Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 12, 1919, Page 2, Image 2

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    'Seite 2 Tägliche Omaya Tribuilciontag, den '12. Mai '101
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TBIBUWB PUBLISHING CO.
i:n13S) Uwr Ötr.
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0, in. I&, Brtuefc
Preis bei Wochenblatts bei VorauöbezaHlnng $2.X) d, Jahr.
- Lttiö des Tagettatts:,, Turch den Träger, $ct Woche 12V Ccni3;
dnrch die Post, bei Voranöbezahlnng,
drei Monate
Entered ai second-claj matter
Omaha, Nebraska, ander th act ol
Omaha, Neb., Montag,
Das Schicksal öes früheren UaZsers
Gegen dm ursprünglichen Einspruch bet amerikanisch! und iapani
1Xcn Bevollmächtigten hat die Friedenskonferenz cl durchgesetzt, das; der
frühere deutsche Kaiser vor einem ciuZ Nercretcrn der fünf Grofrntiidite,
Amerika, Erofjbritannien, Frankreich, Italrn und Japan, bestehenden w
i-ichtshof prozessiert werden soll, als ein Frcbler gegen Internationale Mo
ml und die Heiligkeit don Verträgen." Nur das Eine baben bfc Vereinig,
tat Staaten uno Japan öurchgc eyt,
Vergehen gegen daZ Strasrccht" belangt wird.
WaZ daS Schicksal des einstigen
da? wurde bereits vor Wochen mehr als angedeutet: Wilhelm von Hohen
zollern wird daZ Los Napoleons teilen' als Verbannter wird er den Nest
seiner Tage beschließen. Welche Gründe für den Bcschlud des Hohen Rates
maßgebend gewesen sind: ob es wirklich nur die Absicht tmr, den Mann, der
ziach der Auffassung der Alliierten und ihrer Mitbeteiligten mehr als
irgend ein anderer für die Entfesselung der Kriegsfurie verantwortlich gc
wcscn ist, aller Welt zum warnenden Beispiel zu bestrafen, oder ob dabei
auch die Besorgnis vor einer monarchischen Erhebung, mit dein früheren
aiser als Urheber und Führer, mitgesprochm hat, das entzieht sich der
öffentlichen Kenntnis, wird auf dem Verlauf des Prozesses auch von keinerlei
Einfluß sein das Urteil ist dem entthronten Fürsten schon jefet gespro
bcn, zumal Holland sich bereit erklärt haben soll, denselben don Händen der
Alliierten zu überliefen.
Deutschlands zukünftige wirtschaftliche
Entwicklung
. Teutschland hatte sich während der vier Jahrzehnte, welche dem Völ.
?.'r?neze vorausgingen aus einem Ackcrbaustaate in ein großes Jndufiri?
land verwandelt, dessen Bevölkerung "aus Industrie und Handöl gewaltige
(iückünfte zog. Sein Auslandhandel hatte eine riesenhafte Ausdehnung
angenommen und machte dem Handel der übrigen Länder starke Konkur
r.'nz. Ta tarn cer uneg, oie Bloaaoe, uno vereitele ocr nrwiaiung ein
iatycH Ende. Tcnn zedcrmann, der dem Gange der Ereignisse in den letzten
ökriegsiahren aufmerksame Beachtung
sein, daß es für Teutschland schlechtweg ein Tmg der Unmöglichkeit izt.
Z"ck seinen alten Platz un Welthandel
Eclbst wenn man von der inneren .Zersetzung Tcutichlands, den inner,
politischen Wirren und dem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergänge ab,
ficht, die der Krieg zur Folge gehabt
Arbeitskräften, die Embuße wertvoller Mchmatcnalicnlager. o:e Abtretung
seiner Kolonien und nicht zum wenigste die unheimliche Schuldenlast, zum
mindesten für die nächste Generation, als ein schwerer Hemmschuh für seine
5i'cugeburt auf induztriellem Gebiete
Tie deutsche Industrie gelangte
Tcutichlands Auslandhandcl ist gegenwärtig völlig zerstört. Es mag den
deutschen Handelsherren nach dem Friedensschluß gelingen, hierund da zer-
riisene Fäden wiedr aufzunehmen,
va erneuern und neue anzuknüpfen;
s:en und die neutralen Länder, wird nach wie vor ein Absatzgebiet für deut,
scke Erzeugnisse bleiben. Allein es wird viele Jahre dauern, bis der über
seeiWe Handel des republikanischen Deutschland dem des kaiserlichen wieder
alcichkommt. Inzwischen muß das deutsche Volk aber leben und Schul.
den, bezahlen. Rur Abtragung dieser
inna!jmn verlassen die ihm für den Verkauf industrieller Produkte aus
dem Auslande zufließen werden. Denn die Quelle wird sich ihm nur ganz
allmählich wieder öffnen und vorläufig bei weitem nicht ergibig genug
sän. Die Deutschen werden sich mithin nach einem anderen Mittel, die
arcjjen Summen aufzubringen, umsehen müssen.
Das Natürlichste scheint zu sein, daß das deutsche Volk in Zukunft sich
lc Bearbeitung des Bodens, auf dem es lebt, in viel höherem Masze ange
l.-zen sein läszt, als es vor dem Kriege geschah. Es wird vor allen Dingen
I :nx ZÄe zustreben müssen, sich wirtschaftlich vom Auslande unabhängig
mächen. Vor dem Kriege führten
dcr Dinge, die sie zum Leben brauchten, aus dem Auslande ein. obwohl sie
bei rationeller Bewirtschaftung des eigenen Bodens alles Notwendige hätten
cu3 ihm herausziehen können. Die industrielle Entwicklung des Landes
l'rackte es mü sich, dan die Landwirtschaft an Bedeutung zuruao!:ev. ie
Bevölkerung ergab sich immer mehr der Industrie und baute diese auf So
:rcn des Ackerbaus und der Viehzucht aus. Das dürfte jetzt anders werden,
wenn die Führer des neuen Deutschland ihre Sache verstehen. Es gibt in
'Deutschland noch weite Strecken Bodens, die sich mit leichter Mühe produk.
: ö machen ließen. Vor dem Kriege konnte wan nicht daran denken, weil
, '3 der Landwirtschaft an den nötigen
'Großgrundbesitzer, vielfach sogar die kleineren Landwirte, doch Ausländer
vx lassen importieren, um die notivendige Arbeit auf dem Felde zu verrich-:.-.t.
Die einheimische Landbevölkerung reichte dazu schon lange nicht mehr
sie zog sich mebr und mehr in die Städte und Jndustrierevicre, wo sich
'.'-r Aussicht auf größeren Lohn bot.
Es heif;t, daß die deutsche Regierung sich mit dem Gedanken trägt,
..',e großen Güterkomplere der Feudalen aufzuteilen und sie in kleine Bau.
'rttvnrtZchaften zu zerlegen. : Das wäre ein Segen für das Volk. Diese
t kleinen Fürstentümern an Größe gleichkommenden Grundbesitze dienten
nur der Bereicherung einer einzigen Familie. Werden sie-uufge.
: . .;r, b werden sie vielen Tausenden eine selbständige wirtschaftliche Ezi
- .rnz bieten. Durch Urbarmachung großer Sumpfgcbicte lassen sich weitere
rrcfce Strecken Bodens sür die Zwecke von Ackerbau und Viehzucht gewin
:v., Zirrück aufs Land wird sür viele Teutsche wohl oder übel der Kriegs.
' ,f im Kampfe ums Tafein werden. Daß die Ebcrtsche Negierung die
, .ct.ildigkeit einer derartigen Entwicklung im deutschen Wirtschaftsleben
.- ergibt sich aus dem Gerücht, daß sie sich mit dem Gedanken trage,
r jeden Teutschen eine dreijährige wirtschaftliche Arbeitszeit zur gcsetz
.',-Kt Verpflichtung zu machen. Dieser Gedanke ist theoretisch gar nicht
? dumm, wenn es sich auch in der Praxis vielleicht nicht durchführen lassen
,rd. Die Tatsache aber, daß solche Gerüchte verbreitet werden, deutet
.raf hin, daß man in weiten Kreise des deutschen Volkes zur Einsicht
k-.".'.m:n ist, man werde sich fortan, was Ernährung und Bekleidung an
iv.Zt, vom Auslande nach Möglichkeit unabhängig machen müssen.
'
'Ustttttöe im Elsaß
i h't? Baseler Nachrichten' liest
: littet die derzeitigen Verhalt,
der cbercisässischen Jndu
:'.nropsle Mülbausen berichtete
: ''iN in recht interessanter
e ein dort abgeschobener alt
:i :t Lchrcr. Der Flüchtlings
i. 5,?r Mülhausc nach einer
.! :t Untersuchung,' wobei alle
.-. ttcl, frznzösischcS Geld und
'i '. -n wcgzenommcn wurden,
nahm ?acn vierhundert
:vi mit. Mit der Vorschrift
- r freiste Ssilo Geväk milge.
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U Trtmlhmq in entgegen.
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VAL J. PETE2, Prelltet.
IX UCK Mtt.
OvtJU, 5drkK.
OScci 407-6ti A-,
xer Jahr $si.Ö0; sechs Monate $3.00;
H&rch 14. 1912, at tht postoffle ot
Confrreas, March S, 1879.
den 12. Mai 1919.
an Wnlictm der Mcite nicht für ein
SarchteS einer Weltmacht sein wird,
geschenkt hat, mufz sich klar darüber
in absehbarer Zeit wicderzucrovcrn.
hat, werden sich schon der Verlust an
erwencn.
durch den Auslandhandcl zur Blüte.
alte überseeische Beziehungen wieder
das europäische Festland, besonders der
Schulden darf es sich nickt auf die
die Deutschen einen beträchtlichen Teil
Arbeitern mangelte. Mußten die
Offizieren, welche den Ausgewiefe.
ncn.Transport begleitet hatten, zuge.
rufen: Nous rcviendrons cemme
des Bolschwistes".
Zum 1. März wurden in Mül
Hausen . sünsunddreißiz Lehrpersanen
und vi'crig Postbeamte abgesetzt.
Tie Zahl der entlassenen Lehrer und
Lehrerinnen ist dort somit auf neun
undachtzig gestiegen. In den Schulen
herrscht vielfach Anarchie; es fehlt
überall an' Lehrperwnal, trotz etli
chem Zuzug aus Frankreich. Tie
entlassenen Pgstangestellten sind als
Reichsbcamte von der Ncichipostber.
waltung sofort übernonimen und
anderweitig verwendet worden.
Schmieriger liegt die Sache bei dem
Lchrpcrsolia! und den anderen Lan
desbeamtcn. Tie Reichsrcgierung
übernimmt alle aus gewiesenen Vc.
amten, und wenn sie cinnial die
Zahl der Vertriebenen kennt, sollen
diese vrozcnwal auf die einzelnen
Bundcsstaatcn verteilt werden. Bis
dahin wird denselben ihr bisher in
Elsaß Lothringen, bezogenes Gehalt
weitcrbezahlt.
Am schlimmsten daran sind die be.
rusfrcieir Flüchtlinge, weil sie einzig
und allem auf du: Vertriebenengel
der gewiesen sind. Tie Stimmung
der Bevölkerung in Mülhauscn hat
zweifellos eine Aenderung erlitten
Die beiden ersten Male wurden die
ausgewiesenen Alldeutschen be
schimpft und mitunter mißhandelt
Netzt aber standen Hunderte - von
Mülhausern in der Nähe des Bahn
Hose.; uni) nahmen unter Tücher
chwenki uno oen Zuruscn: au
revoir"! von den Abgeschobenen Ab
schied. Tie Ganüson wird viel gc
wechselt, denn es macht sich überall
eine antlnnlitarische Bctvegung be
merkbar. Tie Soldaten sehnen sich
nach Hause und verlangen die Bis,
dung von Soldatenräten. Tie deut
schen Geschäftsinhaber sind teilweise
schon durch Zuzug aus Frankreich
ersetzt worden. Tie zurückgebliebenen
Ladenbesitzer klagen über die von
Tag zu Tag abnehmende Einnahme,
weil gerade durch die Ausweisungen
ihre beste Kundschaft verloren ge
gangen ist.
Auch die Hairsvesitzer leiden sckiwer
darunter, denn Hunderte von Woh
ningen stehen leer: dieselben fallen
im Preise und die Hauser verlieren
an m. xic xieoensmNtelveryait'
nifse haben sich in Mülhausm bedeu.
tend gebessert. Man kann heute alles
haben, allerdings zu hohen Prei.
sen; auch an Bekleidungsgegenstän.
den aller Art ist kein Mangel. Tie
einheimische Bevölkerung hoffte, daß
man die deutschen Beamten aus
ihren Kreisen ersetzen würde; aber
den Elsässern werden die Ansttl
lungbedingungen dadurch erschwert,
das; man bei dem Besähigungsnach'
weis allzuviel von ihnen verlangt.
Die Folge davon ist, daß kürzlich von
dreihundert Bahnangestellten, welche
die Prüfung in Straßburg mit.
machten, um im französischen Dienste
bleiben zu können, nur sieben Kan
didaten das Eramen bestanden.
Selbst Abbe Weüerle ist mit dem
Vorgehen der französischen Ne
aierung nicht einverstanden und
äußert sich entrüstet über das Vor
gehen gegen die deutschen Beamten,
durch das der Verwaltungsapparat
im ganzen Lande in Unordnung ge.
raten und überall Verwirrung und
Ratlosigkeit eingerissen fei. Im In
teresse Elsaß-Lothrivgens sei eZ
höchste Zeit, daß in der Verwal
tungspolitik ganz andere Wege ein
geschlagen würden, bevor es zu spät
!-
I
Die Nationalität in Nordschlksivig.
statistisches über ihre Verteilung
im strittigen Gebiet.
Ueber
die nordschleswigsche Frage,
die, merkwürdig in dieser Zeit na
tionaler Hysterie, auf deutscher wie
dänischer Seite mit Ruhe und dem
Wunsch nach einer beide Teile be
friedigenden, gerechten Lösung be.
handelt wird, heißt eS in der Son
derburger Zeitung":
Eines ist als unbestreitbare Tat
sache vorauszuschicken: Tie Volks,
spräche entscheidet nicht über die Ge.
sinnung. n unzähligen Häusern
der Nordmark, die sich zum Deutsch
wm bekennen, wird neben dem
Teutschen die nordschleswigsche
Mundart gesprochn: und an dieser
seiner Muttersprache hält der Heim
deutsche" fest wie jeder andere. Dar.
aus erklärt sich, daß die- Teutschen
der Nordmark sich keineswegs zu.
sanlmendrangen, sondern daß sie
über das ganze Land verstreut und
mit der sogenannten dänischen" Be
bölkerung vermischt sind. Von einer
Gesinnungsgrenze" ist mit einiger
Berechtigung überhaupt nicht zu re
den. Alteingesessene Geschlechter be
kennen sich seit Generationen zum
Deutschtum, und wir sehen Abkömm
linge derselben Eltern sich in beiden
politischen Lagern gegenüberstehen
und mit aller Zähigkeit, die dem
Nordschleswiger eigen ist, ihren ein
mal gefaßten Standpunkt vertreten
und an ihm festhalten. So kämpften
mich wahrend des Freibeitskrieges
von 181S 50 Blutsverwandte ge
geneinander unter der blauweiß.ro,
ten Fahne und dem Tanebrog.
Wie verhält e,S sich nun überhaupt
mit dem Tänentum in Nordfchles-
rvlg? z letzten amtlichen visiern
die darüber Aufschluß geben können,
sind die Neichstagswahlergebnisse im
Januar 131 2.
Damals wurde in den vier Krei
sen Sonderburg, Avenrade, Ton.
dern und Haderklcben insgesamt
ICjsiQQ dänische Stimmen abgegeben,
während die Zahl der deutschen
Stimmen in den gleichen Bezirken
17,200 betrug. Nimmt man den
Kreis Fleni-burg hinzu, so gestalten
sich die Ergebnisse sür daS Dänentum
noch iliigünstiger: 17,300 dänische
und .o.n,.r)00 deutsche Stimmen.
J'ni Kreis Sonderburg wurden bei
einer Wahlenahlvon 8300 insgesamt
4235 dänische Stimmen abgcgeökn;
'das sind noch nicht COU' Prozent,
In der Stadt Sonderbiirg wurden
LOS dänische Stimmen abgegeben,
d. h. nur 18 Prozent der Wähler
bekannte sich zum Tänentum.
Diese Ziffern, die sich, wie gesagt.
auf das amtliche Material der
ReichötagSwahI von 1912 stützen,
mögen dartun, wie eö um die An
nähme bestellt ist, als man in der
Nordmark nur von einer dänischen
Bevölkerung sprechen könne. Sie
beweisen, daß dieses Grenzland von
einer national gemischten Bevölker.
ung bewohnt wird. In ihr sind
deutsche Volksglieder so stark ver.
treten, daß e3 schier unmöglich sein
wurde, Bezirke als .rein dänisch
auszuschalten.
Englische Sprache bei
den Freimaurern
Treffliche Ausführungen eines Gn-
scndrrs in der New ork üvorld"
über die Folgen der Lerku
gung.
Große Aufregung bat die Verfil
aung deS Großmeisters Wm. F.
Farmer in New ?1ork verursacht,
wonach vom 1. Juli an sämtliche
Freimaurerlogen des Staates Nciv
t)orl in englischer Sprache arbeiten
müssen. Wir finden darüber in der
.New ?)oxl World" folgendes Ein
gesandt: Die Tatsacke, daß die Großloac
der F. & A. M. des Staates Nein
Aork kürzlich alle Logen des achten
und neunten Metropolitan (deut
scheu) Distrikts angewiesen hat, für.
dcrhin in englischer Sprache zu ar
beiten, dürfte vielleicht zu Ihrer
Kenntnis gelangt sein. Als Haupt
grund für die Verfügung wird an
gegeben, daß nach Ansicht der Groß
loge der Gebrauch von Mutterspra
chen in der Ausübung der Riten ein
schweres Hindernis für die schnelle
Ummaudclung der Mitglieder in
gute Amerikaner darstellt.
Diese Order hat nicht nur großes
Erstaunen unter den Brüdern der
beiden Distrikte verursacht, sondern
sie wird auch als eine direkte Ver
letzung der wiederholten Erklärun
gen Präsident Wilsons und der Hai.
tung unserer Negierung n dieser
Angelegenheit. angesehen. In anbe
tracht der Tatsache, das; Hunderte
von Sihnen der Mitglieder der Lo
gen i.l diesen beiden Distrikten in
Verteidigung von Old Glory" auf
den Schlachtfeldern Frankreichs ge.
kämpft und geblutet haben und viele
gefallen sind, erachten viele denkende
Mitglieder und wackere Amerckaner
sie als eine deutliche KriegLerüämng
gegen unsere eigenen Bürger frem
der Geburt-
Präsident Wilson hat emphatisch
erklärt, daß, wir keinen Krieg gegen
das deutsche Volk oder die deutsche
Raffe führen, sondern nur gegen
die deutsche arisiokratisch-militäri
sche Llegicrung. Tie Negierung in
Washiiitfton hat zahlreiche Zcitun
gen, die in deutscher Sprache ge.
druckt werden, lizenziert und die Sn
preme Eourt hat entschieden, daß
keine in deutscher Sprache rrschci.
ncnde Zeitung von lokalen Autori
täten verboten werden kann. Und
nun kommt die lokale Großloge ei
ner weltweiten Brüderschaft und
verbietet, de:n Präsidenten, unserer
Negierung und einer obergerichtli
chen Entscheidung zum ' Trotz, den
Mitgliedern von 29 lokalen Logen. '
deren Mitgliedschaft zu mehr als O0
Prozent aus Bürgern besaht und
die Millionen von Tollars in Eigen
tum repräsentieren, den Gebrauch
ihrer Muttersprache bei der Auö
Übung ihrer Riten!
Beabsichtigen unsers pro.britischen
Mitbürger wirklich gegen alle Bür
ger fremder Geburt Krieg zu füh.
ren? Haben wir nicht unseren 100
prozentigen Amcrikanismus dadurch
bewiesen, daß wir unsere Söhne
nach drüben sandten, um Männer
unseres eigenen Blutes zu bekäm
pfen und zu besiegen? Hat nicht der
frühere Schatzamts sekrctär McAdoo
öffentlich konstatiert, daß die Amcri.
kaner deutscher Geburt einen größe
ren Prozentsatz der Freiheitsan
leihen gezeichnet haben, als irgend
eine andere Klaffe von Bürgern
fremder Geburt? Wollen sie aus den
12.000,000 unseres Volkes im
Lande der Freien Ausgcstoßene ma
chen? Wir Amerikaner deutscher Geburt
sind sicher, daß kein wirklicher und
ehrlicher Amerikaner ein solches Ver
fahren dulden wird. Jeder Ame
rikoner, der amerikanische Geschichte
gelesen hat, wird sich erinnern, daß
General George Washington wäh.
rend der Ncvolutioribtage sein Le.
bcn und seine Sicherheit deutschen
Soldaten anvertraute. Seine Leib
garde bestand nur au5 Teutschen.
Tie werden sich daran erinnern, daß
Präsident Lincolns Ruf zu den
Waffen freiwillig 250,000 Teutsch.
Amerikaner und 00,000 Irisch.
Amerikaner folgten, um die Union
zu retten. Lesen Sie die Geschichte
des Lürgi'rknegcz und Sie werden
finden, daß für jeden Franzosen und
Italiener funizig Teutsche unter
General Graut für die Union
kämpften. Tausende von ihnckonn.
ten nicht englisch sprechen, aber in,
ihren Hr.en wussten ju, was ilzncn
die Sterne und Streifen bedeuteten,
und sie gaben ihr Leben dafür hin
Muß dicker unglückselige Welt.
kriea alles auslöschen, - waZ die
Deutsch-Amerikaner sür die Ent
Wickelung und Verteidigmig unseres
Landes getan haben? Müssen Zwie
tracht. Haß und Kampf die hiesigen
kritischen Verhältnisse noch verschlim
mern, anstatt daß dieser ordentliche
und ruheliebende, fleißige und spar,
same Teil unserer Bevölkerung dazu
ermutigt werde, bei dem Wiedcrin
standsetzen industrieller und sozialer
Verhältnisse zu helfen?
Diese Frage, mein werter Herr,
stellen heute ich und Millionen den
sende und trotz ihrer fremden Ge
bvrt volle, hundertprozentige Ame
rikancr. Angesichts deö hohen Pro-
zentfatzes von Männern deutschen
Blutes unter unseren Bürgern deu
ten diese fortgesetzten Angriffe gegen
die deutsche Sprache auf eine sehr
unheilvolle Absicht hin."
Für Tcntschnvtcrricht.
Gouverneur Sproul von Penn,
sylvanien hat eS abgelehnt, der Vor
läge, durch welche der deutschsprachi
ge Unterricht aus den öffentlichen
und den Hrivatschulcn des Staates
verbannt werden sollte, seine Unter
schrift zu geben. Die Gründe, die er
für diesen Entschluß ins Treffen
führt, sind so klar und einleuchtend,
daß sie am EudZ 'sogar seine Kol
legen McKelvie von Nebraska und
Hürding von Iowa mit Nutzen lesen
könnten. Es sind dieselben" Grün,
de. auf die wir uns bei der Vcr
teidigung des deutschsprachigen Un
terrichts stets berufen haben. Ab
gcfchcn davn, daß derartige Verbote
ein Hohn auf unfcre freiheitliche In
stitutionen u:id eine unverdiente
fchwere Kränkung der Amerikaner
deutscher Herkunft sind kein Volk,
das seine Stellung in der Welt inl
vollem Umfange ausnützen will,
kann sich gestatten, die zweite Kul
tursprache der Welt zu boykotten.
Gouverneur Sproul von Pennsyl
vanien hat recht: Was immer gegen
die deutsche Sprache unternommen
wird, wird gegen die besten Jnteres
cn unseres Landes unternommen
und es ist eine gar nicht unbedenkli
che Erscheinung unserer Zeit, daß
man Gesetzgeber und Goiiverneure
darüber noch belehren muß.
Die Zustände in Laden
In der Ticucn Züricher Zeitung
vom 15. März finden wir eine Kor
respondenz aus Freitag im Breis,
gan, die interessante Einzelheiten
über die Zustände im Badener Lan
de enthält. Es heißt darin; Seit
dem bekannten blutigen Spartake?
ausruhe in Mannheim am 22. Fe
bruar ist im, Lande Baden die Ruhe
nicht wieder zurückgekehrt. Hatte
das scharfe Eingreifen der Negierung
auch vermocht, den Febniaraufftand
auf feinen Herd in Mannheim zu
beschränken und diesen sogar, wenig
stens für den Augenblick, zu unter
drücken, so konnte es doch nicht ver
hindern, daß sich der Gedanke einer
neuen politischen Umwälzung inner,
halb des soeben erst vollendeten
TtaaisneubaueS in bolschewistischem
Sinne in vielen Köpfen festsetzte,
fortpflanzte, und neue Blüten zu
treiben versuchte. Da und dort im
Lande flackert dos Feuer des Auf
ruhrs neu auf. Am stärksten g'ährt
es natürlich wieder in Mannheim,
der einzigen Hochburg der badischen
Unabhängigkeit. Mit aller Schärfe
geht die Regierung gegen die ver
brecherischen Elemente der Mannhei.
mer Spartaker vor.
Auch in anderen Orten gärt es,
so in Villingen und Wyhlen. In
Wyhlen gaben die in dem dortigen
Exerzietienhaus Himmelspforte an.
gefetzten Exerzitien, an denen 270
Frauen aus allen Gegenden des Lan.
des teilnehmen wollten. Anlaß zu
unliebsamen . Zwischenfällen. Tie
Arbeiterschaft verlangte sofortige
Abreise der Teilnehmerinnen, an.
dernfalls sie daS HauS mit Gewalt
räumen würde. Nur dadurch, daß
die Frauen tatsächlich auf schnell,
stem Wege wieder verschwanden,
konnten weitere und ernstere Zwi.
fchensälle vermieden werden. In
Wcrnheim wurde, als drei Mitglie.
der deS Arbeitcrrats erfchiemn. um
zur Kartoffelbeschlagnahme zu schrei,
ten, von der Kirche Sturm geläu.
tct, worauf bt Männer der Ort
fchaft zusammen eilten und die Ar.
beitcrräte mißhandelten, so daß sie
flüchten mußten. Zum offenen Auf.
rühr der ganzen Gemeinde, der sehr
bedrohlichen Charakter annahm, kam
es nun dieser Tage auch in der
Ortschaft Windschläg bei Offenburg.
Sturmgeläute kündigte auch hier daö
Eintreffen einer Kontrollkommifsion
an. Hierauf erschienen mehrere hun.
dert Männer und Frauen mit Heu.
gabeln bewaffnet vor dem Rathaus,
drangen in dasselbe ein und miß
handelten einzelne Mitglieder der
Kommission. Telephonisch herbeige
rufene Volksivehr und verstärktes
Gcndamerieaugebat reizte nur noch
die Wut der Dörfler. ES kam zu
einer Schießerei, die jedoch leinen
bedeutenden Schdcn anrichte! Erfs
im Laufe deö Nachmittags gelang
es dem Anitmann Frank nach lan
gcn Verhandlungen, für die Kon,
trollkommission freien Abzug zu er
wirken.
Die Verbrechen nehmen immer
mehr überHand. In Ausrufen wen
det sich die Negicnnig und die ein
zelnen Parteileitungen an das Volk
und fordern dieses aus, Ruhe und
Besonnenheit zu bewahren und die
vorlaufige badische Regicrung tat
kräftig zu unterstützen. Ueberall im
Lande werden Freiwilligen-Bataillo.
ne aufgestellt, die dein Schutze de?
badischen Landes dienen sollen. Vor
einigen Tagen ist auch eine amtliche
Darstellung über den Putsch gegen
die großherzogliche Fainilie erschie.
ncn. Am 11. November hatte sie
neu. Am 11. November hatte sie
lais in der Herrenstraße in das Ne
sidcwisckloß begeben, das von der
verstärkten Schloßwache beivacht wur
dc. Außer denk Herzog und seiner
Familie waren die Großhcrzogin
Mutter Luise und deren Tochter, die
Königin Victoria von Schweden,' im
Schlosse anwesend. Während der
Tag ruhig verlausen war, kam cs
nachts vor denl Schlosse zu einer
Schießerei, deren Urheber der aus
Hanovcr in agitatorischer Absicht
nach Karlsruhe zugereiste Oberm,
trose Klumpp war. Er drang, mit
zwanzig bewaffneten Soldaten in
den Cchloßgarten, wo cr mit lauter
Stimme ausrief: Großherzog Fric
drich, größter Lump von Baden,
komm heraus I" und darauf eine
Geivchrsalve in die Höhe abfeuern
ließ. Den Hofbeanitcn, die nach dem
Begehr der Eindringlinge frugen,
antwortete Klump, sie wollen den
Großherzog holen. Klump zog sich
hierauf zurück, um dann von der
Schloßplatzanlag? aus das Gewehr,
fcncr auf das Schloß zu eröffnen.
Das Schloß erlitt bei der Schießerei
schweren Schaden. Nach diesem
Vorfall wurde seitens der vorläuft,
gcn Volksregierung scharfe Maßnah.
mcn zum Schutze des Schlosses und
des LebenS der großhcrzoglichen
Familie getroffen. Die großherzog.
liche Familie und die Königin von
Schweden flüchteten nach diesen Vor
gängen in zwei Autos nach Klingen
berg. Klump wurde verhaftet, aber
da man seine Tat als eine politische
ansah, wieder außer Verfolgung ge
setzt.
? Aus 3owoü
Ueber die Landfpckulation in Fo
wa schreibt der Carroll Demokrat":
Wenn wir uns das ungewöhnliche
Steigen der Landpreise in Iowa nä
her bei Licht besehen, so erkennen wir
deutlich, daß viel, sehr viel Spcku.
lation dabei ist. Wir lesen täglich
die Berichte über Landkäufe und
Verkäufe aus den verschiedenen Tei
len unseres Staates Iowa, und da
fällt es unS auf, daß diele Farmen
von Landagcntcn gekauft werden für
hohe Prcife. Diese Agentirren,, spc
kulicrcn natürlich an den Käufern
zu verdienen und treiben die Prei
se höher und höher. DaS ist ein un.
gesundes Geschäft und wird sich spä
ter rächen. Es ist Vörscnfpiel der
schlimmsten Art, denn manche Leute
werden davon angesteckt und begin
nen in Ländereien zu spekulieren und
zu verdienen. Eine Zeit lang mag's
gut gehen, aber der Krach kommt
sicher. Alle Farmprodukte sind ja
ungebührlich hoch, wie eben alle an.
deren Sachen auch, aber der Zeit
Punkt wird kommen, daß alle Prei
se fallen werden, fallen müssen, mich
die Landpreise. ES mag sich noch'
Es ist erreicht!
90 Flaschen Bier für $2.00!
s
Nein Schwindel! Ueberzeugt Luch!
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GEORGE SCHROEDER
545 Railway Exchange
einige Jahre hinziehen, bis Europa
sich von den Folgen des Krieges cr.
holt hat, aber dann komint'S sicher.
Man mag un ob dieser Ansicht ver. ;
höhnen und auslachen, doch die Heu.
tigen Zustände sind abnormal, köw
ncn sich nicht halten.
Manche Menschen schreien sich hci.
fer nach Gerechtigkeit und meim in
Wirklichkeit Gnade. WaS übrigens
auch bei
mcn soll.
ganzen Völkern vorlouv
Klassifizierte Anzeigen in der
Tribüne bringen gute Resultate.
& i. i rj ei r
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i'T ' M-Ki.' .
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EGGS
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DR. F. J. SCÜLOER
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Orrie S. Hülse C. H. T. Rieben
HÜLSE & RIEPEN
Deutsche L e i ch e n b e st a t t e r
Telephon: TouglaS 1226
701 südl. 1. Str. Omaha, Ncbr.
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Solche sollten stets geschickt
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in der
Deutschen Zeitung
Nachgerade weiß jedermann,
daß diese Zeitung nicht nur
auf der Straße gekauft und
gleich wieder weggelegt oder -weggeworfen
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ist in der
Stadt Gmaha
Im schönsten und im wahrsten
Sinne deö Wortes
Das Familienblatt
Sie wird ins HauS genom
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von allen FamAenmitglie
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Trauten deutschen Heim
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