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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 31, 1919)
w ; iMLWWWWMM r ' " "; - WUM H ; . ' . r, ' n. ,5 War Bclaien 1014 noch neutralisiert? Der Fchen Papier". I j vclgikns Neutralität im Kriege 1870. Gefahren des Puffer. ftrtta" sfnalandS BrLckcnkovf.Polltlk. Antwerpen als eine ckuf la Herz Englands gerichtete Pistole. Belgiens Neutralität und I die britische Seeherrschaft. " V , Belgique formera un Etat iüdßpendcnt et pcrpetuelle ment neutre. Elle sera tenu H nhserver cetle mCme neu- Kralit6 envers tous les autres "Etats." ...... Mit bet Errichtung fccS unabhängigen ' und dauernd neutralen belgischen König ichs war Europa ein neuer Kleinstaat aufgepfropft worden, welcher weder eine geschichtliche Aergangenheit für sich in Anspruch nehmen konnte, noch mit seinen Wallonen und Vlamen eine voltliche Einheit darstellte. Das Köi'.igreich war eine biitifch-französische Schöpfung. Seine . Errichtung war erfolgt durch französische Bajonette und durch britische Kkiegsschisse. ohne deren lätngrciTcn v Lokreitzung von Holland nicht erzielt worden wäre. Die Haltung Englands, welches zunächst .auf dem Wiener Kon grefj die Verschmelz'ung der südlichen niederländischen Provinzen mit dem Norden begünstigt, dann aber Holland und die Öranier fallen gelassen hatte, stand in Uebereinstimmung mit feiner klugen Kontinenial.Politik, durch die Errichtung möglichst vieler Kleinstaaten auf dem europäischen Festland diests zu schwächen. Zudem sollte Belgien als Pusf gegen den xzfährlichen Expan swnsdrang Frankreichs die Nordseciuste entlang dienen. Frankreich ging von der Erwartung ans. dah ein französierte; Belgien linkt allen Umstanden unter seinen Einfluß gelangen müsse. lxt Deutsche Bund, diese Flickarbeit aus der Schneiderwerkstatt des Wiener Kongres. s?z. hatte sich miserabel benommen. Er ließ die belgische Revolution und den Verlust des Großhnzogtums Luzemburg üb sich ergehen, ohne einen Finger zu rühren. Warum auch? Oesterreich konnte sich in Italien schadlos halten. Preußen war nicht in der Lage, sich Luxem burgJ weaen mit England und Frank .reich anzulegen, und das gesamte Kwpp zeug der deutschen Kleinstaaten hatte so wieso nicht mitzureden. Der Wiener Kongreß hatte dem Deutschen Bund da Grofjherzogtum Luxemburg angegliedert, als Entschädigung für1 den Verlust der gesamten früheren österreichischen Nieder lande, d. h. der südlichen Provinzen. Die belgische Revolution trennte von diesem deutschen Bundesland die Westhälfte mit , ihrer deutschen Bevölkerung ab. wofür der Deutscht Bund die niederländische Provinz Limburg erhielt, wayreno oie Festung Luxemburg selbst Bundesfestung blieb. Die Auflösung des Deutschen Bundes und der Verzicht BiSmaicks auf die Aufnahme Luxemburgs und Lim burgS in den Norddeutschen Bund berel t'te'die Lösung auch des letzten BandcS zwischen Deutschland und dem kleinen Rest deS gesamten ftüheren nicderländi schen Besitzes Oesterreichs vor. ?ni hifb Lurembura BundcSfelluna. ZDie Intrigue Napoleons III.. Luzem k bürg durch Kauf von den Niederlanden I ftMnlrflA einzuverleiben, und der dar über, 1867, entstandene sranzösisch.preu t;f NonMkt idle Luremkmrger Frage. alö Vorläufer des Krieges 1870) mach ietv auch diesem längst schon unhaltbar gewordene Zustand ein Ende Die ,!Zolge war. daß aus rruy dwioj Erde ein neuer willkürlicher Kleinstaat ,n Island und eine neue .Nation' gebacken uroe: Die imposante "natiern luxem &ai war das Strsviel x ins u. )fc "- "r ' ' ' hes immerbin heroenhaften belgischen ZUnabhängigkeitskampfcS. Der belgische Staat hatte sich weder eigener Kraft erncbtet. noch tonnte ;t sich aus eigener Kraft halten. Das war schon durch die Bestimmung des. Vertrages der 24 Artikel vom 19. Apri! IM ausgesprochen, welcher die Schlei hm her eaen firankteicrj richteten bei Mischen Festungen bestimmte. Den Schutz. Welchen die Unabhängigkeit des König. Zeich! erhielt, war Ht von den Groß Mächten gewährleistete Neutralität. Ein Jinitj und zugleich eine Beschränkung jr Souveränität durch die Einschnü ing in die Pflicht, allen anderen Staa gegenüber die Neutralität strikt zu , wahren. Bon solcher Beschränkung iitim.fir fcfit t!rilt G iy . " " I ' nch die Bestimmung des Frieden! .raaes. welche den Vertrag vom Jahr 18'?) ändert. Auch au der klelnstaatlickjen Enge hat Mnira von anbeainn seiner siaat Vühen Ezistenz an heraukgesehnt. Solch V'brnit batte bereits zur Zeit der '.Lnigtsuche die Blicke auf den König -rt Sachse gerichtet. Der sollte sein itenmlanry so war das Kalkül, an "Oreufjen überlassen und dieses dasür die 'htinprovinj mit Aachen. Köln und jodlen, an Belgien abtreten, ein Pro ,?!, welchem aus begreiflichen Gründen 'gland und Frankreich widerstrebten. i 'ieseS Sehnen in dit ' Weite würd i jlarlick), als die BedölkerungZzahl Bel. Hni auf 9,000,000 Kopse empnstiez, '.--u Armee 200,000 Mann park wurde, h den engen Grenzen bedeutende 'stunae errichtet wurden, ein Kolo. '4 faltet voll mehr als anderthalb Mil. i!n Ouadratlilometer mit 15 Millio ? inrocnnein entstand und Handel i Schisfahrt in olle Well hinausging. ", dieser Kecke slrieg ausbra, k?n üch die RafnvWtt in Belsie srin. di; !al Mmhea zind dl Wn linke Nhcinufer der Rheinprodinz und selbst den rheinisch-westfälischen Jndu. striebezirk in das neue Belgien einzube ziehen. Aber die Neuregelung der europäischen BerlMnisse durch die Pariser Friedens konferenz als Resultat deS Großeit Krie geS hat den expansiven Bestrebungen Bcl giens lediglich durch eine Regulierung der Grenzen" geniige getan. Der Begriff .Grenzregulierung" bil bete eine der Requisiten der alten An nexionspolitik der früheren Zeit, und er ist mit so manchem anderen aus dieser herüber genommen worden in die Be stimmungen für den Friedensschluß, von welchem der Anbruch einer ganz neuen Zeit erwartet worden, war. Die Grenz rcgulierungen" haben stets eine der Hauptforderungen des Militarismus ge bildet und oft den Keim künftiger Kriege in sich getragen. Die Grenzregulierung für das Königreich Belgien, wie sie die Pariser Friedenskonferenz vorgenommen hat. soll nicht nur auf Kosten deS unter legcnen Deutschlands mit Moresnet und der Kreise Eupen und Malmedy vor genommen werden, fondern auch gegen das neutrale Holland gerichtet fein. Das neue Königteich Belgien, welches nunmehr den Schutz der Neutralitäts sicherung verlieren und von der Ein schränkung seiner Souveränität durch die 'Verpflichtung zur Einhaltung der eigenen Neutralität befreit werden soll, ist aber mit der .Grenzregulierung" ak tiv einbezogcn in das allgemeine Wirr warr, welches die Regulierung verur sachen muh, und hineinaerisscn in den allgemeinen Konflikt, dessen Keime die Neuordnung der europäischen Verhält nisse in sich trägt. Diese arbeitet wie der mit Pufferstaaten, deren Errichtung gleichfalls aus der Rüstkammer der al ten Zeit, aus der Verschmitztheit der al te Diplomatie stammt. Auch über dem neuen Belgien schwebt nunmehr das Da moklesschwert, welches noch stets auf die .Pufferstaaten' niedergefallen ist. Sein späteres Geschick ist unter die Drohung gestellt, als Puffer einmal zerquetscht zu werden. . Die Neutralität Belgiens ist von dem Augenblick an, da sie dem neuen Staats Wesen als Patengeschenk von den Groß mächten in die Wiege gelegt, ein höchst zerbrechliches Ding gewesen. Die erste Belastungsprobe hatte die Neutralität im Kriege 187071 zwischen Frankreich und dem Norddeutschen Bund zu bestehen. Der Befürchtung, daß eS mit der Ach tung der Neutralität nicht weit her sein würde, gab damals Gladstone im Un terhauS mit den Worten Ausdruck: .Ich bin nicht i der Lage, die Theorie an zuerkennen, die in diesem Hause ge äußert worden ist, nämlich, daß die ein fache Tatsache des Bestehens eines Ga rantiwertrags jeden Vertragsteilhaber bindet, gleichgültig, in welcher Lage er sich befinden mag, wenn die Frage der Achtung der Garantie für ihn brennend wird Jedenfalls hat sich England da mals nicht auf die. Geltung der Ge wäbrleistung der Neutralität Belgiens verlassen, sondern eS für angebracht ge halten, mit Teutschland sowohl wie mit Frankreich einen Sondervertrag abzu schließen, welcher die Neutralität bis ein Jahr nach der Beendigung de Kriegcs -zusicherte. n diesen Verträgen vom August 1870, die 1872 wieder erloschen sind, erklärte England, dah es Frank reich resp. Deutschland angreifen würde, falls der eine oder der andere die Neu traliiät Belgiens verletzen sollte. Den Erinnerungen an jene Zeit nach zugchen, dürfte grade unter den Heu tigen Umständen interessant sein. Vor der Schlacht von Sedan hatte man im französischen Kricgsrat ernstlich die Frage erwogen, ob man nicht mit der eingekreisten Armee den Durchmarsch durch belgisches Gebiet im Departement du Nord, erzwingen sollte; nur der Hin weis auf die 70.000 Mann belgischer Truppen als Wacht an der Grenze schreckte vor der Ausführung solcher Idee ab. ,Zch kann ihnen versichern," er klärte General Chazak, der damalige belgische Oberbefehlshaber in der bel gischen Militärkinnmission von 1871, .daß General Wimpffen und die Offi zier, seines GeneralstabeS, die nach der Schlacht von Sedan in mein Haupt auartier kämm, nicht verhehlten, dieser Plan würde ausgeführt worden sein, wenn unsere Grenze icht gut bewacht gewesen wäre und sie uns nicht als stark genug erkannt hätten, um uns jedem Versuch solcher Art ,u widersetzen.' Auch von deutscher Seite wurde dem ftanzö fische Hauptquartier der Absicht zuge traut, im Notfall, unter, dem Einfluß der militärischen Notwendigkeit, die bel ische Neutralität ,u verletzen. Man hatte bereits Gegenmaßregeln vordere! tkt. Drei Tage vor Sedan erging der Armeebefehl: .Sollte der Feind auf bel Fische! Gebiet übertreten und nicht so fort entwaffnet werden, ist er ebne rcei teres dorthin zu verfolg,.' Immer hin würde General Tue rot. siehst nach der Verwundung MacMadons den Rück marsch ai,f Mezieres anordnete. jörl whrskttinlick. da er drrt nicht mehr feiue diMdrilMi, k-.i7.eq. Inen rM :' ; ' . , , K. K. Von Mllenthin. Teil seiner Armee nach Belgien hinein geworfen haben,' was denn auch in der verzweifelten Lage und als Forderung der militärischen Notwendigkeit, der, an nehmbarste Ausiveg gewesen wäre. In deß machte General Wimpffen, an wel chen Ducrot den Oberbefehl abgeben mußte, die Anordnung rückgängig; die wenigen Tausende französischer Trup pen, welche sich nach der Kapitulation von Sedan über die belgische Grenze schlugen, wurden denn auch leicht ent waffnet. - 1 Hätte die Anordnung des Generals Ducrot Ausführung gefunden, so wäre der Krieg damals bereits, trotz der Ge Währleistung der Neutralität und unge achtet der Sonderverträge mit England, auf belgischen Boden hinübergetragen worden. ' , Mit dem Jahr 1870 war die Jnva . sionsfrage für Belgien selbst in den Vor dergrund gerückt. Zunächst wurde , die Gcfahrdrohung als von Frankreich koinmcnd und auS der Rcvanchelosung entstanden betrachtet. Dann wurde da rauf hingewiesen, daß Deutschland bei einem für unvermeidlich erachteten neu crlichen gewaltsamen Konflikt mit Frankreich aus. Gründen der militari schen Notwendigkeit gezwungen sein würde, den Weg über Belgien zu neh men. Das System der Verteidigung, welches durch die Errichtung einer Reihe von Festungen zur Durchführung geriet, richtete sich gegen eine von Deutschland kommende Gefahr. . Im Winter des Jahres 1906 ersckiie neu in belgischen Zeitungen eine Reihe Alarmartilel, in welchen Befürchtungen vor einem plötzlichen deutschen Einfall zur Aussprache gelangten; es feien be reits Truppcnansammlungen an der Grenze vorgenommen worden, so hieß es. Zwar beeilte sich die Brüsseler Re gicrung mit einem Dementi, aber im nächsten Juni trat der belgische General stab allen Ernstes an diese Frage heran. In einer Denkschrift über die militäri sche Lage wurden Ausbau der Bcfesti gungen von Antwerpen, die Ausdeh nung der Maßbefestigungcn bis an die französische Grenze, die Einführung de! Persönlichen Heeresdienstes und die, Er richtung eines Reserveoffizierskorps ver langt. Auch wurde für die Erhöhung der Kriegsstärke der belgischen Armee auf 250,000 Mann eingetreten; nur in dieser Stärke vermöge "die Armee ihrer Aufgabe der Landesverteidigung gerecht zu werden. Auch diese Maßnahmen standen noch in Uebereinstimmung mit dem System der Verteidigung. Allerdings wurde, als England seinen . Widerstand gegen die , endgültige Einverleibung des Kongo-FreistaatS in Belgien aufgab, davon gemunkelt, daß die eventuelle Aufgabe der Neutralitat seitens . Bel-, giens zugunsten irgendeines britischen Planes mit dieser Konzession etwas zu tun hätte. Ob und was an diesem Ge rücht Wahrheit, gewesen, wird man erst nach der Oeffnung sämtlicher Geheim archide erfahren. Ob und inwieweit das belgische System der Verteidigung zur eventuellen Bereitschaft, an einer Aggression teilzunehmen, erweitert wor den ist, davon aber hängt die Beantwor tung der Frage ob, ob Belgien beim Auöbruch des Großen Krieges noch peu iralistert gewesen ist. .... Der deutsche Reichskanzler hat diese Frage bejaht, mit dem Hinweis auf den Fetzen Papier", wonach dessen Inhalt seiner Auffassung nach also noch Geltung hatte, und durch fein Zu geständnis, daß Deutschland' mit dem Einmarsch in Belgien diesem ein Un recht zugefügt habe. In der Eröffnungssitzung der ersten Kriegskagung des deutschen Reichstags gab. am 4. August 1914. Hetr von Bethmann Hollweg folgende Erklärung ab: .Wir sind in der Notwehr. und Not kennt kein Gebot. (Stürmisch Beifall.) Unsere Truppen haben Luxem bürg besetzt und dielleicht bereits belgi sches Gebiet betreten. Das widerspricht den Geboten des Völkerrechts. Die sinn zösische Regierung hat zwar in Brüssel erklärt, die Neutralität Belgiens re spektieren zu wollen, solange der Gegner diese respektiert; wir wußten aber, dciß Frankreich zum Einfall bereit stand. Frankreich konnte warten, wir nicht. Ein französischer Einfall in unsere Flanke am Unterrhein hätte verhäng niSvoll werden können. So waren wir gezwungen, uns über den berechtigten Protest der luxemburgischen und der belgischen Regierung hinwegzusetzen. Das Unrecht. daS wir damit tun, wer den wir gutmachen, sobald unser mili tärische Ziel erreicht ist. Wer so be droht ist. wie wir, und um sein Höchstes kämpft, der darf nur daran denken, wie er sich durchhaut.' (Ungeheure Erre gung, stürmischer, wiederholter Beifall.) DaS Unrecht wurde damit zugegeben. Nun aber wurden auf dem Vormarsch d?r deutschen Armeen durch Belgien in Brüssel Geheimakten des belgischen KrieasministeriumS gefunden, welche ,u beweisen schienen, dak Belgien zur Zeit des Ausbruch de Krieges nicht mchr neutralisiert war. Die betreffenden Dokumente stamm ten aus den Jahren 1906 und 1912. Sie s-tzen eine gemeinsame englisch-bclgische Aktion gsgen Deutschland in allen ihren Einzelheiten, von der Landung britischer Truppen bis zur Reaelung der Fraqe ds Oberbefehls, fest, unterscheiden sich indessen in einem wesentl'chen Punkt. DieAbmackuna vom Jahre 1906 enthält rob a!S Randbemerkung die Kliufel: 'Xentr4e de Axigleji i MikWi ?Wche CnttiEji Trnzase , ne ss fcrait qu apres la violation de notre neutralitö par 1'Allcinagne." Damals also war die Verletzung der Neutralität noch als Vorbedingung des britischen Einmarsches in Belgien fest gesetzt. Aber das vom 23. April da tierte und wahrscheinlich aus dem Jahr 1912 stammende Schriftstück, . welches von der Hand des Grafen von der Straaten, des Direktors im belgischen Ministerium des Aeuhern, mit dem Ver merk ...ConfideiiticUe" verschen ist, lautet in der deutschen Ucberschung: Dkr englische WilitärattachS (Oberst leutnant Barnadiston) hat den Wunsch ausgesprochen, den General Jungbluth (Belgischer Gcneralstabschcf) zu sehen. Die Herren haben sich am 23. April ge troffen. Der Oberstleutnant hat . dem General gesagt, daß England imstande sei, eine Armee auf den Kontinent zu schicken, die aus sechs Divisionen Jnfan tcrie und aus acht Brigaden Kavallerie insgesamt 160,000 Mann bestehe. England habe außerdem alles Notmcn dige, um sein Jnsclrcich zu verteidigen. Alles sei bereit. Die englische Regie tung hatte während der letzten Ercig nisse unmittelbar eine Landung bei uns in Aussicht genommen, selbst wenn wir keine Hilfe verlangt hätten. Der Gene rat hat eingewandt, daß dazu unsere Zustimmung notwendig sei. Der Mili tärattachö hat geantwortet, daß er das wisse, aber da wir nicht imstande seien, die Deutschen abzuhalten, durch unser Land zu marschieren, so hätte England seine Truppen in Belgien auf jeden Fall gelandet. Was den Ort der Landung anbelangt, so hat sich der Militärattach darüber nicht deutlich ausgesprochen; er hat gesagt, daß die Küste, ziemlich lang sei, aber der General weiß, daß während der Osterfeiertage von Ostcnde aus täg lich'e Besuche in Zeebrugge gemacht wor, den . sind. Der General hat hinzugc fügt, dah wir übrigens vollkommen in der Lage feien, die Teutschen zu hin dern, durch Belgien zu marschieren." In einer Besprechung dieser Geheim Dokumente bemerkte damals die Nord deutsche Allgemeine Zeitung", es fei in jenen direkt ausgesprochen, daß die eng lische Regierung die Absicht gehabt habe, im Fall eines deutsch-französischen Krie gcs sofort mit ihren Truppen in Belgien einzurücken, also die belgische Neutrali tät zu verletzen und gerade das zu tun, was sie, als ihr Deutschland in berech tigter Notwehr darin zuvorgekommen, als Vorwand benutzt habe, um Deutsch land den Krieg zu erklären. Die britische Regierung erklärte zu dieser deutschen Enthüllung, es sei wohl möglich, daß eine akademische Diskussion zwischen englischen Offizieren und belgi schen militärischen Stellen darüber statt gefunden habe, welche Hilfe das briti sche Heer Belgien zu leisten im stände sein könnte, falls dessen Neutralität von einem anderen Nachbar verletzt werden sollte. Solche rein akademische Dis 'kussion fei indessen . für die britische Regierung nicht bindend gewesen. Die belgische Regietung fügte hinzu, es sei nur erklärlich, daß der britische Militär Attache" in Brüssel während der Alge-ciras-Krise den Chef des belgischen Ge neralstabs nach den Maßnahmen gefragt habe, welche eine etwaige Verletzung der von England gewährleisteten Neuttalität Belgiens verhindern sollten. Auch sei tens der belgischen Mission in Washing ton wurde damals eine Erklärung ab gegeben, welche besagte, daß die Regie rungen nicht für derartige unvcrbind liche Unterhaltungen" zwischen Mili tärpersonen verantwortlich gehalten wer den könnten. Auf diese Unterhaltungen" hat der deutsche Reichskanzler von Bethman Hollweg während der zweiten Kriegs tagung des Reichsiaas am 2. Dezember 1914 bezuq genommen. ' Er sagte: AIs ich am 4. August von dem Unrecht sprach, das wir mit dem Einmarsch in Belgien begingen, stand noch nicht fest ob sich die Brüsseler Re, gierung nickt in der Stunde der Not dazu entschließen würde, das Land zu schonen und sich unter Protest auf Ant werpen zurückzlizichen Wenn jetzt durch die in Brüssel aufgefundenen, von mir. der Oeffcntlichkcit übcrgebenen Schriftstücke festgestellt worden ist, wie und 'in welchem Grade Belgien seine Neutralität England gegenüber preis gegeben hatte, so ist nunnichr alle Welt über zwei Tatsachen im klaren: Als unsre Truppen In der Nacht vom drit ten auf dem vierten August das belgi sche Gebiet betraten, befanden sie sich auf dem Boden eines Staates, welcher seine Neutralität selbst längst preisgege ben, hatte. Und die andere Tatsache: Nicht um belgischer Neutralität willen, die es selbst mit untctgraben hatte, hat uns England den Krieg erklärt, sondern weil eS glaubte, zusammen mit zwei großen Militärmächten deS Festlandes unserer Herr weiden zu können.' Damit war das Zugeständnis des durch den deutschen Einmarsch in Bel gien begangenen Unrechts in der Reichs tagSrede vom vierten August 1914 zu riickgenommcn worden. Aber eS ist nunmehr durch den Auslandsmiuistet des neuen Deutschen Reichs, Graf von BrockdorffRantzau, wiederholt worden. Und zwar in d:r Beantwortung der An spracke deS französischen Premiers ssle menceau gelegentlich der Ueberreickung des Entwurfs für den Friedensvettrag in Versailles. Ta sagte der Führer der deutschen Friedensdclegation: .Wir wiederholen die Erklärung, die im deutschn Reichstag (in der, August rede deS Kanzlern obgegebi'n worden W. snM: la Selsiiej i WÄRs. angetan worden ist. und wir sind bereit, dieses wieder gutzumachen." Hiermit ist die Frage, ob Belgien beim Ausbruch des Großen Krieges noch neutralisiert gewesen ist. nach der deutschen Auffassung bejaht worden. Diese Frage ist, obwohl sie zumeist eine bekannte und oft besprochene Ange legcnheit betrifft und , obwohl sie auf der Pariser Friedenskonferenz gewiß nicht zur Sprache gekommen ist. hiermit noch einmal ausführlicher erörtert wor den, weil sich aus ihrer Beantwortung nicht nur der Status Belgiens beim Ausbruch des Kriegcs ergiebt, sondern auch, weil sie einmal oon Einfluß fein wird auf die spätere Stellung des von der Beschränkung und der Pflicht der Neutralität befreiten neuen Belgiens. Zudem führt solche Erörterung hin über zur .Besprechung der Stellung, welche England der gesamten belgischen Frage gegenüber, eingenommen hat und wie sie England von seiner traditionel len kontinentalen Politik angewiesen worden war. , ' ' Wenn die Kriegsgeschichte den Ein marsch der deutschen Armeen in Belgien unter den Gesichtspunkt der militärischen Notwendigkeit - rückt, so wird die poli tische Historie den Eintritt Englands in den Krieg, ganz abgesehen von allen Wcltfragen, auf die politische Notmcn bigfeit zurückführen, welche sich ans dem traditionellen Interesse Englands da ran ergibt, daß keine kontinentale Macht sich in den Besitz der belgischen Küste fetzen dürfe. Das Wort hatte wieder Geltung erhalten,, daß Antwerpen eine auf das Herz des britischen Jnselreichs gerichtete Pistole bedeute. Daß sich die Deutschen nach ihrem erfolgreichen Ein bruch in Belgien nicht alsbald mit aller ihrer Macht gegen die Küste gewandt hatten, ist auch nur mit der Erwar tung zu erklären, daß sie im stände sein würden, ganz Frankreich im ersten An stürm niederzurenncn. . Die Tradition der britischen Politik der Kanal- und Nordküste gegenüber reicht zurück bis auf das Jahr 1558, in welchem die Engländer mit Calais ihren letzten Stützpunkt an der franzö fischen Küste verloren.. Von da an war das Bestreben Englands stets darauf gerichtet gewesen, eine Art Brückenkops auf dem europäischen Festland, und zwar auf dem schwächeren nördlichen Teil der Kanallüste, das heißt der nie derländifchen, . der späteren belgischen Küste zu erlangen. I allen Händeln des festländischen Europas, an welchen England beteiligt war, spielte diese Brückenkopf-Frage eine Rolle. England ließ sich, als es unter der Königin Eli sabeth 1385 zugunsten der niedcrländi schen Freiheitskämpfer gegen 'Spanien eingriff, Vlissingen, Rammekmö und Bricl vor der Scheldemündung einräu men. Oliver Cromwell heischte im Jahr 1633 von Spanien Dünkirchen. Im Bündnis zwischen Frankreich und England vom Jahre 1670 wird dem letzteren die Insel Walcheren zugespro chen. Das Anerbieten Ludwigs XIV., 1677, für ein Bündnis mit England diesem Sicherheitsplätze" in Flandern zu verschaffen, wurde nur deshalb nicht angenommen, weil sich England diesmal auf die spanische Seite geschlagen hatte, was ihm als Preis Ostende einbrachte. Der Spanische Erbfolgekrieg sieht Eng land wieder an der Seite der Franzo sen, welch? ihm Dünkirchen, das inzw! schen verloren gegangen war,, wieder zu tückgeben. Die gesamte europäische Po litik Englands im achtzehnten Jahrhun dert ist erfüllt von der Dünkirchen-Frage und dem Trachten der Engländer nach Brückenköpfen an der Küste. Kritisch wurde die Kllstenfrage für England zur Zeit der napoleonischen Kriege.. Boulogne bildete den Mittel Punkt der gewaltigen Vorbereitungen Napoleons I. für eine Truppenlandung in England, und auch die flandrische Küste wurde in diese Vorbereitungen einbezogen. Antwerpen sollte nach den Plänen des Korsen die stärkste Festung und der größte Kriegshafen des Fest landes werden, das gewaltigste Arsenal der französischen Flotte, die gegen das Herz Englands gerichtete geladene Pi stole". Antwerpen hat ganz im Mit telpunkt der Ereignisse des ersten Kai serreichs gestanden. Am 21. Februar 1814 schrieb Napoleon an den Kaiser von Oesterreich: Niemals werde ich auf Antwerpen oder Belgien verzichten," und noch auf St. Helena hat er geäußert, daß der Besitz Antwerpens für ihn den einer ganzen Provinz bedeutet habe. Noch einmal schien es, als ob die alte Bruckenkopf-Politik Englands wieder lebendig werden sollte. Auf der Lon doner Konferenz 183031, auf welcher zum ersten Mal die Frage eines unab hängigen und neutralen Belgiens venti liert wurde, versuchte Frankreich, wel cheS damals noch Annexionsgelüfte auf belgische Gebietsteile hatte. England für seine Pläne zu gewinnen, daß eS ihm Lstende und selbst Antwerpen anbot. Damals aber hatte grade das conserva tioe Ministerium Wellington dem libe ralen unter Grey mit dem Fcueibrand Palmersion als Auslandsminister Platz machen müssen. Das lehnte das fran zösische Angebot ab. Von der Zeit an hat die Reutrali tätspolitik Belgien gegenüber, Brii ckenkopf'Politik Englands abgelöst. Ein neutrales Belgien erschien der englischen traditionellen Politik, keine konimentale Macht in den Besitz der belgischen Äüste gelangen zu lassen, genug Sichetung. ' Die Bedrohung det flandrischkn Küste dFch hj deMzeg Armeen Jot, soweit zfür die dcittgc Sackic , der lkettscliliclilzclt. Swe Aunögeöung ies Inlernalisnaren Voten Areuzes .Für die heilige Sache d Mensch lichicit' , hat da Internationale Rote Kreuz in Genf seine Stimme erhoben und an den Präsidenten und die Mitglie der der Friedenskonferenz in Pari! eine Kundgebung erlassen, die in schlichten, herzbewegenden Worten daS Sehnen Hunderttauscnder mitleidiger Herzen wiedergibt, die Hilfe für die Hungern den. Hilfe für die Frauen und Kinder. Hilfe für die Kranken und Alten von de, ncn erheischen, die das Geschick davor gnädig verschonte, heute selbst Bittende sein zu müssen und auf deren Herzen und Hände als Spendende die hungernde Welt wartet. Wir kommen nicht", heißt eö in der Eingabe, um Landerzu wachs zu erheischen, neue Grenzen fest setzen zu lassen, wir nehmen nicht Sym pathie für die eine oder andere andere Partei, keine Rücksicht auf Uniform oder Fahne beeinflußt uns"; wir kennen un seren Weg", schreibt Edouard Naville in dem Aufruf, den uns die Ereignisse der letzten : Monate deutlich vorgeschrieben haben und den wir gehen müssen, wenn das Komitee den Grundsätzen treu blei ben will, auf denen das Rote Kreuz auf gebaut wurde und die zu beobachten und gegebenenfalls zu verteidigen seine vor nchmste Pflicht bleibt. Der Krieg hat Opfer genug gekostet und niemand konnte die langen Toten listen abschließen, solange die Kanonen und die Gewehre sprachen; aber heute, da diese Mmdwerkzeuge verstummt sind, hat die' Welt die Mittel in der Hand, dem großen Sterben Einhalt zu gebie ten. und nicht der Lorbeer ist es. der den Sieger ziert, sondern der grüne Zweig der Menschlichkeit, der dem Stahlhelm die schönste Zierde verleiht. , , In bewegten Worten schildert die Kundgebung die Kraftlosigkeit ganzer Völker, wo die Menschen so ausgehun gert. so abgemagert und schwach sind, daß sie keinerlei Arbeiten me.hr verrich ten und Krankheiten, selbst leichten, kei nen Widerstand mehr entgegensetzen kön nen, oder wie Kinder ihres Hauptnäh rungsmittels, der Milch, gänzlich be raubt, zu Tausenden, dahinsterben, und treffend fahrt die Kundgebung fort: Sind die Leiden unter der gesunden Bevölkerung schon erschreckend groß, so ist der Jammer, der in den Spitälern herrscht, mit Worten nicht auszudrücken. Denn hier kommt zur Unterernährung noch das gänzliche Fehlen auch der ge bräuchlichsten Heilmittel hinzu. Ein mutig betonen dieses alle Zeugnisse, auS welchem Land sie auch kommen mögen. Und damit nicht genug. Nicht nur die Medikamente fehlen. - Es fehlt alles, waS zum Betrieb eines Krankenhauses nötig ist. z .B. Kohlen. Berbandstosfe. ja selbst das Allernotmendigste, wie Bettlaken, die man doch sonst im Hause selbst des Armen antrifft. Unsere Abgeordneten, die die Länder Osteuropas bereisen, sen den uns. Berichte, die uns den großen Jammer in den vielen besuchten Kran kenhäusern vor Augen führen. Sie sind dort nicht nur Zeugen des unsagbaren Elends geworden, das inEinzelheitenhier wiederzugeben unmöglich ist, fondern ha ben auch festgestellt, daß alles fehlt, um die Anfteckungsstoffe zu vernichten. Und das bedeutet eine große Gefahr. Es ent stehen so Herde epidemischer Krankheiten, wie z. B. des Flecktypus, den aufzuhal ten unter jenen obwaltenden Bedin gungen keine Möglichkeit besteht. Angesichts diescS herzzerreißenden Schauspiels, uird unter dem Eindruck des Notschreis, der unablässig zu ihm dringt, wirft das Komitee, eingedenk der hohe Sendung, die ihm durch sei nen Ursprung und seine Stellung an vertraut ist, die Frage auf, wie man die sem Elend steuern, wie diese Lage än dern kann, die bereits an Verzweiflung grenzt. Während das Komitee bei frühe ren Gelegenheiten stets in gleichet Weise an die beiden kämpsenden Patteien herantrat, ihnen gleichzeitig seine Ge sichtspunkie mit denselben Worten un terbreitete, liegen die Umstände heute in sofern anders, als es diesen Aufruf nur an die verbündeten Mächte richten kann. Denn nur diese allein sind in der Lage, Abhilfe zu schaffen. Das Komitee wen det sich zuversichtlich an sie, auS der Ueberzeugung heraus, daß man seine Beweggründe nicht mißdeuten wird. Es ergreift Uiemands Partei. Es steht ihm nicM zu, ein Urteil über die Ge schehnisse des Krieges abzugeben. Was zum Sprechen veranlaßt, ist einzig und allein das vornehme Gebot der Nächsten liebe, auf welchem es beruht. Und wenn etwas es zu diesem Schritt ermutigt, so ist es die Gewißheit, daß seine schwache Stimme einen Widerhall bei den vetbün diese Frage in Betracht kommt, den Ein tritt Englands in den Krieg verursacht. Auch das aus der Neutralität heraus geführte neue. Belgien wird sich dieser traditionellen Politik Englands unterord nen müssen. Der Neutralität wird Bel ?ien durch den Friedensöertrag von Bet ailleS ledig werden, an Unabhängigkeit wird es nichts gewinnen. Am 13. November 1813. hat Lord Eastlereagh geschrieben: Antwerpen in den Händen der Franzosen lassen, dal würde kaum etwas anderes heißen, ali uns die Notwendigkeit eineS dauernden KriegszustandeS aufzuerlegen." Napoleon hat gesagt: .Eine Abtre hing Antwerpen? würde nur Englands Uebermacht zur See dauernd begrün den.' Auch für diese Teehertschaft ist Eng land in den Großen Krieg eingetreten. Auch diese Weltfrage ist ausZ engste ver koüpft g'wksen mit der an sich lokalen der Neutralität Belgiens. Die Neutralität Belgiens wird durch den- Frievensoertria von Versailles auf gehoben. Die britisch Seeherrschast ist beute so fest hrgtündet, daß von $t in dem Vertrag überhaupt nicht die Rede X beten Mächten finden und M den STc gierungen und Böllern die edelsten Ge fühle auslösen wird: Mitgefühl mit dem großen Unglück, selbst des Feinde, und hochherzigen Edelmut. ' Die Aufhebung der Blockade würde zweifellos das schnellste Mittel sein, je nen bedrängten Völkern zu Hilfe zu kom men. namentlich hinsichtlich der medizi Nischen Präparate, deren Fehlen so über auS grausame Folgen zeitigt' . 'Sie würde immerhin einige Abhilfe schaffen, wenn sie auch nicht im entferntesten völ lig ausreichend wäre. , Wir möchten des wegen die Verbündeten Mächte bitten, die hochherzige Absicht, der sie zu wieder holten Malen Ausdtuck vetliehen haben, zu verwirklichen, und die Versorgung von Mittel und Osteuropa mit Nah rungsmitkln gänzlich in die Hand zu nehmen. Wir bitten sie, unvetzllglich ans Wetk zu stehen und etwaige Hinder nisse, die sich in den Weg stellen könnten, von sich selbst aus zu beseitigen. Denn Not und Elend wachsen täglich. , Ein solcher Abschluß, dessen Hochher zigkeit in die Augen springen muß. ' würde den zahlreichen Werken der Barm Herzigkeit, die dieser Krieg hcrvotge bracht hat. die schönste Krone aufsetzen. Vor fünfzig Jahren hat die Genfer Kon vention den Leitsatz aufgestellt, daß an gcsichts eines Verwundeten der Haß schwinden, und daß das Verhalten ihm gegenüber von der Nächstenliebe diktiert fein müsse.. Heute sind alle Nationen östlich des Rheins nichts anderes als Verwundete, die durch den Hunger nie' dergebrochen sind und den verzweifelten Notschrei um Hilfe in die Welt hinaus senden; um eine Hilfe, die ihnen nur die Verbündeten Mächte bringen können. Welch' rühmliche ' Einleitung zum Völkerbund! Bevor dessen Grundlinien endgültig ' festgelegt sind, werden die Mächte, die seine Umrisse schufen, und die in ihm von vorhottschendem Etnsluß sein werden, unter sich einmütig einen ersten Schritt beschließen, dessen Größe, so hoffen wir, der ganzen Einrichtung ihren Stempel aufprägen wird. ES handelt sich hier nicht darum, ti unbotmäßiges Mitglied des BundeS zur Vernunft zu bringen. Es gilt vielmehr, durch weitgehende Bannherzigkeit Mil , lionen ,von Menschen zu retten, die den verschiedensten Völkerstämmen ngehö ren. Und wird der heißersehnte Frieden nicht leichter zu erreichen sein, wird er nicht mit weniger Bitterkeit verbunden ' sein, für den, der ihn wider Willen an nehmen muß, wenn dieser sich sagt, daß ihm daS tägliche zum Leben unentbehr, liche Brot auS der Hand des Feindes dargeboten ist? ' 'Diese Hinweise mögen genügen. Die Mitglieder der Konferenz werden eS ge wiß verzeihen, daß - wir zu ihnen in einer Sprache geredet haben, die von der Zenigea der Diplomatie abweicht. Wir vetttauen darauf, daß sie nicht vergessen, ' wer wir find. Jedenfalls werden sie on erkennen, daß wir nur unserer Pflichte gehorcht haben. Unserer Pflicht, die von .uns erheischt, daß wir bei Zeder Gelegen, heii daran erinnern, daß die Nächsien liebe, wenn sie nicht einmal im Toben , der Schlachten untergehen, mit noch diel größerem Rechte jetzt daS Haupt he ben und an dem Aufbau eineS neueri Lebens bestimmend mitarbeiten muß. nachdem die Kämpfer die Waffen nieder gelegt haben.' . . .' Kricgsarbeit der Wiener Akademie. Die Oesterreichische Akademie der ' Wissenschaften ist zur Zeit mit der Vor bereiiung eineS neuen Statuts beschäf tigt, welches den tiefgreifenden Wand ungen im staatlichen Leben sowie den entschreitenden Anforderungen der wis enschaftlichen Forschung Rechnung tta gen soll. Die Akademie ,hat übrigens auch in den Ktiegsjahren besondere Möglichkeiten, die sich der Forschung bo, ten, mit Erfolg auszunützen vermocht. Sie hat dutch Ptofessor Pöch zahlteiche anthropologische Untersuchungen an rus sischen Kriegsgefangenen und durch Dr. Lach ebenso zahlreiche Aufnahmen 'von Gesängen ausführen lassen, wodurch ein höchst, wertvolles, einzigartiges Material, gewonnen wurde, in welchem sehr diele, sqnst nur schwer erreichbare Völkerschaf ten deS weiten russischen Reiches vcrtre ten sind. Mit Unterstützung der Aka demie bereisten Natutfotscher. Geogta phen, Ethnographen und Archäologen, Serbien, Montenegro und Albanien und konnten in bisher noch unerforschten Ge-' bieten etfolgreich arbeiten, Germanisten und' Romanisten konnten sprachliche Studien in den Seite Eommuni,und in Rumänin durchführen, in Syrien und Palästina wurden prähistorische For schungen begonnen. Theorie nd VrakiS. ...Ja ja, Theorie und Praxis ist doch ein himmelweiter Unterschied! Theoretisch lnauche ich z. B. von meinem Biireau bis zu meiner Wohnung zehn Minuten und keinen Pfennig Geld, in der Praxis aber mindestens drei Stun, den und fünf bis sechs Mark!' Aber wie ist das möglich?' (Sani einfach, auf dem Wege liegen vier Wirtshäuser!" , ute Idee. ' , ...Ja, meine Herren, gute Ideen muß der Mensch hoben das ist die Hauptsache! Ta war ein Schulkamerad von mit, ein gewisser Schulze e: wurde Chemiker den hat eine einzisi gute Idee zum reichen Mannt gemacht!" .Und welckt war das?" Er hat eine reiche Frau gcheirats!!' Nebenbuhlerschaft unter junz:n MÄ chen ist Rinakampf. ES müßte heißen: Wer die J:aut Hit. jJJ& !