r i m l 4 H "l tu Aeginn der Joden- auj teilung in Ungarn. .($cflt Clulib, 21. lZcSruar.) Budapest. 24. Februar. Auf dem 18.000 Joch umfassenden Debröer Besitz der Grafen Michael Krolyi im Komitat Heveö hat am 23. Februar ein historischer Akt fkttgefun. den: der Beginn der Verwirttichung der demokratischen Grundbeschreform in Un garn. Dem Anlaß angemessen war die fcr Beginn feierlich. Er spielte sich nächst dem jläpolnaa Honvüdmonument ab. Ei waren mittels Sonderzuge der frühere Präsident der Republik Michael Jt&rolvl nebst den verschiedenen Mini chcrn und den Staatssekretären, Mi. nisteipräsident Berinkcy. die Minister Garami, Buza. Stcson Szabü und Aass, die Staatssekretäre Räcz. Mayer. Esizmadia. Szemzö und Halä, die Mi nisterialrate Nömeth. GcUört, Göza Herczeg usw. angekommen. Während der Fahrt wurde Präsident ,Körolyi aus dem Hatvaner Bahnhose im Namen der fozialdemokratischen Partei von deren Redner Csepäny, und namen des Publikums der Stadt von Alexander 58&itontl begrüßt. Der Präsident er widerte, die Reise bezwecke die Nieder lcgung deö GlltndsteincS eines von demo iratischen und sozialen Einrichtungen saturierten Ungarn, in dem daS Wort deS Dichters, daß der Ungar hier leben und sterben müsse, dahin erweitert wird, daß der Ungar hier auch arbeiten müsse. ' Wenn daS ungarische Volk während deS Krieges Blut zu schmihen vermocht hatte, so mag eS jetzt Schweiß vergießen für sich selber, und nicht für fremde In ' tcressen. Auf diese Art werde jenen un serer Nachbarn, die sich heute noch nach imperialistischen und militärischen Ideen richten, gezeigt werden, daß hier ein kul tiviertcs, modernes, arbeitendes Ungarn fei. wo das Volk zu Grund und Boden gekommen fei und sein Brot durch red. liche Arbeit verdiene. DaS alte, stan difche, feudale Ungarn habe aufgehört. (Langanhaltende Eljenrufe.) Auch Ministerpräsident Bermkcy hielt ine Ansprache, in der er die Bedeutung deS Tages hervorhob und bemerkte, daß die Regierung Sinn für die Forderun. gen und Bedürfnisse deS Volkes habe, auch bestrebt sei. diesen Sinn zu betati gen,, dafür aber auch Verständnis vom Volke erwarte. Ackerbauminister Warna Buza sagte hierauf, es gelte jetzt, den Grenzstein zwischen dem alten und dem neuen Un. garn niederzulegen. Es beginne da! neue Ungarn. Der Redner habe den Präsidenten jlärotyi mit nach Amerika begleitet und fei Zeuge gewesen, daß er schon damals verkündete: Recht. Brot und Boden für daS Volk. Nach einer kurzen Ansprache des Staatssekretärs im Ackerbauminrsieilum Alezander Csiz. madia fuhr der Zug weiter. , In KlkÄpolna begrüßte der Regie rungskommissär für das Komitat Heves Ladislaus Wödly im Namen der Kam munität den Präsidenten und die Re. gierung, fodann richtete namens der be sitzlosen Bauern von Debrö Johann Wedveczk Worte der Freude und deS GrußeS an die Erschienenen. Nachdem man vor dem Honvödmonument Auf. sicllung genommen und den SzSzat". abgesungen hatte, hielt Staatssekretär Johann Mayer eine Rede, in der er darauf hinwies, daß it Regierung den Rechtlose Rechte, den Besitzlosen Besitz zu sichern bestrebt sei. Es sprachen hier, auf Vizegcspan Jfaäk, Stuhlrichter Pe trik, sowie Vertreter der Gemeinde St&u käpolna und der Kleinwirtcpartei. Prä .sident Kärolyi erwiederte hierauf: Wir sind gekommen, um eine Jahr Hunderte alte Ungerechtigkeit guizuma ehe. Wir legen den Grundstein jener demokratischen Besitzreform nieder, die unsere vom Volkswillen gebildete Regie rung für daS Volk geschaffen hat. ES ist dieS gleichzrillg ein Feiertag deS neuen Ungarn, denn nun werden dir lebten Reste deS feudalen alten Ungarn bestattet. In diesem neuen, unabhän gigen, von demokratischen und sozialen Einrichtungen erfüllten Ungarn wird der Boden dem gehören, der arbeitet. (Gro ß?k Beifall.) Für ausgehaltene Droh, rien und Parasiten gibt eS hier keine Platz mehr. Heute entfalten wir sieg reich die Fahne deS revolutionären, durch Arbeit feiernden Ungarn. (Eljenrufe.) Wir haben die Vodenbesitzreform ge. fchaffen. ES bedarf aber jetzt deS Wer. 1eS eines arbeitenden Volkes, damit die Schöpfung bestehen bleibe. Macht sich da Volk nicht an die Arbeit, fo stürzt die ganze Schöpfung in Trümmer und begräbt das Volk, dessen Händen die Reaktion dann die fchon siegreiche Fahne entwinden wird. Wer die Republik wirklich will, wer wirklich Will, daß der Boden dem Volk gehöre, der helfe der Regierung bei ihrer schweren Arbeit. Die tatkräftigste Hilfe ist: Schaufel und Grabscheit zur Hand nehmen, sich hinter den Pflug pellen und trachten, mehr als bisher zu produzieren. DaS wichtigste ist. daß der Ackerbau fo intensiv wie möglich sei. Doch dürfe man nicht alle! vom Staate erwarten, dessen helfende Hand man wohl inmitten der Schwie, rigkeiten deS Anfangs fllylen werde, doch sei zu bedenken, daß staatliche Unter, stützung nie die lebenspendende Kraft' besitzt, wie die gegenseitige Unterstützung der Manschen. Man müsse Produktion!'. Beschaffung! und Verwertunasgenos senschaften in Leben rufen. Zustim mann.) Wenn die Leute in den sieben bürgischen Alpen und in den Tälern der Slowakei vernehmen, daß sich hier olleS geändert habe, die Besitzlosen zu Boden und Gut gekommen seien, daß die Ar Seit hier geschätzt werde, dang tperden unsere Brüder In Siebenbürgen und In der Slowakei sich nicht nach Bukarest und Prctg sehnen, wohin man sie nur ein reihen will, damit sie da! Einkommen dee SroßarundbksiKkr und Kapitalisten mehren l,;lfen. und sie werden fagen, daß sie UW.t Diene de rumänischen, noch U1 tschechischen oder serbischen Jmperia llr.z und Kapitalismus fein wollen. iSlienrufe.) Luch wir fuhr der Stiften: fort sind im Begriff, einen S:?d'runs?Z!'S 1 unkrnthm'n: wir wolle daS Reich der Arbeit und der Freiheit, diese hehre Imperium, grün den. Weiß fei unsere Fahne und unsere Waffen seien nicht Flinte und Handgra nate, sondern Grabscheit und Schaufel. Mit diesen Waffen wollen wir kämpfen und siegen und dem Begriffe dc Pa triotismuS einen neuen Inhalt geben. Ich als provisorischer Präsident der Re. publik fordert von dem Volke deS Lan d, daß eS feine Arbeit und seinen Schweiß hergebe. Die aus einfachen- Bauern bestehe Menge rief wie ein Mann: Wir geben es! Nach einer Ansprache de Minister. Präsidenten Berinkey nahm Ackerbaumi nister Buza da Wort und bediente sich deS Bildes, bisher sei der Schild der Heiligkeit deö Privateigentums über die größte Ungerechtigkeit schirmend gehal. ten worden. Die Negierung zeige aber, daß sie sich an der sogenannten Heiligkeit deS PrivatbesitzeZ bergreife und dafür sorge, daß niemand Taufende von Joch besitze, solange im Schnxiße ihre! An. acsichts arbeitende Bauen, keinen Schritt breit Bodenbesitz haben. Die Regierung wolle niemandes Besitz gewaltsam weg, nehmen, sondern ihn kaufen. Wer wen! er als zweihundert Joch Hai. an dessen Besitz wird nicht gerührt, die Regierung wolle nur. daß der ungarische Boden, der bisher die ausgehaltene Mätresse der Großgrundbesitzer war. don nun an die getreue Ehegenossin der Bodenlosen sei. (Eljenrufe.) Es gereiche dem Minister zu großer Freude, die Bodenaufteilung infolge deS Willen Michael Karo, lyis gerade hier zu beginnen. (Eljen. rufe.) Staatssekretär Csizmadia forderte zur Mehrproduktion und zur Genossen, schaftlichfeit auf. dann erläuterte Staatssekretär JuliuS Racz. in welcher Reihenfolge laut deZ Gesetzes die Auf teilung des Bodens unter die Anspruchs, berechtigten erfolgen werde. Hierauf wurde W symbolische Registrierung der Bewerber vorgenommen und Präsident Karolyi trug eigenhändig die Anmel dung deS invaliden Soldaten Johann Antal als erste ein. Antal. der bisher Erdarbeiter deö Egrrer Erzbistums war. sagte auf die gestellten Fragen aus. daß er 20 Jahre alt sei. drei Kinder habe, Boden und HauS jedoch, nicht be. sitze. Für den ihm zukommenden Bo. denbesitz könne er vorläufig nichts be zahlen. Sodann sprach der Minister für Po pularwirtschaft Stefan Szabo zu den Versammelten und hob hervor, daß die sozialdemokratische, die Karolyi, die ra dikale und die Kleinwirtepartei in schön, sicr Eintracht bemüht seien, in diesen schweren Zeiten Ordnung im Lande zu halten. Die Worte des Ministers ttmr den mit großem Beifall und lebhafter Zustimmung begleitet. Es folgte hierauf die Einrammung deS ersten symbolischen GrenzpfahleS. worauf die Feier mit der Absingung deS HimmuZ fein Ende erreichte. Im Tabakmagazin der Gemeinde folgte sodann ein Festessen, in dessen Verlauf Präsident Karolyi seiner Freude darüber Ausdruck verlieh, daß die Ver treter der bodenbebauenden und geroerb lichen Arbeiterschaft hier vertreten seien. Er benützte die Gelegenheit, um einen der Fübrer der sozialdemokratischen Partei. Ernst Garami. herzlich zu be grüßen. (Großer Beifall und ApplauS.) ES sei nicht bloß das Werk der bürger lichen Gesellschaft, daß eS gelungen fei. dem Volke zu Bodenbesitz zu verhelfen, sondern zu einem großen Teile auch ein Werk der sozialdemokratischen Partei, die redlich ihren Anteil an den Kämpfen genommen habe. Der Präsident forderte daS Volk auf, Vertrauen zu der sozial demokratischen Partei zu haben, ebenso wie zu den bürgerlichen revolutionären Parteien. (Elienrufe.) Handelsminister Ernst Garamk erwi derte. die Revolution der Stadt habe ihre Pflicht geaenilber der landwiri sckiafttnibenden Bevölkerung getan, nun möae diese ibre Pflicht gegenüber dem Volke der Stadt erfüllen.. Es möge den Landwirten stets im Sinne bleiben, daß sie Brüder in der Stadt wohnen haben und sie lasse keinen Keil zwischen sich treiben, sondern denke sietS liebevoll an ibre in der Stadt lömpfenden Proleta rierbrllder. Vertrauensstellung. Kunde: Den dicken Gesellen habt ihr schon so viele Jahre! Der hat wohl eine Vertrauensstellung bei euch?" Schlächterssöhnchen: .Jawohl.' Der hilft dem Vater Wurst' machen!' Ei Bocativus. Junge Frau: .Aber. Karl. Du hast mir immer gesagt, da WrtshauSlehen sei Dir schließlich verhaßt gewesen und Du habest die Kameraden um ihr Heim immer beneidet und nun gehst Du doch Z die Kneipe!" Mann: LiedeS Frauchen, ,nur um mir 'mal wieder meine fetzigen Glück! fg recht bewußt zu werden!" Variante. .Herr Doktor, darf ich Sie auf heute abend zu einem Gläschen Punsch ein. laden?" .Gnädige Frau. Ihr Punsch ist mir Befehl!" Zeitgkmiiß. .Schauderhafte Zeilen! Verlust über Verlust!" .Sind Sie ketroffenl' x .Und wie! Ich habe 80.000 Mark verloren und wa! da! Schimmste ist davon waren 100 Mark mein eigene! Geld!" EZ wird von seinem Jäaer mehr ge flunkert; als vom Mädchenjäer. Der große Streik in Drlin agcblatt. 9. Mür,,) Der Groß.Bcrliner Generalstreik hat seinen formellen Abschluß gefunden, ober die Streikwo'che wird noch auf lange Zeit hlnau in vieler Beziehung nachWirten. So diel auch Berlin bereits unter dem Kriege und feinem verwüstenden Folge erfcheinungen zu leiden hatte, fo hat sich doch nie zuvor der Terror in gleicher Weise unverhüllt gezeigt, wie diesmal. Selbst die Spartacuk . Woche verblaßt gegen über den Gemalttaten dieser Tage. Auch wer sich gewöhnt hat. den Dingen nach Möglichkeit mit objektiver Ruhe gegen, überzustehen, wurde erschüttert und ab gestoßen durch die verbrecherische Leicht fcrtigkeit, in der mit der wirtschaftlichen Ezistenz und dem Leben von unschuldi gen Einwohnern gespielt wurde. Den Gipfel in diefcr Beziehung bildete der am Donnerstag von den verbündeten Kommunisten und Unabhängigen in der Volksversammlung der Arbciterräte ge faßte Beschluß, der Reichshauptstadt auch noch Wasser und GaS abzusperren. Diese Brutalität hatte dann freilich nicht gerade die Folgen, die von den Unab hängigen und ihren spartacistischen Ge nossen erhofft worden war. Die Mehr heitssozialdemokratie, die allzulange ge schwankt und gezaudert hatte, mußte nun einsehen, daß jede weitere Nachgie bigkeit zur Sclbstvernichtung führen würde, und auch die Generalkommission der Gewerkschaften empfahl nun den so fertigen Abschluß deS Streiks. Nur kam diese Einkehr undUmkehr erst, a'S ohne hin der Generalstreik vor feinem offen kundigen Zusammenbruch stand. Wer die Sitzungen des Groß-Berliner Arbeiterrats mitgemacht hat. sah sich einer ziel, und planlosen Leidenschaft lichkeit gegenüber, ie von Tag zu Tag stärker anwuchs. Ein ungeheures Maß von Verbitterung hatte sich nicht blos bei den Anhängern der Unabhängigkeitspar, tei, fondern auch bei einem nicht uner hcblichen Teil der Mehrheitssozialdemo kratie angesammelt. Man glaubte sich don der Reichsregierung, die doch in ihrem Kern selbst auf proletarischem Boden steht, verraten. Es ist eine not wendige Wirkung des verhängnisvollen Entschlusses, d!r Nationalversammlung und die Reichsregierung nach Weimar zu verlegen, daß die leitenden Personen über die Stimmung der Berliner Ar beiterbevölkcrung nicht genügend unter richtet waren, oder doch darüber hinweg gehen zu können glaubten. Vielleicht hätten rechtzeitige Zugeständnisse an daS Rätesystem die Stimmung verbessert, denn es unterliegt keinem Zweifel, daß die Arbeiterräte glaubten, die Reichsre gierung wolle sie völlig beiseite schieben. Das war, wie sich gezeigt hat, nicht der Fall. ' Aber die Unabhängigen werden trotz der großen und wichtigen Zuge sländnisse, die von der Regierung ge macht wurden, natürlich nicht abrüsten wollen. Das zeigte fchon die Rede, die daS unabhängige Lollzugsratsmitglicd Däumig am Freitag gehalten hat. Er empfahl den Verzicht auf die Weiterfüh rung deS Streiks, aber er sprach zugleich von den immer erneuten Streikwellen, die der jetzigen Welle folgen müßten. Dabei waren die Füße derer, die auck, über die Unabhängigen hinwegschreiteit werden, schon vor der Tür. Die Kom munisten haben eigentlich erst in dieser Streikwoche sich in der Sitzung der Groß-Berlincr Arbeiterräte zur Geltung zu bringen vermocht. Bis dahin wur den sie kaum beachtet. Jetzt aber wurde niemand aufmerksamer angehört, als der jeweilige Sprecher der kommunistischen Fraktion. Und als derselbe Herr Däu rnifl, der die sich unaufhörlich folgenden Streikwellen ankündigte, davon sprach, daß er im Kampf um die Rechte des Proletariats alt und grau geworden fei, rief ihm ein Kommunist zu: Bei uns ist die Jugend!" Für diese Richtung ist die Demokratie in jeder Form erledigt. Die Berliner Kommunisten, denken nicht daran, mit dem Stimmzettel kämpsen zu wollen. Ihnen ist eS ausschließlich um die politische Macht zu tun, und sie hei ßen jedes Mittel willkommen, um zu dieser Macht zu gelangen. Das wollen vorläufig auch die extremsten Führer der Unabhängigen noch nicht mitmachen. Auch Herr Däumig sieht zwar in dem Rätesystem nach russischem Muster fein Ideal, aber er will die russische Methode wenigstens nicht in aller Form anerken nen. Die Kommunisten sehen in der deutschen Methode ein lächerliches Vor urteil, das beseitigt werden muß. Und zwar nicht aus Verstandsgründen, aber auS Gefühlsgründen fpendct ihnen für folche Auffassung ein erheblicher Teil der Unabhängigen Beifäll. Dabei ist e! den meisten Unabhängi gen mit ihrer Entrüstung über die Pllln derungen und Räubereien des licht scheuen Gcsindels, daS sich in der Streik Woche so erfolgreich betätigte, gewiß ernst, und sie setzen sich nur mit ihrer eigenen Entrüstung in Widerspruch, in dem sie der Regierung die militärischen Mittel nehmen wollen, mit denen allein dem lichtscheuen Gesinde! entgegengetre ten weiden kann. Die meisten dieser Arbeitcrräte sind persönlich durchaus ehrenwerte Menschen, und sie wlirden eS mit vollem Recht zurückweisen, mit sol chem Janhagel auch nur in die entfern teste Beziehung gebracht zu werden. Der Berliner Arbeiter, er mag so radikal sein wie er will, ist noch derselbe gutmütige und anstandig denkende Mensch gcblie den, der er Immer war. Aber er glaubt, Ursache zu einer grenzenlosen Verbitte kung zu haben, und zwar gerade gegen diejenigen Minister, die bisher seine Klassengenossen waren. Und in dieser verzweifelter Seelenstimmung sucht er Schuldige, auch wo sie gar nicht sind, und er macht Verhältnisse für die Not der Zeit verantwortlich, die sich nun ein mal nicht von heute auf morgen ändern lassen. Wa! heute inen großen und leider immer wachsenden Teil der Berliner Ar beiierschaft gkgen die ruhige und klare Sprach! der Tatsachen unempfänglich von Dr. Paul Alichaett macht, da! Ist letzten Ende! nur die Kehrseite derselben Erscheinung, die sich in einer ungezügelten, betäubenden Ver gnügungSsucht breiter Schichten äußert. E! ist die bange Sorge um die Zukunft. Der Arbeiter meint mit aller Deutlich keit zu sehen, daß unser wirtschaftliches Leben dem vollen Ruin entgegengeht, und er glaubt nicht mehr an einen neuen Aufschwung. .ES hilft ja doch alleS nichts, wir gehen ja doch zugrunde," daS wurde mir in diesen Tagen immer wie. der gesagt. Und wenn man die obge zehrten Gestalten auf den Straßen sieht, die müden Frauen, die schwächlichen Kinder, denen die Unterernährung ai,S dc matten Augen blickt, dann hat man wenigstens einen Teil der Erklärung für diefe Stimmung der Verzweiflung. WaS wir heute durchmachen, das ist zum guten Teil nicht! anderes als eine Hu, gerpsychose, von der nicht einzelne allein, sondern die Masse der städtischen Bcvöl kerung heimgesucht wird. Deshalb hcl fen in diesem Falle auch die schönsten Reden eine! Cicero und Mirabeau nichts, sondern, wie Heine sagt, nur die Suppenlogik mit Knödelgründen und die Göttingerwurstzitate. Hätte die Entente auch nur die leiseste Spur, nicht einmal von der Menschlichkeit, aber we nigstcnS von Psychologischer Einsil)t, dann müßte sie sich längst gesagt haben, auf welche Weise sie dieser bolschewisti fchcn Hungerepidemie Herr werden könnte. ' Die Reichsregierung hat versprochen, auf dem Gebiet der Lebensmittelversor gung zu tun, was in ihren Kräften steht, und besonders für die unmittelbare Ler teilung der Lebensmittel durch die Ge mcinden an die Konsumenten zu sorgen. Ob sie dadurch die Verhältnisse wirklich zu bessern in der Lage ist. muß dahin gestellt bleiben. Aber darüber muß man sich allerdings klar sein, daß es sür die Regierung gar keine ernstere Aufgabe geben kann, als die, eine unbedingt not wendige Verbesserung der Nahrungsmit telzufuhr in die Großstädte und in die Industriegebiete zu ermöglichen. Man darf sich heute nicht mehr damit trösten, daß die Bevölkerung schon mehrere Jahre unter solchen Lebensbedingungen existiert habe. Denn der anpassungs fähige Mensch mag eine Zeitlang mit der Unterernährung sich abfinden kön nen, aber auf die Dauer versagt der .Körper seinen Dienst. Und wenn die Regierung auf der einen Seite die durch aus notwendige Ruhe und Ordnung in den Großstädten mit allen ihr zu Gebote stehenden Machtmitteln aufrecht zu er. halten bemüht sei muß. so ist es erst recht ihre Pflicht, auch dafür zu sorgen, daß das Land in der Ernährung der großstädtischen Bevölkerung seine Pflicht in vollem Umfange erfüllt. Wenn ir, gcnd etwas die Massen erbittern mußte, so war es die Ankündigung der Agra ricr, daß sie streiken, würden, um die Großstädte zu bestrafen. . Solchen vn Verantwortlichen Drohungen gegenüber sind die schärfste Abwchrmittel am Platze. Ebenso aber kann den arbeiten.de Massen gar nicht eindringlich genug zu Gemüte geführt, werden, daß alles ge, schieht und getan wird, um ihren wir! schaftlichen Forderungen gerecht zu wer. den, soweit es sich mit den demokrati schen Grundlagen des Staats verträgt. ES ist eine Tatsache, die zu verschleiern keinen Zweck hat. daß durch die Konzcs sionen der Scheidemannschen Regierung die Reichsverfassung eine Drehung nach der Seite des Rätesystems erfahren hat. Die Vergesellschaftung der dafür reifen Betriebe ist nicht mehr eine allgemeine Verheißung, sondern sie beginnt bereits sich zu verwirklichen. Und hier ist den Arbeitern und ihren Räten eine positive Aufgabe gestellt, die ihnen wenigstens wieder eine Hoffnung eröffnet, aus dem Elend dieser Zeit allmählich herauszu gelangen. Deshalb ist eö auch dringend nötig, dem am 26. März zufammentre tenden allgemeinen Rätekongreß die Möglichkeit zu nützlicher Arbeit zu die ten. Hier können die Regierung und hier können die Arbeiterräte zeigen, daß sie eS mit der Erneuerung unserer Wirt schaftlichen Verhältnisse ernst meinen. Die notwendige Voraussehung für solche Reformarbeit ist allerdings, daß nicht immer eine neue Streikwelle der anderen folgt, sondern daß endlich mit den Streikkämpfen, die heute sinnlos sind. Schluß gemacht wird. Denn eins ist klar: e! gibt aus die Dauer nur einen Weg. um wieder zu menschenwürdigen Verhältnissen zu gelangen: den Weg der Arbeit. Lehrzeit der Freiheit. Von Paul Block. Ei scheint, daß den Deutschen nichts erspart bleibt in der harten Schule, die das Volk für die Freiheit reif machen foll. Keine Enttäuschung, keine Würde losigkeit. keine Narrhett. keine Gewalttat. Vor Bürgerkampf zur Straßenschlacht, vom Demonstrationszug b!S zum Gene ralstreik; welch ein trauriger Kursus in der Entwicklungsgeschichte menschlicher Verblendung! Beschämt hocken wir weißköpsigen Idealisten In unseren Ecken, die wir im Novembersturm de! letzten KriegsiahreS daS Heranbrausen einer neuen Zeit deut fchen FreiheitsemPfindenS zu spüren glaubten. Statt der Einigkeit eines er lösten Volke! da! alte Parteiengezänk in neuer, durch Bosheit und Wahnsinn der gi steter Kampfart, statt befruchtender Jdcenfaat die alle künstliche Gedanken düngung durch vermoderte Programme, statt de! Aufschwungs zum bewußten Willen höherer Menschlichkeit ein jäher Absturz in die stinkende Tiefe niedrigster Instinkte. Welch eine tragische, hoffnungslose Woche war die erste Woche de! Früh. linaZmondek, deS durch Erinnerung ge beiligte Mar,! Ei Generalstreik ebne Zweck, ohne Verstand, ohne Einigkeit, von vornherein n keinem anderen Erfolg Werlin. . bestimmt, als zu schärferer Qual der ohnehin schon gequälten Bürgerschaft! Straßenkrieg mit Minenmerfern und Flugzcugbombcn; Plünderung und Ler brechen unter der Maske der Freiheit; und In allem Elend, in allem Blut und Ekel immer von neuem daS alte Gezänk und Gebelfer, wer eS mit dem anderen am besten meine, und welcher Weg gm sichersten zur Befreiung der Menschheit führe. Nun, etwaS klüger sind wir ge. worden, wir Geschundenen, die wir jetzt am eigenen Leibe die Weisheit deS alten Menander erproben müssen. Wir wissen wenigsten!, daß eS auf dem Wege deS Spartakus nicht weiter geht, und daß die Verblendeten, die ein unglückliches Volk dadurch beglücken wollen, daß sie eS vernichten, immer mehr an Boden verlieren. Und wir haben, als wir diese Erkenntnis erwarben, gleichzeitig uns selbst prüfen können, wie weit wir in der Entbehrung der holden Gewohnheit, die wir mit dem falschen Sammelwort Kul tur bezeichnen, zu gelangen vermögen. Der Großstadtmensch ohne Telephon, ohne Zeitung, ohne Straßenbahn, ohne Briefe, für einige Stunden sogar ohne Licht und Wasser! Wir bequemen Leute, die wir uns darin geübt haben, einen Teil unserer täglichen Last gegen billige Vergütung auf andere obzuwäl. zen. ganz auf uns selbst angewiesen, in einer Zeit, die jeden gegen den anderen treibt! Und dabei das stechende Gefühl für den Bürger, der sich bisher doch für einen leidlich anständigen Menschen ge. halten hat: eS geht gegen dich, die Masse will dir an den Kragen, du bist der Un glückliche, gegen den der Mob aufge putscht wird. Wie fand der Berliner, der ohne Kenntnis der Lage, ohne die Möglichkeit der Information, am Mor gen den Weg zur Arbeit antrete mußte, immer gefaßt darauf. Unangenehmes und Gefährliches zu erfahren oder zu erleben wie fand dieser verwöhnte und kraklige Berliner sich in die Situa tion? Nun, er bewies wieder einmal, daß er neben manchen weniger erfreulichen Eigenschaften eine besitzt, die im Le benskamps nicht ohne Wert ist: er läßt sich nicht verblüffen. Die Schwierigkeit des Verkehrs wurde am leichtesten über wunden: durch' Hunderte von improvi. sierten Omnibussen, die rasch entschlos sene Spekulanten aus allen möglichen Bebikeln geschaffen hatten, durch Auto mobile und Equipagen, deren Kosten von eilig gebildeten Gesellschaften mit auf eine Fahrt beschränkter Haltung bcstrit ten wurden, durch Zwciräder aller Kon struUionen fogar eines der alten, ho hen Rennräder spulte jeden Moraen im Westen, ein Gespenst aus friedlicher Zeit!, oder, was schließlich das Sichersie und in jedem Fall das Geslln beste war, durch einen kräftigen Marsch zu Fuß. Schwerer zu entbehren war schon das Telephon. Da sah mancher ein, daß er sich mit Unrecht für einen Weltweisen gehalten hatte, der ohne diese ncrvenpeiischende Erfindung viel besser fertigwcrden könnte. Die Frauen In den Vororten warteten ängstlich auf Nachricht von den Gatten in dem ge fährdeten Zentrum der Stadt, jede Ver fpätung, deren Erklärung unmöglich war, bedeutete Stunden der Aufregung und alle, die davon leben müssen, daß sie über die Ereignisse des Tages unterrich. tet werden, Geschäftsleute, Fabrikanten, Schriftsteller, waren am Strand einer wüsten, vom wilden Zeitmeer umbrau sien Insel auf's Trockene gesetzt. Im merhin: es ließ sich ertragen. Die Men fchen entdeckten, daß sich mit einigem Zeitverlust Erkundigungen auch zu Fuß einziehen ließen und dieser halb schon vergessene Brauch brachte sogar einige! Erfreuliche wieder aus dem Schutt be grabener Zeit hervor. Menschen fanden sich wieder zueinander: wer die Mühe des Weges zu einem guten Freunde nicht scheute, zeigte damit an. daß er es ehr. licher meine, als sonst die flüchtige An frage von Telephon zu Telephon erraten ließ. Wärmere Empfindung, seit langem schon mißtrauisch geartet, kam wieder zur Geltung. Dadurch, daß einer sich um den Freund oder um eine Sache per sönlich bemühen mußte, leinte er ab schätzen, wieviel ihm Freund oder Sache wert gewesen. Und wer das Los hat. täglich zu Dutzenden Malen durch den Fernsprecher von neugierigen und gleich, gültigen Fragen mit Nicht immer er wünschte Vertrauen beehrt zu werden, empfand sogar diese Telephonfericn als eine Schonzeit für die Nerven eine Schonung, die allerdings sich rasch ins Gegenteil verkehrte, als zu den Fenstern der verschlossenen Häuser die Sendboten erzwungener Stille, flatterten: die Ge rllchte. , Niemand wußte was vorging: viele fabelten, olle rieten herum. Gefahr wurde in ' Untergang umgedeutet, Schreckliches zu Tod und Verderben ge steigert. Da faßen wir. gewöhnt, an jedem Morgen in der Zeitung zu lesen, was in der Welt geschehen war. und hat ten keine Ahnung davon, was ein paar Stadtviertel weiter neben uns' sich ereig nete. Wir wußten nur, daß irgendwo in oer Nachbarschaft Hauscrmauern ein stürzten, von Kanonenkugeln zusammen geworfen, daß Menschen sich blutend und schreiend auf dem Straßenpflaster wälzten, daß Diebstabl und Mord durch die nachtduntlen Gassen schlichen. Und alles, waS wir ahnten, wuchs schatten boft auf in Riesengröße, Gespenster der Furcht, die un! Menschen vor jedem Un erwarteten packt. Nun erst merkten wir. wie sehr wir Sklaven de! Hcrge brachten geworden sind, unfähig, unan gelehnt auf eigenen Füßen zu stehen und ohne Weisung un! im Leben zurechtzu finden. Die oft geschmähte, gern ver kannte Allerweltsfreundin, die Zeitung, fehlte un! mehr als Bequemlichkeit und LeibeSnotdurft. Wir waren"e! gewohnt, daß sie unt dienstfertig an jedem Mor gen Augen und Ohren schärfte, un! Stoff zu Gespräch und Nachdenken her. ontrilg-, und mußten nun herumlaiifen, eine Kape über dem Koxf, die ur.z mit Indusirielle Woorlmkiur. ' Von DixlomHng. Steinhaus. Vor einiger Zeit war in dem Mahn ruf .Um Tod und Leben der deutschen Volkswirtschaft" darauf hingewiesen worden, daß die Kultivierung der unge Heuren Moor und Heideflächen Deutsch land! großen Massen von Arbeitslosen fruchtbringende Arbeit geben könnte. Die'Moorfläch'n Deutschland! werden auf 2.3 bis 2,5 Millionen Hektar ge schätzt, die anderen Ocdländereien Preu ßens allein auf 1.3 Millionen Hektar. Wenn man demgegenüber den Flächen Inhalt von Togo mit 8,7 Millionen Hck tar, den der Samoainfeln mit fogar nur 275,000 Hektar gegenüberstellt, kann man ermessen, welche Bedeutung die Ausnutzung dieser Flächen gerade in unseren Zeiten für Deutschland hat. Mo sind zusammenhängend mehr oder weniger große Lagerstätten von Tors, des Produktes eines chemischen ZersetzungsvorgangcS, bei de.n sich au Ueberesten abgestorbener Pflanzen Torf bildet, ein Vorgang der sich noch heute in der Natur abspielt. Je nach dem Fortschritt dieses Zeriegungsoorganges unterscheidet man Niedermoore, die zum i.. rf y.i Cff -! V . (.4.V. ?eil wenigstens ais ichiecyie Wei tuu h,irtMmft!isfi iisnukbar sind. Ueber gangs und schließlich Hochmoore, die sür Landwirtschaft und Siedelung ohne N',ivi-ttn nbrnuckibarcn. mächtigen. weit ausgedehnten Torflager, deren obere Schicht der weitze Ä.orr. oeren ,i tere Schicht der Spccktorf. oder schwar zer Torf bildet. Die Kultivierung und Urbarmachung der Moore wird seit aliersher geübt. Die Resultate, die Holr.d durch die Fchn. OnftiiT Mnet Moore er. iuuu jn. I" . zielt hat. wo aus öden Flachen vluhen. des mit Siedelungcn veoeaies x,anu c sff.n tnnrh firS bekannt. In dem letzten Jahrzehnt haben sich auch die deutschen Kre-e mir oer tfrage vcr moorkultur intensiv besaßt. Es handelt sich nicht nur darum. Ackerland, sondern auch Siedelungsland zu gewinnen, aus dem im Gegensatz zu der sonst üblichen Kultivierung Käufer, ohne der Gefahr ,a m,krlins niif dem schwankenden Vk3 l ' ' , Boden ausgesetzt zu sein, gebaut werde können. Um die Äiooriunur riq in großem Maßstabe durchzuführen, hat man zu technischen Mitteln gegriffen, die vor allem auch nne Verwertung deS Torfes ermöglichen. Als Brennstoff Wird Torf fchon feit jeher in beschrank, tem Maße verwendet. Einer Verwen. dung im großen stand und steht die Transportfrage entgegen. 11 liegt nun nahe. daß. wenn de: Transport deS Tor fcs unwirtschaftlich erscheint, ähnlich wie bei den Braukohlenlagern In letzter Zeit. Elektrizität durch die Verbrennung deS Torfes an der Gewinnungsstelle erzeugt wird und daß dann die elektrische Ener gie in Hochspannungsleitungen bis an die Verwendungsstcllen übertragen wird. Außerdem findet dann die elektrische Energie bei der Gewinnung des Torfes und 'der Kultivierung des Hochmoores selbst an Ort und Stelle ausgedehnte Verwendung. Eine folche Anlage ist bereits vor eini gen Jahren im Wicsmoor in OstfrieS land geschaffen und hat den Beweis ihrer Lebensfähigkeit und Vortrefflich keit gebracht. Es werden dort 6220 Hek tar Hochmoor kultiviert und außerdem elektrische Energie von 5400 Pferdekrä'f kcn in drei Turbogeneratoren erzeugt. Die elektrische Energie wird vom Wies moor durch Fernleitungen bis nach Leer, Emden, Oldenburg und Rüstringen bei 20.000 Volt Spannung übertragen. Die Kultivierung spielt sich in der Weise ab, daß daS Moor durch Kanäle, Gra ben und Wege in einzelne Kolonate von 510 Hektar Größe neteilt wird und so mit Hilfe von Drainröhren entwässert wird. Die entwässerten Flächen können direkt, ohne das vorher der Lrenntorf abgetrocknet wird, nach 1 h Jahr ge pflügt, gewalzt, geeggt loerden. Alle diese Arbeiten werden maschinell auf elektrischem Wege durchgeführt. Der aus dem Bau der Kanäle usw. gewonnene Torf genügt, um das Werk 2030 Jahre zu betreiben, während der auf der ganzen Fläche vorhandene Brcnntors für 450 Jahre ausreicht. Um den Brenn torf zu gewinnen, wird zuerst die oberste Schicht, der weiße Moortorf, der als Torfsircu verwendet werden kann, von Hand abgegraben und dann der Bnn:t torf mit elektrisch betriebenen Baggern abgestochen. Die flachen Törfbrucken werden dann von H nd oberflächlich vor geschnitten, später rochmal! mit elektrisch betriebenen Schneidemaschinen In Soden geschnitten und In Haufen geschichtet. Diese Haufen läßt ma" dann an der Luft trocknen, bis sie einen Wassergehalt von 2320 Proz. haben, worauf sie mit Vcnzin-Lokomotiver Im Kraftwerk be fördert werden, um entweder fofort un. unheimlichem Dunkel don dem Leben abschloß, das wir doch leben mußten. Das war das Schlimmste: den Weg im Dunkel tasten. Und nun? Wird es nun genug sein mit diesem harten Lchrkursug der Frei heil? Wird nun genug Blut geflossen fein? Wird endlich, endlich Besinnung aufdämmern? Niemand kann eS vor aussagen. Niemand kann nach so vielen, verlogenen und verlachten Propheten Worten ausstehen und sagen, ctzt wird e! zu 6nde fein und eine andre, eine bessere Zeit beginnt. Nur das eine em pfinden wir immer sicherer, wir, die wir unser Volk ebenso herzlich lieben, wie die Freiheit: 'kommt noch einmal, zum dritten Male, eine blutige Welle der Empörung über un!. dang schwemmt sie mit unserem letzten Besitz auch unsere letzte Hosfnung hinweg, die Hoffnung auf die Gesundheit und ie Vernunft unseres Volkes. An uns ollen ist es. an jedem auf seinem Platz, dafür zu arbeiten und zu leben., daß fg Furchtbare! nicht ge Icheyc. Der erste Liebhaber eirer Bühne Ist dick niemals bei einer Frau, die sich In ihn verliebt. , ter denWasserröhrenkesseln im Kraft werk verteuert oder in Miete,; af rat aufgestapelt zu werden. Bei dem Bau und Betrieb de! Kraftwerke wa, eine Fülle von schwierigen technischen Einzelsragc zu beachten, die alle eine befriedigende Lösunz ge,unden haben. Eine zweite noch mehr versprechende industrielle Methode d , Moorausnutzung ist das von Frank und Caro ungebene Vergasungsverfabre" deS .otsc!. wo durch nicht nur elektrische Energie, son dern auch Dllngemittc. in großen Men. gen gewonnen werden. Nach der We thode, die zuerst von Mond bei der Ber gasung von Kohle angewendet wurde, wird der Torf in Generatoren, daS sind schachtähnliche Oefcn. der Einwirkung von Luft und Wasserdampf unterworfen. Die Torfsubstanz wird dabei in tia mit Teer verunreinigtes Ga umgewandelt, daS nach Reinigung von den Teernebcl direkt i Gasmotoren zur Krafterzeu gung oder als Heizga! von großer Heiz kraft verwendet werden kann. Wichtig ist dabei, daß zu diesem Verfahren Tors mit einem Wassergehalt big zu 60 Pro zent auch in grasiger Form verwendet wird, der da ganze Jahr ZS zum Ein treten von EiS gewonnen werden kann. Der Torf enthält aber auch Stickstoff in organischer Form, der durch den Wasser dampf in Ammoniak, neS wichtigen Düngemittels, Verwendung findet. Eine Tonne trockener Torfsubstanz gibt bei einem Stickstoffgehalt von 1 Prozent 40 Kilogramm, bei einem Stickstoffge halt von 2 Prozent 80 Kilogramm An moniak und liefert außerdem noch so viel Kraftgas. daß mit ihm 900 elektrifche effektive Pferdekraftstunden erzeugt wer. den können. Bei der Wichtigkeit der künstlichen Düngung kann uns dieses Verfahre, wie die Luftstickstöffverfah. len, dazu helfen, uns von den Zufuhrren. des chilenischen Salpeters unabhängige? zu machen. Er arbeitet bereits nach dem Frankfchen Verfahren im Sckzweger Moor bei Osnabrück ein Werk don 3000 Pferdestärken, daö unier anderem auch elektrische Energie für die Stadt Osna. brück mit 30.000 Volt liefert. Das Ver. : fahren eignet sich nur zur Ausbeutung in großem Maßstabe. Industrien, die nicht nur elektrische Energie, sondern auch hochwertige Heizgase von guter Qualität nötig haben, wie E!sen?rzeu gungs und Verarbeikungsinduflrien, elektrotechnische Werke, rmsiden sich mit, Vorteil in der Nähe solcher Torfwerke niederlassen. Die elektrische Energie kann auch selbst in der Landwirtschaft und für Bauzwecke Verwendung finden und so die wichtige Frage der Kohlen crsparnis mit losen helfen. Jedenfalls sehen wir, daß die Kultivierung der Hochmoore nicht nur direkt durch Ik Vergrößerung des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens, sondern auch indirelt durch die industrielle Ausnutzung der , Torflager für die Volks und Ernäh rungswirtschaft von ungeheurer Scdui tung ist. . - . Der Scheckverkehr. Betrachtungen über daS geldlofe - Grld". Wie herrlich, wen man einen zeit raubenden Besuch nicht zu wache braucht, weil man die Sache durch in kurzes Telefongespräch ebenso gut er ledigen kann! Und so kommt mir auch der Scheck Verkehr vor : ...ich telephoniere; daS ist ein .be fuchsloser Besuch"! ...ich zahle durch einen Scheck; der ist .geldloses Geld"! An einem Fernsprecher kann nur immer 'ein Gespräch stattfinden. Z'xt Zahl der Ferngespräche, die der Inhaber dieses inen Apparate täglich erledigen kann, ist mithin eine begrenzte. Und deshalb halten große Geschäftshäuser sich viel! Telephone und ei .Switch board". Auf ein einziges Scheckkonto der konnten Millionen. Milliarden, ja sogar Millionen von Milliarde aa einem ein zigen Tage überwiesen werden, hier bietet sich wirklich eine unbegrenzte Möglichkeit". '! DaS Letztere wußte die beiden Office boyS noch nicht. . Prüfend betrachten sie sich den Brief, bogen der Konkurrenzfirma und kiti sieren dessen Aufdruck. ' . .Scheint keia großes HauS z fein!" meint der eine naferümpfevd. .... sie haben aber doch acht der schieden Telephon Nummern V wirft der andere ein. - .Da fchon! Aber bloß e! einzlgeZ Scheck-Konto!" Zwar: daS Geld wurde weniger wert im Krieg, weil feint Kaufkraft gerlrge wurde. Aber wer deine Arbeit entlohnt, zzh't dir ja heute auch mehr als früher. Wenn wer zu sparen versteht, liegt die Sache so: - Früher verdienke er viertausend Dollar im Jahr; fparte er zehn Prozent, fo hatte er jährlich vierhundert Dollar übrig. Heute nehmen dir an verdient er achttausend Dollar. Spart er da von zehn Prozent, so hat er jährlich das Doppelte dek früher Ersparten übrig. .Nein", sagte der alte Lote der mir ein C.O.D..Packet brachte. .Scheck! darf ich nicht i Zahlung nehmen, hat mir mein Chef ausdrücklich gesazt." .Wann hat er e! gesagt?" soisch'.e ich. .Vor fünfundzwanz-g Jshren, wie ich eingetreten bin. Seither hab' ich jhZ nicht wieder gejisgi