Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 26, 1919, Page 5, Image 5

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    Seite 6 Tägliche Omaha Tribüne-Samstag, den 26. April 1910".
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r
's
3
Chinesen liber wilsons
Verhalten erfreu
. Paris, 26. April. it Juso
Slawen in Paris stehen mit ihrer
Ftcitöc über den von dem Prastdcmcn
Wilsün eingenommenen Standpun
nicht allein da; auch die chinesischen
- Tclegaten begrüßen das Verhalten
des Präsidenten nnt großer Genüge
tuung, glaubend, daß Herr Wilson
. bet den Ansprüchen der Japaner au
die Schantung Halbinsel denselben
Standpunkt einnehmen wird, wie er
es Italien gegenüber bei der Imme
Frage tut. Tiefer Anficht sind nicht
nur die Chinesen, sondern alle iibn
gen Tclcgatcn. Selbst die, Japaner
sind der Ansicht, das; Wilson ihre
Ansprüche nicht bcruckttchtigcn wer
, de, und daß ihnen wohl nichts an
ders übrig bleiben wird, als dem
Beispiel der Italiener zu folgen und
s.ch von der ifonferenz zurückzuzie
hen, sollten sie auf ihren Fordcrunl
gen bestehen. ,
Forderungen der
franz. Soziallftei
Paris. 26. April. Ter franzo.
fische SozialiskcnkongrcK hat von der
Regierung die Einziehung aller
übcrmäkigen Uriegögcwinne und die
Erhebung von Sondersteuern von al
len reichen Geschäftsbetrieben, !Zi
' naiizinonopolen. Händlern in Li
z-ilswaren, Eisenbahnen, Banken,
Bergwerken und anderen großen
llnternchmcn, die Herabsetzung der
Arbeitszeit und die Festsetzung eines
Mliidettlohncs. sowie strengen Schutz
.für Mütter und Kinder gefordert.
Ter schwedische Sozialist Branting
erinnerte de Kongresiteilnehmer an
die Ergebnisse des Bolschewismus in
Riisflaiid, vor dein er criytlich warn
ic. da er kein Fortschritt sei, sondern
wirtschaftliche Zersetzung. ' Elend
und Hungersnot bedeute eine Ver
neinung des SozialismuS. Die Ekü
Wicklung der Demokratie solle viel,
mehr das Bestreben des Sozialiömuö
lein. Der Kongreß fordcte die Vel
fetzung der Leiche des im Juli 1914
ermordeten Schriftführers Jean
aurez un Pantheon.
vankgarantiegefetz
In Nebraska
Die Gesetzgeber NebraskaS täten
besser daran, wenn sie die Absicht,
öas Bankgarantiegesetz zu andern
aufgaben. Statistiken des Schatz
amtes würden die Herren übcrzeu
gen, wenn sie sie lesen würden. In
den letzten IS-Monaten sind nur
zwei Nationall'anken ' geschlossen
worden, dafür aber 50 Staatsban
keit.- Hätten die letzteren eine 3a
rantie gehabt, wie in Nebraska,
dann würde bie- Sache nicht
schlimm fcm. Das ist auch der
Grund, dak man in Bundeskreilen
ernstlich an ein Äundcsgaranticge
fetz denkt.
Amerika mag allein
Frieden fchließen
Paris, 26. April. "Die ameri
lanifchen . Vricdensbedöllmächtigten
geben zwar zu, dad sie erwarteten,
dag die italienischen Telegatn die
Friedenskonferenz verlassen wurden.
wenn sie bereit seien, die Folgen
ibres unnachgiebigen Verhaltens zu
iibernchincn. erklärten aber den Zei
tungslcutcn, das 5n solcher Schritt
seitens Italiens die Stellung der
Bcr. Staaten nicht im geringsten
berühren würde. Die amerikanischen
Telegatcn sind vorbereitet, Frieden
nuf eint gerechten Grundlage zu
lchlichen, einerlei, was. andere Lern
her tun möchten. Dies ist die erste
Andeutung, dafz Präsident Wilson
ein solches Vorgehen beabsichtigt.
Britische Zeitungen
greifen wilson an
I Onnhnn Osi Osht-ir V Ni.k
öntannicn hat der Rücktritt der ita
lionlschcn Delegation von der Frie
f denskonserenz eine Sensation er,
') regt. Die Zeiwngen greisen fast
alle Wilson weaen seiner Stellung
X nähme in der Fiume.Frage an; am
Vollsten treiben eö die Organe der
.Konservativen, und unter diesen wie
(ilit ist es der .lobe", welcher Prä.
yifü?nt Wilson beschuldigt, auf die
tFriedenödclegation diktatorisch ein.
ikVzuwirkcn.
's Beruft Euch bei Einkäufen aus
, jd'f .Tribüne".
Seid Eurer eigener
Brauer
S, eimgemachte Getränke. Weine
i,e!nb Biere, alkoholische und andere.
tUeber 1.200 Rezepte zu $2.50 por.
j. löstet versandt.
I Money Orders und Draft an.
'.enommen. Bestellungen der flici
ffifi nach erledigt.
f li!nft Vtrtrr PnKlick
Co.
,nv lUinuiu 1 u.,Uiui
iU.
n
) 0rnha, Neb.
Verantwortlichkeit
für den grohen Urieg
Paris. 26. April. Der Bericht
der Kommission für die Feststellung
sur die Verantwortlichkeit dcS Krie
geS ist den Friedenödelegaten unter
breitet worden und wird in der
Plenarsitzung am nächsten Dienstag
besprochen werden. Er enthalt vier
Kapitel. '
Auf die erste Frage: Wer ist der
annvortllch für den Krieg?" antwor
tct die Kommission, dah die volle
Verantwortlichkeit auf Deutschland
und Oestcrreich'Ungarn liegt.
Auf die zweite Frage, die lautet:
Ist während deS Krieges irgendwie
etwas geschehen, wodurch die Kriegs
rechte und Bräuche verletzt wurden?'
antwortete die Kommission, daß ihr
32 Beschuldigungen der Verletzung
der Kriegsrechte und Brauche unter
breitet worden seien. Diese Verlet
zungcn wurden ohne die Entschuld!
gung militärischer Notwendigkeit be
gangen.
Die Kommission fand mehr als
hinreichende Beweise, dasj die Zcn
tralmächte und ihre Verbündeten, die
Bulgaren und Türken, barbarische
und ungesetzliche Kricgsfuhrungsme
thodcn anwandten. Die Kommission
fordert, das eine zweite Untersuchung
angestellt werde, damit eine Liste
aller Verbrechen, die von den Deut
schcn und deren Verbündeten ver.
übt worden seien, aufgestellt werde
Im dritten Kapitel ihres Berichtes
kommt die Kommission zu dem
Schlüsse, das; alle Mitglieder der
feindlichen Strcükrafte, die bei der
Untersuchung schuldig befunden wür
den, bestraft werden müßten, selbst
wenn Mitglieder des Generalftabcs
oder noch höher gestellte Persönlich
ketten unter den Schuldigen seien.
Die folgenden ' Persönlichkeiten
sind nach dem Berichte einem Prozcs.
fe vor einem internationalen c
richtshofe zu unterwerfen:
Wilhelm Hohenzollern, der frühe
re Kaiser.
, Ferdinand, Ex König von Bul
garien.
Großadmiral von Tirpitz, Urhe
ber des rücksichtslosen Tauchboqt.
kriegsführung.
General von Bissing, der deutscher
Militärgouverncur Belgiens war.
Uirchenstiirmer
in Bamberg
Junge Leute dttlangteu, zu Ehren
Msncrs sollten die Glocken
gelautet werden.
Ter Frank. Kurier" meldet aus
Bamberg: Nach einer anläßlich der
Einäscherung Eisners von 6000 Per.
fönen besuchten Kundgebung kam es
zu schweren Ausschreitungen nigend
lcher Feldgrauer und halbwüchsiger
Burschen. Diese zogen nach der St.
Martmskirche, um gegen die Verweis
gcrung des angeordneten Glockengo
lautes zu protestieren. Die Kirche
wurde gewaltsam geöffnet und schwer
beschädigt, wob auch einige Schusse
gegen die Wohnung des Küsters ab'
gefeuert wurden. Mehrere Soldaten
begaben sich in das Innere der Kirche
und setzten die Glocken in Bewegung
Inzwischen hatten Abteilungen des
Fußart..Ncglments nnt zwei wa
chincngcwehren das Rathaus, daö
gestürmt werden sollte. besetzt. Die
Menge zog dann nach dem Tom, dem
erzbischöflichen Palast und der Klo
tcrkirche St. Jakob. Die versperrten
Kirchmtüren wurden mit Keilen und
Stemmeisen gewaltsam gesprengt und
schwer beschädigt. Soldaten und Zi
vilisten drangen in die Kirche ein und
etztcn auch hier die Glocken gewalb
sam in Bewegung. Ter Dompfarrer
wurde schwer am Leben bedroht.
ebenso Erzblschof Dr. v. Hauck, der
ich in der dortigen Kirche aufhielt
und begütigend auf die Temonstran.
cn einzuwirken versuchte. Herbeige
rufcne Artillerieabteilungen mit Ma
chinengewehren und Schutzmanns.
aufgcbot stellten die Ordnung wieder
her. Ter in den einzelnen Kirchen
angerichtete Schaden ist bedeutend.
3 der Hauptschuldigen wurden ver
haftet.
Vincent Astor bringt
N-Voot über öen Ozean
- ,
New Stoss. 26. April. Seinem
gegebenen Versprechen gemäß, -nicht
obne ein deiitschoS Unterseeboot neun
zukekircn, ist Leutnant Vincent Astor
auf dem IM 17 heimgekehrt, ms in
Verbindung mit der Victorv Anleihe
hier Ticnste leisten soll. TaS Boot
wurde von Leutnant Eoin. A. u,
Tibrcll befehligt.
Billige Fahrt für Arbeiter.
Washington, 2. April. Scna.
or CurtiS von KansaS hat an. die
Eisenbahn Administration ein Ge
such deS landwirtschaftlichen Auöschus.
s von KansaS um ewahmng von
billiger Bahnfahrt für Farmarbriter.
die von Chicago nach KansaS beför
dcrt werden sollen, czerichtet. 5an.
sak braust diesen Sommer eine Men
ßt Erntearbciter.
Ebert unbeschreiblich
nilchtern"
Und Scheidemann hat eine Wunder
bar funkelnde Glatze". So be
richtet ei Fknilletouist.
In einem soeben eingcttoffenen
Schivcizcr Blatt finden wir noch eine
nette Plauderei über die Eröffnung
der Deutschen National , Versamin
lung. Dem interessanten Artikel ent
nehmen wir noch folgende Stellen:
TaS Theater, das der gute Ecker
mann aus Goethcö allerhöchsten Be
fehl so oft besuchen mußte, ist jetzt
iciocr ourch einen seelenlosen Neubau
ersetzt, und hier entfaltet sich die be
deutende Staatsaktion. Im Parkett
ptzcn die Abgeordneten, auf der Bük
ne die Ncgicnmg, und man denkt
plötzlich mit Schrecken, daß ein bos.
haftet Bühnenarbeiter oder vielleicht
ein auS Versehen unverhaftct geblie.
bcncr Spartakist auf einmal den Vor.
hang herunterlassen und damit die
ganze verfassunggebende Vcrsamm
lung in peinliche Verlegenheit setzen
könnte. Das Milieu der Frankfur
lcr Pauiskirche war doch wohl würde
voller. Auf 1848 beruft sich ja auch
Ebert in seiner Eröffnungsrede; die
Revolution sucht so gut wie die Dy.
nastie nach dem Adel der Zeit, der
Legitimität öurch die Vcraanacnbcit,
Die Regie klappt durchaus, die Vor
stellung hat beim Publikum einen
entschiedenen äußeren, wenn auck
nicht lärmenden Erfolg; Ebert sagt
seine Rolle, den Zettel vor sich, sehr
verncymvar, wenn auch ohne irgend
weiche mitrcinenoe innere Beweauna
auf man muß in diesem Tbcater
unwirtlich äheaterausdrucke anwcn
den,
Pflanzen und Blumen uinrabmen
oas Bild. Die paar weiblichen Abae,
ordneten werden in der Masse kaum
bemerkbar, so sehr auch gleich des
Redners erstes Wort ihre Anwesen
hcit unterstreicht: Meine Damen
und Herren". Diese Revolution ver.
schwindet in der anderen arößeren.
Man möchte diese deutlicher, sinnfäl.
uger sehen, erwartet zündende Worte,
Ausvruche der Leidenschaft, die gro.
den Akzente der Weltgeschichte, wie
man sie später in Büchern liest. Aber
vel dem Sattlermeister Ebert wird
man ganz vergebens warten Er
liest schlicht und belanglos seine
übrigens auch so belanglose Erkla.
rung herunter, ein wenig Beifall.
ein wenig Widerspruch, doch niraends
zeigt sich in der ersten Kundgebung
oes oirs taates Sie Kunst oder die
Natur eines Volksrcdners, der die
Masse beherrscht und ihr daS Lo
sungswort gibt. Herr Ebert ist un
tersetzt, besonders oben scheint sein
kleiner wuchtiger Korper in die Brei.
te geraten, doch man versteht nicht
recht, wie seine unbeschreibliche Nüch.
tcrnheit ahn einmal zu einem FUH.
rer in einer Partei aufsteigen las.
fcn konnte, die sich doch früher für
revolutionär hielt. Bei Gott. Ty.
ranncnstürzer stellte man sich sonst
antcrs vor. Herr Ebert hat für sei
ncn Ausstieg teuer zahlen müssen,'
vor wenigen Tagen wurde ihm in der
Berliner Reichskanzlei sein Genossen,
pelz gestohlen, doch auch jener Schick
salsschlag hat sein 'unbegrenztes Ta
lcnt für Ruhe nicht zu erschüttern
vermocht. Scheidemann,, der auffal
lend an Richard Strauß erinnert, be
sitzt eine im Lichte des Thcatcrsaales
wunderbar funkelnde Glatze die wie
ein vornehmer ZIindcrhut die apar
testen Reflexe gibt. Die zurückhal.
tende Würde seines Benehmens mu.
tet ganz weimarisch an und verblüfft
ein wenig bei einem sozialdemokrati
schcn Führer. Dagegen scheint' Herr
Erzvergcr der Komiker der Weimarer
Truppe, so außerordentlich gcschäf
tig'und beweglich ist px, hat gar nicht
genug Hände, um sie entgegenzustrek.
ken und jede Männcrrechte, die nur
irgendwie ihni in den Weg kommt,
zu schütteln. Nachdem Ebert seinen
Spruch aufgesagt hat, steigt der nette
alte Genosse Pfannkuch auf den Prä
sidentensitz. bescheinigt ein für das
Alterspräsidium ailsreichcndcs Grci
fcntum und erklärt, das; er sich sehr
freue, der Gcbu.rt des dmtsckcn
Volksstaates zu assistieren. Er er
greift das Wort und läßt eS längere
Zcü nicht los. Tantt melden die Ab
geordneten wie braue Schüler ihre'
Anwesenheit, und indessen mustert
man sich oder stellt sich gegenseitig
vor. tau cht Wohl auch Gedanken aus.
wobei kaum jemand viel gewinnen
dürfte. Morgen wird der Präsident
gewählt, und da ist die erste Sitzung
der gesetzgebenden deutschen National
Versammlung wahrhaftig auch schon
zu Ende."
Schießt auf ihren Zttann
in Gerichtssitzung
Chicago. 20. April. - Frau Ein
ma G. Simpson verwundete ihren
Mann, den Telegraphisten Simpson,
mit Rcvolverschüsscn in den Mund,
durch die Backen und fr) die Schul,
ter, während beide noch vor dem
Nichter standen, der der Frau $3
wöchentlich Alimente in ihrem 3cfici
dimaöprozcssc zugestanden hatte.
Sinivson wurde in ein jlran.
kenhauS gebracht. !vo nian an fei
mn Aufkommen zweifelt.
Veutsche hinter
oenp Stachelöraht
Ihre Leiden und Freuden in ihrer
Zeitschrift Bombe" geschildert.
Verlieren den Humor nicht.
- Sie dichten auch.
Für den Sammler von Kriegs
lileratur wird die von den deutschen
Jntemierten in Fort Oglcthorpc
herausgegebene Boinbc" ein in
teressantcS Objekt bilden. Man
darf an sie natürlich nicht mit der
kritischen Sonde herangehen. Man
inuß nur trachten, aus ihr heraus
zu lesen, was ja heute noch wenig
bekannt ist, was diese deutschen
Zivilgefangencn in diesen langen
Monaten getrieben haben. Nur Ei
niges, das sie bewegt und bcschaf
tigt, wird man in dem Blättchen
finden. Aber für sie ist eZ doch ge
rade so wichtig und wertvoll gewe
scn, wie für den Freien die Fülle
der Ereignisse, die verwirrend auf
ihn einstürmt. Ganz überraschend
gut ist die technische Herstellung der
Zeitung auf mimeograph'schcm Wc
ge. Die Internierten haben ver
schiede'ne Schreibmaschinen. Sie kon
nen ihre Stcncils" also sogar n
verschiedenen Typen herstellen und
sie haben sie sauber abgezogn. So
sind sowohl Text als ganz besonders
die vielen Illustrationen wirklich
hübsch herausgekommen.
Die-.Bombe" ist ungleich ihrer
Nainensbase in Wien durchaus kein
Witzblatt. Wissenschaft 'und ernste
Betrachtungen haben neben dem
Humor volles Heimatsrccht. Nur die
Bilder. sind durchwegs Karrikaduren.
Es ist schade, daß der Name des ge.
schickten Zeichners aus ihnen nicht
zu entdecken ist. Dafür erfährt man
aus dem Blatt die Namen der dtet
internierten Pastoren: Sicveking,
Krusius und Hcmpfing, die den re-
gelmaßigen Fcldgottesdienst ankun
digen. Der frühere deutsche Hono
rarkonsul K. E. Victor aus Rich
mond fordert zu Sammlungen von
Staniol auf. Ein Schiffsingemeur
schreibt mit deutscher wisienschaM
cher Gründlichkeit über Schifssau
trieb. Der Kapitän der Kronprrn
zcssin Cecilie" Vollak schildert und
zeichnet ihre letzte Fahrt nach Auö
bruch des Krieges.
Dann erfahrt nian einiges über
Tiere, die das Lager beleben. Da
ist von einem Papagei Lora"
mehrfach die Rede in Schrift und
Bild. Einen wesentlichen Genossen
des Lagers aber hat die Gemeinde
in Schnaps", dem Hund geliebt
und betrauert, denn das Bild zeizr,
wie das arme Tier zu Grabe ge
tragen wurde. Die Freude daran,
wenigstens bis zu einem gewissen
Grade reden zu dürfen wie einem
der Schnabel gewachsen ist denn
mehr alZ interniert werden kann
man nicht und daS ist man vx
schon, zeigt sich in den Namen der
beiden FußballTeams: Germania"
und Spion". Ihr Spiel wird mit
großem Ernst und einer an die
Äportseite der Tagesblatter gemay
nende Gründlichkeit beurteilt.
Einen Blick in die Stimmungen
des Lagers eröffnet ein Leitartikel
:n einer der zungsten Nummern. Ta
heißt es unter dem Titel: Wir
sanken":
Wir, die wir hier hinter dem
Stacheldraht sitzen, sind natürlich
um keinen Deut besser als die
Durchschnittsmenschen. An das' Un
angenehme, den Stacheldraht und
alles, was damit zusammenhangt,
haben wir uns mehr oder, weniger,
wenn auch unter Protest, gewöhnt,
und die Annehmlichkeiten nehmen
wir als uns zukommende Rechte hin.
Wir betrachten es als ganz selbst
verständlich, das; andere sich unterer
Angelegenheiten annehmen, unsere
unzähligen großen und kleinen Be
schwcrdcn geduldig anhören, sich für
uns bei den Behörden verwenden
und sich in unserem Interesse in
dumpfen Schreibstuben abquälen,
während wir Miseren Vergnügungen,
w einfach sie auch sind, nachgehen,
Wir würden wahrscheinlich tief ent
rüstet sein, wenn diese Kameraden
sich dieser Arbeit und eZ ist Arbeit
entziehen würden. Und so geht
?ö mit allem anderen."
Haben wir z. B. einmal acht
Tage lang keine Musik gekört, so
Hort man schon lllagen über die
Faulheit der Musiker, die, den Teu
kl um die Allgemeinheit geben",
wenn einer unserer Professoren und
Lehrer an der Universität Ogle
thorpe einmal eine UnterrichtSswnde
ausfallen läßt, beschimpft man ihn
sogleich w.'gen seiner Bequemlich
keit: wenn wir h bcx Lagerbücherei
ein bestimmtes Buch nicht auf der
Stelle erhalten können, flucht man
über die Bummelei der Hachse
bezahlten" Angestellten", die inWirk
lichkeit natürlich nicht einen roten
Heller verdienen, sondern nichts als
Scherereien haben, wenn die Zeitung
oder die Post einmal eine Viertel
stunde später als gewhönlich kommt,
verdonnert man den Kameraden, der
mit der Verteilung betraut ist i'ud
der sich, vielleicht schon seit Monaten,
in Wind und Wetter mit unleren
Briefen und Zeitungen und Paketen
abmüht: wenn die Suppe einmal
ctwaS wässerig, der Kaffee ein we
iig dünn,, ein? besonders dicke Kar
cp
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tel gegen die Angriffe der Grippe oder der spanischen Flu".
und auch als ausgezeichnetes Heilmittel, um nach überstanden.
Krankheit sich schnell wieder zu erholen und ganz gesund zu werden.
Per. na baut die Körperkräfte wieder ans. Es unterstützt die Verdauungs und AuSscheidungZPro.
zcsse. reinigt das Blut und stärkt das Ncrvcnsnstcm. Es verleiht einer Person jenes wohllumde Kraftgesühl.
welches das Leben lebenöwcrt macht. Nehmt Pernna und erfreut Euch vollkommener Tatkraft und Lebens,
kraft. Verschafft Euch einen gesunden Körper. Es ist Euer Geburtsrccht.
Eine 5?lascke Pc.rna bedeutet vier,lm Unzen eines gebrauchsfertigen Verhütungs und Schutzmittels.
Tabletten oder flüi'sia.
tofftl einmal nicht ganz gar gekocht
ist, ärgert man sich in lauten Wov
ten über den armen Koch und e
den, der etwas mit der Messe zu
tun hat.
Wir geben gerne zu, daß die lange
Gesängen chait uns fa t alle ein
wenig boshaft gemacht hat, und daß
wir, gerade bei kleinlichen Sachen,
sehr oft vergessen, daß mir in der
Gefangenschaft smd."
Tann wieder in dem
Briefe eines Internierten:
Mein liber Schatz,
Our release is iminent", hat
uns der Schweitzer geschnben, ich
hab im Wörterbuch nachgesehen,
was imminent" meint, und- da
steht: imminent überhängend, nahe
bevorstehend, da haben wir s also.
die verflixten Diplomaten, die ma
chen uns glauben, die Entlassung sei
nahe bevorstehend', und .dabei hängt
sie noch über m 1920.
Wir sitzen schon ein ganzes Jahr
Im Oglethorpe Lager, y
Die dünnen Leute werden fett,
Die Fetten werden mager.
Zur Schule geht der Mummelgre's,
lind der, der nichts versteht.
Hält eine Ilange Vorlesung,
's ist alles durchgedreht.
Zweimal im Monat schreibe ich
An meinen lieben Schatz,
Die Briefe sind vier Seiten lang,
Und meistens sür die Katz.
Dann schreibe ich noch wöchentlich
'ne Karte (laut Edikt),
Mit fünfundsiebzig Worten drauf -'s
wird alles noch verrückt.
Ter Krieg ist doch schon längst vor.
bei,
Wir fitzen immer noch
Uriegsbrot in Suropa;
Corn steigt im Preise
Paris, 26. April. Der Oberste
Nahrungsmittelrat hat beschlossen,
zum Kriegsbrote auf 3 Monate zu
rückzukehren. Die Fürsorge für alle
darbenden Länder hat viel dazu bei
getragen.
Nao.Aark. 26. April. Of i
ziell wurde bekannt gemacht, daß
Amerika genug weißes Brot für sich
selbst haben wird. - Ter Vorrat an
dem dazu nötigen Mehle ist vorhau
den.
Chicago, 2G. April. Kornprei
se sind infolge des ..Kriegsbrotcs für
Europa" schleunigst in die Höhe ge.
gangen. Ablieferung für Juli stieg
auf $1.75 per Bushel, eine Steige
rung über Nacht" von 04 bis;
6 Cents.
vrLsZöenten-,,Bsom
für Senator tzitcheoLi
Washington. 2si. April. TaS
Politische Washington ist heute zur
Einsicht gekommen, daß eine starke
Bewegung im Gange iit, dem Vun
dcsscnator Hitchrock von Omaha,
Neb., die PräsiSentZchaftZkandidatur
auf dem deniokratischen Ticket zu
sichern, borausgesetzt indessen, Prä
idcnt Wilson lehnt eine Wicdcrno.
mination ab. Sollte es Senator
Hitchcock gelingen, den Kongreß zu
veranlassen, die Konstitution der
Völkcrliga anzunehmen, dann dürfte
er der Unterstützung des Herrn Wil.
son bei seiner Antwartschaft auf daö
räsidcntcnanlt sict'er sein. Auch
Nriegösekretär Baker, wird als mög.
licher Präsidentjchastökandidat ge
nannt. -
aw.u'M ywjht .
mmM?
ist
und vernachlässigt. Heft ihr lieber.
Wenn mit Katarrh der Nase, deS
HalfeZ und der Luftröhre behaftet, befreit Euch davon. Unverdaulichkeit.
Magen, und Lcibschmcrzcn, Ausstößen von Gas, Blähungen, Ucbelkeit,
Erbrechen, Verstopfung alles dieses zeigt einen katarrhalischen Zustand
an, der das ganze Systcin bedroht und nicht vernachlässigt werden darf.
Auch Rheumatismus ist eine Krankheit, für welche Katarrh verantwortlich
zu machen ist. .
Katarrh mag die Schleimhäute in irgendeinem Organ oder irgendei
ncm Teile des Körpers angreifen.
PE
- fiiv Uatarrh und
Als Heilmittel für Husten und Erkältung oder irgendeine
Entzündung der Schlciinhäute hat Pcrunii seit sechsundvicr
zia Naliren die Probe bestanden. Perua dient als Schutzmit.
Ucberall verkauft
Gmahaer Soldat
in Deutschland
Fr,cd Heinzmann schreibt seine (?!
teru, daß er in Coblenz gut
einquartiert ist.
Fred Heinzman, ein junger
Omaha'or, der als Mitglied der
Field Remount Squadron No. 303
sich mit der amerikanischen , Be
latzungsarmce in Coblenz. Deutsch
land befindet, schrieb dieser Tage sei
neii Eltern, Herrn und Frau John
Heinzmann von hier, einen interes
santen Brief, worüber uns sein Va
ter das folgende mitteilt: Daß das
Kricgs.Departcmcnt sehr gut für un.
sre Boys im Felde sorgt, konnten
wir aus einer Photographie er
sehen, die wir soeben von unserm
Sohii Fred erhalten haben, der mit
der Bcsatzungsarmee in Coblenz
weilt. 9!ur scheinen die Boys am
Heimweh zu leiden und so wird es
gewiß der Wunsch aller sein, daß
der Friede bald zustande kommt,
damit die Jungens heimkommen kön
ncn. Fred ist in Omaha geboren
und hier wohl bekannt und es wird
gewiß viele Ihrer Leser freuen, von
ihm zu hören. Er lobt die Ein
anartierung, die er in Coblenz hat,
und besonders freut es ihn, daß er
verstehen kann, was die Teutschen
sagen."
Es durchdnngt den ganzen Kör
per. Herr Christopher Witte von
Staver, Mo., schreibt: Ich bin 76
Jahre alt und wurde seit einiger
Zeit von Magenbcschwerden, Nie
renleidcn und Gicht geplagt. Nach
dem ich eins Flasche Forni's Alpen
kranter gebraucht hatte, suhlte ich
mich besser,, und bin jetzt wieder
gesund. Es scheint, als ob diese
Medizin den ganzen Körper durch
dringt und jeden leidenden Teil sin
dct." Viele Leute können nicht ver
tehen, wie eine Medizin, die so
nnlde und wohlschmeckend wie For
ni's Alpenkräutcr ist, so schnell und
ichcr in ihrer Wirkung fein kann.
Das Geheimnis des Erfolges liegt
darin, daß dies Heilmittel die Wur
zcl des Uebels trifft. den unreinen
und geschwächten Zustand des Bin
es. Es ist nicht in Apotheken zu
haben. Wer sich dafür interessiert,
schreibe an Tr. Peter Fahrney &
Sons Co.. 2501 Washington Vlvd.,
Chicago.
o
ff.
Marktberichte j
Omaha Marktbericht.
Omaha, 26. April.
Rindvieh Zufuhr 10: Markt sest.
Priina Stiere, 17.0013.00.
Gute bis ausgewählte BccvcS.
10.0017.00.
Gewöhnliche bis gute, 14.75
15.75.
Gewöhnliche, 13.5014.50.
Gute bis ausgewählte Jährlinge.
15.2516.25.
Mittelmäßige bis gute Jährlinge.
13.25 15.00.
Gewöhnliche bis gute Jährlinge.
.10.0013.00.
Kühe und HciserS, fest.
Gute bis beste Heiser, 12.25
14.25. .
Ausgewählte bis prima Kühe
12.0013.75.
. Gute diS bcte Kühe, 0.25
12.00.
Mittelmäßige Külic. 9.0010.25.
Gewohnliche bi gute, 5.25
Die Absieht der Natur
es, dass Eiü
i
gesund and st
nrl
am
Gesundheit ist Euer EeburtSrccht.
Kämpft nicht gegen die Natur, indem
Ihr Euren Körper schlecht behandelt
U-NA
katarrhalische Zustande
Stockers und Feeders,, fest.
Vcal Kälber. 8.0014.0. -Prima
Feeders, 14.5015.50.
Gute bis beste Feeders, 13.00-"
14.25.
Mittelmäßige bis gute Feeders,
11.0013.00.
Gute bis beste Stocke, 11.00
13.50.
"Mittelmäßige bis gute StockerZ,
10-0011.00.
Gewöhnliche biS mittelmäßige
Stockers, 8. 9.50.
Stock Heifers. 8.5010.00.
Stock Kühe. 7.509.00.
Stock Kälber, 8-00 12.00.
Veal Kälber, 8.014.25.
Bulls, 10.0011.75.
Schweine Zufuhr 6,000; Markt
fest, 5c höher. ,
Durchschnittspreis 20.2520.50
Höchster Preis 20.85.
Sckxife Zufuhr 300; Markt sest.
Gute bis ausgewählte Lämmer,
18.5019.00,
Mittelmäßige bis gute Lämmer,
18.0018.50.
Feeder Lämmer, 17.0017.50.
Jährlinge, gute bis beste, 16.00
17.00.
Widder. 15.0016.00.
Mutterschafe, Ausgewählte bis
gute, 14.0014.50.
Mittelmäßige bis gute MuÄrscha.
fe, 12.0014.00.
Chicagg Marktbericht.
Chieago, 26. April.
Rindvieh Zufuhr 7000; Markt fest
Schweine Zufuht 7000; Markt et
- was höher.
Durchschnittspreis 20.70-20.85
Höchster Preis 21.10.
Schafe Zufuhr 2000; Markt fest.
Höchster Preis 19.65.
KavsS City Marktbericht.
Kansas City. 26. April
Rindvieh Zuftihr 300; Markt nor
mal.
Schweine Zufuhr 900; Markt fest.
Durchschnittspreis 20.2520.70.
. Höchster Preis. 20.80.
Schafe Zufuhr 2200; Markt nor.
mal. j
' j
St. Joseph Marktbericht. "
St. Joseph. 26. April
Rindvieh Zufuhr 200; Markt nor.
mal. .
Schweine Zufuhr 2000; Markt ftlt
Durchschnittspreis 20.1520.80
Höchster Preis 20.80. , ;
Schafe Zufuhr 700; Markt fest. ,
Omaha Gctrkldemkrtt
Omaha, 26. April.
Harter Weizen
Nr. 2 2.32.
Weißes Corn
Nr. 2 1.701.71.
Nr. 3 1.631.69.
Nr. 6 1.671.63.
Gelbes Corn
Nr. 1 1.71.
Nr. 2 1.69-1.70.
Nr. 3 1.671.69.
Nr. 4 1.66.
Nr. 6 1.65.
Sample 1.45. .
Gemischtes Corn
Nr. 2 1.681.69.
Nr. 3 1.66.
Nr. i 1.63.
Nr. C 1.601.62.
Weißer Hafer
Nr. 3 71.
Nr. A 10.
Raggen
Nr. 3 17.
Gerste
k?r, i 1,20,