4lT PÜBUSHED AND DISTKIBÜTED ÜNDEH PERMIT (No. 364), AUTHORIZED BT TUE ACT OF OCTOBEH 6, 1917, ON FILE AT THB POST OFFICE OF OMAHA, KFJ2I5 BY ORDER OF TUE P RESIDENT A. S. BÜRLESON, P0STMASTER-GENE2AE m-o-fv can citlrcna jr&o read ivi -' Germaa . i . 35. Jahrgang. Omaha, Neb., Donnerstag, den & Mai 1919. !4 j Seiten.-Nr. 148, ssH F lvy '. '(:. -r AlVVsi ilt Kli Yfif WM : Jt An Anerictn Newipaper vKlK Und für Ameri can Ideal and prlnclplea publlahed In tha Ger man language for Ameri - ' O w ÜA'f.tfl , A l, i 3 ii ! . i i V wv: h i ! IV 1 1 Deutsche bürsten sMdcllt Pin Attiiertenkreisen nimmt man an, das; sie vor Zlblanf von 15 Tagen ihre Entscheidnng abgeben werden; Clemenceans eöe Die Mandate Über die deutschen Kolonien verteilt Paris, 8. Mai. (Von Fred S. Ferguson, Korrespondent bet llnited Preß,) In Krisen der Alliierten ist die Meinung vorherrschend, daß die deutschen Delegaten ihre Ent scheidung über die Jriedcnsbedingun. gen noch vor Ablauf der 15 Tage bekannt machen lvcrdcn. Qhnniäch. tig zu Wasser und zu Lande, sehen sich die Teutschen auch dcr ökonomi schcir Vernichtung , gegenübergestellt, sollten sie sich weigern, die Vedingun. gen anzunehmen. Tie Blockade tommission hat onf Anweisung dcr Großen Tret" Pläne zum Zwecke einer noch schärferen Blockade in Ausarbeitung, und diese werden an gewendet werden, sollten " die deut, scheu delegaten ans die Bedingungen nicht eingehen. , , Clcmknccau's Rede. Versailles, 8. Mai. Gleich Bei Eröffnung der Konferenz richtete Miniftcrpräsidciit Clemcneecm an die dclitscheü Delegaten nachstehende 9s e-1 de: Meine Htrrcn Bevollmächtigten des Deutschen Reiches Es ist weder jZeit noch Gelegenheit da, sich in überflüssigen Worten zu ergehen Sie haben die Büvollmächtigei: der Ilemcn mb Großmächte vor sich, ioclche vereint int Kriege kämpften, der uns in grausamer Weise auf. gezwungen wurde. Tie Zeit ist jetzt gekommen, um Abrechnung zu hal len. Sie haben um Frieden nachgesucht, juir sind bereit, Ihnen Frieden zu eben. Wir werden Ihnen ein Buch überreichen, welchem unsere Ve H dingungen enthalten sind. 'Ihnen ' wird alle Zeit und Gelegenheit ge. Iwten werden, das Buch eingehend zu I studieren. Wir werden uns Ihnen gegenüber einer Höflichkeit, die das Benehmen, zivilisierter Nationen I kennzeichnet, befleißige. 1 Offen gestanden, wir werden Jh. zien alle Erklärungen, die Sie. wün l scheu zukommen lassen, gleichzeitig j wer müfsen wir sagen, daß dcr zwei. te Friede 31t Versailles uns zu viel - gekostet hat, ,um nicht alle Vorsichts. ( 'maßregeln zu treffen und Garanti rn zu sichern, den Frieden zu einem dauernden zu niachcn. . Mündliche Diskussionen über die ftricdcnsbe- dingungen werden nicht stattfinden; cllc von Ihnen 31t lachenden Siedrn gungen und Vorschläge müssen uns jihriftlich unterbreitet werden. Tie deutschen Bevollmächtigten werhen in Kenntnis gesetzt, dasz il I neu 15 Tage Frist gegeben wird, in englischer oder französischer Spra. Julie Einwendungen gegen die Bedin gungen, zu erheben und Fragen zu ;i stellen. Nach EmpMg und Prii uui viiuu'uiiuc imiu titi :..,.. i;.. v- c-,..ri Rat die schriftliche Antwort erteilen und den Zeitpunkt festsetzen, bis zu welchem die Delegaten hierauf zu rintwortcn haben. Sollten wir in Zllierhalb drei, vier oder fünf Tagen bereits Sä)tittudi von den deut. schcn Telegaten erhalten dann wer. den wir mit unserer Antwort nicht 5 Züqc lang warten lassen; wir oerden im vielmehr sofort damit I befassen." Tie Antwort des Grafen Vrock. ,'dorff-Rantzail war länger, wie man v erwartet hatte; in derselben drang M darauf, daß Tcntschland ünvcr. isüglich in die Bollerligä aufgcuom kmcn ioerde. Nur wenn die Pfor Sien der Liga allen Nationen, die den Jgiitm Willen bezeugen, geöffnet '''icrden, kann das Ziel erreicht wer en. Tann sind diejenigen, welckje in diesem Kriege gefallen, nicht berge. Iwitf gestorben," sagte er. I Ein Friede, der nicht in gercch 'er Weise verteidigt werden kann, Zirdert stets neuen Widerstand her !ls. Nicnrand wird imstande sein, lm ungerechten Frieden zu unter Zeichnen, da cs liiimöglich ist, dessen Bedingungen zu erfüllen. Niemand sann Sewähc leisten, daß dieselben zaukgesiihrt werden können." (Gleich nack Schlus; der jlonferenz Z rde offiziell angekündigt, das; die irosien Drei" sich siber die VerZü. !:ing dcr deu Ischen Kolonicu-gecinigt z.aben. , Tie dcutfchcn Liolonic. Paris. L. Mai. Die Großen Drei" haben, wie offiziell' bekannt gemacht wird, über die deutschen üo lonien folgende Verfügung getroffen: Togoland und 5lamerun rank reich und Großbritannien sollen bo trcffs der Zukunft derselben gemein same Empfehlungen machen. Teutsch.Ostafrika las Mandat soll Grobbritanmcn zufallen. Englisch . Südwesiafrikä Daö Mandat soll der südafrikanischen Union übertragen werden. Die deutschen Samoa Inseln Das Mandat soll Neuseeland erhal tcn. . Die anderen deutschen Vesitzuiigen un Stillen Ozean südlich vorn Ae quator, ausschließlich der deutschen Samoa Inseln und Nauru Das Mandat soll Auilralien erhalten. Nauru lMarschallinseln) Das Mandat fällt an Großbritannien. Die deutschen Inseln im Stilleil Ozean nördlich vorn Aequator Das 9Urnihnf f'iTTt nnnhnn nw 4 Hl VJV' 7 v Teutsche kühl empfangen. Versailles. 8. Mai. Taufende Menschen hatten sich in der Nähe der abgesperrten Straßen, durch wcl. che die deutschen Telegaten - ihren Weg zum Trianon Palast nahmen, eingcfunden, um einen Blick auf die selben zu werfen. Erst nachdem , sich alle Vertreter der Alliierten einge funden hatten, verließen die Deut scheu per Automobil ihr Hauptquar. tier. Als' die Automobiltüren von den Dienern geöffiut wurden, stand die Menschenmenge stumm da. Fran' zösische und britische Offiziere ge. leiteten die Dmtschen in den Palast. Ter ihnen bereitete Empfang war kalt. Eine Gruppe alliierter Offi. ziere stand auf den Stusen der zum Haupteingang des Palastes füHren den Freitreppe; mehrere derselben grüßten mechanisch; andere kehrten den Teutschen den Rücken. Weitere Bedingungen. Versailles. 8. Mai. 'Den ge. steril gemeldeten Äedingungeu 'sind noch hinzuzufügen: Die Auslieferung dcr deutschen Kriegsgefangenen und internierten Zivilisten tvird sofort nach Annah. me der Bedingungen vor sich gehen. Die damit verbundenen Kosten hg. den die Deutschen zu tragen. Deutschland hat sich mit den Ent scheidungen des alliierten Prisenge, richts, das den Wert der beschlag. nahmtcn Schiffe abschätzt, zufrieden zu geben. ' ,, Ter Vertrag tritt für jede Nation ,n 5!rast sobald derselbe von dcrscl den ratifiziert worden ut. Ein internationales Arbeitsbüro wird als ein Teil der Mlkerliga in Genf gebildet werden. Die erste Sitzung dieser Körperschaft findet im Oktober in Washington gleichzeitig mit der ersten Sitzung der Völker, liga statt, um das einzuführende internationale Achtitundeilgeseg zu besprecheil. v ' ' - ' Prcsjkommcntark. New York. 8. Mai. Es ist eine schreckliche Strafe, ' lvelche fittj das deutsche, Volk und desseil der. rücktcr Herrscher sich zugezogen ha. den," schreibt heute die Ncm Fork Tiines bei Besprechung dcr Frie densbcdingungcn. Wie groz deren moralische und geistige Leiden sein werden, können wir nicht wissen, denn die Welt hat ob des GeiuissenS der Teutschen ihre Zweisel." New ?rk Sun: Der Senat und nicht der Präsident vertritt das ame. rikamschc Volk bei internationalen Abmachungen. San Francisco Chronicle: Die Deutschland gestellten Bedingungen sind annehmbar; in Wirklichkeit der. liert Deutschland nur seinen kultu retten Einfluh und die Mittei und Wege denselben Weitung z ?r schaffe, ndividwll iilögeii die Teutschen befser daran sein, wie zu vor. Es wird von der jchreckliäxn Bürde des MilitariZmus. der ZwangSaushebun befreit, ein gro ßcs, stcbendcs Heer rrisliert nicht znehr. Die Sieger, die unter dcr wollen Über Vertrag sich noch nicht äußern Wafliington, 3. Mai. Das 'ganze offizielle Washington enthielt sich je. dcr Aeußerung über den gestern der. öffcntlichten Friedensvcrtrag. Alle wollten ihn zlierst genau dluchstu dicren. Tie Veröffeiülichung machte einö aber klar, daß nämlich, waS die ,eitil'.-.gen in den letzten 6 Monaten berichtet hatten, im großen ganzen kornkt war. Es gab wenig Ueber raschungcn- Was als bemerkenswert hervortrat, war aber die Art und Weife, in dcr gewisse Vorlagen be handelt sind, nicht so sehr die Vor lagen selbst. Was den Vertrag vor allen bisher abgeschlossenen aus zeichnet, ist seine ungeheure Länge einerseits und andrerseits das kolos. sale Material, das darin bewältigt ist,. ' . Von großem Interesse tvar auch die Art und Weise, wie in den ei gentlichen Vertrag die verschiedenen Bestimmungen dcr Völkerliga einge. webt sind. Die Tatsache selbst war keine Ueberraschung, da der Präsi deiit genug sain darauf vorbereitet hatte. Am wichtigsten, , von einem ' ge schäftlichen Standpunkte aus. er Ajien die Bestimmung, daß mit der Ratifizierung des Vertrags durch die einzelnen, Nationen Tür und Tor für Wiederaufnahme von Vczierun. gen jeder Art mit Deutschland ge öffnet sind. Das heißt, wer zuerst ratifiziert, hat die beste Gelegenheit, der erste in? Felde zu sein und, viel. leicht, die , besten 5Zontrakte mit Deutschland wegzuschnappen. Bolshewistische Hilfe eine Zeitungsente Dublin. Irland, 8. Mai. Par ry Boland, Sinn Fein.Sekretär, er klärte heute, daß der Bericht, die russischen Bolschewistcn hätten be schlössen, mit 50,0,000 Rubel monatlich Sinn Fein zu unterslüt zcn, nichts als eine Zeitungsente sei, die Irland schädigen solle. Dies ist das erste Mal, daß wir hierzulande von einem solchen, in Umlauf gefetzten Berichte hören.' Präsident wird Extra . Sitzung nicht eröffnen Paris. 8. Mai. Der Präsident wird nicht eher nach Washington zu rückkchrcn als bis der Friedensvcr trag unterzeichnet ist. So lernt man von autoritativer .cüe. Man erwartet jedoch, das; er eine Botschaft senden werde, die in seiner Aöwesen heit verlesen werden soll. ' , Finnland wird von . England anerkannt London, 8. Mai. Nach einer ge. stern erfolgten Ankündigung des Parlamentssetrctärs für auswärtige Angelegenheiten Eecu Harmsworth im Unterhaus hat die britische Re. gierung die Unabhängigkeit Finn lands und die De FactoRegienmg Finnlands anerkannt. Dcr Rat der Minister des Auswärtigen in Pa. ris beschloß, die Regierung FiNn lands, unter gewissen Bedingungen, die aber nicht veröffentlicht wurden, anzuerkennen. will aktive Soldaten ausgeschlossen haben Tt, LouiS, Mo-, 8. Mai, Die American Legion" wird heute ei neu dreitägigen Konvent eröffnen. Die gestrige Versammlung war eine ziemlich stürmische. Es handelte sich darum, ob' aktive Militärs in die Legion" aufgenommen werden soll ten oder nicht. Major I. I. Mah von Omaha war entschieden dage gen. Er meinte, da der Mann, der die Uniform tragt, unter der Kon trolle der militärischen Behörden stände. Nur nusgeinufterte Sold. ten sollten zugelassen werden." I. L. Smith, früher Kommandeur der spanischen Veteranen, war äuge sprachen für Zulassung, er nannte es schlimmer als Volscheluisnlus, jemand ausschließen zu wollen, weil er den Ver. Staaten einen Treueid geleistet habe." - Aktive Soldaten, so entschied die Abstimnmiig, können Glieder wer. den. , , Militärlast seufzen, mögen die Be- flegteil noch beneiden, Uanfas Eity Times: Es jind,au. ßeroroentlich schwere Bedingungen, welche nur ein Besiegter annchmf,, würde. Sie sind schwer, aber ge recht." , Opposition gegen Schutzbund erwartet War nötig, Frankreich zu beruhigen; findet aber keinen Anklang bei viele Senatoren. Paris, 8. 'Mai. (Bon Carl D, Groat, United Preß.) Wie man heilte hört, wird Präsident Wilson keine Empfehlung hinzilfügen für das borgeschlagene Schutzbündnis zwischen den Ver. Staaten, England und Frankreich, wenn es dem Se nate zur Ratifikation unterbreitet wird. , Dieses vorgeschlagene Bündnis, so heißt es, wird zugleich mit dem Friedeusvcrtrage . in dcr Extra sitzung, die am 19. Mai beginnt, dein Senate vorgelegt werden- Uebrigens steht es so gut wie fest, das; mir infolge dieses proponierten Bündnisses Frankreich davon ab stand, seine Forderimgen sür größere Erwerbungen von Land am Nheine hcrabzustimmen und ein Amende mcnt zur Liga für einen internatio nalcn militärischen Stab zurückzu ziehen. Washington, 8. Mai. (Von L. C. Martin, llnited Preß,) Präsident Wilfons Versprechen, dem Senate ein Schutzbündnis zwischen den Ber. Staaten, England und Frankreich zur Ratifikation vorzulegen, bildet heute das Hauptthema aller ,Dis kussion unter Senatoren. Während Senatoren Aeußerun gen über den Fricdensvertrag zurück. halten, bis sie ihn genügend durch studiert haben,-tragen, sie kein Be denken für das vorgeschlagene Schutz. bündniö eineNj Aufruhr im Senate vorhcrzusagen, wie ihn selbst die Tiskusiion über die Bolkerliga her. vorgerufen hatte. , Die Opposition scheint nicht nur von republikanischer Seite bcvorzu. stehen, oder allein von solchen, die die Liga bekämpfen selbst Demo kraten, die auf Seiten des Präsiden ten in allen andern Fragen stehen, inachen aus ihrer Opposition keinen Hebt. Ein paar Senatoren charaktcrl fierte.l die Idee 5e Schichbüudnis ses als die erwartete Uebort. schung". Seit Wochen war das Ge fiibl iil der Luft, daß in der letzten Minute ktivas Sensatiincllcs von Paris kommen würde- Zwar war in Kabeldepeschen manche Andeutung herüber gekommen, aber diese waren so oft und so gründlich in Abrede gestellt worden, daß die Senatoren überzeugt worden waren, wie sie selbst sagen, daß nichts au dcr Sache sei- Senator Hitchcock, der Vertreter des Friedensprvgramms Präsident Wilsons, gab zu, daß der Vorschlag eines solchen Schutzbündnis hcftige Opposition mrde zu erlvarten baben, wies aber darauf hin, daß solch ein Bündnis in vollem Einklänge mit den Prinzipien stehe, auf die sich det Friedensvertrag basiert. Sollte Teutschland Frankreich angreifen", so äußerte sich der Sena tor, ehe die Völkerliga fertig ist, dann würde Frankreich sicherlich Hilfe brauchen. ' Und dieses Schutz. bündnis würde die Zeit bis zum vollen Abschlüsse der Liga überbruk. ken." Senator Moses, Republikaner, meinte, als ein Substitut für die wirkungslose Völkerliga würde ein solä)es Lchntzbilndms vorzüglich sein". AIs eine separate Vereini gung, fuhr er fort, werde er ihr opponieren. Er stimmte mit Hitch cock über Frankreichs Wehrlosigkeit nicht überein, behauptete vielmehr, daß der 10. Artikel der Ligakon stitution grade für solche Fälle exi stiere. Tiefer Artikel verpflichte, alle Mitglieder', jedes einzelnen Mit gliedes territoriale Unverletzlichkeit zu sichern. Senator ' Johnson, Kaliforuia, sagte: Es war gerade dieses vor geschlagene Schutzbündnis, das aus drücklich und absolut vom Präsiden ten vor wenigen Wochen nur in Ab rede gestellt wurde, und ich kann nicht glaube, daß er dies der kal ten Tatsache zum Trotz getan hat." Senator Elirtis, Kansas, sah we nig Aussicht sür Ratifikation voraus- Senator Borah wiederholte seine AnLsage, daß er beabsichtige, eine Antorisation des Senats für ein nationales Referendum an die Vol. kerli.ia Herbeizuführren. Allgemein ist man geneigt, den Au 5 zu g des Fricdensvertrag s ein fach alS eine Erklärung zu betrach ten nicht als eine Miniatur des wirklichen Vertrags. Seimtor Kenvon ist der Ansicht, daß Deutschland zu einer Macht zweiten Rangeö" gemacht worden ist. Abonniert auf die Tägliche Tribüne. Steuerzahler am Streik in Deutsch-Gesterreich Der Staat muß notwendig Geld lja. den Ansgaben steigen ins Nicsrnhaftc. . Wien. 26. Jan. Dcr Stantsse. krctär der Finanzen, Dr. Otto Stemmender, hat vor kurzem eine Acrordnung erlassen, welche den Zweck haben sollte, die Bevölkerung mit äußerster Energie zur Zahlung der rückständigen Steuerbeträge zu veranlassen. Xk neue Republik Deutsch.Ocsterreich braucht nämlich dringend Geld. Daher wurden Ver fl'igimgcn erlassen, welche die Ein treibung der rückständigen Steuern (Einkommensteuer, Erwerbsstcuer, (Ärmidsteucr, ilriegsgewinnsteucr) beschleunigen soll, und zwar Vcrfü Zungen von einer bisher in Oester reich ungekannten Härte. Während des Krieges find die Fmanzbchörden mit ihren Steucrvorschreibungen an die Bevölkerung sehr im Rückstände geblieben. Nun sollen alle diese Rück, stände von zwei oder drei Jahren mn einem Male eingetrieben wer den; ja noch ' mehr, es wurde ver ordnet, daß auch die Steuern für 1919 ohne ' neue Vorschreibungcn, also aus Gnrnd der alten Vorschrei bmigen binnen kürzester Frist ge zahlt Ivden sollen und sür neue teucrverzogerungen Verzugszinsen m der Hohe von 12 Prozent für den Tag zu entrichten seien. Gegen diese Verordnung hat nun in alten Lkreisen der Bevölkerung von dcr Großindustrie in den Kriegsge wimicrn angefangen, bis zum Mit telstaiide und den Gewerbetreiben. den eine überaus lebhafte Agitation eingesetzt. Man verweist darauf, daß es kleinen und großen Steuerzah. lern ganz unmöglich fein würde, die Beträge stir mehrere Jahre jetzt auf einmal zu bezahlen, und wehrt sich namentlich dagegen, die Steuer fü? 1 919 ohne neue Fatierung" und Vorschreibung zu entrichten. Es ist zwar versprochen worden, daß etwa zu hoch bezahlte Steuerbeträge spä ter nach Durchführung des ordentli. chen Verfahrens wieder zurückgezahlt werden würden, allein von . diffst'ni Versprechen will niemand in der Be völkeriing'Kenntnis nehmen- Daö Staatsfekretariat der Finanzen ' Hai sich daher schon -zu einer Erleich terung der ' ersten Verordnungen entschlossen und in Stundung der Steuerzahlungen bi3 zum 1. März oder 1. Juni eingewilligt. Es lßt sich nicht bcstreiten, daß die Finanzlage Dentsch-Oesterreichs eine, außerordentlich kritische ist. Die Monarchie hat während des Krieges Kriegsansgaben in der Höhe von 10.1 Milliarden gehabt) Samt den Borkriegsschillden und den noch zu leistenden finanziellen Verbindlich, keilen der beiden Staaten belaufen sich jedoch die Schuldcnbestände Oesterreichs auf rund 84 Milliar. den, zusammen also auf einen Be trag von nliid 126 Milliarden. ES ist anziikiehuien, daß Deutsch' Oester reich von dieser Summe einen Be trag voi: rund 30. Milliarden zu be zahlen odcr zu ' verzinsen haben wird. Dazu kommen die lausenden Ausgaben. Staats,ekretär Dr. Steii,' ioender hat jüngst offcrt erklärt, daß das Staatsdefizit ' Teutsch.Oester reichs im laufenden Jahre sich auf ungefähr 2 Milliarden Kronen be laufen wird. Die Ausgaben des Staates steigen, anstatt sich zu ver ringern. So find z- B. für Beaniten geholte allein für 1919 993 Millio nen, für die Kosten der fast wcrt losen Volkswehr 310 . Millionen plÄiminiert." Ter Staatssekretär erklärte, infolgedessen sehr düster in die Zukunft blicken zu müssen, und bat off?n ausgesprochen, daß Teutsch. Oesterreich binnen kurzein nicht mehr in der Lage sein werde, den sinan ziellen Verpflichtungen des Staates vollständig gerecht zu werden. Es ist nur zu begreiflich, daß diese Mit teilung von so maßgebender Stelle in den weitesten 5trcisen der Bcvöl kernng geradezu eine Panik hervor gerufen bat. ' Ein Schadrnfkiler. . Falls Citn. 8. Mai. Feuer, das am Mittwoch ans unbekannter Ur sache im Gerichtsgebäude ausbrach. legte das ganze Gebäude in, Asche. Die ganze Einrichtung, mit Aus. nähme der Möbel in der Office dcö Schulsnpcriiitcndentcn, wurden in Sicherheik gebracht. Ter Schaden wird auf $1 0,000 berechnet, der je d.jch zum Teil durch Versicherung gedeckt ist. , , Das Furchtbarste ist die Unge rechtigkeit, wenn sie die Waren bat. heißt es in den Auscinmiderietzun. gen des'Arijiotelcs über Politik. Bcrtrllg mtOestreich lvird jcht mlsgclllbcitct Dasselbe wird auch einen Teil der Entschädigung zu tragen haben; man spricht von einer Milliarde Sollars Gesterr. Uabinett gegen Der Friede nit Oesterreich. Paris, 8. Mai. Der Rat der Großen Vier" (Premier Orlando war ebenfalls anwesend), begann heute mit der Aufstellung 'des Frie densprogramms, das Oesterreich, Unganl und Bulgarien unterbreitet werden wird. Der Friedensvertrag mit Oesterreich beginnt Form anzu nehmen, denn ein Teil desselben ist bcrcns abgefaßt. Es hat den An schein, daß Deutschland die Kriegs kosten nicht allein zu tragen haben wird, denn eine beträchtliche Summe wird auch von Oesterreich gefordert werden; man spricht von Z1',000, 000,000 'Die Kriegskosten und die Grenzbildung werden die Hauptfra gen des Friedensvertrages bilden. Es werden' Vorkehrungen getroffen werden, daß die Schulden, welche Ocstcrreich.Ungarn bor dem Kriege hatte, auch zum Teil von den jetzt selbständig gewordenen zur frühe ren Doppclmonarchie gehörenden Staaten, bezahlt werden. Ocstcrrcichisches Kabinett protestiert. Basel, 8. Mai. Wie aus Wien gemeldet wird, hat das deutsch-öster-reichische Kabinett eine längere Er klärung veröffentlicht, welche behaup tet, Präsident Wilson habe den neun ten der von ihin selbst aufgestellten 14 Punkte verletzt, indem cr den Londoner Geheimöcrtrag von 1916 anerkannt habe, ivorin u. a. die ita lienisch-österreichische, Grenze festge setzt wird. Denn -die betreffenden Bestimmungen schließen die Annck tiernng von Südtirol in sich, ohne Stücksicht auf die Nationalität der Bewohner und ihrer Wünsche. Natisnalbanken äußerst solide Washington. 8. Mai. WLH rnngskomptroller Williams nahm ge stern die Gelegenheit wahr, auf die Solidität unseres National-Ban- kenSpstems aiifmerksam zu machen. Im Laufe der letzten vier Monate fallierte nur eine einzige kleine Bank mit $25,000 Kapital. Während der letzten sechzehn Monate wurden nur zwei solche Bankerotte angemeldet. Zur selben Zeit ist die Zahl drescr Banken gewachsen und deren Ver- dienst hat sich beständig vermehrt. Tie Kenntnis dieser Tatsachen, er- klärt der Komptroller, müsse das Vertrauen aller Geschäftsleute stär ken, denn unsere ökonomische Ver gangenheit habe gezeigt, daß jeder kommerzielle Niedergang des Ge schäftes durch Finanzkrisen eingelei tet: worden sei. Im Vergleich der Staatsbanken mit den Nationalban ken führte Herr Williams an, daß in den mit 31. März endenden drei Monaten 21 Institute, dre, un ter staatlicher Aufsicht standen, fal lierten und zwischen 50 und 60 währcnd der 15 Monate, bis zum 1. April. Während der vier mit .30. April endenden Monate sind 61 Charkr sür neue Nationalbankcn be. willigt worden; drei wurden zlJriick gewiesen und' 113, befinden sich noch in der Schwebe. Bericht des Fkncrkommiffare!. Lincoln, Nebr.. 8. Mai. Nach dem Bericht -des Feuerkommissärs Beach wurden in dem Zeitraum vom 1. Januar dieses Jahres bis zum 1, Mai 3202 Orders erlassen. 45 Gebäude als feuergefährlich erklÄt. 61 Order ivurden erlassen, die nö tigen Revaraturen zu erzwingen, und 1,1!'3 Ordcr wurden erlassen zur Reiniglmg von Gebäuden. 6.148 Gebäude wurden besichtigt und 10 Feuer untersucht. Ter Sohn als (frbe. Nebroeka City. 8- Mai. Die verstorbene Frau Van Wck Bon ner hat. mit Ausnahme etlicher L? gate, ihrem einzigen Solm ihr gan ze? Vermögen hinterlassen, jedoch mit E'rn schränkung. Ter Sobn er hält das Einkommen des Vermö gens bis zu feinem 30. Lebenöjahre, nackber hat cr die volle Berfügung darüber. ., 1 . die geplanten Grenzen Die Erklärung sagt des Nähe ren, daß die Italiener ihre An sprüche auf Südtirol lediglich ans strategische Erfordernisse stützten, und zweitens, daß diese Annektion eine Verletzung .' des Grundsatzes des Selbstbestimmungsrechts der Völker sei, den Präsident Wilson in seiner Rede in Mopnt Vernon aufgestellt habe. - Es wird darauf hingewie sen, daß sich die österreichische Rc gierung schon vor längerer Zeit er. boten habe, ? Südtirol militärisch zil neutralisieren und 'sich mit der Wirt schaftlichen Verwaltung zu begnügen, daß aber auf dieses Angebot niemals eine Antwort erfolgt fyi. Die Bckanntntachung schließt niit der Erklärung, : daß, wenn Italien Südtirol nehme der Rest von Tirol unvermeidlich in Teutschland aufge hen müsse, was zur Folge habe, daß Deutschösterrcich, mit Ausnahme von Deutschland,', von der übrigen Welt abgeschnitten sei. , Berlin, 8. Mai. Dr. Theodor Melchior, Mitglied der deutschen Friedenskommission, hat dem Ver treter des Berliner Tageblattes die Mitteilung gemacht, daß Deutschland nur einen . Frieden unterzeichnen kann, der' Gelegenheit zum Wieder ausbau des ökonomischen Lebens deö Deutschen Reiches, bietet. .Die Be. fetzung jener Distrikte durch die Al liierten, in welchen Rohmaterialien erzeugt werden, ist mit einem lang, samen, qualvollen Tode gleichbedeu tend." Falls .unsere Gegner diese Notwendigkeit nicht einsehen," fuhr er fort, ' dann ist es besser mit leerer' Hand' zurückzukehren. Du? deutschen Arbeiter sind schon jevt mit einer Jahresstelicr von 700,000,000 Mark überbürdet. Eine Kriegsent schädigung steht außer Frage, und Unser Land würde in Stücke gehen, sollte die in der französischen: Presse angegebene Summe verlangt wer den." Schmuggeln Geld ins Ausland. Zürich, 8. Mai. Die Stutt. garter Neue Zeitung" bestätigt die Berichte, daß trotz dcr von. der deut schen Regierung . erlassenen Verord nungen, viele Kapitalisten, besonders solche, die enorme Krieasvrofite ein- geheimst haben,' es verstehen, ihr Geld Uls .Ausland zu schmuggeln. In den letzten zwei Monaten, schreibt die' Zeitung, seien 25 Milliarden Mark ; in verschiedenen Schweizer Banken deponiert worden. , - Dürfen Kali direkt verkaufen. Berlin, 8 Mai.' Die deutsche Negierung hat die Erlaubnis dazu gegeben, direkte Konferenzen zwi schen Läufern und Vertretern dcö Kali-Potafch-Syndikats abzuhalten. Diese Zusammenkünfte sollen in Homburg stattfinden. , Eine ähnliche Befugnis ist .auch dem, Kohlcnfyndikat gegebclr.wo.r. den. . . ,:, , Dieses amtliche Vorgeheil ist feit dem Abschluß des Waffenstillstandes das erste seiner Art und' deutet da rauf hm, daß dcutschm Ausfuhrfir wen gestattet werden soll, direkt Ge schäfte zu machen.' Eiu Lastcrinanl bestraft. Burlinaton. ?.. T)?m dein Prozeß der 20 Jahre alten Frau Ralvb Ward acam 9s V Fairficld wegen Schmähung, der vor dem Distriktgericht zur Verhandlung kam, sprach die Jury der Klägerin zu. xc Mogcrin hatte au? 810.000 acklaat. Sie ist eine Snl.- datcnfrau und Sängerin in einem Vaudeville Theater. - Der Verklagte ist ein wohlbekannter Bürger dcr tstatn. , Wetterbericht Für Ocnal und llii!g?god Schön heute abend und , Freitag;. wiini'r am Freitag. Für ?iebra?ka Allgrmei,, schön heilte abend und Freitag: luiiriiur am Freitag und im nordwestlich'."' Teile heute . avend.