Merlin im Vsn Z. T- f f)lffnTrf da so st schern siurmdurchtebte Berlin hat die schwerste J.rie zu Überstehen, die jemals einer Haup'sladt beschieden war. Der politi sche Umsturz des 9. Novembct hat über die deutsche Neicl'shauptfladt ein Ghaoi bracht! Aber das 6haoZ ist. wie wir aus der Bibel wissen, kein Ende, sondern k!n Ansang. Das Chaos bedeutet nicht d.g Tod, sondern neues Leben, bedeutet nit nur nebenher ein Vergehen, sondern ei-i' Werden. , Aus diesem Chaos wird. d",I ist unsere sus den klaren Tatsachen aexonnent unerschütterliche Zuvcksichk. ein neues, ein gcfesteteres, ein gesünderes Berlin erstehen. Jurzeit hat die Krise ihren Höhepunkt schon sichtlich überschritten, dem Scsun diingsprozesz entgegen. Freilich ist das alte Berlin im Entschwinden und das neue noch nicht ans Licht getreten. Auch der betätiqungseisrigstc Berkchrsfrcund tvürde heute nicht den Mut aufbringen, zum Besuche der RcichIhauptstadt einzift , laden, zur Bewunderung ihrer Schön d.'it. ihrer mustergültigen öffentlichen Einrichtungen, ihrer Kunstschätze und geschichtlichen Erinnerungen. er Im von ehedem ist eben nicht wiedcrzu erkennen, das Berlin der Zukunft noch nicht zu erkennen. Aber die Keime, die eri:cn starken Regungen eines neuen Werdens smd nicht zu übersehen. Tie immer noch eifrige Arbeit der Ttiaßenrciniger kämpft vergeblich gegen den Schmutz, den ein Massenrkhr rh",:g?eichen in den regenreichen Januar tjin verursacht hat. Tas Hcranstür' m:n der Heereswogen, ferner die von al !?n Parteien aufgebotenen Massenkund-L-bungeaund Umzüge, die. allen 8er Zehr bcmmend. so oft die Hauptstraßen durchfluteten, das Gestöber der Partei flugdkätter hat der altberühmten Sau- derteit der Reichshauptfiadt den Garaus q.'inLcht. Der Mangel an ArbeitZkräf i'N. der in so seltsamem Widerspruch z ir erschreckenden Statistik der Arbeiis ZosiakcU ficht, ljf die Fortführung der NntergrundbahnNiuten, des Bahnhofs iaZ ta der Friedrichstraße und so m.,nche? anderen öffentlichen ; Bauten ' verlangsamt, oder ' unterbrochen, zum Nachteil der Ctadt-Physiognomie und, des Verkehrs. Die zeitweilige Politisie rung der Polizei und damit die Störung ibres ehemaligen, in erster Reihe der cffenllichen Ordnung und Sicherheit ae: widmeten Dienstes, ha! dazu geführt,' daß sich mehr und Mehr ein Jahrmarkts d Kirmestreiben mit incinandexkrei. fckenden ' alten Leierkästen, gröhlenden Bettelsängnn. .heiseren . Ausrufern. AÄfelbuden un5 fliegenden Verkaufs , zelten entwickeln Zonute. ' Tie bis zur tü 'szchiÄoscsten ' Leidenschaft tosenden Kämpfe zwischen den politischen Par t.-ien ' Arteten in Straßengefechte, aus, .. über deren Verlauf Kriegsberichte mit Anzzben der Tote und Verwundeten v'rofftnZlicht weiden mußten. In die Scharen der Kämpfe? für ein pÄitifches IdsrMlschte sich allerlei diebisches Ge xLüvek, das unter der Maske der Revo Zulion gemeine Plünderungep. Raub züge, Einbrüche verübte, und das damit de Namen Revolution schändete, an dem doch von je ein Schimmer edler Ro mantik und idealen Strebens achtung s,ciktend haftete. Achtung fordernd such Von jedem Gegner. Inmitten dieser wild leidenschaftlichen Kämpfe, düser Berwüstungund Zerfet--,!,z, in all dem Grau und Unheil wu cheru aber auch eine bacchantische Ler ..t.. iwftT.iW ..Kiiti. r. IUam,fifij4if ; UUMUiiiiu ; uu, tuic wi fui44Di "" iu sich in Schwklgercien. in Tanzorgien berauscht. Tie unheimliche Umarmung ; zwischen Lebenslust und Verderben, die - nns Mkart in seinem Bilde von der 'Lest in Florenz so erschütternd geschil- dert hat, sie scheint in Berlin der Um stürze und der UebergangSzeit einen lei f n Nachklang zu finden. sm Berlin der UeSerganaszeit. Unter all den abschreckenden Zeichen W:i wir da? Berlin von ehemals un- : te:gen. am Horizont aber dämmen Leben und Hoffnung, steigt -das Mor genrot einer eucn Zeit auf, kündigt ein neues, ein lebenskräftigeres Berlin sich an. Wohl haben den tobenden inneren Feinden stillere, aber dafür um fo ge fakrlichere äußere sich zugesellt. Die t!;e, lang verhehlte oder zurückgehaltene, aus ererbten Eifersüchteleien und jun orrn Neid geborene 'Mißgunst und N-cindscligkeit gegen Berlin durfte drau szen kräftiger sich regen, und das Feld geschrei Los von Berlin' erhob sich im imx lauter, immer stärker, angesichts in Berliner Wirrnisse auch immer be drohlicher! Wfe ringsum in den Nach iTT'är.oern die wachsende Raublust Ciuck um Stück aus dem StnatUörper Treibens und desLZeiches an sich reißen w:l!. so verZucht im Innern die Begehr-l- teit so diel wie möglich von der poli t " e::n. wirtschaftlichen, intellektuelles cutunz, der Reichshauptsiadt an sich Zichcn. Aber Berlin ist einsichtig ge '.;; sich bald aus sich selbst zu be -i i-.v d'e innere Ruhe herzustellen, ; k"i g. unr sich der äußeren Feind- i äii erwehren. , 7 i tlde Aufeinanderplatzen der um ' 1 4i r "senden Parteien, dieser ' i e Kampf um die Erbschaft - I ' "i M, ist eine natürliche und 'e Meinung. Ta! Aufflam- ! ii rZ"chtslofta Genußsucht er . s r i ix leicht, aus einer mehr ' "i ' i ZurüZhaltmig inner t r 3 i "''kit Hit doch die an ' i la ig zurückdrängte Lust i 7 ii und an gkscllkchafttichen Z'H i.i maßvoller Weise sogar '..'-t g ten bürgerlichen Gesell ' h (' ng erzwungen! Eine be c . i lung haben diese Rei i ii r ikn Lreisea gewonnen t Z 'ii von den gießen Ver - i, Steuerlast und r ; inz uns androhen. e r1 durch die Uivwißheij i 11 's und wirlschssttichen .,i S?c,;l! das Hrf.e bis f auLkostkN. da man des r 1 S sicher- iüd,'te. Tieie , .. i i :d fük Berlin zmeif:! MöerMM. . landau. lo ein sonnige, politisch wie Wirtschaft lich gesundes werden. Die Reichshauptsiadt ist durch fast ein halbes Jahrhundert der Sammel- und Mittelpunkt unserer führenden Ödster, die Bereinigung der stärksten wirtschaft, lichen Kräfte und Intelligenzen gewor den, der Brennpunkt unseres wissen schaftlichcn und künstlerischen Lebens. Von Berlin gingen die fruchtbarsten An regungen weit ins Reich hinaus, um die größten und produktivsten industriellen Einrichtungen sammelten sich zu Hun- dcrttausenden die tüchtigsten Arbeiter. Für die leitenden Stellen in unserer Re gierung und Gesetzgebung wie in unse rem Wirtschaftsleben sind mit Hunderten von Millionen die notwendigen monu mentalen Bauten geschaffen. Die kon stituierende Nationalversammlung soll nach Weimar einberusen werden. Ihrer dauernden Ausquartierung aus Berlin steht aber die einsache Tatsache entgegen, daß in einer kleinen noch so eindrucks reichen, noch so ehrwürdigen ehemaligen Residenzstadt weder für die Abgeordnc ten. Regicrungsvertretcr, Zcitunqsbe richterstatter und Beamten Unterkunft. noch für die Vollsitzungen und Frak tions- wie Ausschußberatungen ständig Raum zu schassen fein würde. Ein ge- wattiges Netz von Eisibahnl,n,en mün det in Berlin ein und strahlt von der eichshauptstadt aus. T,e hervorra genden Berwaltunqsintelliaenzcn und die zielbewußten. Willensstärken Kräfte. vie unlcre Ltcichshauptiiadt in vier Jahrzehnten zu einer Verdreifachung ibrcr Millionencinwohnerschaft, zu einer Bervielsachung ihres Wohlstandes und ihrer Steuerkraft emporgeführt, die aus Berlin die viclbcwunderte Miisterstadt geschaffen haben, sie sind noch immer am Werke. Noch immer ist Berlin der Sammelpunkt unserer führenden Ge lehrten, die Vereinigung medizinischer Autoritäten, noch immer üben unsere vormals königlichen Theater. Opernhaus und Schauspielhaus, üben die Rein hardtschen Bühnen, die Meinhard-Bcr nauerschen, die Barnowskyschen wie alle übrigen Theater und die vielen musika lischen Veranstaltungen ihre alte Anzie hung. Noch immer wird Berlin mit sei .nen vielhundertsachen Lehranstalten die Bildungs- und AusbildungZWtte für alle Stände, Klassen und Berufe blei den und mit seinem vorbildlichen kauf männifchen Leben die führende' Erzie hungsanstalt für die moderne Handels Welt. N,och immer wird Berlin mit sei nem gewaltigen Bedarf für eine Drei millioneneinnhnerschaft und ein reiches Hinterland der stärkste Einkäufer und als Stapelplatz der eigenen, wie der ge wohnheitsmäßiz hierher gelangenden Erzeugnisse der Einkaufsmarkt für Pro Vinzen und Bundesstasten sein. Unsere großen Handelshäuser haben lang ge festigte Beziehungen zum GeschäftZlcbcn im Reiche und im Auslande gewonnen, .die nicht schlechtweg aufzuheben oder zu übertragen sind. Das alles gewährlei-stet- unserem Berlin nur eine Forldauer stiner bisherigen politischen Geltung und wirtschaftlichen Bedeutung. Angesichts der erhöhten Anforderungen, die eine ernste und schwere Zeit an uns pellt, werden diese Kräfte noch wachsen und zu äußerster Leistungsfähigkeit sich erhe ben, wird Berlin seine Produktion ftei gern, wird die Reichshauptsiadt verjüngt, gestärkt, gereinigt und veredelt hervor gehen aus einer Krise, in der sie alles Ungesunde von sich tut und alle Lebens geifter neu beschwingt. Aus den Trum- mern des alten Berlin wird strahlend ein neues sich erhen. Wieder wird das Goethefche Wort vom Vergehen und Entstehen sich bewahrheiten Und solanci' du tai nicht Butt. Tses: Stirbundw-rde, Srn du nur ein iriiber Gast üiuf der dünllcn Eidk. Elektrizität in der Landwirtschaft. Menschen und Tiere sind für Kriegs zwecke herangezogen worden, es wird kaum möglich fein, vor Jahren das der brauchte Material völlig zu ersetzen. Die Deckung des Bedarscs an menschlichen und tierischen Arbeitskräften wird also nach Beendigung des Krieges der Land Wirtschaft noch größere Sorgen bereiten als zuvor. Arbeitslöhne und Futter losten find überdies dermaßen im Preise gestiegen, daß die Menschen- und Ge spannarbeit viel zu teuer geworden ist. es roiio auo uiioingl an eine ripa- rung gedacht werden müssen, und die Zeitschrift .Osteuropäische Zukunft' weift auf die Vorteile hin, die der Land Wirtschaft durch die Anwendung von Elektrizität erwachfeg können. Danach wäre eine erhebliche Erfparnis an Ar deitskraft zu erzielen, wenn Elektromotor und Maschine nicht wie bisher getrennt wären, fondern vereinigt würden und die so zusammengebaute Maschine dem Ar beitsgut zur Auskührung der erforder lichen Arbeit zur Verfügung stünde. Ein selcher Zusammenbau läßt sich mit den heute in den Handel gebrachten Appara ten und Maschinen leicht herstellen. Vor oussetzung dafür ist, daß das elektrische Verteilungsnctz für den Anschluß solcher Einzelantriebe entsprechend verlegt ist, Eine andere fek bedeutend Arbeitscr fparnis würd für die Landwirtschaft zu erksiche sein, wen sich die Landwirte dazu entschlössen, nach dem von der In döftrie feit lange gegeberle Beispiel mehr als , bisher ' elektrisch betriebene Hebezeuze aller Art, in ihren Betrieben zu verivenden. Tie Ernte könnte mit eil venige, menschlicher Arbeit gebor, ge w?den. wetn zum Fördern von Ge t;b. Sttoh nd Heu in Scheunen. Heuwden oder Mieten elektrisch ddrie bene, Auszüge verwendet würden. Für die Bodenbearbeitung werden sich zum Ersatz der Arkx-itstiere die Kraftpslüsie noch mehr als' bistr Eingang verfchaf scn. Piüt den elektrischen Seilpflug wird durch geschiSK, Verlegung des eletn'.schen Leituisnetzej ermcht werden könn,, daß er sich mit eigener Krakt vom Hsf nach dem Feli?k bewegt, und dsß dadurch die für fei Transport votrendia au' tvtsenen Gespanne fortfallen, ' ' Unsere Ehe ist von Nnkang an ,d ' auf den beut, gen Tag so glücklich. so harmonisch gewesen, daß ich, selbst wenn ich die schwächsten Töne in meiner Erinnerung widerklingen lasse, nicht eine einzige Dissonanz zu vernehmen ver mag. Wir sind wie zwei Violinen ge Wesen, die immer in gleicher Stimmung erhalten werden Sobald die eine hoher oder tiefer klingt, folgt d,e andere mit, Ader wir fanden auch gleich von An fang an denselben Ton. Wir hatten uns am Abend unserer Hochzeit in den chlitten gesetzt und fuhren zu unserm neuen Heim, das in der Nachbarpfarre gelegen war. Wir hatten dorthin unqe fähr vier Stunden Wegs. Und diese Fahrt ist die herrlichste all' meiner fchö nen Erinnerungen, isie.war wie ein kurzes Vorspiel zu der langen Sympho nie un ercs Vebcns. Der Abschied von deinen Eltern fiel dir freilich im Ansang ein wenig schwer u enlsinnft dich wohl, wie wir. nach dem wir die letzten Gäste die Treppe hiniinterbeglcitet und sie beim Laternen schein in ihre Felle gehüllt hatten, jeder auf sein Zimmer eilten, um uns in Akisekleidung zu werten. Ehe du noch fertig warst, war unser Pferd vorge fahren, und ich wartete auf dich in dem Zimmer deines Vaters. Tu erschienst in der Tur. Tu hattest dein Weibseide nes Kleid ausgezogen und trugst ein schlichtes Reisckleid. Ich stand auf. um dir entgegenzugehen, aber du eiltest an mir vorb fc.i , rk tnrtn hv,;n.k ; Ä- J 4iS Ifri ie deine Vater. Und darauf die Arm in die deiner Mutter und deiner Schwe stern. Tu gabst dir den Anschein, als wenn du mich nicht sähest, als ich dir verwirrt beim Anziehen deines Pekzes hals, und ich kam mir vor. als hätte ich eine ichlcchle Tat begangen. Tu kann fest dich von deinen kleinen Schwestern nicht losreißen, die im bloßen Kopse ein gznzes Sjuck neben dem Schlitten kinhkrsvrcaigen. deine Hand festhielten und uns nicht früher verlieVen. als bis der Weg schmaler wurde und sie in den Schneehaufen einsanken. Tu wandtest dich um und wehtest ihnen mit dem Ta schentuch zu. obwohl es dunkel war und niemand außer mir es sehen konnte. Hanna, fugte ich, weine nicht horst du versuche dich zu beruhigen." - Und ich wollte deine Hand fassen, aber du zogst sie zurück und blicktest wci nend nach deineni Baterhause zurück. ch begann schon, ganz unglücklich zu werden, und fing an. mir einzubilden. du liebtest mich nicht mehr; ich könnte dir keinen Ersatz bieten für das, was du verloren hattest. Und es fehlte nicht viel, so wär: auch ich in tränen ausae brocken. Wenn du es willst, i.-hren wir um ' Nein, nein, fahre nur weiter!' Tu versprachst, ruhig zu sein; aber jeder Platz, den wir passierten, war dir so bekannt und erinnerungsreich, und 'ch sah. wie -dein ganzer Körper noch immer im Schluchzen erbebte, als wir, an euern Aeckern, Gattertüren, Zaun ecken, Windmühlen und Heustadeln ent lang und über die Brücke fuhren, von der man rechts den See bei deinem Vater haus mit den kleinen Inseln darin im Tunkel unterscheiden konnte. Aber als die bekanntesten Gegenden und liebsten Erinnerungen hinter uns lagen und die Landschaft am Wege im wer waldiger und interesseloser für dich wurde, da begannst du dich in dein Schicksal zu finden, und dein Schluck, zen wurde immer fchwä'cher. Als ich dir wieder meine Hand zu reichen wogte, während das Pferd seinen Schritt ver langsamte. zogst du deinen Handschuh ab und drücktest meine Hand in deinem Muff. .Liebst du mich, Hanna?' Tu trocknetest deine letzten Tränen ab. lehntest deinen Kapf an -meine Schulter, und unsere Stimmungen flössen gleich sam in einander. Es war Mondschein, aber trotzdem mild, denn ein leichter Wolkenfchleier bedeckte den Himmel, und hie und da fiel wieder Schnee. Bald klärte es sich je doch und dir Schncefag hörte auf, bald war der Mond wieder verdeckt. Der Weg führte durch einen dichten, schwor zen Nadelwald, das Pferd mußte Schritt gehen, und wir begannen Betrachtungen anzustellen und sie einander mitzu teilen. Die Schelln.' meinte ich. scheinen mir wie geschaffen für derartige nacht Höerjchlesiens (1,'Uische TazcSzeilüng.') Die rationelle obcrfchlesische Kohlcnge winnung ist etwa 4? Jahre alt. In dieser Zeit ist die Kohlenförderung von 0,332,000 Tonnen auf 43,801,0."6 Ton nen gesticg,. Tie oberschlcsischen 63 Gruben verfügten 1913 über 1329 Dampfmaschinen und 3G0 Tvnamoma schinen. Außer diesen hauptsächlich im Betriebe über Tage verwandten Maschi nen sind noch eine Unzahl kleinere Ar beitsmaschine unter Tage in Gebrauch. Tr Absatz der oberschlesischea Kohle findet in der Hauptsache in Bahnver sandt statt. 'Im Jahre 1913 machte der Bahnversand Z2ZM7JZS Tonnen gleich 74.4 Prozent deS gesamten oberschlcsi zcyin iskeiniohlensblatzeS durch Verkauf aus. Davon gingen 61.4! Prozent ans Inland, 28.51 an das Ausland. Der Hauptanteik de berschlesifcheg Kohlen absatzis nach dem Ausland entfiel aus Oeikerieich-Ungarn. ein Teil auf Polen, dessen Eisen-. Tertil und Zuckerindu sirikn bedeutende Meng-n oberschlesischer Kohlen verbrauchten. Vom deutschen Inland waren zunächst Tchlesien, und zwar Ltxricblejien, auch Mittel, und Niederschlesien mit seiner reichen Jndu strie. ferner Pottn. West, und Osipreu ßeü lliid, die Mark Brandediirz, omit icl gzn.e östliche Sachse li zur E.'öe . Leimjaljrl. Don Zehaimi Zlhs (j 'Lrcf'Idt)'. liche Fahrten In 'dämmerigem Mond schein." , . , So erscheint ei mir auch.' fügtest du hinzu, .und ti kommt mir so vor. alj wirkten alle andern Laute störend oder all wenn unsere, Schellen einen Wiegengesang für die ganze Landschaft singen sollten. wie wunderbar har monisch stimmen sie nicht in diese ganze Umgebuna ihr Laut ist gerade so schwach, daß er nicht den Schnee zum Herabfallen von den hängenden Zweigen bringt.' Wir verglichen die verschiedenen Ab wechslungen im Klang der Schellen, wenn wir langsamer oder schneller fuh rcn. bergab, auf einer Straße oder berg auf. und wenn daS Pferd im Schritt ging, erklangen sie kaum hörbar, wie ein in der gerne rieselnder Waldbach. Am Wege stand ein Meilenstein und zm Fuße desselben ein Schneepflug. Sieh, welch reuende Stelle.' sagtest d. Nein, was für einen drolligen'" schnechut er aufhat! Warte, den werfe ich ihm herunter.' Tu preßtest einen Schneebällen zu- sammcn und warfst nach ihm. trafst aber natürlich nicht. Er siel im Walde nieder. Das Tuch, das du auf dem Kopfe hattest, geriet in Unordnung: du erlaub tcst mir. deinen Hut zu halten, nahmst das Tuch ab und knüpftest es von neuem zu. as prägte sich meiner Erinnerung ..v - . 1 1 ?eSt"d deine Bewegungen wa n so weiblich. ein. venn du verfuhrst dabei so Mütter- Liebst du mich?" fragte ich. Ja, ja," erwidertest du. wie man ein Kind tröstet, und wir lachten beide. Ader dann wurdest du zärtlicher und reichtest mir deine Wange zum Kusie. Ach. ach. ich llcbe dich la so arcn.,cn- los du weißt es ja Zweifelst du denn daran?' Ich zweifle nicht daran, aber ich möchte ii dich immerfort versichern hören.' , Und dann kehrten wir wieder zur Na tur zurück. .Was gefällt dir besser, wenn aan, klarer Mondschein ist. wie es eben war, oder wenn es ein wenig wolkia ist. wie jetzt?' .Alles ist gleichsam weicher und fei- ner, wenn es cm wenig wolkia ist. die scharfen Schatten im Walde vcrschwin- ourdann. und wenn es ein bißchen schneit hat man dasselbe Gefühl, wie ehemals, wenn man als Kind ein Zelt aus dem Laken machte und sich darunter versieaie. .Das finde ich auch, ich wollte gerade dasselbe sagen wie eigentümlich, daß iv,r immer oiezeiven leoaiüen yaven. ,mt kommt es so vor. als wäre diele Nacht und dieser Mondschein besonders sur uns gemacht " .iicle Baum? ern Wearandc wissen anz sicher, daß hier zwei glückliche Menschen sitzen sie flüstern miteinan der: da fahren sie nun meinst du nicht?" , .Ganz gewiß!" Höre, wann , begannst du eigentlich an mir Gefallen zu haben?' Damals, als du Violine fvultest und ich dich begleitete. 'Du sagtest, noch niemand hätte dich fo gefühlvoll heglei tet. ,Und du?'. .Gleich seit ich dich da erste Mal sah deine großen, braunen, treuen Augen' . Ein Postillon, der von einer Fahrt zurückkehrte, hatte uns eingeholt, und wir hörten ihn in seinem Schlitten hin tcr uns singen. Er sang, ohne sich um uns zu bekümmern, zu seinem eigenen Vergnügen und zur Freude sllr die Bäume des Waldes: Jtcmm nicht ,u mir. Gelieüie mn. Wkn bnrl Las ?el und weib brlchnkct, Tenn killn !Kgrn merken dann, dein Lpur t'.ngeU " Und kaum hatte er geendet und schnalzte dem Pferde mit der Zunge zu. als er ein neues Lied miteiner neuen Melodie begann: .Ew Jünalwg bin Ich immer trauria renn ich tin fr.-aücnfiii lind wandr' -ich beim!,, durch di, Well. Toch mein Lieder trohiich find." Die Art und Weise, wie er seine Lie der vortrug, Ivar unvergleichlich. Lange, lange folgte er uns, indem er bald, wie wir. im Trab, bald im Schritt fuhr. Unaufhörlich entströmten ihm die Wei stn, eine nach der andern. Und feine Stimmungen wechselten. Wenn er ein trauriges und wehmütiges Bollslied ge fungen hatte, schien er genug zu haben und stimmte, einen munteren Gassen Zndiljlrie. von der oberschlesischen Kohle abhängig. Berlins Kohlen bedarf wurde vor dem Kriege etwa zu 27 Prozent von oder fchlesischer Kohle gedeckt. In Berlin machte die englische, Kolke, wTlche auf dem billigen Wasserwege über Stettin nach Berlin gelangte, ver oberschlesischen Kohle starke Konkurrenz, indessen fiel natürlich diese Konkurrenz während des Krieges fort, und Berlins Anteil an der oberschlesischen Kohle stieg sag auf das Doppelte des Jahres 1313. Die heutige Kohlenknappheit in Berlin, welche bereits in den allernächsten Tagen z eine, Ka, taftropbe werden kann, hängt fast aug. schließlich mit der olxrschlesische Streik bewegung zusammen. Die oberschlesische Keksfabrikation vienr zum größten Teil der Eisenindu ktrie des k-,?s-,l,s!l, sv'ittnrhi.Ta ' . k ,.,...,.11, Wi.JUyUiyiW .VUlVli. flUllV: Sie kommt vorläufig für da übrige Iwerdcn und den Bolschewismus anheim Deutschlank wen!?, ,n MmsH mfitt I fif'm rt;; r,is l k.e. ober, wenn die westlichen Ktleng?bikte längere Zeit für die Versorgung auefgl len sollten, auch den Bedarf de übrige Deutschland versorgen. Tie oberschlesischen Eisenerzgruben, welche als Nenprodukie auch noch Zink und Bleierze kieserg, hatten im Jahre 1913 eine GefamtprcdMion von 104. 7-1:) Tonne,, und Tonnen Braun Ali..'' XU KtWtilxiVi g'.Mit AVa , Hauer an. - An einer Wegscheide im Walde fuhr er davon und sang, indem -er sich auf dcm Waldwege entfernte: Ti, 'abr nach dort Ich vaS bin. IIV ,uo Mir im min nt ätiJxn bin. ' lua bull) inict milct ftiii" .-im vrne Ainii um u'iilD Wir vermißten Ihn beinahe, nach, dem seine Stimme allmählich in der 4.ieit vt8 Wgiwei verklungen war. . Eine eigentümliche, kindliche Stim mung überkam uns. Mir schien, wir wären nicht mehr Bräutigam und Braut, sondern zwei Spielkameraden. Biellcht war daS eine Folge der uns umgebenden Natur, ihrer winterlichen Reinheit, viel leicht auch dessen, daß ich fürchtete, du könntest deine Sehnsucht nach deinem Baterhause wiederbekommen. Ich wollte dich fo allmählich davon abbringen, so unmerklich, daß du nicht einmal wissen solltest, daß du aus einem Leben in ein anderes gelangt wärest. Und doch fuh ren wir in derselben Weise dabin, wie wir so manchesmal während unserer Ver loöungszeit an mondhellen Abenden zu sammen dahingefahren waren. Der Wald wurde lichter; wir gelang ten zu bewohnten Gegenden, erst zu klei "neun Hütten, dann zu größeren Höfen. uevcrau schlief man, denn es war Mit ternachtSzeit. Wir waren nun in meinem Heimatdorfe: überall gab e mir be kannte und liebe Stellen. Ich erkannte mit ge chlonenem Auae icde Bieauna des uia. 5ll Nlllinie ,r alles oei nameg. und ich wußte, wessen Hund in der Ferne bellte. Stf, liefe dos ü!sri. in hnsf,m Weges. Ich nannte dir alles bei Nameg. bellte. Ich ließ das Bkerd in vollem Trabe ausgreifen bald erschien die Kirche, bald das Gemeindehaus und der Pfarrhof. an dem wir in vollem Galopp Dorvei aus das Eis herniedersausten. Siehst du, dort liegt e4 da siebst du die große Oeffnung im Walde ob gleich man das Haus noch nicht gewah ren kann. Auf diesem See werden wir im nächsten Sommer segeln ich habe schon so viel davon geträumt und freue mich daraus ich habe ein ganz neues, schönes Segelboot. Warum bist du fo still? Sage, mir, woran denkst du ' Ich denke daran, daß ich so glücklich bin, wie man es nur sein kann "' Und ich erst, wie glücklich war ich da mals und wie sicher, daß ich es stets blei ben würde. Und mein 'Glück erschien mir noch größer, als du sagtest: Wie schön dieser See ist und wie schön wird er nicht erst im Sommer sein! Wie es mir hier gefallen wird!' Tcine Fenster gehen nach dem See 'hinaus; die ganze Landschaft liegt vor dir, soweit das Auge sehen kann.' ' Wir untttschieden bereits die hohen Tannen des Strandes, den ?ictzschuppen und das Badehäuöchcn, und als das Pferd das Ufer betrat, lag unser HauS dort vor uns hoch droben un d:m ab fchüssigen Acker. . Man sieht in keinem der Fenster Licht?' , Mag weiß nicht, daß wir schon heute kommen, inan erwartet uns erst morgen alles schläft'.' Und während der Schnee lautlos nie dersinkt u.id des Mondes blasser Schein unS umstrahlt, fahren wir gleichsam schleichend unserm neuen Heim entgegen, von dem uns kein Laut entgegent'önt. Meine alte Mutter hat nichts gehört, ebenso wenig die Dienstleute. ja nicht einmal der Hofwächter. Das Pferd biegt ganz von selbst um die Ecke, wir sehen die Blumen und die weißen Tüllgardi nen am Fenster des Eckzimmers und die. ben an der Türe stehen. Alles ist still. Ader utis dunkt. wir horten die Haus geister in der Lust, hinter uns. auf dem Dache und m jedem Winkel slüstern. Und wieder fällt Schnee. Die Schlittenkurfe knarrt und die Schelle klingelt, wenn das Piers den jtopt bewegt. Wir lauschen auf all' das und blicken einander an. .Hanna!' fage ich leis?.. Tu ntttlortest nicht, drückst nur schwach meine Hand, schließst deine Au gen und schmiegst dich an mich. Und dieser kurze Augenblick mitten in der Stille auf unserem eigenen Hof das war vielleicht der glücklichste und se ligstc unseres Lebens. Es war der vollste Zusammenklang unserer Stimmungen, das weiche Andante unserer Gefühle. Es dauerte nur so lange, daß wir es hören und erfassen konnten. Denn im selben Augenblick schüttelte das Pserd sein Sielenzeug, man erwacht drinnen, es erschien Licht am Fenster, und wir fliegen aus dem Schlitten. Förderung ist eine Folge der starken Konkurrenz der hochwertigen schwedische Erze, mit denerk die oberschlesischen Brauneisenerze fcja Wettbewerb nicht aufnehmen' konnten. Tie oberschlesische Eisenindustrie zählte im Jahre 1013 36 Hochösen. 24 Eisen und Stahlgicße reicn. IS Stahl und Puodclwerke, Ll Walzwerke, sowie eine weitvcriweiate 'Berfeincrungsindustrie. Da die ober schlefifche Eisenindustrie in der Haupt, fache aus Erzzufuhren aus dem Aus lantze angewiesen war, fo konnte sie nur dadurch konkurrenzfähig erhalten werden, daß ihr Bedarf durch besondere billige Lahntarife nicht übermäßig verteuert wurde. Sie würde rkicht lebensfähig fein. Uknn lß dies, billigen Bahntarife nicht weiter vom Reiche zugestanden wür den. Falls also Oberschlesien aus dem Verbände de Teutschen Reiche! heraus fiele, würde ohne weiteres feine heute blühende Eisenindustrie zugrunde gehe müssen, die etwa 00,000 in diese, Eisen, industrie Beschäftigten würden bretloS fallen. Für Deutschland selber würde vie Abtrennung Obekschlesiens in Anre, trackr der Tatsache, daß das elsaß lothringisch Industriegebiet foiess der. loren geht, den endgültigen Nir!f.kaft, lichen Ruin bedeuten, denn mit Ober, schlesien w.i:rde e die Möglichkeit ver lieren. sich in neues Industriezentrum zu schaffen. Ei würde außerdem mit der oterfch',sisck,:n Kzdl thi ireseut.'ichiZ Zat,!urgirn::!'l xsch terrj Arlanes der VAV Ievolutions-Hibuflal. Von Paul Vlsck. 4, ciiuicc Tageblatt. Mitte Februar,) Tsn Moabit. DaS Haus der Themis ist in eine Fe stung verwandelt. Auf dem Treppen absah droht ein Maschinengewehr,' be wacht von Soldaten mit Sturmhelinen aus den Köpsen und Handgranaten am Gürtel; der Korridor ist von Bewaffne ten abgesperrt. Posten stehen vor jedem Sitzungssaal. Unh wenn der durch solche kriegerische Acraiistaltung betryf fene Bürger nachgewiesen hat. dasz er nur zur Erfüllung lästiger Acugenpsllcht in diesen krieger, chcn Bezirk eingedrun gen ist und von dem gehabten Schrecken in einem stillen Kämmerlein sich erholen will, folgt ihm auf dem Fuß ein feld grauer Riese und stellt durch Beklopfen scst ob nichts Explodierendes im Hosen beben verborgen war. Weshalb so viel Vorsicht? Hinter der verschlossenen Tlir steht SpartacuS vor dem Richter. Da kann man nicht wissen ... Dann öffnet sich der Gcrichtssaal und der neugierige Blick sucht auf der Bank der Angeklagten die Furchtbaren, die Berlin eine Woche lang in Schrecken hielten. Tu lieber Himmel! Da steht gerade ein blasser Student, guter Leute Kind, und erzählt, mit schwärmerischem Feuer im Auge, von seiner revolutionä ren Ueberzeugung und daß er sich keines Verbrechens schuldig wisse. Tann kommt ein anderer, mit dem glcichzül tigen Jungengesicht der großstädtischen Alltagswelt. und versichert, er sei eigen! lich nur durch einen Zufall in die Be wegung hineingeratcn. habe aber immer in die Luft geschossen. Einer wurde SpartacuSmann, um fünfzehn Mark täglich zu verdienen; ein anderer gehörte zwar fckon zur Partei. Hot sich ober über Politik niemals Gedanken gemacht; der dritte ist einer jener Burschen, die immer dabei sein müssen, wenn es im Dunkeln Krawall gibt, und er beteuert deshalb mit besonderem Nachdruck seine ehrliche Gesinnung; dn vierte, der fünfte, der sechste kamen Lerade vorüber oder wollten eigentlich wo anders hin, oder hatten sich, wie sie pathetisch versichern, vorgenommen, die Errunaenschasten der Revolution zu schützen. Der Held, der zu diesem erhabenen Borsatz entschlossen war. 'ist einundzwanzig Jahre alt; vor fünf fahren, als der Krieg, begann, war er sechzehn. Es ist leicht zu ermessen, mit welcher Reife des Urteils er die Er runqenschaften der Revolution abschätzen kann. Tie Anderen sind zum Teil noch für. ger. noch unreifer, noch weniger ernst zu nehmen. Der Einzige, der geistig über diesen seltsamen Freiheitskämpfern steht. der junge Student, ist zweiundzwanzig Jahre alt. ober durch, Krankheit über reizt und trotz seiner Jugend schon ver heiratet. Seine -,rme junge Nrau sitzt unter den wenigen Hörern. Schön war das Strahlen in ihrem Gesicht, als nach dem harten Urteil von eirtem Jahr Ge fangnis der arme Teufel vorläufig ent- kicten und dadurch die Möglichkeit stark verringern, seine Valuta irgendwie zu heben. Auf der andern Seite aber würde, wenn Teutschland auf Oberfchle fien ollern angewiesen bleibt, sich hier L?ch noch soviel schaffen lassen, um Teut chland eine, wenn auch kümmerliche Existenz zu ermöglichen. ObeischlesienS gesamte Flußeisenerzeuaung bclief sich im Jahre 1913 auf 1.3s6,653 Tonnen, die Cchweißeiscnerzeugung auf .67,946 Tonnen, der Erzeugung' Walzwerke an Halbzeug zum Verkauf auf 218,305 Tonnen, an fertigen Erzeugnissen auf öo7,14tf Tonnen. Dieses Verhältnis mäßig geringe Ergebn wird sich ganz rryiviicri nkigern men, wenn joniajic sie zum Hauptindustriegebiet Deutsch lands wird. Bon großer Bedeutung für die deut sche Wirtschaft ist auch die Kalk und Zementindustrie Oberschlesien. die auf '1 jLl! i :. rj 4 - a, l cn waiiiigcn aiiemiakzern oes Jiiou ftricbezirkes basiert. Ebenso ist die Pl lano-Zemkntindllftrie von großer Bedeu, tung, sie weist eine jährliche Produktions fähigkeit Von über 5Ys Millionen Faß Portlandzcmcnt auf. Sowohl der Kalk wie auch der Zement Oberschlesiens wer den zum größten Teil von Deutschland selbst verbrauchte Auch hier würde eine Abtrennung Oderschlesiens von Teutsch lnd die deutsche Gefamtwirtschast aufs Ichweiste schadigen und den wirtschaft, lichen Zusammenbruch in Deutschland noch vermehren. Auf der anderen Seite ist es höchst fraglich, ob eS den Polen gelingen würde, die oberschlesische Industrie und daS oberschlesische Gnibcnwesen auf derjeni gen Höhe zu halten, zu der es unter deutschen Händen gelommen ist. Tie kümmerlichen BcrhKltnisse im kongreß polnischen Industriegebiet, in SoSnowi und Tombrowa, wo nur die unter deut scher Leitung stehenden Werke mit ein! gem Erfolge arbeiten, geben den Beweis, daß Oberschlesien unter polnischer Lei tung und im polnischen Wesire völlig verkümmern würde. Rimmt man also Oberschlesien von Deutschland sort, so beschwört man die Gefahr herauf, daß Teutschland daS Letzte genommen wird, und daß ti also niemals in die Lag kommen wird, irgendwelche Zohlunge zu Kisten, weil keinerlei Jndustr mehr unterhalten kann. Infolge der wohl olz sicher zu Kzeichnende Abtrennung Elsaß-Lthriu KenS würde die deutsche ohlenerzeugung um 3,sn,000 Tonnen, gleich zwei ro Zent sinken, sälltOberschlesien an Polen, würde dir deutsche Kohlenerzeugung um weitere 43.439.000 Tonnen, gleich 22. Prozent, verringert werden. Anstatt der 191,51X000 Tonnen fceS Jahre, 1313 würde Deutschland dann nur noch etwa 144.000,000 Tonnen fördern. Im Iah 1913 betrug feie Ausfuhr an Steinkchlen rund Zi,TAO,0l8 Tonnen, der Ueberschuß der Ausfuhr über die Einfuhr als, L4.033.4s Tonnen. Bei einem Wegfall von Oberschlesien würde Teutschlkii auf die Einfudr angewiesen !'m; es wurde ,u einem shuneinfhr lande erden, . . , lassen wurde, weil kein Fluchtverdacht vorliegt ... Ich hätte ihn freigcspro chen. schon weil er sich wie ein Mann benahm. Aber das Amt des Richter! ist schwer, und es geht Wohl nicht an, einen Rcch!sprllch ouö warmer Empfin dunq heraus zu fällen. Denn die Richter haben eö nicht leicht in diesem Prozeß, gewiß nicht. Die Verteidiger kämpfen für die Angeklag ten unter der erhobenen Fahne politischer Weltanschauung, und die Nichtcr wissen, daß sie beim Suchen des Rechtes jeden Gcdcniken bannen müssen an das, was war. und ebenso jede Sorge vor dem, waS vielleicht noch kommen kann. Wenn 'sä geschähe, daß die Empörer von heute die Sieger von morgen würden t Daß sie zu Gericht sitzen könnten über ihre Richter -? Immer wieder erin nert der geschickte Verteidiger an die' po litischen Prozesse der Vergangenheit, an Marx, an Lassallc, obwohl seine über legene Intelligenz doch wohl' empfinden muß, basi es Lästerung ist. März und Lassalle in dieser Gesellschaft Z nennen. Immerhin, es ist nicht bequem für eineii Richter, mit einem Advokaten zu vcrhan dein, der schon einmal Minister der Iu stiz war und es leicht wieder werden kann. Jedoch vor solchen Gedanken ist der Vorsitzende gefeit. Er trägt den alten, guten PreiiLenpanzer, der zum.' Glück noch nicht mit dem übrigen alten Eisen in die Ecke geworfen ist: die Pflicht. Und stellt nach jeder feurigen Rede immer aufs neue fest, daß eö sich hier nicht um die Politik handle nickt um diese oder jene Regierung, sondern einfach um das Gesetz, das vorläusig auch durch die Umivälzung noch nicht entthront sei, Ohne Härte gegen die An geklagten, ohne das Brausewettern des politischen Nichters, daS uns in bergan genen Tagen fo häufig derstimmle. bleibt er ruhig und verhängt unerschüttert die Strafen nach dem Buchstab: seiner Iu ristenbibkl. Sechs Monate, neun Mo nate. zwölf Monate, fünfzehn Monate Gefängnis , . . Die Gefangenen bören eZ mit sonderbarer Gelassenheit an, kaum daß einer auf die letzte Frage antwortet, er wolle sich lxi dem Verdikt nicht brni hiqen. Und eS geht weiter: neun Mo nate. zwölf Monate, sechs Monate . . . Ein weiser Richter, ein gerecht Rich ter! Und doch: dem unbefangenen HL rcr bleibt bei manchem Spruch ein Zwei sei zurück. Sind alle diese Jünalinae sileich schuldig? Mu nicht immerhin er wogen werden, welchen unter ihnen nur rregeleitete Leidenschaft trieb und wel- cherxGier nach fremdem Besitz. Roheit. Haß. Rachsucht oder fönst ettvas Nie- drigcs? Mir scheint, es wär: menschlich und es wäre auch politisch klug, bei die- sen Mitläufern oeringercr Art nach Möglichkeit Milde walten zu lassen und mit größerer Strenge nur jene zu tres fen, die eines gemeinen Berbrechen! sich schuldig gemacht haben. Diese Jüny linqe sind ja nur Sklaven und nicht 5krieger des Spartacus gewesen. Sie waren die Dummen, die zurückblicken und sich fangen ließen, während die ae rissencn FiiKrer verschwanden und sich versteckt halten. Abschreckung", sagt r Staatsantvalt ... Ach, die Me thode der Abschreckung hat in Zeiten Po litischer Verwirrung wenig Sinn, wenn sie nicht nach bolschewistischem Muster gleich mit dem Morden von Hunderten arbeiten mag. Wahrscheinlich fühlen die Lörichten Jungen, die sich die Köpfe mit Räuber Romantik und Redolutions Phrasen angefüllt haben, nach solcher Gerichtz.Bcrhandlung sich als Helden und Märtnrer. und da die Zeitungen der eztrcmcn Richtung durch ihre unbedenk licke Propaganda gegen die Regierung solche Empfindungen zu fördern wissen, könnte, wenn es fo weiter geht. daS Re-volutions-Tribunal auf diese Art sich überraschend schnell in eine Vorschule der Revolution verwandeln. Wär' es aus diesen Grüicken nicht doch vielleicht ratsam, den martialischen Apparat, der schließlich nur eine Reklame für Spartacus ist. in Zukunft etwas ein, zuschränken. und. bei oller Wahrung der Würde des Gerichts, an seiner Stelle ein wenig mehr politische Ueberlegung nach Moabit zu importieren? ES müßte ver sucht werden, vor der Öffentlichkeit ein wandsrei festzustellen, wo bei den Spar-tacus-Leuten die Politik aufhört und wo das Verbrechen anfängt. Die Führer (oder die sich dafür halten) müßten dazu gebracht werden, sich deutlich darüber zu äußern.. welche Taten sie bei der Berkol gung ihrer Ziele für erlaubt erachten und von welchen anderen Handlungen sie sich unbedingt lossagen. Recht wird ge sprachen nicht bloß für die Justizverwal tung. sondern im letzten runde allein für Nutzen und Not deS Volkes.. Wir müssen unsere Nichter begreifen, wenn wir ihnen vertrauen sollen. Und es ist doch wohl kein Zweifel: diel von der Beunruhieiunq. die unser Volk ergriffen hat. ist auf die Unklarheit zurückzuführen, die im Bürgertum über die Svartacus-Bewegung herrscht. Der erste Mossenprozeß. der sich mit den Spartaciften zu beschäftigen hat. muß deshalb die Grundlagen für die sachliche Beurteilung dieser Menschen fi,i-fiisrft. fen. Tann erst können sich auch die rich- ' tigen Mittu zur Bekämpfung der Böl kerkrankheit ergebe, dann erst kin,n .diese Mittel mit der nötigen Entschieden nni ongenxlnvl werden. Möalick wenn auch nach den Erfabruna-n tv, schichte nicht unzweifelhaft! das' rücksichtslose und gewaltsame Unterdriik kunc, die einzige Rettung ist. daü Terror nur durch Terror zu dernickten ist, Auch in diesem Falle aber sollten die Verführ ten mit Schonung behandelt werden da mit ohne Sorge vor Mißdeutung 'oder ' Verdrehung die Verlübrer ein, u härtere Strafe treffen kann. Bei cdem Rkvolutionl.T.!knl ni.i unmiaz und gewaltig crn Richteiii'sch die oberste Richterin: die ttesch!', c. trrird, wenn die noch unerkennbare Zeit friedlicher Arbeit wieder für uns fl'kommen ist, ihr iinbefl-chritffj Urteil sprech'n'ü5,r Staztsemwälte und Zn. UiUcn AnZ.Z!z!e und Richter, t und Tat.