Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 26, 1919, Image 1

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Aa American Kwipapr
whlrh ttanda for Ameri
can tde&Ia and prindpl
publlahed la tht Ger
man langnage for Amerl-
püblished and distribüted ündeh
permit (no. 864), authorized et the
act of october 6, 1917, on file at
the post office opf omaha, neeit
by order of the President
a. s. burleson, p0stmaster-cene2ae
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35. Jahrgang.
Onlaha, Ncb., Mittwoch, den 26. März 19 19.
8 Seiten-Ne. 11'.
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soll bcchiitct werden
Diese Erklärung gibt'Noske im Reichstag ab;
Dernburg fetzt sich auss hohe ZZotz; wachsen
beschlagnahmt Cx-Uaisers Eigentum
westpreuhen will öen Polen Iviöerstand leisten
Kopenhagen, 26. März. In
Veantlvortung einer in der Natio
alversamnnmg an ihn gerichteten
Frage antivortete Landesverteidi
gungsministcr Neßfe, er wisse, daß
die tschechischen Strcitkröfte an der
nordwestlichen Grenze Böhmens der
stärkt worden seien, meldet eine 23er
liner Depescho, indessen sind Mosz
regeln ergriffen worden, einem allen
fcillsigen Einfall der Tschechen be
waffneten Widerstand zu leisten.
In der Tcpesche heibt es weiter,
das; eine Vorlage eingereicht wurde,
dag eine temporäre freiwillige deut,
sche Marine gebildet werden soll.
Dieselbe hat die Küste zu beschützen
Scminm zu entfernen und die deut.j
sche Fischerllotte zu beschützen und
zu überwachen.
Schiffe holen Nahrnngemittkl.
Berlin, 2. März. Bis letzten
Montag haben 26 deutsche Schis
Kurbaven verlassen, um im Dienst
der Alliierten Nahrungsmittel nach
Deutschland zu bringen. Auch von
Emden und Gcestemmrde aus find
mehrere deui)che Schiffe in See ge
stochert.
Ternbnrg stellt Forderungen
Zürich, 26. März. Der frühe
re Chef der deutschen Propagand
in Amerika, Tr. Bernhard Tern
bürg, schreibt im Berliner Tageblatt,
das deutsche Jüolf wird oas Fne
dmsprotokoll nicht unterzeichnen
falls in demselben nicht vorgesehen
..ist, daß Deutschland ohne Vorbehab
in die Völkerliga aufgenommen wird
und nur dann tn eine Abrüstung
einwilligen wird, wenn die Mitglie
der der Liga ebenfalls abrüsten.
Warum Bernstein die Unabhängi
gen" Sozmiiten bcTiicß.
Berlin, 26. März. In seinem
Abschiedsgr,ufz an die Unabhängigen
Sozialisten laut er diesen eine schar
fe Züchtigung zuteil werden und ent
hüllt weitere Einzelheiten ihrer en
(H'it Verbindung mit den russischen
Bolschewisten. Im Frühjahr 1318"
schreibt Bernstein, wurde eine ge
fettige Zusammenkunft in den Näu
inen des russischen Bolschewik! Bot
schasteramtS abgehalten; Mitglieder
der Unabhängigen Soziauiten und
des russischen Botschafteramts waren
zugegen. Ich wurde eingeladen, 00.
Wohl ich nie ein Hehl aus meiner
Opposition gegen die Bolschewikv
Politik gemacht hatte. Zu den er
örtcrten Gegenständen gehörte die
Frage, weshalb die Unabhängigen
Soziallsten rn tatsächlich revolunona
rer Weise vorgingen, wie es die Bob
schcwiki verlangten. Georg Ledc
bour erklärte, daß die Partei sich
leider in einer anderen Verfassung
befinde, IS russische Bolschcwlii."
Wegen Vercinianng der Bahnen.
Berlin, 26. März. Die Pläne
ki deutschen Negierung, olle deut
scheu Staatsbahnen unter ein Sy
stein zu bringen, stoßen auf osfenm
Wioerstaud einer Anzahl Bundes,
floaten. Vor allcnr will Preußen
seine eigenen Bahnen nur für eine
oiigemciiene geldliche Garantie zur
Deckung de,S Staatsbudgets hcrge,
bcn. Aahern erklärt, die Ucbertra,
gmig sei derzeit unmöglich und könn,
te mich künftig nur im Weg offe
ner Verhandlungen erfolgen, gutge
heißen vorn bayerischen Landtag, ei
nem Versuch, zu irgend einer Zeit
von seinen Bahnen Besitz zu ergrct
seit, würde Bayern sich unter allen
Umstanden widersetzen.
t?x. Kaisers Eigentum kanfikziert.
Kopenhagen, 26. März. Die
fli fische Negierung hat beschlossen, al
Ics Eigentum, das der ehemalige
deutsche Kaiser in Sachsen befitzt, zu
konfiszieren. S" meldet eine Drpe
sche aus Dresden.
Wkstprenßen wollen sich kehren.
Berlin. 26. März. Die Pro,
dinz Westprennen Hot' sich zum be
wojfueien Widerstand entschlosfeil
für den Fall, .fraß Polen versilcheii
sollte. we''tfrei,s;ischen Boden zu on
nettieren. So melden Naäzrickten
aui jener Gegend. Das deiltsche Na.
vmctt hat stch völlig öarm gcei
nigt, welche Fragen int Fricoensver
trag eiühalten sein sollen.
Sollen aufs Land ziehen.
Berlin. 26. März. Die Bossi
sche Zeitung will wissen, daß die Ne
gierung sich mit der Ausarbeitung
eines Planes befase, wonach ba
schästigungslose Arbeiter in den
Großstädten aufs Land gehen sol
len, um dort zu arbeiten, denn es
herrsche tn Deutichland Mangel an
Landarbeitern. Die Negierung wird
dafür sorgen, das; den Landarbeitern
bessere Lohne und gute Wohnungen
zur Verfugung gestellt werden.
.
Nahrungsmittel
siir öie Finuländer
HelsingforZ, 26. März. ffii
bereitungcn sind vollendet worden.
Finnland mit 20,000 Tonnen Nah
rungsmittcl im Monate zu versor,
gen, wenn Schisfe gefunden werden
können, diese 9!ahrungsmittel heran
zuschaffen. Tr. Spenson. der Agent
Herbert Hoovers, des Hauptes der
alliierten Nahnmgsmlttcl. Hilss
kommission, ist in Begleitung vou
Herrn Hein, aus Pittsburg, einem
amerikanischen Nahrungsmittel Fa
brtkanten, hier angekommen. Dr.
Spenson leitet persönlich das Hilf
werk in Skandinavien, Finnland
und Cschland. Herr Hein ist auf
dem Wegs nach Konstantinopcl. So
viele schwedische und finnische Schiffe
sind auf die schwarze Liste gesetzt
worden, daß Zweifel vorhanden sind,
wie genug. Schiffe erlakgt werden
können, um die Nahrungsmittel aus
Amerika zu überführen. Die gröst
ten Leiden haben die Finnen im nörd
lichcn Teil des Landes zu bestehen.
Bicle Personen sind tatsächlich dem
Hungertode zum Opfer gefallen und
in manchen Gemeinden hat das Volk
Brüt aus Baumrinden herstellen
tnüssen. Tr. Spenson sprach bei der
Besprechung der Lage Finnlands die
Hoffnung rnis, daß sofort Maßna?.
inen ergriffen werden könnten, uin
der Lage abzuhelfen.
Amerikaner erweitern
Okkupationsgebiet
Koblenz, 26. Marz. Genera
Dickman, Befehlshaber der amerika,
miazen trupaiions Armee tn
Deutschland, hat vom Generalhaupt
quartier Weifung erhalten, dasz das
Groszherzogtum Luxemburg voin
April ab ebenfalls der Kontrolle der
dritten amerikanischen Armee unter
tellt worden sei. Vrigadcgenera
Adelbert Cronkhite wird sein Hatipt,
quartier in der Stadt Luxemburg
aufschlagen.
Ansichten iiböv 5age
in Ungarn sind sebr
widersprechend
London lialt Friedenskonferenz für
verantwortlich,' Prag redet
von Bluff."
Cx-Uaiser Uarl
verlöht Oesterreich
Basel, 26. März. Hier einge
roüene Wiener Zeitungen berichten.
dasz der ,frühere österreichische Kaiser
Karl Oesterreich verlassen habe, ohne
in fernern oder feiner Familie Na
men des Thrones zu entsagen, trotz
dem dieics von thm verlangt wur
de. Die Neichspost versichert, daß
bier Erzherzöge, die gegenwärtig in
Teutsch.Oesterreich sefzhaft sind. al
cn Ansprüchen auf den Thron ent
agt haben und als gewöhnliche Bür
gcr gelten wollen.
Nichter Branöeis als
IWrnimii- IVÄJin"
iwvmmvmmr -JT t?ttvl4
London, 26. März. Der aine
rikanische Bundesobcrrichter Bran.
deis wurde von Israel Zwangwill
zum ersten Präsidenten der Republik
Palästina vorgeschlagen. Herr Zang.
will, ein bekannter jüdischer Schrift
steller, wird wahrscheinlich die An
cht der britischen Zwnistcn ausge.
sprechen haben. Er sagte heute ei.
nein Korrespondenten gegenüber:
ein Mann i''t besser geeignet zum
Präsidenten von Palästina wie Rich I niordet
tcr Brandeis." Eine
Paris, 26. März, Die Prokla
mation der ungarischen Nevolutio
näre erklärt, daß das Verhalten der
Friedenskonferenz eine der Hattpt
Ursachen für den Aufstand in Un
garn und Resignation der Karolyi,
schen Regierung sei.
Obwohl die Konferenz die Ncuge,
staltung Ungarns noch nicht festge,
setzt hat. hatten doch die Empfeh,
lungcn der 5kommissionen klar an,
gedeutet, daß daZ alte Ungarn ?oll
ständig zerstückelt werden würde.
Und die Anordmmg der Konferenz,
dasz die Ungarn sich bis zu der
Grenze zurückziehen sollten, die im
,ahre 1916 die Rumänier tnne
hatten, schlug dem Fasse den Vv
den auZ. Sie erzwäng den Rücktritt
der Regierung, obwohl, wie gesagt,
die Konferenz noch keineswegs zu
einer definitiven Entscheidung sich
geeinigt hatte.
Die Lage in Ungarn ist folgende:
Vöh'nen ist vom nordwestlichen
eile des alten Ungarn losgelöst,
so ist das Nächstliegende .Laiid der
Slowaken. Böhmen und Slowaken
sind Tschechen. Auch das Land der
Nuthenn wurde Ungarn genommen.
Tann kommt Transsylvanicn, das
den Numäniern zugesprochen wor
den ist. Daran grenzt der Banat.
der Rumänien zum größeren Teile
zugesprochn dessen Rest an die
erbetl faLN soll. Weiter .nach dem
Westen ist ein andrer Teil Ungarns
den JugoSlaven gegeben, der Teil
bis zur Drave. Durch diese Neuem
tcilung ist Ungarn iit einem fast
vollständigen Zirkel von neuen
Staaten eingeschlossen. Ihm bleibt
nur das fruchtbare Tonautal.
Die oben angegebene Neueintet
lung wird durch den Grundsatz der
Nationalität und der Selbstbestim
mung gerechtfertigt, den Präsident
Wilson t seinen 14 Punkten aufge
stellt hatte. Die genannten Völker
ind Tschechen oder Rumänier, die
ethnographisch mit den, '. Ungarn
nichts zu tun haben.
Der Fall Karoluis. des .bishcrl,
gen Premiers, wird innerlichen so
wohl wie - äußerlichen Gründen zu
geschrieben. Es war bekannt, daß die
Radikalen Ungarns langsam Boden
gewannen, und der mißlungene Vev
uch, sich den Alliierten zu nähern.
erhöhte Karolyis Ansehen , keines
weg?.
Londoner Presse macht Konferenz
verantwortlich.
London, 26. März. Die Mor
gcnzeitungcn machen emstimmig die
arner ttonserenz für die Vorgange
in Ungarn verantwortlich. Wäh
rend die Konferenz schwätzt, handeln
die Bolschewik!", sagte der Chro
nicke. Die Daily News verurteilt die
Weigerung der Konferenz, mit den
Bolichewikt zu verhandeln, auf)
schärfste.' '
Schulbill kommt heute
zur Erledigung
Tle Senatoren dürften sich um die
Petitionen wenig kümmern.
Lincoln, Nebr., 26. März. Der
Staatsscnat hat die Schulvorlage.
Hausrolle No 61, heute nachmittag
zum Spezialgeschäft gemacht und
wird sie aller Voraussicht nach, erle
digcn. Nur, wenn in der letzten
Minute Veränderungen - der Harris
Substitut Bill beantragt werden
sollten, dfte die Vorlage wieder an
daS Kop'" venvicsen werden. Da
für Kk,.en keine günstigen Aus
sichten vorhanden zu fein und die
allgemeine Ansicht herrscht vor. daß
der Senat die Vorlage in der Farm
erledigen wird, wie er sie in seiner
Sitzung als Komitee des Ganzen
zur Annahme empfohlen hat.
Mehrere Senatoren haben er.
klärt, daß sie sich um die Hetzpeti
tionen, die in der letzten Minute
ausgcsandt wurden, nicht kümmern
tr l k. ? 5. v . v "i.
wurv.n. ciillior varris yar oerens
eine solche Petition überreicht crhab
ten. Gleichzeitig haben ihm auch bc,
reits mehrere Bürger mitgeteilt, daß
sie ihre Namen von der Petition
gestrichen haben wollten.
In der Sprnchensrage dürste
nichts geschehen, bis die Pfarrschu
lcN'Kontrollvorlage erledigt ist.
denfalls 'hat das 5!onfcrenzkomitec
bis jetzt noch keinen Bericht erstattet
wie ein Dichter,
versuchte, Deutschland
zu retten
Richard Tehmrl luollte alle unwilli
gen Kämpscr von der Front
' entfernt wissen.
Böhmen nennt rs einen Bluff."
Prag, 26. März In hiesigen po
liti schen Kreisen ist man der Ansicht,
daß die Abdankung 5karolyis lange
vorbereitet war und daß die ganze
ache nur ein politisches Manöver,
ein ..Bluff" sei. Zu Grundc läge
nichts weiter als die uralte Idee,
daß Ungarn über die andern Natio
nen zu herrschen bestimmt sei.
Was Reifende erzählen.
Berlin. 26. März, Reisende, die
heute hier von Pest eintrafen, uif
sen von blutige Straßenkämpfen
in Ungarns Hauptstadt zu erzählen.
Maschinengewehre richten ' großen
Schaden an. Die Soldaten der Korn
muniiten werde von ehemaligen
ungarischen Militärs, die den 5lrieg
mitgemacht haben, angesührt.
Reisende - dürfen die Stadt nicht
mehr verlassen. Die Stellung der
Schisfsbauer erhalten
Zugeständnisse
Wafliington, 2G. März. Den
Schiffsbauer, die den Kontrakt zum
Bau von Holzschiffen übernommen
haben, wird von: Schiffahrtsrat ein
großes Zugeständnis gemacht, so be
richtet Vorsitzer Hurlcy. - Hurleys
Erklärung wurde bekannt gegeben,
nachdem 35 Telegaten eine Konfe
renz von vier Stunden mit dem
Rat hatten, j Es heißt, daß deren
Ansprüche gerecht wären und als
olche behandelt wurden.
Die. Schiffsbauer haben Kontrakte
tm Wert von ?12,0tt0.00 'über
nommen und hatten schon verschiede
ne Konferenzen -bezüglich der Sache.
Im Dezember fingen die Beamten
an, das Schlfssbauprogramm zu an
dern, wodurch eine Anzahl der Kon
trakte null und nichtig wurden. Dies
alles fand statt während der drei.
monatlichen Abwesenheit des Vorsit.
zers Hurley. Eine Anzahl der
Schisse,, die vorn Programm gestri
chen wurden, waren schon zur Hälfte
fertig gestellt. Eine andere Anzahl
befindet sich im Bau, wodurch den
Schiffsbaucrn ein große'' Verlust
entsteht.
Ncgersoldatcn töten
fast Koudnktenr!
New Jork. 26. März. Wütend,
weil ein Straßcnmahnkondukteur ri
nen Neger ausgewiesen hatte, war
tcten etwa 300 Neger auf die 5!ar,
als sie zurückkam und verwundeten
den Kondukteur mit 26 Messerstichen
so ernstlich, daß an seinem Aufkom
men .gezweifelt wird. Es gelang der
Polizei nur mit Mühe, die Aiigrei
er aus einander zu treiben.
Gesandter Wallnce
nach Frankreich!
Washington. 26. März. Ge
sandter Hugh C. Wallaee gedenkt
in der nächsten Woche nach Frank
reich abzureisen, ilm seinen neiien
Posten zu übernehmen.
daß Karalni von den Koiniiiunisten
vcrhatter worden sei.
Tschechen bcscbkn Naab.
Basel. 26. März. Tschechische
Truppen haben die Stadt Raab an
Koinmunisten scheint nicht ernstlich jr Donau, nur 67 Meilen im
viw-vvi. sv w -vuiwj.'l l K.ivyviv, iuic
Kurz vor der deutschen Katastro
phe veröffentlichte der bekannte Dich
ter Richard Dehmel folgenden Auf.
ruf:
Es geht ums Letzte. Wir hoffen
immer noch, daß der Feind unsern
guten Willen würdigen wird; treibt
er uns aber zum Verzwciflungs.
kämpf, dann tut gründliche Muste,
rung not. An der Front dürfen
nur noch Manner stehen, die in der
Tat lieber sterben wollen als einen
schmachvollen Frieden erleben. Es
find zu viele draußen, die widerwil
lig kämpfen. Man stelle sie frei,
hinter der Front gibt es Arbeit ge
nug für 'jeden. Man sehe niemand
scheel darum an: mancher von ihnen
hat gute Grunde. Wer aber schlecht
tg Gründe hat gehört erst recht nicht
auf einen Posten, wo nur der Opfer.
mut des Ehrgefühls noch den Aus
schlag zu geben vermag. Die Zeit
ist vorbei, wo man den Schützengra
ben zur Strafanstalt erniedrigen
dürfte. Man wende nicht ein, dann
werd? die Front fchon nach acht Ta
gen zu schwach besetzt sein; hundert
mutige Männer smd stärker allein
als in der Gemeinschaft mit tausend
Memmen. Die Oberste Heeresleitung
vertraue dem Volk! Sie lasse einen
Befehl ergchen, dessen Wortlaut es
jedem Regiment als höchste Frei,
heitsp flicht ans Herz legt, im Hand,
umdrehen die Spreu vom Weizen
zu sondern. Auch unter den Offi.
zieren, einfach durch Selbstmeldung
der Erschöpften oder sonstwie Unlu
stigen; und ebenso in den Ersatz,
bataillonen. Sie rufe durch einen
zweiten Befehl jeden deutschen Mann
zur Waffe, der in der Heimat, in der
Etappe oder in den besetzten Gebie
ten sich für den Kampf in vorderster
Linie bereit fühlt, gleichviel welchen
Alters und welcher Gesundheit, ei.!
nerlei, ob im Waffongcbrauch schon
ausgebildet oder nicht. Der schwach,
ste Körper hat Wutiderkräfte wenn
thnetn edler Wille beseelt; ttnd in
bier Wochen kann jeder öie Hand
griffe kennen lernen, die zur Ver.
tcidigung unserer Volksehre und
Menschcnivürde jetzt nötig sind.
Dann wird die Front stark genug
ve?etzl sein, öaß sich ein deutsches
Maschinengewehr mit zehn feindli,
chcn Vcinciiwerfern, eine Lkanotte mit
zehn Tanks messen kann. Wenn
aber nicht, wenn wirklich Deutsch,
land durch unseren geistverlasscnm
Großmachtsbetrieb so in Grund und
Boden verwirtschaftet ist, daß die
groe Mehrzahl seiner Mannschaft
lieber ein würdeloses Leben als ei
nen würdigen Tod erwählt, dann
wissen wir wenigstens Bescheid.
Taun ist es menschlicher, daß sich die
kleine Schar der immer noch Opfer,
willigen für die Arbeit an der Zu
kunft aufspart, als daß sie vollends
verblutet unter der Uebermacht aus.,
ländischer Unverschämtheit und ein
heimlicher Erbärmlichkeit. Aber der
heilige Geist des Vertrauens ist
mächtiger, als die Zweifler ahnen
er wird endlich den Gott in uns
wecken, der höher ist als olle Not,
Ich sage das nicht als wohlgcbcttc.
ter Dichter: tch habe mich wieder
zur Front gemeldet, obgleich ich als
Kriegsbeschädigter dauernd zum
GarNifondienit zurückgestellt war.
Nachdruck erwünscht I N. Tchincl.
Kein Borftiede
mit
eutschlMh
Den feindlichen Mächten wird von den Alliierten
ein gemeinsamer Friedensvertrag unter
breitet werden, um Zeit zu sparen
Das große Viergestirn" bereits an der Arbeit
Paris, 26. März.. (Von Fred S.i daß der Präsident darauf drängjH
-titfrtr fVrtvrnfHfwJMitrf Sn. HrnnS ! Srtfj nfsfl Trift" mnrtsifftfl fötfmsiTTtAfj'v
(JLlU f OWtVI-fr'VIlVWI.v Vl -viiv,w 1 vy v- trni. ' ö vv;w . u i-t -v
Preß.) Ein Friedcnsvcrtrag, der
alle feindlichen Länder, umschließt,
anstatt eines Vorfriedens mit
Deutschland, wird jetzt von den De
legatcn geplant, um dadurch die Ver
Handlungen möglicherweise zu be
schleunigen. So wird heute aus au
thoritativer Quelle gemeldet.
Nach besten Voraussetzungen wür
de ein derartiger Vertrag bis zum
1. Mai fertig gestellt sein, um dann
den feindlichen Telegaten zur Unter
schrift unterbreitet zu werden.
Dieser Plan stößt das Programm,
an welchem die Telegaten seit einem
Monat gearbeitet haben, vollständig
bedroht. Ihnen sollen -eine Anzahl
reiclier Aristokraten beigetreten sein
Die britischen und französischen
Millionen sollen als Gefangene fest.
gehalten, aber tn Sicherheit sein.
DaZ neue Kabinett dehnt seine Or
ganisation übers ganze Land aus.
.er Enolg der ungarischen äo
vietrcvolution hat die Spartaker
hier wieder unruhig gemacht. Die
unabhä.igigett Sozialisten sind nach
wie vor gegen eine bewaffnete Er
hebung und dadurch droht ein Bruch
tm ''.entraiioviet.
Karolyi ermordet?
London. . 26. März Eine De-
vcscke von Prag an die New?
Agencn meldet, daß Graf Karolyl.
der b!'!)erigc Premier ttngarnö, cr.
wordn sei. I
eins S'jener Depesche an die Frank.
suricr Zeitung mcioer.
In Ungarn wird eine rote" Ar.
Bütor Bergcr erhält Anfschnb.
Chicago." Jll., 2U. März. Bun,
dcsrichter LandiS gewährte Victor
Berger eine weitere Frist von 26
Tagen, um seine Angaben bezüglich
eines! gerichtlichen Irrtums dein
Richter Altschuler zu unterbreiten.
Victor Berger niit vier anderen Per.
soncn wurde vor dem Richter be
kanntlich der Uebertretung des Spio.
nagegcsetzes schuldig befunden. Der
Aufschub wurde auf Antrag Sey
mee formiert, um die Bourgeoisie zu mour Stcdmans, des Anwalts der so
cntwafsncn Alexander Wekcrlc. deri Mistisch Partei, gewährt -ehemalige
Premier Ungarns, soll, , "
verkask't worden sein. Alle Aus
länder. Oesterreicher einbegriffen,
werden interniert.
Tic revolutionäre Regierung ist
volls?ii,id!g etabliert. Der Arbeiter
rat übt eine Diktatur auö und bat
Erklärt, daß die Wahlen zur
tionalvetsammlmig verschoben seien.
Fritz Adler, der sozialistische Füh.
rer, hat nach Budapest telegraphiert,
daß Oesterreichs Arbeiter sich der
bolschewistischen Bewegung an
schließen würden, falls Proviant von
anderswoher als den Alliierten ge,
Tcxefche von Wien meldet, sichert werden könnte.
Verkauf dkr Feldlager.
Washington, 20. März. Taö
Kriegödepartcineiit wird am 15.
Avril dreizehn Feldlager verkaufen.
Es sind dics Camp Beauregard.
Vowie, Colt. Hancock, Logan, Volk,
Sevier, North Eamp, Jackson, Shcl
by, Sheridan. WadMorth und
Wheeler. Tcr Verkauf schließt auch
alle Baracken. Eisenbahnen. Waren
lagcr. Brücken, Abzugskanale und
Wa!?erlcnii,igen ein. Käufer liiiis'en
um. Allerdings ist es bis jetzt noch
nicht sicher, daß der neue Plan zur
Ausführung gelangen wird, indessen
wird von etlichen Telegaten darauf
verwiesen, verschiedene Fragen sind
so sehr mit einander verwandt, daß
man Zeit gewinnen , würde,
man die Verträge mit dem Feinde
alle zusammen zum Abschluß bnngen
würde. '
Einen weiteren Vorteil durch die
sen gemeinsamen Vertrag würde
man, so heißt es, dadurch erlangen
daß Teutschland für seine Alliierten
verantwortlich gehalten werden wür
de, indem man es durch den Frie
densvertrag mit allen feindlichen
Mächten bindet. Dieses war die ein
zigc Erklärung für den radikalen
Wechsel der .Arbeiten in der Frie
denskonferenz. , Von allen Seiten
wurde in jüngster Zeit geltcsld ge
macht, daß Beschleunigung der Ver
Handlungen Hauptbedingnis sei, und
man glaubt, daß die Vorgänge in
Ungarn dieser Meinung Nachdruck
verliehen haben. Es wird ferner her
vorgehobcn, daß infolge eines gleich,
zeitigen Friedensabschlusfes mit allen
feindlichen Machten eine Verzöge
rung der Verhandungcn entstehen
mag, daß man aber durch diesen
Plan dennoch Zeit ersparen wird.
Die einzelnen .Komitees können
sich nicht einigen, namentlich nicht
in Bezug auf die ökonomischen Pro-
blemc: und von diesen hängt die
ganze ökonomische Zukunft der Welt
besonders Europas ab. Präsident
Wllwn, die Ministerpräsidenten Cle
menecau, Lloyd George und Orlan
do konferierten gestern während des
ganzen Tages. Diesem großen Vier,
gestirn ist die Hauptarbeit überlas
sen. Man weiß nicht genau, welche
spezifischen Fragen verhandelt wur
den, doch ist man der Ansicht, daß
sie über Mittel und Wege berieten,
die Friedensverhandlungen zu be.
schleunigen. Die Konferenz war ge
heiin, nicht einmal Stenographen
waren zugegen. Um Zeit zu fpa
reit, wird auch kein Protokoll über
die Vcrhandungen dieser vier Tiplo
maten veröffentlicht werden, auch
werden keine offetüllchen Mitteilun
gen darüber gemacht werden. Tie,
ses Verfahren wird beibehalten wer
den, bis die deutsche Grenzfrage und
weitere wichtige Probleme erledigt
sind.
Die London Times sagt, daß die
Bölkerliga für die Verzögerung in
den FriedciiLverhandlungcn nicht
verantwortlich gehalten werden kön
ne. Das Zustandekommen derselben
wäre soweit das Einzige, was die
Friedenskonferenz auszuweisen habe,
und unter derselben find die Frie
densbcdingungcn auszuführen. Die
genannte Zeitung ist der Meinung.
die Verschleppung sei darauf zurück
zuführen, daß man sich zu viel mit
unwesentlichen Dingen beschäftige. I
angewendet werden solle, um s;c
feindlichen Länder mit Nahrung?-
Mitteln zu versorgen, damit nicht nur
der Not gesteuert, fondern damit
dem deutschen Volke gezeigt werde,
daß alles getan wird, um die kürz
lich in Brüssel erfolgte Verein!,
rung 'durchzuführen.
Die 38. Iowa
General-Assentbly
Des Moines, 26. März Staai?
sekretär Allen hatte vor dem Komi
tee für Departements-Angelegenhei.
ten ein Verhör zu bestehen, das nahe
zu den ganzen Tag währte. Wie e:
scheint, verläuft die Untersuchung
nicht zu gunsten des Sekretärs,' und
man hört von verschiedenen -Seiten.-
daß feine Resignation in Atlssicki
wenn, fpfip Andprc fipfistiihtpti iphnifi knv
' r " ' " ?
Allen garnicht daran denke, von fei
nem Amte zurückzutreten.
Ein Artikel . der Zeitung Regi.
ster and Tribune", worin die Rath'
buN'Untersuchung nur ein Entschu!
digungsverfahren genannt wird, hat
im Untersuchungsausschuß einen
Sturm der Entrüstung wachgerufen. -
Der Vorsitzer soll beabsichtigen, den
Redakteur der Zeitung vorladen zu
lassen, um von . ihm zu erfahren,
wo er seine Nachrichten herhabe, die
ihn zu dieser Verdächtigung verai'
laßt haben.
Die Legislatur hat Vorkehrungeit
getroffen, um alle Landschulen,,
weniger als sieben. .Schüler .
zu schließen und sie mit anderen z:
verschmelzen. Die Schüler solcher
Schulen sollen mittelst Wagen zu den
entfernten Schulen befördert werden. -:
Der Schulrat in solchen Diftrittcn
hat für die Bezablung zu sorgen.
Das Gesetz tritt sofort in Kraft.
Ganz Egyptkn foll
in Anfrnhr sd
Hcrr. Wilson arbeitet schwer.
In dieser Woche sollen alle An
strcngungcn gemacht werden, die
Konstitution der Völkerliga zu voll
enden, damit sie von den Friedens
delegaten gebilligt werden ' kann.
Präsident Wilson arbeitet mit der
größten Anstrengung. Er hotte eine
Konferenz mit Herrn Hoover. dem
Haupt der alliierten Hilftkominis
sion und Vance McCormick. Mit
glied der Schadloshaltungkommis
vingevotc machen, im, an dem Ziauiej non. u,d anderen amerikanischen
uneymen zu tonnen. Sachverständi
London. 26 März. Der Kriege
sekretär, Winston Churchill, erklärte
heute im Hause der Gemeinen, daß
sich ganz Egypten so gut wie im
Aufstande befände. Die Lage sei so
ernst, daß die Regierung gezwun.
gen sein könnte, Truppen, statt si.'
auszumustern, nach Egypten zu
senden, um ihre Kameraden zu ret-,
ten. Truppen vom Sudan seie:r
nach Assouan, wo sich . der groß
Nildam befindet, geschickt worden,
andre Truppen hätten über alle
Provinzen verteilt werdnt' müssen. '
Farmer stellt Luftschiffe? an.
Änsonia. Conn., 26. März
P. Morgan hat Erhard Schmitt,,
einen ehemaligen Armee-Luftschiffer,
sür seine Weizcnranch in Mardin.'
Mont., angestellt, damit er, untL
midercm. den Manager der Ratich
nach entfernten Teilen transPorti?.'
re. Das Luftschiff wird mit drah '
loscin Telephon ausgerüstet sein,
daß seine Insassen jederzeit mit der
Ranchoffice in Verbindimg stehen.
Amerikanischc Truppen kommen
heim, trotz Ungarn.
St. Louis. Mo.. 26. März. Tir
Wirren in Ungarn werden in keiner'!
ädeife tn den Plan der HrnnfauZ ,
düng amerikanischer Truppen Sil
rend eingreifen. General C Vcvton '
March. Chef des GeneralstM, iai,.
heute: Wir planen die Heimle! ' ' .
von 915,000 Truppen bis zum i.
!v-.r: tr a j 'n en
Xuui. vi ir.n icinc 5iTzofl?ni: 5
wegen den Störungen in Ungor:
ein."
Wetterbericht. K
Für Omaha und Umgegend v. s, t
für Nebraska Schön heute ober)
und Donnerstag. Steigende Ter. -peratur
Tonnerstag.
Für Iowa. Schön heute cbc.
und Tonnerstag. füllet b- '
abend, steigende Temperatur r k -
Tonneretoa im weltlichen urd 1 .
Lachuerstäildige. Man nimmt cn, ttalen Teile.