Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 19, 1919, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    -in- tttäiMitefaii&iiM&W
MM
cu rfo . ss
bA rf7ff7 ti ffi
) s
J vvv vlvy l vy
Im Auerkca Kewipaper
irhlch stand for Ameri
can Ideals and prindple
publUhed b the Ger
ann Ungnag for Ameri
k
füBLISHED AND DISTKIBÜTED CNDr
PERMIT (No. 864), AüTHOßlZED BT TE2
ACT OF OCTOBEÄ . 1917, ON FILE AT
TÜE POST OFFICE OF OMAHA KED2
BY ORDER OF THE PRESIDENT
A S. BURLESOX", P0STMASTER-GENE2AL
srr
i
can dÜiean jho read
1W
W
,'jGflnnn
H 35. Jahrgang.
Qinaha, Ncb., Montag, den 19. Mai 1919.
4 Soiten.-Nr. 57.
:
.
V:
-M - 1
n
üflry ff "j j)
wllvlllll
,
I
UU-
V
S)
H
.1
D
ciitsche Delcgatc
allem
Vrockdorss-Uantzau von
l1tiiSt ttt1 ttstitt
'' iiijvv ii) III IV?
V andere sind ilach Versailles zurückgekehrt
i . '
v Die Aufteilung des ehemaligen türkischen Aeich
Paris. 19. Mai. Die . Frist,
... V ...irjs. T - Y . J
iraajc och ßcmiajen xeiegaicn
ge
geben ist, um schriftlich Einwände
gegen die Friedensbedingungen zu
erheben, läuft nächsten Donnerstag
ab. Ter Führer der deutschen Te
legation Graf Brockdorff-Ranhau ist
nach tspa abgercut und hat bor sei.
ncr Abreise deni Ministerpräsidenten
Clcmenceau eine ivcitcre Note zu.
kommen lassen. Tem Vernehmen
nach ist cs leicht möglich, dasj Brock'
dorff.Nanhau nicht wieder nach Ver.
failles zurückkehren wird, denn zmi.
schen ihm undchcn anderen Mitglie
dern der deutschen FricdenSkommif.
sion herrschen Mciuungsverschieden.
hcitcn, so daß Brockdorff-Nantzau
3)ic Regierung ersucht haben soll, ei
, nen anderen Mann mit der Leitung
der Verhandlungen zu betrauen. So
wenigstens heißt cs. Halbofsizicll
jedoch verlautet, daß er sich nach
(spa begeben habe, um mit den dar
tigen deutschen Sachverständigen auf
dem Gebiet des Finanzwesens Rück,
spräche zu nehmen. Seine Rückkehr
nach Versailles dürfte im Laufe des
heutigen Tages erfolgen.
Versailles, 19. Mai. Graf v.
Vrockdorff-Nanhau ist liciilc von
Spa wieder hier eingetroffen. Zu
gleicher Zeit sind Herr Giesbert, Ge
neral von Seckt, Kapitän Heinrich
und zwölf andere Mitglieder der
deutschen Friedenskommission von
Berlin hierher zurückgekehrt.
Die Haltung der deutschen Telega
tcn.
Paris,' 19. Mai. Ter .ttorre.
spondent der United Preß schreibt
unterm Samstagdatum: :
Die deutschen Delegatcn bestehen
darauf, dad sie den Friedcnsvcrtrag
nicht unterzeichnen werden, wenn
man keine mündlichen Erörterungen
gestattet und die Bedingungen nicht
verbessert: ob sie genau dasmei
nen, was sie sagen, oder ob sie nur
ein Verblüffungsspiel treiben, läßt
sich noch nicht bestimmt sagen, vmsz
sich aber in Bälde herausstellen.
, Der Korrespondent der United
' reß getraut sich augenblicklich noch
t nicht zu sagen, inwieweit die Wahr
I hcit geht, und wo etwa die Pro
lj Vpaganda" anfängt. Doch ist ihm aus
jt befugter Quelle versichert worden.
, daß folgendes die jetzige Haltung
I von Graf Brockdorff . Rantzau und
femcr sTollegeit sei:
Die Dcutsckzeil können die gegen
wärtigen Bedingungen nicht anneh
men, da dieselben zum. Sturz der
deutschen Regierung innerhalb zehn
Tagen fuhren wurden
: Das Saarbecken, Wcstprcußcn und
' ; HPidelsisolicrung sind drei Punkte,
, . über welche die Teutschen bis zum
) letzten Graben kämpfen werden.
Graf v. Brockdorff.Nantzau ist mit
der Allnertennnnvort auf seine No.
ten nicht zufrieden und behauptet,
dafc er als Entgelt für seine ehrli
chen Bemühungen, zu einer Verstän
digung zu gelangen, nur ausweichen
de und nicktslaaende Antworten er.
z halten habe.
i Die deutschen Dclegaten erklären
j.uich, das; die Groszen Vier" sich um
yine Erwiderung auf die deutsche
Uote betreffs internationaler Ar.
eitsgefetzgebung gedrückt hätten.
Fenn die jüngst mitgeteilte Antwort
7.l?!nenceaus eriennen ne nicht alö
eine solche an. Vor allem, sagen sie
weiter, hätten die Deutschen borge.
schlagen, daß internationale Gesetz,
igebunz von einer Nommission aus.
ncnrbeitet werden solle, die aus lau
irr Arbcitcrdcrtrctcrn bestehe. Die
Großen Vier" dagegen wollten, dak
fcieffr Kommission die Arbeiter
jnit int selben Verhältnis vertreten
IVm, wie Negierungen und Kapita.
z jtc.
Ferner hätten die Teutschen einm
internationalen Arbeitertongreß vor
eschlagen, der all? 5 Jahre statt sin.
r,,lk f.'ia CAmtifn SlHnr" '
i r'lll UU(i -unt iut
yen in ihrer Erwiderung beansprucht,
ine jedes Jahr stattfindende Konfe
snz der Völkerliga sei besser. Da.
''aen hätu'n die TelltsckM bean!
nicht, daß der letztere Plan den
rbeilcrn nur eine ungenügende
Amms ccüc, ui:fl jic l einerlei er
Brisaillr
seiner 2leise nach Spa
tf4 NfsiAuX
IlicheS Verträum zu einem
' rT , w v
solche:
!pian yaven
Werden wohl untexzrichncn.
Versailles. 19. Mai. Ein Mi
glicd der dnitfchcn Fricdensdelcgati
on mit dem Range eines Legations
rats, der kürzlich aus Berlin hierher
zurückkehrte, sagte gestern über den
jnedenSvertrag: Wir werden trou
dem und allcdcm unterzeichnen, denn
sollten wir nach Berlin zurückkehren
oyne öen Frieden zu bringen, dann
wurden wir in Stücke gehackt wer
den." Graf Brockdorff.Nantzau und
mehrere andere Mitglieder der Frie
densdelegation sollen sich zugunsten
der Unterzeichnung der Bedingungen
entart haben. , Die deutschen unab
hanglgcn Sozialisten sind sür die
Unterzeichrnrng derselben. Kanzler
cheioemaiin wird cr,t eine Konfe
rcnz mit BrorkdorffNantzan haben
eye er ich !chu,,,g wird
Llohd George besucht kknpations
gelnct,
Paris, 19. Mai. Lloyd George
yak iich nn Au trage der GroNcn
Vier" nach dem Okkupationsgebiet
begeben, um mit Marschall Fach und
den lLeneralen Plumnier undLig,
geu uoer öie militärischen Vorberci
tungen zum Einmarsch nach Teutsch
land zu beraten, falls die deutschen
eicgaten die Bedingungen nickt un
terschreibcn sollten. Gleichzeitig aber
wiro jlch Lloyd George von einem
Wales Regiment, das am Vorabend
semer Wreise steht, verabschieden.
Präsident Wilson empfing mehre,
re Besucher, darunter eine Delegation
Wvanesen, die den Präsident ersuch
ten. für die Unabhängigkeit ihres
Landes einzustehen, der siamesische
Prinz Charon und Dr. Buero, der
Schwager des Präsidenten Urugu
ays.
Berhandlnnacil mit Oesterreich.
Paris, 19. Mai. Morgen wer.
den die österreichischen Friedcnsde,
lcgaten den Vertretern der Alliierten
die Beglaubigungsschreiben übcrrei
chen. Die Zeremonie wird in dem
Schloise zu St. Germain vor sich ge.
hen, wo Ludwig der Vicrzehiite ge.
boren wurde.. Die den Österreichern
zu unterbreitenden Bedingungen sind
. . r.-!r.i. - r - - . .
icuiu i-9 imm, oa ajcitcrmcn UN
ter atiderem eine , Schadenersatzsum
nie von 6 Milliarden Mark zahlen
soll; dieses i,t em Fünftel der
von Te,uti.chland geforderten Sum
me.
Mandate verteilt.
Die Großen Vier" haben sich
betrefis Aufteilung des türkischen
Reiches geeinigt. Es. heißt, daß die
Ver. Staaten die Koiitrolle über
Konstantinopel erhalten sollen,' Eng.
lano ioa Mesopotamien und Palä-
jtina kontrollieren. Frankreich Stni
en und Cilinei: (das südöstliche flfr
stenland Kleinasiens, südlich vom
aurusgebirge), die Italiener Ada.
lia lan der Südküste Kleinasiens)
und t Griechen Smyrna. Der
Sultan der Türkei würde ein Gebiet
un mittleren Kleinasien erhalten
mit Vnissa als Hauptstadt. (Vnlssa
liegt am Fuße des mystischen Olvmp
und war vor Eroberung Konstant;.
nopel durch , die Türken iin ?ahre
lin.i Residenz der turkiichen Sulta
ne.)
Hunderte weröen bei
Landung getötet
Konstantinopel. 19. Mai. Hier
eingetroffene Nachrichten besagen,
daß es anläßlich der Landung grle.
chischer Tnippen in Smyrna am letz
ten Donnerstag zu schweren Kämv
fen gekommen sei, wobei-etwa 300
Türken und 100 Griechen ihr Le.
ben verloren. i
Paris, 19. Moi. Wie den.
Journal aus Konstantinopel berich-i
tet wird, lierr ckt daselbst seit der
Ausschiffung griechischer und alliier,
ler Ttreitkräste .m Sinunia eine
schwere politische Krise. Der tiirki.
sche Großveiiier oder Miiijstervrött.
'tnt soll seine Resignation eingereicht
yav.'n.
Auf öenl Wege
nach Irland
Australier Harn, tt. Hawker ver
sucht, amerikanische Flieger
zu überholen.
St. Johns. N. F.. 19. Mai.
Harry G. Hawker. der bekannte au.
stralische Flieger ist hier gestern in
Begleitung von Kommandeur Mack.
enzie Griebe mit seiner Sopwith
Maschine etiva zwei Stunden vor
Sonnenuntergang aufgestiegen, um
den' langegeplanten. gefahrvollen
Flug nach Irland zu unternehmen
Obwohl die Witterungsberichte
nicht besonders günstig Lauteten, ent.
schloß sich der tollkühne Australier
dennoch zum Fluge, mn wenigstens
einen Versuch zu niachen,, den sich
aus dem Wege nach Europa befind
lichen amerikaiiischen Flugzeugen die
Tiegespalme für den ersten erfolg
reichen Flug über das Weltmeer zu
entreißen.
Kurz nachdem Hawker niit seinem
Begleiter am Horizont verschwunden
war, versuchte ihn ein englischer Ri.
vale, Frederick P. Roynham in sei.
nein Martinsyde Flugzeuge zu fol.
gen. Beim Ausstieg brach jedoch ei.
ne Radachse, wobei die Maschine
vollständig zertrümmert und Rayn.
kam. sowie dessen Begleiter Charles
W. F. Morgan schiuere, aber nicht
lebensgefährlich verletzt ivurden.
Hawker macht seinen Flugversuch
ohne irgendtvelcher Unterstützung
und verfolgt einen Seeweg, der von
der Schiffahrt nur selten benutzt
iviro. tocultc er wegen irgend eines
Maschinendefekts oder schlechter Wit.
terung zum Abstieg gezivungen wer.
den, dann hat er nur geringe Aus.
ficht, von den Schiffen gefunden m
werden. Beide Flieger sind mit was.
serdichten Anzügen versehen, welche
sie iin Notfalle viele Stunden über
Wasser halten können. Sollte der
lng, welcher unter günstigen Be.
oingungen etwa 20 Stunden in An.
spruch nehmen soll, erfolgreich sein.
dann gewinnt der Australier den
von der London Daily Mail für er
solgreiche Ueberkreuzung des atlanti.
scheu Ozeans, per Flugzeug ausge.
setzten Preis von $50,000.
Bis letzt find noch keine drahtlose
Nachrichten vom Sopwith eingetrof
fen, obwohl das Flugzeiia mit einem
Apparat zur Aögabe und Aufnahme
drahtloser Depeschen auf geringere
Entfernung ausgestaltet ist.
Kontrakt ist giltig
sagt das Gbergericht
Lincoln Nebr. 19. Mai. Die Rs.
gel, oder der Gebrauch, der Omaha
'etreidebor e. .daß ein Kontrakt
zum Verkauf und der Ablieferung
von Getreide so lange besteht, bis
derselbe von der einen oder andern
Seite gekündigt wird, kann keine
Anivcndung finden auf den Verkäu
er von Getreide, der keine Kenntnis
von der Kündigimg besitzt, so hat das
Staats overgericht entichieden.
Im Monat Juli 1916 traf die
Vincent Grain Company ein Ueber,
einkommen mit John E. English
van Cheney, zur Lieferung von zwei
Earladungen Weizen in ."0 Tagen,
zu 9J,c den Bushel- die Ladung
durste etiva 3,000 Bushel betragen.
Ter Verklagte war nicht imstande,
seinen Weizen bis Ende Juli dreschen
zu lassen. Ain 6. bestellte er zwei
Frachters, doch dieselben kamen
nicht bis am 17. August. ' English
chrieb der Grain Coinpanie, daß er
dieselben bestellt habe und forderte
die Corupanie auf, das Gleiche zu
tun. mich daß er nur 2603 Bushel
Getreide habe. Am 21. schrieb die
Company, daß sie noch immer auf
den Weizen wartete nud den Kon
rakt verlängert halten. Am, f ol-
gen den Tag erhielten sie Notiz von
der Eisenbahngesellschaft, daß Eng.
lish sein; Order widerrufen habe und
le Getreide Firma kaufte genügend
Weizen anderswo, um den Kontrakt
ausführeil z können und zahlte da
iir die Summe von $1,412-69, um
die Differenz auszugleichen, der
durch den' Marktpreis erstanden war
iit dein 11. August und dem Kon
trakt Preis.
Winnipeg auch von
vahnstreik bedroht
Linnivea, Man.. 19. Mai. G?.
stern abend vom Hauptquartier der
treiler verausgabte Bulletins be
sagen, daß die organisierten Ba'lman
gestellten gleici,mlls zu streiken k'Xib
sichtigen, uin sich den 30,000 Arbei.
tern, di? hier die Arbeit niederlegten.
anzuschließen. Ein derartiger Streik
würden ben ganzen tra,!slonti,iei!ta
len Passagier, und Fcachtverlehr in
in Canada lahnüegen. .
tt. s. Truppen
in Aordrujzland
A'crden von ' der allrussischen Nc
gierui'g ersucht, dort nicht wei
ter vorzudringen.
Omsk. 19. Mai. Die allrussische
Regierung dahicr hat den Befehls
Haber der amerikanischen Truppen
General Grabes durch den amtieren.
den Minister des Aeußeren Soiikine
ersuchen lassen, die anierikanischen
Truppen nicht weiter in das Innere
des Landes vordringen zu lasse,.
Das Ersuchen ist in freundschaftlich,
stcr Weise abgefaßt. AlS Grund wird
angegeben, daß man die bestehenden
guten Beziehungen zivi schen Amerika
und Rußland aufrecht zu halten
Wunsche, was hinsichtlich der unbc
stimmten Haltung der Ver. Staaten
den Bvlschcwisten gegenüber gcfähr.
dt werden könne.
Bolschewik! lehnen ab.
Paris. 19. Mai. Ter Bolsche
wikiMinister des Auswärtigen Tit.
scherin hat Dr. Friedjof Nansen,
Haupt der Kommission für Versor
gling Rußlands niit Nahrungsmit
tel, telegraphiert, die russische Ne.
gierung lehne das Anerbieten, ihre
Feindseligkeiten gegen Versorgimg
mit Nahrungsmitteln einzustellen,
al: ' das Vorgehen der Bolschcwiki
sei eine politische Notwendigkeit- Die
Sowiet.Regienmg sei bereit, die Ver.
sorgung Rußlands init Nahrungs
Mittel zu fördern, doch überlisten
lasse man sich nicht."
Argentinien und
die Völkerliga
Buenos Aires, 19. Mai In. sei
ner Botschaft an das Abgeordneten
lmus teilte Präsident Jrigoyen mit,
Argentinien habe sich geweigert, an
den Prioatkonferenzen teilzunehmen,
die in Sachen des Völkerbundes ab.
gehalten würden, obgleich letzteres
wünschenswert und von großer Wich,
tigkeit sein würde. Argentinien wär.
de ihiii auch gern bcitretcn, aber
nicht einmal ' halbamtlichen Konfe.
renzcn würde es nicht beiwohnen,
sondern nur solchen, in denen die
Knegführmden rtit& die Neutralen
vertreteil sind. Der argentinische Ge
sandte in Paris unterbreitete diese
Ansicht den Alliierten und Argenti
nien wurde darauf eingeladen, der
ersteil öffentlichen Besprechung der
Völkcrbuudsfrage ieizuwobnen. Aus.
serdenr befünvortete Präsident I'ri
gonen den achtstündigen Arbeitstag
und Vermittlungsversuche in Fällen
bon Zwistigkeiten zwifcheil Arbeit,
gcbern und ihren Angestellten.
Präsident Jrigoyen berichtete des
Weiteren in seiner Votschaft, daß
die finanzielle Lage Argentiniens
nahezu normal geworden sei, und
daß während des Jahres 1918 25,.
000,000 Hektaren bestellt worden
seien, und 3,328,000 Rinder ge-,
schlachtet wurden.
Der erste Sieg
gegen Prohibition
New ?ork, 18. Mai Bundesrich,
ter Augusius N. Hand hat das Ge
such der Regierung um Beiseite
setzung des Eiiihaltöbesehls, welcher
der Jacob Hofmann Braugesellschast
gewährt wurde, abgelehnt, wonach ,'S
den Biindesbearnten untersagt ist.
das nationale Prohibitionsgejetz zur
Aiiöfiihnliig zu bringen. Dies ist der
erste Sieg, den die Brauer
im
kämpfe gegen die
Prohibition
Z!l
verzeichnen haben.
General Petlura
wird volschewist
Berlin. 19. Mai. Die polnische
Zeitung Gazeta Polska" berichtet,
daß sich General Simon Petlura,
der bekannte ukrainiiaxe Fnlirer, der
Soviet Regierung angeschlossen habe.
Geireral Petluras Tnippen käiuvf.
ten seit vielen Mouatcn gegen die
Stkvitkräfte der Bolschewiki und cr
suchte auch die Alliierten um Unter,
stiitzung gegen dieselben. Erst letzten
Monat vertrieben die Truppen Pet
liira's die Soviet Truppen aus h'r:v
und brachten denselben erst noch we
nigr Tage zur,uk schwere Schlappen
bei.
Grosze deutsche
Uriegsverluste
Paris, 19. Mai. Der neuesten
in Berlin fertiggestellten Verlustliste
zufolge, beiiefeii fick die deutschen
ttriegZverluste bis zum 30. April
d. I. auf 2.0.'0,I60 Mann getötet,
4.207.028 Verwundete und 615.922
'.Üriegsgelangen?, was einen Gesamt,
vertust Lüil 0,873,110. ,
8lug der Zlmerikaner
nach den Azoren
SMA stürzt 120 Meilen von Faya!
entfernt xn die See; vermisste
Ni5Z soll geborgen sein.
Horta, Insel Fayal, 19. Mai.
Wie hier bekannt gegebeil wird,
dürfte das amerikanische Seeflug
zeug NC'l, die einzige unter den
drei Maschinen, welche den Flug
hierher erfolgreich absolvierte, an
der Suche nach dem noch immer
vermißten Schivestcrschiff N-3, wel
ches unter Führung des Komman
deur Towers stand, teilnehmen.
Hier und auch in Washington hegt
man für die Sicherheit desselben,
sowie feiner vier Untergebenen große
Befürchtungen, da sich die Witterung
verschlechtert hat und die See stür
misch ist.
Punta Tel Gada, 19. Mai Die
Mannschait des NC1. ivelches etwa
120 Meilen von der Insel Fayal
in den Azlail abstürzte, befindet sich
an Bord des Kreuzers Columbia in
Sicherheit. Bis jetzt war es wegen
zu hohem Seegang unmöglich, das
Flugzeug selbst zu bergen. Im An.
zng befindliche bessere Witterung
läßt die Hoffnung auf glückliche Ret
lung der Besatzung des bis jetzt noch
immer vermißten NC3 frisch aufle
ben- Eine große Flotte sieht sich ge
genwärtig nach den vermißten Flie
gern um und man hofft jeden An
genblick, einen drahtlosen Hilferuf
derselben aufzufangen.
Washington, 19. Mai. Hier sind
während der Nacht keine weiteren
Depeschen über den Verbleib des
vermißten NC-3 eingetroffen und
man ist hier in großer Sorge über
das Wohlbefinden der Flieger. .Das
eeflugzeug NC4, die einzige er
folgreiche Maschine auf dein Fliige
nach den Azoren, dürfte in Kürze
bon Horta aus ihren Flug nach Lls
sichern fortsetzen, ohne in Punta Tel
Gada zu landen, um dem australi-
scheu Flieger Hawker, der gestern
mit seiner . Sopwith Maschine St.
Johns, N. F., verließ, auf' dein
Fluge nach dem europäischen Fest
lande zuvor 31t kommen.
London. 19. Mai. Hiesige ame
rikaiu'fche Marineoffiziere erhielten
den unoffiziellen Bericht, daß die
Mannschaft des vermißten Flugzeit
ges NC3 von dem amerikanischen
Kriegsschiff Columbia aufgefunden
und geborgen wurde. Eine Vestäii.
gung dieser Nachricht steht noch ans.
Ukrainer warnen
Polens Regierung
Stockholm, Schweden, 19. Mai.
Wie hier bekannt wird, hat der Vor.
fiver der ukrainischen diplomatischen
Mission bei Herrn Hellner, dem
schwedische Minister des auswärti
gen Amtes, gegen den andauernden
Vormarsch polnischer Truppen in der
Ukraine protestiert. Er verweist auf
die Tatsache, daß polnische Truppen
körpcr die ukrainische Regierung,
welche gegenwärtig mit aller Macht-
entsaltung gegen die Bolschewik: an
ziikämpfen hat, andauernd belästigen.
Die Ukrainer wünschen ine Alliier
ten zu ersuchen. General Haller, dem
Führer der Polinnen Truppen, zu
veranlassen, von seinen Angriffen
auf die Ukraine abzulassen, da die-
selbe nicht kräftig genug sei, gegvn
aiuri tteaner. auf der einen Seite
die Bolschewiki und auf der andern
die Polen, anzukämpfen. Die Ukrai.
ne ist nach dieser Angabe das letzte
europäische Bollwerk gegen das Bot
schewistentiim, sollte es aber diesem
gelingen, daselbst festen Fuß zu fas
eu. dann bedeute ds eine schwere
Bedrohung für das westliche Europa
im allgemeinen, besonders aber für
Polen. Ans diesem Grunde soll Po.
len veranlaßt werden, feine Angriffe
gegen die Ukraine einzustellen.
Apfelwein noch nicht nnterm Bnnn.
Washington, 18. Mai. General
Anwalt Palmer hat sich geweigert,
seine Meinimg kund zu geben bezüg
lich der Herstellung von Eider oder
Apfelwein, ob dieselbe verboten ist
oder nicht. Er sagte, daß das Steuer,
aint keine Autorität habe, den Hau.
del in miderni Geliänken als Wein
zu regulieren und habe daher keine
ollwachl', bezüglich der Herstellung
von starkem Apfelwein eine entschei
dende Meinung zu äußern.
Grosirr Empfang für die Soldaten.
Liiiceln, Nebr., 19. Mai.-Die
Bürger von Lincoln binnen eine
große Empstingsfeier sür die nein,
kebrenden Soldaten im Monat Juni,
lie. Feier Zoll im Antilope Pak
slattiindeü und mebrere Redner von
atienalem Ruf sollen gewonnen
werden.
D
cmonstllltiön nn
Bttlillcr
Ebert sagt, das-, Deutschland die Bedingungen nie
unterschreiben wird und dajz auswärtige
cänder Deutschland beistehen werden "
Alle Parteien und die Presse augenscheinlich einig
Berlin, 19. Mai. Präsident
Ebert hielt bei einer gestrigen De
moiistration gegen die Unterzcich.
nung der Friedcnsbcdingungen eine
Rede, in welcher er unter anderem
sagte, daß Deutschland die Friedens,
bedingungen in ihrer jetzigen Form
nicht unterzeichnen würden. Die De.
moiistration fand im Lustgarten statt
u. eine große Menschenmenge wohnte
derselben bei. Präsident Ebert be
zeichnete die Bedingungen als ein
Produkt der feindlichen hystcnchcn
Rachsucht" und sagte: Auswärtige
Länder werden nicht gestatten, daß
Deutschland in Acht und Bann getan
werde. Mit uns werden sie ihre
Stiminen erheben und sagen, daß
dieser Friede der Verjklavung, den
wir nie unterzeichnen werden, nicht
abgeichlossen werden wird.
Wird Deutschland unterzeichnen?
Berlin, 17.. Mai. (Verzögert.)
Die Augen der Welt sind heute mehr
auf Berlin, als auf Versailles ge
richtet, weil hier die Antwort auf
die Frage fallen muß: Wird
Deutschland unterzeichnen?" Die
Bedingungen stehen in der Geschichte
ohne Beispiel da. Auf die so oft
gestellte Frage, ob sie unterzeichnen
werden, kann nian nach den vorlie
genden Anzeichen nur mit einem
Nein" antworten.
Diese Anzeichen und das ösfizntli
ae Vesuyl. weiches stunotich zu.
nimnü, bewencn, daß Deutschland
heute physisch und seelisch gerädert
ist. ' Wollt Ihr euch schuldig be
kennen?". Wollt Ihr die Schuldi
gen. ausliefern?", Wollt Ihr Eure
ganze milstärische Stärke und Eure
ganze Flottenstärke ausliefern, sowie
Euer Geld und Eure Industrie?",
Wollt Ihr Sklaven der Arbeit wer
den?" Dieses sind die Fragen, wel
che sich heute Deutschland stellt.
Daß die wahre. Lage vielleicht
nicht so schlimm ist, wie diese Fra
geiivennuten lassen, tut nichts zur
Sache. Die Deutschen sind davon
überzeugt und werden natürlich von
ihren eigenen Ideen geleitet. Nie.
sige Anstrengungen werden gemacht,
um die Nation zu einigen und das
ganze Volk zusammenzufasfen, um
ein Wort in die Welt zu rufen:
Nein!"
Das ist die deutsche Geistesverfas.
Ilmg, wie sie heute vorliegt. Sie
ist allerdings unstät und ändert sich
mit jeder Stunde. Gerüchte mischen
sich mit Protesten. Entrüstung mit
dem Schrei der Rache, bittere An.
klagen gegen den Feind niit dein
Appell, und durch alles zieht sich
die Gradesuvte der Hoffnungslosig.!
seit, welche immer . deutlicher ver
nehmbar wird. Heute ist das Nein"!
gegen doö, was die Teutsche Zei.
nma als den ..Sklavenmarkt von
Versailles" bezeichnet, deutlicher und
klarer vernehmbar denn je.
Das Zentrum hat in einem Ma
nifest an seine Wähler erklärt, daß
die Bedingungen unerträglich und
demütigend seien und nicht angeno,n
men werden könnte. Eine vou der
Tei,tsche,i Demokratischen Partei an
genommene Resolution sagt, daß die
Unterzeichnung dieser Bedingungen
eine Lüge wäre, weil sie undurch.
führbar seien. Gleichzeitig lverden
sie als eine verächtliche Verletzung
des gegebenen Wortes" gebraud.
markt. Die Parteierklärung wieder
holt, daß man sich auf Wilsons Pro.
graniin stelle.
Wie in früheren Depeschen ange.
deutet, herrscht liier bis jetzt kein
üarkes Gefnlil gegen Amerika bor.
eher ist die Annahme im Zunelimen,
dm; Amerika einen schweren Schlag
erlitten habe. Die Leitungen haben
sich in bemerkenswerter Weise inbe.
zg auf ibrc Artikel über Präsident
Wilson Zügel angelegt, und ihre
Haltung ist bemerkenswert, wenn
man sie mit den anti amerikanischen
Demonstrationen und Leitartikel, die
invezug ans die Fiurne Frage in
Italien erschienen sind, vergleicht.
Graf von Reventlvlv wiederlu,'?,
er sei überzeugt, daß Präsident Wil.
!on sein Bestes verlacht, habe, aber
geschlagen worden sei. Ich glaube
immer noch," ' jagte er, daß Wil
LustMtcz
son der einzigste Freund ist, den wir
haben." Professor Hötzsch, der ht
kannte politische . Schriftsteller, er
klärt im Lokal Anzeiger", daß der
von Napoleon Preußen aufgezwun
gene Frieden von Tilsit ein Kinder,
spiel im Vergleich mit dem Entwurf
der Entente gewesen fei.
Sklavenfrieden" ist die hervorra
gcndste Bezeichnung des Dokumentes
und das Wort 'Jndustrie-Sklaven
ist die Peitsche, mit welcher die Ar.
beitermassen, welche, bisher, apathisch
waren aufgestachelt werden.
Tschechen zum Einrücken bereit.
. Berlin, 19. Mai. Die , Tsche
chcn planen in Bayern einzurücken,
wenn Deutschland sich weigern soll.
v ven zMeoensverlrag zu .unter,
zeichnen, wird heute hier gemeldet.
Truppen der Tschechen . Slowaken
werden bereits in Taus zusammen,
gezogen, wurde in Erfahrung ge
bracht. . , - ,",
' Krawalle in Stettin.
Berlins 19. Mai. Wie der Lo.
kal Anzeiger meldet, fanden letzten
Tonnerstag in Stettin schwere Kra.
walle statt. ' Ein Menschenhcmfe er.
stürmte das Gefängnis und Befreite
die Inhaftierten; fpäter wurde auch
eine Kaserne angegriffen. ' Die nach
der Stadt einmündenden ' Straße
sind von Spartakern besetzt worden,
um das Eintreffen von Regierungs.
truppen zu verhindern.- Die loyalen
Truppen der Stadt haben gegen die '
Spattaker einen schweren Kampf zv
bestehen. "
' ' ,18 .--
Spezialsitzung
öes 66. Kongresses
Washington, 19. Mai. Hcutz
mittag findet die Eröffnung öes 66.
Kongresses statt, der von Präsident
Wilson von Paris aus zu einer Spe
zialsitzung zusammen berufen wurde.
Die Arbeiten desselben werden.' ob
ihrer großen Wichtigkeit sowohl für
das Land, als auch für die ganze
Welt, , mit. größter Aufmerksamkeit
verfolgt werden.. Der heutige Er.
öffnungstag dürfte von der Organ!,
sation des Senates und Hauses durch
die Republikaner ausgefüllt werden,
welche jetzt zum ersten Mal feit acht
Jahren im Regierungsgeschäft wieder
me Controlle haben. Die Spezial
sitzung wird sich mit der Erlaubuna
großer Summen für die Armee und
Marincverwaltung, mit der Steuer.
frage. ' dem Fraucnstimmrecht. der
Landcsprohibition. der Eisrnbahnver.
waltung und anderen wichtigen Ge
ictzgebungen zu besaßen haben. Wäh.
rcnd des nächsten Monats dürfte
Präsident' Wilson persönlich den
vriedcnsivrtrag zur Kenntnis des
Kongrestes bringen. Auch hat der
selbe die Völkerliga zu bestätigen.
Flieger ans dem Feldlager in Fork.
Dork. Nebr.. - 21. Mai. Leut
nant G. H. Mackey und Sergeant E.
M. Benton sind auf einem Eurtis
Flugzeug von Scotts Field, bei Bel.
leville. Jll., hisr angekommen. Die
beiden Offiziere kamen unter Order
der Regierung mit dem Auftrag?
hier an, A'äbrend der drei Tags des
Lagers der G. A. R. Schauflüge zu
machen. Die beiden Flieger legten in
ihrem Eurtis Flugzeug die Strecke
von Aelleville, Jll.. nach Jork, Ne
brnska, ooO Meilen, in 5 Stunden
und Minuten zurück.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend
Schön heute abend und Tienötagz
wärmer ai'i Dienstag.
Für Nebrasla Allgemein schön
heute abend und Dienstag, ausge
nominell mögliche Schauern am
Dienstag im südwestlichen Teile. '
Wärmer im äußersten östlichen Teile
wn Tienötag.
o'ür J.'iva Schön heute abend?
etwas !ü!,!er im zentralen ttnd ö't
lichen Teile: möglicherweise FrciL
im nordwestlichen Teile. T'.eMc
jch'iil mit steigender Teniperatnr. '
Abonniert auf die Tägliche Tribun?.
vX