f TSMe Omaha Tribüne VV Äei der Mriler x w i .cn. jiutveusj Federzeichnungen von den Sitzungen und den Hauxtakteuren. Von Dr. Akar Zlküller. Z!k Zürcher Zkltun".) , Paris. 20. Fcbr. Nur einer beschränkten Zahl von Zeit anicffen ist ei vergönnt, bis ins Allkr heiligste bei FriedenKtempelS zu drin pfn. Di TiplsniaKn. die unter bejn gcfoanntc Blicke per Wc'.t MnfchhcilS , o:fai:d.;e machen, wissen, daß Distanz die Stutter dcr Autorität, ist und der I Papst dort die brünstigsten Gläubigen f ' zahlt, Wo man ihn nie zu Gesicht U j kommt. Aber selbst wenn sie alle die de ! moralische Toga umzuschlagen vcrstün den wie Präsident Wilfon. wäre es ug ,,glich. aus dem Quai d'Crsan ein tverum zu mcheir. wa daS Volk dem Richtcrspruche beiwohnte. Um den gru mi Tifck. an dem die Vertret von zwanzig Nationen versammelt sind, läßt sich mit Mühe Platz sur ein paar hun. dert Zuschauer schasftn;, man vergegen wältige sich die Zahl der Weltblätter, die ach Paris Korrespondenten fand, im. und man ersteht, daß ein gewöhn. Ufer Sterblicher, der sich nicht als - Mandator von 100,000 Zeitungslescrn ausweisen kann, den Friedenskongreß rrnt in spcktavler Ferne miterlebt. Nichts wir auf den Eintretenden der. bliiffmder als diese Scharen Von Iour Aaliften fremder Zunge und fremder 5kkkunst. die im Oitvavillon des Mini fierhtm! lQuai d'Orsay) auf den Em zag in den Sitzungssaal harren. Ta und dort nur das bekannte Gesiebt eincS Pa risci Journalisten, vier Fünftel dieser Nerikanischen. englischen, italienischen, .- serbischen, polnischen,, japanischen, chine fischen Preffcdertretcr sind zugereist, und ; ignorieren in einer Weise, stanzösische Normen, daß man sich Frankreich und ' Pari? weit entrückt wähnt An der Sal:ütt,. wo ein Einfchr'.iberegister anfliegt werden die Lcgitimationskarten geprüft, und ms nachdem die hohe Wer samrnlung selbst Plai) genommen hat tut sich vor dem Hen der Federgewalti rn der Sesam auf. Nicht dn .Salon de kHorloge", selbst den betreten nur die Ossizullen, deren Eingang sich im Weppabillon beendet , Wohl aber ein nstoßendes Gemach. daS durch 1e sogenannte .Baies" (Wandelgslerie) mit demselben kommuniziert. Um do biet aui den Sitzungsraum überblicke zu könne,, schwinge sich Journalisten und Journalistinnen. Graubärte und Eleven, mit turnerischer Gewandtheit auf die berci'.stchenden Tische, der Vertreter de?' Agentur Hnms nicht privilegierter - clä der Korrespondent de! Tageblattes von, Haitis Wer nicht in der vordersten , Reihe steht der wie Saul seine Brüder um Haupteslänge überragt, muß sich damit begnügen, die Stimme der Hohe Priester der Diplomatie aufzusange? und sick ihre Physiognomie und Gesten im Geiste vorzustellen. Denn die Wand bat im Gegensatz zu derjenige in . Shakespeares .Sommernachtstraum" die Eigenschaft, undurchdringlich zu sein, : so sehr sich auch die Späher der öfftnt, lichen Meinung die Köpfe verrenken. Der Zcremonienmeister deS Quai d'Cr say hatte glücklicherweise ein Einsehen mit den Journalisten, die drei gefchla jene Swndea ftehend auf eine Tisch platte gebannt waren, und im Hinter gründ des SsaleZ ein kaltes Büffett ausstellen lassen. Der Saal der Diplomaten bietet mit hhm grauen Wänden und Pilaftera, : den purpurnes Draperien, dem Putten friei und den bemalten Kartuschen, den ,-. brennenden KrisialZeuchtern. dem monu mentalen EheNinöe ein aristokratisches cz-zsemble. Aber an Stelle der Fest, nimmunes. die unsere Vorstellung mit solche Prschtnsmmern zu verbinden pNezt. dominiert eine nüchterne Geschäf rigkeit, eine Atmosphäre der Arbeit und der geistigen Spannung. An den lan gen. hufeisenförmig aufgestellten Tisch j?:htrt tthrn imfitnpiiriiiisrt d 5if!f8tft. im, die einen übe? ein Schriftstück ge beugt, dle ander im Ledersessel zurück gelehnt, schweigsam zuhörend oder mit - dem Nachbarn sich unterhaltend. Hinter A ihnen, an Separaitische oder den Wän x den entlang stehend, die Sekretäre und Ratgeber, unter denen die geschäftige Persönlichkeit DutastaZ ausfällt. Je . nachdem ein Diplomat von Rang das Wort hat oder der Lebersetze? in Eng lisch oder Französisch da Gesagte wie , verholt, herrscht gespannte Aufmerksam knt oder leiseZ Gesumm auf der einen Seite bei HauZeZ. In dem Maße. e''i die Stunden vergehen und der belle '?cklaq der berühmten Wanduhr über i-nx FVmin fünf Uhr. sechs Uhr. sie U:r anze'at, wacht sich auch in e-r.'m fi ko:rek:e Milieu, wie dem di f'mzl st'N, Z'rsireuunz und Ungeduld srli. rd; sb?r die Formen, i denen sie ich Zundaebe, haben nichts von dem C lrlafft emeS Parlamentes, an , Ittn bewahren bis zuletzt den Redner i , i,.. im den Resp?Zt. Denn n unßro r scher ZVischenruf der eine t'midm Unaufmerksamkeit könnte ja d? Keim t.n internationalen Derwic! I "".i in fch tragfn! Das ist den c 3 fctr ausstillkndfte Zug für den .r'k einer diplgmsiifchen Tagung, t S i-l) tn eden, mögen dieselbe v S 3 sch dsrgk!rase,n sein, kein 7,J i und die Stimme des . ir.mer böflich. immer zerr ll l'zlt. Diese Versammlung . - s, z sl'eidetrr StaZmänner. , d f irgend eine Dekoration - t ! -u üi tragen, die ei Element i t V ir:. 1 -ni in Zhre Reihen bringe ! ; 1 : 'i .chen HikUo ton der . " der Staaten nahzlrete ''s c'-'5t einem antiken Chor, der - d'? Leidenscheft mit einem i rL'i werten und EelZeg den t j r - ::rg be:!et. Des Ein t 'i i ' ?,,veg am Fenster hm ';!.' 1 ket g-balke werde, do - ' i solch , Pnsksitzuns. i - .t c T?:l ?r Tielomate ., , . (.-....:?,! ff-.jf Yft . . f 'Uui."'U-tL'i-.Vjitt wnserenz. vorgegangen ist, beobachtet man eine starke Fesselung der Redner an das Ma nuskript und bei den Freisprechenden eine feierliche Langsamkeit und Getra genheit in der Diktion. Das Bestreben, von der fremdsprachigen Hälfte der Zu hör leichter verstanden zu werden, mag dabei mitspielen, denn auf den Ueber frtzcr vertraut ein Schönredner, der auf, Nuancen hält, nur halb., Ce n'est paa ccla, c'Gtait niicux!" hörten wir den temperamentvollen Orlando nach einer mit italienischer Emphase vorge tragenen Rede dem englischen Uebersetzer zurufen, von Sonnino (der bekanntlich das Englische wie seine Muttersprache beherrscht) an das .?riZuttore TraJitore erinnert! Der Gedanke an eine Bühne, auf der ein welthistorischer Akt sich zu vollziehen im Begriffe ist, von dem kommenden Geschlechter reden werden, drängt sich dem Zuschauer auf, um so mehr, als es. sich um nichts Geringeres handelt als dir Derretierung des ewigen Weltfrie dens", von dem schon das Mittelalter träumte. Unbewufzt prägt er sich die, Dekoration ein, fucht die Atmosphäre zu durchvringen, das geistige Maß der für di Völker Agierenden festzustellen. Ein erster Kontrast fällt ihm auf: die Wem bare Jugendlichkeit der Grofzzahl der Teilnehmer,, während er eine sokratische Versammlung von Graubärten erwar tete. Ist es. weil der Bart der diploma tischen Traditionen widerspricht oder weil wir uns iw einer überwiegend an gelsächsischen Gesellschaft befinden? Neh wen wir diese physische Frische für ein gutes" Cnien der Jugendlichkeit der Ideen, denn was dir Welt heute braucht, ist eine Erneuerung, ihres Geistes? Aber ein zweiter Eindruck folgt diesem ersten: man hört die Worte Menschheit, Soli darität, Brüderlichkeit der Völker von den Lippen derer fallen, die uns bisher den sacro eproismo" der Nationen ge wissermaßen officio verkörperten. Ein Vichon, Balfour, Sonnino. Benize los, Pasitfch, Bratianu und wenn nicht sie persönlich, so doch ihr L,Zter eo am Konferenztische erklären hin sort de Altruismus der Nationeu", um mit dem britischen Minister Barnes ' zu reden, als das Gesetz der Welt. Lag darin nicht ein Widerspruch, der den Skeptikern reckt zu geben schien? Aber das ist das Neue an diesem Friedenskongresse, der ihn von allen früheren unterscheidet, daß stärker als die Diplomatie die subtile, mysteriöse, generöse Kraft des Bölkerwillens am Werke ist" (Orlando), die die Mauern des Kongresses überflutet". Ein Italiener mit seinem feinen politischen Spürsinn bat diese Wahrheit ausgesprochen. Die PersönlickMit des Präsidenten Wilson, der mit der überzeugenden Macht des Reformators sein Glaubensbekenntnis ablegte, wog sie nicht die Argu mente de? zukünftigen Diplomatie auf? "A living thing is born...!r !s a äefinite guarantee of peace. It' is a deünite guarantee against things which hava just corne near bring lag the whole structure of Civili sation into ruin... Aufrecht, mit un beweglichen Gesichtszügen stand er am Prasidententisch, mit seiner melodischen Stimme Artikel um Artikel feines Völ kerbundplsnes vertragend und erläu iernd. Seine Hohe schlanke Gestalt im zugeknöpfte Jackett mit dem weißen Taschentuch an der Seite und der silber grauen Krawatte war harmonisch zu dem energisch geschnittenen, nicht mehr jugendlichen Charakterkopf abgestimmt. Wir beobachten Clemenceau. der tief in feinen Fauteuil gelehnt zuhörte. Auch er mit sorgfältiger Eleganz gekleidet: die grauen Handschuhe und die schwarze Binde markierte die Würde des Vor sitzenden. Der weiße Schnurrbart sträubte sich wirr und aus den tiefen Augenhöhlen des Wongolenkopses (der fo rundlich ist wie daS Gesicht Wilfons schmal und lang) zuckten die Blitze. An der Hingabe an die großen Gedanken des amerikanischen Fricdensbringers glaub te wir den alten Idealisten Clemen au zu erkennen, der in diesem Augen blick die zweifache furchtbare Erfahrung .seines langen Lebens vergessen wollte: 3870 und 1914! War er von einer Vorahnung dessen erfüllt, was wenige Tage später sich ereignete: wir suhlten , ihn umgewandelt milde gestimmt und sahen ihn vor uns nicht als den Tiger', sondern als den begeisterten Journali sten, der uns vor zwei Jahren in der Rue Franklin mit so glaubensstarker Seele von der Mission Frankreichs sür die Menschheit gesprochen hatte . . . Lord Robert Cecil, der Löon Bour geois Englands, hzt das edle Profil und die befreiende Offenheit, welche die großen Staatsmänner der Brite cha ralterisiere. Mit seinem bartlosen Ge sichte, der nüchternen Geste, dem warmen Ton der Rede erscheint er einem As uith. einem Lord Greq verwandter als dem impulsiven Lloyd George oder dem aristokratischen Balfour. Die Hände an die Revers des Rockes geklammert, hören wir ihn it Eindringlichkeit an den gu te Willen der Völker und Staatsleiter appellieren, vhne den alles Frie denswerk ei toter Buchstabe bleibt. "X nstion In luturs kksll go lo war.. .The prosperity vk the worhi is the prosTMrrity vk evcry people . . . Let t do our work for the security ni the trlory of hurnanity . . ." Lord Eettli Argumentation lehnt sich eng an diejenige d'Estournell'Z de Eon stant an. Er will, daß der Völkerbund unter keinen UmiiäuSen .eine Sainte Ailiance sei, die sich ia der inneren An 0,stenSdtni der souveräne Staaten einmischt. Tk Bild des französischen Bauherrn der ?nt4 Nation, Sien Bomgeeis. bs'se wir unser Le fern gefordert zeuf nen Isanem' Mancher, . charakteristische Zuz wäre MÜi'-i AeiZhM 4A I Zer Wtstanz des Jodes. von lUtvt Der Tech ist für unZ ein nachdenkliche Geschehnis, wenn er uns selbst, trifft, unsere Eltern und Kinder, ein paar Freunde, die wir kennen, und ein paar Große draußen, die wir ehren. Nur dann fließen die Tränen, weun der Tod Müller und Schulze heißt. Hans und Grete. Wir hadern mit dem Schicksal, wenn in unserem Kreise die gewaltige Bewegung des Lebens irgendwo erschöpft versiegt, od?r ',venn die Unfähigkeit des Lebens sich in jähem, frühem Zusammen bruch ankündigt. Der Totentanz ist für uns ein Hausvall des persönlichen, Un Heils. Die Todesfurcht entfremdet uns der Wirklichkeit des Lebens, und wir hal ten für Schicksal, was unser eigen Werk. Nicht dem Tod, der sankt die Fackel ver löscht, nachdem die Kraft des Brennen! und Leuchtens aufgezehrt, sollten wir bang ins geheimnisvolle Antlitz starren, der Tod ist ein Göttergeschenk der Na tur, der letzte Segen des Daseins. Nicht sterben wollen, heißt begehren, daß man nicht sterben kann. Es läßt sich aber keine wildere Qual und Marter ersinnen, als die Verdammnis des ewigen Lebens, vor. dem es kein Entrinnen gibt. Nicht der Totentanz, zu dem Natur die Fidel süß und sacht streicht, ist das düstere Verhängnis des Daseins. Des Todes sollten wir vielmehr gedenkr.i, der unser eigen Werk, den wir selbst aus rüsteten zu höllischer Gewalt, den wir bewehrten mit oll den Grausamkeiten einer teuflischen Phnntasie. Die Mensch heit selbst hat dem freundlichen, weich lockenden Gevatter Tod den Taumel trank gereicht, der aus dem fodlachdn den Reigen des Zur-Ruhe-Wandcrns den wüsten, wahnnnmgen Veitstanz des Todes geschaffen, der über di; blutende, stöhnende Erde tollt, die Blüten der See len gierig zerreißen und die kunstvollen Tempel der Leiber zertrümmernd. Wag frommt S. zu weinen über die Nächsten, die uns starben, dem Tod, den wir felber schufen, weihen wir den Tag, vergieße wie die Tränen für die Fern sten, Fremdesten, die in den durch unsere eigene Schuld entfesselten Veitstanz des Todes hincingerissen wurden! Das Un abänderliche zu beklagen, ist Torenweife. Der Totensonntag soll kein Familientag persönliche Leides sein, fondern ein auf rüttelnder Gerichtstag der schlaffen Ge wissen. Jeder Mensch ist unser Ankläger, der durch die Schuld der Gesellschaft verkam. Tie unzähligen Millionen, deren schn- süchtiger Lcbensdrang verkümmert, deren tief atmendes Bewußtsein immer enger zusammengeschnürt wurde, bis sie mit toten Seelen den Weg quälender G? wohnheitsarbeit wandelten, die Hirne, der: stürmende Gedanke wir ausdörr ten nd marterten, bis alles freie Ten kcn erstarb, die Augen, die wir blendeten und denen wir ras Licht stahlen, die fchwellenden Muskeln, ds wir enkkräf tetcn, die Lungen, die wir vergifteten. und die Wunder der lachenden Kindheit und der gehcimnisschwer furchtdämmcrn den Jugend, die wir erbarmungslos würgten das sind die ,otk? unserer Schuld. Das ist der Zug des Wahn sinns, der unter Tag tobt wie in den Ja' briken. der die Dreschmaschinen und Eisenhämmer überschreit, der durch die Kasernen tollt, durch die Gassen der be schmutzten Liebe, der auf den Straßen der russischen Städte rast, der sich in den Blutfümpfen der Mandschurej wälzt und aus dem Snde Südwestafritas, versunkenes Menschendasei schlürft. Welch harmloser Bursche ist doch der Knochenmann mit der Sense, wie ihn die verdüsterte Volksvorftellung bildete. Der Tod. den die heutige Menschheit er schuf und als Geisel über die Völker sandte, ist unerschöpflich in der Entdeck ung lebenzerreißender Folterwerkzeuge. Ja ein paar Granaten steelt mehr Zerslö rungskraft als in allen Marterinstru menteg des Mittelalters zusammen. Mil lionen von Menschen sind auf der ganze Erde unausgesetzt tätig, um dem Tode immer neue, immer gräßlichere Waffen zu schmieden. Und diesem sich stündlich mehrenden ungeheure Heer der Toten weihen wir keine Empfindung. Die Menschen sind zu Zahlen geworden. Unerschüttert le sen wir täglich in dürren Telegrammen, wie wieder hundert, tausend, zehntau send, fünfzigtausend Menschen gefallen sind. Nur wenn die Zahl gar riesig anschwillt, erbeben - wir wohl einen Augenblick. Aber niemand denkt daran, daß von diesen hundert, tausend, zehn tausend,, sünfzigtausend Menschen jeder ') us dem ?'!n!ii .?ks! r Krt Tosen, in? Der ki,r,!,ch ermordete rttlftel let und Mimllenku!,dent !a?Ml dk Mctz rercn Jsdrea erjcheiuca lieb. denkwürdigen Tafelrunde zu Lberlie fern; die Ekizzenbücher der in den Gale rien postierten Zeichner - der Jllustra tion", der London Jllustrated News', der Saturda Evening Post' füllen sich mit den Silhouette Lord Will ners, Bonar Laws. Lansings, des Colo ritl Hous, Jules CambonZ. Andrö. Tardieus. Robert LordenZ, WeZnitchs, SalandraZ, Bratianus. Ttaatsmän ner sind schlechte Modelle", meinte der englische Portraimal Sir William Orpen, sie wissen sich nicht einfach zu geben! Lieber, sind mir die Militärs: nehme Achtungstellung an und blei den i ihrer RoLe." Der dunkle Grund ton der Gruppe wird durch einige Khakiuniformen und französische Gene ralsienuen aufgebellt, nicht zu vergesse auch die bunt? Turbane des Emir Fai sal und seine! Beoleiters. Vom Rot der Vorhänge, zwischen denen ein tlei ches Winterlicht einfällt. ftehsI.die Ge lichter in alle Nuancen ab: vom hellen Karnaiton der Europäer über das Gelb der Chinesen, das Braun der Araber ur,d Inder b:s zum Schwarz der Neger. Für das Maleraüge löst sich tei Ganze in Fstbe und Bewegung auf: große Männer, kleine Männer ig dasselbe. -Für uns politisch Chronisten aber trägt j'de? der h'e? Vszwme'tkn ein Stuck der Uir.'.i Landes in den Zü Vl&Ü'.'An " Umt). einzelne wrch den Tkd größere? Lridrn denen, die ihn liebten, zugefügt hat. als die Toten unserer Nähe den ihrigen. Niemand durchdenkt die ganze Fülle zer trümnserten MenschenschicksalS. das -in den namenlosen Massengräbern modert. Während wir ob'k den Tod, dermaßen gegen die Mcnschc Hetzen, suche wir wieder das Leben eines einzelnen durch Wälle von- Waffen zu sichern. Wäh rend die Völker verbluten, während man ihnen vorlügt, es sei sinn und ehrenvoll für, ein Vaterland der Schande gemordet zu werden, verbirg der Schuldige des mit schweren Füßen Wer die Erde tau melndcn Totentanzes seine bleiche zit ternde Todesfurcht hinter denselben Werkzeugen, mit deuen er den Tod aus gerüstet "hat. , Er cb dem Tod alle Wacht und Befugnis, damit er ihn selbst vor dem Rächer schütze. Ein Japaner hat unlängst das ent setzende Wort der Weisheit gesprock?en: So lange wir den Meischen nur unser: Kunst gaben, galten wir als Barbaren. Seitdem wir aber die Wiffcr.fchaf. des Wordens gelernt haben, sind wir plötzlich ein Kulturvolk. In der Tat. die ganze Welt fcnkt ehrfürchtig ihr Haupt vor dieser Kraft im Töten ... Der Totensonntag der Kultur wächst heraus über die kleine klage der Fami lienalltäglichkeit. Wir stöhnen nicht weh leidig, daß unsere Bettern und Basen und am Ende wir selbst sterbe müssen, sondern wir empören uns gegen die Tö hing derer, die nicht sterben müssen. Nicht den Toten des eigenen Hauses und der nächsten Gasse ist unser Totensonntag geweiht, sondern den rschlos Getötet? der Menschheit. Einer der Führer. Notizen zur Biographie deZ Tpar takisten Mührsam. Eine Berliner Depesche meldet, daß dem .Achiuhrblatt' zufolge. Erich Müh. sam.ein bekannter Kommunist und Mit glied des bayerischen Arbeiter und Sei datcnraks, 'vom bayerischen Zentralrat unbeschränkte Vollmacht erhalte hak und so tatsächlich ine uneingeschränkte Diktatur ausübt. Die rote Flut, die sich über Deutsch, land ergießt, trägt allerhand Persönlich leiten i's Land. , Menschen, die man vorher in weiteren Kreisen kaum dem Namen nach kannte. Erich Mühsam ist einer von jenen plötzliche Berühmtheiten. Wer sich sür die Moderne In der Literatur ruteres siu!ejcne Modernen,, die nie über das Stadium der Plänr und große Worte hinauskommen zur beweiskräftigen Tat, jene Manana-Größen. jene ewig unein gelösten Wechsel auf die Zukunft wer sich mit diesen befaßte, dem war der Name Mühsam nicht fremd. In der große Spartakistcnbcwegunz tauchte der Name Zum ersten ?M bei der Revolution in Mannheim auf, die aller dings nicht von langer Dauer war. Und nun höre wir von Mühsam im Zusam, menhang mit der Münchener Soviel Regierung. Wer ist nun eigentlich dieser Erich Mühsam? Der sozialdemokratische Berliner ILor, warts zeichnet diesen neue Staats mann' nicht eben gerade liebevoll mit folgenden Strichen: .Jn München Hat er gesprochen, der Arbeiterrat Erich Mühsam, i der Versammlungder Ar beiter, und Soldatenräte. Unabhängig und radikal. Wolsfz Telegraphenbureau meldet das der Welt. Wer ist der Ar beiterrat Mühsam? Ein Arbeiter? Nicht ganz, lieber Leser. I Berlin hat man ihn gekannt. Im CasS deö Westen! t.ar er vor dem Kriege häufig und bis ia die frühesten Morgenstunden zu sehen. Ja. er war zu sehen, er bildet, mit seinem Tisch sozusagen di Sehenswürdigkeit des Lokals, Nachtschwärmer aus der Provinz drängten sich um ihn, denen der Hgtelportier derratcn hatte, daß im CasS deS Westens die letzten lebenden Be hkmien! zu sehen seien. Und d paun te denn Herr und Frau Pefke aus Neu ruppi über die Jünglinge mit langen Wähnen, wehenden Schlipfen und knall gelben Hosen. Erich Mühsam aber war der Interessanteste: denn niemand wollte glauben, daß ein Mensch na sagen wir so wenig gewaschen und g'kämmi sein konnte! Aber Erich Mühsam hat gearbeitet, sonst wäre er ja nicht Ar beiterrat'. Zwischen der vierten Tasse Kaffee und dem fünfte Absinth meist uf Kredit!' öffnete der Rätselhafte die Lippen und dann wurde die deutsche Literatur um einen jener unsterblichen Schüttelreime bereichert, wie: Sie wür den mir e.:ne große Freude bereiten, wenn ,S!e meinen Hund von der Räude be freiten'. Um des Bild diese! eizenarti gen Staatsmanne! vollständig zu ma chen, fügen wir hinzu, daß der Mann heimer Rvolutionsgeneral srkiher in der Naturmenschenkolonie auf dem .Berge der Wahrheit' in Ascona bei Locarno zg Hause war; ma hat ihn mit langer Mähne, in Sandalen und schmutzig weißem Kaftan in den Straßen Lo 'csrnoZ herumlungern sehen. Und was euch erwähnt werden mutz: Herr Ehrlch Mühsam hatte seinerzeit mit den Zürcher Gerichten Wege Tiebstahl! Bekannt, schüft gemacht, der ?eftkafunz sich aber durch Flucht entzsg'n. s? daß nur ein Asntumazurtcil suszesxrkche - werden fcjvr.it,' ' v Die geheime Wjsion. Skizze von Charles Verennes. Fru Süfanne Prili n Frau Renei Lohdne. Wie sehr bedauere ich, liebste NenSe, daß ei mir vor meiner Abreise unmög lich war, Dich noch zu treffen. Anstatt eines langen, reichlich überlegte Briefes würden ein paar Worte genügt haben, um Dich über meinen Geisteszustand und .die Gesälligkeit, um die ich Dich bitte mochte, aufzuklären. Du weißt ja. was für ein außerge wohnliches und bewunderungswürdiges Wesen Du in meinen Augen bist! Du bist schön nd nicht stolz auf Deine Schönheit; Tu bist schön und bist den noch weder falsch noch untreu; Tu bist schön. Witwe und frei, hast nichts in Deinem Lebe zu verbergen und bist stets liebevoll und unglaublich nachsich tig gegen die Fehler anderer ... Ich bin stolz, daß ich mich Dein Freundin ncn ncn darf; Tu bist für mich die Oase in mitten aller Unruhen und Kachxfe! Tu allein bist imstande, mir durch einige Briefe ein wenig Vertrauen und Sicher heit zu geben, ohne die eine Frau, die ihren Man so eifersüchtig liebt, wie ich, verurteilt wäre, das bemitleidenswür digste Geschöpf der Welt zu sein. Seit vier Jahre verlasse ich meinen Mann zum erstenmal auf längere Zeit. Die Sache ist um sa ernster, da es vn! unmöglich ist, die Zeit dieser Trennung anzugeben. Meine arme Mutter verur facht uns große Sorge, und die Aerzte verlangen von mir, daß ich mich dem Wunsche meiner Mutter füge und bei ihr bleibe. Reinhold ist augenblicklich in eine Ge ,schäftssache verwickelt, wobei er eventuell unser Vermöge verdoppeln käu. Es wäre Torheit von mir gewesen, wenn ich ihn gebeten hatte, mich zu begleiten, um so mehr, da ich eine verneinende Antwort erwarten mußte... Ich muß übrigens zu feinem Lob anerkennen, daß er über meine Abreise, wen nicht sehr traurig, doch wenigstens gelangweilt ist . . . Du wirst nu sagen, daß ich sehr an spruchsvoll bin. Die meisten Frauen würden sicher nicht mehr dcrlc,ngcn, a wiß! . . . Aber es handelt sich hier nicht um irgendeinen Mann, sondern ' um Reinheit?. Klug wie Tu bist, haft Du gewiß seit langer Zeit den Charakter meines Man es erkannt. Sehr ernst, sehr tätig und geschickt und sehr stark, wenn es sich ums Geschäft handelt. Sonst ist er wie ein Kind, wie ein armes, kleines Kind, lie benswürdig und naiv und leicht zu lei ten . . . Wie es den wirklich orbeitc-F samen Menschen geht, fo nimmt alles, was außer dem Bereich seiner Tätigkeit ist. in seinen Augen einen größeren Wert an. was mich manchmal in Erstaunen gefetzt hat. Also, wie gesagt, er ist ein Kind . . . Ich habe die Gewißheit, daß meine W Wesenheit ihn aus der Fassung bringt, und daß er sich langweilt. Und . die Langewele ist bekanntlich die Quelle alles Uebels. Unser Geist und unser Herz können sozusagen durch sie aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Welche von den Zerstreuungen, die sich ihm bieten es werden derer zahlreiche sein wird Reinhold wikhlen? . . . Alle Vermutungen sind erlaubt ... Er kann sich ebenso gut zu' einem raffinierten Spieler w;e zu einem !v!adcheniagcr aus bilden! , . . Beides wäre mir nicht an genehm; ich bin eifersüchtig, und ich er trüge es nicht, wenn er noch andere Göt ter neben mir haben wollte. Ich habe daS Glück gehabt, einen seltenen Vogel zu fangen und ihn im Käfig sefizuhal ten. Jetzt ist der Käfig offen. Damit er eZ aber nicht merkt, dazu sollst Du mir helfen. Und daß Tu mir meine Bitte erfüllst, davon bin ich überzeugt, denn eine Frau wie Tu wird stets bereit sein, ein guieS Werk zu tun und da! Glück einer Herzenssreundia zu schützen. Also, ich bitte Dich, meide auf keine Fall mein Haus unter dem Vorwand, daß ,ch nicht da bin. Laß Dich von Reinhold einladen und lade Du ihn so oft wie möglich al! Gast zu Dir . . . Uebrigens weiß ich. daß Du ihn schon mir zuliebe ein wenig gern ha t, uns von ihm weiß ich. daß er große Sym pathie und Verehrung tur Dich hegt. Kümmere Dich um ihn. zerstreue ihn... Erzähle mir. was er macht, was er denkt! , seine Briefe sind so kurz und so ungeschickt abgefaßt! ... Da wirft vielleicht über mich lachen, daß ich als eifersüchtige Frau einer onderen solche Mlizwa anvertraue . , , Die Wahrheit ist, daß Du vollkommen bist, und daß man auf Dich bauen kann. Dir sind auf Deinem Lebensweg andere Versuchungen entgegengetreten, als wie mein armer Reinhold sie Dir bieten könnte. Und selbst, wenn die Bewunde rung. die Reinhsld Dir zollt, die Gren zen überschreiten und die ehelichen Pji,ch ten verletzen sollte, ich kenne ihn zur Ge nüge, um Dir zu garantieren, daß seine angeborene Schüchternheit Dir den Aer ger ersparen wird, ihn grob abweisen zu müssen. Eure Kameradschaft wird durch nichts gefährdet werden. Davon bin ich felsenfest überzeugt! Schreibe wir schnell ei paar Zeilen, die mich beruh! gen . . . . Frau Renöt Lohöne an Susanne Prklin. Abgemacht, mein Liebling! Ab zuerst laß mich Dir sagen, daß ich beim Lesen Deines Briefes ein wenig chokiert war. Du willst Deine Liebe bewahrt erhalten, und ich möchte unsere Freun schift schütze; ich bin nicht so sicher, daß letztere viel dabei gewinnen wird. Was Tu von mir verlangst, ist so delikater Natur! Und wai wird die Welt davon denken! ... Ich fürchte, daß meine Re putation einen harten Sloß erleiden wird, wen,, man sich erzählt, daß Rein bald und ich während Deiner Abwesen .heit sie! zusammen sind! Denn man wird un! zusammen sehen! . . . Wenn ich essen sein soll, es lßt mich kalt, ir! die Leute sagen. 23a! schlimmer ist, daß ick,, der nichts so verhaßt als der Flirt ist, mich genötigt sehe, aus Pflicht , u ilisj'.si . , , ?i! in mi für eine Situation Du mich bkliigst. Es ichkinl mir namiich un denkbar, daß Reckhold sich nicht der pflichtet fühlt, mir den Hof zu machen ... Unter solchen Umständen wäre mir daS nicht gerade angenehm . . . Oder ober, er wäre zufällig das naive Kind, wie Du ihn schilderst, und würde mich wie eine alte Gouvernante behandeln. Das würde mich auch nicht gerade m Entzücken versetzen. '' Nachdem ich Dir nun meine Meinung darüber gesagt habe., teile ich Dir mit, daß ich Dir zuliebe mich darübe, hin wegsetzen werde. Ich ergebe mich und werde mich Deinem Wunsche fügen, was auch daraus entstehen möge. Ich kann Dir heute auch gleich über die ersten Schritte in dieser Angelegenheit berich ten. Also, gestern habe ich Deinen Mann in seinem Bureau aufgesucht, unter dem Vorwand, mich nach Dir zu erkundigen ... Er sagte mir. daß er sich sterblich langweilte okuie Dich, und da es mir gerade so geht, machte ich ihm den Vor schlag, unsere Langeweile miteinander zu vereinigen, um uns zu zerstreuen und am Abend zusammen zu diniere. Er hat mit großer Höflichkeit angenommen, aber es gibt ein aber. Wein Vor schlag, der aus der besten Abficht ge macht wurde, schien ihn in Verlegenheit zu setzen. Vielleicht hatte er etwas an dereS vor . . . Und daS glaube ich auch nicht mal, er war wohl nur erstaunt, daß ich mich ihm fo an den Hals warf. Tu kennst ihn ja besser, und ich" über lasse es Dir. den Grund feiner Bcftür zung herauszufinden, die er in dem ersten Augenblick nicht demeiftern konnte. Er hat sich jedoch schnell gefaßt und war in jeder Hinsicht entzückend. Wir haben ziisamme diniert, dan waren wir im Theater, und da Neinhold feit Deiner Abreise nicht allein sein Frau, sondern auch fein Auw entbehren muß, habe ich ihn ia meinem Wage nach Hause gebracht. So, bist Tu zusrieden mit meiner Fürsorge . . . Die Tür schloß hinter ihm, bevor mein Chauffeur angekurbelt hatte. Ich kann mir natur lich nicht denken, daß er noch mal weg geganzen ist, um sich zu amüsieren. Jedenfalls habe ich ihn heute beim Frühstück danach gefragt, denn Tu mußt wissen, daß ich die Gelegenheit des Sonntags benutzte, Deinen tugendhaf ten und arbeitsamen Gatten zum Früh stück einzuladen. Er schien entzückt, nicht allein bleiben zu brauchen. Noch mehr, er hat mich zum Diner eingeladen, was meia aufrichtiger Wunsch war. Mein lieber Reinhold,' habe ich in ziemlich ein, fältigem Ton gesagt, ich sürchte. Ihre Aufmerksamkeiten können kompromitiie rend werden.' " Er hat mir geatnwortet. daß ich nicht das Recht hätte, ihm eine Gunst zu vcr weigern. Und er fügte hinzu: Sie ge hören zu jene Frauen, die kein Mensch zu verdächtige wagt würde." . Weißt Tu. daß es mir auf die Ner den fällt, nicht nur den Frauen, sondern auch den Männern ein solches Vertrauen einzuflößen? Jedenfalls ist es kangwe! ligl... Ich hoffe, Du bist mit mir zufrieden. Dein Mann duldet meine Ueberwachnng ebenso wie er Deine ertrug. Wenn Du ihn als seltenen Vogel behandelst, so hattest Tu vollkommen recht! ... Du hast eine Glücksnummer in ber Ehelotte rie gezogen, liebes Kind! Dein Mann ist ein Wnnder von Ruhe, Fügsamkeit und Gelassenheit ... . Susanne Vrali aa RenSe Lohöne. Keine Nachricht, gute Nachricht, sage ich mir. . Und ich bin -glücklich, daß vor meiner Rückkehr kein Grund zu einem traurige Ereignis vorliegt . . . denn meine Rück kehr nach Paris steht näher bevor, als ich glaubte. Meiner Mutter geht's wie, der gut. Ich kann spätestens in einer Woche in Paris sein, w ich dank Dei ner treuen Aufopferung einen liebens würdigen Gatten wiederfinde, der un. fähig ist, sich auch nur eine einzige Mi nute von mir zu entfernen, kurz, den einzige Mann, der mich glücklich ma chen kann ... Du bist meine geliebte Je . . . wie fall ich Dir danken? . . . , Renöe Lohöne an Susanne Plättn. Meine liebe Suse, warum ich Dir keine Nachricht gegeben habe? Lieber Gott, dieser Brief wird Dir genügende Ausküirung bringen. Er wird Dir auch sagen, warum ich e! nicht für nötig finde, diese Nachlässigkeit zu entschuldigen. Tu haft recht, wenn Tu mich stet! für aufrichtig und ehrlich gehalten hast. Und selbst wenn die Enthüllungen, die ich Dir so brutal mache muß, Dich in tiefsten Schmerz stürzen, so bist Du den noch gezwungen, meine Aufrichtigkeit' und Ehrlichkeit anzuerkennen. Ausrich tig und ehrlich, ja, und ich bin es um so mehr, da ich diese Eigenschaften eiser süchtig und Überlegt gepflegt habe, sozu sagen mit Egoismus. Und der Egois mu! ist die Basis' deZ edlen Charakters, den man bei mir im allgemeinen cnju nehmen scheint. Er ist'S gewesen, der mir in allen trüben und schmerzlichen Situationen beigestandea hat, in welchen die meisten Frauen und seDst Männer ihr Leben verpfuschen. Ihm verdanke ich eö. daß man mich mit Recht für eine tadellose, unbescholtene Frau hält. Einen , Geliebten i gewöhnlichem Sinne, einen Geliebten, de ma nur km aehelmen sehen und empfangen kann! Pfui Ich bin für Verhältnisse, die klar sind, ich ziehe Ruhe und Frieden dem Glück vor . . . In einem Worte, weine liebe Suse, ich bin seit acht Tagen Reinhold! Geliebte. Ich habe erst geglaubt, wir hätten uns beide in vorübergehender Leidenschaft ge funden und würden leicht vergessen kän nen. Aber nein. Wir liebe un! auf richtig und tief ... Er ist überzeugt da von und ich auch . . . WaZnicht wieder gutznmschm ist, ist geschehen. Wirf Dir keine Ungeschicklichkeit und, mir keine Falschheit vor. Du konntest n'cht tnmiWijtv,, was gesehen ist, und 3 Uln Dir. issj , trtng H wtinex nicht ganz sicher gkwcscn wäre, dir Mis , ston. mit welcher Du mich so unüberlegt betrautest, zu übernehmen abgelehnt hätte. Ich habe weder die Absicht noch die Anmaßung, Dich zu rühren. Aber wenn ich Dir ssgehaß ich empört über mick selbst bin, daß mir da Herz bei deut Gevank? bwirch. daß ich durch- meinen Entschluß Deine E.istenz, Dein Leben vernichte, so hast Du kein Recht, e! nicht zu glauben . . . Ueberlege: was sollte ich tu?' Du kommst bald zurück, früher' als Du glaubtest . . . Wir hätten schmei gend leiden müssen. Reinhold und ich ., . . und stillschweigend verzichten . . .' oder un! weiter lieben im Verborgenen. . in Luge und Verrat.- Das niemalsl tz Du kennst meine Prinzipien .... i io:-n fTv.. r jr: j, r.:,. lr W.IJJV Werden wir immer glücklich bleiben, Reinhold und ich? Taö sind Fragen. ' m llligrnoiiaiicq zu oeryanokin lliiiiug sind. Was sicher ist, wir waren alle drei kreuzunglücklich gewesen, wenn ich ge schwiegen, und, nachdem ich meine beste ( ' Freundin verraten, sie hinter ihrem Rük . tvn mis ihrwn s!)rtTt nasser Tv4rn(Vrt hätte. Es bleibt uns also weiter nichts übrig. . als uns einig zu werden, damit Du und Reinhold so schnell wie möglich und auf anständige Art geschieden werdet. t. ..... t..wi mt t. .c.. ...vjj... Keinem von uns dreien ist in dieser Anaeleaenbeit die Schuld deizuleaen. das lim UI.JCI J.isi cin. , vsa i uu hängnis, würde ein gewisser Charles Bov'ary sagen . . .Und wo das Verhäng- , nis allein schuldig ist. müsse wir. uns. Mühe geben, uns gegenseitig zu der zeibm . . . ; 5 i Frau Susanne Pnlfm an Frau -; Renöe Loh5ne. Meine liebe Renöe. ES gibt im ' Leben schmerzliche Stunden, aber dem Himmel sei Dank ? auch manche köstliche Minute ... das ist. wenn ge wisse kleine, lange vorbereitete und weise ' überlegte Experimente, vollständig und großartig gelingen! ... in bist aufrichtig und ehrlich wie im mer gewesen, und ich will mir Mühe ge be, auch Einmal aufrichtig und ehrlich zu fein. Beschuldige nicht daS Verhängnis. Di Schuldige bin Ich allein. Erlasse mir. unnütze Einzelheiten; es se! Dir nur ge, sagt, daß ich meinen Mann nicht mehr liebte.' daß er mir vollständig gleichgül tig war. als ich zu meiner Mutter reiste. Ihre Krankheit war nur ei Vorwand, meine Freiheit, a der mir viel liegt, vorzubereiten und . . . wiederzuerlangen. Du kannst ruhig fein, ich habe meinem Mann nichts vorzuwerfen; er ist in je- tt. Ck!n tnitA!. .in. ?fi. Afi'isfrfc r rr ,' r- :l r rc :zl V - (p . , rnb yuqiuji .uuiuit. um j.uu jjtuun zn machen. Ich liebte ihn nicht mehr, sagte ich Dir schon, er fiel mir auf die Nerven, das ist alles! . . . Nicht, daß mir ein anderer Mann im Sin läge; nein, ich erwarte nur vom Lebe etwas Besseres. Schöneres, als was eS mir bis heute gegeben hat. Ich bin keine ruhige, harmonisch gleichmäßige Frau wie Du, . c . -. m i . : . r.Ui: i.s ...f. la) om im wcgcnttu ir.uimtn.ui, ejat tiert und romantisch. Mein Mann und Tu seid tur ander geschaffen. Wir habt Ihr es zu verdanken, wen ein Irrtum deS Schick sals wieder gutgemacht wird. Wenn ich in meinem ersten Brief von der Sym ( pathie sprach, die zwischen Euch bestand, so hatte ich eS ruhig mit dem zarten Wort Liebe' nennen können. Also, meine liebe RenSe. klage nicht da! Verhängnis an. danke mir liebe? für meine Hilfe. Tag eine Eheicheivung aus anuanvigi Art und Weise und so schnell wie mög lich eingeleitet wird, ist auch meine Mei nuna. UcbriaenS wird Dein Brief, der tien Dir und meinem Mann unteizeich ' net ist. die Sache lächerlich öereinfacheli . . . Ich danke Dir ... Suse. . Tkx Wald deö hl. Franz ein Op sr dcS Krieges. In Italien hat sich ei lebhafter Streit der Geister entsponnen, weil die Absicht bekanntgeworden ist, bei dem außerordentlichen Mangel an gecigne tcm Holz sür die Zwecke der Flugzeug industrie den schönen altberühmten Wald abzuholzen, der de Alverno bedeckt und in dem der heilige Franz. von As sist die Wundmale empfing. Künstler und 'Gelehrte sind einmütig im Ein spruch gegen diese Entweihung eines nei tionalen Heiligtums. Giovanni Rosadi, der Abgeordnete do Florenz versucht sein möglichstes; aber es bleibt Zweifel haft, ob nicht das Urteil der kompe tenten' Sachverständigen den Sieg er ringen wird. Zugunsten deS bedrohten Walde! führt man außer ber gefchicht lichen Erinnerung, die ihn allein unver, letzlich mache sollte, und der Tatsache, daß es sich um eine der größte land schaftlichen Schönheiten Italien! han delt, auch praktische Gründe in! Feld, die vielleicht in diesen Zeitläuften mehr Aussicht auf Berücksichtigung haben. Wenn man nämlich den Wald niederlegt, so ist es auch um den Berg geschehen, der zweifellos, fobald er feiner Bäum, be raubt ist, einen Bergruifch nach dem an der erleben und in dsS Tal de! Cor falone niedergehen wird. Die Kunst freunde denken mehr daran, welch ei Verlust eS sein würde, wenn die kleine Kinder de! Schmuckes der grünen Um gebung, der ihr einen so eigenartigen Reiz verleiht, beraubt werden würde. Die Stätte. ,u der sich der heilige Franz in die Einsamkeit zurückzog, würde, wen eö nicht gelingt, die Flugzeug erbau von ihrem Plane abzubringen, vom Erdboden verschwinden, und mit ihr der Ort der Erinnerungen. ,ie in der Kunst de! ausgehenden .Mittelalters eine so große Rolle gespielt haben. .Doppeldeutige Ablehnung. tm t. man i'l M ein ptam'.nt niif f. tli et lich ittnm w,a. btmtitt tu HauS'rau, Uutj it taugen regnet n miiuti Ach, bleiben Sie doch noch. Herr Doktor, bi! e! aushsrt. Meine Töchter werden Ihnen inzwischen etwa! dorspie len!' ,O danke so arg i'gnel'! dcch nichts I... Jemand seufzte: Ei gk Ukb: .ZngZzeitzn, tu, kein End tiiimtni k