Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 23, 1919, Image 6
c - 1 . y- t t Verheiratet So B. (3. Fortscdung.) . y IfrtrcJSrmne, der Freund tön Sred SBolferton?" rief Jsa lebhaft. .Der Advoiat, der, wie ich hörte, so arm ist wie eine Kirchenmau!? Er soll keinen roihen Heller besitzen, undPapa wünscht nicht, daß ich jrnit solchen Leuten Be kanntschast mache, hr wißt doch, daß . ich eine reiche Erbin bin,' fügte sie !i chernd hinzu, und Papa meint " .Dein Bater soll sich nicht angst? gen!" sie! hier Flo mit groher Rück sichiSlosigkeit ein. .Und Tu kannst Dich auch beruhigen. Der junge Herr sieht sich nicht nach Dir um. solange Madeline in der Stube ist. Vielleicht "Kmmt er auch gar nicht. Wer ist denn gewöhklich eingeladen: die Sangfters, die WallerS, die Rays " .Lauter ordinäres Volk," sagte die Cüikftn eines Herzogs. .Das können ja slleZ in ihrer Art ganz nette Leute 'fern; jedenfalls sind sie gut genug für den Ferienball einer Mädchenschule; aber draußen würde man sie doch nicht kennen. Wenigstens könnte es mir nicht einfallen, sie zu grüßen, wenn ich ihnen irgend begegnete Dabei warf die jlmge Dame mit hochmüthiger Miene den Kopf in den Nacken. Keine der übrigen Schülerinnen er kzob einen Einwand gegen diese Erklä rung; denn alle hatten einen , heiligen , Respekt vor Fräulein De Ville und it ren Ahnen, besonders vor dem einen dieser Vorfahren, der in Palästina mit gefochten hatte. Sie waren noch zu fthr Kinder, um sich dem überwältigen den Eindrucke solcher Vornchmheit zu mtziehen. und so schmiegen sie. Schließ Ülch wurde ein Wort laut, das jedes andre Thema verdrängte, das Zauber wort: .Kleider". Was würde die eine vnd die andre anziehen? Die Fr-age ent fesselte alle Zungen. Die eine brauchte 'eue Schuhe, die andre Handschuhe, nne dritte wollte sich, als Gegendienst für die Hilfe beim Frisiren. die sie zu leisten versprach, einen Fächer leihen; aber durch all dies lustige Geschnatter 'drang die hohe, scharfe Stimme Jsas, weich die Taille ihres neuen rosa Klei des beschrieb, siegreich hindurch. Jetzt tea auch Madeline, die blaß und trau riz aitssah, zu der Gruppe. .Wenn Du schwarze Kreide an den Finge hast, so fasse mich nicht an!" rief Flo. Aber sage mal, waS ge henkst Du denn anzuziehen? TaS weiße Kleid haben Dir die Harpyien unter dem Norwcmde, daß es jetzt nicht mehr für Dich passe, weggenommen." .Ich habe nichts, als mein schwarzes Kaschmirs leib und dies hier!" gab Ma deline, einen abgeschabten, schwarzen Sergeärmel emporhaltend, zur Ant Wort. .Sie müssen ein Kleid für Dich an schaffen, wenn es auch nur wäre, um der Sache ein Ansehen zu geben!" rief Jfabella. .Sie können Dich doch schon eHrenhalber nicht wie einen Haderlump herumlaufen lassen." Hier wurde Ma Veline über und überboth. .Wenn Du e? annehmen wolltest, würde ich Dir gern eins von , meinen Kleidern schenken." .Das Anerbieten hattest du dir er froren können, Jsa", fiel ihr hier .Flo mit der gewöhnlichen Unverblümt 'ljeit ins Wort. .Du weißt das aucb .recht gut. Wenn Madeline ihr altes schwarzes Kleid anziehen muß, desto schlimmer für die Harpyien; jedenfalls wird sie aber, was sie auch tragen mag, aussehen wie eine Dame!" Diese Bemerkung wurde von 'einem so fpre chenden Blick auf Jsa Jones begleitet, daß in dieser der lebhafte Wunsch aufstieg, die große auf dem Kamin simS stehende Tintenflasche zu nehmen und sie Flo Blewitt an den dicken, runden Kopf zu werfen. .Du brauchst dich nicht um meine Toilette aufzuregen, Flo." sagte Ma deline, während sie für ihre vor Kälte derklammten Finger nach einem Platze auf dem Kcnninschirm suchte. .Ich babe keine Toilette nöthig. Fräulein Selina sagte mir heute Morgen, ich sollte die Tänze, die ich spiele, durch gehen, weil ich zum Tunz spielen müsse .Das ist ja eine wahre Schande," rief der Chor der Mädchen. .Die Geizkragm wollen die Guinee für den gewöhnlichen Klavierspieler sparen." Aber die menschliche Natur ist und Bleibt eben menschliche Natur; die mei sten dieser jungen, hübschen Geschöpfe neigten doch zu der Ansicht, daß Ma deline und ihr schönes Köpfchen hinter dem Piano immerhin am besten auf gehoben sei, und fanden es im Grunde gar nicht so übel, wenn andern, womit sie die eigen? kleine Person meinten, euch Gelegenheit geboten würde, sich geltend zu machen. Sie hatten ein sinz deutliches Bewußtsein der Vor theilt, die dieZmal aus der sparsamen Einrichtung der Schulvorsteherinnnen für sie entsprangen. , . .Aber waS wird denn Herr Wynne ersassen?" fragte mit spöttisch her ebzezenen Mundwinkln Fräulein Zt 23iile, ein großes, blasses Mädchen mit sandfarbenem Haar, ebensolchen Wimpern und hochmüthiger Haltung. Mide'ineS Auzen' flammten auf, z eben war sie bereit, eine Antwort zu gebe, eil ihr Flo tiefe oomMunde nahm. . ' '. . '. " ' .. .vielleicht lanjl er dann mit dir," 25r (I iral ntöt'erlaubt M t 1 1 oder ledig? M. Crokcr. ist, bön Herren zu sprechen schaltete hier ein junges Mädchen mit sehr vor springenden Zähnen und einein sehr steifen, weißen, unbequem hohen Kra gen ein. .DummeS Zeug!" rief Jfabella. .Ich rede, was und wovon ich will, und spreche, wenn ich Luft habe, von Herrn Wolferton. Herrn Lancy, Herrn Sangster, Herrn Summers. Herrn Ferraby, Herrn Armstrong " Wie unpassend, durchaus unpas send, meine jungen Damen!" ließ sich hier eine strenge Stimme vernehmen, bei der alle erschreckt zusammenfuhren und wie eine Herde gescheuchter Schafe vom Feuer hinweg drängten. Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, wie unschicklich ich solche Gespräche finde. Ich sehe es noch kommen," hier blickte sie streng im Kreise umher, .daß ich Ihnen die halbe freie Stunde nach dem Thee entziehen muß; denn ich kann mich, wie ich wohl merke, nicht auf Sie verlassen. Ich bin sehr un zufrieden mit Ihnen, am meisten aber," hier faßte sie ihren Sllndenbock ins Auge, mit Ihnen. Madeline West. Sie sind alt genug, um zu wif sen, was sich schickt oder nicht schickt, und sollten einigen Einfluß haben. Statt dessen sehe ich Sie hier bei einem sehr unziemlichen Geschwätz über Männer betheiligt. Ich finde das wirklich schrecklich. Ein junges Mäd chen in Ihrer Stellung sollte doch ei was mehr Anstandsgefühl besitzen, und ich bin Ihretwegen tief betrübt. Und nun gehen Sie; es ist die höchste Zeit, daß die kleinen Smiths zu Bett gebracht werden. Wie kommt es nur, daß Sie immer an Ihre Pflicht erin nert werden müssen?" schloß sie giftig. Madcline öffnete den Mund zu einer Antwort. .Keine Gegenrede: Sie kennen die Hausgesetze!" fuhr Frau Harper, ihr das Wort abschneidend, fort. .Und nun mögen die anderen das Gas an zünden und an ihre Arbeit gehen." Eine Bewegung und ein eifriges Tuscheln der jungen Mädchen unter sich folgte. Madeline versuchte der gablich, ihre Thränen zurückzrhalten. Sie entfernte sich mit dem brennenden Gefühl erlittenen Unrechts und ver mochte diesmal ihre Selbstbeherr schung nicht zu behaupten. Die Thür schlug, nicht gerade krachend, aber doch mit dem hörbaren Anklange ihrer Stimmung hinter ihr ins Schloß. Ein thörichter Impuls, dem sie in thö richtn Weise nachgab. Sie wurde zurückgerufen und gebie terisch ermahnt, nicht zu vergessen, wo sie sei, das Zimmer ruhig zu ver lassen und die Thür in der für eine Dame schicklichen Weise zu schließen." Vollständig gedemüthigt und zer malmt ging sie zum zweitenmal hin aus. DritteSKapitel. Der große Tag des Abschiedsfestes brach endlich an. Welche Vorbereitun gen waren nicht dazu getroffen wor den! Zuerst kam ein ganzer Karren geliehener Stühle für die Gesellschaft n, dann eine Sendung Glas- und Porzellangeschirr. Die Freunde und Verwandten der reicheren Schülerin, nen ' schickten Körbe mit herrlichen Treibhausblumen, und schließlich er schien in dem hohenWagcn einer Koch anstatt die Hauptsache, das Abendes sen! Frau Harper, der vor Aufre gung die Mütze ganz schief saß, war nahe daran,. in allem Trubel die Fas sung zu verlieren; die Töchter flogen geschäftig und im Gefühl ihrer Wich tigkeit hin und her, und es war nicht gerathen, ihnen zu begegnen oder sie anzureden. Die Schülerinnen hatten sich nach dem frühen Thee in die obere Etage zurückgezogen, um sich dort zu vergnügen, wie es eben ging, unter einander zu tanzen und sich anzuklei den. Mit welcher Wonne wurden nicht die neuen Kleider entfaltet und die Handschuhe anprobirt! Wie viel mal wurden nicht die wichtigen, aber mit anscheinender Sorglosigkeit hin- geworfenen Worte gehört: Du siehst furchtbar hübsch aus, liebste: Ader sag mir nun mal ganz aufrichtig, wie ich dir gefalle." Madenne hatte wenig Muhe mit th rer Toilette. A)as Ichwarze yoye Kleid und ein weißes, mit Spitzen garnirtes Fichu war alles, worüber sie zu gebieten vermochte. Aber sie wurde sehr in Anspruch genommen und hatte mit der Toilette rhrer ' glücklicheren Mitschülerinnen zu thun. Endlich wurde die Glocke gezogen, und die ganze Gesellschaft eilte, meist auf der Höhe eines gewaltigen Selbst bewußtseins stehend, die Treppe hin ab, wo Fräulein Selina sie im Gänse marsch an sich vorüberziehen ließ, um jede einzeln einer strengen Musterung zu unterwerfen. Die jungen Mädchen erhielten, mit wenigen Ausnahmen, wie: Minni, dein Kleid ist zu kurz'" Fanny, die Vlumen sind greulich!" .Joceline, wie kommst du zu diesen häßlichen Handschuhen?" eine gute Zensur. Dann wurde die ganze Schau in den Schulraum geführt, wo sich auf einer erhöhten Plattform Sitze für den Chor, zwei Pianinos, ein Harmo nium. mit einem Worte, alle Vorbe reitungen zu einem Konzert zeigten, so daß der vollkommenen Glückselig Ult der jungen Damen, besonders der jenigen, die etwas vortraaen sellten und den Eintritt de Publikums mit verklammten Händen und heftigem Herzklopfen erwarteten, kein Hinder nist im Weg stand. Jetzt erschien auch Herr Kroot in tadellosemGesellschafts anzuge. weißen Handschuhen, gestick tem Hemdeinsatze und einem ungeheu ren Aufwand von Würde, und suchte seinen schwachmüthigen, verängstigten Schülerinnen durch ernstes tob güti ges Zureden Muth zuzusprechen. So sehr sie die Zuhörerschaft auch fürch teten, Herrn Kroot fürchteten sie doch noch viel mehr und würden nicht ge wagt haben, umzuwerfen", wenn er mit eigener Hand die Notenblätter umwendete und ihnen leise zuflüsterte: .Zählen, zählen!" Das große Zimmer füllte sich nun rasch und bis auf den letzten Platz mit Publikum: den Tagesschülerinnen und ihren Freunden und Verwandten, einigen Gästen und den näheren Um gangskreisen der nstitutsvorsteherin, der sich hauptsächlich aus der Sphäre der Geistlichkeit rekrutirt. Das stär kere Geschlecht war ziemlich zahlreich vertreten, denn daS Harpersche Pen sionat stand in dem Ruse, bemerken! werthe Schönheiten zu seinen Schü lerinnen zu zählen, und in der That sah die jugendliche Schaar auf dem Podium des Konzertsaales in den ein fachen, frischen hellen Kleidern und mit den niedergeschlagenen Augen, de nen dennoch nicht das Geringste ent ging, allerliebst aus. Zu den Dingen, welche die nieder geschlagenen Äugen mit Interesse wahrnähmen, gehörte auch dieAnkunft der Familie Wolferton und deö jun gen Wynne, dessen Kommen Fräulein Selina einzig allein der Anziehungs kraft ihrer Persönlichkeit zuschrieb. Freilich war sie vierzehn Jahre älter qls er, aber was machte das? Er er schien älter als seine Jahre und sie jünger als sie war, und so gab sie sich denn gern der Ueberzeugung bin, daß sie in einer voriheilhaften Toilette, bei Abend oder hinter einem getupften Schleier, um keinen Tag älter aus fähe, als siebenundzwanzig. Jeden falls war der junge Mann ein noch ganz unbeschäftigter Jurist, undFräu lein Selinas Antheil an den Fami lienersparnissen fiel deshalb für ihn, besonders da er im Gerüche großer Sparsamkeit stand, immerhin ins Gewicht. Die Glieder der Familie Wolferton erklärten auf Befragen, er sei. obgleich arm. von guter alter Fa milie. und prophezeiten ihm eine be deutende Zukunft. Wie sonderbar, daß er dies Jahr abermals bei dem Abschiedsfeste er schien, ja sogar darauf bestanden hatte, dabei zu sein, wie Ämy Wolferton einigen Freundinnen zuflüsterte, wo bei sie aussah, als würde sie gern noch viel mehr gesagt haben. - ' Während der junge Mann Fräu lein Selinas Hand schüttelte und sie ihn unter ihren kurzen Augenwimpern hervor anblickte, befestigte sich in ihr die süße Ueberzeugung, daß er sie nicht vergessen habe. Ihr standen gelegent liche Begegnungen auf dem Kirchwege, sowie ein kleines Picknick in lebendig ster Erinnerung, bei dem er neben ihr gesessen hatte. Wie liebenswürdig! Und wie gut er aussah! Welcher Un terschied 'zwischen ihm und Herrn Murphn.' dem rothhaarigen irischen Geistlichen mit den großen, ewig feuchten, kalten Händen, auf den La titia, Frau Harpers ält.ere Tochter, ihre Hoffnungen geseift hatte. Hoff nunKn. die sich, wie wir gleich hier be merken wollen, späterhin als aus trü gerischen Sand gebaut erwiesen. Die angenehmsten Gedanken gingen Selina durch den Kopf, während sie der Kantate, mit welcher das Konzert eröffnet wurde, anscheinend in unge theilter Aufmerksamkeit lauschte. Sie, die scharfsichtige, kluge Person, der man im täglichen Leben so leicht kein 1 für ein U machte, die mit Luchs äugen alle Fehler und Mängel der i-chulennnen erspähte, war zetzt, da ein möglicher (oder unmöglicher) Hei rathskandidat an ihrem Horizonte auftauchte, und ihre Eitelkeit ins Spiel kam. so blind, thöricht und leichtgläubig, wie das unerfahrenste unter, den jungen Gänschen, die jetzt verstohlen, hinter den Notenblättern hervor, nach ihr hrnlugten, und von denen, was das Schlimmste war. jede das Sprichwort: ? .Alter schützt vor Thorheit nicht!" gut genug kannte und anzuwenden wußte. Die Weitblicken den und pfiffigsten unter diesen jun gen Dingern wußten Fräulein Se linas schwache Seite schnell herauszu finden und waren schlau genug, die Entdeckung zum. eigenen Wortheil zu verwertben. Sie , überhäuften die Leichtgläubige mit den lächerlichsten Schmeicheleien, nannten jie, die, wenn sie unter sich waren, nur .Snappy" hieß, ihr einziges, süßes Fräulein seltner und behaupteten: .sie brauche eben nur zu kommen und gesehen zu werden, um zu siegen". Diese klugen Jungfrauen" wurden dann auch oft eingeladen, in Frau HarperZ eigenem Sanktuarium mit ihr zu Abend zu fpeifen, wurden zu Konzerten mitge nommen, bei allen sich bietenden Gele genheiien ausgeführt und machten sich heimlich über .Snappy, die alte Gans" lustig und fanden sie .häßlich wie die Sünde und eitel wie einen Pfauhahn". ... (Fortsetzung folgt.) Bettlersrechheit. Betilcr: .Bisse um ine Gabe."' A-nin : .Hab, selbst sein Neid". B'ttl : B?t? Sie willeg Rentier sein um fca len kken Geld?. Passen Zit man bloß uf, daß ich Tie nich wtc,i unbefug Führung n falschen Titeln wifUae. Tägliche Omaha' Tribune, Wndtause bei Llaus Ahlckkmp. Bo Paul Heinrich. Mein ftremih Otto hatte aerade eine seiner berühmten Paradoxen vom Stapel gelassen und belohnte sich jetzt für seine Leistung mit einem monumentalen Zug aus seinem Stammseidel. Wir saßen im Hei delberg in San Francisco und trän ken echtes Pilsencr. Mein Freund Otto war natürlich die Hauptperson. DaS hatte er so an sich, ich bezeichnete eS oS eine seiner berechtigten Eigen rümlichkeitcn. Er war wirklich ein interessanter Mensch, mein Freund Otto. Ein Mann von sehr ausgeprägtem Cya ralter, Neaktionär, Mititärist,,Jndi' vidualist, dabei mit einer guten Por tion Zynismus und Humor ausgc stattet. 'Er war knapp dreißig Jahre alt, aber schon weit in der Welt her umgekommen. Ein Berliner Haus besitzer, der den Kronenorden dritter Güte haben wollte, hatte zu diesem Zwecke eine der damals höchsten Orts so beliebten Weltreisen unternommen und Otto hatte dabei als Sekretär fungiert. Wenn Otto auf diese Pe riode seines viel bewegten Lebens zu sprechen kam, dann pslegte er zu sa gen: Der Kerl war dumm wie ein Pantoffel. Wenn ich nicht mit Takt und Diplomatie dazwischen gefahren wäre, dann wären wir längst von den menschenfreundlichen Cingebore nen am Spieße gebraten worden. Der Forschungörcisende hatte ein Talent, 'die Leute vor den Kopf zu stoßen, das war geradezu fabelhajr. Na ja. er war ein richtiger Testil lensprößling. . Sein Bater hatte eine Weißbierstube in der Kanonierstraße gehabt. Also war der Kerl von vorn herein erblich belastet." Trotzdem hatte Otto mit dem erb lich Belasteten und einer Anzahl u lis ganz Hainan zu Fuß durchzogen und dabei alles mögliche Zeug ge sammelt, das jiir die Äisjenichait von unschätzbarem Werte war, wie Otto mit leichter Selbsiironie versicherte. Bon Hainan auS waren die For jchungsreiseiidei, in einer chinesischen Tschlinke und mit einer Besamung von Chinesen ostwärts gefahren, durch das südchiiu'jische Meer, und unter totaler Beniachlässigung Ja pans hatten sie sich in jener Insel wett' des Stillen Ozeans heruinge trieben, die dem Geographen, als Mikroncsicn bekannt ist. Wir stocherten in diesen Inseln herum". Pjegte Otto zu sagen, wie ein Mann, der keinen Appelit hat. in einen, Ragout 'Der Kronenordens' kandidat hatte überhaupt keinen de. stimmten Plan. TaS einzige Ziel, das er mit lonsianter Bosl)eit ver jolgte, war, die Eingeborene 'zu ärgern. Ich widmete ihm in jener Periode unseres gemeinsumen Wir kens im Dienste der erhabenen Wis jenschaft und des Kronenordens sol gendes Distichon frei nach Schiller: .In den Ozean fährt der ordenssüch- tige Forscher: .Still auf entlegenem Ätoll nagt der Ltanat sein Gebein." Ihr wißt doch, ein Atoll ist. eine Koralleninjel und Kanatcr nennt mau die Eingeborenen in jener jchö nen Gegend. Als ich meinem ver ehrten Ehes und TalenNmchter dies Distichon zitierte, nachdem er wieder mal einen Zehr heftigen und unüber legten Austritte mit einigen Einge borenen gehabt hatte, wurde er un gemütlich. Ich hatte mich seit Mo. naten über ihn geärgert, und da' ich absolut keine Gelegenheit hatte, mei nen Zorn loszuwerden, weil außer uns beiden kein einziger Europäer in der Gesellschaft war. so war ich gela den, wie eine Kruppsche Kanone. Ich machte denn auch meinem Aerger Luft und überhäufte den Sprößling der Kanoiiierslraße derart mit Bor würfen und Schmähungen, daß e beinahe zu einem Faustkampf getom men wäre. Schließlich sagte ich ihm den Dienst auf. In jenen Teilen des stillen Ozeans giebt es Tausende von minzig kleinen Jnselchen, die fast herrenlos sind. Auf einigen dieser Inseln haben sich Weiße festgesetzt, die aus irgendwer chen, meist sehr triftigen Gründen, die zilisicrte Gesellschaft meiden. Kurz ehe ich von meinem Brotherrn so temperamentvoll Abschied nahm, hatte ich Klaus UHIcnkamp kennen gelernt, der als unumschränkter Häuptling, Herrscher und Zar auf der Insel Blankenese hauste. Natür lich hatte er selbst die Insel so ge tauft, denn Klaus war ein Hambur ger Junge und er 'behauptete, daß seine Insel landschaftlich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem prächtigen Bil lenvorort von Hamburg habe, waS mir allerding nicht ous.zessllen war. Klaus hatte mir erzählt,, daß er ein mal eine Meinungsverschiedenheit niit seinem Steuermann hatte, die er da durck, entickied. dak er jenem das Mriier in die Brust stieß. Es war ihm gelungen, in einem Ruderboot zu entkommen, und er hatte sich auf ei ner Insel verborgen zehalten, eben jener Insel Blankeneze. auf der er seitdem als Nöniz herrschte.' Als wir an'Klau. UhlenkampS Insel an gelezt hatten, hatte er mir, cli wir I bei der zweiten Flasche Scotch ange lanat waren, verraten, daß er eine glänzende Idee habe. Er wolle näm lich die-Eopra Ausfuhr im Gro ßen betreiben. Aus ocnachoarten In seln kaken nämlick noch einige ehe malige Matrosen, zwei Dcutche, ein Norweger und ein Schotte, uno au ßerdem waren verschiedene Hänpk linae mit kommerziellen Neigungen an dem Plane interessiert. ,Jch be schloß also, nach Blankencse uruckzu falircn und Klaus Ublenkamp meine Dienste all Geschäftsführer, Korre- won deut und Ka nerer zur nerlu- gung zu stellen. Ich erklärte meinem ehemaligen Ehef, daß ich ihm vier seiner Kulis wegnehmen werde, wo mit er sich wohl oder übet einverftan. den erklärte. Wenn ich gewollt hät te, wären sie mir alle blindlings ge- folgt und hatten ihn nnnmettich zu Grunde gehen lassen, denn der ekel hafte Kerl hatte sich schon bei allen höchst mißliebig gemacht. Wir suh ren also in einem etwas primitiven aber aanz iiuverlässiacn Segelboot los und nach acht Stunden landeten wir wieder in Blankencse, wo ich von Klaus Nblenkamv mit großem Halloh einpsangen wurde. Bald sa ßen wir in der Hütte beim lcaercn Fischmahl, das ausgiebig mit Whis key angefeuchtet wurde. Mit seinem Haubweien machte KlcuiS nicht viel Umstände. Wieviel Weiber cr ei gentlich hatte, habe ich nie genau feststellen können. Klans war kein Kostverächter, aber da ihm ander. seits jede Sentimentalität lermag. so liek cr seinen Frauen eine gewisse Bewegungssrcihcit. Mit dem Häupt ling, dem er aus runden der i vlomatie eine acwisse Scheinautori tät gelassen hatte, teilte er sich ge- wissenhaft in den ganzen iveiviiMn Ueber chun der Ji.sel, und wenn oie Geschichte manchmal ei bischen durcheinander ging, so drückte Klaus em Äuge zu. In diesem Punkte huldigte er einem großzügigen Koni- muniomus. eine Kinder dagegen waren 'unverkennbar. Es waren über vier.ua. und ne bildeten mit ihrer fast weißen Hautfarbe und ih- ren manchmal ausaelprochen Harn- burger Zügen gewissermaßen die so aiale Obersanckt der Insel. Klans ging mit Begeisterung auf meinen Borschlag ein. Er orderte ncy aus, Brieie an die Europäer ans -den Nachbariujeln zu schreiben, und er geriet in helles entzücken, als icn aus meiner Reisetasche hochelegante Brief bogen eines Hotels in Hongkong her vorholte. Ich schrieb die Briefe im schönsten .laeou - Euglnch , uno zwei Äanaker wurden beauftragt, sie an ihre Adressaten zu besördern. Die Häuptlinge, die an den, unterney- men interemert waren.wurdei, mund. lich benachrichtigt, u. alle wurden ein geladen, an einem beiummlen -tage nach Blaukenese zu kommen, um die Gründung des Konsortiums zu be sprechen. Klaus Uhlenkamp hatte eine wah re Leidenschaft für das Arrangieren von Festlichkeiten. Wenn er in Äme vüa gelebt hätten, so wäre er sicher ein großer Bereinömeier geworden, aber da es ihm nicht möglich war. auf Blankemse einen Gesangverein zu gründen, so sand er andere Mittel jür die Unterhaltung seiner Gäste. Bor einigen Wochen hatte ihm eine seiner Frauen ein 5iind geboren, ei nen munteren kleinen Jungen, und sreudesirahlend erklärte mir Klans, daß der Junge bei jenct Bersamm lung zur Feier des Tages gelaust werden solle. Seine Vorstellungen über die Taufe waren einigermaßen nebelhaft: er wünschte, daß der Akt mit allerlei feierlichen Prozessionen und Umzügen verbunden werde, wo bei er die kirchlichen Zeremonien mn den Bräuchen der Eingeborenen zwanglos und unparteisch durch ein ander milchte. Er beftano oaraus. daß der Junge die Nauien KlauS und Otto crbalten sollte, und ich mußte ihm versprechen, den Tausatt höchstselbft zu vollziehen. Am Morgen des großen Tages ka men die Gäste, einer nach dem an dern an. Die Versammlung, in der die Tüdsee Kopra und Exportge sellschaft" gegründet wurde, dauerte etwa fünf Minuten. Ich hatte mir eine schöne Rede einstudiert, aber ich konnte sie nicht recht an den Mann bringen. Tie .Könige" erklärten mir, sie seien mit allen meinen Bor schlagen einverstanden und gaben mir dann deutlich zu verstehen, daß sie im Whisleygenuß nicht gestört zu werden wünschten. Klaus hatte stets einen guten Borrat Jeuerwasser in der Hütte, auch Flaschenbier, womit damals eine Bremer Brauerei alle Jnselchen im Pacisik versorgte. Eis gab es natürlich nicht, und man mußte den edlen Gerjtensast brüh warm vertilgen. Das tat aber der Fidelität keinen Abbruch. Uhlenkamps Frauen hatten ein glänzendes Fest mahl gerüstet, und nach Schluß des selben sollte der Tausalt vor sich ge hen. Ich hielt eine fulminante Nede, die fortwährend von wahrhaft freue tischem Beifallsgebrüll unterbrochen wurde. Besonders der Schotte, der, wie cr mir erzählte, selber Pjarrer batte werden sollen, war von meiner Predigt entzückt. Er war bereits in das Stadium des grauen Elends getreten und heulte wie ein Schloß, nund. 2ckilicßli gcß ich dem Kind eine Schale Wasser über den Kopf und taufte ei aus Ixt Scamen Klaus Otto. Tan machten wir alle einen großen Parademarsch durch das Tinrf silstiiä flauste voran, das Kind trug er triumphierend in einer leeren Bierliste. Darauf nahm daS Gelage .seinen -Tnrfrtnnrt DiC MaNNEt nnaen n zu singen, deutsche und englische Ma- trosenlirder uno . ocn . monoioncn Singsang der Eingeborenen, den sie längst gelernt hatten. Plötzlich wollte der Normeger tanzen, er laziexpre oirs w .ttmmkerweibcr in die Hütte und führte mit ihr einen Tanz ei- gcner Erfindung aus, movei er scheußliche Fratzen schnitt. Zwei Minuten später wirbelten die sanft ljchrn vier weißen Gäste mit Weibern in der Hütte herum. Tie Häuptlinge konnten an diesem Vergnügen nicht teilnehmen. Sie lagen sinnlos be rauscht vor der Hütte und schliefen. m war ein groteskes. und fast un heimliches Bild, diese wüsten. Plum pen Kerle in ihrer lächerlichen Klei dung mit den fast nackten Kavakcr-mniiu-r lumpn sn seilen. Wie trun kene Bären torkelten sie umher und begleiteten ihren Tanz mit allerlei unflätigen Reden und Gebärden, waS ihren Damen offenbar riesigen Spaß machte. Am tollsten trieb es KlanS Uhlenkamp. Er hatte sich den Täuf ling geholt und drehte sich, die Vier kiste mit dem jämmerlich seienden Kinde an den Leib gedrückt, im Kreis herum, wobei cr sortwährcud brüllte KlauS Otto, der Erste, Kronprinz von Blankenese." Auf .einmal löste sich der Boden auS der Bierkisie, und der Kronprinz von Blankencse siel zu Boden, stlaus, der das garnicht bcmcrkt hat te, trat ihm mit dem Stiefelabsatz mitten ins Gesicht, sodasz der Kopf zu einer formlosen Masse zerdrückt wurde. Die Mutter, die in einer Ecke gekauert hatte, sprang mit einem gellenden Schrei auf und riß die f lei ne Leiche an ihren Busen. Aber Klaus ließ sich nicht gerne in seiner Unterbaltung hören. Er hatte einen ausgesprochenen Sinn sür das Zere monielle, diese'r Hamburger. Junge, und der Anblick der Kinderleiche rief iii ibm sofort den Gedanke an eine feierliche Beerdigung wach. Ja", meinte er. '.icfet haben wir Kind- taufe gefeiert, da können wir ja gleich Beerdigung feiern. Und ricknia. crleatc seinen Tpröß. ling in eine Bierkisie, und die ganze Bande zog johlend bis zum anderen Ende des Torfes, wo der kloine "i,'Iirtm iinrf.-finrrt frnitrhf VVfcV.yW. ttl.w. Ich kam mir bti dieser Zeremonie einigermaßen deplaziert vor. Ich sehte mich deshalb in die Ecke zu der Mutter, die leise vor' sich hinweinte und streichelte ihr das Haar, nocs sen hatte dieser Zwischeusall mir doch ,e timmuna veroorven. Ais Klaus Uhlenkamp am andern Tage wieder nüchtern war, erklärte ich ihm, daß es mir doch wohl nicht ge lingen würde, mich auf Blankenese einzuleben, was er lebhaft bedauerte. Er Mkickte mir den reckt vcrniinstiaen Vorschlag, ich solle nach Hamburg gehen und Psarrer werden, oenn leit dein ick die Tauirede gehalten hatte. war er nicht mehr davon abzubrin gen, daß ich ein durchgevrannter Pa stor sei. Ich machte jedoch von sei nen anten Ratsckläaen keinen Ge- brauch, sondern fuhr nach Honolulu und von dort nach an Francisco. Mein freund Otto nabm leinen Kneiser ab. und rieb stch die Äugen: diese Bewegung war charatteriich für ihn. Ja, Hirsch,"' meinte cr dann, in dem er sich an den Allgewaltigen deS x ff. (C f. S ,i ? iff oirttt yi.iuuui:iu V-UjU IWUUU.L, uu? li un. ziemlich rude Bande da unken, a müßten Sie Ihre Ober mal hin schicken, um den Herrschaften Manie, ren beizubringen." Hirsch hatte in teressiert zugehört. Was haben Sie denn eigentlich jetzt vor?", fragte er. Nach Hause gehe ich, oder meinen Sie, ich sollte mch hier im elegante ste Eas6 dieser Vorstadt der Zivili sation als Conferencier betätigen. Nee, mein Lieber, in sechs Wochen werde ich im Pichelfteiner tt der Friedrichstraße sitzen und der blonden Hedwig von den, Schönheiten des Goldenen Tores erzählen." Mein Freund Otto ist auch wirk lich noch Hause gefahren. Bei Mau beuge ist er gefallen. ; Ter vermauerte Mordstahl Wach ster Tage soll in Viel, Schweiz, mit dem Abbruch des Cas6 Farncais be gonnen werden und eS ist nun, wie das ..Seelander Tagblatt" schreibt, möglich, daß bei diesen Abbrucharbei ein ein vieljährigeS Geheimnis zuta ge gesördert wird. Alte Mitbürger erzählen nämlich, daß, als vor L0 Jahren dieses Haus erbaut wurde, ein am Bau beschäftigter Italiener vor Assise gestellt werden mußte, weil er im Streft einen Kameraden mit einem Tolch erstochen hatte. Der Dolch tonnte aber damals nicht bei gebracht werden, weil der Täter daS Mordii!''r,iment, um es als Beweis mittel ,', beseitigen, in dem Mauer werk des Neubaues eingemauert hat te, und man konnte doch wegen die seS ?.-enden Beweisgegenstandes nicht d? ueuerbaute Haus' abtragen lassen. Zeither hat daS Instrument in diesen Mauern geschlummert, und es ji, nicht ausgeschlossen, daß bei den Av.ickiarbetten der Mordstahl lMaze g.siirdert dird , , sm Kkine Famttiengötrr mehr in ZZrenßen. Gesch. da die Zerschlagung de Groß. . grundbesitzc anbahnt, bekannt , '. gkmaöit. , (Au, der .Vossischen Zeitung".) Berlin, 16. März. Die ' preußische Regierung hat in hörn oltriaei, Neicksameiaer eine Verordnung veröffentlicht, durch die V j nnnfflnhr piiipr Aukteiluna der iiber i I mäßigen Familiengütcr der Weg ge bahnt werden loll. Sie bestimmt: .Die Familiengütcr sind aufzulösen", und versteht unter diesen standcS herrliche Hausvermogen. Familien jideikoinmisse, Lehen und Erbstamm guter. Es handelt sich also nur um die ganz großen Familienvermö gen, während man die mittleren Bauernguter des HöscrechtS im West, liehen Teutschland unangetastet läßt. Die Aushebung der Fainiliengüter bleibt zunächst der beteiligten Fami ! lie überlassen, die darüber zu be f -l.f :C... f.,. Krtt Mnn i irttfflin- Tl UillCljni iUl Will V'i ' Auslösungdbeschlub nicht bis zum 1. April l)2l durchgeführt ist. greift ein staatliches Zwangsverfahren ein. Die Aullosuni des Fanuiiengutes bedeutet nicht etwa dessen sortige Austeilung. Vielmehr, sind Vor jchnften über den Inhalt des tfa milienbcschluZZes, durch den die Auf Hebung angeordnet wird, nicht erlas sen. Die beteiligten Personen ha ben also ziemlich freie Hand hier bei; allerdings bedarf der Familien beschluß der Ausnahme und der Besta tigung der Aufsichtsbehörde, so daß diese ihm die Wirksamkeit versagen kann, wenn er etwa in verschleierter Form das Famillengut ausrecht zu erhalten sucht. Das Vermögen aber, von dem dieses bisher gebildet wur de, kann weiter in einer Hand ver bleiben. Allein das gilt nicht mehr sür ewige Zeiten.. Denn die Ver böte der Veräußerung und der Erb teilung, die ja das Wesen der Fa Milieugüter bilden, sind nunmcl: aufgehoben. Außerdem wird ' man damit rechnen dürjcn, daß die Zettel Iting übermäßigen Grundbesitzes noch gesetzlich wird vorgeschrieben werden, so daß dereinst cs nicht Familien ge den wird, die Eigentümerinnen gan zcr Kreise sind. . Selbstverständlich dürfen neue Fa lilienguter nicht mehr gebildet wer den, und die Vergrößerung beste hender ist erschwert. Unentgeltliche Zuwendungen zu diesen sind näm lich untersagt, und der entgeltliche Erwerb von Grundbesitz zu ihnen ist an die Genehmigung des Justiz und des ? , Landwirlschnftsministers . ge knüpft. , ' ...... .V .' ... . Da die Erhaltung eines größeren zusammenhängenden Waldbestandes im forstwirtschaftlichen .Interesse liegt, so , sind fü: Familien guter,, zu denen Wald gehört, besondere Vor schristen getroffen worden. In sol chen Fälle ist vor allem zur Aus Hebung des Familiengutes die Ge nehm i gung des Jnstizniinisters und des - Landwirtschaftsministers riorge schrieben. Sie werden dasür Sorg zu tragen haben, daß nicht Waldbe stände gegen die Regeln, einer ver nünfiigen Forstwirtschaft zerschlagen werden. Dn Inhaber des Gutes ist ferner zur P licht gemacht, den Wald nach forstwirtschaftlichen Grundsätzen, die die Nachhaltigkeit der Ertrage gewährleisten, zn bewirt schafften. Tut er das nicht, fo kann ihm die Verwaltung des GuteZ ent Zkn lwrdnti . Auch sonst hat die AussichtSbehöo de das Recht, dem Inhaber deS Gu tes dessen Verwalkung zu entziehen, wenn durch sein Verhalten oder durch seine ungünstige Vermögenslage die Gefahr einer erheblichen Schädigung des Gutes begründet ist. , ! , Tie. neue Verordnung geht gegen ' den gebundenen Grundbesitz ziemlich I . schonend vor. Sie läßt es zu, daß der bisherige Inhaber ihn einstwei j len behält, fofern nur der Familien ist beschluß eine solche Anordnung trifft, '.s Ihre eigentliche und nachhaltige tf(U.PifM, Vv.I-Vi s?- ..Mi.M V: f m . i7ill.MIU iUUV l iuci Ult'l'C X)0C aussetzung meist erst dann zeigen, wenn der Inhaber stirbt und. nun mehr die Erbteilnng erfolgt. Sind kreilick die l?amililnmiliik firf, v- nicht einig, so daß ein FamMen! beschluß nicht zustande kommt, dann tritt später eine LwangSauflösun, ein, und WaS dann auS dem Fami, ö liengur wird, ist noch ungewiß. Denk v eine Verordnung über daS Zwangs), verfahren wird erst später . von. ' Staatsministcrium . unter Genchmi') gung der Landesversammlung er- I ' lassen werden. Sie wird eine be j i deutsame Ergänzung der jetzt getrof ',' fenen Bestimmungen bilden. , EbertS Wohnung. Reichspräsident e-bert wird seine Dienstwohnung in. ReichZamt des Innern in Berlin, die' fr nla WrtTf.,.ti-.i r... t-j.. V4. . juiiia-uuiiuyi;i vrgvgrn " heihafinJim tfn4- I. . v.;iuuii. yiuuj cuurc üatiuuH i cer Z. om Mittag" sind afle, Plane fallen gelassen worden, die da hin gingen, für den Reichsprasiden-. ten eines der Berliner Schlösser in 4 stand zu setzen. Man hat auf Wunsch'' des Reichspräsidenten von allem btrji artigen Abstand genommen. f 5, Die Möglichkeit, einen CrJ' 'o!g zu erreichen, wird oft durch der Wunsch erschwert, ihn auch zu fccjtj dienen. '. , ' f;"' ? - ?: i( i U l! i: i i" . . .-ff fO n. ') ' i