Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 21, 1919, Page 3, Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    ,A
i
' t
'-' r
Seile 3-TLgIiche Omalja Tribüne -Mttwoch, den 2s. Mai '1010.
i
jj
n
7
'i
:'-
4 '
i
I.Kem Zürlchn ßeituna".)
In Hcft No 25 der gediegenen natio
nal'politischen Zeltschrist .La föctiue
Politique Jnlcrnationale' (Lausanne)
findet sich einnteressaiilcr Aufsah von
Lujo Brentano, der sich vom Stand
Punkte eincl deutschen Anhängers und
Lorkämpfer des Freihandels iifiet das
Thema .La SociölS dcl NatkvnS et
Le Probleme Colonial' äufzert. Die
Hauptabsicht, die Brentano mit feinem
Aussatz verfolgt, ist, darzutun, daß daS
bisherige Prinzip der französischen Ko
ionialpolitik unvereinbar sei wit dem
Grundgedanken dcS .VvlKrbund', wie
er jetzt doch beim WeltKiedensschkuß an.
gestrebt wird. Von de großen Koloni
nlstaakkn hat einzig Frankrch daS
Prinzip deS Freihandels, daS Prinzip
der .offenen Tür" noch nicht für alle
seine Kolonien verwirklicht, fordern im
Gegenteil den Grundsatz bei Schutzzoll
Ui festgehalten, indem es diese derpflich
tet, den Lieferanten deS Mutterlandes
besondere Einfuhrvergünstigungen ein
zuräumcn, im Vergleich zu best Lieferan
ten ander Länder. Deutschland, Belgien
und in gewissem Sinne auch England
behandeln ihre Kolonien als Zollaus
land. Mit England verhält 8 sich be
tanntlich so, .daß gewisse, sich selbst vcr
waltende .Kolonien", bie sagen. Tonn
nlonS, wie Kanada und Neuseeland, dem
Mutterland von sich aus gewisse Vor
zugSzölle einräumen, so dfz man Aren
IrniQ immerhin insofern recht geben muß,
ol3 er behauptet: .Das englische Mut
tcrland hat daS Prinzip deS Freihandels
für alle feine Kolonien seit der ersten
Hälfte deS 19. Jahrhunderts strikt
durchgeführt."
Frankreich hat, wie gesagt, im Gegen
satz dazu feine Koloniin fast wie daS
Mutterland behandelt und hat sorgfältig
darüber gewacht, den fremden Handel
bin ihnen fernzuhalten. Brentano der
sucht dies an Hand efnes interessanten
Abrisses der französischen Kolonialge
schichte nachzuweisen. Er geht von dem
Gedanken auS, daß e! im Grunde nur
zwei Ursachen geb:, die den, von den
führenden Geistern der ganzen Welt be
fürworteten Völkerbund und, im Zu
sammenhang damit, den Daucrsricden
problematisch machen: auf der einen
eite die Nationalitätenkonflikte, auf der
andern , Seite sich widerstrebende Wirt
schaftsinteressen. Nur die konsequente
Durchführung deS FreiheiisprinzipI in
diesen beiden Domänen könne die Hinl
nhaltung künftiger Waffcnkonslikte ga
rantieren.
Auf die Kriegsgefahren der nach mcr
kantilen Grundsätzen geführten Handels
oolitik der großen Staaten ist ja von
icher hingewiesen worden. Und obschon
die feit der Zeit dcS alten Merkantilis
mui aufgekommene nationalökonomische
Wissenschaft seinerzeit mit besonde
rein Nachdruck JosiaS Tucker und Tur
got einleuchtend nachgewiesen hat,
daß .daS Kriegführen für die Expansion
"eeä Handels die größte aller Tummhei
ten ist.' so haben die modernen Staaten
oen Grundsatz .andere Staaten fchädi
en heißt, sich selbst schädigen" doch noch
immer nicht genügend beherzigt. Um
vie Mitte des 10. Jahrhunderts, durch
die Jniative Englands und unter der
geistigen Führung eincS Richard Kob
ken, schien sich das Freihandelsprinzip
Endlich verwirklichen zu' wollen. Doch
bai Merkantilsystem entstand bald aufs
ut. Brentano glaubt nun aber, daß
icht die auf dem Schutzzoll basierende
Handelspolitik der Mutterländer die
hauptsächlichen Keime neuer Kriege in
sich enthalte, .da ,das beeinträchtigte
Land ja immer mit entsprechenden han
dk!.politischen Maßnahmen antworten
kann", sondern daß vor allem die An
Wendung deS Schuhzollprinzips auf die
sogenannten .EzploilationZ-Kolonien"
den Weltfrieden besonders gefährde.
Diese These fqeint unS allerdings sehr
weit gewagt, wenn man weiß, wie viel
ivichlign die alten Industriestaaten alS
Abnehmer der Kolonien besitzenden Mut
Zerländer sind, 'als deren eigene Kolo
nien. So hat z. B. die kleine Schweiz
allein 1912 in Frankreich Waren für
AM5 Millionen yr..um 55 Millionen
mehr als alle Besitzungen Frankreichs,
ohne Algerien, gekauft. (Bgl. M Na
ckimson .Imperialismus und Handels
kriege", Bern 1917.) Wie dem auch sei,
kann man immerhin Brentino getrost
zugeben, baß in einer, auf dem Schutz
zollprinzip basierenden Kolonialpolitik
ein gefährlicher interstaatlich-politischer
Jritationsleim enthalten ist.
Tiefe Gesahr, rn,eint Brentano, hätte
Frankreich nie begreifen wollen. Denn
während England um die Witte deS 19.
Jahrhunderts daS Monopols daS feine
Kaufleute im Handelsverkehr mit seinen
Kolonien inne hatten,' beseitigte, und
während auch Deutschland, .trotz seiner
sonstigen protektiOniflischen Sünden", in
seinen Kolonie den fremden Händlern
: freies Feld ließ, so konnte sich Frankreich
'fiit zu einer ebenso liberalen Stellung
jiahme entschließen. Seit drei Jahr
: Hunderten schon ist Frankreich eine große
Kolonialmacht, allerdings in verschiede
. mm Ausmaße. Man kann deutlich
twei Epochen unterscheiden. Die erste
reicht von der Zeit Heinrich? des Bier
ten bis zum Sturze Napoleons dcS Er
sien. ES hatte den Anschein, lS ob
Frankreich die größte Kolonialmckcht
werden würde; aber im 18. Jahrhundert
verlor eS eine Kolonie noch der anderen,
b!S auf, einen kleinen Rest. Die zweite
Epoche der französischen Kolonialge
schichte datiert von der Eroberung Alge
kien im Jahre 1830, an dessen Besitz
sich dann die Uebernahme einer Kolonie
nach der ander anschloß. AlS vorläu
figen Abschluß dieser Entwicklung kann
man vielleicht daS 1912 erlangte Protek
torat Frankreichs libcr Marokko erachten.
Heute besitzt Frankreich mit 10.4 Willi
onen Quadratkilometer das zweitgrößte
Kolonialreich der Welt, dai größte nach
Großbritannien. Zur Zeit heS .Ancien
ölSgime" wurden di Kolonien alt lln
hrtarenlander behandelt. Nach dem 23
luft. Kanadas und tsuisiansZ falz sich
Aranlireich, 'der Koloniale ,
zOiMstiAic 44k osTi
iicijuuwi'iuiv juiucmiuu.
Frankreich genötigt, seine Bestimmungen
über den Ausschluß Fremder vom Kolo
nialhandel ,u mildern. Die große fran
zösische Revolution hat auch für die Ko
Ionialpolitik ein neues Prinzip zur Gel
tung gebracht. Die Kolonien sollten
von nun an gleichberechtigte Mitglieder
de! französischen Reiches .fein. Alle Han
delsmonopole sollten abgeschafft und die
Sklaverei unterdrückt werden. Doch nach
und nach räumte Frankreich. af das
Drängen feiner Kaufleute, diesen wie
der Vorzugsbedingungen im Handels
verkehr mit feinen Kolonien ein. Da
durch entstanden aber schon bald wieder
neue handelspolitische Komplikationen.
So gelangten die Kolonisten auf den
Antillen und auf Rcunion, infolge der
Borzugsbedingungen, die der Zucker die
ser Kolonien auf, den französischen
Märkten genoß, bald zu einer Übermaß!
gen Ausdehnung ihrer Zuckcrrohrkultu
ren. Durch diese gesteigerte Zuckcrkon
kurrenz erachteten sich die Bebauer von
Zuckerrüben in Frankreich geschädigt,
und sie forderten von der Regierung die
Unterdrückung der neuen Industrie.
Darauf mußte diese Maßnahmen gegen
die Zuckcrkonkurrenz aus den Kolonien
ergreifen. 1843 bestimmte die französi
sche Kammer Gleichheit der Einfuhrzölle
für Kolonialzulkcr und Rübenzucker.
Diese Maßnahme hätte aber den Ruin'
der erwähnten französischen Industrien
bedeutet, da diese ihren Zucker nur nach
Frankreich exportieren durften, wenn
Frankreich nicht im Jahre 1845 den An
rillen die Einfuhr von 70 verschiedenen
fremden Warensortcn gestattet hätte.
Die Verflechtung der Dinge hatte damit
das ausschließliche ' Kolonialsystem
Frankreichs zu Fall gebracht. Diese
Maßnahme übte eine nachhaltig: Wir
kung aus und hat diesem ganzen, auf
gegenseitigen Vorzugspositionen zwischen
Kolonie und Mutterland basierenden
Kolonialsystem einen entscheidenden
Stoß versetzt. Napoleon der Dritte war
überdies einer freihändlerischen Koloni
alpolitik günstig gestimmt. Die Kolo
nicn wurden schon bald nicht mcbr dazu
angehalten, ausschließlich dem Mutter
land ihre Rohstoffe zu liefern. Diese
liberale Kolonialpolitik kanz besonders
auch Algerien zugute.
Vorher schon, etwa um 1880, kehrte
man zum Schutzzollsystem zurück, und
wieder wurden die Rückstände im Kolo
nialhandel zurückgedrängt. Unter Jules
Ferry war Frankreich zu enormen Op
fern bereit zur Begründung eines Kolo,
nialreiches. Ein straffes System von
Vorrechten sollte die Unkosten wieder
einbringen. Ein Gesetz von 1884 !e
stimmte, daß die nach Algerien einge
führten Waren denselben Zöllen unter
liegen sollten, wie die Einfuhr nach
Frankreich. Durch die Tarife von 1892
und 1010 wurden diese Zölle noch er
höht. Diese schutzzöllncrische Assimila
tion Algerien! n Frankreich war ein
immenser Vorteil für dieses Land. Die
Nähe Frankreichs und der Umstand, daß
die algerischen Weine in Franlreich einen
besonders guten Absatz fanden, zum
Sclbstkonsum einerseits, zu Mischzwek
ken anderseits, trug viel dazu bei. Ganz
ander! waren die Wirkungen der Zoll
assimilation a Frankreich für die an'
dern Kolonien; so fürdie Antillen und
für Röunion. Die Ausfuhr von Zucker,
dem einzigen namhaften Ezportprodukt
dies Kolonien nach Frankreich blieb
stationär oder ging gar zurück. Dagegen
mußten die Einfuhrprodulte in Europa
viel teurer bezahlt werden, als sie in der
Nähe gekostet hätten. Ten andern Ko
lonien, mit Ausnahme von Ozeanien,
Französisch Indien und Westafrika, er
ging es ähnlich. Besonder! auf die zwei
kleinen Inseln St. Pierre und Mique
lon hatte diese Maßnahme einen gerade
zu verheerenden Effekt. Vor der Assi
milation hatte der Außenhandel tiva
30 Millionen Fr. im Jahre betragen.
Im Jahre 1911 betrug er noch 13.7
Million. Als man IM diese beiden
Inseln von der Zollunion ausnahm,
war es zu spät, um die wirtschaftliche
Schädigung dieser Inseln wieder aus
zuglcichen. Für Tonkin und Annam.
diesen wichtige Kolonien Frankreichs,
machten sich die nachteiligen Wirkungen
der Zollunion weniger fühlbar. Seit
1888 hat sich der Export dieser. Kolo'
nien vervierfacht. Immerhin erstand
daselbst allmählich, wie Brentano her
vorhcbt, eine bedeutende Textilindustrie,
die der französischen Textilindustrie eine
ernsthafte Konkurrenz bedeutete. Und
eS war doch gerade in erster Linie die
Textilindustrie gewesen, die den Pro
tcktionismuS befürwortet hatte. West
Afrika, welches wegen deS ungeheuren
Umfangs .feines Territorium; dem Zoll
verband nicht angeschlossen werden
konnte, hat eine besonders günstige Ent
Wicklung genommen. Seit 1805 hat sich
sein Außenhandel verdreifacht. Die Ein
fuhr stieg dn 46,8 Millionen Fr. auf
134,7 Millionen Fr. im Jahre 1912
und die Ausfuhr von 31.9 Millionen
aus 118.5 Millionen. Die Einfuhr fran
zösischer Waren verlief zur Gesamtein
fuhr parallel. Die Ausfuhr nach
Frankreich stieg rascher als die nach an
der Ländern. .Die Handelsfreiheit",
folgert Brentano, .war sowohl der fran
zösischen Einfuhr, als auch der französi
fchen Ausfuhr günstig." Diese Erfolge
des Cnstcms der Handelsfreiheit in
West'Afrika. fährt n fort, hätten in
allen andern Kolonien, außer in Al
gerien, eine große Mißstimmung verur
facht. Es ist keine einzige der ossimi
licrten Kolonien, die nicht die Freiheit
wünschte."
Die daraufhin geforderten Kolonial
resormen entsprechen einer zwiefachen
Richtung von Wünschen. Vincrsci! sor
dertcn die alten Kolonien die Antil
ken und Röunion in erster Linie ge
wisse Waren in Frankreich zollfrei ein
führen z können, wenigstens Kaffee,
Kakao und andere Kolonialprodukte
zweiter Ordnung, wenn man ihnen nicht
die zollfreie Zuckereinfuhr gestatten
wslle. Sie protestierten dag'gen. daß
sie all KZufek den fkanzZsMni Viiraern
t'üW.tM :tn, aber iijl stt er
AYA
is4'k eT
kaufet. Das Gesetz vom 5. August
1913 trug ihrem Begehren Rechnung.
Eine andere Tendenz geht dahin, von
der französischen Regierung für jede Ko
lonie eine besondere Zollgesetzgebung zu .
Klangen. Diese Forderungen sinh
von den französischen Protektionisten
sehr übel aufgenommen worden. Nur
eine einzige Industrie, die Wollmanufak
tur, ist jedoch nach Brentano, an der
Auftcchterhaltung des französischen .Ta
rifcs in den französischen Kolonien in
tercssiert. Gefürchtet wird besonders die
englische Konkurrenz in billigeren ,Arti
kein. Brentano meint, daß es sich wirk-,
lich nicht lohne, wegen dieser einen In
dustrie die ganze Entwicklung der Ko
lonien hintanzuhalten. Die Bewölke
rungszahl wächst dadurch zu langsam,
und die Kauskraft bleibt weit hinter dem
Möglichen zurück.
Die bedenklichste Folge des Aus
schlusses der Fremden vom Markte der
französischen Kolonien ist jedoch, nach
Brentano, in den Rückwirkungen zu su
chen, die diese Maßnahmen auf die in
ternationalen Beziehungen des Mutter
landes haben. Diese Maßnahme hat
nämlich gewissen fremden Mächten ein
Argument geliefert, um Frankreich an
der weitcrn Ausdehnung seine! Koloni
alrciches zu verhindern. Daher die ge
lcgentliche Mißstimmung Italiens gegen
Frankreich mit Hinsicht auf Tunis. Da
he,r auch der Konflikt von Faschodu. Da
mals hätte es wenig gebraucht, daß ein
Krieg zwischen Frankreich und England
ausgcbrochcn wäre. Noch größer waren
die Differenzen zwischen Frankreich und
Deutschland im Jahre, 1911 wegen Ma
rokko. Welche Gefahren diese ganze
französische Kolonialpolitik für den
Weltfrieden in sich schließe, sei demnach
genügend erwiesen.
Brentano glaubt, sein moralisches
Recht, so entschieden gegen den Protek
tionismus aufzutreten, daher ableiten
zu können, daß er sich schon etliche Jahre
vor dem Kriege als rmzweideutiger An
Hänger des Freihandelsgcdankcns im
Sinne eines Cobden ausgesprochen hatte.
Präsident Wilson habe nun die Ver
wirklichung dieses Prinzipes als einen
der wichtigsten Punkte seines Friedens
Programms hingestellt. Die Gleichbe
rechtigung aller Nationen hinsichtl'ch deZ
wirtschaftlichen Verkehrs, besonders mit,
den Kolonien, wäre jedenfalls eine im
umgängliche Forderung für den zu be
gründenden Völkerbund, wenn dieser
einen wirksamen dauernden Wcltsrtc
densschutz darstellen soll.
Der Wert des Schattens.
Peter Scklemihl zeigte uns im Ge
wand: der Parabel, daß auch der Schat
ten seinen Wert hat. Tatsächlich hatte
der Schattensall einst auch im Rechts'
l:ben eine gewisse Bedeutung. Der
Eigentümer eines HofeS durfte zur An
läge feines Geheges sein Handbeil, der
Biencnvatcr zur Abgrenzung seines
Standes einen Löffel über die Flur wer
fcn, und so weit sie warfen, sollten die
Grenzen ihres Besitzes oder Rechtes ge
hen. Während aber das Lüneburger
Weistum den Wurf in der Runde gestat
tcte, erlaubte ihn daL bayerische Gesetz
nur nach drei Seiten, nach Westen, Sü
den und Osten; nach Norden sollte die
Grenze nur so weit gehen, als der
Schatten des Mannes reichte. Mit gutem
Ltechte wählte er daher bei dieser Aus
Messung auch den längsten Tag. an dem
die Sonne die längsten Schatten warf.
Im Mittclalter spielte die Mast der
Schweine mit Eicheln eine wichtige Rolle.
Doch nicht jeder dürfte seine Schweine
in den Wald treiben. Es mußten viel
mcbr alle, die eig solches Vonecht nicht
hatten, den Wäldern und Gehölzen so
weit fernbleiben, .als der .Schemm"
(Schemen, Schatten) von einem wohlge
wachsenen Baume zu St. Johanni im
Mittensommcr, ' wenn die Sonne om
höchsten steigt, des Abends oder moraenS
um 6 Ulx sich erstrecket". Im Mittel
alter gab es eine zahlreiche Gilde von
.unehrlichen" Leuten. Zu ihnen gehör
ten die Gauklei und Kunstfechter. Ihnen
gab man auf spöttische Weise Genug
tuung. Hatte jemand einen solchen Un
ehrlichen beleidigt, so stellte er sich ein
fach in die Sonne und ließ den GekrLnk
ten so an sich vorbeilaufen, daß ihm sein
Schatten an den HalS fchlug. Einstmals
träumte einem König, feine Ritter hät,
ten ihn beleidigt; es wurde ihm geraten,
er solle .den Schatten der Ritter als
Buße nehmen". In Luthers Tischreden
endlich wird ein von Kaiser gemildertes
Todesurteil erwähnt: Wenn man den
Nebeltäler zum Richtplatz bringe, solle
ihm die Erde seines Schatten? weggesto
chen und er darauf landesvcrwiesen wer
den. So rchete also sein Schotten einem
Bösewicht daS Leben.'
Grundlage des Leiden! ist trotzdem noch
immer nicht geklärt. Jeder Arzt wird
gewiß zunächst an Hysterie denken, wenn
er von einer Schluchzenepidemie hört.
Die Beobachtungen der ' ungarischen '
Aerzte scheinen aber nicht für diese An
nähme zu sprechen. ,
CichcrkS Kknnzeichcn.
.Unser Hauslehrer scheint doch schon,
geheiratet zu haben!"
.Äorau! schließest du da5?'
.Aul den Sätzm da ist Willy'S eng,
lischem Hefte: Die Suppe ist verfalzen
der Braten ist angebrannt der
Pudding ist mißraten u. s. .!'
Rache ist süß.
Alte Kokette (die eben in der Zeitung
gelesen, daß sich in der Stadt ein weil
licher Arzt niedergelassen): ,W Ich
nur auch studiert hätte und Aerztin ge
worden wäre! ... Ich wollt' de falschen
Männern schon 'wog verschreiben, daß
sie an mii denken!"
VAy
aAIal
4mijmtuu
Bp B.
tmMM4mw4
ErsttöKapitel. .
DaS HauS, an dessen Thür die In
schrift! .Frau und Fräulein Harper,
Töchterpensionat L Klasse" mit großen
Buchstaben auf einer glänzend polirten
Metallplatte prangte, lag in dem ent
ferntesten Bororte von Riverside, ei
nem der bedeutendsten Hanöelöplätze
Englands, nd war hier unter dem
Namen .DaS Harperhaus" bekannt.
-Dies Haus, ein massives, einzeln sie
hcndeS Gebäude, anfänglich als Villa
gedacht und nicht ohne Geschmack an
gelegt, war jetzt durch einen langen
seitlichen Anbau entstellt, den man von
außen für alles Mögliche, von einem
Stall bis zu einemBillardzimmcr, hal
ten kvnnte, den die Damen Harpcr auf
eigeneKosten hatten erbauen lassen.und
der den eigentlichen Schauplatz ihrer
Thätigkeit bildetezmit anderenWorten:
eZ war das Schulzimmer der Anstalt.
Dieser Raum empfing fein Licht
durch sechs Fenster, deren untereSchei
ben selbstverständlich aus undurchsichti
gem Glase bestanden. Der Fußboden
war an einigen Stellen mit einem vier
eckigen Teppich belegt, und in der Mitte
jedes dieser Teppiche stand ein Pult
und ein bequemer Polsterstuhl, womit
die Eintheilung der Schule in drei
Klassen angedeutet wurde. An den
Wänden hingen Karten, schwarze Ta
feln, sowie eingerahmte Reglements zu
Nutz und Frommen der Schülerinnen.
Kleine enge Pulte mit ebensolchen Ban
ken, ein abgebrauchtes Pianino, eine
große Wanduhr mit weißem Ziffer
blatt und ein hohes Kamingitter ver
vollständigien die Einrichtung, sowohl
was die Bequemlichkeit als den etwai
gen Schmuck anbetraf, wenn man zu
diesem nicht vieLeicht noch die beiden
jungen Mädchen rechnen wollte, die
jetzt auf den Schulbänken im Hinter
gründe saßen, während die übrigen
Zöglinge der Anstalt ihren gewöhn
lichen Spaziergang machten. Eine der
beiden hatte Ohrenfchmerzen vorge
schützt, um sich von der verhaßten tag
lichen Promenade zu befreien, die an
.dere, eine junge Klassenlchrerin,
wurdf ,urch ihre Verpflichtung, die
Strümpfe .der Kleinen" zu stopfen,
hier festgehalten. Leide Ellbogen auf
das 'Pult stützend, die Hände in dem
wirren Haar, saß die erstere da und sah
ihr plaudernd bei dieser Arbeit zu.
.Aber, liebste Maddle, dies Strüm
pfestopfen ist doch eine scheußliche Ar
beit. Findest Du's nicht greulich
und möchtest Tu nicht lieber auf und
davon laufen? Ich an Deiner Stelle
lya: s gcwiiz. sagte ,e eben.
Davon laufen? Unsinn, Flo! Wo
hin sollte ich denn laufen, selbst wenn
mir der verrückte Gedanke schon gekom
wen wäre, , was nicht der Fay ist. Du
bergißt. daß ich weder Freunde noch
Bekannte in England habe. Außerdem
bin ich gar nicht so bcmitleidenswerth.
mit Vuir oenlst. gap die Andere zu
tück, ohne ihre Arbeit zu unterbrechen.
.Na, wenn Du nicht bemilleidens
werth bist, so möchte ich wissen, wer es
ist." fuhr die Schulfreundin fort.
.Erst bistDu obenauf, bist derErlte der
ersten Klasse, die beste Schülerin der
Anstalt, wirst von der Harpyien"
mri oieem Schmeichelnamen beehrte
Fräulein Blewitt die Vorsteherin der
Anstalt und ihre Töchter verwöhnt,
bist stets elegant gekleidet, verfügst über
einen Haufen Taschengeld, schläfst im
besten Zimmer, darfst Dir dort im
Winter ein Feuer, sowie alle anderen
Eztravergnllgen, als da sind Kaffee,
französischer Rothwein und ich weiß
nicht was sonst noch alles, gestatten,
und nachdem das Jahr aus Jahr so
gegangen ist. Du bald siebzehn und
beinahe fertig bist, nimmt die Ge
schichte plötzlich ein Ende. Dein Vater
hört auf, Geld zu schicken, und nachdem
er drei ganze Bierteljahre nicht für
Dich bezahlt hat. machen die gräßlichen
Harpyien dich zu einem richtigen
Aschenbrödel: zur Klassenlehrerin, zur
Bonne der Kleinen, - zum Hausmäd
chen! Du schläfst in der DachKbe mit
den greulichen kleinen Smiths, wäschst
sie, ziehst sie an, gibst ihnen Unterricht.
Du, die früher nie allein einen Fuß
bor die Thür setzte, gehst jetzt in die
Läden und machst Bestellungen, besserst
Kleider aus, stopfst Strümpfe "
Hier brach die Rednerin nicht aus
Mangel an Worten, aber auS Mangel
an Athem ab.
Ist'S denn aber nicht gerade eine
herrliche Sache, daß ich im Stande bin,
meinen Unterhalt durch Arbeit zu ver
dienn?" entgegnete die Andere ruhig.
.Ich möchte wissen, was aus mir
werden sollte, wenn ich nicht nähen,
ausbessern und Stunden geben könnte.
Ich dürfte dön den Damen doch kaum
erwarten, daß sie mich auf ihre Kosten
erhalten sollten. Jetzt, da ich die Klei
nen unterrichte, ihnen Musikstunden
gebe und bei den indischen Kindern die
Vonne ersetze, verdiene ich mein Brot."
.Nichts weiter?" fragte Flo sarka
Lisch. .Du bist allein als Lehrerin
jährlich Deine hundert Pfund für die
Anstalt werth und brauchst nicht noch
als Bonne und Näherin zu dienen. ES
macht mich ganz wild, ja ich werde ge
radezu toll, wenn ich sehe, was sie
von Früh bis Abends alleS aus Dir
herausschlagen und wie empörend si
Dich behandeln! früher warst Du
nur ihre liebste Madelin, ihr Liebling,
ihr Goldherzchen, ihre Austerschülerin.'
fi1 I I
nun innijr
M. Crolcr.
jetzt heißt Du einfach Mädeline West
oder Fräulein West, und bist lang am,
ungeschickt, faul und impertinent. O,
ich konnte dieser Seiina zuweilen an
den Hals springen und sie beißen, fo
rasend macht sie mich!
' .Ich hoffe, Du wirst diese schlimmen
Instinkte bezähmen," gab Madcline
kachelnd zur Antwort, wahrend sie et
nen langen Faden schwarzer Wolle ein
fädelte und anfing, ein llasfendes Loch
damit zu bearbeiten. Die Damen be
nehmen sich immerhin human genug
Es war ja doch ein böser Schlag für
sie, daß die Zahlungen meines Ba
ters ausblieben und sie zwei Viertel
fahre alle die theuren Lehrer für Mu
sik, Gesang. Malerei und deutsche
Sprache aus ihrer Tasche bezahlen
mußten. Signor Squaletti berechnete
zum Beispiel die Stunde zu einer yai
ben Guinee. Und dann meine Kleider!
Es wird mir noch heiß, wenn ich an
das Geld denke, daß ich damals in der
sicheren Erwartung ausgab, meines
Vaters gewöhnlicher Weihnachtscheck
werde alles glatt machen. Da war zum
Beispiel das weiße Kleid für die
Schulschluß eier!"
.Worin Dn einen solchen Eind:uck
auf den jungen Herrn Wynne, den
Freund der Familie Wolferton, mach
test!" unterbrach Florence die Spreche-
rin mit einem kleinen, bedeutsamen
Ellbogenstoß. .O ja, ich erinnere rn'ich
des weißen Kleides ganz genau!
Nicht so, Flo, Dein Ellbogen ist
scharf wie eine Nadel," versetzte die
Freundin, merklich erröthend. .Was
den jungen Wynne anbetrifft, so ist
das, was Du da sagst, der reine Un
sinn. Außerdem weißt Du, daß Frau
Harper uns streng verboten hat, von
solchen Sachen zu reden.
O, ich weiß wohl, daß es dieser
Harpyie sehr unangenehm war, als der
junge Herr vier Tänze nacheinander
mit Dir tanzte. Sie beeilte sich denn
auch, ihm Julia Flowers beiden roth
haarigen Schwestern Vorzustellen, und
sagte uns, es fehle an jungen Män
nern, die Gäste müßten doch einmal
tanzen, und wag dergleichen dummes
Zeug mehr war.' Dann veranlaßte fie
ihn, die alte Frau Browne zu Tisch
zu führen, während sie Dich unter dem
Vorwand, Du sahest blaß aus, ?n s
Bett schickte. O ja, ich habe das alles
Wohl gesehen Habe aber auch gesehen,
daß der junge Wynne an dem Abend
überhaupt nicht mehr tanzte, sondern
sich mit dem Rücken an die Wand
lehnte und ein Gesicht machte wie sieben
Meilen böser Weg. Vielleicht hatte er
nie wieder mit einem Gedanken an Dich
gedacht, wenn sie Dich nicht so offen
kundig fortgeschit hätte. Durch diese
Dummheit, die sie beging, fetzte er sich
die Geschichte in den Kopf; sie hat sich
alles selbst zuzuschreiben. Er schickte
Dir Blumen, kam Sonntags in unsere
Kirche, und Fräulein Seiina, die lä
cherliche alte Katze, that,. als ob alle
diese Aufmerksamkeiten ihr gelten soll
ten. Als ob er sich je nacy ihr umsehen
wurde! Uno wie sie an seinen Blu
wen roch! Möge es ihr gut bekommen!"
' Aber Flo, wie kannst Du tvissen,
ob die Blumen nicht für sie bestimmt
waren?" fragte dl: Andere lächelnd.
.Laß uns über die alte Geschichte nicht
mehr reden."
Aber ich will davon reden!" riefFlo
eigensinnig. Ich will von dem grünen
Tuchkleide reden, das ein Herrenschnei
der gemacht hatte, von Deinem mit
Pelz besetzten Winterkleid, von Dei
nem Theatermantel und dem weißen
Kleide, dem weißen Kleide, das sie Dir
weggenommen haben!"
Nun, sie hatten eS ja auch bezahlt,"
gab Madcline gelassen zur Antwort:
ich bin sogar sehr froh, daß sie es wie
der genommen haben, ich bin ihnen da
durch weniger schuldig."
.Freut mich nur, daß ihnen Deine
Handschuhe und Stiefel zu klein wa
ren, sonst hätten sie die auch wegge
schnappt," fuhrFlo in beglückwünschen
dem Tone fort. Die Stiefel und
Schuhe der Harpyien sind ja an Größe
und Form wahre Kanalboote."
.Aber sie haben sich ihre Füße nicht
selbst gemacht, liebe Flo," erwiderte die
Andere.
Mein Gott, wie vernünftig Du ge
worden bist! Ein ganz alter Kopf auf
jungen Schultern! Wer hat d.ann aber,
wenn ich tragen darf, ihre Zungen und
ihre Launen gemacht? -Dem Himmel
fei Dank, daß dies mein letztes halbes
Jahr ist! Dann adieu frühes Aufste
hen, Schulstunden, Schelte, gewässerte
Milch, Neispuddina undAuserstchunas-
Pasteten)! Adieu Zucht und Büß
Haus! Adieu Harpyien und hurrah
nach Hause!" Dabei warf Flo ein da
liegendes Wörterbuch fast bis zur Decke
des Zimmers empor, und da es ihr
nicht gelang, es beim Herabfallen mit
den Händen zu fangen, fchlug es mit
der offenen Seite nach unten schwer auf
den Fußboden nieder.
.Das ist MayS Wörterbuch. Flo
sagte die Andere. .ES ivird durch
solcbe Behandlung sicherlich nicht des
ser." .Wenn Du noch lanae hier bleibst.
Mdeline, wirst Tu ein ebenso un
ausstehlicher Waldteufel, wie die Har
pyien selber!" rief Fla ärgerlich. .Tu
bist schon so furchtbar vernünftig ge
worden. Wer sollte, wenn man Dich
so emsig Strümpfe ftcpfen siebt, den
ken, daß Tu noch im vorigen Jahre die
Königin und daS anregende Element
in der Schule und immer bereit warft,
irgend etwas, wie Aufführung von
Charaden, Tanzabende, Konzerte und
dergleichen zu veranstalten? Dabei,
setztest Du immer Deinen Willen durch
und schlugst den Harpyienin Schnipp
chen, wenn sie sich einfallen ließen, et
was gegen Deine Pläne einzuwenden,
was freilich -man muß gerecht sein
sehr selten vorkam. Ach. meine arme
Maddie, wie greulich hast Du Dich
seitdem verändert! Was ist auS Dir
geworden! Es ist schrecklich! Wärest
Du immer Klassenlehrerin gewesen, so
läge die Sache anders. Oder wärest
Du wenigstens in eine andere Schule
gegangen, wo niemand wußte, von wel
cher Höhe Du herabgeglitten bist! Aber
hier, auf dem Schauplätze Deiner ehe
maligen Triumphe auf die unterste
Stufe der Leiter herunterzusteigen? das
ist zu schauderhaft. Ich wundere mich
oft, wie Du das aushülst."
Ich mich auch," versetzte Madeline,
indem sie die Thränen, die ihr in die
Augen traten, gewaltsam zurück
drängte. Und Du, o, machst mir
die Aufgabe nicht leichter, wenn Du
alle diese Dinge wieder und wieder auf
wühlst. Ich muß es eben, wohl oder
übel, ertragen; es bleibt mir ja keine
Wahl; ich wüßte nicht, wo ich hin sollte,
ehe mein Bater zurückkehrt. Das Beste,
was ich thun kann, ist immer, mich in
Geduld zu fassen und zu versuchen, ob
ich den Harpers durch meine Arbeit et
was von dem Gelde zurückerstatten
kann, das sie sür mich ausgegeben ha
ben." i
Ihnen eiwaS zurückers.atten!" rief
Flo Mewitt verächtlich. . Als ob sie
nicht neun Jahre lang ein vortreffli
ches Geschäft mit Dir gemacht Häken!
Und jetzt, da Dein Vater ihnen nicht
gleich dje gewöhnliche Anweisung schi
cken kann und sie gehört haben, daß er
) Lpottnimi fllc Pastetkn ten Fikllchrksi.
Schwierigkeiten in seinem Geschäft zu
überwinden hat, jetzt hätten sie Dir
wohl eine längere Frist gewähren und
etwas mehrGeduld haben können. Nicht
wahr, Du hast seit länger als Jahres
frist nichts mehr von Deinem Vajer
gehört?" setzte sie mit ihrer gewöhnli
chen Nülksichtslosigkett hinzu.
Nein, seit sechzehn Monaten nicht,"
entgegnete die Andere.
' .Wenn er todt wäre, würde Dir
das doch nicht groß zu Herzen gehen,"
fuhr Flo mit dem ganzen Mangel an
Takt und Feingefühl fort, der jungen
Mädchen ihres Alters nicht selten eigen
ist. Du hast ihn ja zum letzten Mal
gesehen, als Du noch ein ganz' klei
nes Kind warst; denn Du bist mit sie
ben Jahren au Australien herüberge
kommen, nicht wahr? Er ist Dir also
ein Fremder."
In gewissem Sinne ja; aber er ist
dennoch mein Vater, und ich habe eine
Ahnung, daß wir uns wiedersehen wer
den, und zwar recht bald," gab Made
Ilne zur Antwort, wahrend sie ein.
Paar Strümpfe zusammenrollte und
die Augen von ihrer Schulfreundin
aögewendet hielt.
Bah, wer wird an Ahnungen lau
5en! Ich hatte auch eine Ahnung, daß
n.'r mein Bapa während der letzten Fe
rien ein Pon" und ein Wägelchen
schenken würde, und hatte mich aröb-
lich getäuscht. Lebte Dein Vater noch,
so hätte er von sich hören lassen. Ich
weiß, daß es nicht hübsch von mir ist,
Dir alles so grade 'raus zu sagen, aber
was nützt es den, wenn man der
Wahrheit einMäntelchen umhängt oder
den Kopf in den Busch steckt? Du mußt
Deine Lage über kurz oder lang doch
klar in's Auge fassen !"
Du meinst, rch soll mich als Waise
betrachten?" fragte Madeline mit be
oender Stimme. Aber solange mir
nur ein Schimmer von Hoffnung
bleibt, werde ich mich dazu nicht ent
schließen. Du, die Du Vater undMut
ter und fünfBrüder daheim hast, kannst
leicht so reden, aber ich, ich habe nur
einen einzigen verwandten Menschen in
der Welt, und wenn ich ihn verliere,
verliere ich alles
Na, dann will ich nur hoffen und
wünschen, daß sich Deine Ahnungen
besser erfüllen, als die meinigen," sagte
Flo. .Und da kommen auch schon die
Mädchen zurück." setzte sie unwirsch
hinzu, als in diesem Augenblick eine
Reihe zu zwei und zwei gehender Ge-
stalten vor den Fenstern vorüberkam.
sie sind noch zu dumm und lanawei
lig! Man glaubt, sie wären kaum eine
Viertelstunde fort, da kommen sie schon
wieder anmarschirt und stören uns in
unserer gemüthlichen Unterhaltung."
Florence Blewitt. die mit so großem
Erfolg die Kunst übte; von der Leber
weg zu sprechen und die Gefühle an-
derer zu verletzen sie selbst hatte, wie
sie behauptete, keine Gefühle, die man
hätte verletzen können war ein klei
nes. untersetztes Mädchen von sechzehn
Jahren, mit scharf geschnittener Nase,
dickem braunem Haar, klugen grauen
Augen und dunkler Hautfarbe, einer
Haut arbe. die zwar nicht den Ber-
dacht der Beimischung fremden Bluteö
hervorrief, die man aber doch eher
braun als weiß nennen konnte. Sie
war geradezu, exzentrisch, klug und
träge. Florence konnte waS, wenn si
wollte; aber sie wollte selten und zog
die Bequemlichkeit' eines festen Sitzes
auf den letzten Bänken der Klasse dem
ersten Platze bei weitem vor.
, (Fortsetzung folgt.) .
SkschästSstil. '
A. : .Wie gefällt Ihnen die Frou
Gräfin V
B. : .Grob,, D e f i , i t und kein
Dtckil,!'
5Te;a.viship
r" vc pttes
H W" -
.Dampfer-Tickets
itnh Hiijriltill filier
pfeifen ,, oUen
Hellen der 5i!?tt.
' jCcilHlct rer
Holland-Amerika
Linie
- Silic 61
522 FARNAM 8T.
Drrie . Hülse d. H. T. Nichcu
HÜLSE & RIEPEN
Deutsche Leichenbestatter
, Telephon: DouglaZ 1225
701 füdl. 10. Str. Omaha, Ncbr.
MgMISMZMWWÄWSZI
William Sternberg
Deutscher Advokat
3i.nmer 950 954, Omaha NatZonal
j Bank.Tebäuie.
tü. Douglaö 962. 'CrncSa, Nebr.
ajPIprsEiai?sSI
RELIAELE DETECTIVE BUREAU
544 Railwa Exchange ulldtn, IX un
Hurnkh Str., Omaha, Nkbr.
Tag'Telkvh,,: DuglaS 205
Ir bklchäflige - nr zudettiisfige
Gehkimpalizistk
I. St. Musqra
NachUTsIephon: Coiiar 165
Ke. Townkc, V
Nachl'Telephon: Coli 3812
Welche? ekanktg rrcltct Ge litte
Gesundvcit?
Waconda Evrings. deutsche WsffnKur.
nsialt. die gröbie NaturheilqueU, in
Kansas, Ist daS ganz Jahr ossm sür Va
kenlen: man erhält do schnell. Hei.
lung von chronischen Krar.kbetten bei Ulla
ens, der Eingeweide. Lebn und inen.
mit diesem beillainen Mineralwasser, vom
Jugendbrunnen in gescbtckier mg, missen
schastlichcr Weile angewendet, steif e den
Watte, oon Skenrolgia, Nbeumki'IsmuS
und anderen konlttwrionellen raukheire
und Beschwerden in sicherer Weise, mit
schreib um kwsknnfk.
SldrahamS & Bilgkflek
Wolm e?rwgS ansaS.
MaZsifizierte AnzeigenZ
"Verlangt MälT
Ein Mann in jedeni County als
exklusiv Vertreter, um ein voll
ständiges Lager von Warm an
Konsumenten zu verkaufen; Pro
ben, Kataloge u. Instruktionen frei.
Muß Fuhrwerk haben und gute
Empfehlungen; $40 biZ $00 wo
chcnilich: Erfahrung, nicht notwen
dig. Schreibt oder . sprecht vor.
Verkauft Manager. Ryan Co..
1102.4-3 Harney Str. tf
Knal'e bon etwa 16 Jahren, um
ba$ Klempnergcschaft zu erlernen.
1415 Dadmport Str. ' ? 521-1!)
Verlangt Weiblich.
Tüchtige dnltfcho Frau im nnttle.
ren Wer als Haushälterin für 2
Personen an der West Dodge St.,
6 Meilen von der Postoffice. Tele
pholie Colfax 2512. , 5-2t19
Ei.r alleinstehender Mann sucht
Haushälterin, eine deutsche Frau
oder Witwe lohne Kinder von 40
bis 50 Jahren. Guts Stelle. Zu
erfragen: Omaha TrMne, I. D. .
6-17.19. .
Zn vermieten.
Drei dollständig möblierte Zim
nier, an ein achtbares Paar, zu er
langen am 1. Juni. Keine Kinöcr.
Empfehlungen verlangt. Ursache der
Vermietung ist WegZug des Eigentü.
niers.' Für weitere Information
spreche man abends vor in 703 No.
16. Straße. tf
Zu vermieten. ,
Möbliertes Zimmer mit separa
tem Eingang, mit oder ohne Ko't.
2625 Lake Street, 1. Stock. C.
Naumann. tf
'" "V lS USti
Heiratsgcsuch. .
Ein deutscher Farmer : mittleren
Alters wünscht zwecks Heirat die Be
kanntschaft mit einem guten deut
schen Farmer Mädchen im Alter von
zwischen 25 und 40 Jahren. Würde
auch Witwe mit Kinder in Erwä
gung ziehen. Adressiert: Box H. L.
S., Tribüne. 5.26-1!)
Monumente nd Marksteine.
Erstklassige Monumente u. Mark."
steine. A. Vratke & Co.. 4316 Süd
13. Straße. Tel. South 2670. ' tf
Kost nd Logi.
Das preiswürdigste Essen lici Pet
Rnmp. Deutsche Küche. 1503
Dodge Straße, 2. Stock. tj
Glück bringende Trauringe bei Prs
degaards. 16. und Douglas Str.
,'iibcl'Nkparatr.
Omaha Furniture Ncpair WorkZ;
2965 Farnam St. Telephone Har
ne 12. Adolph Narcms, Besitzer.
MektrilckieS.
Gebrauchte elektrische Nokore.
Tel. Douglas 2019. Le Bron &
Gray, 11 Süd 13. Str.
Advokllke.
H. nischer, deutscher NcchtZanwalt
und Notar. (?.rundakte geprüft.
Zimmer 1413 First National LanZ
VuWing.
1. iHn I
fP
v,,.
Srfcr -t
r
ir-Hx
,Wb' O mm