$58 : 'Ijk nnllrftlmiftc rnlnn ffrtrtnn -utiuiu iuuu i ' f ) Berichts eines Augenzeugen ! von CoweU Thomas. 8 (ovvrlghtch H) Preb Jllustralin, Endice.) j ccocos5039eo3S99se6eoeeo9 Äbcr, meine Herren, ek würde mir ungeheuer leid tun. wenn ich mich ge ziviiizgen sähe, Sie erschießen zu las fcn!" Mein Freund und ich sahen unS er Stocken an. öS lag mir auf der Zunge, dem französischen Hauptmann zu sagen, dak das Erschießen uns noch viel mehr tun würde, als ihm, aber es schien :-ir doch klüger, den Wund zu halten. X:x Mann hatte trotz seiner Höflichkeit e.e Festigkeit in seinem Wesen, die eS richt ratsam erscheinen ließ, Witze mit ihm zu machen. Zudem war unsere isa-re wirklich ernst. ' es ist nämlich durchaus keine Klei ragt;:!, in KricgIzeiten in einem Trnp 'r.!tjug erwischt zu werden, der auf der 7cf-rt nach feindlichem Gebiet ist. Selbst als wir vor ein paar Rächten der sucht hatten, über den Rhein zu schwim men und dabei fast in den Bereich der franBstschea Scheinwerfer gekommen ircn, hatten wir nicht in solcher S.e l-f!'!?tfak;r geschwebt. Damals hatten wir noch eine Chance, daß, selbst wen ur.s einer der Scharfschütze gesehen Hütte; er sein Ziel in dem ungewissen tj-ti verfehlt hätte, jetzt konnten wir in dessen uf eine Win! des Kapitäns, ehne viel Federlesen a eine Wand ge s'süi nd erschossen werden. Bon .nicht treffen" würde da kein Redt fein. Am r ä.fften Morgen würde dann einfach ein Telegramm in die Welt hinausgehen, rasj zwei deutsche Spione auf frischn, Tat ergriffen, und erschossen worden feien. ..Wirklich, meine Herren." fuhr der Offizier fnt. Ich glaube Ihnen ja, was Sie sagen, daß einer von Ihnen ein großes amerikanifches Zeitungssyndikat rcrirlit, und daß der andere Redakteur eieS großen amerikanischen Magazins ist. Aber ich miß Ihnen gestchen, daß Ihr Vorgehen höchst ungewöhnlich ist. Ich kann Ihnen infolgedessen unter kei nen Umständen gestatten, Ihre Reise fortzusetzen, indessen kann ich Ihnen we v.lpterS die Gastfreundschaft unserer rrf:!zgm Messe anbieten. Meine Her ren, ich würde entzückt fein, wenn Sie t:v.tt Abend mit mir speisen wollen." : Well", flüsterte mein Freund, .mir , Vt schon lieber, wenn ich ihn entzücke, : cl wenn ich ihm leid tue." So kam es. daß wir uns an einem schwarzen Rovemberadend an einem ein f?'?n, ober' kräftigen Soldatenmahl sättigen konnten, anstatt, wen die SsSe nders ausgefallen wäre, nS an d -n Speifen zu lab, die sie neuen An lömNlingzn im Elyfium vorfetzen. , Tatsächlich hatten 'wir etwas began c.rt, was uns einem summarischen Ver f:,brkn bor einem Kriegsgericht aussetzte. XtT Waffenstillstand war zwar vor ein Vc.3T Tagen geschloffen worden, aber ein 2?afsstillftand 'ist kein Friede. AuS f'-rus.ben, die für unZ mehr oder wen! P.tz offenkundig warm, hotten die fran ?,'ittfchen Behörden beschlossen, daß keine LZschrichte aus Deutschland in die Au f rn teilt dringt sollten, ausgenommen. i-.:a? die französische Regierung der Welt luni zu tun für gut befand. Wir hat t-n verfucht, Erlaubnis für unsere Reise .-u belommen, waren aber abgewiesen wsrden. 'Wh: hatten dann etwas ver fuckt, was verboten ist, so lange eS 5.?ieg?z?richte giebt, und waren auf fri i.).x Tat abgefaßt worden. Selbstverständlich waren unsere Be wegFrunde rein nnd höchst patriotisch, taerm hätte wir Jedermann überzeugen können, wenn man trni Zeit dazu gege tcn hatte. Aber Zeit" ist gerade daS. weS man im Kriege an Spione nicht verschwendet, zudem machen die diskre irönären Vollmachten eineS Komman rzt im Felde den Begriff .verdächtig" ',:i5,e?ordmtlich dehnbar. Zf konnte ,.iki Freund nd ich 1?ei;-r nichts tun, als in unseren Be znühungen, üb die Grenze zu kommen, kiien weiteren Fehlschlag zu konstatie vn und auf die nächste Gelegenheit ia warten. i3ann ich den Entschluß faßte, nach Deutschland zu gehen und mit eigenen V.;'&n und Öhre wahrzunehmen, waS sich dort ereignet halte und noch ereig r.ett, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls !,'.'.? ich mich sehr lange mit dies Idee r tränen. Ich plante diese Reise, als ich Mlcv.it zuvor auf den fchneebedecktea Alren bei den Ztalienifchen Alpini lag. , : b Zeuge der erste großen deutschen Offensive am Piave war, ich träumte t:.Tt)n, 13 ich mit Allenöy's Kameel ; z'n durch die Wüste von Sinai nach Jerusalem zog und als ich mit den Be b:;r,ji des (frniiS Feisuli nördlich von '::-s!i herumstreifte. , SIS ich cn jenem lärmenden Tage, an ttv.x czv üt1 infolge d?Z Abschlusses 3 ':?f:?isttl!standeI im Delirium war, t-m K?bäüde des .Malin" stand, r-,-:e der Entschluß in mir zur Tat. -! o!S ich kurz darauf auf Einla -z d Z f'a"zcs,s!en Kriegsministers r'-t rvti kikrvorraek enden französische r ri, Va--I Adam von der 'e -ci'ke ttf M. Rene ' (.'.Lo?hrinz' besuchte. " ili A, deß Trne große Aus t v i. st b'i Sni)- zu kommen - ' ' "st, d':S ct all den Ge t -' 1 ; t tt in '-''! 'i'sn in Deutsch 'g"'r s i. Die Frsze war ur noch !u-r und mt. ' .5 : , C-xZ'j! s n anbetraf, ss n ; rci äT't. Der Eine '' , t tT-rt von Personen ' ' " : 'n rri-s'T IM, w..h )'('.! itt-t Ollelle wis . tit sch Vi glich in eine i v. l'lt. bei der die r r'x : n Ui i.-d die Temon , --l':z''-Tuts habe. Die - n Ct''l wsr lcdigüch ' ' IVi dem ei 'ZI ' li'-'Dcrfer. worden ' 5 I t t' i f 5 t"Tn die Leute . z!:i 'nTnJ luitii uiuitii h s der deutschen Nerwlution. rissen und die französischen angesteckt hatten. Fast jeder französische Offizier, der überhaupt darüber sprach, erklärte, daS Ganze fei die reine Operette zum Amüsement "bet Alliierten gewesen, die man damit i ein falsches SichcrhcitZ Gefühl wiege wollte. Mir wollte tl indessen nicht in den Kopf, dasz ein Volk von siebzig Millio ncn, daS halb verhungert und durch Niederlagen zerschmettert war. da! von feinen Herrschern verraten und von sei -nen Aristokraten ruiniert worden war, mit einem derartig gefährlichen Un ternehmen, wie einer Revolution spielen würden. Aber Leute, die wirklich gut informiert waren, lachten mich aus. So sagte mir Herr A. L. Benoit. ein 2lme rilaner von französischer Abkunft, der feit Ausbruch des Krieges ia StrafjSurg gewesen war: Die deutsche Revolution ,st sicherlich keine Camouflage. Die Deutschen wär den heute so wenig daran denken, die Hohenzollern wieder auf den Thron zu rüllzurufm, wie sie Luft hätten, den Sultan von Dahomey zum deutschen naiier auszurufen. Ich erwarte, daß ein starker deutscher Bund, Wahrschein lich eine Republik, entsteh. Ich weis;, daß Deutschland Frieden haln will und versuchen wird, ihn unter den giln stigsten Bedingungen zu bekommen. Aber daß Deutschland auseinanderfällt, daß es an der Klippe des Lolsche Wissius zerschellt Unsinn!" Mir schien nunmehr der richtige Zeit Punkt gekommen, nach Teutschland zu Tas alte Regime war ge iurzt, die Leute konnten zum ersten Male re den, wie ihnen d Schnabel gewachsen war, sie würben offen zu mir sprechen, mit weniger Rückhalt c.13 fpätcr, wenn sie wahrschnnlich zur Vorsicht gemahnt würden. SelbsiverständUch durfte ich den Aus flug in Feindesland nicht machen, fo lange ich Gaft des französischen Kriegs Ministers war, infolgedessen eilte ich schleunigst nach Paris zurück und kam dort bei der französischen und amerika Nischen Regierung offiziell um Erlaub niS tin, die Reife mach zu dunen. Die amerikanischen Beamten ermutigten mich in meinem Borhaben in jeder Weise, das war indessen ungefähr Al- lis, was sie tun konnten, oa die gesamte Grcnze'von den Franzosen beseht war. Sie rieten mir, den Versuch von Hol land oder der Schweiz us zu machen. FranzosiicherseitZ verhielt man sich durchaus ablehnend. Im Auswärtigen Amt sagte mir nn Beamter direkt: xbn baden unsere eigenen geheimen Methoden, wie wir Nachricht über die Zustande in Teutschland bekommen". Das hieß mit endeten Worten,' daß die französische Regierung entschlossen war. alle Verbmdungsmittel Zwilchen Deutschland und der Außenwelt selbst m der Hand zu behalten. Ich konnte den französischen Stand Punkt verstehen und würdigen. Als ich indessen entdeckte, daß unoffiziell jeder amerikanische vnd britische Beamte, und ebenso die yersorragenoilen zfranzonn mit mir Übereinstimmten, daß eine wahrhafte Schilderung der Zustände im Innern Deutschlands mehr Gutes als Schaden stifte würde, beschloß ich zu gehen, ganz gleich wie. Zunächst kam idj formell um die Er laubniS ein, nach der Schweiz gehen zu dürfen. TaZ Gesuch wurde glatt ab gelehnt. Ziunmehr fühlte ich mich frei. zu tun, waS ich wollte. Da ich fürchtete, es konnte eintönig werben nichts wie Deutsche zu sehen und nichts wie Deutsch zu hören, so forderte ich inen meiner Kollegen von der Feder auf, sich mir anzuschließen, einen Vor schlag, den er sosort mit Freuden an nahm. Wir sagten unZ Beide, daß wir es zu zweit leichter haben würden. unS aus der Affaire zu ziehen, imfalle dir mit den deutschen Militärbehörden in Konflikt kämen, als wenn Einer allein das Wagnis unternähme. So machten wir uns denn kühn entschlossen auf den Weg mit ziemlich verschwommenen Ideen über die Route, die wir einschlagen sollten, und mit keiner besseren Vor stellung von dem, waS wir am Ziel unserer Reise finden würden, als Co lumbus hatte, als seine Flotille Anker warf und er glaubte, die Oftküste Asiens erreicht zu haben. Später, erfuhren wir, daß unser Spiel diel gefährlicher war, als wenn wir wirklich deutsche Spione gewesen wären, die versucht hätten, heim zu kommen. Als solche liesen wir höchstens Gesahr auf unserer Seite der Linie ver haftet zu werde, während, wenn es un5 gelang herüber" zu kommen, eine fummarische Hinrichtung durch die Deutschen durchaus nicht unwahifchein lich war. Daran dachten wir indessen zur Zeit gar nicht, sondern vergnügt, wie zwei Schuljungen, die einen Aus f'ug in GotteS freie Natur machten, stahlen Wir unö eines Abends in einen Zug am Lyoner Bahnhof und dampften gen Osten ab. , Wir hatten nach einander die Idee verworfe. durch die britische und bei gi scheu Linien über den Rei zu lom nie, der die amerikanische Wacht poste in Lukiinburg zu vermeiden oder die französische Postenlinie in Elsaß Lethringen. Wir hätten über Venedig. Tyrol und Oesterreich an'S Ziel komme rönnen, der durch Macedonicn. Snbie nnd Ungarn, oder über KvnstanZinopel und die Ukraim, aber daS hätte lange gedauert. Sa wählten wir den schnell!, ber auch gefährlicheren Weg übn die CchSeiz. LnglLZlicherweise hatten wir W unseren Berechnungen icht in Bckracht g'Zoa'N, daß in diesen bewegte Zeilen ein Zu, bei der Abfahrt die beste Absicht hak, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ber schueßllch inen ganz endereu ?'5mwWI?s?t mvi-igf kntZ, daß wir morgens erwachten und ent deckten, daß wir in der Nähe von Straß bürg waren. Wenn wir von hier nach Deutschland wollten, so mußten wir über den Rhein. So machten mein Freund, den ich künftig V. nennen werde, weil sein Name nicht mit diesem Buchstaben beginnt, und ich uns sosort auf den Weg. um uns 'den Strom anzusehen, der, wie einst der Jordan im Altertum, die letzte Schranke zwischen un! und dem gelobte Lande bildete. Wir hatten Beide den Rhein vorher gischc. aber diesmal f er ganz anders aus. Wir standen mehrere Minuten sprachlos am Ufer und blickten sehnsüchtig nach der anderen Seite. .Sollte man meinen, daß ein Fluß in diesem Lande in so kurzer Zeit so diel breiter werden kann?", bemerkte V. schließlich niedergeschlagen. .Und ich will wetten, da! Wasser ist noch kälter als mitten im Michigan See", erwiderte ich. während meine Zähne anfingen zu klappern. Ein französischer Wachposten, der unS längere Zeit zugeschaut hatte, pflanzte plötzlich sein Bayonet auf und machte sich an seinem Gewehr zu schassen. .Komm' mit, V.", rief ich meinem Kollegen zu. .Ich denke, wir gehen frühstücken." Am folgenden Abend beschlossen wir der Strombreite und der Kälte zum Trotz deZ Wagnis zu unternehmen. Wir kamen unbemerkt an'S Ufer, wateten bis zu einer Sandbank, die etwa 20 Fords vom Ufer entfernt war, entledigten unS dort unserer Kleidung bis aus die Unter Wäsche und. banden unsere Stiefel um den Hals. Dann sprangen wir zusammen ab. DaS Wasser war in der Tat eiskalt und der Strom so reißend, daß wir uns kaum dagegen halten konnten. Wir waren noch keine 20 PardZ tecit gekom men, als plötzlich rechts von uns ein Lichtstrahl über daS Wasser huschte, ein zweiter und dritter folgte weiter ström abwärts, ein vierter und künfter links von uns. Die Franzosen begannen mit großen Scheinwerfern den Fluß abzu suche und beleuchteten den ganzen Strom, daß sie einen Angelkork hätten entdecke müssen. Glücklicherweise waren wir noch nicht weit genug in den Strom hinausge langt, vm in den Bereich der Lichtkegel zu kommen. Wir schwammen also schleunigst nach unserer Sandbank zurück. Ich weiß nicht, was V. dachte, ber ich erinnere mich, daß ich die ganze Zeit spekulierte, wann sie anfangen würden auf un! zu schießen und ob ein Schütze vor oder hinter das Ziel hält, wen das Objekt auf denr Wasser treibt. Wir blieben indessen glücklicherweise unent deckt und gaben die verrückte Idee, über den Rhein zu schwimmen, ein für olle Male auf. Wir begaben unö nun an die Schmei zer Grenze, wo unserer weitere Ent täuschungen harrten. Wir fanden, daß längs der ganzen Grenze in Zwischen räumen von SO Fards Posten mit Maschinengewehren ausgestellt waren. Wor ihnen waren Drahtverhaue, die 50 Aards tief waren, sowie ein neun Fuß hohes eisernes Gitter. Jenseits der Grenze hatten die Schweizer ähnliche Vorkehrungen getroffen. Wir wanderten nua nach der nächste kleinen Stadt RamenS Tollo, wo wir die Bahn nach der Schweiz ziemlich frei fanden. Alles, waS im Wege war, waren sechs oder sieben Postenketten, anstatt zwei. Die einzigen Züge, die über die Grenze kamen, wann mit Schweizern bemannt und brachten fran zösische Kriegsgefangene aus Deutsch land zurück. Wir warteten geduldig unsere Gelegenheit ab und eines Tages, als der letzte Poilu ausgestiegen war, schlichen wir unS in den Zug und ver steckten uns in einem kleinen Verschlag. Hier hockte wir nun in einem dunklen Loch und wünschten uns gegenseitig Glück zum Erfolg unseres Unterneh mens, als plötzlich durch die Türritze unten ein paar Miliiärstiefeln sichtbar wurden, dann wurde die Tür aufqe rissen und eine Hand mit einem, Ne dolver erschien, während eine barsche Stimme in ziemlich profanem Fran zösisch unS auffordert, herauszukommen. .Was ist denn los?", fragte ich V der zwischen mir und der Tür stand. Und V. flüsterte fo ungrammatisch, wie S sich sür den Mitarbeiter einer Wochenschrift von nationaler Berbrei tung eigentlich nicht schickt: "It looks like tk honse ! pinened." Die Stiefel, die Hand und der Re dolver gehörten sämtlich dem Eingangs erwähnten Kapitän. WaS folgte habe II. Neber ö!e Schweiz nach Äadett. Nachdem wir mit dem Hauptmann ge gessea halten, wurden wir in einen Pa riser Zug gebracht. Aber wir kamen nicht diS Paris. Etwa 10 Meilen vom Lager ab hielt die Lokomotive V. und ich ver fpurlosten uns. Wir entdeckten eine Ne denftraße. die nach dem Osten führte, nd marschierten auf ihr etwa 12 Mei leg weit. Ein französischer Motorwagen holte unt ein und der Führer lud unl höflich zum Mitfahren ein. Durch ge fchickieS Fragen stellten wir fest, daß wir uns im Elsaß befanden, in der Nähe der kleinen Stadt I . . . .., die unsere MotorführerS Ziel war. In der Stadt bumnselje wir ein we nig umher und hatten schließlich ein rie sigek Glück. Ja einem Eafe fanden wir eine Ambulanzfahrer, der sich beim Ke nutz von Vendwei langweilte und na Unterhaltung sehnte. Um unS von der Wichtigkeit seiner Person zu Lberzeu ge. zeigte er unS sein Papiere, die iba berechtigten, irgendwo innerhalb der frsnzöslsche Zone hinzusahren. Um unS feines Vertrauens würdig' zu zeigen, sagte wir dem Ehaufseur. wer wir seien end wokia wir wollten, und daß wir so weit außer Stande gewesen wären, dort hin za gelangen. Er war ein mitfühlender Mensch. Mit der seiner Raffe eigentümlichen Lie benswurdiakeit dervchere er unZ, daß er, Jean Leilane, dafür. sorge werde, daß die Heiren Amerika? nicht länzer sich in Sehnsucht verzehren fsLZen. Ten kzM,LnnzL?!utz5A 5254 hatt! Nähe nnd warte? Seien nicht die Pe trolbehälter der Ambulanj wohl gefüllt? Sei ei nicht blos ein Katzensprung biZ zur Schweizer Grenze? Also! Die Her re Amerikaner sollte sich nur in die Ambulanz legen und Jean werde daS andere schon besorgend Al ei Nacht geworden war. taten die Amerikaner, wie Jean sie geheißen. Wir lagen in der Ambulanz und Jean fuhr darauf las. Als wir ungefähr 40 Meilen weit gefahren waren, gebot ein Wacht Posten Halt. Jean zeigte seine Papiere und. da sie in Ordnung waren, durste er weiter fahren. In kurzen Abständen wurde Jean noch zweimal angehalten. Zum Glück für die Herren Amerikaner schaute keiner der Soldaten in daS In nere der Ambulanz hinein. Nachdem wir noch eine Meile weit gefahren waren, hielt die Ambulanz abermals, diesmal ohne von einem Wachtposten gestellt wor den zu sein. Jean kam nach hinten he rum, öffnete die Tür und winkte unö herauszukommen. Dana wie? er auf eine Straße hin. .Da liegt der Weg vor Ihnen!" sagte er. .Die Grenze ist weniger als ein bal ber Kilometer weit. Ich ton jetzt nichts mehr für Sie tun. Das Uebrige hängt von Ihnen selbst und von Gott ab." Wir waren erst eine kurze Strecke zu Fuß gegangen, als wir auf einen alte Elsasser Bauern stießen. Wir boten ihm ein Trinkgeld,, wenn er uns den Weg zeige. Aber als wir bis auf 300 Schritt an die Grenze herangekommen waren, verließ er uns und wir mußten allein weiter. Es war sehr dunkel und wir mußten unS scharf in Acht nehmen. Auf allen Vieren krochen wir vorwärts. Ab und zu hielten wir, um zu horchen, aber es war nichts zu hören. Huste oder ein knacken der Zweig hätte uns verraten, doch ge lang es uns, geräuschlos vorwärts zu kriechen, bis wir das erste Drahtverhau erreichten. Was dann in der Nacht noch, folgte, lastet noch wie ein Abdrücken auf mir. Unsere Kleidung zerriß in Fetzen, an Händen und Knien wie im Gesicht blu teten wir suS Rißmunden und vom 5opf bis zu den Füßen waren wir mit Schmutz und Schlamm bedeckt. Aber wir kamen an den französischen und de schweizerischen Grenzwächiern vorbei. Als wir eine Meile weit auf Schweizer Gebiet vorgedrungen waren, tanzten wir, so müde wir waren, einen Freudentanz. Dann schlugen wir über gepflügt Fel der einen Richtweg nach der deutschen Grenze ein. Wir reisten mit leichtem Gepäck. Nur mit dem Rucksack beschwert, kamen wir ziemlich schnell vorwärts. Den Rhein überschritten wir nicht weit von seiner Quelle. Bei Tagesanbruch waren wir dicht an der deutschen Grenze, lkrade wollten wir hinüber, als sich im Gebüsch ein Schweizer Wachtposten -erhob und uns Halt gebot. Wir wurden als Gefangene nach Va sel eingeliefert. Unser Wächter entpuppte sich als ein anjtändigcr Kerl, der nur die eine Furcht kannte, wir könnten Bolschc wisien sein, die ihm durch die Finger schlüpfen möchte. Als wir nach Basel kamen, hatten wir, ihn schon überzeugt, daß wir keine Bolschewiftcn seien. So sagte er denn zu uns, wir wären frei vnd könnten gehen, wohin wir wallten. Außerdem entschuldigte er sich dafür, daß er unZ gefangen genommen. Unser Nächstes war. in das erste beste Bett zu springen und zu ruhen. Volle 24 Stunden schliefen wir. Dann säuberten wir uns, so gut eö ging, und statteten mehreren höheren Schweizer Beamten Besuche ab. Sie teilten uns mit, daß sie uns bei Ausführung unseres Planes liicht helfen könnte. Äer sie waren fs gütig, unS Wich5ige Winke zu geben, dc nen wir gehorsam folgten, sodaß wir am nächsten Morgen auf deutschem Boden standen. Den ersten Feind, den wir auf seinem heimatlichen Bode antrafen, war ein früherer Flieger, der soeben von der Front zurückgekehrt war und schon wie der seines Vaters Wecker ' bestellte. Er starrte unZ in maßlosem Staunen an und von meiner Uniform schloß er, daß wir Amerikaner feien. Er war indessen fehr zuvorkommend und nachdem wir ihm unsere Geschichte erzählt hatten, er bot er sich, unS nach der nächsten Etadt, nach Freiburg zu bringen. Wir hatten unS für den Plan ent schieden, daß wir uns. nachdem wir deut sehen Boden erreicht, der ersten besten Militärbehörde stellen, unsere . Papiere vorweisen und Aufschluß über unser Borhaben geben würden. Der frühere Flieger teilte unS mit, daß ia Freiburg ein Soldatenrat die Macht in der Hand habe, und wir bäte ihn, unZ nach dem Sitz dieser Behörde zu führen. Unsere Erscheinung hatte schon den Flieger in Erstaunen versetzt, doch als wir unZ in Freiburg ia den Straßen zeigten, fpernen die Leute Mund und Nasen auf. Sie gafften unö an, doch traten fx unS keineswegs zu nahe, weder mit Worten oder Gebeiden. Gelegentlich sahen wir Leute, die in höchster Erre jjung mit den Finger auf unS zeigten, und erst bildeten wir uns ein, daß der erste Anblick von Amerikanern die Ur sache ihrer Ausregung sei. Aber bald wurde ich eineS Besseren belehrt, und diese Entdeckung tat meiner Eitelkeit nicht geringen Abbruch. Es war nämlich nicht unsere Persönlichkeit, die daS Aufsehen erregte, sonder unsere Stiesel. ES wa ren die ersten anständigen Stiefel, die diese Leute seit Monaten gesehen hatten, und deshalb machten sie solche Auge. Diese unsere Stiefel waren jedenfalls ein größere Scbenswürdigkeit li ei paar gewöhnliche amerikanische Kriegs iorrespondenren. Die Miialiexr bei SoldatenrateS. die gerade in Sitzung waren, lS wir die Halle betraren. guckte nüht schlecht,, alS sie unk hereinstapfen sahen. Einer do ihnen erhob sich un fragte ia ausgezeich netem Englisch, ob kir vekommen feien, die Stadt ,u b?,V,en. Wir versicherte den Herren, wir käme nur 6li Gäste und suchte Gisjs'.eundschast. nicht als Eroberer. Man teilte unZdaraus mit. daß wir willkommen seiealind fo lange bleiben könnten, wie S uni gefalle. An der Svitz; diese SoldatenrateS standen ei Dr. Walle? SZiefenbürzer. ei früherer Schulhrer, ein Dr. Hans f iWtt, Journalist von Beruf, L7,d ei ZußzllfoKl. fat&SU MKÄM gehörten ihm 80 bis 100 iieuaim . Nachdem die vorläufigen Formalitä ken erledigt waren, fragten wir, ob unS nicht Jemand in gutes Hotel empfehlen könne. Man antwortete unS. e befinde sich eins ganz in der Nähe und wir wür den dort bei zivilen Preisen Unterkunft finden. Der Hotelier begrüßte un auf Englisch. Wir sagten ihm, wir hätten einen Mordshunger und er solle unS daS Beste vorsetzen, da in Küche und Kelle, aufzuhaben sei. Auf diese Weise hoff te wir gleich die Wahrheit zu erfahren in Bezug auf die Behauptung, daß Deutschland am Verhungern fei. Der Hotelier setzte uns Erbsensuppe vor. dann eine kleine Portion Steak, ferner gekochte Kartoffeln, ein an Kohl erinnerndes Gemüse und ein Stückchen ziemlich guten Kuchen. Diese Mahlzeit kostete ungefähr nur $1.50. Wir waren ziemlich gesättigt, als wir aufstanden, doch eine Bemerkung, die der Wirt so nebenhin machte, versetzte unS doch einen Stoß. Der Mann teilte un nämlich mit. wir hätten mit dieser einen Mahl zeit die ganze Flcischration seiner Fa milie. die für die Woche hätte langen fallen, aufgegesscn. III. ve!m stärksten Warnt im AZusterländle. Freiburgs Gedanken drehten sich hauptsächlich um Nahrung. TicS war auch, wie wir später feststellten, im größten Teile deS übrigen Deutschland der Fall. 'DaS Hauptihema der Be völkcrung in den erste Tagen nach dem Waffenstillstand war nicht .Was soll aus Deutschland werden?", sondern: .Wann gibt's etwas zu essen?" Weder hier noch in anderen Städten haben wir Fälle von Hungertod gefun den. Aber überall gab es Anzeichen einer allgemeinen Unterernährung. DaS sonst übliche gut gefütterte Aussehen Deutschlands war verschwunden. Die dicken Backen und strahlend rotlvanzigen Gesichter fehlten. Die' Leute bewegten und dem sinnenden Beschauer wurde sich bleich und müde durch die Straßen, klar, daß diese blasse Erschöpfung von langen Tagen mangelhafter Nahrung stammte. Deutscher Erfindungsgeist hat wirkliche Hungersnot abgewehrt. Aber er reichte nicht aus, um die blut bildenden Nährstoffe zu ersetzen, die die Natur verlangt. Die Lösung der Frage, was daS Kaiserreich schließlich zu Fall brachte, ist eine Aufgabe der Seschichts schreibe!. Ich persönlich würde nickt er staunt sein, wenn ihr Befund befagt, daß die alliierte Blockade mehr zur Un terminierung deS deutschen Kampfgeistes und zur Lähmung der Wehrkraft beige tragen hat. als olle stolzen Taten der riesigen Scharen, die Marschall FochS Befehl auf dem riesenhafte Schachbrett des Krieges bewegte. Sobald unsere Ankunft in Freiburg bekannt wurde, wurden wir zu einem Interview zu Hermann Dietrich, ttm ersten Minister für auswärtige Angele genhciten der neuen Republik Baden, ge laden. Dieser Herr war seit vielen Jahren Bürgermeister der Fabrikstadt Konstanz. Er war ein intimer Freund des Prinzen Max von Bade, des letz ten Kanzlers unter der Kaiserregierung. Führer des Soldatcnrats erzählten uns. daß sie ihn für einen Demokraten und den stärksten Mann der Landesöerwal tung hielten, und deshalb waren wir sehr gespannt, ihn kennen zu lernen. Wir fanden inen ernsten, aber höf lichen Gentleman. Im Gespräch merk ten wir. daß auch er die seltsame Mi schung von Hochmut und Offenheit der korperte. die jetzt typisch für den umge wandelten Teutschen ist. bet sich ernstlich Müh: gibt, mit den neuen Ideen der westlichen Welt zu harmonieren, ber durch daS Lorurteil der allen deutschen Schule stark behindert wird. Obgleich wir vom Soldatenrat zu ihm geschickt waren, erzählte er unö sofort, daß der Soldatsnrat nicht der eigentliche Macht haber sei. .Der Soldaicnrat spielte die Haupt rolle beim Sturz der alten badischen Regierung." erklärte er. .Aber die Be völkerung wünscht nicht, daß er daS Heft ia der Hand behält. Unser Volk ist ruhig und friedliebend. Der Solda tenrat fetzt sich auk Leuten zusammen, die Unruhen anscheinend nicht vermeiden können. Männer dieser Sorte sind wertvoll, wenn sofortiges Eingreifen verlangt wird. Aber die badische Be völkcrung will ihm die ruhigen Ge fchäfte einer konstruktive Verwaltung nicht anvertrauen. .Nach dem dritten Tage der Nevolu tion erklärte sich der Soldatenrat bereit, der Autorität der Behörden zu weichen. Diese Behörden wurden auf den Rat und unter Zustimmung der alten bckdifchen Regierung eingesetzt. Der Soldatenrat hat keine Polizeigewalt mehr und leitet nuch nicht länger die Demobilmachung der Truppen." Wie Herr Dietrich darlegte, war die Verwaltung auZ Ministern gebildet, die im Amt bleiben sollten, bi die Nstio nalversammlnng einige Monate später zusammentreten würde. Dann hosfte man ine Regierung anzunehmen, die in gewisser Hinsicht mit dem System in den Vereinigten Staaten übereinstimmen würde. Sie würde sich au den Ber tretttn der verschiedenen Staaten in einem NatZonalporlament zusammen fetzen, nd auS staatlichen. g?sktz?ebknden Körperschaften, die ia zwei Häuser ein geteilt sind .Die Hauptfrage, die do der Natio alversammlung entschieden werden muß, wird sein, ob die staatlichen Land taae die Vertreter zum Natzsnalkongreß wählen sollen, oder ob die Vertreter und die .Nationalerekutive durch direkte Völksabstimmunz gewählt werden sl le.' faate er. .Die Bevölkerung von Sllddeutschland wünscht nicht, daß Berlin weiterhin die Nkichshauptstodk sein soll. Wir ziehen eine kleinere Stadt in der Mille de Reiche vor. zum Beispiel Weimar oder Kassel, wo die Beamten mit mebr Nube und Freibeit arbeite können. Wir sind der Ansicht, daß e nicht gut für da neue Deutschland sein wird, wen ek zu sehr unter dem Einfluß von Preuße gerät, ws sicherlich der yag fein wird, wenn die preußische Hauptstadt die Akichshaupistadt bleibt." JSa J5j:i t.ÄM1:25k oiulii.t: .uii, vttt w utiii luiu,', fragt ich ihn, wie er über Amerika! Teil nähme am Kriege denkt. Ich führe sein Antwort vollständig an, da sie viel von dem enthält, wa, wie ich später scst stellen konnte, die konventionelle Ansicht der verhältnismäßig gut insormicrtcn Deutscher aller Klassen ist. Ihr Land ging gegen un in den Krieg, weil eS ersten durch unseren eigenen diplomatischen Kuddelmuddel dazu eingeladen wurde; zweitens, weil e befürchtete, im Falle eines deutschen SiegcS das den Alliierte geliehen Geld nicht zurückzuerhalten, und dritten war unser Tauchbootkricg in großem Maße verantwortlich." Weder Herr Dietrich noch viele an dcre Deutsche, mit denen ich über diese Angelegenheit sprach, schiene sich mit dem Gcdanlen vertraut machen zu kön nen, daß die Vereinigten Staate auS humanen Gründ, in den Krieg gehen könnten. ES war tatsächlich dcmerkenS wert, festzustellen, daß der deutsche Beistand sich keine Vorstellung von dem amerikanischen politischen Idealismus machen kann. Daß eine große, wohlha bende. glückliche, erfolgreiche und unbe drohte Nation sich aus keinem anderen Grunde, als der Wohlfahrt der Mensch hcit in einen Krieg stürzen sollte, war ihnen vollständig unbegreiflich. Ich ver suchte mein Bestes, den amerikanischen Standpunkt zu erklären, aber ich be fürchte, daß ich nur zweifelhafte Erfolge hatte. Als ich ihm sagte, die Hoffnung auf Befreiung Deutschlands habe Ame rika ebenso sehr bewogen, in den Krieg zu treten, wie alle andere Gründe, zuckte er die Achseln und sagte mit einer un geduldigen Geste: .Ich hosfe so." Obgleich daS Interview mit diesem badischen Staatsmanne weit davon ent fcrnt war, einen WahrhcitSsucher zu be friedigen, so brachte es doch wenigstens einen großen Erfolg. Es ebnete den Weg für meinen , sofortigen Empfang beim Prinzen Max von Baden. Herr Dietrich war. wie ich bereits er wähnte, einer der intimsten Freunde des Prinzen. Und der Prinz war der ein zige .kaiserliche Demokrat', an den lich der Kaiser wandte, als er schließlich ein sah, daß alleS verloren war. und er je manden suchte, dem er in einem letzten" Verzweiflungsgersuch, sich zu retten, der trauen konnte. In anz Deutschland gibt eS, fo viel ich weih, keinen Mann, der eine genauere Schilderung von den Niedergangsstun den de Reiches geben konnte, als Prinz Max von Laden. Diese Ansicht drückte ich auch in Gegenwart deS Herrn Die trich auS, worauf er sagte. nichiS sei einfacher, als den letzten Reichskanzler des KaiscrregimcS zu interviewen. Er erbot sich sofort, eine Unterredung zu vereinbaren. Die Folge davon war, daß am nächsten Tage in Kraftwagen bei mir vorfubr und'ich dann zu dem letzten Nachfolger Bismarcks geführt wurde. IV. Veim Prinzen Alar. Wir fanden Prinz Mar in einem 'ziemlich unansehnliche Logirhaus; er hatte seinen Palast am Bodens ausge geben. Wir fuhren in einem Armee Automobil zu ihm. dessen Chauffeur seine Abzeichen abgeändert hatte, um die Bestimmungen deS Waffenstillstandes nicht zu verletzen. Wir fuhren durch mehrere Dörfer, die beinahe verlassen und entschiede öde aussahen. DaS ein zige Lebenszeichen, das wir beobachteten, war eine riesige Anzahl kleiner Haufen von Weihnachtsbäumen. Da! große jährliche Fest stand vor der Türe und Baden schien entschlossen, daß die Kin der wenigstens in der Zeit, die sonst ge ähnlich dem Frohsinn gewidmet war, das nationale Unglück nicht fühlen foll ten. Persönlich ähnelt Prinz Max mehr einem DurchschnittS-GeschäftSmann deS Westens als einem Herrscher -in einer ; der vrunkliebendste Nationen moderner westlicher Geschichte. Er trug einen ein fachen grauen Anzug. In einem engli schea Passagienug erster Klasse würde man ihn sür nen nglische Adeligen gehalten haben, so tadellos war seine Aussprache unserer Sprache und so kor dial reserviert war feine Haltung. In unserem Gespräch kam r auf die M. C. A. im Krieg zu sprechet; die Kriegs Ursachen; Deutschlands Haltung allen internationalen Fragen gegenüber; auf feine Notenaustausch mit Präsident Wilson; die Frage von Elsaß-Lothrin gen und den Kaiser" und die, alte deutsche Regierung. Er sprach ganz ossen und gab sich offenbar alle Mühe, der ameri konischen Aussassung internationaler Politik Gerechtigkeit widerfahren zu laf seit, obwohl ich nicht umhin konnte, zu bemerken, daß selbst in diesen Sachen dieser .kaiserliche Demokrat" dielen Auf fassungen der Neuen Welt so fremd ge genllberstand wie denen deZ Mark. Ich bin nicht länger mit der Regie rung in Verbindung," beeilt r sich zu sagen, .fondern ich bin nur tin gewöhn licher Bürger Deutschlands, wie ich eö ia den ersten Kriegsjahren war. Da mal widmete ich meine ganze Zeit der Arbeit unter den Kriegsgefangenen als Leiter der Y. M. C. A. in unserem Lande. Und gerade hier möchte ich fa gen. daß ich voa den Bemühungen der amerikanische Sekretäre dieser Körper schast. mit denen ich in Verbindung war. nicht anerkennend genug sprechen kann, besonder von Herrn Hart, der jetzt in Frankreich weilt. Herr Eonrad Hofs man. einer der Wenige, die nach Ame rika! Eintritt in de Krieg hier blieben, hat ia den deutschen Gefangenenlagern wundervolle Arbeit verrichtet." Ich frug ihn. wa! er von John R. Matt, dem internationale Leiter der Y. M. C. V., halte. .Ich kam mehren Male mit Herrn Mo!t zusammen." antwortet r. .und ma sagt mir. daß r in bedeutender Mann sei. Aber unsere Regierung ent schied, daß r in der Politik eine , große Rolle spielte und deZhalb wurde sein Privileg. Teutschland zur Leitung von .V'.ArSeit zu besuchen, widert ftn." .Prinz' sagte ich. .Ihre Stellun, bei der Regierung war eine derartige, daß sie Ihre Ansichten über die Kriegs Ursachen speziell interessant macht. Wurden Sie die Güte haben, mir Ihre Ansichten tn der Fragt zur Uebermitt lunq an U nuiilanisiSe LolZ mitzu .mxi"" ' '' c.. .oü) iuüc o )iuKt, ocr Krieg würde vermiede werden." antwortete er nach minutenlangem Nachdenken nd jede Wort sorgfältig abwägend, .daß ich erst am 31. Juli 1014 au der Schweiz ,n rückkehrte. Ich war zu einer kurzen Er holung dorthin gegangen und blieb 3 Wochen dort. Als ich hörte, daß unsere Aniue in Belgien eingedrungen war, war ich sehr enttäuscht und sagte meinen Freunden, daß die! ein großer Fehler sei. Ich sagte ihnen, die Welt würde bald sagen: .Seht, wa für eine Sorte Menschen diese Deutschen sind!" .Unsere Militär behörden versuchten ihr Vorgehen auf den Grund militärischer Notwendigkeit hin zu rechtfertigen. Sie sagten uS. wenn wir nicht in Belgien eingedrungen wären, fs hätten eS unsere Feinde getan. " . t m.ii .f..f.i er.. tote mögen vieueiclzi vtn)i fltijuui quudi, aber ich habe nie meine Ansicht geändert, daß eS ein kollossaler Fehler war." WaS die Kriegsursachcn anbetrifft, so war Deutschland auf allen Seiten be droht. Rußland hatte aus dem Balkan Unfrieden gesäct und eine große Armee aufgebaut, um Konstantinopel zu neh men. Auf unserer Westseite bauten die Franzosen eine große Armee auf, um Elsaß-Lothringen zu nehmen. Die Eng ländcr taten, waS in ihren Kräften stand, um unseren wirtschaftlichen und kommerziellen Fortschritt zu behindern. Nur infolge der Tatsache, daß Nußland feine Armee bereits an unserer Ostgrenze mobilisierte und Frankreich das Geld dazu- lieferte, kam der Krieg zu , dieser Zeit über unS." Weder hier noch in feiner späteren Erklärung deutete Prinz Max auch nur entfernt an, daß die Frage des Ein bruchs in Belgien ine andere Seite ha den könne als die einer militärischen Not wendigkeit oder daß daö große Spiel, welches Deutschland in Kleinasien spielte, etwas mit der Nervosität Ruß lands oder Großbritannien! Beunruhi gung zu tun gehabt haben , könne. Tatsächlich ignorierte er vollständig Dinge wie den Borfall in Serajewo, oder daS Berlin-Bagdad.Unternchmen oder da ganze grandiose Alldeutsche Unternehmen von Landerwerbungen. .Deutschland wollte den Frieden," fuhr er fort, .weil es fünfzig Jahre lang die größtmögliche Prosperität genossen hatte. Aber unser Friedenssehncn war nicht fo groß, daß eS uns den von Frankreich und Rußland drohenden Ge fahren gegenüber blind gemacht hätte, Gefahren, welche unS zwangen, eine starke Armee zu erhalten. Was Oester rcichs Ultimatum an Serbien anbetrifft, was glauben Sie wohl, was für ein Ultimatum England beispielsweise an Amerika gerichtet haben würde, hätte Amerika eine Kampagne der Aufhetzung gegen England in Canada oder Irland geführt und ein Amerikaner hätte den Prince os Wales in einem dieser Länder ermordet?" .Aber hätte der Kaiser nicht den Krieg verhüten können." fzug ich. wenn er Oesterreich gesagt hätte, Deutschland würde ihm nicht helfen, wenn das Ulti matum zum Krieg führte? Wenn er die richtigen Schritte getan hätte, glauben Sie nicht, daß irgend welcher entstan dene Trubel hätte lokalisiert werden kön nen?" .Der Kaiser hat bis zum letzten Au genblick fein Aeußersies getan, um den Krieg zu verhüten," erwiderte Prinz Max vollen Ernstes. .Aber als er sah, wie Rußland mobil machte, und wußte, daß der Schritt ebensogut gegen Teutsch land gerichtet war, wie gegen Oesterreich, blieb nur Eins übrig daS war, den ersten Schlag zu führen. England hätte den Krieg verhüten können. Obwohl ich überzeugt bin, daß Sir Edward Grcq fehr stark versuchte, ihn zu verhüten, tat er das Eine nicht, was ihn verhütet hätte Rußland benachrichtigen, daß Eng land ihm nicht helfen würde." EZ war eine typische deutsche Ant, wort, dieselbe Steinmauer, gegen die ich immer anlief. England hätte natürlich Halt gebieten lönnen. wenn eS Frankreich und Rußland versichert hätte, es würde ihnen nicht gegen deutschen Mililaris muS helsen. wenn immer der deutsche Militarismus die Zeit für reif hielt, um daS Ziel zu erreichen, auf da! er feit 40 Jahre hingearbeitet hatte. Deut fcher Denkweise schien dieser Grund voll auf genügend. (Forlsehung folgt.) Rene Ersalzstiffe. In Holland stellt man auS Knoblauch nach einem Bericht deS .Weltmarkt" einen brauchbaren Klebestoff her. Man preßt die Knollen aus, dickt den Saft auf 60 Grad ein, verkocht die Ueberreste mit Wasser und dickt wieder auf tzy Grad ein. DaS Ergebnis foll ausge zeichnet fein. Einen fehr guten Kork erlak sollen die Nil, auch oikiia, .. unh Baumfchwä'mme, ergeben, wenn sie ge trocknet, mit einem zementartigen Stoff vermischt und unter hohem Druck ge preßt werden. Ein Verfahren, Knbid zum Betreiben von Motoren zu benutzen, ist nach einer norwegischen Meldung pa tenticrt worden. In Dänemark will eine Gesellschaft Brikett, euS Heidekraut herstellen, die die TorfbrikcttS an Heiz, kraft weit übertreffen sollen. In Eng land hat man eine neue Preßkohle auS gemahlenem Erdharz durch Destillatio nen bei niederen Temperaturen gewon nen. die etwas billiger fein soll als An thrazit. dabei den Borzug größte. Heiz, kraft und geringer Rauchentwicklung hat. Kalkmergel. wie er besonder auS dem Limburqische Gruben aewonnen wird, findet Verwendung a'S Düngemittel. Truckfkhlktteufcl. Der Setein für Ftemdenverkchr bickct einem verehrten Publikum angenehme Sommerfr ö fche. Kleine Gesalligkkit. .... Ihr Braut bringt Ihnen tatÜ in ordentliches Stück Geld mit?" Ja, wenn ich da! nur bestimmt wüßte! Möchten, nicht S i zur Prob? die Schwester heiraten?" Die Fran: bekümmern' sich nick! um die kssischk Literatur, weil e tru Us Men, MS jrna wellen,