Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 19, 1919, Image 7

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Krieg, 2lcvolution und völkcrfr!Äe,t Die
drei Friedensschlüsss .Vismarcks und die pariser
Noilferenz. Der innere Zusan:menl?ang zwt
schen der. abseschlossensn und der anhebenden
Geschichts Periode. Deutschlands heutiger
Kampf. An der DkIm soll die Welt genesen,
wilson als welt'DIsziptinär
mjm er Friedensschluß ach dem
, H 1 rofjtrt Kriege soll eine neue
yS weltgeschichtliche Epoche, in
W welcher mit Kontinenten und
gewaltigen Zeitläuften gerechnet wird,
f eröffnen, und di Verhandlungen, welche,
auf der Pariser Konferenz, den Frieden
herbeiführen sollen, haben Halt vor
Krankenzimmern gewacht. Schwarzbe
bnlltm und nur bis auf die nächftr
Klrchentunnspitze gerichteten Blicken mö,
gen die Abstände zwischen dem, was
heute ist, und dem, Ms werden soll,
allzugroß erscheinen, als das; sie einen
Weg sehen konnten, welcher JdUt den
Friedensschluß aus der alten in die neue
Zeit führt. Der Frieden aber, welcher
, der neuen Ze!t das Tor öffnet, ist damit
allein, datz d!e Tinte der Unterschriften
linker einem Vertrage trocken geworden.
noch nicht gekommen. Erst müssen sich
auf Grund der derlraglichen Keftstellun,
. gen die allgemeinen Verhältnisse konsoli
diert haben, muß die Weltlage wieder
in der Richtung eingerenkt sein, welche ihr
don der Logik ihrer Entwicklung be
stimmt ist. Manch' ein Frieden, welcher
unterschrieben, worden ist, hat sich als
ein Hindernis für die Weiterentwicklung
der Menschhcitsidee und die Bervoll
kommnung dek Mlkekwshlsahrt heraus
gestellt, und es war binnen kurzem don
ihm und seiner Spur nichts mehr zu
finden. . : '
Die Heiligkeit don Verträgen wird
nicht dadurch bestimmt, daß sie gewisse
Namen als Unterschrift tragen und mit
gewisse Floskeln verziert sind. Auch
Verträgen wird von der Weltgeschichte,
welche das Weltgericht ist,., das Urleil
gesprochen. Auch für Nertrcige gilt als
, Prüfstein ihrer Haltbarkeit die ihnen
innenwohnendi Bedeutung für das All
gemeinwohl und die Weltgemeinschast.
Daraus aber wird das Bestreben der
neuen geschichtlichen Periode eingestellt
sein. In der neuen Periode wird sich, in
diesem Sinne, die Cozialisierung aller.
Verhältnisse vollziehen. Sie wir erreicht
werden unter der Berücksichtigung der,
Forderungen des Allgemeinwohls und
Zur 'Herstellung der Weltgemeinschast.
Der Uelxrgang aus der alten in die
neue Zeit vollzieht sich, wie dies noch
immer der Fall gewesen., katastrophal.
Um den diesmaligen gewaltigen Um
sckuvung httbeizuführen. haben zwei ia:
tastrophale Jaktoren zusammengewirkt:
'der Krieg und die Revoltztion. Man
soll den Krieg nicht schelten, denn er hat
vieles Morsche heruntergerissen und mit
vielem Ueberledie Aufgeräumt. Man
soll die Revolution als die Befreiung
bisher gefesselter Kräste für die Herbei
sührung ttx neuen Zeit willkommen
heißen. Man wird auch den Ueberdrang
solcher plötzlich frei gewordenen Kräfte,
in welcher Vetätigungsform auch immer
er in der Erscheinung tritt, nicht verdam ,
inen dürfen, denu im Widerstand gegen
einen solchen Uebetdrang neuer Kräfte
werden sich diejenigen aus der alten Zeit,
welche für die Teilnahme an der neuen
Arbeit noch lebenskräftig sind, behaupten
und starken. ' ' ,
, Mit dem Friedensschluß, soweit er
" mit Paragraphen auf Papier festgestellt
worden ist, wird die Zwischenzeit des
katastrophalen Uebcrgangs aus der alten ,
in dii neue Zeit noch nicht zum Abschluß !
gebrächt worden sein. s - " .
25 Krieg, so ist an dieser Stelle ein '
Wenn der. Stauö M.
Uovellctte von Erlk Znel.
' Die zweite Tänzerin, Fräulein Lilll.
hatte Befehl erhalten, zur Einzelprobe
zum Ballettmeister Zu kommen. Wäh
nd all der Jahre, da Fräulein Liltf
beim Ballett war, ist das nicht oft vor
, gckomMn. wenigstens 'nicht i den letz
ten sechs bis acht Jahren, und nie unter
diesem Ballettmeister.
Zur EiiUelprobe gerufen ju werden
hatte stets seine Bedeutung daS wußte
jede der leichtfüßigen kleinen Damen, die
auf den leiseste Wink des Chefs gern
nach feine! Pfeife tanzten. Es konnte
wohl ein wenig hart, ein wenig streng
klingen: Fräulein Lilli kommt morgen
litii 10 kör zut Einzelprobt" säst wie
ein Befehl doch auch gleichsam wie
die Vkrheißnng einer Gunst, die Rollen
brachte Aufgaben die die Aus,
wählte in das erste Glied führen wür
den, bis vorn an dsS Rampenlicht
h Sslopartien, von dem ersten Sslo
tänztt. dem Chef selbst ge -ührt und
fcinn gaj allein dorn InS Slappenlicht
gestellt, wo sie sö leicht und graziös
stand, döß Man nicht wußte, ob sie festen
Fuß auf der Erde hatte vder schwebte.
Die Lich.'reslektonn würde sie mit ihre
''Strahlen übergießen, der Beifall würde
Zcööncherk. Rosen und Nelke und wie
Ver Rosen würden ihr zu lFüßen gewor
f, werde, sö daß alt die anderen iteln
tfnfiKn, die früher bor ihr getanzt hat
i n, ßiü und gilb werden würden vv,
Neid.
Tle sah e öor sich, wie sie die Blu
n.'nspendea vom .Lühnenbsdeg aufhob
sie alle !m Arm hielt, da Gesicht in
die r,!i. 5lbt und weiße Pracht barg,
d-n Duft'tiaatmek, die Lugt wie
i n Rausch schloß, doch plötzlich einen
l k.chlkiiden Blick ins Parkett hinunter
Irnötz. in die L?M hinein, durch alle
Ü:chrn Mi hinauf zur (HnUrt und
i: sie dann hinter die Kulissen binaus
snzie, wahrend sie die Rosenblätter wie
mal gesagt, hatte sich entzündet an lern
Interessengegensatz zwischen zwei euro
päischcn Bcächtegruppen. Durch den
Kampf zwischen zwei Systemen ist er
dann zum Weltkriege geworden. Der
Sieg soll der einer neuen Weltanschauung
sein. Im FrtcdensschW muß solches
öiesuliat zur Darstellung gelangen und
zugleich die Durchdringung der neuen
Weltanschauung, gewährleistet werden,
das heißt, die neue Ordnung der Dinge
Muß sich jener Anschauung entsprechend
di)llziehen. Die neue Ordnung ist an,
gekündigt worden durch das von Präst
dtnt Woodrow Wilson proklamierte
DsppelMo!io von der Sicherung ' der
Welt für die demokratische Idee" und
dem Recht der Völker auf die Selbst,
bestimmung". Die erste Forderung hat
dtt Staatsmann aufgestellt, die zweite
der Historiker. ' Beide ergänzen sich ae
gmseiiig Und müssen in einem Postulat
zusamnttngcsaßt und zu einem gemein
samen. Fundament zusammengezimmert
werden, auf welchem sich eine neue Pe
riode der Welt und Menschheitsgeschichte
aufbauen kann. Die neue Periode soll
.angefüllt sein von der Entwicklung und
Durchsetzung der Idee des Sell-stbestim
mungsrechis in der Richtung aus die
Durchdringung der Welt mit dein demo
kratischen Gedanken. D praktische Be
iätigung solches Idee umfaßt das natio,
rale und das internationale Gebiet. kl
innere Sich uslel-en eines jeden Volles
und die äußeren Beziehungen zwischen
Sllen Völkern. Die Breite der Bafis.
auf welche sich diese Idee gründet, und
die Weite ihreS Ausbaues gestaltet 's,,
zi,. einet Weltanschauung und macht sie
zum Inhalt einer ganzen weltgefchicht,
Ischen Periode. Denn sie umfaßt das
gesamie Weltgetriebe und greift zugleich
in daS innere Leben Zeder einzigen Volk
heit liftd fcdeS einzelnen staatlichen Or
ganismus. 'Die Völkerligaj deren Er
richtung als Schlußstein in das für di;
neue Zeit zu errichtende Gebäude einge,
fügt werden soll, darf kein Büttel wer
den, welcher intt dem Großen Stock"
hcrumfuchtett und ihn über Unwillige
schwing?, fonder sie kanri nur richtet
werde von dem übereinstimmende 2.131
kerwille nö auf der Basis des gerechten
SSgleichs der- Völkerinterestcn. - ,: ,.
Seitdem dies, vor fünf Monaten, ge
fchriebcn, hat der Verlauf der Berlpnd
Jungen auf' der Pariser Hricdcnskonse
renz zu der Erkenntnis geführt, daß der
Friedensschluß nicht imstande sein wird,
die internationale und die nationale At
mosphäre zu schasse, welche die Borbe
dingung für die Oeffnung der Tür, welche
in die neu Zeit hineinführen soll, bildet.
Man wird sich mit dem Gedanken vertraut
machen müssen, daß sowohl auf dem
internationalen wie ans dem nationalen
Gebiet, die katastrophale . Uebergangspe
tiode noch nicht vorüber ist. Der En
thusiasmus, welcher durch den Sieg im
Kriege fiit .3tecf)t und Gerechtigkeit, en.t
facht worden, ist ein vorzeitiger, gewesen.
Allzuhol Erwartungen hatten sich ge
knüpft an die Proklamation eines Frie
dens nur auf der Basis des Rechts und
nach dem Prizip der Gerechtigkeit. Die
objektive Beobachtung Und die durch keine
Wunschrichtiing getrübte Voraussicht ha
fon richtig gesehen! die Aufgabe, mit den
Paragraphen eines einzigen Vertrages
einer ggnz neuen weltgeschichtlichen Pe.
riöde das Fundament zu errichten und
einen Teppich hinket sich fallen ließ.
Solche Momente waren der Traum ihres
Lebens ' Sie hatte diese selbslkompo
niertt Partie einstudiert Tag siir
2ag,.Jahr sür Jahr.-- sie war ja so
sicher,' daß der Trauin Wirklichkeit wer
den würde.
Wie schlug ihr das Herz, als der.
Balletmeister nach der Probe den Be
.fehl gab. daß FräulcinLilli um 10 Uhr
zu ihm kommen solle. .
Endlich der große Schritt vorwärts
sie verbeugte sich und errötete, so daß
all die anbeten Dämchen, die sich ihr zu
wandten, begrisscn, daß sie ihre Chance
erkannte. ' r
Endlich " endlich am Ziel! Nun
würde sie all diese vielen ausreibenden
Jahre leicht vergessen. Die Vormittags
proben: auf der Zehe stehen den lin
ken Fuß strecken den Spann ' mehr
beugen noch einmal, den Spann mehr
beugen, noch einmal und noch einmal.
Niemals . Ruhe stets trainieren .
nicht mager werden, nicht zu stark wer'
den vor allem nicht zu stark. Stets
dieses eins, zwei und drei, eins, zwei
und drei und ein klein, klein wenig
Hosfnüng.' Ja, immer diesrlSe. schwache
Hoffnung im zweiten Glied. Aber
Nun kam der große Sprung vor all die
andere, hervor inS Licht. ni volle
Rampcnlicht in das allererste Glied,
nd da mußten all die anderen sich zu
rückziehen sie würde ganz allein stehen
auf der Äußersten Zehenspitze schpe
b?N wie tine Sylphide, während di!
Hut M, Orchesters starben mit dem
lkhtktt Zittern der ersten Geiß?, da! die
Rückenneisen gleichsam enibloßle , und
der Applaus erscholl, begleitet von Ro
sen nd Nelken.
Hinter dem Zsvaler die schmale Tiein
kreppe hinauf, hoch binaus, Koch Kinauf
zu dem Probenlaal des Basfciii.' In
den Kngm Kon'ldoreu flackern die &al
dem AuLbäu dii Nichillttlcn zu lxstim
wen, ist siir die Erfüllung allzu schwie
rig gewesen.
Aber der Krieg hatte bereits das ge
tarnte Wcltgctriebe umfaßt und er hat
hineingegriffen in das innere Lebeii jeder
einzelnen Vollheit und jedes einzelnen
staatlichen Organismus. Der Frieden
irtv wie auch immer die Bedingungen
'in dein einzelnen Paragraphen eines
Vertrags festgestellt werden mögen, die
Prinzipien, welche' für den Ausbau der
neuen Zeit mit Woodrow Wilsons
Doppet Motiv aufgestellt '. worden
find, in In Vordergrund stellen. Diese
Prinzipien werden doch den rocliez da
ironco bilden, vor welchen schließlich
auch der -Wogenprall der Katastrophen
brandung abflauen wird. Diese An
brandung stellt sich heute dar in deiN
Maximalismus des kommunistischen
Bolschewismus und des annezionistischen
Imperialismus. Der letztere hatt den
Krieg entzündet, in erstere ist aus dessen
Folgen, der Not und dem Hunger, ent
standen. - .: ' -'
Der - Frieden kille! 'wirb beide
Nicht aus der -Welt schafsin können.
Aber man muß, um die ZukuNftsmog
lichkeiten verstehen zu können, den gro
ßen inneren Zusammenhängen zwischen
allen sich aneinander reihenden weltge
fchichtlichen Perioden nachgehen. Der
Zusammenhang zwischen der soeben zum
Abschluß gekommen und der sich vorbe
reitenden neuen Zeit gewährleistet in der
Stetigkeit der Entwicklung den schließ
lichen Sieg über den Imperialismus,
welcher das Recht der Völker auf Selbst
bestimmung würgt, iikr die reaktionäre
Staatsidee, welche für das Allgemein
wohl und die Weltgemeinschast, wie sol
ches iii der Völkerliga zür Beiätigung
kommen soll, auch nicht ein Jot feines
Rechtsanspruches aufgeben will, über die
Tyrannei der organisierten Gefellschasts
mächte und auch über deren gleichfalls
organisierten Antipoden, welcher mit dem
Kommunismus die lebendige moderne
Gesellschaftsform überhaupt beseitigen
möchte.
-. "" .
In den folgenden Ausführungen soll
das Wesentliche der drei großen Frie
densabschlllssc: Wien. 1864. Nikolsburg
Prag 18C6 und Versailles 1871 und
deren inneren Zusammenhang mit dem
bevorstehenden Frieden, mit dem der
Völkerkrieg zum Abschluß gebracht wer,
den soll, zur Darstellung gelangen. Aus
solchen innerem Zusammenhang sollen
die Zu'unstsmöglichkcitcn , entnommen
werden.
Den Ausführungen Ist ein Artikel:
Bismakcls Kriegsziele und Friedens
schlüsse" von Professor Dk. E. Jäckh
in der Zeitschrift Deutsche Politik"
vom 8. Oktober 1916 zugrunde gelegt.
Prof. Jäckh sagt in einer Besprechung
des Buches des , Tübinger Historikers
Johannes Hallcr: .Bismarcks Friedens
schlüsse" im wesentlichen folgendes: Es
ist daS einzige und erste Buch bishtt,'
welches y Bismarcks Friedensschlüsse
gründlich untersucht und klar darstellt.
Friedenschließen ist schwerer, als Krieg
führen, so sagt Haller mit Recht: es
kommt darauf an, im richtigen Zeit
Punkt die Waffen niederzulegen und das
Maß der Forderungen richtig zu bestim
men. Diese Schwierigkeiten haben es
mit dem fechtenden Feind zu tun. Eine
andere, nicht minder große Schwierig
keit kommt aus dem eigenen Bolk: das
mangelnde Verständnis für daö .Kriegs
Ziel". '
Was war daZ Kriegsziel Bismarks
im Wiener Frieden nach, dem Dänen
krieg 1864? Eine gemeinsame Verwal
tung Schleswig-Holsteins durch Preu
ßen ,'nd Oesterreich, damit jl1 den Hebel
bilde, die deutsche Frage gegen Oester
reich aufzurollen und zu entscheiden.
Der Friedensschluß blieb absichtlich un
vollständig.
flammen unter verräucherten Glasglok
ken, doch drinnen im Saal strömt durch
die hohen Fenster das kalte Morgenlicht
des Wintertages herein. Grau und dicht
lagert der Stäub auf Holzgestellen und
Paneelen. In einer Ecke liegen Tanz
schuhe neben Tanzschuhen flache,
hackenlose, ausgetretene und warten
darauf, nach dem Ma'lersaal hinüberge
kracht unt) durch ein neues Anstreichen
mit Leimfarbe von matiroten in nuß
braune verwandelt zu werde N - . denn
das Ballett tanzt heute abend in 'Äida".
Ueber dem Gelandet längs per einen
Saalwand ' hängen Schleier , Neben
Schleiern die Probenschleiet zer
knittert und grau, wie. alles in diesem
Lehksaal. Bor dem großen Spiegel, der
bis zur Erde hetabreicht. steht Fräulein
Lilli. Der kurze rosenrote Rock zeigt
uiibaumhcrzig ihre kleinen, zu mageren
Beine mit den straffen, harten Tanz
muskcln unter den Waden. Die Schneb
bentaile läßt Hals und Arme srki.. deren
Haut sich vor Kälteschauern runzelt und
welk wirkt neben dem blauroten Satin
der Taille. Doch ihre Wangen glühen
vor Fieberhitze. Sie glättet das Nacken
haar mit dem Eeitenfamm, ordnet die
Löckchen inmitten der Stirn setzt den
Fuß vor verbeugt sich vorsich selbst
macht Tanzschritte nach rechts nach
links zurück und wieder dem Spiegel
zu wirft ihrem eigenen Bilde Kuß
Hände zu erhebt beide Arme hoch
übet den Kops stellt sich aus die linke
Zehenspitze streckt das rechte Bein zu
rück summt den Nhyihinus erst
ganz leise dann laut Vergißt Zeit
und ZZaum und tanzt die Solopartie
aus der Shlphide". Sie lockt, sie
zieht ihn ljersn und flieht dann wieder
vor dem gechien Mliebten Sie steht
auf den Zehenspitzen sie kreist herum
sie duckt sich sie beugt sich sie
windet und schwingt sich und denkt sich
schließlich in seiner ZiebeZwarmen Um
ormunz. Sie glaubt Beisallsstürme zu
hören sie verneigt nd bückt sich, als
wolle sie Blumen oufhsben, dankt und
wirft einen Bück in ?n Spiegel .zum
Pttbli!,,,,!. Sie wir rot nö
blaß, preßt Mi La. -.5 c-U &ul LnU
, i - - '
Was sagte' die öffentlich:. Meinung
zur Bismarckscheii PolitilZ Zunnächst
fragte sie nach den KricgSzielen und er
hielt von Bismarck die Antwort: .Da
rllber kann und darf die Regierung sich
mitten im Lauf des Krieges noch gar
Nicht unbedingt erklären." Vorher und
nachher ist. alles gegen BiLmarck: der
König, der Kronprinz, der ganzt Hof;
die Ministnkollcgen, die Botschafter in
London nd Paris; die anderen deut
schen Regierungen, auch die verbündete
osterreichisckxe Regierung; die preußische
Volksvertretung, der Nationaloerein und
die deutsche Presse; die öffentliche Mei
nung der beiden Provinzen. Um die der
Streit ging; und vor allem die übrigen
Mächte: Rußland, Schweden. Frankreich
und England. Als Bismarck zm er
stenmal im preußischen Kronrat seine
Meinung aussprach, fürchtete man, 'er
habe zu stark gefrühstückt", und der
Kronprinz deutete wiederholt mit dem
Finget an die Stirn. Der König hat
sich noch riach ? beendetem . Kriege in
SchönbtunN bei der Besprechung mit
Kaiset Franz .Josef auf dessen Frage,
ob er die Lande haben wolle, dagegen
gesträubt. 1 Der Erkorene des Hoses, der
deutschen öffentlichen Meinung und des
Landes selbst war der Erbprinz von
Augusienburg. Am 2. Dezember 1803
beschloß das preußische Abgeordneten
haus mit 231 gegen 63 Stimmen: die
Ehre. . und das, Interesse Deutschlands
forderten, daß der Erbprinz Herzog don
Schleswig-Holstein werden sollte, und
der Nationalvcrein erklärte in einem
Manifest,' durch seine Haltung in dieser
Frage habe Preußen jeden Anspruch auf
die Führung Deutschlands verloren.
Der Wiener Frieden nach dem Dä
nenkrieze sollte führen und führte zwei
Jahre später zur Lösung der deutschen
Frage gegen Oesterreich.
Was war das Kriegsziel Bismarcks
für den Frieden von Nickolsburg-Prag
1860? Dreierlei Kriegsziele lagen vor:
ein angebliches, ein angestrebtes, ein
wirkliches. Und dreierlei waren auch die
Beweggründe für die Aenderungen des
Kriegsziels: die. tatsächliche französische
Intervention; ; die drohende . russische
Einmischung; die notwendige Erhaltung
Oesterreichs. Oesterreich dürfe 'nicht
zugrunde gehen, weil das unentbehr
liche Gegengewicht gegen die russische
Uebermscht an der preußisch-deutschen
Ostgrettze bildete." Hätte Bismarck da
mals bereits solche Gedanken offen, aus
gesprochen. Man hätte ihn. gar nicht ver
standen ihn wahrscheinlich wieder ein
mal füt toll gehalten: Oesterreich, der
ölte Erbscind. Gegengewicht gegen Ruß
land, den alten treuen Jreunlz und
Schützer , kr' preußischen Monarchie!
Oesterreich notwendig für den Orient,
wo Preußen , ja gar "keine Interessen
hatte! Bismarck hat sich damals dem
General Stosch gegenüber ausgesprochen
und dieser hat später die Aeußerung in
fein Tagebuch in folgender Form einge
tragen: Wettere Siege der preußischen
Waffen hätten bit Macht Oesterreichs
ebeno geschwächt wie seinen Groll und
fein Rachebedürfnis gestärkt, wenn ts
ihm überhaupk Noch gelungen wate, als
Großmacht aus diesem Ktiege heröorzu
gehen. Aber selbst int günstigsten' Fall,
selbst wenn es dii Krisis überstand, konnte
es für das werdende Deutschland nur noch
als Gegner, in Betracht kommen. Ganz
abgesehen davon, wie sehr das die Wer
einigung des Nordens mit dem Süden,
wo die Teilnahme für Oesterreich stark
und echt war. erschwert haben würde,
gab es dann für das neue Deutschland
kcl. wirklich freie auswärtige Politik
mehr. Seine Unglückliche geographifck?e
Lage wäre ihm zum Fluch geworden.
Es wäre in demütigende Abhängigkeit
vön Rußland der Frankreich geraten,
deren jedes feine kaum verhehlten Ab
sichten auf deutsches .Gebiet hegte, und
gegenüber einer Vereinigung dieser bei
den Mächte Watt es wehrlos gewesen.
fchlaff und Mali von den Zehenspitzen
auf die Füße hernieder Und senkt den
Kopf vor dem strengen Slick des Chefs,
det in dem großen Spiegel dem ihren
begegnet.
Was kann er gesehen haben? Wie
lange steht er schon hier?' Sie errötet,
sie schämt sich, sie zieht sich zurück, sie
verneigt sich, bittet um Entschuldigung".
Sie habe gelaubt, sie fei allein, es sei ein"
kleiner Scherz gewesen, den sie sür sich
selbst einstudiert habe sie meine wei
ter jiichts damit. - Und der Chef ant
wartet (sogar sehr milde): .Sie haben
Talent. Fräulein Lilli."
, Lilli (verbeugt sich).
Der Ches: Sie haben wirklich .Ta
lent."
.. Lilli verbeugt sich wieder). .
Der Ches:',Das muß ausgenutzt wer
den." . . '
Lilli (errötet, lächelt, verbeugt sich).
Der Chef: DaS entbehrt das Ballett
schon lange."
Lilli (wagt. nun. den Kopf zu heben
und sieht den Chef an. Und sie civeugt
sich nicht). .-
Der Chef: Das war wirklich fuperb
eine neue Akquisttion für das Bal
seit."
' Lilli: D Herr Ballettmeister
meint ?.Der Herr Ballettmeister
ist zu gütig K
Der Chef: ES ist mein Ernft. Das
War charmant. Es fehlt uns seit lan
g?m eine Kraft für solche aPrtien."
Lilli: Darf ich Zu hoffen wagen ?'
Der Ehes: Es. ist zwar ein großer
Schritt, aber nun Sie sinD.jq schon
so lange beim Ballett."
Lilli: Ja. seit fechsundZwanzig
Jahren."
Der Chef: Und sind ja auch gerade
kein Kind mehr."
Lilli (zögernd): Flmsunddnißig
geworden."
Der öhef: Ach, sich mal an! Aber
in dem neuen Genre können Sie noch
diele Jabre wirken." -
Lilli fent,uckt): Nein, wie gütig b'r
Herr Ballettmeister ist wie gülölick!
bin W" '
VA: .Ja, ti ijt wirklich ein
So darf ina wohl sagön: Die ganze
auswärtige Politik des Deutschen Reich
beruht darauf, daß Oesterreich 18(36 als
Großmacht ohn wirkliche Schädigung
seiner materiellen Kräfte und ohne un
heilbare Schädigung feines Selbstgefühls
aus dein Krieg hervorging, daß es bünd
nisfähig in jedem Sinne blieb."
Was sagte die öffentliche Meinung
Zur BisMarckschkn Politik? Es fehlte
nicht an Kritikern, welche mit dem Er
folg unzufrieden waren. Zwar die 'ohen
Militärs, für di der Minister während
der Verhandlungen Ouestenberg im
Lager" gewesen war, beruhigten sich bald
und erkannten das Geschehene dankbar
an. Der König Mbst, der anfangs oen
bekannten Auftritt mit Bismarck gehabt
hatte (Bismarck bekam einen Wein
krampf und wollte abdanken),' dankte eS
seinem Minister gerührt und erhoben
mit Tränen und Umarmung. Aber in
den breiteren Schichte der Armee ein
psand rnan anders.
Ich kann nicht sägen, daß man M
Offizieren ' und Soldaten erfreute Ge'
sichter gesehen hättc," bemerkte Louis
Schneider. In diesen Kreisen hatte man
viel mehr erwartet. König Wilhelm
Ztaiscr von Deutschland, der König von
Sachsen nach Böhmen spediert, daS
ganze Sachsen mit Preußen vereinigt,
Prinz Friedrich Karl König von Ungarn,
Elsaß und Lothringen von Frai!reich
zurückgesorde'rt usw. das waren etwa
die populärern Kriegsziele im Heck? Die
dnitsche Einheit und die Kaiserwürde,"
Meint Hallcr, . man hätte sie sogleich
haben können, übet man gewann ne
lünftig sicherer, wenn wa für jetzt noch
au ,sie verzichtete. - Das wußte ,ind
meinte Bismarck, wenn er Rudolf Bir
chow, als dieser ihm im preußischen Ab
gcordnetenhause vorhielt, er habe zu
wenig erreicht, bie so kühn begonnene
Politik nicht entschlossen genug durchge
führt, sondern sei immer tiefer in di
Verwicklungen der Kabinettspolitik ge
raten, antwortete: ,Wir sind nie?-' 'n
Ziel unserer Politik, wir sind am An
fang derselben, und Sie tun uns unrecht,
wenn Sie das Vorliegende als etwas
Fertiges. Abgeschlossenes behandeln."
Der Nikolausburg Präger Frieden
sollte führen ud. führte zur Schaffung
der deutschen -Einheit vier Jahre später
gegen Frankreich.
Die - Frage nach dem damaligen
Kriegsziel Bismarcks beantwortet Prof.
Hallcr mit det Feststellung: Dct Sieg
über Ludwig XIV." Das heißt: die
Beseitigung der sranzösischen Hegemonie
und di: Gründung des Deutschen Reichs;
dazu als Sicherung die Erwerbung von
Elsaß-Lothringen aus geographisch' !li
tärischen Gründen, nicht aus gefühls
mäßigen , Regungen. Dabei spielte di?
Frage von Beifort ewe Rolle. Prof.
Haller stellt in einet seht genauen
Schilderung det Verhandlungen fest, datz
es Bismarck war.' der für den Verzicht
auf Belfort vevantwortlich ist Und den
König undMoltke dazu überredet hat.
Hallet bringt' auch die Erklä'ung: Bis
marcks Besorgnis vor einer Einmischung
Englands.. Er stellt aber auch fest:
Seitdem haben wir, aus der Biograi
Gladstones ersahkcn, daß dieser Person
tich schon seit dem Herbst gegen die An'
nexion von Elsaß und Lothringen hätt,!
einschreiten , wollen, daß er aber damit
bei ieinen Kollegen zweimal vollständig
abgefallen war. DaS konnts man da
mals so geNaü Nicht wissen, und es wäre
begreiflich, wenn man sich in Versailles
gesagt hätte:' liekler den Frieden ohne
Belfort, ehe die Engländer sich ernstlich
einmischen. Wir würden dies auch heute
alS richtig anerkennen, wüßten wir nicht
durch das eigene Geständnis der Fran
zoscn, daß sie gar nicht gewillt warerr;
das Friedcnsgeschast , an der Abtretung
von Belsort."-!Iern tu lassen. Da wir
dies aber wissen, können wir nicht an
ders Urteilen, als daß Bismarck, objektiv
betrachtet, einen Fehler gemacht hat. als
Glück, fowohl sür Sie selbst wie für das
Ballett denn, liebes Fräulein, in den
leichteren Prtien, in denen Nur Grazie
förderlich ist Chatme Weichheit
und Jugend, sogar im zweiten Glied des
Balletts."
- Lilli (strahlend): DaS ist Nicht-wehr
mein Platz.'.
Der Chef: Nein, sehr richtig und
ich freue mich, daß Sie das selbst ein
schen." .......
Lilli (mit Künstlcrüberzeugung): ,0t),
das fühle ich schon lange!"
Der Chef: Das beweist mir, daß ich
richtig gesehen habe, Und vaßJhre Lei
stuna soeben tief und echt, gefühlt war.
Aber nun 'an'die Arbeit, Fräulein
Lilli, eine Eztrastunde."
Lilli (verneigt sich schelmisch): Ich
stehe ganz und gar zur Verfügung."
, Der Ches: Ja. verzeihen Sie
aber die letzten Jahre haben nun
bitte, stelle!. Sie sich in Position."
. Fräulein Lilli (sieht erstaunt auS. ge
horcht . aber dem Befehl aus alter Gc
wohnhcit).
Der Chef (nimmt seinen dünnen
schwarzen Stock und zählt): Eins, zwei
und drei einZ, zwei und drei mehr
Weichheit mehr Ruhe mehr Gra
z!e eins, zwei und drei den Spann
Mehr beugen den Spann mehr beugen
noch mehr beugen."
Lilli (tanzt, geht, hebt die Füße, senkt
die Arme, alles nach dem Takt wie
ein Zirkuspfcrd.'dos in det Manege ge
prüft wird während die Worte det
Ckfffs im Takt mit den Uebungsschritten
der Tänzerin fallen, die mechanisch fort
gesetzt werden, jedoch desto sieiser und
eckiaer. je mehr der Chcf ihr sein Herz
ausschüttet). ,
Der Chef: .Ja. die letzten Jahre
eins, zwei und drei habe Ihnen selbst
die für eine zweite Tänzerin nötigen Be
dingungen genommen eins, zwei und
dies und ich freue mich daher, daß ich
Sie nun eins, zwei und drei den
großen Schritt tun lassen kann ein!,
zwei und drei zu den komischen alte
ren Rollen - thi, zwei und drei.
So. Fräulein Lilli. auf den Zchen fitU
ten, cH mehr aus Un Zehen eins.
er- d?n Franzosen Belfort b.ließ. Er
wa, durch Thiers' persönliche Haltung
gelauscht worden, wie ein Karlenspielcr,
der nach der Miene seines Gegners einen
Trunipf in dessen Hand fürchtet, den
dieser gar nicht hat. ES ist schlechterdinB
Nicht zu leugnen: der kleine ThierS, der
nach Bismarcks Urteil kein Diplomat"
war, hat den großen Diplowaten BiS
marck in dieser Einzelheit besiegt." - , '
Was sagte die ösfentliche Meinung
zur Bismarckschcn Politik? General
Gustav von Alvenslebcn wollte (am 23.
August) ganz Nordfrankreich bis an die
Marne behalten. Andere Generale for
derten noch bis zuletzt wehr,z. B. Zwei
Dritte! von Lothringen. Auch Bismarcls
Ansprüche gingen von Anfang an viel
todter als das, was er forderte! Im
Gespräch mit Alvenslcben gestand er:
.Mein Ideal wäre eine Art Kolonie
Deutschlands, ein neutraler Staat Von
acht bis zehn Millionen, wo es kein Kon
skripiion gibt und dessen Steuer nach
Teutschland fließen, soweit sie Nicht irrt
Innern gebraucht werden. Frankreich
verlöre so die Gegenden, wo seine besten
Soldaten herkommen, und wllrhe un
schädlich." Busch bemerkt, indem er diese
Aeußerung übcrmiitelt. Bismarck habe
selbst nicht an die Möglichkeit der. Ver
wirklichung solchen Ideals" geglaubt.
Der ganze Plan, so fügt det Chtonist
hinzu, der die französisch Geschichte von
wehr als 600 fahren, die ganze Zeit seit
Philipp II.. August, dem Schöpfer det
französischen Einheit und Großmacht
ausstreichen wollte, habe nicht mit einem
unUbersteiglichcn Hindernis gerechnet,
dem Vorhandensein von Paris, das im
mer für alle Franzosen die Hauptstadt
schlechthin bleiben würde. Äismarck ist.
wenn er es auch nicht ungern sah, daß
aus dem Volt heraus weitergehende For
drangen laut würden, damit man tot
nigstenZ' war Ordentliches bekommt,
wenn auch nicht alles, was man ver
laiigt", in feinen verantwortlichen Hand
lungen niemals über das herausgegan
gen was er als Notwendigkeit für
Deutschland ansah: . Elsaß-LothriNgen
mit Metz. Anderweitige Anregungen,
wie die, sich einen Teil det französischen
Kolonien abtreten und einige Kriegs
schiffe ausliefern zu lassen, hatte er nie,
mals ernstlich in Erwägung gezogen. Er
hielt es für unpolitisch, Frankreich zut
Verzweiflung zu treiben. Et detsicherte
den französischen Untethändlern, daß er
weitergehenden Forderungen in der Um
gebung des Königs entgegengetreten sei
und sich dadurch den Vorwurf, zugezogen
habe, er verliere-die Schlachten, welche
Moltke 'gewonnen, habe.
".' 5 . - .
An diesen drei Verträgen von 1864.
186 und 1871 soll sich, so lautet die
landläufige Datstellüng Und Auffassung,
der Große Krieg entzündet habem Das
abcr widerspricht der geschichtlichen Wirk
lichkeit. Nicht Frankreich Und nicht Ruß
land allein und auch nicht beide zusam
men hatten sich zum Kriege verstanden.
Dieser hat sich, entzündet an det aus
wärtigen Politik nach Bismarck. Die
Kontinuität der BismarckscheN Politik,
Welche mich den Friedensschluß des Jah
res 1871 Nicht als etwas Abschließendes
betrachtete,, hätte sich darauf richten
müssen, baZ deutsch Haus zunächst in
Europa itt Ordnung zä bringen. An
statt dessen schweifte die deutsche, aus
wäriige Politik nach Bismarck ins Weite.
Die Politik wurde tastend und dek Kuts
zickzackartig, überall anstoßend, sich über
all an Interessengegensätzen reibend. Die
Stöße nach allen Seiten haben die Koni
l'iilation gegen Deutschland Zusammen
Getrieben. An den Reibungsflächen hat
sich der Völkerkrieg, entzündet.
Der Krieg hat Deutschland bemokra
lisiert und das Deutschland, welches Bis
Mütck in seinen drei Friedensschlüssen in
den Sattel gehoben hat. mutz gerade
heute zeigen, ob es inzwischen zu itm
gelernt hat. ' Der innere Zusammen
zwei und drei." .
Lilli (strengt sich mit et Kraft an.
um sich auf den Zehen zu halten).
Der Chef (fährt fort, den Takt sin
gend): Ihre Leistung war gut wirk
lich amüsant, echte Komik eins, zwei
und drei eine herrliche Parodie, nur
ein wenig scharf gegen die Primaballe,
ring eins, zwei und drei. Ja, Fräu
lein Lilli, Sie sollen fowohl die Rollen
ältcket Matronen eins, zwei und
drei ' wie auch weiblicher Clowns be
kommen -- die Hexe in Macbeth"
eins, zwei und drei den Troll in der
Sylphide", komische Figuren. So,
eins, zwei und drei, nun nicht zu
sammensinkcn den linken Fuß vor
strecken noch mehr Haltung fa
eins zwei drei eins, zwei
und drei, eins, zwei und drei, eins, zwei
und drei, eins, zwei, drei. - Mir fehlen
schon lange eins, zwei und drei
weibliche Kräfte eins, zwei und drei
für die komischen Rollen beim Bal
lctt." . .
Der Ballettmeister fährt fort, den
Takt zu'zähln, eins, zwei und drei".
Fräulein Lilli macht die Schritte völlig
mechanisch: eins, zwei und drei, vor und
zurück, nach rechts und nach links
auf die Zehen hinauf und auf die Fuße
herunter wieder und wieder die glei
chen Uebungen
Die müden Fuße wirbeln den Staub
ringsum zu einer Wolke auf, die dichter
nd dichter über die kleine Tänzerin her
niederfällt, ihr Haar pudert, ihren Teint
graut und den rosenroten Tarlatan
ihreS Rockes bleicht.
Tle fparsame HauSsrau.
Er: Frieda, iu' doch nicht immet so
viel Salz ins Essen!"
Sie: .Ach Paul. Salz ist ja so dil
W" , . '
Aufschrift brr einem Konzertgarten.
Musik erfreut das Menschekkind
Wie keine Kunst so kolossal;
Das eine Mal wenn sk beginnt.
Uyj wen sie aufhört rech
finnn jmifAn hcra In reiibare 9?üi'ii at ..
kiiclic Völkerfrieden, über weichn ans "
der Pariser Konferenz verhandelt wird.,
und den drei FricdenZscklüfj.'N Als,
marcks besteht in erster Linie darin, daß
das, was von diesen lefclcten lebendig
bleibt, hinüber genommen wird in di?
neue Zcit, welcher der Völkcrfricden den
Weg bahne soll. W". an Deutkna
lebendig bleiben muß. das ist die irr
kommene Ordnung und Disziplin k '
muß aushalten im .heute tobenden Kanipf
gegen die organisierte Unordnung und
die ' gedrillte Disziplinlosigkeit, will
Deutschland zu einem bedeutsamen Fnl :
tor für die neue Zeit des dauernden Vl .,,
terfriedens werden.
Auch der bevorstehende FrieixnZvcr .
trag, an welchem immer noch in Pari
gezimmert wird,, wird keinen Abschlz
bedeuten. Aber er wird :ü der B.:
tigüng ausgestellt Prinzipien bestimm!
Richtlinien für die Entwicklung in l'.i
neue 'Zeit hinein festlegen und er soll
mit der VNkcrligci die neue Zcit unke
die Beobachtung einer strikten Völkerdie' :
ziplin stellen. - .
Bismarck wclr dek große Dlsziplinüc .'
Deutschlands.' Wodrow Wilson ist he!: i
der große Welt-Disziplinär. An der
Disziplin soll die Welt wieder genesen.
1 Tt . .-.srYr'üf. '!.';
Aus oen re, iIrleoens,q,uen i
MrcksMd cnis dem Völkerfriedm, xnU :
cher der Menschheit bestimmt werden soff,
werden die lebendige Kräfte zur Diir.-'
führung solchen Genesungsprozesss
'wirksam werden,-'
. na (totf den inneren usammerchana
inzwischen Wien im und Paris 19li
tinr. . - . ; v
Erhöhung der Tautrhaftigl'cit dcZ
Eisens.
, In den Pittsburger Stahlwerken fns
.vor einiget Zeit Versuche ausgeführt
worden, um .-. festzustellen, ; ob und auf
welche Weise sich die Dauerhastigkelt vo
Eisen und Stahl erhöhen läßt. Die Ver
suche bestanden, wie die Zeitschrift Der
Schiffbau mitteilt, in der Beimengung
anderer Metalle öder chemischer Elements
zum Eisen währdnd des Schmelzvrozcs
ses. - Es wurden v. a. Kupfer. Silber.
Blei, Silizium. Nickel usw. beigemengt..
Es ergab sich, daß die Beifügung ge
wisser Elemente zuck Eisen ine Legie
rung schafft, die dem Rosten noch schnei
ler unterworfen ist als das reine Eisen,.
Die Beifügung von Silizium erhöhte ;
die Gefahr des Röstens um 20 Prozent.
Kupfer ukd Nickel dagegen eigneten sich
am besten dazu, die Dauerhaftigkeit des
Eisens zu erhöhen. , Allerdings scheidet
Nickel wegen seines Preises in den nie!
sten Fällen aus. Kupser dagegen braucht
nur in sehr kleinen Mengen beigefügt zu
werden,. Um hen erstrebten Zweck zu jtf
reichen. ' Bereits eine Beimengung von 2
ProMt gibt dem Eise eine zehnfach
verstärkte Widttstandskrsst gegen die lö.
sende Eigenschaft von Säuren. . T'u
Dauerhaftigkeit dieser Metallderbindung
Hai sich glänzend bewährt. Probedächer
aus reinen Eiseü .und andere aus Eise -wit
Kupferzusatz wurde errichtet. Di?se .
Dachet wNtdctt . Wer die Stadt Pitis
bürg,. In kkr Gegend det Koksöfen und
in den ländlichen Bezirken herum der
teilt. Die Dächer' aus Kupserleginung
wäre noch in gutem Zustande, als bf .
aus reinem Eisen schon vollkommen zer
fressen und zerfallen waren. Die Ver
suche zeigten auch, daß die Metalle in.
den landlichen Bezirken weniger schnell
angegriffen würden als in der Stadt.
Was zweifellos auf den Kohlcnsäurege
halt der Atmdsdhän in einer Fabrikstav!
zurückzusühren ist.
Wohl dirspllr! vom Heldentume
Die Entsagung einen Hauch Z :
Doch die ungepflückte Bluwe, '
Sie verwelkt am Stamme auch.
Eine Novelle Napoleons. .
Ein polnischer Gelehrter, Prof. Si ,
mon Aszkenafy,, hat jetzt eine uneZanniz
Novelle des jungen Napoleon gefunden. '
Er sttefz auf eine Erwähnung eigenh !
liget Aufzeichnungen Napoleons in ein. r ,'
polnischen Bibliothek und fand, darauf
hin tatsächlich in deBibliothek deß tri;
fen Wladimir Zanroyski rt Kornik V'i
FoliokWtjce' von ..MZolconI Haud. I.: Z
Graf Titus DziulynSki aus dem Nal
laß NapoleonS . erworben Haltes Tc
Fürst von Baffans bestätigte die E5l'
heit det Dokumente. Es sind 14 'U- '
tärische Instruktionen. Pläne und
ten sowie ein belletristisches Bruch'iü
unter' dem. Titel Elisson und Eugenik..
Der polnische Forscher kündigt die :-
ausgäbe in Faksimile n und veröff !..
licht die Novelle in seinem Werke v't
poleon und Polen". Er bezeichnet
als eine der frühesten Arbeiten Nap
lcons im Zusammenhang mit, seinen'
Aufenthalt in Lyon, wohin er als l?j"l,-'
riger Leutnant mit seinem Balculls-z
zur Unterdrückung von Arbeiieiünku
entsendet wurde. , ,
; Entweder der.
Hausherr: Bevor Sie kinzi.hen. r- '
ich Ihnen bemerken, daß ich es I!
wenn der Zins pünktlich bezahlt wir!''
StudiosuS: Ist such mein '$u:; .
liebet gar nicht als unvanlilichl"
Anerkenn ung.
Weinreisender (der vom W':!, f.'
dem er die Weinprobe g kcstet t:'
wortlos hincillsg'worfen liiistr):
ein reelles Gasthaus'"
D' Weibaleut.
Soa We'ibcüeut U':?zi
Kamcdi ins Hau!;
Die osn' richt' ff Car::?
XJlsl6i!. Änh.tf.tii'.f.fisi,