r. . K , t i Dr.' TSglM CWttlJU TMSe ' n5 m Lände v- -n.' (PtWfl iltlb ) Hung?r und Not in Prag. An einem Vormittag holte un! bet Polizeiinspcktor von Prag im Hotel ab. Wir fuhren in flinken Automobilen durch die Ctraßen, durch breite, zuerst mit hohen, behäbigen Häusern zu bei den Seiten, die immer noch has Ge präge des einstigen Wohlstandes tru gen, obschon überall die Spuren der vier harten Kriezc-jahre deutlich' und s.barf sichtbar waren. Bald der kamen wir in die ärmeren Viertel, wo die Gas ftn winklig und schmal waren, lvo die Häuser matte, blinde Fenster hatten und finstere ToreinaäNZe. C?3 schneite in großen, nassen Flocken, die auf Gesimsen und Mauervorspriin g:n liegen blieben und allen den Iah itn Hausern ein altes und unfrohes Aussehen gaben. Auf dem Erdboden schmolzen sie gleich. Man hätte glau den können, die elenden Häuser seien dem graugelben 'Schlamm empor . gewachsen. ; ) i . Die Wir traten in eine der. finsteren Tu ren ein. Dahinter wohnte der Hun gcr. Niedrige Stuben mit einer schwe reg Luft, die durchdrängt war von dcr Ausdünstung de? Bewohner und ihren alten, feuchten Kleidern. Seltsam sremoe Mcnschenfiguren waren es, mit gelblichen Gesichtern, deren Haut und deren Augen inen eigenen matten Glanz hatten, und deren Lippen fahl und blauliÄ erschienen. Einem der Vornehmeren unter diesen vom Leben Verstoßenen galt der erste Besuch.' ES war ein Feuerwehrmann,' der im Tag zwanzig Krone verdiente. Siebe Menschen wohnten hier im selbe Slaum, vier Kinder und drei Erwach sene. Die Mutter der Frau war eben von einer Lungenentzündung genesen. Halbangekleidet hantierten die zwei Weiber am Herd. Auf dem Tische stand eine Schüssel mit einem graZen Teig, ein paar Eier logen dabei. Sie hatten ihre Wehlration erhalten und waren Ht daran. Nudeln zu bereiten, für eine Woche, vielleicht auch für zwei. Unnötig zu fragen, die Gesichter sag ten es deutlich, das ganze Zimmer sagte es: daß die zwanzig Kronen genügten, die sieben Menschen am Leben zu erhal ten; aber nicht, sie richtig zu ernähren. Zur eigentlichen Armut kamen wir erst später. . . Ein dunkler, enger Hof. Am Boden ein paar Pflastersteine, die wie nasse, glänzende Hügel aus dem zähen Kot em ponagen. Blickt man empor, so wähnt inan sich in einem Loch, in das der graue Schneehimmel seine Flocken langsam und träge hineinstreut. Nach allen Seiten hinein öffnen sich kleinere Lö cher, schwarze Fenster und Türen. Da rin tauchte Gesichter af und zerlumpte ' . Ein, paar, gelle Wciberstimmen, keifen irgendwo.' Plötzlich verstummen sie. Ein dünnes, blechernes Kinderstimm lein klagt sein Elend in diese trostlose Welt hinaus. Nur ein paar berzagte, welke SetaiV Dann wird es wieder still. In dieser Stille aber liegt etwas Drohendes und Schicksalschweres. Allerlei Menschen haben sich im Hofe anaesammelt. Aus den Löchern rings in "den grauübtrkrustetea Häusermauera sind se hervorgelrochen. Nun stehen sie im kalten Schlamm, die meisten barfuß, und Darren mit erloschenen Augen auf nS herüber, wortlos, stumpf, in blöder sugierde, HohlNanaig Me sie da, schlottrig und alt. Selbst die Kinder haben fa! ih,t, welke Greisenge sichter. Selbst die Minder haben diesen leeren Blick, der lange und gleichgültig an ein und der selben Stelle haftet und anscheinend zu znlide ist, um sich von einer zum andern zu bewegen. Sie haben keine Spiele weht, diese Kinder. In ihren Gestch tern Negt etwas FigentümlicheS, als hzbe sie alle der Tod gezchnet. E',n paar kleine Wodchen In diel zu p'&:!ilt. ,'rzausie Haarsträhne in de ljzv.it Nsttrn stehen eng aneinander fj.-ntiftn, mit Gliedern, bete Gelenke Zn?r?ig und hoch hersorsteben. Sie es Zn us einer Papierdüte etwa S!?gk!ks. 2o3s ist es!" fragte jemand den Po Ziz'iinspkktor. Mshn daS mözen sie gerne." Qt ff. den Zchsärzlichen Malzn Zi:"?n nd tt schmeckt ihnen anfchci k..-nö pü. $n ihren kleine Gehirne q'r:ft kii'.k Tstellunz, daß ;Z 'zik &f.(t DinZk gibt. 2le Menl.hm wohnen hier in diesen jf.luvw, raachg:schTä:zteg Häusern. . - I n 32 ' x r. 1 1 ' f ' , ' ' . ti . :' , , : l ti',tl ' - " - , tU ti & - ' . lU '' ' l - r tfik - ' . : : . . ' -y-: . k-Ati tyir-y i ' i : 1;;,t TPl ' . - Ji il H l ' " v ' iJ' - -.r? -t w-iJU!L. , , , js ,.-vj!2Sf y--"f , . ., , . . .t , . ' V ' ly i ' ' ., ? .- "" ,t ..V- i-Sfe.- - " r- T m -.. -.,.... ." r 5 . AirO-T j-Mmi- i&rT-T JfÄ V 4 !' r-l-i irr-r- -5. . - i.- ,-J 4-t 's Z 1t , .' x 1 ,...-. -. - ft . " r A z ! ' m . . i ; r , a 1 11 1 " 4 - 1 1 i , ! ? 5-? . - ijj 1 i - t.r . ,. -!j , -r -1 jr ' r-t-r-rrtr-wr f - r .-4' ; j - ' ! ' r- - .i r.. .. . r-' :, - ,- . ' t rri,p,rf 1-ti 5 'in: ii 1 Iri jm u - n ?; h1 . , .j ;t iV-ifj;. irtT" rtrM 77 . - ' i : ' Uj , 11,111- II tln! I- SV?! !i " t fi: . utf . , i H t r?"' ii ÖV ' 1 v '--i-iyr rr- , i1 15 il V l'V' HJr 1 ."-.s 'rl'-r1 - Ju- iT.: vj : - - - ri ; - " , i U ' , t der Hcyeclio , von 25. F. 25urz. ...... Sie brauchen wenig Raum für sich und ihx Elend. In den dumpfen, feuchten Löchern drängen sich die meist zahlreichen Fami lien zusammen. Und hier gab ! keine Nudeln mehr, die auf Borrat gemacht werden konnten. Hier gab es sogar Menschen, die ihre, schmale Brotration nicht holen konnten, weil sie kein Geld hatten. Hier gab ti Menschen, die Kü chenabfälle aßen aus schmutzigem Pa Pier, ein Gemisch von allerlei Unbe schreiblichem. EZ ist hier nicht der Hunger von heute oder gestern, es ist der Hunger vieler Jahre. Er hat offenkundig in den Menschen de Willen zum Leben ertötet. selbst die Begierde scheint erloschen zu sem. Trage stehen sie da und schauen uns gleichgültig an. . Sie strecken nicht die Hand aus. Sie Beiteln nicht, weder mit Worten noch mit Blicken. Wenn eine der zerlumpten GciMltcn langsam in den finstern Löchern der zerbröckel tc Häusermauer Zrschwindet, glaubt man, sie sei gezwungen, sich einen Platz , 5 I W Lk... " "V - frühere Hofburg auf dem Hradfchin. ZU suchen, um den Tod zu erharren. Viele Straßen lang stehen diese du siern Häusern mit den schmutzigen, sin steten Höfen. Viele Siraßen lang off neten sich gähnend die schwarzen Tor eingänge. Tansede von' Menschen wohnten hier, die seit Jahren Hunger, ten. die heute nicht wissen, wovon sie morgen lebe sollen. ' .Sie können eintreten, wo sie wollen überall werden Sie dasselbe finden," sagte der Polizeiinspektor. Wir glaubten es ihm. Man sah eS den Straße an. Dieselben, wächser mn Gesichter und die lcenn Blicke der Menschen kündeten überall dasselbe. EZ roch förmlich nach Armut und Not. Früher wohnten hier kleine Arbeiter, Taglöhner und dergleichen jetzt wohnt in allen den Häusern der Hun ger. Die meisten jungen Männer hat der Krieg gefressen, und für die weni gen, die zurückblieben, fehlt es an Ar beit. Dazu kommt noch die Teuerung. Wer soll helfen? Wer kann helfen? DaS ist das Bemühende, daß wirk, fame Hilfe zurzeit fast unmöglich er scheint. EZ müßte viel zugeführt wer den können. Denn das Land hat keine Vorräte mehr. ' Die schmalen Rationen reichen nur noch sür ein paar Wochen. Kein Mensch weiß, wovon die Stadt leben soll bis zur nächsten Ernte. Die Stadt hat versucht den Aerm sten zu helfen abcr.es mußten über all klägliche Versuche bleiben. Da gibt eS viele VoWlüchen. Wir sahen eine, in der man für zehn Heller einen Teller Suppe kaufen konnte. Sie war dünn und braun, die Sikppe, wie Bachwasser an Regentagen. Wie man uns sagte, bleiben viele der Berechtigten zu Hause, weil sie glauben, der Verbrauch an Kraft zum Hin und Rückweg und daS lange Warten in der Kälte sei diel größer als der Nährwert der dünnen Suppe. Eine zweite Volksküche sahen wir. wo bessett Arbeiter und Beamte ihr Mit tagsmabl einnähme. ES gab Suppe. Kartoffeln und Kutteln. Das kostete neunzig Heller. Der Andrang zu die sem Lokal war groß. Auf der andern Seite dcr Straße wohnte ein Schuster. Es ftlsien ein ganz gutes Geschäft zu sein. Im Hin terzimmer, daS zugleich Küche war, sa ßen der Meister und seine vier Gesellen um den Mittagstisch, Die Frau stellte, als wir eintraten. daS Esse hin: Kar, toffeln und Rüben. Jemand fragte, wa! sie gestern aßen. Da lachten olle um den Tisch. Kartos fein und Rüben. Auch morgen wird eS dasselbe fein nd übermorgen und alle Tage, erklärte die Frau. DaS Schlimmste aber sei, daß man kein Fett zum Kochen habe. Diese! Lachen war sehr bezeichnend. Die Menschen nahmen die schwere Not auf sich, ohne zu murren. Sie aßen Kartoffel und Rüben ohne Fe!!. als sei daS nu einmal so bestimmt.... Nüschewo. Ist (2 ss slawische Eigen art oder aber sind die Klagen längst eistorben? ES ging mir nicht mehr aus dem Kops, als wir wieder im Automobil durch die Straßen der große Stadt jagten, s Hunderten und Taufenden dsn Menschen vorbei, die ihrem Mittags' tische zustrebten, w et für die weitaus größere Hälfte mit Lestimmtbeit nur Kartoisel und NüÄn, öh7e F?tt gab. Aö-'r sie gingen gelassen. Mit einer ge wissen GleickgiltisM trugen sse da! Elend, das se nicht verschuldet. Man V" 1 " Nw Slowaken. muszie diese Menschen bewundern. Im Leiden liegt auch ein :Id;ntutn. Was aber, wenn die erhofften' Le bensmittelzüge nicht eintreffen? Wen nach ein paar kurzen Wochen auch Kar toffcln ur,d Rüben und daS Bißche Brot nicht mehr da ist? Auch eine Findlingsanstalt besuchten wir. oder vielleicht richtiger ein Asyl für uneheliche Kinder,' die hier mit ihre Müttern aufgenommen werden. EZ waren dieselben düsteren Bilder. Mut ter und Kinder nur halb ernährt. Hun dert - gelbe Hungergesichter. Schwärz liche Wäsche, da seit Jahren die Seife fehlte. Dir Kinder mit allerlei Lappe und unförmigen Stoffwickeln an de Füszchen, weil kein Cchuhwerk aufzu treiben war. Picht ein einziges frische? Kinderge sichtchen war da. In allen den Gesick lern' war ein scharfer Lcidenszug. als verständen die ganz kleinen Tinger schon die große Not. Viele, diele von ihnen sterben ein d5 " - . , . , . paar Tage oder Wochen nach ihrer Ge burt. Hradsch! die Burg. Gestern sahen wir den Hunger und das tausendfache Elend heute Pracht und Größe, den Abglanz dcr Macht Prags, eine funkelnde Abendröte, aus der, wenn nicht alle Vorzeichen trügen, ein junges Morgenrot erstehen soll. Wen Prag das Haupt Böhmens rft, so muß der Hradschin die Krone auf diesem Haupte sein. Der Hradschin mit den zackigen Um rissen der Burg überragt hoch das Hau sermeer der große Stadt. In alle Straßen und Plätze schaut er herab. Eine Stadt von Palästen ist diese Burg, Paläste, die straßenlang das ehr würdigste Heiligtum des Landes um schließen, den St. Veiis-Dom. Ungeheuer große, vielstöckige Bauten reihen sich zu Höfen vor kurzem noch war hier die schwere Ruhe der Berges senheit. Es war ein gewaltiges Kö nigsschloß; der König aber war fort. Unbenutzt standen die Höfe und Häuser, ohne andern Zweck, als den, daß sie wie ein Strahlenkranz über dem schönen Prag lagen. - Nun ist die junge Republik darin ein gezogen, ein robustes Weib, das feine kräftigen Arme rühre will. Es hat die vielen hundert Zimmer und Säle aus ihrer verträumten, vornehmen Ruhe aufgeschreckt ung hantiert überall mit Besen und Kelle. In den früheren Prunkgemächern wird eben die Wohnung für den Präsi denten der Republik hergerichtet; die übrigen Räume sind zu Schreibstuben geworden, wo jetzt schon Maschine mit ihren boshaften Lettern klappern . und Hunderte von Stahlfeder weißes Pa Pier schwärzen. Die alten prachtvollen Möbel, von 1ene viele Stücke einen unschätzbaren Wert haben, sind zumeist aa ihrem früheren Orte stehen geblieben. Sie ge ben jetzt den Arbeitszimmern, der höhe rcn Beamten ein überaus gediegenes und 'vornehmes Aussehen und werden de dielen neuen Männern zum altehr würdigen Hintergründe. Neues und alteS stoßen hier überall scharf aufeinander. Die vielen Gema cher mit ihren prunkhaften Möbeln, die vor wenigen Monden noch .leer und zwecklos standen, müssen jetzt dienen dienen muß die Burg, die einst herrschte. Treppauf. treppab gehen " eilige Tritte, hallen durch endlos lange Gänge, da und dort klopft der Hammer der Maurer und Hafner, Schaufeln schar ren, hinter halboffene Türen hört man da! Quietschen deS Hobels. Der seine Staub von altem, niedergerissenem Ge mauer durchzieht die Luft und der mischt sich mit dem Kalkgeruch deS sri schen Mörtels. Da alle sieht so aus. als sei eine große Familie eben erst in ibre neue Wohnung eingezogen. Noch stehe die dielen Dinge nicht an ihrem rechte Platz. Aber überall in den Zim mern und Sälen sieht man zukunstssroh; Gesichter und hört ouS allen Werten heraus den Willen, der Stadt und dem ßanze Lande eine würdigen Platz zu sickern in der Welt. Einige der neuen Manna, die heule hier im alten Königsschloß walten, möchte ich nennen. Da ist als der d-rzeitige Präsident der tschecho-ilowakischen Republik und der populärste Mann im ganzen Lande: Masaryk. Der Teil deZ Schlosse!, den er bewohnt, bis die neue Präsidenten Risider.z hergerichtet ist. liegt nabe am Hauxtportal der Lutz. Im Lork steht die ziemlich starke Schloßwache, auf der einen Seite Legionäre, die früher auf feiten Frankreichs oder Italiens in Feld gezogen und jetzt die Hauptstütze der tschecho'slowakischcn Wehrmacht bil den, auf dcr anderen Seit Soldaten der früheren österreichisch - ungarischen Ar mee. an deren Dienstmütze die Kokarde s.ljlt und die am Rockärmcl ein vcr fchlungenei Q und S tragen. An allen Türen und in allen Gä ge. die zu den Gemächer deS Prost denten führen, stehen Doppelposten mit ausgepflanztem Bajonett, und eS bedarf einer besonderen Ermächtigung, um nur bis inS Vorzimmer deS Sekretärs zu gelangen. Masaryk empfing unk vier Teilneh mer ,der Schweizer Pressemission ein gtln.' Drei . gewaltig große Räume mußte man durchschreiten, um zum Zimmer deS Adjutanten zu 'oinmen. wohinter der Audienzsaal lag. Drei Säle mit weißem Getäfel, golddurch wirkten Tapeten, den Wänden entlang Bänle und Stühle, mit roten Seidcnpol stcrn. ein fwalilgir Kachelofen, der gelblich glänzte, wie altes Elfenbein. AllcS in den zierlichen Forme Ludwigs XVI. An den Wänden alte Gemälde, zumeist Seeslücke. Schiffe im Sturm, SÄisfe in der Schlacht. Schiffe einac Küllt in Gischt und Rauch und Pul?, dampf. Vor den tiefen Fensternischen hingen dünne weiße Gardinen, durch die man, wie durch einen zarten Schleier, da? schöne Bild der alten, malerisch.m Ckadt sah. - Hier war Ruhe, selbst eine große, Feierlichkeit. Man vernahm nicht mehr die dicken Tritte auf den Treppen, das Schlürfen in den langen Gängm, tcl Klopfen und Hämmern der Handwerker. Es war so still, daß ich deutlich dcn Holzwurm im alten Getäfel nagen hörte. Zwei Minuten vielleicht mußte ich warten, dann trat Mafaryk ein. och, schlank, ein schmales Gelehrtengeilckit mit grauem Haar und Bart. Sein Bild hatte ich in diesen Tagen unzäh lize Mole gesehen, gewöhnlich an der Seite Mlsons, mi! und ohne Hut. Er sieht viel würdiger aus als fein Bilö. Mich interessierte besonders eine Sache.' Ich fragte ihn nach vek Bc grüßung: .'.; Wie denken Sie, Herr Präsident, die äußerst heikle Nationalitälenfrage in der Repuhlik zu läsen? Heute scheint die Kluft zwischen Tschechisch und Deutsch tiefer als je zuvor und fast unUber brückbar.' Er besann sich eine geraume Weile. U!,d sein Gesicht hatte einen müdei U'id abgespannten Ausdruck. Endlich sagte er langsam: Wir müsse uns auf irgend 'eine Weise finden, wir und die Teutschen. Und später hosseich. daß es bei uns ungefähr so fein wird, wie hei Ihnen in der Schweiz, fo daß einer neben dcm andcr leben kann." Heute haben Sie im Lande keine deutschen Beamten mehr an wichtigen Posten. Auch in der vorläufigen Re gicrung haben die Deutschen keinen Sig und im Parlament keine Stimme." Wenn wir die Deutschen im Hans haben, haben wir die Opposition im Haus. Jetzt ober, in diesen Tagez müs ien wir einig sein. Rings um unsere Grenzen ist noch die Süßere Gefahr. Haben wir erst einmal Ordnung bei uns. so sollen auch die Deutschen zu ihrem Rechte kommen. Ich denke da immer an die Schweiz. Sie wird uns in vielem ein Vorbild sein müssen." .Glauben Sie. Herr Präsident d'.h der Kigensatz zwischen Tschechisch und Teutsch hier in Böhmen auch zutage ge tr'tcn wäre wenn die Tschechen heute der früheren österreichischen Regierung nici,t gewisse Härten und F.'hler vor werft könnten? Handelt ti sich hier um Gegensätze von iassin? ' .Ohne Zweifel. Doch wären sie nickil in dieser Schärfe zum ÄuZdruj ge kommen, wenn wir früher urd chne schwere Kampfe unser Recht klangt hät ten. Bei Ihnen in der Schweiz ist es anders. Da sind jahrhundertealte Ueberlieferungen ..." Er sah müde in seinem Sissel, l'ef in die roten Seidenpolster zurückgelehnl. und redete über die Schweiz. Und näh rcnd ich in dieses kluge Dmlergcsicdt schaute, mußte ich. Gott mag wiesen worum, an die alten Gemälde 'm cn deren Saal dnken, an die Sch'.sfe im Slurm und in der Seeschlacht. Ohne Zweifel war auch das Leben dieses Mannes ein Kampf gewesen und ein Schaukeln aus tückische Wogen, ein Schaukeln über dem Abgrund. Er. der Sohn ineZ HerrschaftZkui schers zu Eöding. kämpfte gegen daö mächtige Geschlecht der Habsburger j und die Laune deZ Schicksals legte ihm den Sieg vor die Füße. Der einstige Scklosserlehrling wohnt heute im Hausse des Königs und ist daS Oberhaupt stl nS Volkes geworden. DaS klingt wie ein Märchen und ist im Grunde doch recht einfach: Masaryk, der schon alS Knabe große Begabung zeigte, arbeitete auch als Cchlosserlehrling an seiner AuZbildung. Vor allem hatte er Interesse an den. Sprachen. Er wurde Universitätspro fessor in Wien. Beim Auöb'uch deS Weltkriege flüchiete er nach der Schweiz; reifte voa da nach Londo und Rußland und warb Legionäre, reiste nach Amerika, warb auch dort un ter .feinen Landsleuten Legionäre und rüstete sie mit amerikanischem Gelde aus. Er hat dcr Entente eine ansehn liche Armee zugeführt. Mitte Dezember vorige Jahre kehrte er nach Prag urück und wurde mit Begeisterung aufgenommen und zum provisorische Präsident? der Sie publik ' gewählt. ES scheint zurzeit überall eine beschlossene Sache, daß er e auch bleibe wird. In ähnlicher Weise abenteuerlich ist auch die Laufbahn fast aller Mitar beiter. Kramasch, der Fabrikantensohn. wandte sich nach dem Doktorat der Po Iltis zu. Er machte diele Reisen und predigte überall, al ein glänzender Redner, den Nkoslc.cikmuk. wurde ein gelertert urd zum Tode verurteilt. Raschi früher Advokat, bekannt durch dcn Omladlunprozcß, war drei mal eingesperrt und verlor den Titel. ' Im Kerker faß auch Klosatsch. der heutige Minister für Landesverteidi gung. Man könnte die Reihe fortsetzen. Fast alle die heutigen Minister der Republik faßen im Kerker oder waren lande flüchtig. In ihre Hand würd jetzt die Macht gelegt, und sie amtieren al die höchsten Würdenträger in dcn Pracht vollen Sälen. Die mächtig ft Hab burger aber, die vor kurzem nocy Schlös scr ohne Zahl hatte und eine Armee von Dienern und Hofschranzen, wissen i diese Tage nicht, wo sie ihr Haupt hinlegen sollen. ES gcht wahrlich fon derbar zu in dcr Welt. DaS alte Eu ropa gleicht einem Meer im Sturm, Wogen und Sturzsee rollen, und alle schaukelt. Bald ist der eine oben und bald der andere. Echissbruch droht überall. Die Ferne aber ist in Rauch und Dunst gehüllt ... Hier in der Burg aus dem Hradschin treffen Gegenwart und Vergangenheit hart und unvermittelt aufeinander. Nur einen Schritt braucht man zu tun aus den geräuschvollen Arbeitsstuben, und jedes Ding erzählt von großem Ge schehcn der Weltgeschichte. Nur ein paar Schritte, ein .paar Treppen sind eS bis zur alten Land tagsstubc, auS deren Fenster Gras Thurn die kaiserlichen Räte Martinitz und Slawaia samt ihrem Sekretär Fa bricius werfen ließ. Tal geschah vor dreihundert Jahren und war die Ler anlassung zum dreißigjährigen Krieg. Es ist wohl eine halb Kirchturm? Höhe vom Fenster bis in den Hof. Aber alle drei kamen ohne größeren Schaden davon. Sie sollen auf einen Misthaufen gefallen fein, heißt es. Dem hatten sie es zu verdanken. Wenige der großen Herren, die heute aus dem Fenster ge worfen werden, fallen so sanft. Ein paar Stockwerke unter dieser hi storischen Stube ist da! uralte Rats zimmer, dahinter die frühere Schatz kammer, zu deren sieben Schlössern die sieben angesehensten Männer der Stadt die Schlüssel verwahrten. Die Tür konnten sie nur gemeinsam öffnen. Wieder ein paar Schritte sind eS zum engen, schattigen Domplatz. Dort gibt es eine Gasse, die man die goldene nennt. Winzig kleine .Häuschen stehen dort. Sie sind zur Hälfte in die alte Stadtmauer hineingekrochen. Früher wohnten da die Soldaten der Tormache. Man glaubt, diese Gasse sei von Kin dein erbaut worden. In allen Farben strahlen die Mauern. Die Dächer sind so niedrig, daß man sie vom Erdboden auS berühren kann. Im Innern ein Stllblein. ein Trepplein, das zu einem Kämmerlein führt. Hinter diesen ganz kleinen Häusern steht der St. Beits-Tom. Wenn inan durch diesen Dom geht, geht man durch längst verwehte Jahrhunderte. Die Luft ist schwer vom Geruch deS Weih rauchZ. dcr an dcn Wänden haftet. Dämmerung und geheimnisvolles Tu ftcr erfüllt den weiten Raum. Ge dämpft, kaum hörbar ist der Schritt, obschon man über Steinfließcn geht. Matt glänzen die goldenen Zierrate von den Seitennischen und Edelsteine funkeln seltsam aus dunklem Grunde auf. Bor unS her geht der Kirchendiener in langem, schwarzem Gewände mit klei ner Pelerine, auf den schmalen Schul tern kin bartloses Askctengesicht. Leise fallen seine Worte, ein Hauch bloß auS weiter Ferne die Geschichte deS Doms, die Geschichte Böhmens. Im ewigen TLmmerschein deS TomS nihcn Böhmens Könige seit dielen hun dert Jahren. Ueberäll steht hier das Alter mit starrem, verglastem Blick. Vergangenheit ist hier alles. Und alle Dinge fcheinenmit erdrückender Schwere und voll hoffnungslofcr Demut von dcr Vergänglichkeit des Glücks und dem eit len Kampf des Daseins zu reden. Hier ist alleS zeitlos geworden, olleS ist Ruhe geworden und in sich selbst der sunkencs Erinnern. Welch ein Gegensatz zu den klappern den Arbeitsstuben dort hinten, durch die der Sturmwind einer kommenden Zeit fegt, gewitterschwer und fruchtbar, voller Wünsche und Hoffnungen! Ti Entstehung deS BucheS , Esther. Wo daS Buch Esther enistandenist, darauf werben jetzt Forschungen von Hermann Sunkel und Robert Koldewey ein mueS Licht. Wie Koldewey, der beste' Kenner der altorientalischen Palastarchi tektur, und Gunkel mitteilt, ist für den Plan deS KönigSpalasieS voa Sufa daö gleichzeitige Vorkomme zweier Bau leise bezeichnend, darunter ein Festung! türm suL zwei ungeheuren Fronttürmen mit einem verdreifachten Eingangsraum dazwischen. . Diese! Zusammentreffen, das durch Ausgrabungen festgestellt wor den ist, findet sich außct in Susa wedez in 'Pcrsepolis noch in Babylon och sonstwo. Beide Gebäude werden auch, im Estherbuche erwähnt. Daraus geht, wie Gunkcl in der Theologischen Lite ratur-Zeitung" schreibt, mit Sicherheit hervor, daß der Verfasser det Buchel von diese Gebäude in'Susa Kunde ge habt, also sie doch höchstwahrscheinlich auS dem Augenschein gekannt hat. Hier nach ist da Vorurteil, da Buch Esther sei i Palästina geschrieben und beziehe sich aus die Religiookoersolgung des An tiochul EpiphaneZ, )edensalls neu zu prüfen. Eine schwedische Hochschule in China. Zur Forderung der fchwedisch-chine , sischea Beziehungen ist die Begründung einer schwedischen Hochscbulk in China geplant. Ueber diese Plaa hat Pro fessor Nyström jüngst in Stockholm einen Vortrag gehalten. Nyström hat im der flossenen Jahre ine Reise nach China unternommen, um die Möglichkeiten und Aussichten der Begründung einer solchen Hochschule zu untersuchen. Die chintss schen Behörden zeigten sich sehr entge genkommend. AI! Sitz der schwedischen Hochschule ist Hank:u In Aussicht je nommc. H h mein von 2iart Haben nur Oesterreich deutscher Na Hon ein Gefühl de Schmerze und der Wehmut bei dem Gcdanken, daß ihr al tc? Vaterland wirklich zu bestehen ans gehört? Sicherlich gibt es auch unter seinen anderen Völkern einzelne, die ahn liche empfinden. Keine politische Er. wägung hat damit zu schaffen. Wer seit Jahren im Föderalismul. ia der vollen Gleichberechtigung der Völker daS Heil, die einzige Lösung für die unendlichen Schwierigkeiten, für den schädlichen Haß und die zerstörenden inneren Kämpfe in Oesterreich wie in Ungarn sah. der be greift, waS durch den Krieg geschehen ist und wa keineswegs hätte geschehen müssen. Niemand hat die mannigfachen Mängel seiner Heimat so empfunden, verspottet und getadelt wie der Oesterrei cher selbst und oft ihre Vorzüge darüber verkannt; aber auch mit dieser Kritik war so viel Liebe verbunden! Keine we fentlich politisch begeisterte Liebe wie in den von einheitlichem Volk bewohnten Ländern; eS war weit mehr eine Lftheti fche Liebe. DaS Vaterland." sagt Leonhard Frank an einer der schönsten Stellen seine! fragwürdigen und genia len Buche .Der Mensch ist gut", das Baterland, ist eine Gasse, in der wir als Kinder am Abend gespielt, es ist im Garten der Nußbaum, auf dessen Früchte wir gewartet . haben. Kassee und Ku chengeruch im durchwärmten Eltern Hause, durch Wiesen ein schmaler-Pfad, der zur Stadt zurück oder aus der Stadt hinausführte . . . nicht dcr Staat, die Organisation der Macht, der Gewalt und Autorität, sondern die Erinnerung an freundliche Minuten der Kinder zeit . . ." Ja, daS allcS ist es, aber auch noch viele andere und umfassendere Ein, drücke und Träume, die der schmerzlich liebevolle Satz O du mein Oesterreich", in den? eine Spur Ironie mitklingt, für uns ausdrückte. Serade die vielfältige, vielsprachige Zusammensetzung deS Rei ches. sein Daliegen zwischen Ost und West, Zwischen Süd und Nord, gab ihm seinen Sinn;, die Rassenmischung. die Rassenverwirrung, die eS bedeutete, hatte sü: den, der den Haß von Volk zu Volk nicht kennt und nicht begreift, einen un endlichen Reiz. Vom Süden kamen italienische, unter frühern Habsburger spanische Einwir kungen, die in den Bauten, im Zeremo niell. in der Musik Oesterreichs schön heitsvolle Spuren hinterlassen haben; die Barockbauten Wien sind steinerne Träume auS jener Zeit. Slawen und Ungarn mit ihren Trachten, mit ihrer vertrauten Fremdheit, welche Farben trugen sie in das VLlkergcwühl! Wie las ich erstaunt alS Kind von der alten Militärgrenze mit ihrer bunten Solda tenbevölkerung, von verschnürten SzSkler Magnaten zu Roß. und sah später, nlcht minder erstaunt, al ich zum erstenmal nach Preßburg fuhr, eine Stunde von Wien entfernt, eine fremde Welt. Eine Stunde , war der Schnellzug gefahren, und um eine Grenze, ein Volk, eine Rasse war man nach Osten versetzt. Die magya rischen Aufschriften im Bahnhof, die Uni. formen der Beamten hatten etwas oricn taiisch verschnörkeltes, der Blick auf die Donau vom alten Kastell mutete fremd an; And drang man tiefer int Land, fo kam man an die Talebene am Strom und sah über die Wiesen unregelmäßig verstreut, knorrige kleine Bäume in un endlicher Folge in der Dämmerung vor übergleiten, wie Geister der Nomaden Völker, die einst durch diese Täler West wöriS ritten ... kam zu den trägen seichten Flüssen, n bereit Ufer Weiden bäume And Akazien stehen, in alter! graue verwahrloste Städte, an die run den vulkanischen Hügel und gezackten Bergkämme deS TatralandeS, in Urwäl. der, durch die Bären und Wildschweine wandern, wo 'Hirten im langen Hemd, daS Haar zu Zöpsen geflochten, daS ge laden Gewehr i der Hand, ihre Schaf Herden weiden, wo gestürzte Baumriesen liegen, deren Durchmesser Manneslänge hat, die nicht weggeschafft werden können und dort, wo die Fahrstraße durch den Wald führtausgesägt werden müssen! TöZ olleS gehörte zu Oesterreich, und wieviel fremdartigeres und seltsameres noch, tiefer im Süden oder Osten, was Ich nie gesehen; aber ein Abglanz von all dem Fremdartigen und Seltsamen leuch tet in unserer Stadt aus. Jeder Stamm war in Wie vertreten, in die alte Hof bürg führte die Spur der. Geschichte eines jeden von ihnen, und in den Uni formen der Wachkompagnicn, im FeZ Aann man vlinde s7 sehend machen? Die Pariser Academie de MödScine hat sich unlängst mit einem Bericht über die Experimente beschäftigt, die eine Er findung deS polnischen Gelehrten Kann, der in der Fremdenlegion dient, betref fen. ES handelt sich um nichts Gerin gereS, als den Kriegsblinden inen Teil ihre Sehvermögen zurückzugeben.. So weit sich die Sache nach den Berichten der Blätter beurteilen läßt, handelt eS sich um folgenhe! : Kann ist Chemiker von Beruf. Bei feinen Versuchen im Laboratorium gewann er die Ueberzeu gung, daß e keine obsolut undurchsich tigea Körper gibt, und daß e! sich also nur darum handelt, jene -Lichtart zu finden, die selbst die anscheinend un durchsichtigsten Gegenstände erhellt. Er begann zuerst die sogenannten .Jnsra rouze'trahlen zu benutzen, und don dem Prinzip ausgehend, daß eine Er llindung infolge Verletzung de Luge! den Sehne betreff - feine? Vitalität nicht unterdrückt, konstruierte er einen Apparat, der diesem Ncr die Lichtein drücke übermittelt, trotzdem da Aaoe selbst durch eine operativen Eingriss entfernt erden mußte. Dieser Apparat hat die Form einer Makke mit Prismen und eine .Filtrationttammer', die nur die oben eoähnten Eirshlcn, die ten den bettckiteten Körpern ausgehen, aus. rangt und aus ein Linse mit direkter Vision leitet. Diese Lins hat die Aus Hcherreich!" federn. de Bosnier, in der Verschnürung und in den Bäre.npri'tzen dcr Ungarn, in der Tschapka der Ulanen offenbarte sich ein I . Symbol ihres nationale Stil. Und I wer GrillparzerZ. de! Wieners. Dichtun r ! I gen mit Erkenntnis liest, der findet dic'k f r. .c.y:.4. ..5. v.i,N W ttffntn. 1 C gCtUJlllU)C U'l IJVIUI. I ( .; dertreffen und Durchcinanderringen der Völkcr künstlerisch zum Ausdruck ge F . ' bracht. Fast in jedem seiner Werke be ' ruht die Tragik auf einem Zusammen kl r i. in - fr tn: j,i tmtin . r lieg ocr Dianen, jiiuji uui, i.j in .König Ottokars Glück und Ende"f den bösen Kamps zwiicycn ,azccycn uno Deutschen in seinem blutigen Auftakt darstellt er, der auch die herrlichste Tschechensage in dcr Libussa", zugleich ein, mcrfmiirhisl soziale Utovie. aus die Bühne gebracht hat; nicht nur. wenn r Im Vtith 'P'ttnrr finij svrrn" l'lbcr .(II .IVHVH 1 V 1 11 . i... V - ' ' , wütige deutsche Fürstenkinder mit un', garischem Mognatenstoiz veryangnisvou zusammenprallen läßt: auch dort, wo das Kostüm völlig gewechselt ist, Herr schen die gleichen Motive vor. DaS .Goldene Blick' ist kein Griechen drama! wer in Wien aufgewachsen i in rT,i : v v. . ,,,4, ftfnnh. V lCI lvljl UU 4,0V.IWU4H VIVl.vv Deutsche, gewalttätig und kulturbrin gend, stark und hochmütig gegen Osten fahren, um auf nicht minder hochmütige und zugleich verschlagenere Fremdvölker zu stoßen; und Jasan. den MedeaS fremdrassige Schönheit und Wildheit au zieht und wieder abstößt, muß ine Um gestaltung österreichischen Erlebens sei neö Dichters bedeuten. Die .Jüdin von Toledo' ist im altspanischen Kostüm ein kokette! Wiener Judenmädchen, und die Tragik dc Stücks nur dcr dichterisch verstärkte Ausdruc? alltäglicher Konflikte. Die Schönheit und Innigkeit, wie die Wirrsal und die Unzulänglichkeiten deZ Landes sind in seinem Werk gespiegelt, wie sie in ihm selber lagen. 'Sowie Stifter dcr unvergleichliche Künstler des süßesten und sanftesten Altwienertums ist. so ist Grillparzer der schärfere und bittere Dichter des österrclchifchen Leids. Bis zur Spitze greifend hat er in dem leiseste seiner Dramen, im .Bruder zwist in Habsburq' die Tragik dcr Dy nasiie in den schicksalschweren Versen zu sammengcfaßt, die er auch daS ist Österreichisch gerade dem gemütlich ironischen Erzherzog Mazimilian in den Mund legt: . TaZ Ist d ?!uch dan nscrm edkln Hau. , ls halbin Wkgen und ,u halb Tal ffiit dliiben MMeln zauderhalt zu llrcben. Er läßt zwar auch Rudolf den Zwei ten. den weltabgekehrten Kaiser sagen: Me kauf wird bleiben, immerdar, ich weiß, iiei H mit eUlrr Menlckonllugheil nicht Tnn ?lin fcorflebt der herwrrull, S!ei,i. weil ti int mit dem eilt deS II. Durch Nlug und i&cinb&T Unklug, katch und gernd. Den Sang mlafiml der ehrinen Salut, Und In dein MMeN'mM der eignen Sckwerlttlt Ter RückleHr iiaxii der Geister, welche Ichweilcn. Diese Prophezeiung, diese? -System, i da! viele österreichische Monarchen kenn , Zeichnet, haben sich jn einer Zeit unge i heurer Umgestaltungen, und nach Ncuenl . rinaender Sckicktcn und Kräfte nicht bc 4 ; ttn! -ff :tf.M nVifrf c ' ivuyrr. aaii ouc iDiui, luu i,.,,, gefehlt und gesündigt worden ist. Aber welch einen Stil hatte diese Dynastie, welche Tradition, welche Herrlichkeit der Formen, von der Pracht und geheim nisreichen Weitläufigkeit der Hofburg angefangen! Und welch ein Glanz lag über dem alten Wien, in seinen stillet. Gassen und schönen Plätzen, in seiner Wagen und Pferdefreudigkcit, in hkm wonnigen, halb vornehmen, halb musittimZelnden Leben de Praters, n der Eleganz zeiner i fiziere wie in dcr levlichUlk leincr Frauen und in ihrer bezaubernden Sprache! Vieles davon wird ja bleiben. -Ob aber auch der Glänzend die Sinnen freude wiederkehren, die darüber lagen! Jetzt herrscht bitteres Elend. Wird eine i neue Entwicklung, neues xtrstn sur re . Zerstörung des alten mit hundert Feh l lern behafteten, wunderlichen und doch wunderbaren Gebäudes, entschädigen? r Werden wir, an den in' neuer Freiheit, und alter Ordnung erstehenden großen Volksstaat angegliedert , unsere ergän ', zende Kraftquelle finden? Und werden die nunmehr von uns getrennten Völker, s durch ihre Selbständigkeit versöhnt, iiljf alter Buntheit und in neuen starken Ged sialtungcn an unseren Grenze' einer ge genseitig durchstrahlenden Kultur neu Elemente zuführen? ' WaS bedeutet ei'' Quadratmeter mehr oder weniger hitÄ ' und dort? Der Geist und die Leistung sind alles. J rtslf die Hr'b )tt (strahlen ömuftfiitja 71 "F " " w "W ' V ' 7 r"( f - chen, wobei sie zu gleicher Zeit die Far ben der betreffenden Objekte in einem Heliostatischcn Spiegel sichtet. Der Ap, parat ist durch Drähte mit einem trag; baren elektrischen Jnduktionsappara ' . verbunden und vervollständigt dur.V , phosphorreszierende Platten und mek' ) j rere Membrane. 'die mit einem StoH .j imprägniert sind, der den elektrisches ,. Strom empfängt und dadurch die Cfcj jelte in dem Bereich de phosporren?, rcnden Flimmer erhellt. Kann lxhaup.r tet. daß er mit dieser Maske einem Kriegsblinden die Fähigkeit geben kann. die MLbcl deS Zimmers zu erkennen, di, , Finger dcr Hand abzuzählen, den Be ' reich eincS park erhellten Garten zu tu ' fassen usw. E hat sich In Pari ei .' igene! Komitee auS Fachleuten gebildlw-'"' das für Kann einen Urlaub erwirk!?' Ti, Mitglieder der Pariser medizinische" Akademie Suß'lten sich teil zuversick-t, L lich. teil mit Einschränkungen. Ts letzteren sagen, daß man den Blind. . nur die Illusion eine LichteindruSZ gJ ben könne. Die! schließe aber nicht aus! -fc. r i ... r--l. vag man Dtn beyncro lowrii Lkiik . - fähig machen könne um dem Gehirn hi,? i reichend parke Lickiteindrllcke zuzufuhrr? nnd dadurch eine Art retrospektiver Li sion zu bewirl, wa! den Bünden tvf jedem Fall an! seiner ewigen Finstern 1 , reiße nd ihm g'wisse Shfenfat!o!,,'t ' "' " Auch mit Rosenketten kann geraff werden. il- ft, i 1 -? s i. (- (