?WZzr onngs .mror w JJ'Oü l: wicdcraufrichtung Zions als lvcltbewcgcn. . Faktor. Geschichte und Bedeutung der Idee. Vermittler am Treffpunkt dreier Weltteile und dreier Weltreligionen. Theodor l)erzl. Die russische Züchtung. Brennpunkt aller ver. ; ; streuten Energien der jüdischen volkheit. "y ,kk SioniärnuS ficllt heute noch m iinqciP ics Problem im sP' eine heiß umstrittene Frage , mx. In vcn folgenden lus r 'Iirunzen soll weder eine Lösung des ; 'oblems versucht, noch zu dem Streit :i lellung genominen werden. liefet - r.i'.m soll. wie dies der Zweck aller bis 5 It.'t'ßfn, an dieser Stelle veröffentlichten , csprechungen der Fragen des Kriege! . der Probleme des Friedens der Fall o -wcsen ist. den Lesern die Kenntnis von Tatsachen übermitteln und deren Ac d,-:i!ung in großen Umrissen darstellen. 'w-f;bu in den zwei nunmehr zum Ab Ufas; flekommenen Artikelserien .Ein ruues Europa' und .Probleme des rkdeni' die inneren Zusammenhänge : wischen den einzelnen, durch den Welt t'.i-g nsgeworftnen und vom Friedens ! sllufr die Lösung heischenden Fragen dargestellt worden sind, sollen nunmehr einzelne aus der reichen Fülle der aug i den Verhältnissen und deren Entwick l.iüqLmöglick!eiten sich ergebenden The i nicia zur Besprechung gelangen. , Auch der Zionismus stellt ein solches c.. sonderte und in sich abgeschlossene , Thema dar.. Die Frage der Wiedcrauf, r'chtung des Reiches Zion ist durch einen r'inen Zufall mit dem Krieae in Per lmdung und durch diesen ihrer Lösung r.atjer geinraäit: durch den britischen Feld, . in Palästina. Durch den gleichen Zufall ist ihre Lösung abhängig gemacht , tm der Wirkung, welche die Ereignisse re mom Krieges auf die AusgefM t.:i'g der internationalen Verhältnisse und die Bestimmung der Beziehungen der Weltnaiionen untereinander ausüben werden. Das heißt, die Frage des Zio r.iirnui i,t .aus der kleinen Ecke in Wkpasien" herausgehoben und mitten in das Wettgetricbe gestellt worden. Man lat die Wiederauftichtung ZionS eine Träumerei genannt, und der Traum soll nunmehr WirZlichkeit werden. Man hat die gesamte Bewegung abtun wollen mit dem Achselzucken, daß sie sich dem Zwanqe der einer Jahrtausende ölten weltgeschichtlichen Entwicklung entgegen . zustellen suche, und diese Entwicklung selbst ist nunmehr zurückgekehrt auf längst verlassene Geleise. Indem der Zionismus mitten hineingestellt worden in das weltgeschichtliche Getriebe, ist er selbst zu einem weltgeschichtlichen Faktor L?Tord'n. ; : Der Zionismus hat sich zu einem solchen Jaktor , herausgebildet, weil er pus einer rein kolonisatorischen Frage ' eine Staatsform werden soll. Diese - Staaissorm soll sich etablieren auf !!:,'!;& uralter, Institutionen .und sich ausbaue auf ganz modernen Anschau : unpert und Verhältnissen. , Die Zusage, lvclche der Verwirklichung der Idee des Zionismus na-ch der Einnahme Jerusa lc:r,s durch die Briten geworden,' hat. hilra sie zweiundeinhalbtaufend Iahn curückgriff, wieder angeknüpft cn daS. Ct:!t des Perserkönigs Cyrus, durch welches die Stämme Juda und Benja, min aus dem babylonischen Exil ent lassen wurden: Esrs. Kapitel I, 13: .Wer ist unter euch von allem Seinem S,clH Sei Gott fei mit ihm. und laßt ihn qehcn nach Jerusalem, welches ist in Judäc, Judaa aber ist in dem Lande, welches heute die Völkerbrücke zwisn drei Weltteilen und den Treff punk: dreier Weltreligionen bildet. Pa ILittna ist schon seit langem Gegenstand lebhaften Interesses und einander wider streitender Ambitionen der europäischen 5?oszNächtc gewesen. An den Heilige' Udten Jerusalems hat sich, an dem Streit zwischen den Lateinern und den Griechen um daz Schutzrecht über jene Ctätten und um die Schudherrschaft Ubtt das Land selbst, der Krimkricg ent zündet, welcher, -indem er zum ersten mal den Gegensatz zwischen der russische!, ttj der , österreichischen Orientpolitik Die deuijche von Graf R?ar k.?err Sund'.) Bern. 24. Februar ISIS. Die deutsche Revolution hat politi V ', sozialen und . militärischen Cha ict er.. - " . ' . , n politischer Beziehung ist die Um !?:-,d'ng der militaristischen Monarchie in eine pazifistisch orientierte Temokia t!e vollzogen. Die überwiegende Mehr heil des LolkeS hat keinerlei Wunsch räch der Rückkehr von Zuständen, bei denea tolljährige Staatsbürger wie un kundige Kinder behandelt und von je In Einwirkung auf die Entscheidungen i'.-tt Lebensfragen der Nation ausge sIrff'N waren; sie wünscht ebenso we r z die Wiederaufnahme der ftüherea ,, .-( ri !,t kriegerischen, aber die Frie '.-.izsersicheruns lediglich in WaffenbrL '.:rs und NustunMeigerunz erblicken fc.n auswärtigen Politik. Vereinzelte k .'.:ii",-,ä?k gesinnte Elemente sind sicher r:s vorhanden, sind sie ja doch auch :.; ' r-nkreich ISO Jahre nach der Re, t -r? r't ouZaestorben. Die ' ' tLA ober, daß diese rück s . 'derhk'.t Einfluß ausübe ! htn k,'.!! schon, obwohl die sj'r-,.'q erst seit knapp drei ' '.y.ifi ist, a'.l sehr gering j T,.r--j l',r ein völlige! Ler ' ' - d t i 8 f NiichSresikku, ge . I - c.f sie einstürmende , ' i ftirtigm Aufgaben f f t G?fahr h'rsllfbe ; Zt ."-'.r.i-.xi ifi t-j sei WW offcnkundia rnntfit missi ni& wimit. . ; ' 7--, " . ... wuuuib duses Weltkrieges zu betrachten ist. In eru,aiem hatte Kaiser Wilhelm II., in seiner Ansprache an die dsutsche Temp. lcr-Kolonic am 1. November des JahreS ms, oas schudrecht über die in Palii siina lebenden deuticken Katbol!k,'n üh?r nommen und damit den alten Anspruch Frankreichs auf daS Protektorat aller aiyoiiren trn Orient zurückgewiesen Alle Welt borckite damals auf' SVittf land meldete seinen Mitansprüch aus den Nahen Osten an. Auch damit hatte sich ocr clllrieg vorbereitett. und schon da mals war Walällina fiineinn'xoiiui mor den in die, die ganze Welt bewegenden online. Mit der Errichtung 3imii aU tin?$ staatlichen Gebildes ist auch dieses hinein' gezogen in die Wetttonslikte und in das Weltgetriebe. Aus der Völkerbrücke zwi sehen drei Weltteilen und am Treffpunkt dreier Weltreligionen, des Christentums, dci Judentums und dcS Islams, soll der Zionismus als Ctaatsform der Ler Mittler werdet Wenn nunmehr " so lvifct ti in einem kürzlichen zionistischen Aufruf, den Juden die Wiederauftichtung eines oiuyenoen Mmeinwelens m Palästina gelingt, welches notwendigerweise eine Verschmelzung semitischer Kultur und europai,cyer technischer Wissenscbiften sein wird, so werden sie in Wahrheit Dolmetscher öMicker Dknkwsis für ti.n 'Westen und Lehrer westlicher praktischer Arveiismetyoven iur den Osten sein. Und Professor Israel FriedILnder sagt in feinem guten Buche .Zionismus und religiöser Judaismus": .Der Zionismus hat ,m Geist vollständiger Toleranz auf oem Fundament, auf welchem er sufge oaur werccn joll, aum für Ju den jeder religiöser An,ichts Rich tung und Betätigung. weil er sie alle in dem Streben nach einem gleichen Ziel vereinigt: der Errichtung eines politi schen. wirtschaftlichen und sozialen Ge läudeS für die durch nichts gehinderte Entfaltung jüdischen Geisteslebens, selbst wenn sich in der Art und der Richtung jenes Lebens seitens der verschiedenen Vestandteik des Judentums eine Ver schiedenlxit der Auffassung vorfindet. Ein verjüngtes Zion wird, indem es die verstreuten Energien Israels wieder sammelt, von neuem ein starker geisti ger Brennpunkt sein, von welchem aus es seine lebendig machenden Strahlen in die erstarrenden Lenden der jüdischen nationalen Organisation in der Dia fpora ausstrahlen wird." . Der Zionismus als Staatssorm wird seine Wurzelkrsft haben in dem Penta tcuch, der Thora, dem Gesetzbuch, aus welchem die jüdische Gemeinschaft die feste Gestalt und das jüdische Wesen die Eigenart erhalten hat, vermöge derer daS Judentum nicht nur in alter Zeit die Periode des Hellenismus, sondern auch alle die Zeit der Diaspora erfolge reich überstanden hak. In den folgenden Belvrun?n fntt soweit es die Beschränktheit des zur Ler füzung stehenden Raumes gestattet, eine Uebersicht über den historischen Eniwick lunasaäna des Zionismus und t'mt 5r stellung der Bedeutung des Zionismus ms s?iaalSsorm. gegeben werden. Die erste jüdische Kolonie in Palästina wurde im Jahre 1873 gegründet: damit oegann die groge zudische Kolonisations tätigkeit. Die zionistische, Bewegung ist zuerst Ende des 13. Jahrhunderts in die Oeffentlichkeit getreten. Der Zionismus Neu: eine Tenoenz in nationalzüdischer Richtung dar. Zunächst eng begrenzt, gelang der Beweauna dock, t'mt ttniet den damalige Verhältnissen nicht zu unterschätzend Rcjudaisierung eineS Teils Palästinas in verhältnismäßiger stille. einem Faktor der euro päischea Politik wuede der Zionismus Revolution. MsnigelaL. genwartige System nur eine Maske für die Militärpartei" fei, verrät eine derar tige Lerkennunz der Lage., daß man nicht weiß, ob man mehr über da? Uebelwollen oder die Unkenntnis staunen soll, die aus so'törichtca Worten spricht. Ebenso lebhaft Jp'it in politischer Be Ziehung 'daS Verlangen nach Beseitigung der Obrigkeitsregierung, war in sozialer Beziehung der Wunsch, daß die Veite! lung der Güter dieser Erde eine gleichmä ßigere und gerechtere werde. Sehr bald wurde auch durch eine erhebliche Berkürs zung dtt Arbeitszeit, nämlich die Ein führung des Achtstundentages in allen dazu einigermaßen geeigneten Betrieben, ein hocherfreulicher Fortschritt erzielt, der schwerlich wieder rückgängig gemacht weiden wird, wenn er auch in einigen von Ententetruppen besetzte Gebiete vorübergehend ausgehoben ist. In Ber lin und München tagten Kommissionen, um die Frage der Sozialisierung ei, gehend Zu studieren, wobei als Sachöer ständige Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichmäßig zu Worte kamen. Weniger glücklich war die durch wilde Streik! er zwungene sprunghafte Steigerung der Löhne; denn da gleichtig ein starke! Anziehen der Preise für alle Lebens? dürsnisse einsetzte, ist im Enderzebri!, der Handarbeiter nicht weseritlich besser gestellt ai früher, der Kopfarbeiter der n'cht streike kann oder will, sieht sich dielfsck! dem bittersten Elend iumuttin; ' t'-.t fcctffät 2a!ui ist il$ 1$ VVV erst durch das Wirken Theodor Herzls. Man hat diesen Wiener, welcher als Korrespondent 'der .Neuen Freien Prcssc' in Paris lebte. jxuw schwär wer genannt. Ein Politiker war er ge wiß nicht. Aber niemand hat ihm die bedeutende Persönlichkeit abgesprochen. Dieser Persönlichkeit ist Adols Fride mann in seinem Buch ,Tas Leben Theodor HarzlS (1014. Jüdischer Ver lag. Berlin pnd Leipzig") am gerech testen geworden. Er war ursprünglich deutscher Kosmopolit. Aber der Dry futz-Prozef; lies; ihn zum Nationalisten wcjeden. Er faßte den Plan, sein Volk in das Heilige Land zurückzuführen. Gar kein Politiker, ist er doch der Grün der des Zionismus als Etaatsform ge worden. In seinem Buch .Der Juden staat" (1896) und mehr noch in seinem weiten .Altengland' (1900) vermob er eine zionistischen Ideen mit sozialisti chcn . Als .Wcltsammelruf" für die üdischen Arbeiter gab er den Sieben tundentag und das Recht auf Arbeit aus. Dadurch bestimmte er der zio nistifchen Bewegung zunächst die Rich tung nach Osten. In der bitteren Ar mut der osteuropäischen Judenschaft fand der Weltsammelruf ein lcbhasteS Echo. Schon im Mittelalter waren verschiedene Anwärter auf die Mefsiasniürdk ausge standen. Der Glaube an den Smyri noten Sabbatai. welcher 'sich als den Messias ausgegeben hatte, war von der Türkei in den ilebenziaer Radien d?S 17. Jahrhundert bis nach Hamburg und Amsterdam gedrungen und hatte nord deutsche Ghetobewohncr dazu veranlaßt, stck jeden Taa kür die Abberuiun nack dem Lande ihrer Väter bereit zu halten. erblickten die Juden Halbssiens in Hel den MessiaS. der fi in fiinfst?r Zeit nach Palästina sührcn würde. ,Tö ricyle Leute, lagt der Biograph Herzls. .begannen sich für die Wanderlckaft be reit zu halten." Herzl ist der Begründer der zionisi! schen Idee als Staatsform gewesen. Er wollte in Palästinck inen eigenen jüdi scben Nationalstaat bildkn mt&tr ki damaligen Verhältnissen entsprechend. der Turlci tributpflichtig sein sollte. Das Mittel deriKolonisation war ibm nickt ausreichend und nicht schnell genug. Auch er knüpfte an das Edikt des Königs Cyrus. durch welches die Juden aus der vaoywnizcyen Gesangenievast gcsijhrt wurden, an. Alle iüdisckirn RStmAn- schaftcn, soweit sie sich noch nicht voll liandig mit anderen Bouern asiimili siert hatten, sollten, mit den Rabbinern an der Spitze, an einem gegebenen Tage, nach 'Palästina aufbrechen. Dort sollte der Tempel wieder erbaut und der Frie-, densvalaki kür die Scblicktuna aller in ternationalcn Sireitiakeiten und alZ Sitz einer Völkerliga errichtet werden. .iN der Nersolanna hn nhti d?z Zio nismus als einer staatsbildenden Krakt ging Herzl sogar soweit, daß er unter umstanden von Palästina ganz absehen wollte und seine Blicke nach anderen Weltaeaenden. f Argentinien. Is kür die Errichtung der jüdischen. Staatlich ke:t mögliches Gebiet richtete. Damals begann sick die AukmerZfam keit der Staatskaniilkien unk d?? uro. päischcn Politik der Tätigkeit Herzls zu zuwenden. Kaiser Wilhelm hatte mit Herzl sowohl im Herbst 1898 bei seiner ersten, den Bau der Bagdadbahn vorbe reitende Orientreise in Konstaniinopel in Gegenwart des damaligen Staats sekretärs von Bülo. sowie aus fern Fahrt nach dem Heiligen Lande Unter redungen. An der Spitze einer zionisii schen Deputation empsing Herzl damals den Deutschen Kaiser vor dessen Einzug in Jerusalem bei Mikwe mit einer An Iprache, m weicher er sagte: .Für so wichtig halten wir die Sache, für so Wert der Teilnabme der Krokmüiigsien. daß wir Ew. Majestät um Ihre hohe Hilfe zu dem Werke bitten." Lord Sa lisbury, der britische Ministerpräsident, erklärte einen 5ludenstaat in Nalästin für möglich und nützlich.' Der hippo kratifche Zu? im Antlitz deS Osmanen reichs hatte sich damals, um die Wende des 13. und des 20. Jahrhunderts, be deutend vertieft, und England wollte für den Nall eines TodsZkalls b,n tinhntn Rivalen keine Cbance eben. Auck, KS nig Humbert versicherte bei einer Unter redung mit Herzl in Rom den ZioniS noch mehr entwertet, die deutsche Arbeit wird auf dem Weltmarkt nur schwer noch konkurrenzfähig werden. Noch verhängnisvoller wirkt eine ans Verbre 1 cyeriiaze grenzen oe Aroensunilm, oie wiederum durch Drohungen der Strafe für die Arbeitslosen oder richtiger Ar beitsscheuen Unterstützungen von solcher Höhe erzwingt,- daß ein jugendlicher Müssiggänger über mehr Mittel verfüat, als ein in hohem Alter wegen Dienst Unfähigkeit verabschiedeter Beamter., Der Erfolg der politischen und sozia Ten Revolution war von Anfang an ge sichert dadurch, daß sie auch eine mili tärische war. Die au! dem Felde heim--kehrenden waffenfähigen Männer, stell ten sich auf den Boden der revolutiona ren Forderungen und machten jeden Widerstand dagegen aussichtslK. AlZ gehend don der Marine, pflanzte sich diese übrigens fU dielen Monaten bor bereitete Bewegung auf da! Landheer fort, onsangS nur in der Heimat und der Etappe, vereinzelt aber auch an der Front. Und alle Truppen, die mit an deren Gesinnungen in ihre Standorte zurückkehrten, ger!eten"alSba?d unker den Einsluß der heimischm Soldatenräte und wurden von diesen gewonnen. Die Zsctzung der Wehrmacht führte zur Ehrlosigkeit. ' Wer die Verhältnisse nach dreimonatiger genauer Bcobach tung kennt, faßt sich on den Kopf, wenn er liest, bis Gegner befürchten eine Wie derausnahme der Feindseligkeiten durch Deutschland. Es fehlen die Kräfte, nick-) nur um im Ost' die bolschewist! sche Flutwelle urd die rechtswidrigen Angriffs der Polen Aufzuhallen, ssn der auch um die Ordnung gleick zeitig in ollen Teilen t! Landes zu sichern. Jeder. Ve.rs.uch. in diese: Wt'.wt tinH lkM mus seiner vollen Svmpathie: er intcr essiere sich lebhaft für die alte Rasse, die mit solcher Zähigkeit an ihrem Lande Banne, und der Eindruck weinender "u den an der Klagemauer sei ihm unvcr geßlich geblieben. , Ausschlaggebend, war unter den da maligen Zeiten die Stcllungndhmt der Türke, zu der zionisti chcn Bewegung Abdul Hamid Überhäufte Herzl. welcher durch den judisch-ungarijchen Orientrei senden Vaniböry im Nildiz Kiosk ein, geführt worden war, mit Geschenken und Auszeichnungen; so ungcsähr müsse Christus ausgesehen haben, soll sich der ultan nach der ersten Audienz Herzls zum Oberzeremonienmeister Ibrahim geäußert haben. Aber nicht diese Aehn lichleit, sondern andere und zwar kl,n gende Gründe sollten maßgebend sein, Lwei Millionen Pfund sollten die Be denken Abdul Hamids gegen die geschlos sene An iedlung von Nichtmuyammeda Nein In Palästina überwknden und den Juden einen Freibrief zur Kolonisierung des Landes und einer judischen Gesell fchaft administrative Hohcitsrcchte ver leihen. Das erste Projekt der Errichtung eine? Judenltaätes in Palästina gelangte um das Jahr 1912 zum Scheitern und zwar an der sinanziellen Frage. Herzl hatte geglaubt, zehn Milliarden Mark aufbrist geu zu können, aber nur fünf Millionen gingen ein. DaS jüdische Kapital hatte sich serngehaiten, die verhaitnismaßig geringe Summe war fast ausschließlich aus den Taschen kleiner Leute gekom men: auch ein Merkmal des stark sozia listischen Charakters dcS Zionismus, wie er von Herzl vertreten wurde. Der Schwerpunkt der Bewegung wurde so dann von Osteuropa nach England ve legi. In onoon vesans nq o,e von Herzl gegründete Judenbank mit eine immerhin ansehnlichen Kapital. Dort wurde auch einer der Zionistenkongrcssc abgehalten. In der englischen Presse tat sich ohne Partciunterfchied eine mohlwol lende Haltung dem Zionismi.s ge genübcr kund, und dit Regierung schlug auS dieser Sympathie Kapital, indem sie an das Aziom von der Nützlichkeit und Möglichkeit" eineS Judenstaates an knüpfte. Lord Landsdomne, damals Auslandminister im Kabinett Salis bury, stellte Herzl die pclusinische Elne für Zwecke der Ansiedfang zur Verfü gunz. Diese Ebene umfaßt die nörd liche Sinaihalbinsel, das Gebiet zwi schen Port Said und El Arisch, und mit der Errichtung eines Judenstaatcs in diesem Gebiet wäre ein Pufferstaat zwischen dem britischen und dem tür tischen Palästina geschaffen. Auch das jüdische Großkapital in England er klärte sich diesmal zur Hilfeleistung be' reit, aber das Hindernis stellte sich von außen her ein. Die ägyptische Regierung versagte ihre Zustimmung, und zwar unter dem Borwand, sie könne kein Nil Wasser für die notwendige Bewässerung der Ebene bewilligen. Darauf folgte eine Zeit ganz der fchwommener Projekte. ' Der argenti nische Plan wurde wieder ousgenom men. Der britische Kolonialminister Chamberlaia bot das - afrikanische Uganda an, wo Zucker und Baumwolle wachse, was wertvoller sei als das Flie ßen von Milch und Honig, und wo der weiße Mann besser leben könne als in Wales. Herzl verHandelte auch mit der italienischen Regierung betreffs einer Ansiedlung von. Juden in Tripolitanien, welches damals eine Rolle in der großen Politik zu spielen begann. Alle diese verschiedenen Niederlassun gen, wie sie im Verlauf der Zeit pro jeltiert wurden, bedeuteten sur Herzl im Grunde lediglich .Nester und Kraftsta tionen", Bildungs und Lernstätten für den künftigen Beruf der Kolonisierung Palästinas. Rußland l,a!te die nationaljüdische Bewegung scharf bekämpft; das schließ liche Scheitern der Unterhandlungen Herzl! in Konstaniinopel war in erster Linie auf den dringenden Einspruch Rußlands zurückzuführen. ' Herzl be suchte nunmehr, auf eine Einladung Plehoes, deS damaligen Ministers des Innern, das Zarenreich. Er hatte eine Reihe Unterredungen mit Plehse, dem Auslandminister von Lambsdersf. dessen Tepartmentchef Hektwig und mit dem ausreichende Organisation zu schaffen, wurde biS jetzt von der äußersten Linken alS .konterrevolutionär" gebrandmarkt und ausS , äußerste bekämpft. Das sinnlose Mißtrauen. deS Auslandes un terstützte unbewußt diese Bestrebungen der deutschen Kommunisten.. Anarchisten und Spartakisten, deren Ziele selbst stündlich nicht besser gefördert werden können als durch die Entwaffnung aller ordnungsliebenden Volksteile. DaS Ausland glaubte eben und, mit ibm manche kurzsichtigen K reife in Deutschland, daß e! bei der ersten Re dolution'sein Verwenden haben, daß mit deM Zusammentritt der Nationalver sammlung ein endgültig gks'cherter Zu stand erreicht sein werde. Wer jedoch wußte, wie man in radikalen Kreisen dachte, war nicht ganz so vertrauen! selig. Denn dort bestand der gänzlich ungerechtfertigte Verdacht, die Ausfüh runz de! sozialen Teiles dei revolutio nären Programm? würde absichtlich verzögert. Die Führer sahen ja großen teil! ein, daß man nicht von heute auf morgen sozialisieren könne, sie pußlen, in welch furchtbare! Elend da! russische Volk durch die überstürzten Versuche ge raten ist. Aber die Massen wähnten, ihre Forderungen und Ziele könnten nur verwirklicht werden durch daS System der Räte. Sa bereitete sich de? ampf ver um die Macht zwischen Parlament und Räten, zwischen demokratischer Mkhrheiisregierung und diktatorischer Minderheitsregierung. ' Der erste Vorstoß der Tpsriakistea in Berlin mißlang. Aber n vielen an d'ren Orien konnt, dem Treiben nicht Einhalt getan werden, weil die geringe veisügberen Kräfte nickt überall ein greifez ksnnien. tti:r.:t: unaiinSia MAM W üon fkinainminiiikk Witte: für die Saltun hrt Ibfi,rin hinr nii hi fljürffnfit an die Wünsche des auslänbischen jüdischen Kapitals . mitbestimmend. Alle diese Vorbereitungen und Unterredungen re sulticrten in einem Erlaß des Kaiser! ,iioiaus sur die CiriaMng eines zu bischen Gemeinwesen! In Polästina au! russisch-jüdischen Untertanen, und sllr die zionistische Organisierung der jiibi schen Auswanderung auS Rußland. Auch wurde die diplomatisckxe, moralische und mckterielle Unterstützung des Projekts, die letztere sogar auS den jüdischen Son versteuern, zugesagt. Wegen seiner Unterhandlungen mit Plehse, dem .Schlächter von Kischcnew", und auch' auf Grund seiner Projelte, welche Palästina abseits liegen ließe, ist Herzl aus dem Lager der Zionisten selbst lebhaften Anfeindungen ausgesetzt gewesen. Nach feinem Tode, er ist. erst 44 Jahre alt, einem, Herzleiden erlegen, ist alle Anfeindung verstummt und hat sich nur die Verehrung, welche wie die eineS Heiligen war, lebendig erhalten. Seine Idee aber, für welche er fein Ver mögen und wohl auch seine Gesundheit geopfert und an welcher er gehangen mit jeder Fafcr seine? Herzens und jeder Muskel seiner Energie, schien zunächst mit ihm ins Grab gesunken zu sein. Jedenfalls verschwand der Zionismus aus der europäischen Politik. Die Be wegunez kehrte zurück zur Pillen Ko lonisationsarbeit und konnte auf die fcm Gebiet nennenswerte Erfolge der zeichnen. . ' Als Palästina in den Weltkrieg hin eingezogen wurde, war an dieser Clcllt vor fast zwei Jahren gesagt worden: .Die Juden, so hat früher einmal ein Kenner dcS Landes und der Ge schichte Palästinas gesagt, .klagen um das längst zerstörte Jerusalem, die christ lichen Völker suchen die Stätte, wo einst Jesu Füße gestanden haben, durch Wall fahrten, Gebete und fromme Stiftungen zu ehren, und die Moslems würdigen die alte Geschichte des Landes durch den Satz, daß Syrien die Heimat deö Pro pheten sei." ' - Vom Oelbcrg umkaßt die Ausiicht nach Westen die ganze Stadt Jerusalem. Die Stadt hat mit ihren großen Schutt Massen ein rfallencs. trümmeibafstS Aussehen. Die zahlreichen Friedhöfe, welche Jerusalem fast von allen Seiten umgeben, und das tiefe Schweigen, wel ches zumeist über der Stadt chrütet, stim men zu der tiefen Melancholie, welche die Geschichte des Landes anfüllt. Zu zeitcn wird das Schweigen unterbrochen durch gellenden Streit. Bon der Decke der Grabkammer der Heiligen Grabes Kirche hangen 43 Lampen hernieder. voi denen 13 den Lateinern. 13 den Grie chen, 13 den Armeniern und 4 den 'Kop ten gehören. Diese 43 Lampe werfen ihren Schein über den Streit,' welcher :ch zwischen Lateinern und Griechen um das Schuhrecht über die Heiligen Stät ten abspielt und über den größeren Um die Schirmherrschaft im" Lande selbst,,. Wenn der griechische Patriarch mit sei nem Klerus am Ostersonntag nach der Grabcskirche zieht oder der lateinische die Weihnachtsmesse - i Bethlehem liest. kommt es fast regelmäßig zu förmlichen schlachten. -Dann greisen die Moslem Soldaten, die überall die Heiligtümer bewachen, ein, reißen die Hadernden auseinander und stellen Ruhe und Ord nung wieder her: bis zum nächsten Weihnachts und Osterfest. Ueber Land und Volk Palästinas drei et sich das Schweigen, wie es aus dem Geheimnis des Salzsees, welcher , das Tote Meer genannt wird, schauert, und eine Geschichte weist lauten Streit und grimmen Haß auf. Der Boden und die Schicksale Palästinas weisen die krasse sie Gegensätze auf. Mit diesen Gegen atzen wird Palästina heute in den Welt krieg hiniingerissm. In da tief? Schwei gen und den gellenden Lärm mischen sich ganz neu: Geräusche: Der Donner der .'schütze und daS Klirren der Pflug char. Palästina soll erobert und es soll kolonisiert werden. 9 ' " Nun ober hat der Weltkrieg mit Pa läsiin auch den Zionismus in seine Wirbel gerissen und mitten in das Wel! getriebe "gestellt. Was ein Traum ge hat sich die Lage in Bayern gestaltet. Der extreme, sogar ein Milizsystem nach Schweizer Muster ablehnende An timilitarismus ds bayerischen Mini fterprasidenteN, eineö jede Gewalt der abscheuenden, aber den Zielen deS schärfsten Radikalismus -nahestehenden idealistischen Phantasten, unterstützte die auf völlige Zerrüttung der bayeri schen Armee gerichteten ' Bestrebungen. Jeder Anlauf, die unhaltbaren Verhält nisse zu bessern, wurde durch daS Veto des LandessoldatenratS im keime er stickt. Zum Protest gegen die in letzter Stunde zum Schuh des bayerischen Landtages geplante Bildung einer Hei matwehr' bewegte sich Sonntag, 16. Februar, ein Temonstrstionszug, mit Kurt EiSner im Automobil an der Spitze, durch die Straßen München!. Es war ein häßliche! Bild kultureller Verirrung. Hochrufe auf den Bolsche wismuö, auf Lenin und Trotzky. Taseln mit der Aufschrift .Jetzt oder nie!' lie ßen keinen Zweifel über die Gesinnung der Demonstranten. Aber da ihre Zahl trotz der offiziellen Anführung zehn biz zwölftausend nicht Überstieg, muß man der unwürdigen Veranstaltung keine allzu große Bedeutung beimessen. ES sollte ander! kommen. ?!ach den letzten, auf ihre Richtigkeit schwer noch zuprüfenden Nachrichten ist eS nicht su! geschlossen, daß das von Natur auS sicherlich nicht bolschewistisch veranlagte Bayernland ' zum Ausgangspunkt wie für die erste, so auch für die zweite Re Volution Wird, wenn nicht schließlich doch noch die besonnenen Elemente außerhalb von München und Nürnberg sich zu einer innrocn iai auyrantn. vi Ein Verbrecher war der Rezktisnör. du Kilt Eiln ermorde!',. Verbrecher H. s). Wtt.iiZelleittDjiZ. Wesen, soll nun Wirklichkeit werden und das Projekt Verwirklichung finden. Seit dem die ägyptisch? Armee der Briten Palästina' "vom Osmanenreich gelöst, steht die Errichtung eines selbständigen Judenstaatcs auf dem Programm dir Weltpolitik. Der Zionismus qlS Staatsform soll ein Faktor dieser Politik werden. Er hat al! solche eine ganz eigenartige Vor schule durchgemacht. In der oben an geführten. Unterredung zwischen Herzl und dem Minister Plehve hatte der letz tere erklärt, für den Fall, daß die zioni stische Bewegung in Rußland ihr Ziel eines Zusammenschlusses der Juden schaft in Palastina mit der Propaganda für einen solchen nationalen Zusammen schluß auf russischem Boden vertauschen sollte, die Regierung mit-aller Entschie denheit dagegen vorgehen müsse. Nach dem Herzl Petersburg verlassen, fuhr er über Wilna, um sicb In dieser fast zur Hälste jüdischen Stadt durch den Augen schein von der Lage seiner Stammes und Glaubensgenossen zu orientieren. Bon diesem Besuch erzählt der Biograph folgendes:' In Wilna angekommen, wurde Herzl von den Massen der jüdi schen Bevölkerung buchstäblich wie der Messia! empfangen. Trotzdem die Wie dcrabreise in tiefer Nacht stattfand, durchbrach eine' unabsehbare Menschen menge den Polizeikordon. In das Jam mcrgeschrci der von den Kosaken mit der' Nagaika Geschlagenen yder Niedergeritte nen mischte sich das fanatische .Heda' der bis zum Bahnhof Vorgedrungenen, vor deren Ovationen Herzl, voll ncr böser Erregung und totenbleich, in den Eilzug entschlüpfte." In eine derartige Trostlosigkeit der Verhältnisse und solche Verelendung einer Menschheit, hatte Herzl die Saat des Zionismus gestreut. , Die aber sollte zunächst aufgehen in einer Richtung, vor welcher Plehve gewarnt. , Der Gedanke der Auswanderung trat unter den rufst sehen Juden des Ostens vorläufig zurück hinter dem Streben, sich im Lande ihres gegenwärtigen Aufenthalts politisch zu betätigen. Die jüdische Energie warf sich auf die Revolution. Mit der Kraft der Berzweiflung eines Geknechteten, welcher seine Ketten zerbrechen will.' Die sozialistischen Tendenzen, mit welchen Herzl den Zionismus verquickt hatte, fin gen an sich politisch zu betätigen. Schon die russische Revolution des Jahres IM hatte solche Betätigung gesehen. Die von den Juden inS Leben gerufene re dolutionäre Gesellschaft - Der Bund' strebte eine Verwirklichung ihrer Ideale und die Erreichung ihrer Ziele aus russi schein Boden an. und der große Krieg hat diese bodenständigen Empfindungen unter der russischen Judenheit verliest. Das Judentum sollte in den von Ruß land losgelösten Ländern, in erster Linie in Polen und der Ukraine, o!k Staat im Staate organisiert werden. ' In einem Buch von Wladimir W. Kaphun-Kogan: Der Krieg eine Schick salsstunde deS jüdischen Volks" (Bonn 1915. A. MarcuZ und E. Webers Ver, lag) wird für die in Polen und der. Ukraine wohnhaften fünf Millionen Ju den eine Art Homerule-Gcsetz verlangt. Repräsentative Körperschaften sollten als Träger der nationalen Autonomie, zu sammen mit einem jüdischen Beamten tum. völkische Sozial und Wirtschafts, Politik treiben. Eine auf ti Errichtung jüdischer Hochschulen gerichtete Unter richtspolitik sollte inauguriert werden. Die Teilnahme von Juden zumeist in Führerrollen an allen den 'Revolutionen der letzten Jahre in Nußland sowohl wie in Mitteleuropa ist. so mit Trotzky. kenn zeichnend für die Abirrung der jüdischen Bewegung von Palästina.- Aber auch sie bedeuteten im Grunde nur .Nester und Kraftstationen' im Sinne HerzlS für Palästina als Endziel. In der Be, teiligung an der Revolution absolviert die zionistische Bewegung eine Vorschule. Damit ist indessen eine große Gefahr verknüpft. Die Gefahr, daß dem Zio nismus, wie er heute unter den Juden des . Ostens propagandiert , wird, die Merkmale einer Vorschule anhaftend bleiben, welche sich bis in den Kommu nismus verirrt hat. In Kongreß-Polen ollein wohnten im Jahre 1910 1,7(X),XX) Juden. Früher schon hatte ein poln! scheS Blatt die Ansicht verfochten, daß waren die Männer, die den Landtag durch Mordtaten gewaltsam sprengten, sei es nun daß eS sich dabei um einen Racheakt handelte oder was wegen der Kürze der dazwischen liegenden Zeit gleichfalls möglich wäre um einen schon länger geplanten, spartakislischen Anschlag, bet auch ohne die Ermordung EisnerS zur Ausführung gekommen wäre. Wenn ein großes Volk durch morali sche Demütigungen, durch politische Ent rechiung. militärisch Knebelung und wirtschaftliche Erdrosselung zur Vek zweislung getrieben wird, kann man nicht mehr erwarten, daß ei nach Ver nunftgründen handelt. Leidenschaft und Asfekt sind dann allein maßgebend. Manche betäuben sich wie während der Pestepidemien im Mittelalter durch tol len-Lebensgenuß, andere schmieden au! sichtslose reaktionäre Gkwaltplane, wie der andere werfe sich dem VofchewiS mu! in die Arme. Wenn die Zahl der zuletzt Genannten groß wird, dann wird die Grenze Osteuropa! nicht nur, wie Kurt EiZner wenige Tage vor feine trogischen Ende sagte, an den Rhein, sondern weit darüber hinauS'dorgescho den werden. Ausgleich. ' Ouariittfisii: ,Ra, Herr Maier, wa! ifs! denn mit dem rückständigen Jini?'' Student: .Hm. js seh'n Sie, ." Ouaitierfrgu: Ja, da! ist nicht so! Ich tin dem HauZhnr den ZIn! schul, big. Student: ,33a, dann gleicht sich ja die Geschichte aus!' ein von der Russenherrfchaft freigewor deneS Polen 'feine Juden emanzipieren müsse; eS könne nicht anders, da e! ja der Sphäre der westlichen Zivilisation angehöre. Es vermöge aber andcrerseii! soviele Juden, wie ei Habe, nicht ZU ertragen, darum müsse die wiederherge stellte polnische Nation durch wirtschaft, lichen Bohkott daS GroS der Juden au! dem Lande treiben. , Die Nagaika dc! Kosaken sollte also mit der Hungerpeitsckz, deS Polen ver, tauscht werden. Die blutigen Pogrom!, welche unlängst In Polen und 'in der Ukraine statlgeunden haben, stehen an Grausamkeit dem von Kifchinew nicht nach. Diese Vorkommnisse werden dazu bei tragen, daß sich die Juden deS Ostens wieder lebhafter mit dem Gedanken einer Auswanderung nach Palästina bcschäf tigcn. Vor der Pariser Fricdenskonfc renz ist die Forderung der Anerkennung deS Judentum! als einer geschlossenen volklichen Einheit angemeldet worden. Mit dieser. Forderung ist der Gedanke deS jüdischen GefchichtsschreiberS Grätz , wieder ausgenommen, daß die Juden bisher nur als einzelne Menschen eman zipiert worden seien und daß nun auch daS Judentum als solches die Wcltsner kennung finden müsse. Nur der Zionismus als Staatsform kann den jüdisch-nationalen Zusammen schluß ermöglichen. Nur ein Judenstaat kann die Anerkennung des Judentums' IS einer einheitlichen Volkhcit heischen. Auch der deutsche Zionist Wlilly Bambus, welcher. Kaufmann und Fabrikant, frü her die kolonisatorische Kleinarbeit für die der Wirksamkeit deS Zionismus ge zogencn Grenze hielt, hat später grade aus dem Ergebnis diese, Kolonisations arbeit darauf geschlossen, daß die Zu, kunft in Palästina, die wirtschaftliche und die staatliche, den Juden gehöre. -Der Zionismus hat seine große Anhän gerschaft zumeist in den großen Massen deS Ostens, feine politische Fllhknng und seine gedantliche Grundlegung indessen wesentlich im Judentum des Westens gefunden. Der Zionismus lehnt die Tendenz der Assimilation ab, die er vom jüdischen sowohl wie vom allgemeinen Standpunkt für verhängnisvoll hält. Er fetzt der Mitarbeit an dem Kulturleben anderer, Völker die Schaffung d?r Vor aus,eun. sur eine neue zudiiche Eigen kultur entgegen. AlS eine solche Vor aussehung betrachtet der Zionismus die Errichtung eines selbständigen Juden staatcs in Palästina. Der Wille zur eian... Entwicklung anstelle dks llmäb. lichen Aufgehens in fremde Arten, hat seine feste Form gefunden in der durch die Assimilation in Vergessenheit gera tenen Aufgab , des alte Judentums: Palästina mit Juden zu besiedeln und' in diesem palästiuischen Judenstaat der Judenheit der Welt einen allgemein an erkannten Mittelpunkt zu geben. Der Zionismus alS Staatsform be. deutet einen solchen nationalen Mittel, Punkt und einen Träger jüdischer Kultur. Der Zionismus als Staatsform, welche sich gründet auf die Thora, ist die Er füllung der Verheißung. . Der Zionismus als Staatsform stellt den Brennpunkt dar, in welchem sich viele bisher verstreute volkliche Energien tref fcn sollen. Er bestimmt die. Rolle, welche das Judentum spielen soll als Vermitt ler am Treffpunkt dreier Weltteile und dreier Weltreligioncn. Die jüdischen Energien, welche heute -bereits im Weltverkehr tätig sind, werden von diesem nicht entbehrt werden, kön nen. Palästina ist heute in das Weltge . triebe hineingezogen und wird don Stür, men umbraust bleiben. Um diese be stehen zu können, weiden auS der Wur zelkroft des Judentums in Palästina selbst neue Energien frei werden. Der Zionismus als Staatsform be deutet die Wiederbelebung der ILergan genheit und die Sicherung der Zukunft des Judentums. 'Er .knüpft an daS Wort, mit welchem die Stämme Juda und Benjamin aus der' babylonischen Gefangenschaft erlöst worden sind: , , Sein Gott sei mit ihm, und läßt ihn zienen nacy Jerujaiem, weiches ut Sudan," IN Zur Lösung des Mars Rätsels. Die epochemachenden, aber vielfach ange zweifelten Marsbeobachtungen und pho tographischen Marsaufnahmen deS der storbenen amerikanischen Astronomen Pereival Lowell in Arizona haben neuer dingiS durch G. Hall Hamilton volle Be stätigung gefunden. - Nach der Astrono mischen Zeitschrift' hat sich Prof. H. Ko bold von der Zuverlässigkeit der Lowell schen Erforschung überzeugt und durch eine mit den Marskarten durchaus über einstimmende Gestaltung der MarSober fläche festgestellt. Pefonder! konnte er die sogenannten Kanäle a'IS scharfe,, gerade Linien wahrnehmen. Im An' schlusse daran teilt Prof. Kobold welter mit. daß S. K. Antoniadi im Verlaufe , der Cchneeschmelze auf dem MarS eine Bestätigung der Annahme gefunden habe, daß zurzeit erhöhter Sonnentätigkeit such die Wärmestrahlung gesteigert ist. Berech net man die mittlere Ausdehnung der Polkappen und stellt sie grapbisch dar, ss erhält man eine Kurvt, die mit der Kurve deS SonnenfleckenarealS vollkommen gleich läuft. Nachwandklnde Blüte. WaS regt sich drunten am Stege Gleitet lautlos nd facht Ueber blumige Wege I tiefer, schweigender Nacht? Gestori'ner Blüten Seelen Nachtwandeln aus blumigem Nai Und singen die blühende Echwestern In selige Träume ein. In dem Augenblick, wo ein WeiS zu ' einem Mane Tu sagt, wird er zur zwei, ttn Perlon. ! i f S.V 4