Seite 2-Täglich'a Omaya Tribüne -Montag, den 2. Mai '1919. '?n a st l i eh c hi w TRIBUNE PCßLISJILNU CUvFAL. i. rETtii, PresUeat. 57-13(1 Howr tt. Telephon Dtm oin. I, Braneb Offir 07-60 Are. s?rrt bf Wochenblatts bei Vvraudbaöluna $2.00 da Jadr. Preis .f TagkdZatts: Dnrch'den Träger, per Woche Cent; . . . . t W Alk 1111 durch die Post, vtt Voraukvkzayivnz, Brft iwonotc Viiu. ' Entered as lecood-claai matter Omaha, Nebrask, ander the et et mfia, m., Montag.. de 26. Mai 1919. Amerikas )uöentum ernüchtert (ro's;cS Aufseilen in ollen Politischen und religiösen Kreisen Amerikas rrregt ein Artikel des bedeutmdsten Organs des JudcntumZ hierzulande, des in Cincinnati erscheinenden American Jsraelite." Tcr Artikel bildet tvn Beweis, wie fürchterlich enttäusckt, aber auch ernüchtert man in. den preisen deZ intellektuellen Neformjudcnwms in Amerika zunächst, wohl ober auch in der ganzen Vclt ist. Hier der Artikel in seinen hauptsächlich, slen Steilen: ... ... . Die kleineren Nationen, welche der VAkcrüund geschaffen, find absolut unfähig, sich selbst zu regieren, und werden die neugewonnene Frei. kik".t zu Kudenmetzeleien mißbrauchen. "Sie haben nie den Beweis erbracht, das; sie der Selbstregierung überhaupt fähig sind. Im Gegenteil, diese Keinen Staaten haben ein ganzes Jahrhundert lang Europa in'Aüfreguyg achatten und tatsächlich alle europäischen Kriege der jüngsten Zeit verur. sackt. Bereits hat in diesen Ländern unb Brandstiftung, si'wie der Zerstörung und Entweihung von Synagogen und Friedhoren emgeicht, ohne daß die zeitweiligen Regierungen euch j:ur den Versuch gemacht hätten, die Verübcr zur Rechenschaft zu ziehen oder :ieue Schandtaten zu verhindern ' Die schönen Reden der Herren Pilsen, Lloyd George und Clcmenccau, ihr begeisternder Ruf, die Welt sicher für Demokratie" zu machen, hören sich gut an und waren Schlagworte für die Männer, welche bereit waren, auf dem Schlachtfelde das höchste p far zu bringen. Als aber das Fazit gezogen werden sollte, wurden die schönen Dinge zu nichtssagenden Phrasen. Das Judentum hatte gehofft, daß ihm von einem Tribunal, das die Ver. Staaten, Groszbritannien. Frankreich und Italien zu Mitgliedern hat, also Nationen, die für das stehen, was edel und erhaben ist, Gerechtigkeit zuteil werden würde, in Wirk. !:chkeit ist es jedoch wiederum zu Enttäuschung verurteilt , . Tiii dem gebildeten Judentum teilt sichln die Enttäuschung wohl' die Ganze gebildete Welt, soweit sie die Verwirklichung der von Woodrow Wil son verkündeten Ideale angestrebt hatte. Wie fürchterlich ernüchtert die hochpatriotischen, mit neuen Hoffnungen erfüllten jüdischen Führer waren, konnte man schon seit einiger Zeit an ihren Aeußerungen ersehen, aber zu meist wohl an den Protestdepeschen, die an den Präsidenten Wilson nach Paris geschickt wurden, an den grchm letzte Woche stattgefundenen Protest. Versammlungen der Juden in Chicago, New Fork und anderen, östlichen !-!adten, und an den Aeußerungen Der Mann machte Recht haben, es gut meinen, er und seine Berater mer von den völkischen Eigenschaften der Bewohner der östlich und südlich von Teutschland und Oesterreich gelegenen Länder." ' Aber die schwerste Enttäuschimg brachte der Umstand mit sich, daß Woodrow Wilson bei snnen Zk'ratungen mit europäischen Politikern in Paris so langsam seine eigenen rede, verloren zu haben scheint. Nur nicht gezögert Ls.iuar zu erwarten, daß die ganze Schar der Stillen im Lande" im alsetto protestieren werde gegen die Anficht des Präsidenten Wilson. daß im Kriegsprohibition nunmehr unnötig geworden sei. Sie haben Entrü siungs-Resolutionen passiert. Und die Schreier der AntiSaloonliga haben sich w ungebärdig gebärdet, wie man das von Leuten ihrer Sorte nur voraussetzen kann. Das ist eben Geschäftssache. Und doch, Präsident Ailson hat ja nichts angeordnet; er hat nur dem republikanischen Hon greß anheimgestellt, einen vernunftgemäßen Schritt zu tun. Dem republikanischen Kongreß bleibt es also überlassen, im Sinne tuahrerMäßigkett den Beschluß zu fassen, daß Bier und Wein auch ferner grossen werden mögen während die Herstellung und der Verkauf von stark yoholhaltlgen Getränke, Whiskey, Brandy und Likören, untersagt vteid!. Die Republikaner, welche in beiden Häusern des Kongresses über eine Ma jorität verfügen, brauchen sich nicht durch kleinliche politische Rücksichten be. stimmen, oder richtiger aesaat. von einer prätentiösen Prohibitionisten.Lobby uicht einschüchtern zu lassen: die Lehren der letztverflossenen Wahl sollten uock lebend! aenua ihnen vor Augen üen. weil das Volk ihren demokratischen Vorgängern kein Vertrauen mehr geschenkt hat. Der demokratische Kongreß hatte dem Volke die nationale Prohibition aufgehängt: die Wähler , Kongreß die drückenden Zwangsgesetze abschafft. Die Republikaner im Kgngresz dürften finden, daß ihnen eine der. künftige, liberale Haltung in legislativen Angelegenheiten politisch keinen Schaden bringen wird. Sie sollten nicht lange zögern. Minister ins Zrrenhauz Cincr van btn .ÄomMnnisien.Füh. r i München war rs. Der Zuiqmmknbruch der deutschen ' Bslschcwikr. , (Aus c;r Frankfurter Zeitung" vom 14. April.) Noch rascher, als man glaubte, ist die Münchener Rätediktatur ge s'.nrzt werden. Sie hat nicht einmal eine Woche bestanden, und in diesen wenige Tagen gab es sogar zwei Tiklaturen neben emanier, die sich allerdings wieder verständigten, da anrntal vor den Toren stehe". '.'IerHannibal war nicht vor den Toren, sondern in München selber Viril lMe mehrmals vernommen. 13 ein Teil der Münchner Garni s -n keineswcgZ cif Seite der Räte ditbiur stehe, sondern der Regierung HcfsmMN treu geblieben sei. Ver U7:t!ich war dieser Teil nicht stark cnz, um die Rätcdi!tatur von vzrneherein zu verhindern, aber die wenizm Tage ihrer Herrschaft haben g:nugt um zu bewirken, daß,. wie Itt Ausruf des Ministerpräsidenten .cffmann sagt, die Münchner Gar r.'scn die ' (Zcwaltherrschaft hinweg . ij"ai hat." ' ' ij$ n-at sehr bald nicht zweisel hast, beä -'iicict Spuk nicht lange dauern Zv?rde. Eine spontane Auf. !:'';::u;l dcS Landes gegen die Ti! tüti:r schnürte München immer mehr um S'erkehr ab, und somiz war es r.u? eine Fraae' kurzer Zeck, wann schön bei öur.zerS wegen kL!'iti'.!ieren müsse. Wer so lange hat r aa? richt gedauert. Tabei"hat k'ckcxiich der Unntand mitgespielt, in einigen anderen bayerischen iä-'!m die Diktatur, die auch dort erriiM wuxtt, schsn wieder besei ! .4- f , , :bend war .-; Kj-j crzr a H a ti b n n e i TYLKK HO. Oaaha. Nebruka. rer ayr 5b.w; jeens ionatt ?J.w; M&rcb 14, 1912, ftt tha poBtofflc pf Congresi, Marth S, 187t. cinevahre Orgie von Word und Maut', der zundlschen Presse. der da sägte: Woodrow Wilson mag aber haben nicht den leisesten Schim -, stehen. Sie und zur Macht aelom erwarten nun, daß der repuvtuaniicye wohl dos' Vorgehen der Münchner Diktatur selber die in einem wah ren Eiltempo alles umzustürzen suchten und damit gewiß viele ab stießen. Wenn es wahr ist, wie von verschiedenen Seiten berichtet wird, daß die Münchener Kommunisten auch die Veraesellschastuna der Frauen'' beschlossen haben, so war vielleicht dies der Tropfen zum Ueberlausen. Denn dies würde aller dings besser als alles andere zeigen. was mon zwar ohnehin schon sehen konnte, daß diese Diktatur,, wie man zu sagen pflegt, toll war. - Nun ist sie beseitigt, mehrere ihrer Führer sind verhaftet, die rechtmäßi, ge Negierungsgewalt ist wieder her. gestellt. Dieses Zwischenspiel wird den Bayern ein guter Lehrer sein und wohl auch darüber hinaus. , Banerz, 13- April. Heute früh traf hier die Nachricht ein, daß es heiüe nacht regierungstreuen Trup pen izlückte. die Münchener Rätcre gierung zu stürzen und die Kommu. nisienführer gefangen zu nehmen. Eine Abordnung der Münchener Truppenteile weilte dieser Tage hier und traf mit dem Kriegsmini, sierium 'die nötigen Vereinbarungen und Torcereitungen. Die Aktion in München ist nur mit Münchener Truppen durchgeführt worden, spe ziell das Leibregimcnt bat sich um die Wiederherstellunz der Ordnung wrdicn! gemacht. Tr. Levien, Müh. sam und der frühere unabhängige Minister Simon sind verhaftet. Lan dauer ist versänunden und wird ge sucht. Dr. Lipp kam in ein Irren Haus. Die Negiernng wird noch für länger? Zeit in 'Bambcrg bleiben, auch d.'r Landtag wird hier znsam menbcn'.z?n werden. Nachdem euch Augbbnrz kapituliert hat, stehen nur noch Hof und Noscnhcim außerhalb dc Machtbrrcichs der Neaierunci Hofsmcmn, doch sind in $0j seine Tnippen. Dagegen rechnet man mit Widerstand in Rosenheim, da dort spartakistische. gut ausgerüstete Truppen stellen. In Haßfurt wur ddn ''artakisten aus Schwcinfurt. die sich gestern dort festgesetzt chattcn, honte nacht ausgehüben. Proklamation an da Volk. Bamberg, 13. April. Die baye rische Regierung hat folgende Pro klamation erlassen: An das bayerische Volk! , Die Münchener Garnison hat die Gewaltherrschaft in München hin weggefegt. DaS Kartenhaus der landfremden .Eindringlinge ist zu famniengestürzt München und ganz Bayern atmet erleichtert auf. Die Gewalt der rechtmäßigen Regierung Hoffmann bat sich, mit elementarer Gewalt durchgesetzt und ist nun auch in . München wieder' hergestellt. Als Vertreter er Regierung ist mit weit gehenden Vollmachten der Mehr hcitssozialist Abgeordneter Hans Vo gel aus Fürtö nach München ent sandt, deinen Weisungen 'ist bis auf Weiteres unbedingt Folgö zu leisten. Er vereinigt in sich die gesamte Zivil, und MilitarvollzugSgewalt in München. Alle bisherigen Anordnung gen der Rätcrcgierung sind außer Wirksamkeit aeietzt Bayeml Haltet treu zur Re giening Hofsmann. Vereint alle Eure 5lrafte, um die Wiederkehr der soeben niedergeworfenen Gewaltherr schaft für alle Zukunft unmöglich zu machen und der Regierung den Wio deraussau des zerrütteten bayerischen Staates ?m ermöglichen. Nur Orö nung und Arbeit führt zum Ziel. Die Regierung des Freistaates Bayern. Der Ministerpräsident: Hofsmann. 58,894 Mark Durchschnittspreis fiir.jeöes Pferd lAus-der Frankfurter Zeitung.) Bei der Eraditzer Frühjahrsaukti on in Hoppegarten kamen 16 Pfer de zur öffentlichen Versteigerung, die den Rckordprcis von 622,30 Mark brachten., d. h. einen Durchschnitts preis von 38,891 pro Stück. Bis her war 30,0.0 der Höchstpreis, der für ein Graditzer Pferd- angelegt wurde. Der Stall Hegi legte für den zweijährigen Ruagesohn Glimmer 89.000 Mark an. Gletscher ging für 52,000 Mark in den Scsitz des Herrn TombrowZki über, der auch für 32.500 den Fuchshengst Naval kaufte. Herr Zcntler kaufte für 50, 500 Marf den zweijährigen Gaugraf und für 40,000 den dreijährigen Tagedieb. Herr Hartmonn. der Be sitzer von Lorbas erstand Tonnerkicl für 50.000 Mark und erst bei 43,. 000 Mark wurdedem Gestüt Mhdd linghoven der Tark Ronaldson Ad ler zugesprochen. , Ans dem Staate Aus Columdus, Aebr. TolumbuZ, Ncbr., 26. Mai. H:rr Pastor Spiegel von der Grand Prairie rnußte sich vor drei Wochen im Spital m Sioux City einer Operation für Bruch unterziehen' welche gut. gelungen, so daß der Herr Pastor langsam seiner Gene sung entgegengeht. Hingegen knuß er sich noch eine Weile des Predigenö enthalten und befindet sich überhaupt noch im Hospitale. Da die Gemeinde seit Ostern keinen Gottesdienst mehr hatte, wird Herr Pastor Neumaer ker ihnen am Sonntag, den 1. Juni, eine Nachmittagspredigt halten. Die Herren Pastoren Neumärker und Tierks gedenken sich am Man tag nach Fremont zu begeben,- um emer Extrasitzung der beiden lullze rischen Nebraska Synoden 'beizu wohnen (englische und deutsche), bei der es sich um die' Verlegung des Mitland College von Atchison. Kas.. nach Fremont. Nebr-, handelt und sollen die Gebäude der Fremont Normal Schule zu diesem Zwecke angekauft werden. Gestern war Totenermnenings Sonntag (Memorial Sunday) und derselbe bat dieses Jahr ganz be sondere Beachtung von der ganzen Vebölkening- dieses gtoßen Landes gefunden, denn noch in keinem Jahr zuvor haben sich die Gräber auf den Friedhöfen so bemerkbar vermehrt, wie im rergangenen Jahre. Am meisten Opfer hat hier zuhause" die Influenza mit ihrer gefährlichen Vegleitenn pneumonta , gefordert! andcrswa noch diel mehr, als bei uns hier in Columbus. Charles Tack, welcher wcüftend ungefähr 6 Wochen krank gelegen. ist wieder soweit hergestellt, daß er und sein? Gemahlin bald nach Cali fornien reisen können, um hier der Sommerhitze zu entfliehen. Der Unterhaltungsabend des ka tholischen Frauen 5l!uö welcher letz, tn Tienötag hätte sollen abachaUen werden, wurde aus Montag bend, den 2.Jiini verschoben. Eine ,crsamm!ung izx Bürger: wurde auf mantet - abend im Stadtratszimmcr einberufen zur ge meinsamcn beratenden Besprechung der PlnLsraag für ein nmcs llounty Gerichtsgcbäude. Man glaubt einen Platz säe dieses neue Eourthoufe ge funden zu haben, die beiden Seiten, Süd und Nord, annehmbar , sein dürfte. Eine gute Beteiligung wild iiir Interesse des Friedens der Stadt gewünscht. Diese Einberufung ist unterzeichnet von den Herren D. A. Becker. F. H. Rudat, Sam Goß. jr., Ernst L. Jaeggi. Louis Hold. W. L. Boettcher. Theo. Mocrsen., Otto Merz, L. S. Lcro, I. Wagner. E. Froemel, Claus Hinck, F. I Boehm. G. W. Vicrgutz. G. 'A. Schroedcr.. L. M. Gietzcn. Dr. Bcrthold Tiesing, I. Zuciscn. Ein West Pointer geehrt. West Point. Ncbr.. 26. Mai. Korporal I. . Alfred Johnson. Schwiegersohn des 'Herrn und ein der Frau Fred Wiemann von hier, er hielt für feine Tapferkeit im Kriege das französische Kriegökreuz vo Ge ncral Petain, zuerkannt. Er zeichne te sich aus in dem' Angriff auf St. Mihicl. Soweit wie bekannt, ist er der einzige Soldat von Cümin County, der auf diese Wcisegcehrt wurde. Stimme für SchnlbondS. Scotia, Nebr.. 26. Mai. In einer Spezialsitzung . stimmten , die, Bürger für die Ausgabe von Z60.. 000 Bonds zum Bau eines neuen Schulhauscs. Die Bonds wurden mit 127 gegen 27 Stimmen ange. nommen. Der Bau soll sofort in Angriff genommen werden. Rote Kreuz Wärterinnen heim. kehren Superior, Nebr.. 26. Mai. Die ersten Krankenpflegerinnen des Ro ten Kreuz von diesem County Frl. C. und Ruth Welch, sind von Frank. reich zurückgekehrt. Die beiden sind die ersten Wärterinnen des hiesigen Lcwis Memonal Hospitals, das nach dem ersten im Krieg gefallenen Su pcrior Soldaten genannt wurde, dessen Mutter das Verfichemngsgcld chres Sohnes zu diesem Zweck be. willigte. Zur Förderung guter Landwege. Osceola, Nebr., 26. Mai. Am Freitag fand eine gutbefuchte und enthuastifche Versammlung hier statt, wozu sich eine große Anzahl hervor. ragender Farmer einfand. Viele derselben waren meilenweit mit ih ren Familien gekommen, um die Re. den zu hören und die Pläne besser kennen zu lernen. George Wokz von rcmont war der Hauptredner der Versammlung. ' Nach den Reden wurden stereoskopische Bilder von Hochstraßen gezeigt, die guten An klang fanden. Antosnfall. Blair, Nebr., 26. Mai.' Ms Walter Novack und Ernst und Nay. mond Hundah im Auto von einem Tanz m Kcnnard heimfuhren, wur. den sie von einem unbekannten Au tomobil von hinten angefahren, wo durch deren Car herumgeschletidert wurde und sich dreimal überschlug. Die drei jungen Männer find alle schwer verletzt und glaubt nian, daß Ernst Hundahl lebensgefährliche Ver letzungen erlüt, denn er hat die Be sinnung noch nicht wieder erlangt. Ernst kam vor einer Woche von Frankreich zurück. Keiner der jun. gett Männer ist über,22 Jahre ct. Wir führen keinen Krieg mit dem deutschen Volke, für es haben wir nur ein Gefühl der Freundschaft und Sympathie", sagte der Präsi dcnt im April 1917 in seiner denk würdigen Botschaft an den Kongreß. Nicht auf feinen Antrieb handelte seine Regierung in diesem Kriege. nicht mit seinem Vorwissen oder sei ner Billigung l" Und wiederum sag. te er, diesmal am 2. April 1918: Wir sind, lassen Sie mich das wie. der sagen, die ifrichtigen Freunde des deutschen Volkes und wünschen nichts, sa sehr, wie die baldige Wie. derhcrstellung intimer Beziehungen, dieuns gegenseitig zum Vorteil ge. reichen.. Wie schwer 'es den Deut schcn auch fallen mag. das in diesem Augenblick zu glauben, so ist das doch aus unserm! Herzm gespro chen." ' Präsident Wilson hat feiner Rede über das neue Völkerrecht eine wei tere über den. Materialismus der Amerikaner solgen lassen. Unter an derem sagte er bei der lsclcgcnheit: Ich Haie stets geglaubt, daß die größte Redefreiheit .die größte i cherheit gewährt. Wenn der Mensch ein Narr ist, so ist eS daö beste, das bekannt werden zu lassen, indem man ihn zum' Reden ermutigt. Wenn man ihm erlaubt, ruhig zu bleiben und weiss zuzuhören, ss wird die Tat sackL, daß er ein Narr .ist, nicht so bald bekannt werden? läßt man ihn ober reden, o ist das Geheimnis bald erraten und die Welt erkennt, daß er ein Narr ij Aksmiert auf tiefe Zeitung in der 'Ehe. Boa Adele Hindermann. ' k muh tvaS Wunderbare sein Um Lieln wkier Ekikn. Eich schlieszcn ganz einander in, Cich ni in Wor' verhkhlen 4. Sledimtz )! Mebr und Vielfältigeres wird bon uns verlangt als von unseren Großmüttern, d von elv,tanSlg keit nichts wußten und an erweiterte Sl!ersönlichkcitsrechte' nicht oachten Wir Frauen von heute wissen von diesen Dinge und denken über sie nach. Viele von uns habenBe russpftichten uns surien. nrnii.ni jog.-.c aus diesen eine gesteigerte Selbständigkeit herleiten; ja selbst an dey friedlichen Strand der aus IckließliÄ im . HauS waltenden Frauen hat die große Bewegung kleine Spritzwellcn geworfen, deren Botschaft osjene Ohren fand, wenn auch nicht unmer ganz richtige tuna. ' Und so sind die vielen großen und kleinen Fragezeichen aufgetaucht, die 'l (i.!i.u riiM leii unoenuimen oeuvii cui iqu-w scheinbar unverrückbarer Cchlußpunkt ounerhalb leglichcr Debatte jtclUe. - Auch daö altehrwürdige Institut der Ehe hat sich'S gefallen lassen müssen, daß man es 'auf seine Brauchbarkeit in der bisherigen .Ge stalt für jetzige ZeitverhältmZse ein nehend prüfte. Sie hat das Eramen bestanden: die Ehe; stand hielt sie den hellsten Augen, den schärfsten Lrillenglaiern. Es müssen Loch Werte in ihr stecken, so groß, so ra gend über den Kleinbetrieb der .Meinungen", daß selbst ziemlich erhebliche Abweichungen von alther gebrachten Voraussetzungen an ihren Grundpfeilern nicht zu rütteln ver mögen: es muß was Wunderbares sein", heute wie gestern und morgen wie heute. Ob wie eS verträumt empsinden, dunkel ahnen, jubelnd erkennen oder philosophisch zu er gründen trachten, dies Wunderbare, es lächelt die .Menschheit an mit ewig jungen Augen durch alle Jahr Hunderte. ? Da hallen wie also etwas ganz Altmodisches, daS 'doch nicht nuw dern ist und nie werden kann, so lange die Liebe zwei Hände zur fSM zuiammenlugr. Wir brauchen sie. diese Liebe; sür das feste Gefüge der Ehe bedürfen wir ihres reichen Goldschatzes, wo her wohl fönst sollten wir. die kleine Scheidemünze: Fürsorge, Geduld, freudige Mühwaltung, Duldsamkeit und ähnliches, entnehmen, deren je der Alltag sein Quantum ver braucht! .. ' . ' ' ' m ). ' ES liegt ei feiner, tiefer Sinn darin, wenn mit der Ehe der Ich Aegrisf zu einem Wir sich wandelt. Wir" in den großen Angelegenhei ten des Lebens, Wir"- in den llei, nc Dingen der Alltäglichkeit. Das bedeutet für den einzelnen ein Geschenk und eine gewisse Ein büße zugleich; Wesensocranlagung und die Summe des eingebrachten LiebeskgpitalS werden darüber ent scheiden, ob das in den Flitterwochen so fröhlich prahlend ausgesprochene funkelnagelneue Wir" erstarken wird zu einer untrennbaren Einheit, die vorhält über alle Lcbensstürme hinweg bis ins Greisenalter. Sich schließe ganz einander ein r-" daS gilt nicht nur für Mai abende mit Mondenschsin; . manch grauer, nüchtern kalter Tag wird dieses festen Aneinanderschlusscö zweier tapferer Herzen viel drin gender . bedürfen. Um dieses gar nicht uszuschal tcnden Gemeinsamkeitsprinzips we gen ist es, daß die Atmosphäre gold tkaren Vertrauens im Eheleben nicht entbehrt werden kann. .Kein Fort schritt dürfte daran, etwas änöern, keine Errungenschaft, welcher Art sie ünmsr sei, wird etwas anderes an ihre Stelle setzest können. Sich nie ein Wort derhchlen" so, hat der Dichter dies gegensei tige volle Vertrauen zum Ausdruck gebracht; eine schlichte Wahrheit, über die wir immer noch nicht hin ausgewachsen sind, wofern wir sie ihrem tieferen Sinne mich erfassen. EZ liegt in diesem Sinn jeden falls, nicht die Forderung, daß jegli che Kleinigkeit vor das Forum der ehelichen vfamkeit gebracht wer den solle. Solche Dinge nicht sa 'gen, ist ebensowenig ein Lerheh len", alt bat Herausplappern be langloser Erlebnisse die schöne Be zeichnung Vertrauen" verdient. Haben tek an der ersichtlichen Ge gensätzlichkeit des Vertrauens und LerhehlenZ das gute und daS böse Prinzip für die, Ehegemeinschaft klar vor Lugen, ss bedürfte eS scheinbar nur zweier gut und recht lich denkender Ehegefahrten, um js den Zwiespalt, auf diesem Gebiet von vornherein unmöglich zu ma ch?n. Das ist nun freilich nach mehr als einer Richtung hin .grauest? Theorie. Erstens ist selbstvcrstZnd. lich kein Erdenkind so überaus brao, daß nicht kleine Menschlich.'5.tt daS Vesuge seines, Wesens zu, öurazwacy. sen vermöchten: und -zweitens zeigt uns die PrariS die Begrifse deS Vertrauens und Vcrhchlcns keines wegS greisbar unterschieden, fondern vielmehr alS eine Reihe knifflich Zei ner Abstufungen. ES liegen viele Abtönungen zwischen dem Plapper mäulchen, daö feinen Aerger um die Waschküche durchaus nicht für sich behalten kann, und du Frau, die ihre ganze ' Seele dem Gatten zu entschleiern lernte. Und von der klei ncn Notlüge um' eine häusliche Ver säumniZ geht daS Verhehlen durch mancke mlschcnstation bis zu dem Alpdruck einer" schweren, heimlichen Schuld. . Nicht . alles, wag ungesprochen bleibt, ist ein Geheimnis, und nicht jedes Geheimnis ist ehegesährdend. Auch haben wir kein Schema, ' das die ineinanderglsitcnden .Abstusun gen des VcrhehlenS dergestalt mit einem dicken Strich durchschnitte, daß die "bedenklichen auf der einen., die harmlosen auf der anöercn ctfc bequem erkennbar seien. Vielleicht aber besitzen wir doch einen Wegweiser ,n, eben ocm Zu sammengehörigkeitsgefühl, ohne daS eine Ehe keine Ehe ist. Der Wir. Beariii dürfte die Frage mitteilen oder nicht mitteilen?" gar nick)t auf, kommen lassen: so lanze demnach ein Ehepaar der Umwelt als wir gegenübersteht, ist die ganze vielge sialtigs Skala des VerhehlcnZ ohne weiteres ausgeschaltet. ' Ich sagte- ja lange": in der Tat stellt das Leben.' ja die praktische Seite der Ehe selbst an jeden der Gatten Anforderungen. Idie sich zeit, wellig durchaus an den einzelnen wenden, eigenen Willen, eigene beo antwortung von ihm verlangen. Hier ist der springende Punkt zu suchen,, wo das Recht auf eigene, nicht mitzuteilende Angelegenheiten überhaupt zur Debatte kommt. Wie stoßen dabei gleich auf die erste und größere Schwierigkeit einer scharen Abgrenzung zwischen einer gemeinsamen und einer eigenen An gelegcnheit des einzelnen. Thcore tisch dürfte sich das dahin feststellen lassen,, daß solche' Dinge mit Recht dem einzelnen allein gehören dürsen, die erstens in ein Gebiet fallen, das der andere Teil unmösslich beurteilen oder verstehen kann; zweitens, die ihrer Art nach ausschließlich den einen Teil ansehen und von diesem allein erledigt werden können, ohne daß der andere Teu oder die Ehe gemcinschast als solche in Gegenwart oder Zukunft davon irgendwie un günstig berührt werde. ' Nicht allzu viele Tinge ' dürften dergestalt für den einzelnen wichtig, für ' die Gemeinsamkeit belanglos sein. Immerhin ein Recht muß zugestanden -werden, ledem der' Ehe gatten, hier und da ein Stückchen seines Innenlebens allein zu leben. Stellung zu nehmen aus eigener Kraft gegenüber den Fragen, die sich ihm in den Weg stellen, und mit ge schlossenen Lippen in seiner Seele reisen zu lassen, was ein verfrühtes Wort in seiner natürlichen Entwick' lung von innen heraus jäh unter brechen würde. ', Dies Recht muß allen denen wco den, die seiner bedürfen. Es ist ihre Sache und hangt ferner davon ab, wie weit daS .Gemeinsamkeitsgefühl den Jchbegriff überragt, ob sie von diesem Recht überhaupt Gebrauch machen, oder ob sich unter dem war men Hauch gegenseitigen vollen Ver ständnisses das Bedürfnis nach Al leinfertigmerden "verflüchtigt um dcS noch viel besseren, vertrauensoollen ichanschüeßenS willen. Wir gelangen da zu einem neuen Genchtspunkt. In der Hand des an dem liegen,, wenn auch nicht alle, so doch viele , Möglichkeiten, stumm? Lippen zum Reden oder anders?it.'Z ein zagendes Mitteilungsbedürfnis zu schmerzlichem Schweigen zu brin gen. So herb und in sich abgeschlos. fen ist selten eine Persönlichkeit, daß nicht ein leises Sehnen in ihr lebte nach Anschluß, nach Aussprache mit dem andern, der ihr der Nächste auf dieser Welt ist -und teilhaben sollte an ihrem Wohl und Weh. Abe solch schwer sich losrmgendeZ Vertrauen verlangt weiche Hände, ein warmes Herz und seines Fühlen, soll es sich herauswagen, und wo es einmal statt dessen der Unduldsamkeit oder gar dem Jähzorn in die Finger lief, kann es beschädigt werden für alle Zeiten. Das Schweifen tritt an seine Stelle, das Verschweigen inb - wir müßten sonst nicht irrende Menschen sein die Lüge. Hst.sie sehr härm los, fo pflegt jie sich unter dc Be Zeichnung .kleiner Schwindel"- zu verstecken; schöner wird sie davon freilich nicht, aber 'da sie um dcs lieben Friedens willen" in dieser Form ihre Einzug hielt in daZ Ehelebe und darin nicht mehr ent behrt werden kann, dürfte sie dort bald heimischer" werden, als es bei ihrer unheimlichen Entwicklungsfä. hizkeit gut ist für zwei Menschen, die Hand in Hand gemeinsame Made wandeln wollten. Wer hat sie herbeigeholt: die-tan dclnde, die lächelnde, die kalte, die raffinierte Lüge, die keiner der Gat ten. alS WeZen5mitgift in die Ehe gebracht hatte? Und w:e wäre sie zu vermeiden gewesen? ' . Vielleicht wenn wir lernen kZnn. ren, un nicyl icoera einen Cinsc ständnis gegenüber alS. Richter zu Uihlph. Dieis Art' von Vertrauen. die da! Bekennen einer kleineren oder größeren Verfehlung zum Ge . genstand hat, wendet sich mit Dring lichkeit an den Freund", im Ehege ' fährten, an sein Verständnis, seine -!ebe, sein Mitgcsühl mit dem ar . me öündcr, der unter dem Ergeb. niS seines TunS .selbst leidet und nach Trost sich sehnt oder Hilse. Ich will der Kritik nicht ihre Be rcchtigung absprechen und dem ehrli chen Zorn, wo er am Platz ist. Aber ein gesenktes Haupt und traurige' Augen in ihrem stillen Werben um Nachsicht haben ebenso em Recht dar. auf, daß oll ihr um dieses Fehlers willen schon erlittenes Ungemach nicht kalt übersehen werde. Es ist nicht gut, an dieser Stelle zu enttäu schen, sonst fällt ein stummer Rich. tcrspruch auch' auf der anderen Sei.' te. Und wie kinderleicht ist das so viel bequemere Verhehlen gelernt! Es gibt noch ein Verschweigen anderer Art i der Ehe, das nichts zu tun hat mit der Schuld und der Furcht vor dem Zorir, Wie die Feig heit kann auch die Tapferkeit ein ' Siegel auf die Lippen legen, daß kein unbedachter Laut verrate, was dem-anderen ein Geheimnis bleiben soll, einstweilen vielleicht. ' Das sind die Verhchlungcn aus . warmer, selbstloser Liebe, die lieber ihren Teil an Kummer und Sorge doppelt trägt, als daß sie dem Gat. ten den seinigen gönnen möchte. Ge rade weil sie jühlt, wie weh es. tut.' ES nimmt sich solch starker, quel lendcr Herzensgüte gegenüber die Frage fast nüchtern aus: hat der eins Teil ein Recht, dem anderen solche llenntiiiS, die ihn doch ebenso angeht, vorzuenthalten? Mir scheint nein, 'wenn die Angelegenheit, um die es sich handelt, so steht, daß sei tens des anderen allenfalls noch et was an ihr zu ändern, zu bessern,' aufzuhalten wäre falls er eben um sie wüßte. Trisst das nicht zu im vollen Umfang die Entscheidung darüber ist freilich gewagt ja dürste jene selbstlose Fürsorge in die len Fällen zu billigen sein. Aber vergessen wir nicht: eins solche Aus gabS erfordert Kraft, Uebersicht und Verantwortlichkeit jiir zwei, sie ist durchaus Sache außergewöhnlich starker Naturen, die sich allen Fol, gen gewachsen fühlen. . ',. ... -- S ; .. ' Neues Rcttgs'Jckchc.' . : . , .-X In den letzten Jahren hat der j Erfindungsgeist gewiß vielerlei Le bensrettungs.Apparate zur Benut j zung im Wasser geschaffen ; aber die ' meisten derselben waren oder sind . doch zimlich schwerfällig und sür die betreffende Person mehr oder min der behemmcnd.. , ja Man darf daher wohl sagen, daß V ein erst jüngst ersugdenes Jäckchen j einem tiefgefühlten Bedürfnis ob t hilft", wenn 3 sich allgemein be I währt. f Denn dieses LcbenZre!tungsJäck. ? chen liegt so ziemlich ebenso am l Körper, wie ein gewöhnliches und nicht sonderlich schweres Kleidungs stück. ES beeinträchtigt die Vewe ! I gungssreiheit der Person, welche es $ trägt, so gut wie gar, nicht. Arm i und MuSleln, Brust und Nikkei, 4j haben fast ganz freien Spiebraum. Das auffallendste Stück an den Jäckchen .und 'das einzige verhält ih nismäßig fchwere ist ein gediegc " ner Kragen. Der aber soll da )' durch einen, hohen Wert haben, daß er, auch wenn die zu rettende Person fit bewußtlos wird, sie noch auf unbe. " stimmte Zeit flott, erhält. J.g- - ' ' V ) ; Mcr?vür.dige Bergiftungk " Merkwürdige Lergifiungsfä'lle an! I i dem Gebiet der gerichilich-chemischen " ' Praris hat Iahn in der Chemiker I Zeitung geschildert. Sehr häufig sind ( t Versuche von Laugenvergiftungen. Doch sind die Lösungen von Laugen i stein sür Vergiftungszwecke wenig ge eignet, da sie von fo beißendem und atzendem Geschmack sind, daß sie we s der vm Erwachsenen noch von Kin-- ' der getrunken werden. Von Selbst' Mordversuchen abgesehen, trinken Er' , wachsen, die Lauge nur. wenn sie in 1 ' unzurechnungsfähigem also betrunke nem oder durch irgend ein betäuben bei Gift verursachten Deliriumszis '.. stand sind, oder wenn sie die Lauge in oder an Stellt von Branntwein at einmal hinunterstürzen, so daß sie 'jr ' ren Irrtum zu fpät bemerken. Wer t giftungen mit Schwefelsäure kommen weist nur bei Kindern vor. die sie au! Unachtsamkeit trinken. Freie Cchwk'- '! felsäurevläßt sich im Mageninhalt meist nicht mehr nachweisen, da di. . an nd für sich geringe Menge, die'' durch den Schlund so weit gelangt, jo;ort salzartig gebunden wird. J al.lZ Fk! beruS?,k Onkel: .Na... da hört sich doch les auf! - Alss die Uhr willst du. . rein ouS OrdnunaSi'mn bericht fi .('' . ben?!' . '. " ' r Student: 7cawol,l. Onkel I "ma, ueu yuiucncn .tneijtr, . riiiiö i - die Bücher habe ich schon dort und da habe ich, damit allcZ schZ--' i beisammen tfU.die Ulr tuv -Ki . . V f binzezübenl ' ..' I! ( u y ! ' i ;