'eine Luft, die erfüllt war vom hundertfa che Gebrüll riesenhafter Maschinen. Es rasselte, klirrte, dröhnte, hämmerte, don nerte, pfiff, schrie, . heulte hundert Laute und Geräusche vereinten sich un entwirrbar zuein?.r einzigen mächtigen Stimme. Ungetüme von seltsamen Formen be wegten ftch,- glitten durch, die schwere, neblige Luft heran, hoben spielend leickt tonnenschwere Eifenklumpen, trugen sie von Ort zu Ort. Ricsenrachen mit einem einzigen Zahii bissen und hackten auf roiglühende, unförmige Eiseybalken, groß und dick wie Baumstämme. Lange Halse bogen sichln Eifenhahnzügen und warfen wagenweise Alteisen in die weiß glühenden Schlünde ' zehn sperrten sich in einer Reihe auf, vielleicht auch zwölf und mehr.. Aus Kirchturmhöhe senkte sich .schwere Ketten herab; tiefe Erdlöcher taten sich auf. ' .;., Der Lärm betäubte und verwirrte. Man verstand nicht die Maschinen in ihren mannigfachen Formen, man be achtete nicht die Menschen, die sie nach ihrem Willen lenkten. Man sah nicht die Menschen sie krabbelten in zucken den, schnellen Bewegungen über den stau bigen Erdboden, zappelten emsig und schienen dennoch kaum vom Fleck z kommen, wählend die ungeheuren Eisen arme scheinbar langsam und gemächlich dahin und dorthin greifen und. mit ein drucksvoller Nachlässigkeit gewaltige Ar, beit verrichteten. , Sie hingen an ihren Maschinen die Menschen, wie Käfer an Bäumen. Ge duldet nur schienen' sie zu. sein; die Sckla ven dieser gewalttätigen Wesen, die Eisen, die Berge zu zerstampfen vermoch ten die wohl' in Wirklichkeit die Her ren der Welt- waren. . Was war die Stimme dieser Wesen gegen die lächerlich dünne Stimme der Menschen! Jeder Ruf oder Schrei aus Menschenbrust ging lautlos 'darin unter, und das machte alle die zappelnden, em sigen, rußgefchwärzten Menschenfiguren noch kleiner und unscheinbarer. Und- das machte die großen Maschinen noch ge-- waltiger und gab ihrer Ruhe etwas Fin, eres, eine rücksichtslose Entschlossenheit,' die 'Furcht einflößte. . Und dennoch klang aus dem brutalen Lärm herauf ein tiefer, dunller Orgelton - das war wohl das mächtige Lied, das sieghafte Lied der Arbeit, das hohe Lied der Welt und der Menschheit .. . Wir gingen durch die Hallen stun denlang. Und wir sahen nur einen klei ncn Teil der Skodawerke. Krieg und Friede vereinen sich hier. Zerstörung und Aufbau. Der Krieg ist Verstummt. Alle die taufend Maschini.n, die sonst in raffinierter, bis ins Feinste ausgeklügelter. Arbeit Tod und Beider ben bereiteten, stehen still. Eine Halle ist da mit mehreren Tau send Drehbänken. Die Treibriemen ra gen kn die Höhe wie ein Wald und der decken den Hintergrund, man kann nicht das Ende des Raumes seöcn. Früher wurden hier anderthalb Millionen Ge wehrgcfchosse im Tag hergestellt. . Mehrere Tausend Drehbänke sie stehen alle still. Unsere Schritte' hallen laut und schwer an den langen Wänden hin und verlieren sich im Wald von Rre men. Leer ist der gewaltige Raum. Er scheint schon lange verlassen. Mah hört von weit her den dumpfen Lärm aus den andcrn Werkstätten und der Erdboden zittert leise. Der Krieg ist verstummt und der' Friede redet. " ; Ist es so: Hat di Vernunft über de Wahnsinn gesiegt? Ein ganzes Stadtviertel bilden, die sogenannten .Hinden burgwerke. Weike Gebäude, in Reih und Glied, groß maßlos.' Sie entstanden auf Befehl des berühmten Feldherrn.. Tel verlangte: Mehr Kugeln und. mehr Kriezsmaschi nen! Sie sind nie in Betrieb gekommen. Sie wäre tot gebore eine monströse Frucht menschlicher Klugheit und mensch licber Torheit. Jetzt sollen die großen Werkstätten um. gebaut werden. Tie tschecho-slowaki. fchcn Eisenbahne brauchen Lokomotiven und Wagen. Das Land braucht fo vie Ifi anderes mcbr. großes nd kleines. Ta mögen die Treh denke bald wieder aujurrtn beginnen, Der Krieg ober liegt nicht imt. Nu? ein kurzes Stückle! Wegs ist i bis zum Raum, wo die Kanonen liegen. Ganz kliine, zierlich Gcbjrgsgeschlltzk. di ei,r Mann aus den Rücken tragen kann.. In allen Größen und Formen, schlanke.- langhälsige Schiffs Vcschiitze, klobige, grobmäulige Mörser. ' Bis bin auf zu den 30.5er und dem 42er. Und auch das neueste noch: Ein Rohr, das über hundert Kilometer weit schießt und jlcoenundvierzig Meter lang ist. - Friedlich stehen die Geschütze da. Schön ausgerichtet liegen die Ndhre auf einandergeschichtct.' wie harmlose Spiel zeuge für Ricsenkinder. Blank poliert, zierlich man kann S kaum glauben, dckß sie vielfältigen Tod in sich bergen. Selbst die großen Mörser, die mit weni gen Schüssen Städte und Festungen tn Trümmer legten, machen in der gcwal tigen Halle nicht den Eindruck ivie auf freiem Felde, wo sie Busch und Damm überragen. ., - - Nicht weit von den Lagern der fert! gen Kanonen sind die Oelbädec. Und das ist das große Geheimnis. Die Rohre werden erhitzt und in Oel getaucht. Für jedes Kaliber ist die Tem perstur verschieden. Ohn dieses Oelbad würde dit Roh wie uns der Jngmieur bttfichntt ftfion beim eilten ßcfiuft i Stücke springen. Man hat von Ausständen und Bol- schewismus i den Skgdawerku geredet.' Bei unserem Besuch war nichts davon, zu merken. An vielen Maschinen waren wohl Flaggen; aber daS waren die Lan desfarben und nicht die Farbe der An archie. Ein ganz kleiner Umstand fiel vielleicht auf. , Die unS führenden Her ren grüßten ehrerbietig jede Arbeite?. Dhne Schminke. Amerikanisch Aerztin wettert gegen di Hsutmalerei. (m:i .rjt m,-,-. . um cm uiigeicymtniien Plluiopilcl wendet, sich Dr. Belle E. Eskridge, die in einer tezanischcn Stadt der ärztliche PraziK 'ohliegt, gegen die bei. ihre Ge schlechtsgenossinnen immer mehr ein reißende, Unsitte des SchminkenZ. Schminken ist selbst, unter den besten. Verhältnissen eine widerliche Angewohn hcit," laßt sie sich vernehiöen, .und di Gewohnheit so vieler unserer Mädchen, eine schmutzigen Puderfchtvamm auZ der Bluse zu ziehen und sich Nase und Wangen damit einzureiben, erfüllt mich mit Mitleid für ihren Kopf, der sich ein bildet, dadurch für Männer cnzichender zu werde. Glauben die Mädchen denn wirklich, daß die Männer die Camow flagenicht durchschauen? Die Männer wissen,, was vorgeht, und amüsieren sich. Schminken setzt die Frau herab, gan gleichgiltig,. welcher Gesellschaftsklasse sie angehört. Die Frauen, welche ihr Ge sicht grünlichweitz anftreichm, und ihre Lippen rot färben, find die schlimmsten von allen. Kann irgend ein Mann Ach tung vor einer Fra haben, hie sich wie die. niedrigste Art voa Ballettmädchen malt und auf den 'Straßen.. herumläuft. . angetan nach der Art der Theda Lara und ändert Vampire ihrer Sorte? Ich glaube wirklich, diese Schminkmut hat etwas Krankhaftes an sich. Der Umstand, daß es Frauen gibt, die, ihr Gesicht in dicsex Weise verunzieren und wissen müssen, daß es s etwas! in Wirk lichkeit überhaupt nicht gibt, kann nur dadurch erklärt werden, daß bei ihnen etwas im Oberstübchen nicht ganz richtig ist. Keine Nation kann sich über die Höhe, hie voil, ihren -Frauen erreicht wird, erheben. Jedermann eiß das. Wenn wir diese Unsitte sortgehm lassen,' ohne etwas dagegen zu tun, wird sie schließlich zu einem nationalen Fluch werden Und wennes noch einen Sinn hätte! Wenn Mädchen, die Stellung suchen, -sich einbilden, daß der Geschäfts mann sie icht durchschaut und ganz ent schieden lieber ein Mädchen anstellt, daZ eine natürliche Farbe oder auch gar keine hat, als eine Bewerberin, deren Vangen mit künstlicher Rosenfarb, verbessert" worden sind, täuschen sie sich gründlich'. Männer wollen ke in Vampire als Ste nographinnen oder zur Frau; sie wollerr wirkliche Frauen ohne, Camouflage" Es liegt viel Wahres in dieser Ao-fcr tigung, und vielleicht hat die Dame recht, wenn sie als Heilmittel gegen diese Un sitte empfiehlt: Man lache die ge schminkten Dame'n gründlich aus und sis werden bald anderen Sinnes werden!" Es liegt viel Wahres in dieser Absei tigung, aber nutzen wird sie nichts, denn die gestrenge Frau, Doktor kennt die Mädchen nicht ,.,. und die. Männer erst recht nicht., . ,." Tie neuen Ausgrabungen in Pa- lestju haben, ivie der Amerikaner: Cambden M. Cobern ausführt, klar ge zeigt, wir sich ein übergroße, Gegensatz von Arm und Reich in den Stadien aus drückt, in denen Christus zumeist Jer kehrte. Jesus und fdn Jünger waren arm Leute, aber die Ufer des Sees von Galilai waren ei LieblinMatz für d Sommerresidenzen der mischen Reichend Denkt man an die piacktige Stadt Tiberias, die nächtigste Stätte m See. die in Christi Frühzcit erbaut und von Herodes zur Hauptstadt von Galilaa gemacht worden ist, prüft man die gewaltigen Ruinen von Samaria. besucht man jenseits des Jordnn Kz dara oder die noch prächtigeren Ruinen von Gerasa in dem TekaxoliS mit ihren 200 großen Zäulm und korinthischen Pila'tcrn, ihrem Triumphbegsn, ihren prächtigen Bibern und Zemvelz. ihrem Tdeatcr für 6000 Zulck,2uer und tfirern. jetzt aukznabenkn Bassin für Waffel feite, fo Hat man einen emj neuen 5:-f drucktun t;t Uma5buk2.Cb.iiZt).'