Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 03, 1919, Page 7, Image 7

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I
Seite 7-Täglicho Omaha TrwUnö-DoilllcrZtaF. dcir J. April 1919
Englische Arbeiter
und Völkerliga
London, 3. , April. Britische
ArbcitLwcrbäiide machteit hcute ihre
Ansichten über ben Frieden und die
, Völkerlina osfizicll bekannt.
iyat ww xeiegaicn, 01c ciina y,
00U.000 Arbeiter im ganzen Lande
repräsentierten, versammelten sich in
Ceiltral Hall auf die Ginladmifl der
, Arbeiterpartei hin, um das Pro
ramm ihres Äomilees, daS den in
Bern gesagten Beschlüssen sich ge
rv n 4 t- ts r t ... . Z . . . n
, llllll 11111111111. 11 I illi I M Ll'l l'll
i ' Ihnen wird der Ae rhliisj borge.
V legt werden, in dem erklärt wird,
das; cs höchste Zeit siir die Fric-.
denökonferen,; sei, substanziellen
Fortschritt zn zeigen. Man erwar.
tet ferner von ihnen, das; sie die
Enipsehlung gewisser Zusäbe und
Aenderungen zur Bölkerligakonstitu
tion besii,rworten. Zn diesen geh.
' reu:
Revision von Artikel 19, so das;
das Prinzip der Sclbstbeftimmung
auch auf die Kolonien aller Länder
ausgedehnt wird. (TaS würde Jr
land, Egflpten und Australien ein
schließen.)
I ' Nevisign von Artikel 7 dabin, daß
) die ZivangSaushebung von Truppen
verboten na eine allgeincinc April
ftung vorgesehen werde.
t Revision von Artikel 1 und 2 da,
bin, das; die Erwählnng der Telc
gatcn durch die Parlamente, gemäsz
- der Bevölkerung der Länder, und
.uicht durch die jeweiligen Negicrun
gen geschehe.
Ferner erwartet man von den te
legalen, daß sie die Friedenökonfe
rcnz beauftragen, zur alten Ord
nung des politischen- Gleichgewichte
zurückzukehren, wenn die polnische
und dalmatinische Lage beraten
wird. Man nimmt ferner an, daß
sie Vorschläge über die Rheinfrage
zu machen habe,?.
Entlassener Bäcker
erschießt drei
St. Louis. Mo.. 3. April.
Friedrich Fiedler, ein Backer, erschos;
gestern abend 3 Männer, von denen
einer sein früherer Arbeitsgeber, die
beiden anderen frühere Mitarbeiter
in einer Bäckerei im Innern der
Stadt gewesen waren.
Fiedler wurde verhaftet und gab
an, daß er die Tat vollbracht habe,
weil er aus seiner Stellung entlassen
worden wäre."
. Welt Triue" gegen Krankheit.
Canilis, Frankreich, 3. April.
Hier hat sich eine Gesellschaft kon.
siitulert, die es sich zur Aufgabe
stellt, den Kampf gegen Krankhei.
teil aller Art in der ganzen Welt
aufzunehmen. Fünfzig der betaun,
testen Gelehrten und Geschäftsleute
der Vor. Staaten, Englands, Jtali
enö und IaPaziS haben fich dafür
hier zusammengefunden. Amerika
ist durch Henry Tavisön,' Henry
Morgenthaii, Oberst Strong, Tr. E.
L. Holt und Major William Lucas
vertreten.
I normal Bahnen zurück.
Washington, 3. April. Am 1
April verschlvanden die Namen der
Clerks und anderer Angesillten der
Aushebungs-Behörden von den
Zahl-Listen Onkel Sam's. Bis jetzt
haben nur die Aushcbungs.BehLr
den einiger weniger Staaten ihre
Schlußberickte eingesandt. Die Bn
reaus der Aushebungs'Behörde wer.
den nach Einlicferung ier Schluh,
berichte geschlossen, doch werden 'die
Leiter der Bureaus ihren offiziellen
Status behalten, bis sie formell
von Präsident Wilson entlassen
werden. Tas Kriegs-Departement
gab bekannt, daß Marlow E. Pew,
welcher nach Aufhören des Publika
jions-Komitees dem Nachrichten
Bureau des Departements Vorstand,
fein Amt niedergelegt hat. Sein
Nachfolger wird Edwin Newdick
.werden, der früher dem Publika
tions5iomitce 'angehörte. Herr Pew
wird seine journalistische Tätigkeit
in New Jork wieder aufnehmen.
Plan für Wclt-Arbeitöbü'ro.
' Paris. 3. Aprll. Der Bericht
deö internationalen ArbeiterKomi
tccs an die Friedenskonferenz bcr
langt b'ii Erncnnmig einer interna
tionalcn Arbeitskommission. Tiefe
soll aus zwölf Vertretern der Ne
nicning bestehen von denen sechs
Arbeitgeber und sechs Arbritcr sein
sollen. Acht von den Mitgliedern
der j'-sinmission müssen die wich
tigttcn Industrien vertreten. Ein
nderer Beschluk wendet sich gegen
die Lauheit der l'Zeschgeber in der
Bcschützung der Arbeiter. Die erste
Versammlung, die in Washington
stattfinM, soll den achtstündigen Ar.
beitstag in Beratung nehmen. Ter
Nachtarbeit von Frauen und der
Beschäftigung von Kindern in un
gesunden Betricbcn sollte ohne Ler
zug durch ein Verbot gesteuert wer
den. heisst cä weiter in dem Be
richte-
, Klassifizierte Anzeigen in der
S'-riJulne bringen oute Nciultate.
Aas Schnarchen.
SZon Lydia Jacvbö.
Bor vielen, vielen Jahren lebte in
einer alten Stadt ein sehr schönes
Mädchen das eine Vollkommenheit
zu sein schien, denn sie hatte alle
Vorzüge deö Leibes, deö Geistes und
der Seele. Sie war schön von An
gesicht und Gestalt, sie war klug, wie
es die Frauen sein können, und gnt,
ivig es nur die Frauen sein können.
Aber dennoch hattesie einen Fehler
sie schnarchte. Des Nachts, wenn
alles in stillem, tiefen Schlaf besait
gen lag, wenn die Träume auf leisen
Sohlen an das Lager der Ruhenden
schlichen, schnarchte unsere Schöne
unbarmherzig los. Sie zerstörte die
geheimnisvolle Stimmung der Nacht,
sie vernichtete den Schlaf ihrer Uni
gcbung, sie verscheuchte die Träume,
die wie flüchtende Kinder ängstlich
vor diesen Lauten ' davonhuschtcn.
Im ganzen Ort hicfz sie Schnarch
wichen".
Die Mutter de schönen Kindes
geriet außer sich, und da kein Mittel
und keine Arznei helfen wollte, we
der hohes, noch Zlachcs, noch tiefes
Liegen, ging sie zu einem berühm
tcn Arzt, um von diesem Rat zu ho
len.
Der alte Gelehrte lauschte auf
uicrksam ihrem Bericht und sprach
dann tiefernsten Tones: Schickt mir
Eure Tochter ichwill ihr zu hel
sen suchen". I
Bei diesen Worten lächelte er so
geheimnisvoll, daß es die Frau wie
Furä?t und Schell iibcrschlich.
Bald stand da3 schöne Kind vpr
dem Arzt und blickte ihm mit ihren
groben blauen Augen herzigsragcnd
ins Gesicht.
Mein Kind sprach der kluge
Mann zu dem Mädchen, nachdem er
eine Zeitlang stillschweigend den hol
den Anblick der jungen Schönen ge
nossen hatte, niein Kind, wollt Ihr
denn keinen Mann haben?"
Das Mädchen wurde glutrot und
sah ihn vcrwirtt an.
, '.Nun. wollt Ihr nicht?" fuhr der
Gelehrte fort. Wollt Ihr allein,
ungeliebt leben und sterbend"
O nein!" rief das schöne Kind
aufrichtig genug aus. '
Nun seht Ihr." sprach der Alte
weiter. Ta müßt Ihr das Schnar
chen eben lassen sonst nimmt Euch
Seiner." : . ,
Was soll ich denn beginnen?"
Jeden Abend, wenn Ihr auf Eu
rcnl Lager liegt, .sprecht es Euch
dreimal vor: Ich will nicht schnar
chen ich will und werde nicht
schnarchen aus Liebe zu meinem
Manne nicht." Und mit diesem
Gedanken müht Ihr einschlasen. Wer
steht Ihr?"
Ich danke Euch," sagte daslNäd.
chen, küßte mit ihren frischen Lippen
seine welke Hand und ging zuver
sichtlich heim.
Tort hatte es sich aber in dieser
Zeit begeben, daß ein Freier um
das Mädchen warb. Die Mutter
war hocherfreut, und da des junge
Mann ihrem Üinif auch sehr wohl
gesicl, wurde die Hochzeit in Kürze
gefeiert.
In der Spanne Zeit aber bis zu
dieser hatte das Mädchen, den Rat
des klchen Arztes befolgend, sich das
schlimme Schnarchen bereits abgc
wähnt. Davon wußte aber niemand,
und überall hielt man sich lachend
darüber auf, daß Schnarcheulchcn ei
nen Mann bckomnicn sollte. Es
gab keinen Mangel an derben Späf
sen, die auch zn des Freiers Ohren
kamen.
Um Eure Nachtruhe ist s ge.
schche, Ihr Armer!" meinten seine
Genossen.
Er aber lächelte und dachte: Ich
hofse cs " denn das schöne Kind
hatte es ihm angetan. In der drit
tcn Nacht nach der Hochzeit wachte
die junge Frau plötzlich voll Schrek
kcn ans und ihr Entsetzen stieg, als
sie, sich in ihrem Bett aufrichtend,
nun völlig wach geworden, hart ne
den sich eigentümlich rasselnde, kcu
chcnde Laute vernahm, die bald hoch
stiegen, bald sanken, bald dünn,
bald tief wurden, immer ober schau
erlich, unwirklich und- bedrohlich
klangen. Hatte ein wildes Tier sei
neu' Mig gesprengt, um sich in ihre
stammer zu verirren? Mit zit
ternder Hand zündete sie eine Leuchte
an und blickte suchend um sich. . .
Das Zimmer war leer nur ihr
Liebster lag an ihrer Seite in tic
fem Tchlaf, und seinem Munde eut
quollen die surchterregenden Laute,
Unwillkürlich berührte sie ihn mit
ihrer kleinen Hand, um ihn zu
wecken. Allsoglcick öjincte er auch
die Augen und als er ihr schönes,
über ihn gebeugtes Gesicht erblickte.
glaubte er, sie sehne sich nach seinen
Uüsscn und lächelnd breitete er die
Arme aus.
Das wiederholte sich nun manche
Z?acht wohl wochenlang.
Eines Nachts aber der Honig
monat hatte gerade sein Ende er
reicht verdroß es den Mann,
daß er geweckt wurde, und er sprach
übclgclaunt: Warum Zlörst Tu
mich?"
Ta meinte die junge Frau: .Ach
Liebster, Tu schnarchtest so jurcht
I bar. ich fürchtete, es täte Dir nicht
l0t." . , ... .
Mit einem Rnck setzte sich oer
Mann im Bette auf. .Ich!" ries er
laut, ich soll schnarchen! Das ist
mir ein lustige! Stück! Ich habe
mein Lcbtag nicht geschnarcht und
werde cS jetzt nicht lernen. Hast
Tu vergessen, wie Tu hießest im gan
zcn Ort? TaS ist aber nicht schön,
daß Tu Tcinen Fehler mir aufbiir
dest. . . wc:.n einer hier schnarchte,
so warst es, gewiß' nur Du."
Er schien so böse, daß sie allcS
tat, üm ihn zn besänstigcn und ihn
in seiner Meinung zu bestärken,
was natürlich daS wirksamste Bern
higungLinittel war und ein Zeichen,
daß aiiS dem klngcn Mädchen eine
noch klügere Frau geworden war.
So hausten sie in Glück und Liebe
miteinander, er nannte sie sein
Schnarcheulchcn" aber es war nicht
böse gemeint und tat nicht weh.
AIs sie beide ein altes Paar ge
worden waren, wurde der Mann
krank. Ta trat eines Abends der
alte Gelehrte, der noch älter und
weiser geworden war, in ihr Haus,
um u raten und zu helfen. Ter
Kranke laz iin Bett in einem schwe
rcn Scklaf und schnarchte laut.
O weh!" rief der Arzt, da3 ist
mir eine Üble Musik! Was müßt
Ihr dabei ausgehalten haben, guts
Jraul"
"Sagt ihm nur nichts davon." lä
chelte diese fo gütig, daß es dem
Arzt erschien, als sei sie noch immer
das schöne Mädchen, daS ihn einst
ausgesucht harte. Er hört- cs nicht
gern." In diesem Augenblicke off
ncte der Kranke die Augen. Ja"
sagte er, da er ihre letzten Worte
vernommen hatte, ich hör's nicht
gern ihr Schnarchen aber ich halt
eL aus sie ist sonst eine gute
Frau." Tic also Belobte la
dielte wieder imd nickte dem Arzt be
deutsam zu. Und der nickte ebenso
und schwieg, denn er wollte sich
von der weisen Frau nicht beschämen
lassen. - ,
Was sich die Keren in der
Johannisnacht erzählten.
Lettisches Mädchen
ES waren einmal zwei Brüder,
die wollteu auf Wandcrschast gehen,
uin in der weiten Welt ihr Glück
zu versuchen. Sie stießen ihre Mes
ser in den Stamm einer mächtigen
Tanne und trasen folgende verein
barung: wer von ihnen zuerst wie
der heimkehren würde, der solle die
Messerklinge deö ander besehen, ob
sie noch blank sei; das würde ein
Zeichen sein, daß der andere noch
lebe. Tann trennten sie sich, und
ein jeder ging seines WezeS.
Ter jüngere Bruder durchwan
dcrte viele fremde Länder, ohne zu
irgend etwas zu kommen, und kehrte
nach einem Jahreraurig wieder in
die Heimat zurück. AIs er zu der
Tanne kam, sah er, daß die Klinge
von feines Bruders Mciscr blank
war; also lebte derselbe noch. Weil
es aber schon gegen Abend ging, be
schloß der Jüngling, daselbst unter
der Tanne zu übernachten. Es war
aber' gerade Johannisnacht. Nach
dem er ein paar Stunden fest ge
schlafen hatte, erweckte ihn um Mit
ternacht ein ' Rauschen und Schnat
tern. Er blickt auf und sieht einen
Schivarm Elstern, der sich lärmend
mif dem Wipfel der Tanne nieder
läßt. Lange' hörte der Bursche dem
Schnattern zu bis eZ ihm allmählich
scheint als verstehe er was sie re
den. '
Wißt ihr Schwestern schon meine
Neuigkeit?" sagt eine Elster. Es
steht nicket fern von hier gen Westen
eine fchone, große Stadt, bk an al
lein Ueberflnß hat, nur Wasser gibt
es dort nicht. Diesem Mangel läßt
sich aber leicht abhelfen. Auf dem
Zelde vor der Stadt steht eine mäch
tige Linde. Würde man am Fuße
dieser Linde nachgraben, so käme ein
ganzer Wasscrstrom herauf.
Ja, ja aber wißt ihr auch
meine Neuigkeit?" sagte die zweite
Elster. Nicht weit von jener
Stadt, gen Osten, ist ein hoher
Berg, in welchem sich Schätze aller
Art befinden. ' Niemand aber vcr
steht cö, in dcn Berg hincin.zngclan
gen. Und doch ist es so leicht! Man
bralicht nur am Morgen von Geor
gi, vor Sonnenapsgang, drei Für
chen um dcn Berg zu pslügeik. dann
tut er sich von selber auf und die
Schätze gehören dem Pslüger."
Und so ging's weiter. Eine jede
Elster plaudere ihre Wenigkeit auö,
Tann wurden die Lögel un!iil!ig,
schlugen mit den klügeln und flo
geki davon. Tcr Bnrsche unter dem
Baum aber merkte sogleich, daß das
nicht gewöhnliche Einern, sondern
Hejen gewesen, welche in der Io
haniiisnacht heriimsliczen und ein
ander ihre Neuigkeiten erzählen.
Tcr Tag begann kaum erst zu
dämmern, alS der Jüngling d;n
unterwegs nach jener von der Hcze
geschilderten Stadt war. ES dauerte
auch nicht lange, so befand er sich
mitten in den schönen Straßen der
selben. Er trat in ein Hans und
bat um einen Trunk Wasser. Tu
bist wohl fremd hier" ward ihm
zur Antwort daß du nicht' von
unserer Not weißt. Wir haben ol
lcs in Fülle, nur an Wasser fehlt cs
un? ganz: da leiden wir. selber brcn
ncnden Durst". Daraus begab sich
der Jüngling auf dcn Marktplatz
und sprach also zum Volke: .Was
wollt ihr mir geben, wenn , ich euch
Wasser schasse?" Die Ratsherren
versprachen ihm einen hohen Lohn:
man einigte sich schnell und alle
solgtcn dem Jüngling bis zu der
niächtigcn Linde außerhalb der
Stadt. Am Fuße derselben ließ er
eine liefe Grube graben. AIS sie
ihm tief genug erschien, horchte er
hinein und vernahm deutlich unter
irdisches Wasscrrauschcn. Nun er
griff der Jüngling einen Stein und
warf ihn mit aller Kraft in die
Grube. Sosort schoß ein gewaltiger
Wasserstrahl empor; dann sing es
mächtig an zu brausen, ein Strom
krischen, klaren Wassers ergoß sich
gegen die Stadt und. Mauern und
Häuser umreißend, in dieselbe hin
ein. Arbeiter taten dem Wüten des
entfesselten Elemente? bald Einhalt
und gaben dem neuen Flusse eine
Richtung. Da herrschte große Zreu
de unterm Volke, und Gold und
Ehren wurden dem Wasscrsinder zu
teil.
Bis zum Frühjahr blieb derselbe
in der Stadt und ließ sich's wohlge
hcn, dann aber gedachte er dessen,
was die zweite Hcre erzählt hatte.
Ein Pjerd und einen Pslug mitnch
mend, machte er sich auf. dcn Berg
zu suchen. Bald hatte er ihn auch
erreicht und am Morgen des
Georgstages die drei Furchen um
seinen Fuß herumgezogen. Ta tat
sich der Berg von selbst auf, und
eine Unzahl kostbarer Schätze ward
sichtbar Silber, Gold, . Edelsteine
in Hülle und Fülle. Nun war der
arme Jüngling reicher geworden,
als die Allerrcichsten auf Erden
und konnte ein wahres Schlarasfen
leben führen.
Einst in seiner sechsspännigen
Prunkkarossg auf 5er ( Landstraße
Zpazicrcnsahrend, begegnete ihm ein
armer Wanderer, der ein Füllen am
Zaume führte. Dieser Wanderer
war sein älterer Bruder; welcher in
der Fremde nichts gewonnen hatte
als eben dieses Füllen. Tcr Reichs
ließ, als er dcn Bruder erkannt
hatte, halten und fragte: .Wo
kommst du her? Was hast dn er
lebt und was erworben?" Ta wieS
der Arme traurig auf daS Füllen
und sprach: DaS ist alles, was ich
in der Fremde erworben habe."
Nun erzählte ihm der Reiche, daß
auch er nach einem Jahr blutarm
auf der Heimkehr begriffen gewesen,
was die Hexen im Tannenwipfel er
zählt hätten utld wie es ihm ferner
ergangen wäre. Tcr ältere Bruder
hörte ihm aufmerksam zu und dachte
bei sich: Wenn diesem, der um so
viel jünger und dümmer ist als ich,
ein solches Glück zuteil geworden, so
kann es niir, dem älteren und klüge
ren, gcwiß,.n!cht fehlen. Ich werde
noch mehr Schätze gewinnen als er."
AuZ Scham und Zorn aber erschlug
er daS Füllen. Tann setzte er sei
nen Weg fort. Gerade in der Jo
haunisnacht kam cr an jene Tanne
und legte sich, wie zum Schlafen,
unter ihr nieder. : Um Mitternacht
flogen mich, wie damals, die Elstern
hcrbci setzten sich schnatternd und
flügelschlagend in den Wipfel und
fingen an zu vcden. Wißt ihr auch.
Schwestern", sprach eine, meine
dieährige Neuigkeit? WaS wir
vor einem Jahr hier von der was
serarinrn Stadt und dein schätzerei,
chen Berge erzählt, das muß jemand
belauscht haben: denn ein Jüngling
hat der Stadt Wasser gegeben und
den Berg feiner Schätze beraubt.
Laßt uns darum vorsichtig sein und
erst mal unter dein Banme nach
schauem Vielleicht ist wieder ein
Lauscher da."
Und mit fürchterlichem Geschnat
tcr schoß der ganze Schwärm zur
Erde hinab. Ta fanden die Hexen
den älteren Bruder-und töteten ihn
sofort, ' ' ,u
Entschuldigt.
Zu Weihnachten war ein Pfarrer
zum Essen im Hanse eines hervor
rogenden Mitgliedes seiner Gemein
de eingeladen. Er bekam natürlich
den Ehrenplatz an der Seite der
Dame des Hauses.
Ein prachtvoller Gänsebraten wur
de ausgetragen und beinahe direkt
vor den Geistlichen gestellt.
O, da sitze ich am nächsten zur
Gaus", bemerke cr lachend.
" Aber da ihm auch gleichzeitig die
Nachbarschast der Hanshcrrin einfiel
und cr keinen Anstoß erregen wollte.
wandte cr sich schnell an diese niit
dut Worten:
Ich meine natürlich die gebra
tcue."
Selb st erkennt n i S.
a,
sagte der junge Mann gedan
keuvoll, ich hal e es mir lange Zeit
überlegt und bin zu dem ' Schluß
gckomnien, das?, wenn ein Mäd
chen einen solchen Esel wie mich
liebt, sie weder Geschmack, noch
Intelligenz haben kann. Deshalb
habe ich die Verlobung ausgelöst."
Karlsruhe. Die Re
gierungcn von Baden, Württemberg
und Hessen beabsichtigen, einige
Strecken der künftigen Großschif
fahrt auf dem Neckar schon jetzt als
NotftandLarbciten auösührcn zu las.
sen.
Aus Ceöar Connty
Hartinaton. Nebr., 2. April.
Prächtiges Frühjahrswetter herrscht
seht auch in dieser Gegsiid. Die lie
den Farmer find darum froh, daß
sie inS Feld können, um die Saat
in den Grund und Voden zu krie
CCN und eine ante Ernte -erzielen
zu können. Nachdem der letzte Schnee
vcrschwnndcn ist, sind die Felder
und Landwege durch die Sonne
und vom Wind gut getrocknet und
fliegt bereit? an vielen Stllcn der
Staub. Ein deutsches. Sprhwort lau
tet: Märzcnstaub, viel Gras und
Laub- Nun, wenn cs Gras und
Laub gibt, dann gibt auch noch
sonst was Heu, Getreide. Korn und
andere Landprodukte, je mehr, desto
besser. ,
Die Einrichtung für dje elektri
sche Beleuchtung der Straßen ist end
lich fertiggestellt worden und er
strahlen nun die Straßen der Stadt
bei Nacht im Licht, sodaß man jetzt
nicht mehr un Dunkeln herum zu
torkeln braucht und dabei Gefahr
läuft, sich Hals und Bein zu brc.
chen auf schadhaften Trotoirs oder
Straßcnübergängen, wenn uian
abends oder nachts eilten Gang zu
machen hat von zuhause und wieder
heim. ' '
Bert Gastm. ein charakterloser
Kerl von nahe Randolph, hatte sich
vorige Wva;e vor oem .ounrii
Richter wegen eines versuchten kri
mincllen Angriffs auf ein junges
Mädchen namens August Thaden,
das aus dem WegL. nach Randolph
war. um Einkäufe zu besorgen. Der
Kerl kroch jn eine Abzugsröhre und
wollte das Mädchen hinein locken,
als sie leine verbrecherischen Ab
sichten merkte und schreiend' davon
lief, so schitell ste konnte. Sie berich
tete den Vorfall dem Polizeimar
schall Earroll, der sich sofort auf
die Verfolgung machte und den Kerl
auck erwischte und einlochte. Der
Richter hielt ihm eine gehörige
Straivrediat und verdonnerte um
dann zu 30 Tagen harter Arbeit
zum Bauen von nicken. Er war
vorher auf der Farm von Karl
Thaden, Batcr des MadchenZ. als
Knecht beschäftigt, wurde aber wegen
Ungebührlichkeitcn davongejagt und
deswegen wohl das Maöchen ver
derben wollte. '
warmer der Umgegend von St
Zclena wollen eine Union gründen
und dann den Laden des Herrn
John B. Bruns daselbst übernehmen
und fuhren durch einen passcnoen
Mann. Herr Bruns vt öer Piomer
Ladezrbesiker iencr ältesten Ort
schaft und ehemaligen Hauptstadt
Ecdar Eountys, war ; bisher auch
VostmeUtcr und leitete aucls die Tc
lephon'Station- Vor drei Jahren
zog er sich bei einem Unglnckssall
Verletzungen zu, wovon er sich bis
lebt nom ruckst erholt hat und des
halb unfähig ist, feinem Geschäft in
gewohnter Weise vorzustehen, weZ.
halb die Farmer dasselbe ankaufen
und betreiben wollen. ,
Der selige Diogenes war ein klu
gcr Mann. Er trank zivar nnr
Wasser, aber 'dafür leistete er sich
eme Tonne als Wohnung, die nach
Wein roch.
Die Wahrheit gleicht einer unge
heueren Fackel, der die Menschen.!
sorgfältig ans dem Wege gehen.
Aus Furcht, sie könnten pch daran
verbrennen.
Marktberichte
Omaha Marktbericht.
Omaha, Nebr., 3. April.
Ninddieh Zufuhr 3,800; Markt
st'st.
Prima Stiere, 13.0018.23.
Gute bis ausgewählte BeeveZ.
16.7517.75.
Gewöhnliche bis gute, 15.75
16.50.
Gewöhnliche, 14.0015.50.
Gute bis ausgewählte Jährlinge.
15.0017.00.
Mittelmäßige bis gute Jährlinge.
15.00 1L.50.
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die die Eröffnung voll beschreiben' werden.
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Gewöhnliche bis gute Jährlings,
13.2514.75.
Kühe und Heifers. fest.
Gute bis beste Heiser,., 12.50
' 14.50.
Ausgewählte bis prima .Rulje
13.00 14-25.
Gute ' bis beste Kühe, 10.75
13.00.
Mittelmäßige Kühe. 8.5010.50.
Gewöhnliche bis gute, 5.25
1 8.25. . ' .
Stockers und Feeders, fest.
Prima Feeders, 14.25 10 65.
Gute bis Tiefte Feeders, 13.00
14.00.
Mittelmäßige bis gute Feeders,
11.5013.00.
Gute bis 'beste Stockers, 10.00
12.00 -
Mittelmäßige bis gute Stockers.
9.00 10.00.
Gewöhnliche bis mittelmäßige
Stockers, 7.008.50.
Stock Helfers, 8,009.50.
Stock Kübe, 7.509.00. '
Stck Kälber, 8.0011.50.
Veal Kälber. 8.0013.75.
Bulls un Stags, 10.0012.00.
schweine Zufuhr 12.500; Markts
seit; stark.
Durchschnittspreis. 19.5019.80.
-chafe Zufuhr 8,500; Markt fest;
stark.
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20-3020.00. .
Mittelmäßige bis gute Lämmer.
19.5020.30.
Feeder Lämmer, 18.0018.75.
Jhrlinge, gute-bis beste. 17.00
17.5U.
Widder, 15.0016.00.
Mutterschafe. Ausgewählte bis
'gute. 14.00 15.00.
Mittelniäßige bis gute Musrscha.
fe. 12-00 11,00.
Feeder Mutterschafe, 7.00-8.50.
Chiragg Marktbericht.
Chicago. Jll.. 3. April.
Rindvieh Zufuhr 11,000; Markt
fest; schwächer.
Scheine Zufuhr 27,000; Markt
durchschnittlich 15c hoher; Schluß
schwach-
TurchselmittZPreiZ, 19.9520.25.
Höchster Preis. 20.30.
Schake Zufuhr 10.000; Markt
feit; 25e niedriger.
Höckn'tcr Preis für Lämmer. 20.15
'Höchster Preis für Widders. 17.25
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feinster, msöeriifter
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Kani'as Giri) Marktbericht.
Kansas City. 3- Avril.
Rindbieh Zufuhr 2,500; 2!arkt
langsam, niedriger.
Schweine Zufuhr 6,000; Markt
meist 10c höher.
Durchschnittspreis 19.5019.90.
Höchster Preis, 20.10.
Schafe-Zufuhr 3.000; Markt
15c höher.
Höchster Preis für Lämmer, 20.25
Geschorene Lämmer, 16-50.
St. Joseph Marktbericht.
St. Joseph. Mo., 3. April.
Rindvieh Zufuhr 1.800; Markt
langsam; 25e niedriger.
Schweine Zufuhr 6,000; Markt
meist 10c höher.
Durchschnittspreis 19.5020.10.
Höchster 'Preis, 20-10.
Schafe-Zufuhr 2,00,0; Markt
langsam.
Omaha Getreidemark?.
Omaha. 9!ebr., 3. Febr.
Harter Weizen
No. 2 2.60.
No. 8 2.50.
Frühjahrs.Weizen
No. 1 2.55.
No. 3 2.35.
No. 5 2.30.
Gemischter Weizen ,
No. 2 2.20.
WeißeZ Corn
No. I 1.571.59.
No. 4 1.55.
No. 5 1.57.
Gelbes Corn
No. 2 1.60.
No. 3 1.581-59.
' No. 4, 1.551.56.
No. 5 1.51.
No. 6 1.461-50.
Sample 1.54.
Gemischtes Gern
No. 3 1.57.
No. 1 1.44121.55.
No- 5 1.501.51.
No. G 1.51-1.55.
Sample 1.401.49.
Weißer Hafer
No. 3 6767!..
No. 4 CGVi 67.
Staludard 6?! 63-
Sample 6763.
Roggen
No. 3 1.05.
Gerste
No. 3 1.05.
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