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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 18, 1919)
3 Wr ' 'f&Ttär J7 ärD'rt isHErwflr iC c:,4.i miiLiui jm.K rf.""- --riS ' 'iy- -"'-v--' r , . tM 5'irv i? , '" IMst H W('Vp- . vo? DchU svvV! v'M 'kM iri7 Vif n m' . FAV :YA7iv i-JJL l.'jtTJ? ..'wu. i,r,i -i Wivpm .r f?A rtrrvä i nTj r, ; Nussisrhe Von Olga ' Die bittcrcn Fasten find vor über. Tee mütenüchtfuEje Glocken Hang läutet das Fest der Auferste Innig,, der Soffnung. der Serge bung ein. Es ist das schönste, hei ligfte Fest der Russen, ein Symbol tat LeZreiung aus Armut und ?lngft: Auferstehung im tiefsten Sinn. Die Selbstkasteiung der langen Fasten ist zu Ende. Der eigentümliche Oclgeruch, der die Straßen von Stadt und Dorf durch zicht, weicht dem Tust des festlichen Wiihrrntck), der in schweren Wel Im ans Kirchen und Kapellen her LuZsirömt. Viasse Gesichter zeigen VT" f p4 ' C." - ' i:-S . i y ' tffti fäfP? :- ' S-f V ' T'j ui2v ;C -; -. rVÄ j Tee Osrerkutz. , !;ii:ter den erleuchteten Jen vernninunte Gestalten , bewe :. ii Üch schwer, mit Körben und i'iLiMit beladen, durch daS Tun kl der Nacht. TaZ sind die Streng zkanbigen, kindlich Frommen, die uz die ersten der Gnade des erlö senden göttlichen Segens teilhaftig werben wollen. Mit der ekstatischen AuZdaner der Märtyrer haben sie all die schweren Gebote der voran wftaips A ''V. Ä f1" K " i r $ i r 3 -ritr " if l- 1 Bescherung dcö Volke? in in gehenden Wochen erfüllt, kein Lrzt lcheZ Lsrbot zu Hilfe genommen, ::ni ihre religiöse Nachlässigkeit zu l-i.ir.änteln. Sie haben die unver iM'djCxt Speisen gegessen, die lan--::t Gebete gesprochen, die Hunder :c f:i Kniebeugen gemacht, die der s.5üngs Nltlls vorschreibt, sie haben d:e Hunderte von Hciligenbil tn geküßt, die eine gläubige Men durch Jahrhunderte als wunder i j : ; 3 anbetet. Christus ist auferstanden," der Uvld der Priester, in Wahrheit c.: -fanden,- singt der Clor,Tau i.de von Kerzen erhellen plötzlich . z ?ü!!kre deS Gotteshauses. EZ .) riiigZum. Licht in den C;e S uacn leuchten, dank , i nU die i'ä'iige in die Knie, ,,.-rj ist uicrstuttden in , .;t auzerstlznöen"', tont eZ 2,u.,d zu Mund, die Bünde! . ., us,terisscn, die Körbe ge (iicr, Kuchen, Schinken i mm zum Altar, daß der r sie mit Weihwasser fce . Zunächk! dem Altar ste .- ;! in e!?zanter Valltoilet - , l f üktt, mit 'dtiflarAzn im t k Mttt iMlteZ Ei in ; ,-5. Ihre Eedanken jchwei -f ' ' f, '"!7' , --'v l , ' e mA ! . ! , ' fiM. V ' fi. ' ' i m -: tg . 'Jrwix- Yx&mu fiVSJ J, -Ii l i'i . tifrZ: HAI?? i , r ' sZyr i v' W (wmMX AittfPM W :Wm . r&l 1 w 5MSZ , . , MMMM L.'.z-JlJ t . f J5r .-" . "7 i r v. HwC il . 1 WkdP ' il'iM yf 5, Vt . 1 Hl li 1 f 4 ' 'P sTWM ' Wz-i. i l i -7 l , v ; f , ' 1 n ,i " ' I V .'. f " tj t r ' t 1 V ? t' f i -tu ' 'kjii -t -i -i Trnisi iiMiKMia-tMiiim-ir-if iir ni k r-jj--1,jrJt"r'rrtfaiit cmw k . v i,V 'M 4 Ostern. Wohlbrück. sen von dieser geweihtm Stätte hin und wieder nach dem festlich ge schmückten Heim, wo auf reichgcdcck. ter Tafel kostbare Geschenke und hübsche Scherze ihrer warten. Und nun geht ein allgemeines Summen und Surren durch die Kirche, ein Küssen und Beglückwün sehen, ein Jauchzen und Rufen, ob und zu, ein unterdrücktes Lachen, ein kleiner Aufschrei, die Körbe wer den zugeschlagen, die Bündel zusam mengerasft, Equwagen fahren vor, und die gc-ize Menge walzt fich hinaus aus-die Straße. In jedem Hause ist der Ostertisch gedeckt mit blendetld weißem, ge stickten Linnen, die geweihten Spei sen werden aufgestellt. Ta erheben sich die hohen .Kulitsch", eine Art Napfkuchen, phantastisch mit Zuk kergusz ausgeschmückt uud den Buch staben X. li. den AnsangZbuchsta bcn von '.Christos woökres (Chri stus ist auferstanden), ferner der Stolz der russischen Hausfrau, die Pascha" (eine Art Käsekuchen mit Rosinen), die buntbemalten Eier, der traditionelle Schweinskops mit Papicrrosen im Maul, der warnie Schinken und dann die unzählig? Telikatessen von geräucherten Fi schert bis zu feinstem Malossoljkavi ar. Dieser Ostertisch wäre nicht vollkommen, wenn nicht eine Bat terie Likörflaschen, vom einfachen Korn (Wodka) bis zum 'teuersten französischen Chartreuss, die Mono tonie der Speisen unterbräche Aus dem Land, wo der Geistliche viele Werst entfernt ist, wird die Einsegnung des Ostertischcs am Oiterfonntaa vorgenommen. Die Wirtin setzt ihren Stolz darein, den Ofternacht bor der Lirche.' schönsten Ostertisch zu , haben, das Treibhaus wird 'sörmlich geplündert. Palmen und Azaleen umgeben m dichter Fülle den Tisch und bilden eine Laube. Tie Speisen, Teller und Gläser versinken in Blumen drei Tage bleibt der Tisch gedeckt, ein lockender Anziehungspunkt für alle Freuttde und Berwandte des Hauses. - - ' " Während der Einsegnung selbit sind alle Türen des Saales weit geöffnet, und alle Angestellten und Tienichotea haben Zutritt und brm gen in kleinen Bündeln ihre Ku chen und Eier mit. die sie um den lisch aus den Boden legen oder auf einem ihnen bezonders eingeräum keil Zisch ausbreiten. Nach der Ein Segnung drücken alle Anwesenden ihre Lippeil aus das ihnen vom Po pen gereichte Kreuz, und nach einem letzten leisen Reg? von Weihwasser '.st die eigentliche Zeremonie been det, und der Priester geht nun, ge fuhrt von der Herrschast, durch alle Zimmer des HauseZ, durch Ställe und Scheunen, um nut dem geweih ten'Wass überall den bösen Geist zu bannen. Ter Bove ZelbN,- wird natürlich richt versessen. - Sein Wzlein oder mpmmrr,l -lm , . , ,,,. -. fe . " ' -'; ' .. - - " . . , 9 I . i . l" ;- ' r.f, t r,, ikZJ sy'y - ' t 7-Tfcfc . . r 1 Schlitten ist berghoch angefüllt mit Kuchen, Zvroten, Eiern und Schin. kcn. Hat man Gott und dem Po pen genug getan, beginnt die Kusz cour. Im Borsaal steht dZ Ge sindc, jeder ein Ei in der Hand, und der Haussiert oder die Hauö frau treten zu ihnen heraus, gefolgt von der Bcschlieszeriit, die einen leeren und einen mit Eiern gcsüll tcn Korb trägt. Und nun beginnt der Austausch der Eier und Oster küsse. Weder hygienisch, noch an genehm, aber eine alte Sitte, an der das Bolk festhält, und die eine allgemeine momentane Bcrbrüde rung und Gleichstellung vorspiegelt. Endlich wird der gejüllte Korv ,-er. der leere voll der letzte 5k ud 'st gegeben, das letzte Ei ausgetauscht. Ter Tausch ist zum Vorteil der Herrschaft, die eingeritzteil Muster von großer Schönheit. Wenn der Ostcrkusz en masse pst eine wahre Oual ist, so hat diese Titte, der sich auch das sprödeste 2'cädchcn nicht entziehen darf, doch manchem schüchternen Bewerber zu einer Annäherung verhelfen, und das Nichtgewährcn des OsterkusseS hat ost mehr verraten als die gleichgültige Duldung. Der Nüsse lüszt überhaupt sehr gern, und die Oslcrtage sind ihm ur ein Vor wand mehr. Auf der Straße ficht man fremde Leute einander um den Hals fallen, und die .JZwofcht schür (Kutscher) müssen oft sür den Ostcrkusz eines Bauern eine Fahrt umsonst machen. Heut sind wir alle Brüder," das ist das Lo sungswort. Und vielleicht fühlen sich die Ruf sen an diesem Ostertag nichr Brii der als sonst: eine gemeinsame Ge säße schwebt über ihnen allen, eine gemeinsame Sorge umfaßt sie. Und wenn in den Kasenicn der Öfter grusz erklingt: Christus ist auf erstanden in Wahrheit aufcr standen-, dann feuchtet sich wohl mancher ernste Blick, und in den Glauben an die Erlösung mischt sich manche traurige Erinnerung. Es scheint, al ob diesmal die Osterglocken Frieden einläuten sür das jchweraevrüste Land, das so viele Witwen und Waisen an den ftsllichen Altar entsendet! Der Vcorgmtt Die Osterzeit bringt dem Chiem gyu -alljährlich ein beliebtes, dthei kömmliches Fest: der Eeorgiriü in Trailnstein, ' der sich am Aormittag des Ostermontags vom Staötplatz aus zur Pferdebcnediltion nach der 1i)kX)iährlgen Ettendorferkirche be wegt. Die reizende Lorgebirgslanv schuft mit dem lindenbepslanztea Hü gel, von dem das altersgraue Kirch lein herabgrüßt, gefchmückt mit den Erstlingsreizen der eben erwachenden Friihlingsnatur, umsäumt von den schneeigen Beigen gibt einen ftim mungsoollen Nahmen zu dem Bild des Ritters, der in glücklicher Harmo nie mit der lebens frischen Natürlich keit der vielen ländlichen Reiter auch ein Reihe von lunftterllch hiitorischen und kirchlich erhebenden Gruppen ent hält. So an der. Spitz! des Zuges eme Kzene aus vei nt m Errich tung des .Liendl", oder Leonhards brunnen. aus dem Stadtplaö anno 1526, ' mit Herolden. Trommlern. Pfeifern, , eisernen . Rittern. Lands knechten und Fanfarenbläsern; serner eine Gruppe kirchlichen Charakters ; der Stadtpfarrer in festlichem Ornat hoch zu Roß. wie St. Georg , selbst, in' römischer Nitieriracht, wie unsere, Bilder veranschaulichen. Vertreter des Magistrats-' und Eenleindekollegiums, Geistliche von Stadt und Land..,Ver einsvertretungen mit Fahnen ' alle in Landauern aeben Dem Ganzen einen offiziellen Charakter. " ' Man suhl! sich bei der Betrachtung des zauberprächtigen Zuges ins graue Mielalter zurückversetzt und denkt an die Festlichkeiten unter Kaiser Mazi milian L und Karl V., an die Tjoste und Ninzelpechen, welche den Glanz 'mmmmzjmm i i ij. ä v : . TM,,,; tu . x v' m . . i..- c; ., v ,. t. v '. ; j liif . fV. .-',', Us. . !? ! 's' !. tf rvtn - . ' . . , v UJm(L2r . - v j r lU, ' .'i ? w ' i ym vr - sM''. '. ''ISXJvX&te:' r :yitVt ifiM .7- r-'tf ' -,AM S 'rbT'- te7Zri.7W tttt.Vfö-; ?. : t - - j u'&vzi - :i '5'7U'?M1 WWiTt) :Jxrtö:k Afa M d uvrn - zAziwAMr& man - & - jmtetf-j -!rA i' '.--tcv: - rxn l3xj ?Ki;if V'.'l-a IfV'i WWJ :A. i iw... w 's" , i i .' r , i t i w i U uiWV 4 ' ' - . n t -Mr ii-K y . in; uar-i:- &m ! . ' rt, hjizi mvä- i - tl ., jm- lef ' .1 ii r h- : i s. f 1 1 1 . lTL .? jükr i h ' 5w K - - - 1 ... ,Ä;Ut C4t KM Triers I I VU.CfV Um vfr MI 'l 4.1 it 1)1 A'V'4 'tV btKiV B J Vom Gstcrlznsen. In dem hingen, frischen Grase Eitzt ein slnr'stkr Mi'iM Legt gar mcmcheS schöne Ei Unler's Laub und spricht daliei: DicS bekommt die klein Liese. Tie ich jüngst traf auf der Wiese; JencZ gelbe kiegt der Fritz Mit der hübschen Zipfelmütz'l TaZ gescheckte ist für Willi, TaS gcjnciftL kiiegt die Lilli, Und das rote b!citt für (reichen. Für daö liebe, qute Mädchen l Toch daZ swnste will ich senken Nachbars Max jum Audeiiken, LLeil der Mar. i-der rijt F!ciszig und gehorsam isil" Osterpudding. 6 Eier, 1Z Pfund . VIchl, Pfund Butter, Ya Pfund Zucker mit Vanillegeschmack, 1 Pint Milch. Tas mit Zucker vermischte Mehl wird mit der Milch sorgfältig an gerührt und in einer Pfanne, in welcher vorher die Butter zerlassen wurde, auf dem Feuer gequirlt, bis ein steifer Brei entsteht. Tann läßt man ihn auskühlen, rührt einEi gelb um - das andere gleichmaszig dazu und zuletzt das zu steifem Schnee geschlagene Enveiß. Nun wird diese Masse in eine oder zwei bereit "gemachte Formen gegeben, welche aber nur halb voll sein dür fen und im Wasserbad 1 Stunde gekocht. Wenn alles in einer Form ist, so muß der Pudding Vs Stirn de kochen. .Ter Teig kann auch mit Zitronenschale oder Zinunt gewürzt werden. Ter Pudding wird warm gestürzt und sofort mit süßer Sauce serviert. in CmlijZcm. Punkt -dieser Veranstaltung bildeten. Eine gewaltige, Menscheiiinengk , ist Zeuge dieses schonen Brauches. Trotzdem diese Osterbräuche in Bayern immer mehr und mehr ab kommen, haben, einige Ortschaften es sich nicht nehmen lassen, den Brauch ffm r '" ': v - di - , Ä i-C : m uv-rav r.i5Sr T-, ' U- ' AVYlx ' FfUyyßSx I rrriv- ;iiß x ' ' ivv y bnPJL. HM' r if.'i ?2rii ' , i'i -u , r Jh. --c..-'"',i.i . 'LS.' j- il ' LV-'-1-','i JfcTJl jrjft- -v "'-"ZHW't'. fJ i ;m -K.. ?mt''i.-f-JJLj St. Eeora beim Eesrgiritt in Traun :: stein am Ostermontag. - ihrer Urväter weiter zu kultivieren und finden , bei ' diesen Bestrebungen stets eine große Schar von Freunden und Bewunderern. '- ZT3-" ' '. " 4 ' ' jfi pVSQj-y JL-s HC- WWZW 1O r" :4 : . v. r- 91 'jrST ,. sJW '71 JT vwmtfm VlM4j; 5lT.'-. T7 . ? -.4 :! i uWihi- ( l .!n ;f f" ; ft 4N . JW -r V : f , v t ''- vcr V l i-M- .'r..-'-i '1 . 1 v ,1 . " iV 11 Prr Colcnzrüdkr. Eine OstcrgcschiAe aus MMiluchen v. H. Franz. Ich nehm' Euch also in den Dienst, guter Freund; ein kräftiger Helfer kommt unZ eben gelegen. DaZ grobe Sterben in der Stadt nimmt übcrhand, und die Arbeit, wächst uns Totengräbern über den Kopf. Aber, wißt Ihr auch umzugehen mit Schau fel und Hacke?" .Seid unbesorgt! Ich habt schon anderwärts M.inchem die Grube gegraben, und eS hat ker ner wieder heraufoerl.ingt." .Mich dünkt ihr hättet schon schönere Zeiten gesehen? Gemahnt mich nicht dar an!' Das Schicksal hat mich derb umhergcworfen; durch eigne Schuld! Ich hab' sie gebüßt. Ihr dürft mir glauben." .Ich glaub' Euch, zu Eu rem Frommen. Doch geht jetzt ins Haus; ein Morgentrunt wird sich finden. Dann flink an die Arbeit, Drüben im Armenleuthaus liegt wie der Eine im Sterben; keiner weiß, wann sie vollends auslöscht. Ihr mögt ihr immerhin gleich das Maß zur Äruhe nehmen. Vom kleinen Stü'bchen im oberen Stockwerk des Armenleuthauscs sah man gerade hinunter aus die Hügel reihen des Friedhofes. Draußen herrschte Karfrcitagstimmung, graue Morgennebel zogen wie wehende Schleier über die Grabkreuze. Die arme Pfründncrin auf dem dürftigen Lager dort hatte es wohl schon uoer standen; regungslos lag sie in den Kissen; daS bleiche Gesicht war stark angeschwollen und mit Tüchern be deckt, unter denen sich spärliche, wei ße Haare hervorstahlen. Tke Hu ftenstöße aber, die von Zeit zu Zeit die Kranke schüttelten, und die wir rcn Worte, die sie zuweilen in Fieber Phantasien hervorstieß bewiesen, daß noch Leben in ihr war. Kein Mensch schien der Sterbenden die letzten Stunden erleichtern zu wollen, jeder floh die Nähe des .schwarzen To des". , Der Totengräbergesell entzündete das mitgebrachte qualmende Raucher werk; dann flößte er der Kranken Wasser ein. das sie gierig schlürfte, rückte sich einen Stuhl ans Bett und überließ sich feinen Gedanken: Er scheute den Tod nicht; ihm lag nichts am Leben: seit gestern nicht mehr. Am frühen Morgen war er tags zu- vor hereingezogen durchs lor m oie alte, schwer heimgesuchte Heimatstadt; eilenden Fußes, als sürchte er zu spät zu koinmen. Jetzt bog er in die klei ne Gasse ein; dort stand das niedere Haus, dicht an die Stadtmauer ge lehnt; vom Wehrgsng droben hatten Mutters Nelkenstöcke ihre blühenden Schößlinge über das braune Gemäu er getrieben. . Vater und Mutter! Euer Sohn. Euer Friede! ist da! Der Euren alten Tage die Freude, die Stütze raubte! Won langer Irrfahrt kehrt er heim! Aber es waren fremde Menschen, die im Vaterhaus wohnten, und die Namen, die er nannte, kannte niemand. Da hatte er gesucht, in allen Gassen und Winkeln der Stadt. Zuletzt unter den Toten: Dort hatte er den Vater gefundtn. In der Friechzfecke stand das Holzkreuz; dort las er des Vaters Namen. Doch wo- fand er die Mutter? Sie war wohl dem Vater gefolgt; niemand hatte es für nötig gehalten, dem ei nen Namen, den zweiten beizusetzen. Das Stöhnen der Leidenden rvecktr ihn aus seinm Träumen. Ihm schien es. als sähe sie ihn an mit glll henden, Augen und bemühe sich, seine Hand zu greifen. Er faßte die ihre, und den Schmerz der verspäteten Neue, der mit erneuter Heftigkeit ihn quälte, niederkämpfend, gelobte er sich, an der einsamen Fremden gut zu ma chen, was er an den Eltern nimmer zu sühnen vermochte. Während der neue Geselle den gan zen, trüben Nachmittag Grube um Grube auswarf, verließ ihn keinen Augenblick der Gedanke an die ver lass'ene Kranke droben; als die Dun kelheit anbrach, eilte er hinaus, die Nacht über zu wachen. Dort saß er, im Stuhl zurückgelehnt, und lauschte den mühsamen Atemzügen und wußte selbst kaum, waS ihn so mächtig zu der Fremden zog und warum ihn so friedlich zu Mute war. - Der Mor gen dämmerte herauf, die Nachtlampe erlosch; der Nebel schwand und die Sonne brach siegend durch. Vom Friedhof schaute des Vaters Grab i teuz herüber, und eine Amsel sang! leise irgendwo im Gebüsch. Mit der Kranken schien 's schnell zu Ende zu gehen. Aber das Fieber hatte nach gelassen, und ein Schimmer des Be wußtseins war zurückgekehrt. Der junge Totengräber bemühte sich, der Sterbenden Gebete vorzusprechen? doch jene schien nur mit halber Aufmerk samkeit zuzuhören: .Herrgott! l.ß mich ihn drüben wieder sehen," flü fterte sie und verwandte kein Auge von ihrem Pfleger. .Wie ahnlich er ihm sieht!" DZie ähnlich er mei nem Friedel sieht!" ' .Mutter." Schluchzend wirft er sich über daZ Bett und schließt die Sterbende in die Arme. - Sie legt die zitternden Hände segnend auf seinen Scheitel. Ein verklärendes Lächeln breitet sich über das tlafs Antlitz. So hält sie ihn mit der letzte schwa chen Kraft innig umschlungen. In der nahen Zlicche beginnen tu Glocken sich zu regen, firommer Ge sang tönie leise herüber: ' Chri u, ist erstanden:" : j DasGstcrdikiistligs - Seit unsere Wissenschaft von den ?azillen so weit donuäilZ gcdichen ist, hat die Sitte dcö KiissenS eine erheblich nachdenklichere Seite m? wonnen, als früher. Taß sie um deswillen stark in Nüa'gaiig, gckom n:en wäre, läßt sich schwer behaup. lo Osterdienötas ten; die Statistik schweigt sich hier über aus. So darf man denn ae tröst annehmen, daß der österliche Brauch, auf den sich 'unere heuti aen Bilder beziehen, noch eine hüb sche Weile fortbestehen wird. Er findet sich :n der englischen 4Jtt schaft Hungerford in der Grafschaft Berts am gennet.Avonkanal und tritt dort feit alten Zeiten am Dienstag nach dem ... Osterfeste .. in (Mtmm. A11S der Einwohnerschakt. die zur Zeit einige 3000 Seelen zahlen niag, werden dann jedesmal zwei Bürger gewählt, , denen das Recht zusteht, an diesem. Tage jede Frau zu küssen, an deren Haus sie vorbeiziehen. - Allerdings ist an dieses Recht auch eine Pflicht ge knüpft: jeder der geküßten Frauen ist - eine Orange zu überreichen, was freilich in sebr vielen Fällen als eine nicht eben große Gegen gäbe für die envaynte xiciflung an arieb! werden wird, lim der Sa che , etwaö mehr Schick zu geben, werden die -drangen mit schonen Blumen zu einem Strauß gcbun den. der an drr Svibe eines Stabes befestigt wird und einer ans dem Ter Name Karwoche". Was bedeutet der Name Karwo che? Tie Ableitung dcö Namens (Shar von ' den: griechischen Chans (Gnade) oder dem lateinischen carus (lieb, teuer) geben zwar ei nen passenden Sinn, sind aber nicht aenug begründet. Jakob Grimm nimmt an, daß das Wort deutschen Ursprungs sei, und diese Annahme wird auch durch den Umstand un terstützt. daß sich die Wörter Kar wache", Karfreitag" nur in der deutschen Sprache finden. Tie Fran zofen nennen den Aarsreitag ven dredi samt, die Engländer tke good friday, eine Übersetzung des schon in alten Kirchenliedern vor kommenden Ausdrucks ,lna ke- rja sancta". Grimm leitet mm wohl auch mit Recht die Wörter Karwoäie". .Karireltaa" von dein aotilcken Kara. Klaae. Wehklage ab. Im Althochdeutschen hieß . der Stamni ckara, un MMelhochdeut' schen wieder 5lar, von quir, klagen, trauern. Karwoche ist also Klage mache. Man feierte den Karfrei :cg als den Todestag des Heilaiioeö )urch einen Klaaearsana in derKir che. Auch die anderen kirchlichen Manien der Karwoche haben densel ben Sinn; sie wird noch genannt: die Kreumoche, die jtille Woche, die Trauerwoche und die dunkle Woche. MAN lptf$ - ; . , Pjv. -Jk MMWl" . ,. 1 i iM Xvk 'fRl ( Mj. Kji: sAf W K ild MytcJEsF U . irV'Ä. .V li-lli & III M M x . Mz.M M fewlpp - YL 1-. y - L?iiO W ' I m - M 5 fmm I; if$i& K- Ä - tM i My MKM m Y&zty4gZ? -fe. ivrfA -l Pl" fcVF -y ""- j0 .1 . vp-h iiirv I j W MÄBMM iLr' KÖC li f yß l$pK?v) I pÄrÄfcSil? ' H yS 'l i WmlM'jhrW'l : V . a H r r' Pf riH 1 mi - li ' WMsm V Yvitr PPn m-MjS. St: Jrrv ' w$MW.Jb rm&hfttw'"''''-:.- . .. v - ,. i M jj. V ". fjf, ., W.J-,'rt . ff i LtiZt -4-r-' -jA Köj?cnz!lLu!igcrftir!. oberen Skockverk herab schauenden Schönen gleich von der Straße her präsentiert werden kann mit einem IIelj yoursclf", UebrigenZ er weisen die beiden kuszberechtigte" Herren niirfsi dem männlichen Teii ider Bevölkerung Aufmerksamkeitelt 'sie verteilen an Armenhäusler Ta Küssen zu Hungersord. bak"und andere kleine Gaben, ohne dafür eine andere .mündliche Ge gcnleistung" zu beanspruchen, als höchstens ein schmunzelndes .1'ksnk you, Sir". Tas ist noch so ein Ncstchen des vielgepriesenen mwxy. 01d England", i Uebrigens ist in England auch noch anderwärts Ostern die Zeit, wa Männer und Frauen in Ehren einander einen Kuß geben, dürfen; damit steht auch in der Gegend von Birmingham - die Sitte - des, He bens" in Verbindung. Dabei geht die Frau auf den Mann zu, hebt ihn vom Boden und küßt ihn, und der also Ucberrumpelte. muß alle Anwesenden zu einem Freitrunk la den. Gelingt ihm ein ähnlicher Ucberfall guf ein Mädchen, ja muß sie alle Zeugen zu Gast laden. Tafz dieser alte Brauch noch heute nicht aussterben . will, verrät der Polizei bericht von Birmingham; denn nicht alle Herren und Damen unserer Zeit bringen genügend Humor aus, um die alten Traditionen gelten zu lassen und suchen beim Slichter oder bei der Polizei Schutz gegen Ost küsse. Hannerl. ha. den pfterZasea gefehe. Hanne-le ?al!et die Hände im Scho, U,,d d'. Ungen nd so gitz, . öiö duiitct wie zivei Fragen Wa yii ich oara"Z ag?n Wir haiei:'s in dem kt gelesen. Wir zid auch in öeui WatS gewesen; ivei Ha.'en kamen auS dem Busch Und luren vo uns uu, husch, husch I Sie werden Ostern Eier schenkn, Sai , da weil zi bed,tlen 'u ülaum ULtjl öl Geilcht nicht, ch d)t cä an deumin ÜiejichU ch Han 'tie, kleine Nnrajt tu, iiilil feAmtTltl SIN. .riit. iii. (ttitlt'V VVl.l. J'rfJJVr O .lf caljii du im -djnci Nichl wluua jteh n, cm LlojettUchl öaruder geh n' Es lieft der ;Uui5 d fölörflria klingen, Mi itcmi die .ijen sewu nngen. n ittey pad da, '.x, zart ud braun, si ..alie es zu 0 Veci' -i Die oi-ie rollie au? em Bcnu,, et) t un dumieil tuatd ver, M.nt. in 'rauch tit HIii.ik". jt hing Oli das nicht uq sellsam !öa!d nrreu Lchlüselblumn blüt,' Und Beilan suh n ersteckt un Siim . Lai tjt fac mich o wunderliaz, -tu Qnerhaieu stich für dich. ,'x klch, allu roße Klugheit schatck Br ZHaiShn glaubt, der .n deAngdetl De Müller red , tchwer und su, ; Xai Hannerle ist noch zu llein. y Tih sieht s wieder glücklich cnsiz Bew'.tz per Haje tmnuit ir$ Haujl Tel Hnnerle mu jchwfen k'h n, ,i y m wb gsitm juj m' PL: