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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 5, 1919)
Seite J-TSglicho Omaya Tribüne-Samstag, den 5. April 1919. j Aus dem Stlllltc Ncblllska Aus Grand Island. Grand Island, Ncb.. i. April In der regulären Sitzung der Stadt, verordneten am Mittwoch wurde ein neuer Pflastcrungödistrilt an Madl son und John Straße geschaffen. Ferner wurde ein zwcimeilen lan acr Distrikt an 4. Straße nach 'dem Soldatmyeun besprochen. Die Au3. ficht ist vorhanden, daß der Stoa einen, Teil des Kostenpunktes tragen wird. Councilmann Jul. Boeck brachte die Abzugskanalfrage wieder in Anregung und berichtete, daß In genicur Moriarty die Pläne fertig gestellt habe. Es wurde beschlossen, Ingenieur Douly von Kansaz City für heute einzuladen, um notige An Weisungen und Veränderungen in den Plänen zu beraten. Schadhafte Stellen xn den Straßen und Seüew wegen wurden erwähnt und in allen Fällen sofortige Neparattir angeord nct. Der Wegefund des Commerci al Clubs war bis gestern auf $7, 465 angewachsen, das $10,000 Dol lar Ziel dürfte mit Abschluß dieser Woche erreicht sein. ' Rud. Bock. Vorsitzer, des SanitW komitees berichtet, daß die Influenza Epidemie anscheinend ain Ende sei. indem nur noch vereinzelte Fälle an. gemeldet wurden. Die hiesigen Dekorationsmaler u. Tapezierer haben die Arbeit einge stellt, sie verlangen Lohnerhöhung Fünf , Mann, welche für Dekorateur Conrad Schacht arbeiten bcanspru chen 65c per Stunde, wo er bisher my2t bezahlt hat. Schacht besteht darauf, daß die begonnenen Kontras te, welche unter den bisherigen Lohn Verhältnissen angenommen wurden. auch zu denselben Lohnen fertigte stellt werden müßten. Es betrifft dies besonders einen größeren Kon trakt im hiesigen St. Francis Hof Vital. Schacht weigert sich, die neue Lohnauflage zu bezahlen und will die Hospitalarbeit zu seinem Verspro. chencn Preis fertigstellen. 1 Die Deputiert für den County. Assessor haben am 1. April ihre Ar. beit begonnen, infolge dessen gibt es für einige Wochen eine Anzahl arme, re Lnite wie gewöhnlich. Aus Columvus, Aebr.Z Colunibils, Ncbr., 1 April. Vor neun Tagen erkrankte Win. C. Ernst, ein weit bekannter junger Farmer von Columbus, an der In fluenza und starb gestern morgen um 9:20 an Pneüinonia in seinem Heim, drei Meilen nord von der Stadt. Seine Gattin erkrankte eben falls an der Flu, nachdem sie ihn einige Tage gepflegt, und befindet sich laut letztem Bericht in einem kritischen Zustande. Win. C. Ernst wurde am 19. Juli 1883 auf der Ernst Farm nord von der Stadt ge boren und besuchte die Stadtschulen. Vor ungefähr sieben Jahren der heiratete er sich mit Frl. Anna Ko uig von Niobrara, Nebr., und zog mit, feiner jungen Frau auf die Farm seines Onkels. I. A. Ernst. Sein älterer Bruder Earl wohnt auf der alten angrenzenden Heim statte und die Beiden bearbeiteten zusammen die beiden Plätze als eine Farm als Teilhaber. Siebst seiner Gattin und zwei kleinen Töchtern, hinterläßt der Verstorbene feine Mutter, zwei Brüder, Earl in Co lumbuö und Waler in Lincoln, fo chie zwei Schwestern, Anna und Catharinc in Lincoln, und feine 87 jährige Großmutter, Frau Jacob Ernst Sr. Walter kam letzten Frei, tag von Lincoln an das Kranken, bett feines Bruders und die beiden Schwestern, kamen letzte Nacht hier an. Die Vorbereitungen für das Be gräbnis sind zur Zeit uoch nicht be kannt gegeben, da man noch auf ?!achricht von Herrn und Frau W. W. Vutkr von Lincoln, den Eltern der Mutter des Verstorbenen, war 1 1 . ' r c v e l M, welche sich auf Ire nrnteife von Kansas befinden, wo sie auf Besuch geioefm- Den Hmterbliebe jicn unser herzliches Beileid. Heute nachmittag uni 2 Uhr fand fciec das Begräbnis statt von Frau David Leonard von Polk County, welche ein Opfer der Influenza ge worden. Sie starb am Mittwoch mor. gen in ihrem Familienheim, 11 Meilen südwCst von ColumbuS. Letzte Woche ging Herr Leonard nach Humphrey zum Begräbnis eines Schwagers, Fred. Schwartz, welcher an der Influenza gestorben war. Einige Tage nach feiner Rückkehr wurde auch er und seine drei Söhne von dieser Krankheit erfaßt und die Gattin, welche dieselben pflegte, wurde Niin das Opfer ihrer treuen Fürsorge für die erkrankten Glie der- ihrer Familie. Frau Leonard war eine Tochter von Frau Aug. Friederich an Ost 11. Straße uns erreichte ein Alter von 3.'! Jahren. Am 28. Mai 1007 verheirmete sie sich mit Herrn Leonard. Nebi't ih. rem Gotten und frei Slzhm'n hin tetläU sie auch ihre betagte Mutter, drei Brüder: Carl Frederich in At kinson; Ernst in Columbus und Otto in Fullerton, und drei Schwestern? Frau A. C. Anderson, von Colum bus, Frau Fred Schwartz in Humphrey und Frau " Ediv. John son in Albion. Herr Pastor Mieß. ler von der deutschen lutherischen Kirche an der 14. Straße leitete die Begräbnisfeier. Den . Hinterbliebe, ncn unser Beileid. Die jährliche Versammlung der Aktionäre der Columbi's Canning und Packin Co. findet am 10. April abends um 7:30 statt. Otto Nudat, ein Moderierender junger Farmer, 5 Meilen füdwest von der Stadt, seit zwei Jahren Witwer, überraschte seine Nachbarn und Freunde, indem er von einer kürzlichen Omah Reise Mit einer zweiten jungen Gamn zurückkehrte Die junge Frau Nudat war früher eine Frl. Anna WciS von Omaha- Die Hochzeit wurde in aller Stille in der Congregational Kirche der Großstadt gefeiert am Dienstag nachmittag. Nach der Hochzeit waren sie die Gäste eines Onkels und Tante. Herrn und Frau Louis Smith von Omaha, bis zu ihrer Heimreise nach der schönen Farm bei Columbus, wo sie ftrncrhrn ihre Wohnung haben werden. Die ihn gen Leute in der Nachbarschaft cm pfingen das junge Paar mit allen erdenkbaren Musikinstrumenten und vertrieben mit ihren herrlichen Klän, gen sämtliche Mäuse und Gofers in einem Umkreis von drei Meilen, Otto Rudat ist ein Sohn von Herrn und Frau Julius Nudat Sr. und ein Bruder unseres Stadtratcs Frank Nudat. Schreiber dieser Zei? lcn wünscht dem jungen Paare Glück und Segen 31t ihrem Vundms. Frau Mary E? Thomas erhielt von Richter Geo..H. Thomas eine Scheidung von ihrem bejahrten Gatten David Thomas aus Grund der Anklage auf Geiz und sonstige schlechte Behandlung. Das Vermögen des David Thomas wurde auf 5000.000 veranschlagt und die Frau beansprucht 533,000 für ihren Lebensunterhalt, worüber sie sich außerhalb des Gerichts einigten- Ferner hat David Thomas die tto stcU des Verfahrens 31t bezahlen und die Hälfte der Advokatenge, bühten. Die Wahl über die SchulbondZ wurde bis zuin 25. April verschoben, um den Wählern Gelegenheit zu ge ben, jn-Muße darüber nachzudenken. ursprünglich war die Wahl sur den 14. April vngefetzt, was jedoch zu wenig Bedenkzeit gelassen hätte. Stadt soll 120,000 BondZ stimmen .zum Bau eines neuen Schulhauses in der 1. Ward an Stelle des L0jährigen alten Schulhauses auf der gleichen Stelle und ferner soll ein Block auf der Nordseitz der Stadt gekauft und cm ganz gleiches neues Schulhaus in der 4. Ward darauf errichtet werden und dann soll auch der Ger. rard Block neben der letjigets Hoch, schule gekauft und ein zweites Hoch schulgebäude darauf errichtet, wer den. Es sollen 25-jährige Bonds zu 3 Prozent ZinS verausgabt werden, mit Option, dieselben' nach Ablauf von 13 Jahren abbezahlen zu dür fen. Die Wahlen werden an den üblichen Wahlplätzen in den vier verschiedenen WardS in der Stadt stattfinden. , - Mitglieder von der ErziehungS Behörde, Superintendent C. Nah Gates und Architekt Chas- Würde. man, gingen am Montag nach Jork, um die dortigen neuen Grade Schulhäuscr zu studieren, um bei diesen Neubauten das ihnen beson ders praktisch Scheinende aufzuneh men und Unpraktisches zu fcennet den. , Der Coinmercial Club und du Colunibus Township Behörde er wählten gestern abend Supervisor Fred E. ' Bean zum Vorsitzer des (5ood Noads Committee und ver ständigten sich dahin, daß der Com iuiivrnik.il l,v vuwmf V4 1 w 1. cifll Gsu& jh,n seine Graders. etc. zur Verfügung stellt, während die Townboard sich verpflichtet, die Männer und Pferd? zu stellen und das Oel zu bezahlen. Danksagung. Unseren aufrichtigen Tank sag?n wir ollen Tenzenigen, die uns so herzliche Teilnahme bewiesen haben ,n unserem Leid und Trauer. Ve sondern Dank für die herrlichen, dielen Blumenspenden und Gaben, die während der Krankheit und dem Begräbnis der lieben Verstorbenen, Frau Georgs C. Ehlers, zuteil ge worden.' 0 Familien EhlerS u. NohiverS. In Detroit scheint es poch ac fährlichere Gesellschaft zu geben als Bolschewisien. SechS bewaffnete Ban diten haben dort am hellen Tage fünfzigtausend Tottsr aus einer Bank zerault. nachdem sie Auge. stellt? und Kunden, insgesamt zwölf i?li,,,"k er it.ti"? IWrrf Tfltlf't frtll. i.en sogar die russischen Banditen (, will 6, vinnt ifnn. .i.. noch etwas lernen- Stimmungsbilder voin Kongreß der Internatkonale Der Theatersaal des Berner VolkshauseS", in dem zum ersten Mal nach dem Weltkriege die Abge. ordneten der Jlfternationle ratschlag teil, bot in den Tagen vom 3. bis zum 10. Februar ern ' historisches Bild, daS festzuhalten den Chroni. ften nicht überflüssig dünkt. Auf der Bühne aintete das Bure' au, imten die Stenographen, vom Zuschauerraum durch eine Barriere getrennt. Die Delegierten saßen an langen Tischen im Parkett, zu beiden Seiten und hinten umrahmt vom Publikum, meistens Journalisten. manchen Zeichnern, manchen schönen Frauen und auch berühmten Man nern. Man sah Förels durchgeisti gen Kopf. Alfred H. Fried, alt Bim desrat Forrcr. Hcrman Greulich war . . i...L - tf . 1 j . rv " ri oa uno anoere Vcaiionatraie, zürnen aus dem Kaukasus, Schweizer Pro fcssoren, Publizisten und Politiker aus allen Lagen. Durch die mäßig versperrten Flügeltüren drangen die angeregten Gespräche der in der na hcn Küche schaltenden Geister. Zu weilen erhob sich auf der Gallerie ein unermüdlich Photograph, der nicht selten die Versammlung mit Magnesiumlicht blendete. Und im mer stieg in Säulen, die sich rasch vermischten, Tabakqnalm zur Decke und strich um die Rauchverbote an den Wänden. Oft waltet der Zufall symbolisch. Die Franzosen kamen zuletzt an und nahmen die hintersten Plätze ein. so daß sie durch sämtliche Delegierte von den Teutschen geschieden waren, welche die vorderste Reihe bildeten, die vorderste Reihe, die manchmal zur Bank der Angeklagten wurde. Vor den Franzosen saßen die Eng länder. Beinahe in jeder Abord nung befanden sich Männer, deren Namen in diesen Jahren ost genannt wurden, und andere, die sicherlich darauf brannten, sich als Redner her vorzutun. Da war der elegante Holländer Troelstra mit dein grau eil Ziegenhaupt, der bärtige Däne Borgbjerg, der junge Engberg, der 2 Sprecher der Schweden, die Rinnen Keto und Wuoliioki, der frühere qc orgische Ministerpräsident Tfchenke li, unter den russischen Freiheit kampfern berühmt, ein Gegner des Zarismus und des Bolschewismus, der Esthe Marina, der lange in Zü rich lebte, von den Russen, der alte Axelrod, in Zürich ebenfalls bekannt, dann Bienstock ud, kraushaarig, glattrasiert, mit großer Brille: Gav. ronsky, dessen hohe Stimme ein we nig belustigend klang, aber schnell in ihren Bann zwang. Der junge Pe tridis kämpfte für Griechenland, der nicht mehr junge Münster isakafow für Bulgarien. Erster Sprecher Un garns war Buchinger, dessen braunes gescheiteltes Haar wie von Reif schon weist überstaubt ist. Der spitzbärtige fisiprfii SJ?rmw frpttfo firft firnitirfniT. ng aus die Buhne und holte wuch. ig gegen Dcutsch'Oesterreich aus. Aber er wurde von dem unansehnli. chen rothaarigen Ellenbogen besiegt. In komischer Grandezza bot der klci ne Mann den entzückten Zuhörern ei ne scharfe Essenz Wiener Spirits. Im selben Idiom peitschte die Stim me des nervösen Dr. Friedrich Ad ler, den der Schuß auf den Grafen Stürgth berühmt gemacht hat. diej Scheidemänner, die Renner .'The mas aller Länder. Das Haus" hub digte ihin begeistert, als er die Tri büne bestig. Den größten Erfolg trugen die Briten davon. Mit ihrer Versöhnlich, keit, ihrem auf das Wesentliche drin genden Geist eroberten , sie auch im Nu die Sympathien derer, denen das englische Temperament fremd war. Als Redner sind sie voii ei- genartigem Neiz. Ein starkes Feuer der Ueberzeugung bricht Fus ihnen und teilt sich, stetig flaimneiid, dem Hörer iiut; nie praßelt es int tau schenden Zauber der Rhetorik auf. Wenn Henderson, der als Vizc.Prä fidcnt in scheinbar schläfrigein Phleg ma den Verhandlungen folgte, sich zu einer klugen, kräftigen Rede er hob, dann staunte man 'über feine Lebendigkeit. Von schlagender, zu Taten aufrüttelnder Kürze war der Sekretär der Postangestellten Stiiart Bunning. Der machtige Gestus von I. H. Thomas ließ die Sprache der Augen nicht vermissen, die hinter der blauen Bnlle verborgen blieben. Heb leren Tones, elastisch und zielsicher stieg die Rede Rcnnfah MacTonalds. '.X 1 i "i V I Wim i -i t . yuiuviiuil uyu- im uifc 1111t. yuu- ne, das Gesicht des langsam begrei fenden Mac Gurk auf, der, den Vok fitzenden unterbrechend, halsstarrig forderte, was er für recht hielt. In ruhigerem Fuß wandelte der Sopran Frau Snowdens die Weise der Frau en ob. ' Berauschend ungeWm sprüht? die französische Redekunst. Ganz links bei dem Chefredakteur des Popu laire", Paul Faure, dem unerbittli chen Gegner der bürgerlichen Gesell-scha'i'-ordnung, erstarrte der reichbc- wrgte trom zur Doktrin, ganz chtZ bei dem von Radikalen bti Nationalismus geziehenen Milhaud zuni Vortrog, ohne Ende, wie der Sand in der Wüste, so daß ein Oe. stcrrcicher boshaft sagte: Bei uns nennt man diese Leute Hauslehrer. Sie leeren das Haus." Dick, voll bärtig, bebrillt stürmte, dann und wann in wehen Modulationen ra stend, Albert Thomas gegen die deut scheii Mehrheitfer; Er redete sich in Schweiß. Der Tenor RenaudelS kam ihm zu Hilfe; der einstige Di rektor der Humanite" schnellte, die Arme gebreitet, die Fäuste geballt, ein geduckter Tiger, die Anklagen ins Antlitz der Gegner. Inzwischen zog im Auditorium wie ein Komet, von einem Schiveif Bewunderer um drängt, der häßliche kleine Rappa Port seine Bahn und schüttete Bon inots aus, ein wilder Mann mit m gepflegtem Bart und Haar und ei nem Gesicht, in dem nian kaum mehr als die aufgi-worfeiien Lippen und die Brille sieht, ein Radikaler, doch kein Anhänger Lemnes, ein bekann ter Schriftsteller, der acht Sprachen kennt und keine tadclfrei spricht, den aber Anatole France als den einen der Zwei bezeichnet haben soll, die richtig- französisch schreiben. Die abenteuerliche Erscheinung ist in die sen Tagen in Zürich beobachtet wor den, wo viele s niit Kurt Eisner verwechselten. Auf der Tribüne tobte dcr Or kan. Der Elsässer Grumbach hatte die Franzosen abgelöst. Das freund, liche VollmSiidgesicht. das auf klei nem breiten Körper sitzt, war verän dert. Die Augii blitzten Zorn. Als ob er Wotans Stimme geliehetl hat- te, donnert er deutsch und deutlich gegen die feindlichen Brüder. Diese liehen gefaßt die Sturmflut über sich ergehen. Der schwarzhaa- rige und schivarzschnäuzige Wels, der als Berliner Stadtkommandant ein mal von den Tpnrtakern in Gefan genschast geschleptp worden war, saß zu äußerst in der vordersten Reihe. Ueber seine metallischen Züge spiel te oft das Lächeln, das bedeutet: Ich weiß es besser." Herinan Mül ler vergrub sich in die Akten und wenn ihn bet' Anruf der Franzosen herausforderte, wandte er sich mit leiser Frage an Molkenbichr, der, kaum aus seiner müdvn, schlafarti. gen Ruhe zu rütteln, den anderen für Momente von unten ansah, um sich wieder zurückzuziehen nnd ge senkten Hauptes an feinem Barte weiter zu kauen, indes Wels uner fchüttertich lächelte. Dann trat die ser auf die Bühne, neben den Präst. dententisch, und sprach ohne Erfolg mit Verve und starken Gesten. Re gungslos, mit erloschenem Blick gab Molkenbuhr feine Erklärungen ab Oefter bewegte sich eckig auf, der Trii büne die Gestalt Herinan Müllers, die Notizen in die Rechte geklemmt. Daumen und Zeigefinger der Linken in der Tasche, die drei anderen Fin ger an der Hosennaht, ein Redner von preußlicher Tüchtigkeit. Nicht diese die Unabhängigen überzeugten die Franzosen von der deutschen Revolution. Eisners harte Stimme bekam Glanz, als sie von den Jünglingen kündete, die sich vi der die Schmach der Unterdrückung auflehnte,?. Und alle beugten sich vor Karl Kautskys greisem Gelehr tenhaupt. Er vereinigt das Juter nationale des Sozialismus mit der Universität der' Wissenschaft. Kants ky sprach akademisch ruhig, kundig. aus reicher Erfährung, mit scharfer Logik und versöhnlichem Sinn; am Schluß, als er an das Gute, an die Solidarität, an die Geister des Frie dens appellierte, hob er die Stimme. Kautsky sagte: kaum hatte er ge endet, vernahm man die Rede in englischer Sprache von Buxton, ei nem außerordentlichen, einem glätt zenden Uebersetzer. . Wie er oben stand, in lässig eleganter Haltung, ein vollendeter Gentleman, schien er alle guten Eigenschaften der angel. sächsischen Rasse zu verkörpern. Gru. bach vermittelte den Deutschen die Vehmenz der Franzosen, und wenn gerade jemand fehlte, so sprang der Generalsekretär ein, der Belgier Huysmans, der .französisch, deutsch und englisch beherrscht, ein äußerst kluger Mann, hinter dessen schlas fer Tenne man kaum 'die erstaunliche Arbeitskraft vermuten würde. Ueber dem Kommen und Gehen über dem bald leiseren, bald laute. ren Gesumm der Stimmen, das die Reden begleitete, über der Geschäs tigkeit und der Erregung thronte imponierend der Präsident Bran ting. Gent schaute man auf dieses edel geformte Antlitz, das Bild eines klaren Verstandes und eines guten Menschen. Unt?r buschigen Brauen blickten seine Augen forschend in die Versannnlung und der dichte weiße Schnurrbart verdeckte die Lippen nicht, die sich zuweilen zu einem fei, nen Lächeln verzogen. (Neue Züricher Zeitg.) Von den Staatsmännern der al len Weit scheinen manche nicht zu wissen, daß, wer Ansprüche macht, cben dadurch beweist,' daß er keine hat. Abonniert auf Ik Tägliche Tribüne, Rathslische Frauen u. 8rauei,stimmrecht Was das hervorragendste deutsch Katlwlikcnorgan über diese Frag sagt. Ans welcher Seite die Fran steht, da ist der Sieg." Francnvcrcine der Zcntrnmopar, tci. ' Wir haben soeben eine noch vor den, Wahlen zur Deutschen Nationa' Versammlung erschienenen Nummer der Germania", des führenden deutschen Katholikenvlattes, erhalten das sich v,c folgt über das Frauen stimmrecht ausspricht: Eine große Neuerung enthalten die Zentrumsleitsatze in dem Be kenntnis zum Frauenstimmrecht, Diesem haben wir bisher ini Zen tnun, wenn nicht ablehnend, so doch ziemlich mdifserent gegenüber gestern den. DaS wird nun für die Zu. kunft naturlich nicht mehr möglich sein, nachdem aus den Erklärungen der heute die Regierung bildenden Sozialdemokraten zu ersehen ist, daß das Frauenwahlrecht unbedingt kom men ivird. Da bleibt, garnichts an deers übrig, als sich entschlossen au den Boden der Tatfachen zu stellen in dein Sinne, den schon vor einer Reihe von Jahren der österreichisch Abgeordnete Prälat Schindler emp fahl, indem er erklärte: Das Frau enstimmrccht hat sicherlich wichtige Bedenken; wenn es aber kommt, muß man es frisch angreifen und für die christlichen Interessen dienstbar nia chen." Diese Entschlußkraft haben Ilücklicherweise, wie heute schon als feststehend bezeichnet werden kann, unsere katholischen Franenorganisa tionen sofort gezeigt, sie stehen jetzt der Frage nicht mehr abwartend ge genüber, sondern bekennen sich nick, baltslos zum Frauenwahlrecht. Daß ste das als Katholikinnen tun kön nen,' braucht eigentlich nicht beson ders betont zu werden. Gewiß soll hier nicht bcstntten werden, daß au unserer Seite durchaus fachverständi go Beurteiler der Frauenbewegung. ivie der Jesuitenpater Victor Rath rein und der Redeniptoristenpater vlugust Roesler, entschiedene Gegner der Ausdehnung der Frauenbewe gung auf das politische Gebiet wa ren. Aber weder einer von ihnen noch von den übrigen Gegnern des ,rauenwahlrechts in unseem. Lager ist soweit gegangen, zu behaupten, daß em Eintreten für politische Be tätigung nnd die Verleihung politi scher Rechte an das weibliche Ge schlecht nicht mit der christlichen bezw, katholischen Glaubens, und Sitten, lehre -völlig in Einklang zu bringen fei. Leider kann die Passivität die wir dem Frauenwahlrecht und damit der politischen Ausbildung der Frauen gegenüber bekundet haben, sich nun bitter rächen, denn in den kommen- den Entscheidungen wird die Stim nie, der Frau von der alllergrößten Wichtigkeit sein, bei ihr wird es vieb leicht liegen, ob die Wage ans die eine oder andere Seite sinkt. Hat doch schon der alte Vcbel im Jahre 1803 im Reichstag den Anspruch getan: Auf welcher Seite in der großen Bewegung der- Gegenwart die Fran steht, da ist der Sieg, dessen seien .Sie versichert!" In unserem Lager aber sind die Ansähe zu einer eigentlich politischen Schulung der Frau, nur ganz außerordentlich be scheiden gewesen. Sie wnrde über. Haupt erst ermöglicht durch die No velle znm Reichsvereinsgesctz von 1908, durch die sich die Frau in der politischen Tätigkeit dem Manne gleichgestellt sah. Die Windhorst bunde zogen daraus zuerst die Kon seaucnzen, indem sie Frauen als Mitglieder aufzunehmen sich bereit er- klarten. Aber auch in anderen Zen tnimskreisen regte es fich bald, ins- besondere suchen sozialgeschnlte Frau. cn Anschluß an politische Gesin nungsgenossinnen. Ich selbst habe im Jahre 1911 in Düsseldorf als Pate an der Wiege des ersten Zentrums- frauenvereins gestanden, für dessen Gründung ich damals die Zustim mung des Provinzialvorfibenden. der Partei eingeholt habe. Er hat sie ohne Bedenken gegeben: fangen Sie ruhig einmal an," sagte mir damals Geheimrat Trimborn, und er bekun. dete mit dieser Ermunterung, wie sehr sich das' Zentrum bewußt i'-r, daß nach seiner Zustimmung zu 5er ewähnten Bestimmung des Reichs Vereinsgesetzes von einer grundsätzli chen Gegnerschaft gegen die Politi. sierung der Frauen nicht mehr die Rede sein konnte. Das Düsseldorfer Reis hat sich übrigens damals nicht als unfruchtbar erwiesen. , Die erste Zahl von 75 Frauen, die aus eigener Initiative an mich herangetreten war, wuchs in wenigen Monaten hoch in die Tausende, ein Beweis, daß das Bedürfnis nach politischer Schulung bei den Frauen ein großes war. Ter bedanke begann auch an- derwärts Fuß zu fassen, ober der Krieg hat wohl diefe ersten Partei politischen Blüten bald geknickt. Für! ivis gilt es nun, die Arbeit schnell und gründlich wieder auszunehmen. aber nicht nur in ttz Form der I Sammlung der Frauen , in Verei. ncn, lonorni in viitt h Pflicht eines jeden ZentrumSman. nes, vor allem ill der eigenen Fa. inilie der Apostel seiner Ueberzeu gung zu sein, die Frauen und Ju gendlichen über Sinn und Bedeutung unserer Ideale zu belehren. Christ liche Interessen, sind es ja nicht in letzter Linie, über die gelegentlich der Umformung unserer Staatsvcrfa sung entschieden werden soll, und für die Wahrung wird die Mithitfe der Frau uns geradezu unentbehrlich fein. Sie 08. Zowa General-Zlssembly Des Moines, Ja., 5. April. Leutnant Gouverneur Moore wird in etlichen Tagen ei sogenanntes Sifting" Komitee ernennen, das den Kalender" der Gesetzgebung von allen minderwertigen Vorlagen und Entwürfen zu reinigen hat. Das Haus hat einen Antrag zur Ernennung eines ähnlichen Komitees aufgeschoben. Die Autolizens-Vorlagen es sind mehrere vor beiden Häusern, wer. den wohl am Dienstag zur Bera tung kommen und dürften ohne gro ßen Schaden im legislativen Pa pierkorb ein seliges Ende finden. Die Hochitraßen-Borlage ist im Hause angenommen worden und geht zum Senat, um die Feuerprobe zu vesteyen. Es wird angenommen, daß unter der Bill für den Bau gepflasterter Hochstraßen in den nächsten zwei Jahren ein Kapital von $16,000,. 000 verfügbar sein wird. Die Powers Bill, welche einen patriotischen Unterricht in den Schu len vorschreibt, ist zwar in beiden Häusern angenoinmen worden, doch hat der Senat die Vorlage amen diert, und ein Konfcrenzkomitee muß eine Einigung über die stnt ligeii Punkte herbeiführen- Sozialistenpresse geoelht letzt gut (Ehemnitzer Volksstiinme.) Der herrschende Papiermangel hat es zetzt glücklich so weit gebracht, daß der Nachfrage nach unserer Par cizeitung nur ganz unzureichend Rechnung getragen werden kann. e Magdeburger Volksstimme beispielsweise, die zu Kriegsbeginn 28,000 Abonnenten hatte, hat ihre Bezieherzahl jetzt auf mehr als 50,000 gesteigert- Wollte sie den vollen Bedarf für den, Srraßenver auf liefern, so müßte ste mmde nens &)MW Exemplare orilaen. tatt dessen hat umgekehrt der traßenverkauf schon wiederholt völlig eingestellt werden müssen. weil einfach kein Pavier vorhanden war. Vor dem Hause der Volks timinc" bilden sich täglich zur Aus. gabezeit des Blattes wahre Volks versammlungen von Leuten, die sich anstelle?'.", um ia eine Nummer .zu bekommen. Im Schleichhandel" ist Zur Anfertigung feinster, modernster ruckarbei aller Art in englisch und deutscher Sprache empfiehlt sich die Interstate Printing Co. (Die Job-Trckerei der Taglichen Omaha Tribüne.) Telephon: Tyler 340 IZ07 1309 Howard Str., Omaha, Ncbr. 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Danach erschien in seiner Zelle ri, damaliger Nachrichtenoffizier bc österreichisch ungarischen Gencrc quartiers, Hauptmann Wild, n sagte zu ihm: Hochwürden, i; hoffe, man kann klug mit Ihnen r den. Michael Karoly,.der seinerze. so groß oar wurde jetzt so klein. L ist zur Erde gedrückt und rnorgi' wird er unter der Erde liegen. . E hat den Strick um den Hals, sieh-' Strafrechtsprozesse haben wir ilj; angehängt. Wir wollen nicht Ihre Kopf; wir jagen auf ein viel Qt: ßeres Wild! Es hängt nur fce Jhnen ab, ob Sie hier in der Zel.' oder im Vellevue Polare", zu Bei wohnen werden. : Wenn Sie gcar den Grafen zeugen, werden Sie frei gesprochen, mit Geld versehen un, nach der Schweiz geschickt." D' Kaplan weigerte sich, wurde in Has behalten und auch feine FamiZ; wurde verhaftet. Mit solckzen MV, teln probierte man den Ausbruch d? ungarischen Revolution zu verh::. dern. Wenn es wahr ist", schreibt l New, Fork World, daß sich fech tausend Bolschewismen in den Ve: " fTL . .2. . .. i vtuiywtv W4uuvv.i 1 vj iiiUk.il heißt sechstausend Personen, die sr entschlossen sind, Negierung und Q setz zu stürzen dann ist das e: geringer Prozentsatz unserer mischten Bevölkerung. Wir habe hier wahrscheinlich mehr Einbreche Straßenräuber, Schwindler und B trüger, wir haben hier sicher!!, . mehr Irrsinnige wenn wir fr ' rechten Methoden anwenden, sollte wir mit ihnen allen fertig werden. i'inisrT itt 1 7 t t i-tt ni'Ti nn TTf n Der Einfluß fehlerhafter Aug auf die Nervenzentren verhinde. es. daß Sie Ihre Arbeit in best Weise ausführen können. Besticht Sie Dr. Weiland,' Fremont, f!lcl lsw. m imi 1 , Ä vÄ,0 X -! S.' S.tfi tuf rtm-r -T " tWI YLs , -SUCCESS0R TO 1 METZGERS TRA0C MARK U P QsKl ii-Omtn, iXUli Nebrakka, frlfTOD ' LA-i t .1 l'JliM l ij&r ÄHfc, IM A jsw. V. mimu 51 t 9t fy , teil Mi)Tw;MT- tm wtnr k pr-t . turutAnu am. no. titMimvoi mumi ,J. i MouTr.wriiMmM!iiAioTHtrBire4i HUMAN HAA AU. UiJ&lX 1 rvTffT TX0 TKtfT" HA,tt M.TVtVfl"-. S O. Ar VO" tAVW.l in, -, s' ' 1 CAMrjT turn.tr rou-Muic ua aa' t,AÖ - Hft9cV. 7Wl.iisPV'i JU