Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 31, 1919, Page 4, Image 4

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    Seite 4 Tägliche Omaha Tribünc-Montag.'dcll 31. März 1O1O.
!
1
Deutsche Schiffe auf
öcm Wege nach Brest
GoiwJ, Engwud. 31. März.
ic deutsch, großen Dampfer Graf
'ftrrfef, nWQ tonnen imd Un
serm Äuglifta Viktoria. 21,500 Ton-'
m'it groß, find hier fle-ftem mit ante
rikauifcher Befahung nach i'rtft ab
ocfahrcn. uin amerikanische Trilppcn
wim in nefuroern. iic iimiwr
Zeppelin, 15,000 loinicn, und Frie
drich Wilhelm. 17,000 Tonnen., sind
I icr eingetroffen, u,n amerikanische
K'satzung an i'ord z:i nehmen. ?luck
Jucse werden fiir amerikanifchen
Truvpentranss'ort beniiht werden.
Präsident empfängt
Uottgrehabgeordnete
Paris, 31. März. Präsident
Ailfon empfing gesk'rn mehrere sich
in Paris aufhaltende anierikanifche
.Nongreßleute und lmterhiclt sich mit
rjncn ettva eine Stunde lang
Wahl in Chicago.
Chicago, 31. März.
Mtsl
Mayors-Ä andi d aten haben die letzten
Stunden des Walilfeldzuges so hm
bringend wie niöglich zugebracht, mit
der Hoffnung eines Sieges. Nach
.der Meinung vieler wird der Arüei
lerkandiöat John Zitzpatrick , eine
nderraZckend große Stimnienzahl cr
Balten. Sechzig Arbeiter Unionen ha
fccn beschlossen, am Wahltage die 2fr
heit tiiederzulcgcn. um Propaganda
für ihre Kandidaten , zn machen. '
Iviiröe seinen
letzten Dollar
dafür hergeben
'?eoria Mann nimmt 20 Pfund z
durch lfinuehmcn dou Taulac
Hatte 8 Jahre gelitten.
(flje ich ohne eine Flasche Tan.
bc in meinem Hause fein wurde,
flösse ich den letzten Tollar in mci
item Besitze aus, denn es, bat nicht
mir meine Gesundheit wieder berge
stellt, sondern auch noch 20 Pfund
znemem Gewicht . beigefügt", sagte
Edward Wycherly, ein gut bekann
1er VerMann, der an R- F. D. No.
i, Peoria, Jll., wohnt, dieser Tage.
Wenn ein Mann in einen solchen
Zustand gerat, daß ihm nicht einmal
an Glas Wasser oder ein klein we
r.ig Brot gut bekommt," fuhr er
fort, dann befindet er sich gttvisz in
schliunmn , Zustand. In einem sol
chen Zustande habe ich mich befun
den. als ich Tanlac einzunehmen bc
P.ann, und ich habe mich etwa cht
Jahre lang in solcher Verfassung be
funden. Lesters hatten sich im mei
van Magen Gase so schlimm äuge
fummelt, daß ich dachte, die Schmer.
,ini würden mich tötet, ehe ich Lin
!Tirng erlangen kannte. Gleichzeitig
wer ich vom Rheumatismus ge
Hoqi der einmal so schlimm wurde,
das; ich nicht gut schlafen konnte
;ma beim Erwachen am Morgen
jnebr ermüdet war, wie .wenn ich
?e ganze Nacht hindurch gearbeitet
C'iUc. . ,
Taim gerieten auch meine ZAeren
i:i Unordnung, und ich kann einfach
öw schrecklichen chmerzen nicht be
iszrewen, weicye im in meinem
Lücken auszustehen hatte. Ich wurde
immer schlimmer, bis ich soweit ac
Zonuncn, daß ich keine Arbeit mehr
verrichten konnte. Um die Wahrheit
sagen, es war so lange bcr seit
ä) einen guten Tag hatte, und ich
lichtte so elmd, daß mir das Leben
C';t Last geworden.
Ich habe soviel gelesen r.ng ge.
i "rt über Tanlac. das; ich mich ent
'chlest, einen Tottar daran zu ris
Vieren, um Zu sehen, ob es mir gut
:m würde. Und es bat mich auch zu
tZnom g.stmden Manne gemacht,
T ieZ kann ich so bestimmt behaupten,
:i.;c die Welt heute steht. Ich kann
kaum fassen, daß ich nach einem
''khtjähriaen Leiden nun wieder ge
n;d und stark bin. Ich hatte nie
uals in meinem Leben einen solchen
. pfctit wie jetzt, und wenn ich mich
,:t den Mahlzeiten an den Tisch fic
.'5e. scheint es so, als ob ich nicht
"nz:g zu essen bekäme, Ich hab?
.ili keine Verdauungsstörungen
: i.T und werde auch nicht mehr ge
l'it mit Gasansainmlungeil nach
n Mahlzeiten. Ich bin gänzlich bc
i rom Rheumatismus, und meine
,:r?n scheinen sich in perfektem Zu.
i-s-t pi befinden. .Tatsächlich, alle
'US beiden , sind verschivunden
i ich fübltc niemals in meinem
i 1 nk.r eVr besser. Ich schlafe
. ,z fJlUi si'itrczcifljnct und gehe
! i'',n.r rbl't und verrichte eine
s k v-re Treibarbeit - wie irgend
, . ' h l i" inebr n.hi erfreut,
rct i' Hermann ' rmvfchlrn zu
'er jn'rd in Cinalrn verkaust
- f,I ! Sh -rinan & McConnell
I Cc.aran' lort'C-5 Harvard
r ',n !
r ' '
st lit Pharnwn,lrelscla?;cn muröen.
lkchcr Leitung ciues
l Ttrirr Vertreters, tucnia
i f p n.' on Mi-ann Trüg
j - l i'Qiwl"?. und den
' 'im'i fn in jeder Zuibt
. ' ;t f,rvt itiii'i "Je
i'..-
Drohttngen gegen
6ic Ententemächte
Tir Alliicrtrn abrr werden nötigen
falls ihren Vvrmarfch am
Rhein fortfcbkN.
topenhagen, .51. U'iarj. Herr
Stoesfel, Mitglied des ExekutwmiI
schusses der Mehrheitdsozialisien.
hielt dem Berliner Tageblatt zufolge
an den Arbrner,. Soldaten rat in
Bromber, Posen, eine Rede, in
inelcher er sagte, daß. sollten die (5n.
tenteinächte Teutschland einen ke
waltfrieden aufdrängen, die 2lrbeiter
Teutschlands die Beschäftigung nie
derlegen würden. Die 2llliierten
könnten dann kommen und selbst
dasjenige herstellen, dessen sie bedür
fen. Wir im Exekutivkomitee", soll
Stoesfel gesagt haben, sind entschlaf,
fen, dasz gegebenen Flilles wir dem
Beispiel Ungarns folgen mögen.
Auch können wir uns mit Rußland
verbünden."
London, 31. März. Tie Eve.
ning News meldet heute, sie habe
auö zuverlässiger Ouelle erfahren.
dafz, sollte Teutschland das Frie
densprotokoll nicht unterzeichnen,
Marschall Fach angewiesen ist., einen
allgemeinen Vormarsch der 2llliierten
dein Rhein entlang, anznordneit,
Amerikaner kämpfei?
nicht mit Japanern
London, 31. März. 2lmerikani
sche Truppen weigerten sich, mit den
japanischen Truppen in der Bekäin
pfung der Bolfchewiki bei Blaglo
ventckenzk zu kooperieren, erklärte
Minister Tanaka in Beantwortung
verschiedener 2lnfragen, die im ja
Panischen. Hause, der Zugeordneten
an ihn gestellt wurden, so berichtet
eine heutige Tepesch? von Tokio.
Blagloventschenks liegt in der
Provinz 2lnn.tr, innerhalb des chine
sisch-sibirischen Grenzgebietes. , CIOO
Meilm nordwestlich von Wladivo
stok. Auf die sxrage, ob die ?lmerika.
ner sich weigerten, mit den Japanern
zu ko-operieren und sich damit der
cv..r.. .'w:..x:.... , .xi
Siiui.iuiüiiiuui'ii luiuiuiu ycinuuH
hatten, moiderte General tani,
der Konimandeiir der alliierten
Streitkräste, daß die Zlikierikaner,
wie er es versteht, nichts tun wol
len, das , nicht mit amerikanischen
Grundsätzen übereinstimmt. Ter Un
terfchied In der Haltung der ?lme
rikaner liege wohl darin, das; sie
über Bolschewismus ihre eignen An.
sichten hätten.
Deutschland gegen
Ligagrundfätze
Berlin 31-, März. Teutschland
wird nicht die Kon'tituticn der Pol
kerliga in ihrer jetzigen ?orm an
nehmen, sagt der Minister des -Aus'
wärtigen BrockdorffNantzau. Tie
deutschen Telegaten werden sich nach
Paris begeben, nicht um ihren Na
inen auf eine vorgeschriebene Lin'e
zu fetzen, Zonoern um wirkliche Zu
fammenarbeit zu besprechen und an
zubieten. Tie wesentlichen Einwen
düngen, welche Teutschland gegen die
zctzige 2!bfainmg zu machen hat.
sind:
1. Taf; die Freikeit der Meere
Übergängen worden ist.
2. Taß die Freiheit des Handels
nicht genügend garantiert wird.
3. Tag seine srüheren 5Zolonien
vergeben worden find, ohne daß es
dabei mithelfen oder seine Zufiim'
immg geben konnte.
Bolschewisten in
Paris verhaftet
Paris, 31,. März. Eli Marken
stein und ?lron Siegel, zwei Teutsche,
wurden verhaftet, als sie am Tiens
tag in einem Zuge aus Metz in Pa
ris eintrafen. Sie hatten leine
Fahrkarten, aber Pässe von Berlin.
Tie Behörden halten sie für Äolfche.
wikiagenten.
Wie aus 2lmsterdanl berichtet wird,
meldet das Handelsblad", daß in
der Provinz Geldern am Mittwoch 9
Bolschcmikiagenten verkästet wurden,
die aus Tcutfchland entkamen.
Tebs freunde stürmen Toledo
Halle.
Toledo, ehia. 31. Ä!arz. 5000
Personen stürmten die Memorial
Halle, als man denselben den Ein
tritt verweigerte, in der Eugene V.
Tebs eine Rede halten sollte. Tas
Volk zerbrach Fenster, und ,uren
und machte nachher einen llmzug
durch die Stadt, wobei sie ausriefen:
.Zur Hölle mit dem Mayor!"
Tebs soll in seinem .Hotel erkrankt
sein. Die Tatsache, daß die Ver
samnilung untersagt worden ist, hat
gewaltigen Aufruhr erregt.
Es wurden ungefähr 75 Mann
verha'tet, die zedoch spater wieder
,;snres
Purio,
Mörder freigesprochen.
',1. März. aoul Vil
liair, der den froi'zösi'klmi, Soziali.
sten I.nii Iaures am 31. Juli 1011
ermordete, wurde von den lcschir.
renen Zrcigefprochcn.
Ueorganifation
Her vundesarmee
Pläne zur Erichtnng von 21 Tit'
sinnen vervollständigt; die
1 (Garnisonen.
Washington. 20. März. Wie
Generalstabschef Plarch heute sagt,
sind die Pläne zluecks Neorgamia
tion der amerikanischen 2lrmee fer
tiggestellt. Denselben gemäst soll
das Heer auS 500,000 Mann, in
fünf EorpS von zusammen 21 Ti
Visionen eingeteilt, bestehen. Diese
Divisionen werden nachstehende Gar
nisonen beziehen:
Grjtc Jnfantru, Camp Pike, 2
Infantry, Camp Todge? 3. Infan
try Camp Lee? 4. Infantry. Camp
5learey: 3. Infantry, Panama; L,
Infantry niexikanische Grenze; 20.
Infantry, Camp Tevens; 27. Jn
fantrv, Camp Upton; 28. Infan.
try. Camp Tir? 20. Infantry. Camp
Meade; ZO. Infantry. Camp Graut;
32. Infantry, Canip Custer; !ZZ.
Infantry, Camp Jackson; 30. In-
fantr Camp Travis; 37. Infantry.
Canip Sherman; 81. . Infantry,
Camp Taylor; 82. Infantry, Camp
Gordon ; 80. , Infantry, Camp Fun
Iton; 91. Insantry. Camp Lewis
12. Kavallerie, im südlichen Tepar
tement garnisonierend.
Tie letztgenannte Division wird
aus Mannschaften aller Staaten zu
sammengefetzt fein. Die bisherigen
TivisionSnummern werden beibehal
ten werden.
Ter neue 2lrnieeplan wird mit der
Organisation der ?!ationalgardeu
nicht in Konflikt geraten, sagt Gene
ral March.
Bahnen erhalten
jetzt Vorfchüsse
Washington. , 20. März. .Die
ttricgsfinanzKorporation hat drei
Eisenbahnen Vorschüsse - von . inögc
)mt $5,700,000 gemacht. Davon
entfallen etwa $1,000,000 auf die
Chicago, Burlington und Ouincy,
$931,000 auf die Western Mary
land und $800)000 ans die Chesa
peake und Ohio. Tie Borfchüsse sol
len die Bahnen vornehmlich in den
Stand setzen, ihre Dividenden am 1.
April zu bezahlen.
Tie Bahnen haben ihre Vorschuß.
Zlpplikationen statt an die BahnAd.
minifiration an die Fiuanz.Korporn
tion zu richten, da der Kongreß be
kanntlich die Bewilligung eines neu
en RotirFonds verweigert hat. 'Der
Wortlaut des Schuldscheins, welchen
die Vahn,?ldm!!iistration auszusiel.
len hat und welcher dann bei der
Kriegsfinanz-Korporation als Dek
kung hinterlegt werden muß. ist jetzt
festgestellt worden.
In einer von der Kriegsiiuanz.
ltorvoration ausgegebenen Erklä
rung wird dargetan., daß ihr Borg?
hen init dcni Gesetz im Einklang
siebt, ivährcnd bekanntlich in üon-
greszkreisen das Vorgehen der Kor
poration als eine Gesctzttmgehung
bezeichnet wird.,
100 Brauereien
brauen wieder
Philadelphia 20. März. Mit
glieder der Pennsylvania State
Bremers Association" haben beschloß
sen, Bier mit einem ?llkoholgehalt
von 2 Prozent herzustellen und ir
gcndwclche Schritte der Ngierung,
welche aiif Schliesmng ihrer Brau
crciei, abzielen sollten, zu bckämp
scii. n oer Bereinigung nno etwa
100 Brauereien vertreten n. sie pro.
duzicren etwa 00 Prozent alles im
Staate gebrauten Bieres.
Urieg der polen gegen
Bolschewisten
Zürich. 20. März. Ter polni.
fche Landtag hat einstimmig beschlos
sen, den Bolschewismus mit allen
dcrsügöaren Kräften zit bekämpfen.
Bolschewikitruppen
. stehen vor Odessa
Zürich. 20. Mär;. Eine draht
lose Tcpesche aus Moskau besagt,
das; Bolschewikitruppen die Anslän
fer von Odessa erreicht haben.
Ans dem Flugdienst enklassc.
Washington. 20. März. Bis
zum 13. März lind aus dem Flug,
dienst der Ber. Ttaaten-Ärmee 10!),.
217 Offiziere, Kadetten und Mann
schasten entlassen worden. Bei Ein
stellung der Feindseligkeiten betrug
die Gesamtstärke des Fliegerkorps
der Armee 100,52!) Mann.
Rainbow-Tivision beginnt Heimfal,rj
New Jork, 20. März. Tie er
ste Abteilung von Truppen der
Nainbow-Tiolsion .wird heute die
Heimfahrt von Europa antreten,, wie
bicrber telegraphiert wurde. TaZ
ist das 1C,j. Infanterieregiiiient,
früher das (j'J. der 5atio!ialgare
illco Sutfi. .
widersprechende
Berichte aus Ungar!
London, 20. März. Der arös;
te militärische Wirrwarr, den die
Welt je gesehen, scheint gegenwärtig
in Ungarn zu herrschen. Depeschen
ans verschiedenen Quellen besagen.
daß Armeen verschiedener Nationen
hierhin und dorthin ziehen, mitunter
aufeinander stoßen und dann wieder
von einander ablassen. Widerspre
chcnde Berichte lassen die Sachlage
wie folgt erkennen:
Beide Bahnlinien zwischen Buda
Pest und Wien sind von Truppen der
Alliierten durchschnitten worden. Die
Italicner haben auf dem nördlichen
tfweig Prcfibnrg und TschechoSIo.
vaken Raab auf dein südlichen Zweig
der Bahn deielzt.
Russische Aolfchewikitruppen crgie
sze sich über Ostgalizicn, haben die
reichen Oclländer besetzt und dro
hen mit einem Cinsall in Ocstcr
reich. ,.
Eme rumänische Armee befindet
pch auf i cm Wege nach Galizien,
den Spuren der Volscheioiki fol
gend. Eine andere nunänische 2fr-
iitcc dringt von Mittel-Bessarabien
Legen die Ukraine bor, hat die Ukrai.
er geichlagen und sich mit Franzo
sen nordwestlich von Odessa verbnn
den. Ein vierter rumänisches Heer
Haufen hat sich über den Pruth vor
den Truppen der neugebildeten Re
pnblik zurückgezogen. Bessarabien
hat n?it der russischen oviet-Regie.
runq ein Bmidnls geschlossen.
Bulgarien hat an der Ostgrenze
gegen Serbien mobil gemackt.
Polnische Truppen, welche Lem
berg besetzt halten, haben ans Sym.
pathie mit der ungarischen Soviel
Regierung einen llgemeinen Streik
inszeniert.
Wöchentlicher
s Wetterbericht
Für die Periode vom 31. März
bis einschließlich '5. April. Oberes
Äizfistipvi .al und unteres Mis
souri Tal: Schön, ausgenommen
Regen ' während Mitte der Woche.
Temperatur wird nahe oder über
normal sein.
Nördliches tzelsengebirge - und
öhenregionen: Temperatur nahe
nerinal mit hin und wieder Regen
und -chnee die. erste Sälite der
Woche, schön die zweite Hälfte.
Zaures wollte an Präsidenten gppkl
liercn.
Paris, 29. März. Bei dem
Prozeß von Raoul Billain. der im
Jahre 1014 den bekannten Soziali.
stcnführer Jean L, Iaurcs ermordet
hatte, sagten Zeugen, der letztere sei
gegen die Wiedererlangung von El
ufz-Lothringen durch Gewalt geive
en. Pierre Renaudcl. der Iaures
als Führer der sranzösischcn Sozia
mcn folgte, erklärte. da,z Iaurcs be
absichtigt habe, am 2. August 1911
einen persönlichen Appell an den
Präsidenten Wilscm zu richten, damit
der 5trieg vermieden werde. Iaures
habe große Hoffnungen darauf ge
scht.
Palast in Versailles für Friedcnsnn
terzeichnnnq hergerichtet.
Paris. 20. März. Der Palast
in Versailles wird sür den Friedens-
kongreß, auf welchem die Friedens,
bcdingungen .den Teutschen unter,
breitet werden follen. vorgerichtet.
Die Lkonferenz wird wahrscheinlich
nicht im Spiegelsaale abgchalteu
werden, , aber die Unterzeichnung
selbst soll, aus lnstorischen Gründen,
hier vor sich gehen.
Tampfcrlinie zwischen Japan nd
- Mexiko. , ,
Washington, 20. März. Japa.
nisches Kapital, so erfährt man hier
bon Mexiko City, will binnen kurzem
Tampfewcrbindungen zwischen Me
kiko tind Japan etablieren.
Seattle kaust Ciraszcnbahn.
Seattle, 20. März. Tie Stadt
Verwaltung wird $15.000.000 in
städtischen Bonds heute an die Be
sitzcr der Straßenbahnen überschrci.
ben, als Bezahlung für das Stone.
Webster Straßcnbahnsnstem. Tie
städtische Venvaltung der Bahnen be
ginnt Dienstag.
Heil dir im Siegerkranz."
(Germania", Berlin.)
Wie uns berichtet wird, kam es in
einem 5iabarett am Kurfürstendamm
zu einer erregten Scnc. Einige an
Wesen da Offiziere kamen auf den
merkwürdigen Einfall, die Musik,
köpelle aufzufordern, Heil dir im
Liegerkranz" zu spielen. Ter Ge
schäftsführer lehnte im Auftrage des
Direktors dieses Verlangen entschie.
den ab,' alZ die Offiziere ihre or
deruuik iminer lauter wiederholten,
packten die Mu'iker ihre Instrumen.
te ein :ind verliesien das Podium.
Acd'.euen Sie sich der Lttassi.
fiziertcn Anzeigen der Tribüne! Ter
Erfolg ist überraschend die Un
kosten nur winzig.
Ist dasSterbkn schmerzhaft?
Von orl Wille. ,
ES gibt wohl nur wenige Men
scheu, die dem Tode mit völliger
iöclassenheit entgegensehen und oh
ne zu erschrecken, 'Herein!" rufen,
wem der unwillkommene Gast ge
bicterisch an ihre Tür klopft.
TaS Wort Scnccas: Mehr als
nötig leidet der. der in der Furcht
vor dein Leiden lebt", enthält be
sonders inbezug auf die Todesfurcht
der Menschen die tiefte, nicht go
mig zu veyerzigcnoe Wayryeik. w
vielen Fallen ist das Hinscheiden ja
dem Anschein nach kein leichter Ue
Hergang vom Leben zum Tode, aber
viele Tatsachen lassen sich doch für
die Annahme anführen, daß ' das
Ende auch unter gcwaltiamei, Um
ständen im allgemeinen nicht
schmerzhaft ist und daß überhaupt
die Empfindungen, die dem Schluß
des Lebens vorangehen, anderer Art
sind, als man gewöhnlich annimmt.
Tie Aussagen von Menschen, die in
höchster Lebensgefahr schwebten,
aber im letzten Augenblick durch ir
gend einen glücklichen Umstand dem
sicheren Griff des Todes entrissen
wurden, stimmen fast ohne AuLnah.
me darin überein, daß der unmittel
bare Anblick des scheinbar unver
meidlichen Verhängnisses eher ange
nehme als schreckliche und schmerz
haste Empfindungen erweckt. Nach
dem Zeugnis völlig znvcrlässiger
Männer kann es kaum einem Zwei
sei unterliegen, daß ein Mensch
selbst unter den Ülauen reißender
Tiere, also mit ziemlicher Sicherheit
den Tod vor Augen, keineswegs im
nier die Qualen der Todesangst er
duldet und m solchen Fallen gegen
körperliche Schmerzen ziemlich un
mpfindlich ist.
In seinem Vortrag über dnö
sterben bemerkt Hermann Nothna
gel, der verstorbene Kliniker, offen
bar veranlasse der Schreck die mäch,
tige Erschütterung des iervenfy.
stems, die durch den Uebcrfal! be
dingt werde, diese wohltätige Un
empfindlichst. Das gilt gewiß
auch für die Abstürze verunglückter
Lergstciger. die mit dem Leben da
vonkommen. Im allgenieiueu schei
nen eher Gefühle wunderbarer
Glückseligkeit, als furchtbarer 2i
besangst und physischer Oua'en den
Sturz in die Tiefe zu begleiten, auch
dann, wenn die abstürzende Person
bei vollem Bewusstsein bleibt. Ter
bekannte englische Alpeusteiger
Whymper, der auf dem Matterhorn
von Gletschern auf Felsen und von
Felsen wieder auf Gletscher geivor
fen und so unter beständigen! An
prallen in eine Tiefe von 70 Me
tern geschleudert wurde, fühlte gleich
einem Chloroformierten nicht den
geringsten Schmerz, obwohl er sei
nen Augenblick daS klare Bewnfst
fein verlor. Er spricht deshalb die
Ueberzeugung aus, der Tod infolz
Sturzes aus einer beträchtlichen
Höhe sei eine der am wenigste
schmerzhaften Todesarten, die der
Mensch erleiden könne. Ertrinkende
haben in den verhängnisvollen Au
genblicken ahnliche Empfindungen
gehabt, wie Abstürzende im Ge
birge. Wenn der Tod durch Verbluten
herbeigeführt wird, vollzieht sich der
Ueberaana vom Leben ebenfalls oh
ne Physisches Leid, heißt es in dem
Vortrage Nothnagels.' .Mit dem
Hinströmen des ÄluteS entrinnen
in den roten Vluikörperchen unzät
lige Träger des Sauerstoffes, d. h,
des Elementes, das das Leben und
die Erregbarkeit des Nervensystems
ermöglicht. Tiefe nimmt imme:
mehr ab, wie aus weiter Fern?
dringen Schalleindriicke an da Ohr,
das Gesichisseid verdunkelt sich, be
hagliche Lässigkeit, schließlich völlige
Bewußtlosigkeit umfängt fanft den
Geist, und so entschlummert der
Verblutende ohne Schmerz.. Treten
enva vor dem Ende noch krampf.
hafte Zuckungen ein, so können diese
wohl die Umstehenden erschrecken,
der Sterbende selbst fühlt nichts von
ihnen." ' ,
Von weit größerer allgemeiner
Bedeutung ist die Frage,' wie es sich
mit dem natürlichen Tode verhält,
der an den Menschen auf dem
Krankenbette herantritt, oder dann,
wenn feine Lebenskräfte durch das
hohe Alter völlig erschöpft sind. Wie
gestaltet sich das Sterben in diesen
Fällen? Ist hier der Abstieg zu
den dunklen Gestaden des Todes,
der Vorgang des Sterbens, von
körperlichen Oualen und Schmer
zen begleitet? Auch in dieser Be
ziehung lauten die Erfahrungen
und Beobachtungen sehr trostreich
und' bestätigen, waZ Hufeland in
seinem berühmten Buche Makra
biotit" schreibt: Niemand l)at je
mals den Tod gefühlt, und wir ha
ben nicht mehr das Bewußtsein un
serer selbst, wenn wir die Welt ver
lassen, als wenn wir in diefelbe ein
treten." Jedenfalls , bilden solche
Fälle, in denen Sterbende fast biö
zum leisten Augenblick dulden iniif
sen, die entschiedene Ausnahme,
und auch dann ist nicht das Sterben,-
sondern nur die Krankheit
qualvoll. Tie grauenumwobenen
Anfchamirigen über daZ Physisclje
Sterben erntieren zumeist, so äußert
'otbnaael ück. nur in der Verstel
lung"; wa ' die Natur allein das
Lteiben herbeiführt, breitet sie mit
leidig einen Schleier auZ, um ihrer
,-irtentden Kreatur die Angst und
den Schrecken zu ersparen.
Ter Tod,- der durch Altersschwa
che herbeigeführt wird, ist wohl der
leichteste. tv!e der natürlichste.' ES
ist ein. ruhiges. sanfteS Hinüber
schlummern, von einem Todeskamp.
fe kann in solchem Falle keine Nede
sein. Der Greis überschreitet stu
jeniveifc, ohne merkliche Erschütte
rnng die Schwelle deZ Jenseits. Die
Erklärung dafür, daß der natürliche
Tod von keinen oder nur sehr ge
ringen Schmerzen begleitet wird,
sieht TcVarigny in seiner Schrift
über den Tod in der allmählichen
Pulösiockung.. Dem Sterben gehe
saft immer eine gewisse Ohnmacht
voran, und hierzu geselle sich eine
Lungenlähmung als d3 gcwöhnli
che Ende der meisten Menschen, oder
ein Stillstand des Herzens als er
stes Anzeichen der bevorstehenden
Katastrophe. Hcrzlähmung und
Afphyrie find gleichbedeutend. Tas
Blut kann seinen Vorrat an Sauer
stoff nicht erneuern, weil cS nicht
mehr zirkuliert, und folglich erstick:
eS. .Die Afphyrie (Pulslosigkeit)
ist die wohltätig wirkende Kraft, die
den Weg vom Leben zum Tode cb
ct. Langsam zieht sie den Vor
hang über den Schauplatz des Le
bens. Ter Geist verliert seine
Tatkraft und erschlafft: er verläßt
seinen Wachposten auf der Höhe des
Lebens, sein Spähcrauge fchaut nicht
mehr in die Ferne. Wie eme von
Müdigkeit Lberfallcne Schildwach?
schlaft er ein, und eben oarm -liegt
llr ilm eine Wohltat. Auch unser
Gemüt, jener geheimnisvolle dunkle
Teil unseres Ichs, der uns zwingt.
hier zu lieben und dort zu hauen.
dessen innerstes Wesen so zart gc
laut ist, das; der geringste Stoß.
die leiseste Berührung es verletzen
ka'in auch das verstummt."
Wenn nun aber, woran kaum ge
zweifelt werden darf, der Tod de
Menschen in den weitaus niäslen
Fällen, auch bei schwerer Krankheit,
wie ein tie er, schmerzloser Schlaf
sanft umfängt, weshalb fürchten wir
uns dann vor dem Sterben Es til
ja fo natürlich, wie das Leben selbst.
und in welchem Alter, oder unter
welchen' Umständen auch der Tod an
uns herantritt: hinter der Pforte,
die er für unS anfjchlicßt, lasst',, wir
für immer alle irdischen Sorgen und
Ovalen zurück. 'Und welche, Verhei
ßung bedeutet er für alle, die an
dem Glaichen festhalten, daß er unZ
nicht in ewige Finsternis, sondern in
das Neick des ewigen Lichtes führt!
. Umschreibung. Baron
Schnoiowitz wollte einem feiner
Gläubiger mal recht grob kommen.
Er ließ ihm daher folgenden Brief
schreiben:
Mein Herr! WaZ ich über Sie
denke, kann ich von meiner Sckretä.
rin,: einer Dame, nicht schreiben las.
sen. Ich, als Gentleman, kann cb
Ihnen gleichfalls nicht Zagen. Aber
Sie, der Sie es nicht sind, werden
sich-Z ja selbst sagen können."
Harmonie. Er: Frieda,
laß doch das Ülavierspiclen, das Jn
strument ist ja doch verstimmt,"
Sie: Ich weiß, aber fo paßt es
gerade zu meiner heutigen Stim
nuna."
Marktberichte
Omaha Marktbericht.
Omaha. Neb., 31. März.
Rindvieh Zufuhr 6,200; stark, 10
15c höher.
Prima Stiere, 18.0018.25.
Gute bis ausgewählte Aeeves,
10.7517.75.
tewöhnliche bis gute, 15.75
10.50.
Gewöhnliche. 14.0015.50.
Gute bis ausgewählte Jährlinge,
15.0017.00.
Mittelmäßige bis gute Jährlinge,
15.0016.50.
Gewöhnliche bis gute Jährlinge.
10.5013-00.
Üüi)c und Hrisers, stark, 10 15c
höher.
Gut.' -bis beste Heiser, 12-50
' 11.50.
Ausgewählte bis prima Kühe
13.0014-25.
Gute bis beste Kühe, 10.75
13.00.
Mittelmäßige .Kühe, 8.5010.50.
-GcNöhnliche bis gute, 5.25
8.25.
Stückers und Feeders. , stark .
Prima Feeders, 14,2516.05.
Gute bis , beste Feeders, 13.00 ;
14.00.
Mittelmäßige bis gute Feeders,
11.50 13.00.
&ute bis beste StockerZ. 10.00!
12.00
Mittelmäßige biZ gute StockerZ.
9.00 10.00.
Gewöhnliche bis mittelmäßige
Stockers. 7.00 .50.
Stock Eifers. 8.009.50.
Stock iiiilic, 7.509.00.
Stck Kälber, 8.Ü0 11.50
Weas Kälber. 8.0013.75.
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5chnfo Zufuhr
niedriger.
10,000; fest, 10c
Lämmer fest: schwach!
1 0.50 19.C5.
Schafe 10
Gute bis ausgewählte Läimner,,
19.00 19.50.
Mittelmiifzige bis gute Lämmer
10.2-1 10.C0.
Feeder Lämmer. 18.0018.75.
Ihrlinge, gute bis beste, 17.00
17.50.
Widder, 15.0016.OO.
Mutterschafe, Ausgewählte bis
gute, 1 1.00-14.35.
Mittelmäszige bis gute Mierfcha
fe, 12-00-1 4.00.
Feeder Mutterschafs, 7.00-8.50.
St. Zoseplj Marktbericht.
St. Joseph, 31. März.
Rindvieh-Zufuhr 2,500; 10-25e
höher. ..
Schweine Zufuhr 9,000; allgemein
10c höher.
Durchschnittspreis,, 19.00-19.55,
.Nächster Preis. 19.00.
Schafe Zufuhr 5,000; Prospekts
!M. .;
Kanins Kity Marktbericht. .
zlamas Citiz, 31. März.
Rindvieh Zmuhr 13,000; geöffnet
langsam, geschlossen fest.
Tckweine Iufuhr 16.000. 10c höher
Durchschnittspreis, 1 8.9019.50.
Höchster Preis. 19.75.
Schafe Zuführe 8,000; Prospelt
fest.
Chicago Marktbericht.
Chicago, ITC., 31. März.
Rindvieh Zufuhr 15,000; stark, 25c
höher.
Schweine Zufuhr 39,000; geöffnet
15c höher, meistens 25 30c ho
her.
Durchschnittspreis. 19.5519.80,
Höchster Preis. 19.90 ."
Schafe Zufuhr 11.000; stark, mri
stenZ 25c höher.
Höchster Preis für Lämmer 20.00.
mnfitt sisetreidkmarkt.
Omaha. 9?c&., 31. März,
Harter Weizen
Nr. 3 2.50.
Nr. 5 2.35.
Sample 2.20.,
FrühjahrsWeizen
Nr. 2 2.40.
Gemischter Weizen
Nr. 4 2.35.
Turum 2.13.
Weines Corn
Nr. 3 1.52-1.53.
Nr. 4 1.52-1.53.
' Nr. 5 1.4.5 -.48.
Gelbes Com
Nr. 2 1.55.
Nr. 3 i .641 .55.
Nr. 4 1.511.55.
Nr. 5 1.401.52.
Nr. si 1.47.
Gemischtes Corn
Nr.' 2 1.53.
Nr. 3 1.51.
Nr. 4 1.48-1.50.
Weißer Hafer
Nr. 2 er,.
Nr. 3 C4-si5.
Nr. 4 61 fiii.
Standard 64.
Sample Cty.
Nr. 4 gemischt C3.
N sagen
Nr. 2 1.50.
Nr. 3 1.51-1.55.
Gerste
Nr. 3 1,03-1. 05. -
Nr. 4 1.001.04.
Sample 1.05.
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