mögliche OVllylt Zrlvsse t 1 t i flfattonalttä : u. j Einheitliche d gemischte Böller. ES ist eine ganz irrige Meinung, ein :33olt sei in jeder Beziehung um s ftäc ' l:r, je einbettn es fei. Gerade in ben ' Völkern, die da! Höchste leisten, arbeit :m ganz verschiedene Raffen und Natio mütäten an der politischen, und ost rioch diel mehr in der wirtschaftlichen Gesamtleistung mit. Alle wcstromani, schert Staaten Europas wären schwächer oßne die germanischen Zusätze, und zu dem, was Preußen für Deutschland ge leistet hat, beben auch die slawischen Elemente der transelbischen Lander tot smtl! mitgeholfen. Die politische Lei siung Rußlands würde ohne Teutsche, die wirtschaftliche ohne Armenier und Juden geringer sein. Die Beiträge, die nomadische Eindringlinge und Usurpa ioren zur politischen, und besonder! militärischen Kraft mancher Völker ge liefert haben, sind sicherlich nicht zu un tkischäfzcn. Und was wäre Ungarn ohne seine deutschen Kolonisten und seinen flamisckm Untergrund? Die Vlamen Belgiens haben sehr diele germanische Züge, aber das Blut und das Beispiel der Franzosen haben enS ihnen ein beweglicheres, lebhafteres Volk gemacht, als dte Niederländer und die Niederdcutfchkn sind. Sie unter , scheiden sich von diesen ungefähr so, wie dr Schweizer von seinem oberdeutschen Ctammgenosscn. Ihre Leistungen in ' den Künsten und Wissenschaften zeigen eine hohe Begabung, und was sie auf dem wirrscbaftlichen Gebiete im letzten Mcnschmattn geschaffen haben, steht hoch iiber dem Werke der Niederländer, weil es eben fast ganz von Grund aus aufzubauen war. ' Belgien ist einer der ersten Industrie und Handelsstaaltn geworden, die Niederlande sind immer nur hauptsächlich Durchfuhrland geblie kg, und während die Niederlande die Rcftt ihres alten Kownialbesitzes nur festhalten, hat Belgien als einzige unter den kleinen Wächten Europas sich eine m Kolonie in Zentralafrika gegrün bet ES gibt Völker, die für den Nationa liiätsstaiistiker nahezu einheitlich sind, andere haben starke Minderheiten von ,Etammesfremdm, und in wiederum anderen ist ein groß Teil des Volles fremden Ursprungs. Im Königreich JiÄicn leben als Aliansässige 140,00 Franzosen, 55,000 Albancsen. 30,000 Slawen. 23,000 Deutsche. 20,000 Grie chtn, 7000 Katalonier. und der Rest don V) $tOh sind Italiener. Das sind ?xcemdvs!!er. die in den 32 Millionen Italienern Italiens verschwinden; und außerdem wird ihre Absolution kein der ÄuZgleichunz sbgenkigtes Blut in die Adern dieser großen Mehrheit bringen. Die fkandinadischen Volker sind noch einheitliche?; nimmt man die Fremden üüZ,'' die vorübergehend im Lande woh nen, so haben Schweden und Norwegen Zusammen nicht ganz 1 Proz. Lappen und Finnen. Viel wichtiger find schon die 5 Prozi Keltischsprechcnden in chretzbriiannien und Irland, die 10 Proz. Polnischsprechenden in Preußen. Aber dal sind doch immek nur Minder hciien. Vergleiche wir damit Oester trieb, mit G6 Proz. Teutschen, 23 Proz. Tschechen, 16 Proz. Polen, 13 Proz. Kuthenen; der Ungar mit 43 Proz. A.agyaren, 15 Proz. Rumänen, 12 Pro,. Deutschen, 11 Proz. Slowaken, f Proz. Serben. 6 Proz. Kroaten, so scheint der Unterschied gewaltig; hier ein Konglomerat, dort ein fast einheitliches lenzes. Muß daZ nicht einen gewal tigen Unterschied für das Leben und Schassen eines solchen Volkes bedeuten? Daß es nicht notwendig Zersplitterung nv Gegensatz sein mutz, lehrt die Schweiz mit ihren 70 Proz. Teutschen, 22 Proz. Franzosen, 8 Proz. Italienern und Rätoromanen. Belgien mit 43 Proz. Vlamisch, 41 Französch, 0,5 Teutsch und 13 Proz. mehrere von die s'n Sprachen Sprechenden zeigt zwar innere Gegensätze zwischen Vlamen und Ä-sllsnen, aber keine ' lähmenden Na tionalitsiensireit wie Oesterreich oder Ungarn. In beiden Fällen sind die Teutschen und Franzosen nur Splitter ihrer Nationalität, die in Teutschland und Frankreich dca eigentlichen Boden ihrer selbständigen Entwickelung hat weshalb -sie nicht darauf angewiesen ist, ti der Schweiz oder in Belgien ohne Rücksicht auf die anderen Staatsange hörig?! sich als selbständiges Volk voll !:,iulebea. . Auch sind sie Völker alter Geschichte, die sich lange kennen, lange in engsten Wechselbeziehungen gestanden sind. In Osteuropa und auch schon in de-3 Cudetenlcindern stehen Volker ge p'neinan'oer, die der Strom der euro li;chen Kultur teils ganz. teils nur am 'szv.it berührt hat, geschichtlich alte ne s"tt geschichtlich jungen; und diese letzten suchen die Nachteile des Zurückgeblieben rl d-rch e'te libermäszige Betonung d-? Nationalen, auszugleichen; vaZ sie r: il'e naüvr.ale Ezistenz tun, leisten t Z- ''e-ch Ui ilire allgemeine Kultur, ;;:t Ztl s.'pe für ihr wirtschaftliches c.:d-' Taer dle Leidenschaft, ntii t t ','i't, d-e schon infolge ih r: f.' 'i tt U7d geographischen Lage ms d:e emewschaft mit ihren Nach '-rr i such, wie die Slowe -( . i ri-e b juien uns Mtrungen, r.-t Uurft und Theater, für J e Torsi-feurig und vomög ' '. ,'?ch!,'ßung arbeiten. Ja - ' ' ,t l, gt für ein solches : L--T',-ii"t alles, fcs es nur ! 'S rl,t fs'N mag. Cache des 4?r,S, dem eZ eilige Z .' . rr'-ß die Wahrung seiner ti-r-ii r einem kurzsichtige ä s.'.t. r, 't i-I d"s Beispiel einer i '- .r.sarnteit der efchiditc "? bundenen SD3I!erg?fe!I r t Jinerem der gkühendste tr ,:,sa:'i c-ffsrnrnea laßt . . i . ' i . i .: ten Don prof. Dr. ' denn Inseln sondern nicht nur Voller ab, sie entwickeln auch das Volksbe wußtsein zu fast unnaturlicher Stärke. Aber vor allem ist der konfessionelle Ge gensatz wirksam. Nahezu alle Iren sind katholisch; die protestantisch gewordenen Bewohner Nordostirlands. die von schot tischen Ansiedlern durchsetzt sind, bilden in Ulster ein besonderes Völkchen für sich. Im Unterschied des Glaubens und der Sprache liegt etwas Verwandtes. Muttersprache und Glaube sind die Ga ben des Elternhauses, der Heimat, mit Familien und Heimatöirinnerungen sind beide eng vcrslochtcn. Wie sollten sie nicht einander stützen und fördern? Bedeutet doch der Unterschied des Be keiintnisseS nicht, selten auch einen gro ßen Unterschied des Ganges der Gc schichte. Serben und Kroaten sind Kin der eincZ Stammes, ober diesen wurde das Christentum aus Rom, jenen aus Byzanz gebracht; diese wohnen jenseits, diese diesseits der europäischen Kultur scheide zwischen West und Ost, und die westlichen sind den östlichen um Jahr Hunderte in der Kukturentwickelung vor angeschritten. Mitten durch Völker, die wir gewöhnt sind, für ganz einheitlich zu halten, gehen die Risse der Grenzen altcr Mischungsbestandteile. In dem schein bar homogenen Franzosentum ist es ei ner ursprünglich rein literarischen Pc wegung gelungen, der alten Grenze zwi schen Keltisch und Ligurisch. und der jüngeren zwischen Provencalisch und Nordfranzösisch, die ungefähr von der Gironde zum Genfersee ziehen, eine neue Bedeutung zu verleihen. Und das nach einer Geschichte, die seit 2000 Jahren gemeinsam ist. In Deutschland lehren uns di anthropologischen Unter suchungen, daß die Teutsche zwei gro ßcn Typen der Weißen Rasse angehören, die sich äußerlich hauptsächlich dadurch unterscheiden, daß die einen breite, die andern lange Gesichter haben. Die Wen schen mit breiten Gesichtern haben in der Mehrzahl auch kurze Schädel, dunkles Haar und dunkle Augen, sind mehr ,klein und untersetzt und neigen zu größerer Fülle des Fleisches und Fettes. Tagegen gehen lange Gesichter gern mit langen Schädeln zusammen, blon dem Haar, hellen Augen, höherem Wuchs und Schlankheit, die durch straf f:.-e Anlegung der Fett und Fleischhülle des Knochengerüstes hervorgebracht wird. Es liegt im Wesen des ersten, daß er besonders bei Männern, in dem des andern, daß er mehr bei Frauen zu typischer Entwicklung kommt. Auch in kleineren Eigenschaften sondern sich die bcidm. Mit dem langen Gesicht ist die hohe Stirn, die gebogene Nase und des schmale Bartansatz verbunden; mit dem kurzen die breite Stirn, die Stumpf nase, die Verbreitung des Bartes über das ganze untere Gesicht. Ter schmal gesichtige Typus steht ganz für, sich, er hat keine nahen Beziehungen zu einer andern Rasse, außer Ixo Mischung vor liegt EZ ist der eigentlich germanische Typus. Er bildet eme besondere Rasse für sich, die ja auch , neuerdings als Xanthochroe abgesondert wurde. Der kurzgesichtige dagegen nähert sich der mongolischen Rasse, neben der er wie ein durch Mischung mehr oder weniger stark veränderter Ausläuser erscheint. Das spricht sich auch in der geographischen Verbreitung der beiden aus. Tie kurz gesichtigen Menschen werden in Teutsch land häufiger, je weiter man nach Osten geht, und Osteuropa ist mit ihnen ge füllt Ihr breiter Gesichtstypus stellt die Slawen den Ostasiaten entschieden näher als ollen Jndogermanen oder Ariern in Europa, Asien und Afrika mit ihren länglichen Gesichtern, und selbst auch näher als den Semiten (23. Henke). So treffen sich also auf diesem mitteleuropäischen Boden ganz entspre chend seiner mittleren Lage zwei große Nassegebiete. Sprachlich zu den Jndo Kermanen zu rechnen, sind die Slawen in der Mehrzahl durch langen Ausent halt an der Ostgrenze der weißen Nasse und dadurch herbeigeführte Mischung! mit finnischen,' türkischen und mongo lischen Völkern stark mit Elementen der mongolischen Rasse versetzt. Eine dritte Rasse greift: von Süden und Westen herein. Cv r H S ' s,- A - .i und Rassen. LriedricK Nntzcl. Im Süden und Westen Deutschland! treten unS zwar, häufigere und verbrci tetcrc germanische Elemente, wie im Rhcintal, im mittleren Schwaben, im bayerischen Schwaben und in den schlvä bischen Alpen und den Schweizer Alpen entgegen, aber im allgemeinen übcrwie g.m doch entschieden die dunkeln Mcn schen. Und unter diesen gibt eZ zwar breite Gesichter und Schädel, die es mit jedem nordöstdeuischen Slawenkopf auf nehmen dürften, aber auch einen ande ren im Nordostcn ganz seltenen Typus, den romanischem mit schmalem Kopf und dunkeln Haaren und Augen, der italienische und französische Züge bis ins westliche Bayern, nach Württemberg und in den Breisgau hineinträgt. Er mag oft mit dem keltischen zusammen fallen, den im einzelnen herauszulösen schwer ist. Der Schwarzwald und Oberschwaben sind die Kerngebicte die ser dunkeln Südwestdeutschen, und von ihnen wissen wir aus der Geschichte, daß sie altcr Keltenboden sind, auf dem kcl tische Stämme saßen, die romgnisiert waren, ehe die Germanen am Rhein und an den Alpen erschienen. Tie Geschichte erzählt uns viel von keltisch-germani schen Wechselbeziehungen. Nicht einmal dtt Name Germane ist germanisch. Wie die meisten Völkcrnomen, mit denen wir es noch heute zu tun haben, ist auch der Name Germanen nicht einheimi schen sondern fremden Ursprungs. Ei nem deutschen Stamme am Riederrhkin zuerst von den Kelten im Sinne von Nachbarn" beigelegt, hat er sich später auf alle deutschen Stämme ausgedehnt Das ist ebenso, wie bei. den Teutschen alle Kelten und Romanen Welscke und Walen, alle Slawen Wenden. Mieden genannt wurden. Rechnen wir dazu, daß von allen Nordgermanen und auch von den Slawen die Deutschen der starke Einfluß römischer Kultur unter scheidet, der sie dollkommen durchgingt: romanisch-keltische Rassenelrmente, rö mische Städteanlagen, Tors und Flur namen, Nömerbrücken und straßen, rö mische Namen im Acker-, Wein und Gartenbau, in detr staatlichen und kirch lichen Ordnungen und im Recht haben dem deutschen Leben bis in die letzten Winkel einen sonderbaren Fremdge fchmack beigemischt. , Da sehen wir also bei näherer Be trachtung ein Volk, in dem die fremden Bestandteile noch fast so deutlich erkannt werden können, wie. die Krystalle des Feldspats und Glimmers im Granit. Es i st Granit; wir schreiben- diesem Felsen eine unverwüstliche Tauer z"u, aber ein 'gemischtes Gestein bleibt es im nur,, und eS ist wohl gut, daran ziNen Zen.'daß, -wenn 'ans' solche Felsen zer setzende Einflüsse wirkn, sie sich natur gemäß in die Ritzen und Spalten zwi schen den verschiedenen Bestandteilen le gen. Es gab einst in Deutschland eine Mainlinie. und man konnte die ernste Frage hören: Ist die geistige Aneignung des deutschen Bodens durch das deutsche Volk als beendet anzusehen, wenn Süd und Nord und Ost und West sich noch so wenig verstehen? In der Rheinbunds zeit suchten bayerische Historiker das Kcltcnium der Boicr nachzuweisen, das sie den Franzosen annähern sollte, und Ouatresages sah eine süße Rache für die Leistungen Preußens im Krieg 187071, daß er eine finnische Ilse prussienne aussonderte, die die ziselbischen Germa nen und Keltogermanen rückwärts zivi lisiert, d. h. barbarisiert und das edle Frankreich rücksichtslos zu Boden ge worsen hatte. Teutsche Publizisten ha b?n den Norden und Süden wie unver einbare Gegensätze gcge.teinander ge stellt Das Tiefland und das Meer, das Gebirgsland und die abgeschlossene Binnenlage haben freilich sehr berschie den auf ihre Völker gewirkt Aber doch war es mehr als Kurzsichtigkeit, es war ein Frevel, den Unterschied Poifchm Nord und Süd, Ost und West in Deutschland so zu betonen, wie eS oft geschehen ist. Zum Wesen Deutschlands gehört es gerade, daß die entferntesten Stämme sich besser verstehen, als in vielen anderen Ländern Europas. Hat die gemeinsame deutsche Mutiersprache sich dialektisch ebaewandelt, so daß der Plaitdcutsche und der Bayer, selbst der Alemanne und der Franke sich mühsam i ' 4i f H 'S 3 K ; ! I ' w r . t -v fyLT'- k Vi' fz, f -1 j ' "t r--? -"- -- il s i I 4 1 1 1 1 ; 's ' ; ; ohne das neutrale Hochdeutsch verstän digcn, und doß dem ersten Druck der tüthcrschcn Bibelübersetzung im Ale mannenland .Erklärungen hochdeutscher Wörter bcigegcben wurden, haben die Lebensgkwohnheiten sich mannigfach verändert, so bleibt doch - stet? Denken und Fühlen des. einen dem anderen be greiflich. Es gibt Stämme im deut schen Volk, in deren Adern mehr kelti fchcs und römisches Blut, andere, in de n,m mehr slavisches Blut fließt, ober ihr Wesen und ihre Lcbkiisumflände gehen nicht so weit auseinander, wie des pro vcnzalischen Wein und Oelbaumzüch ters und des normannischen Rübenbau ern, wie de-Z rauben Asturiancrs und des feinen Andalusurs, des ligurischcn Piemontkscn und des phönikischcn Si zilianers. Der deutsche Bauer zieht Getreide und Kartoffel von den Alpen bis zur Nordfee, fein HauS, feine Scheune, seine Lebensanschauungen, so ga: der Ofen, hinter dem er viel zu viel sitzt, sie gleichen sich im ganzen deutschen Land. Gerade dckrin liegt eine große Kraft unseres Volkes, der nur der eben falls allgemein angeborene, eigensin nige Sonderungskrieb der Teutschen oft entgegenwirken konnte. (?l Lchlußareikkl flt.) Dcr bclcidlgkc Dichicr. ' Turch dic Basargasse zum Brunnen unier der hohen Dattelpalme schritt Sobeidk, des Goldschmieds Ali schmuckes und übermütiges Kind. Wer sie sah, suchte einen Blick von ihr zu erhäschen und schaute ihr bewundernd nach. Nur wenn Omar kam, der immer um diese Stunde des Weges ging der schlanke, schöne und hochmütig Dichter dann wurde sie heiß und rot. trat scheu zur Seit blinzelte ihn sehnsüchtig an und starrte ihm nach, bis er ferne an dcr Moschee verschwand. Eine! Tages aber geschah das Uncr hörte. Als Omar an Sobeide vorüber schritt eingebildet und nicht achtend wie immer da überwältigte sie die Leidenschaft Sie pellte den llrug auf den Boden, und plötzlich schlangen sich zwei weiche Arme um seine Schultern, zwei volle heiße Lippen preßten sich auf seinen Mund dann floh sie scheu und beschämt, wie die Gazelle über die Heide flieht Wti es ge'fthcn, stand still in brennen dem Neid. Omar aber rrhok ein furcht bares Geschrei und ruhte nicht eher, bis sie von den Häschern ergrissen und vor den Kadi geführt wurde. Eine große Menge von Menschen folgten ihnen. Tort frug- der junge eingebildete Dichter seine Klage vor. Tas Volk murrte unwillig. Dcr greise Richter aber gebot Ruhe und frug So beide, ob sie sich schuldig bekenne. Leise nickte sie mit dem schönen tief gesenkten Haupte. So hört!" sprach dcr Kadi feierlich. Weil Tu. Sobeide. frevelhaft und un erlaubt die Jugend mit einem Kusse heimgesucht, sollst Tu zur Strafe drei mal das Alter küssen müssen den ältesten der Alten nämlich, füge ich zur Strafverschärlunz hinzu . . . als mich!' Lachend rief die Menge Beifall. Sobeide aber, die ihren Uebermt.t wiedergefunden, trat Zu dem gütigen und klugen Kadi und unterzog sich mit Anmut der Strafvollstreckung. Als der Richter diese mit gebührender Würde entgegengenommen, wandte er sich zu dem Poeten: Tu aber, Omar, der Tu in Deiner Sicherheit so schwer verletzt worden, will ich ein für allemal Ruhe schaffen bor solche Angriffen: Tu sollst hinfort zum Schutze für Dick) und zur Warnung für alle Frevlerinnen einen Maulkorb tragen!" Jauchzend begrüßte daö Volk deii weifen und gerechte Spruch. . - A. - f -" - -..-4 - ' i i ' l 1 1 i f 1 t - t V: I " , i r Die Dklnnze Als Maler. Der ästhetische Eindruck, den Pslan zen aus uns machen, entspringt der Wahrnehmung ihrer Formen und ihrer Farben. Form und Farbe sind un trennbar verbundene Eigenschaften der Pflanzen. Sie, wirken daher auch stets zusammen. Dea vornehmsten ästhetischen Wert der Pflanzen aber hat die Farbe. Bei den Tieren liegen die Verhält nisse etwqZ anders. Hier treten zu de Formen und Farben noch dieBewegung hinzu. Zwar machen lebhafte Farben auch beim ersten Anblick eincS Tieres oft einen stärkeren ästhetischen, Eindruck a!S die Form; ober die Form ist dennoch don höherem ästhetischen Werte als die Farbe: sie bildet die Grundlage für die Haltung und für die Bewegungen, au denen wir auf den seelischen Zustand eines Ticret schließen. Jorckienschön heit hat einen reicheren und tiestten In halt als Farbenschönheit Die Farben der Tiere entstehen aus die verschiedenste Weise. Ta gibt es Oberflächen Farben, Farben dünner Blättchen, Farben trüber Medien u. s. w., die zum Teil durch höchst kompli zierte Einrichtungen erzeugt werden und einen ungeheuren Reichtum an Effekten bewirken. Es handelt sich sowohl um sogenannte optische Farben als auch um Pigmentsarbeg. Bei den Pslanzen dagegen lassen sich die Farben fast aus schließlich aus Farbstoffe zurückführen. Es ist geradezu als habe Mutter Natur bei der Herstellung der Farben alle ihre Kunstgriffe auf die Tiere verwendet, und als wären ihr die Sedanken ausge gangen, als es sich darum handelte, die Pflanzen zu schmücken. In dcr Farben Pracht selbst aber sieben die Pflanzen den Tieren kaum nach. Tie Pflanze arbeitet also genau wie der Maler mit Farbstoffen. Der Reichtum der Pslanzenfarbstoffe ist sehr groß, und alle diese Farbstoffe haben von den Botanikern einen be stimmten Namen erhalten. Von Bcdeu jung für das Zustandekommen der Pflanzenfarben sind im Grunde genom men aber nur drei Farbstoffe: das Blattgrün oder Chlorophyll, da! Blü tenblau oder Anihokyan und das Blü tengelb oder Anihoxanthin. Man wird nicht gerade behaupten können, daß das eine besondere reich ausgestattete Palette wäre. Und doch erzeugt die Pflanze da mit eine ungeheure Mannigfaltigkeit don Farben. Tie Pflanzcnfarbstoffe stellen ganz ollgemein äußerst komplizierte chemische Verbindungen dar. Wir brauchen uns daher auch nicht zu wundern, daß iiber ihre wahre Natur herzlich wenig be: sannt ist. Hier liegt noch ein auf weite Strecken hin unbebautes Sukunstsland der Naturwissenschost vor uns. Am meisten wissen wir noch vom Chloro phy. ' , ' Nach Untersuchung aus allcrZü'ngsier Zeit besteht das Ehlorophyll aus den chemischen Elementen Kohlenstoss, Sau erftoff, Wasserstoff. Stickstoff und. Mag nesium. Es stellt einen Ester, das heißt eine salzähnliche Verbindung, einer äußerst komplizierten organischen Säure dar. Mit vielem Scharfsinn und mit unermüdlichem Fleiß hat man daö eben so merkwürdige wie wichtige Resultat zutage gefördert, daß es zu dem roten Farbstoff des Wirbeltier und Men schenblutes in naher Verwandtschaft sieht. Im Gegensatz zum Chlorodhll ist die Natur des gelben Blütenfarbstoffes noch vollständig in Dunkel gehüllt. Als Anthokyan bezeichnet man eine ganze Gruppe von Farbstoffen, die hauptsächlich im Cast der Zellen gelöst vorkommen. Sie bestehen aus den che mischen Elementen Kohlenstoff. Wasser siosf und Sauerstoff. Reagiert der Zcllsaft faucr. so sehen sie rot aus; bei alöalischer Reaktion nehmen sie eine blaue Färbung an. Die Aenderung der Farbe auS Rot in Blau und umgekehrt aus Blau in Rot ist so charakteristisch, daß sich das Anthokyan nach Art von LackmuSfarbfioff verwenden läßt. Man kann den Jarbenumfchlag auch an le benden Pflanzen zeigen. Ganz befon derS eignet sich zu dem Versuch die rot blühende Hortensie, eine bekannte Topf pflanze, die häufig als Sommerpflanze in unseren Gärten und Parkanlagen ge zogen wird. Begießt man Hortensie mit Wasser, in dem ein alkalisches , Eisen P A , i d .M ? A, 'I fc u ', ;i von Dr. xhil. D. Damm. salz gelöst ist, so werden die Blüten zunächst violett und dann allmählich blau. . Der Farbstoff bildet hier, wie der Maler sich ausdrücken wurde, eine La surfarbe. im Gegensatz zur Deckfarbe, die gefärbte Partikclchcn enthält. Etrei chen wir eine Lasurfarbe, zum Beispiel eine Anilinsarblösung. auf ein Stück GlaS und legen daS Glas aif einen schwarzen Grund, so sehen wir nichts don der Farbe;, legen wir eS auf weißen Grund, so tritt .die Farbe deutlich her vor. Da mit Lasurfarbe belegte GlaS auf schwarzem Grunde zeigt keine Farbe, weil alles Licht von dem Grunde ver schluckt oder absorbiert wird. Fällt da gegen da Licht. daS ben Farbstoff Pas siert hat. auf ine weiße Unterlage, so wird es dort zurückgeworfen oder re flektiert und gelangt auf diese Weise in unser Auge. DaS Anthokyan, das sich in sauerer Lösung befindet, besitzt nun wie alle roten Körper die Eigen schaft, von dem weißen Sonnenlicht sämtliche Strahlen biS auf die roten ,u absorbieren; das-rote Lichi läßt eS hm durch, und deshalb erscheint es eben rot. Da daS weiße Licht bei dem Versuch dcri Farbstoff Zweimal passieren muß, ehe eS in unser Auge gelangt, ist die Ab sorption um so vollkommener, und eS färbt sich dadurch um so intensiver rot. Genau so kommen die Farben vieler Blüten zustande. Man kann sich davon sehr leicht überzeugen. Reißt man zum Beispiel ein Vllltcnbkatt einer intensiv rotgefärbten Pelargonie vom Publi lum ungenau gewöhnlich Geranie ge nannt quer durch, so beobachtet man eine mittlere weiße Schicht, der innen und außen eine viel dünnere rote Schicht anliegt. Die rote Schicht läßt sich be qucm abziehen. Unter dem Mikroskop erkennt man. daß sie auö einer einzigen Lage gefärbter Oberhautzellen besteht. Die Färbung' dieser Zellschicht macht jetzt, wo sie von der Unterlage abgcho ben ist, einen viel weniger intensiven Eindruck, als vorher. Die grüne Farbe der Blätter entsteht auf die prinzipiell gleiche Weise; nur ist der Vorgang im einzeln, komplizierter. Der Ferienwanderer erreicht auf sei ner Bergfahrt eine Alpenmatte. Das saftige Grün tut seinem Auge so im endlich wohl. Zwischen den Gräsern lu gen tiefblaue Enzianblütcn hervor., Boecklinfarben. dieses starke Griin und Blau. daS Entsetzen vieler zu Ansang der achtziger Jahre, als zwischen Bocck lin und dem Publikum noch eine tiefe Kluft war. Was in der Natur er freute, das konnte daS Auge im Bilde damals noch nicht vertragen; heute hat es sich durchgesetzt. Eine rosarot gefärbte Pelargonie könnte sich von ihrer feuerrot gefärbten Schwester dadurch unterscheiden, daß zwischen den roten Zellen bei Oberhaut ungefärbte oder blau gefärbte eingeschal tet wären, ober auch dadurch, daß die einzelnen Zellen lichtere Farbe besäßen. Hält man ein Schach oder Damen breit so weit von sich entfernt, daß man die schwarzen und weißen Quadrate ein zeln nicht mehr erkennen kann, so ge winnt man den Eindruck einer Fläche von mittlerem Grau. Not und blau ge särbte Quadrate würden die Empfiit dung von Purpur oder Violett hervor rufen. Es summiertsich hier also der Gesamcindruck der Flächen wie bei größeren Feldern aus einer rotierenden Farbenscheibe. Man hat diese Farben deshalb Additionsfarben genannt. Sie kommen sehr häufig im Pflanzenreiche vor. So wird zum Beispiel das Violett vieler Blüten durch ein Nebeneinander von roten und blauen Zellen der Ober haut bedingt Additionsfarben ent stehen auch dadurch, daß die zwei Pig mcnte. deren Farben sich summieren, in Gestalt von Körpern in ein und betfei ben Zelle liegen. Die Pflanze verfährt hier wie die Pointillisten. jene Gruppe französischer und belgischer Maler unter den Mo dernen, deren Hauptvertreter Signac. Croß, Luce und Valtat sind. Was sie als neuestes Malteänik preisen: die Farben unvcrmischi i kurzen Strichen und in Punkten nebeneinander aufzu tragen, das ist im Grunde genommen ein uraltes Naturgeheimnil. AuS der Nähe bctttchtet manchen die Bilder der Pointillisten den Eindruck eine will kürMen VofaikS. und erst auS be irächtlicher Entfernung vermag man die einzelnen Gegenstände zu unterscheiden. Die nebeneimindkk gestellten Punkte und Striche geben den Bildern etwas Unru higes. Zitterndes. Darin unärschcidet sich die Pflanze wesentlich von den Poin tillistcn, ihre FarbenNeckse sind so fein, daß von einem unrurigen Eindruck nicht dic Rede sein kann. Im Gegenteil: sie vereinigen sich zu den zartesten Ueber gangen und verleihen dadurch ihren Trägern jene? anmutig Weiche, das wir an den Kindern FloraS immer wieder bewundern. ' Außer den Additionsssrbea haben auch die Subtraktionsfarben eine große Verbreitung bei Pflanzen. Kein Geringerer IS H. . Helmholtz war ti, der zuerst auf den Unterschied hinwies, der zwischen der Mischung zweier Farben aus der rotierenden Far benscheibe und der Art der Farbenmi schunz obwaltet, wie sie Mal ausfüh ren. indem sie zwei pulverisierte Färb stoffe zusammenbringen und dann auf tragen. Im letzteren Falle absorbiert der erste Farbstoff von den im weißen Licht enthaltenen Strahle einen gewis seg Anteil, und don dem zurückbleiben den Reste erfolgt durch den zweiten Farbstoff abermals Absorption. Wa, dann von dem weißen Licht noch übrig bleibt, ist bestimmend für den Farben eindrtlck. den ei aus unser Auge macht Der große Physiker nannte diese Farben deZkalb SubiraktlonSfarben. Der VorZang läßt sich durch einen einfackn Versuch veranschaulichen. Man nimmt eine grüne und eine rote fölai scheide und feilt sie Untereinander agen das Licht Weil C6x.lv. und Rot auf der rstineriden Scheid ,We!Ji stallt jsnie, . J fc . - j i, , c. - - , ' jemand auf den Gedanken kommen, daß auch hier Weiß entstehen müßte. Statt dessen erscheinen die beiden Gläser zu sammengenommcn fast undurchsichtig, also schwarz. Die Erscheinung erklärt sich daraus, daß daS rote GlaS von allen durchgehende Strahlen nur Not, daö grüne sast nur Grün durchläßt. Das durch bal rote GlaS allein durchgehende rote Licht kann also durch das grüne GlaS nicht mehr hindurch; eS vermag also überhaupt kein Licht ju passiern. DaS Uebercinanderlegea und Durch schimmernlassen von Farben bildet für den Maler die wick)tigste, schwierigste und mannigfaltigste Art deS Farben austragens. Es erfordert die größte Ueberlegung, die ausgedehnteste Ersah rung und hat in den Zeiten lebendiger Kunstüberlicftrung deren wesentlichen Inhalt gebildet. Auf dem Wege dcr Farbtnsubtraktion entsteht zunächst in den weitaus meisten Fällen das Schwarz vieler Blüten, wie zum Beispiel beim Mohn und Gartensticsmütterchen. Hier liegen regelmäßig zwei Pigmente iiber einakider, von denen daS unterste immer olle Strahlen absorbiert, die daS obere hindurchläßt. AuS dieser Tatsache folgt, daß die beiden Farbstoffe komplementär gefärbt sein müssen. Tak wird durch die Erfahrung auch bestätigt. Ein Pig ment, das etwa wie schwarze Tusche alle Strahlen des weißen Lichts gleichmäßig absorbiert, ist bei Blüten bisher ein wandsrci nicht nachgewiesen. Auch anderweitige Farbeniöiie kam men durch Subtraktion zustande. Aller dingS bewegen sich die Farben nur in nerhalb verhältnismäßig enger Grenzen. Das erklärt sich aus der relativen Ar mut der Farbstoffe, die eine größere An Wendung bei den Blüten finden. ' Ta außerdem durch die Subtraktion die Helligkeit vermindert werden muß, fa sind es die nach Braun zu neigenden stumpfen Farben, mit denen man es hier hauptsächlich zu tun hat. . Pflanze und Malcr beide verdan ken also in letzter Linie daS Zustande kommen ihrer Farben dem Sonnenlicht Wie eine Königin thront die Spenderin d?z Lichts im Mittelpunkte dek KoSmos, umgeben von goldenem Strahlenkranze. Sie ist es die Tieren und Pslanzen'ihre Marchenschönhcit verleiht. Durch die Natur zieht ein leises Sehnen nach dem Zentralkörper des Alls: ein schönes Bild der Weltcnharmonie. Dcr bos!Mc G. D. George Bernard Shaw hat Furcht vor Verhaftung. Sagt er, weswegen man es ihm grade nicht glauben darf, denn ein Mann, der während deS Krie 7,ti in England gegen England schrieb, das ist der Mann der bleichen Furcht nicht. , Immerhin George Bernard Shaw, der bekannte englische Schriftsteller und Sozialist, welcher unseren Lesern durch stink' sensationellen Enthüllungen iiber Englands , Kriegszitle und England! Kriegsbereitschaft in Erinnerung sein wird, wagt sich nicht nach den Der. Staaten, weil er hier die Verhaftung fürchtet.' '. Shaw hat von dem Midday Luncheon i Klub in Cpringville eine Einladung ' zum Besuche dcr alten Heimstätte Abraham Lincolns erhalten. Auf diese ' Einladung hat er nun folgende Absage J. geschickt: .Vorläufig besteht keife Ab i ficht für mich, Ihr Land zu besuchen.,. , Ihr miißt zugeben daß es nicht klug t sein würde, mich Euren Händen aukzu liefern, wenn Ihr Leute mit j Haststrast bedenkt, deren einziges Ver A brechen darin befleht, daß sie meint A Bücher lesen und mit mir in meinen Ansichten übereinstimmen. Doch wenn die Ver. Staaten je zu den Grundsätzen d.cr Unabhingigkeitserklarung' zurückkeh- ) reu, und ich eine Pilgerfahrt zu Lin , colns Grab ohne Furcht vor Äerhaf : 4 1 . j Mfjm.rn.n l.nn - tovtt 4i l.r i mm umtuitmii. iixiiii, iwivi iy vm fit,- sTitv. ff; ttT.Vit. ftnfrt tf ff- utiii, titt tnviuviy f i V lten. Welcb lekiere icb. hod der anae gebenen Gründe, sehr hoch schätze Zur Erklärung müssen wir folgende! hinzufügen: 1 In Detroit war ein Mann verhaftet worden angeblich nur deshalb, weil er in einem Straßenbahnwagen George Bcrnard ShawS Buch .Ein unsozialer Sozialist" gelesen hatte. Einer seiner Freunde hatte Shaw davon brieflich in Kenntnis gesetzt und hatte auch von?,? diesem Antwort erhalten. Shaw! .Brief', , lautete: .Sie müssen Vernunstgründe. gelten lassen. Sie können kriegerischen' Ruhjn und Freiheit nicht zu gleicher Zeit ha ben. Aber Sie ' können auch Revoluiion und Freiheit nicht zu gleicher Zelt ha ) ben. Liebknecht ist unter dem Kaiser mit " außerordentlicher NackFcht behandeltes worden (nur mer Jahre Gefängnis roe gen BerratZ angesichts bei Feinde!) im Vergleich mit Amerikanern, die an George WashinatonS Grundsätzen fest zuhalten wagten (lebenslängliche Haft). Gerade die Revolution verlangte Lieb knechts Blut wie daS Nosa LuzemburgS, die von den Revolutionären in Berlin behandelt wurde ttie die Prinzessin de Lamballe von dca Scptembristen wäh rcnd dcr ersten franzssischea Revolution. Viertägige Haft für da! Lesen me'. ne! Buche! .Ein unsozialer Sozialist' 'ist eine schr milde Strafe. Stellen Sie, sich vor, welche Strafe ihm zudikiikr'. worden wäre, hätte man ihn b?im Lcscn d'Z Neuen TcsiameniZ mit ttt Lehtt S'Ilr.j ' ii m H' K 5 t i. (' l V l n VLrs5!J?LinJI . ' I .ixjUI.rtj.ijL.l.-ii.'M iv