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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 24, 1919)
'Seite 2-Tägliche Omaha Tribünc-MoMag, den '.'.'iarz 11)19, i . ä gliche Bmsha Tribüne TRIBUNS PUBLISHING COTAl J. PETEB. PnaMent. Preis des Tageblatts: Durch den Träge?, pn Woche I2ft LeutS: 4 die Post, bei Vorausbezahlung, per Jahr $0.00; sechs Monate $3.00: rci Monate $1.50. - Vreis des Wochenblatts, Lei Voranöbezabluna 52.00 da? Fahr. Uowsrd Vtr. Telephon i sXJJEK M. Oaiaa, Nrtrrnak. Oa Hoincfi, lu BruieH Offlni 07- At, Enterai u econsl-clafi mattet Alarctt !, 1912, th poatofflc cf .mana, KeDrmska, cmdei th act of Conjrrw, March &, 1879. Omaha, Ncb., Montag, den 24. März 1919. Auf der Basis oes Patriotismus Von einer Ncihc von Leuten, die im Finanz, und sonstigen Gesckäits u-Vcn stehen, ist bet Vorschlag gemacht worden, an die fünfte Freiheitsan ,...i, oic zogcnannte feiegcsrci&ctlnlcilic, kaltblütig" heranmacben ändere waren dor Meinung, sie sollte diesmal auf eine kommerzielle Basis" wnm weroen. klinge haben sogar dem Schatzann aeaenüber die An licht vertreten, es würde unmöglich gehen, abennals an den Patriotismus lei aknerikanischen Volkes, zur Ilnterbringung der fünften FreiheitSanleilie ..! appellieren. Alle diese Vorschlage und Euiwande drehen sich um-die -'.rc Frage: Toll die Siegos-Freiheitsanleihe eine einfache finanzielle Transaktion werden oder wieder eine patriotische sein, wie rS ihre Vor gängerinnen gewesen sind?" Darauf hat Schatzanässckrciär daricr Glafz in einer Rede "vor der ittsburgher Handelskanmicr folgende Antwort gegeben: Nach meiner Insicht sollten wir uns an die neue Freiheitsanleihe nicht mit,kaltem c" heranmachen. Wir haben cm Recht, den Patriotismus dos Vol. V.ut . anzumscn. Es erfordert heutzutage eine höhore Form des Patriotis. ;r,iS, der Nation zu dienen als im Telirium des Krieges. Tarauf werde ) mich vertrauensvoll verlassen. Und ich sage liier und jetzt voraus, daß er Widerhall int Volke diejenigen nicht enttäuschen wird, die den feinen ''cist der Nation, hoch einschätzen." Er schlickt feine von Optimismus und heiligem Eiscr getragene Rede .;;t den Worten: Ein klein wenig Nachdenken wird auch den Weitesten :ntec den Finanzmönnern des Landes sagen, das; es jetzt unmöglich ist. iit reine Anlagczwecke eine Anleihe von fünf bis sechs Milliarden unterzu ringen. Wir smd gezwungen, uns an den Patriotismus des amcrikan chen Volkes zu wenden, und es wird nicht vergeblich geschehen. Noch find eine Million amerikanische Soldaten in Frankreich und Teutschland. 'is nicht nur unterhalten werden müssen, sondern die auch sicher nach Hause fördert fein wollen, und die ferner nach ihrer Rückkehr Arbeitsstellen 'üben wollen. Die Regierung hat immer noch monatlich rund 2,000,000,, 0 Dollar auszugeben, um die Ehrenvcrpflichwngen dieses Landes zu er illen. Die Ehre der Regierung steht auf dem Spiele. Da Ihr selbst nrc k'.cne Regierung seid, so ist es Eure eigene Ehre, die getroffen wird ,ch weiß jedoch, daß der Aufruf der amerikanischen Negierung an das -nerikanische Volk ein Echo finden wird, auf das die Nation stolz sein "itd." ' Diese begeisterten Worte des Schatzanüssekretärs sollten eine Erlcuch um für jeden Einzelnen von uns sein, dem Problem der neuen Sieges zrciheits.Anlcihe mit derselben Energie, Begeisterung und Entschlossenheit a Leite zu gehen, die die Arbeit für d,e früheren Anleihen charakterisierte. cenine schlug Deutschland! Das ist nicht etwa die Behauptung der Soviet.Regicrung in Moskau. ::lt eines bolschewistischen Agenten" oder Propagandisten", sondern des t'llicn Generals Hoffmann, der Trotzky gegenüber in Bresh-Litowsk den arten, schneidigen Soldatenton anzuschlagen beliebte. - In einem. ameri epischen Zeitungsleuten in Berlin gewahrten, Interview lautet der terrain immer wieder: Deutschland wurde nicht xm der Westfront ge Lgcn. Weder 2!arschall Foch, noch Feldinarschall Haig oder General "crihing besiegte die deutschen Heere. Deutschland wurde von einem kmPinZömmIina namenß''Lenine geschlagen." i')cneral HoffmaM spricht, wie man zugeben muß, nicht aus dem ; laun heraiis : er bricht aus Erfahrung. Er gehört zu den Unterzcich. r.'-uccs Brc,Sitowsk.Friedönsvcrtragcs. den der deutsche .MMtaris. .is gcgl'dcn klügeren Rat der Kühlmann-Diplomatie der russi ..-7u Volksrcgicrung aufzwang. Er lebte mit seinen Soldaten beren 'cneralstabschef -er an der Ostfront drei Jahre lang gewesen im Felde - vor und nach der Brest-Litowsk-Periode. Er hatte Gelegenheit, den 'st feiner Soldaten zu beobachten, die Veränderungen, denen dieser un ?rÄorfcn war. ' Wenn er daher sagt: Sofort nach der Unterzeichnung entdeckten wir, i ß wir von den Bolschewiki. und nicht sie von uns, besiegt worden waren. ' r:cre siegreiche Armee wurde mit Bolschewismus durchsetzt. Unsere inilU iristftc Maschine würbe die Druckpresse bolschewistischer Propaganda. Wir '. r:en es nicht wagen, ein Armeekorps der deutschen Volschewisten an die i 5'tfront zu schicken. Aber schlimmer noch. Volschewisten kamen zu Tau v.den nach Deutschland. Es waren Lenine und bolschewistische Propa nuba, die Teutschland besiegten, die den Kampfcsmut unterminierten und. OuacksalbclSozialisten im Lande zur Tätigkeit anspornten..).. . . . . . . r i . . 't y r.tc jl rr" i Wnchr c:c nanrung aus oieiem rypii.cu preumicycn uisicr. In den deutschcii. OkkuPations.Armcen in Ruszland faßte die sozia :izchrevo!utionäre Propaganda festen Fufz, und der Geist dieser Sol -ini wurde so von öcn neuen , Anschauungen und Ideen durchsetzt. die demMn Heerführer es nicht wagen konnten, diese infizier, n Truppen nach der hart bedrängten Westfront zu transferieren. .' r;rsib sich die Presse der Entente über die. angeblich so häufigen und 'rtragZwidrigcn ,Tnippen.Transfcrierungcn vom Osten nach dem Westen 'zlich in langen Artikeln aufregte, zerbrachen sich die deutschen Heerführer -i Kops darüber, wie sie der bolschewistischen Gefahr entgegentreten unten. Die unzweideutigen Ausführungen des Generals beweisen wieder ein. -l wenn das für urteilsfähige Leute überhaupt noch zu beweisen wäre wie unsinnig die Fabel von den KaiserKreawren" Lenine und' Trotzko f. Sie haben unrecht", sagte General Hoffmann zu den Zeitungs.Kor. '.'ondenten. wenn Sie sagen, Deutschland habe mit dem Bolschewismus vielt. Der Bolschewismus spielte mit Dmtschland." , TaS imperiali. : ZckJpitalistifch-nnlitarisüsche Deutschland hatte ebenso wcig von dem -Ischttvismus zu erwarten wie irgend ein anderes kapitalistisches Land; .n Bolschewismus ist radikalster, revolutionärer Sozialismus, der ; mit keiner Art von Kapitalismus auf ein Kompromiß einläßt und nur !' sirt kennt: die Besitzergreifung der ökonomischen und politischen '-.ch:mittel für und durch das Proletariat. ' ?n diesem Zusammenhange verdient noch eine andere Be ilura Hossmanns Beachtung: Ich sprach dmnals zu Scheidemann:! r.i Sie nicht mit Ihrer Agitation aufhören, so werden Sie Deutschland ".vi-cii. Er versprach mir, seine Agitation einzustcuen. ch (ocr r?-'rondmt) fragte Genera! Hoffmann. ob er denke, Herr Scheidemann ; Teutschland mit scmcr sozialistischen Propaganda ge?chadet. Er er. Tcksidemann war allright. Russische Agenten und deutsche -,'.-r wie Liebknecht taten es." !'".d die Prophezeiung, die General Hoffmann in feinern Inter, ) llu:'prc:ch! Der nächste Krieg", sagte er. wird zwischen den Alliier. - : dm Bolschcwiki stattfinden. Sie baben mehr Bo!schcwik!.?lsienien leibhaftig, vor die ' deutsche Welt hingestellt werden als in der Vcw fung eincö Mannes wie Adolf Hoff, mann, an die Spitze des preußischen Kultusniinistcriums. Alsbald kam auch die Meldung, daß die Kirchen sämtliche von ihnen benutzten, im Eigentum, des Staates befindlichen Gcbäudo V farrläi'cr, Kirchen binnen einer kurzen Frist zu räu n:en hatten- Der Religlonsunter. richt wurde für fakulkativ erklärt. alle religiösen Akte in den Schulen verboten, die geistliche Schulaiifficht aufgehoben, und .eine Kommission niedergesetzt, welche die Trennung von Kirche und Staat in die Wege zu leiten hatte. Die noch schärfere Tonart, die in Sachsen anö Ruder gekommen war. ging noch radikaler vor. Hier wurde mit einem Feder strich, die Enticrnung des Religion'. unternchts aus famtliche Schulen auf 1. April dekretiert. Nach Süd- dcutschland, wo die So,'ialoemokra tie ja etwas weniger heißblütig ist, als in Preußen, gelangten nur wc niche Ausstrahlungen des dorti gen Vorgehens. Sie beschränkten sich im wesentlichen auf die Aufhebung der geistlichen Schulaussicht dort, wo dieselbe noch bestand, nänilich in Württembera und Bauern. Aber dip ganze große Frage der Trenirnng vonKirche rnd Staat trat sofort r.j!cn in er in öen Aoroeraruno ocr Wahlbcwegung und beschäftigt die Gemüter sehr intcnilv. Tie Wochen, die seit der Jtevo. lution vergangen find, haben ja mit einer für die Sozialdemokratie selbst am meisten schädlichen Deutlichkeit gezeigt, wie sehr ihr der Mangel an staatömänni scher Fähigkeit und an positivem, aufbauenden, politi schen Können anhaftet. Was sie in dem großen kirchenpolitischcn Pro blcm sich geleistet hat.' das war doch schon mehr als nur Mangel an Fähigkeit, zu regieren. Das war ein kapitaler Bock. Tie klügeren irndi nicht nur ganz oberflächlichen, von! der thcoretiichcn Phrcuc beherrsch ien Köpfe sahen freilich rasch, web chcr Schaden damit für die Partei angerichtet worden war. Dem Ge nossen Hänifch, der neben Hossmann den Kultus in Preußen regiert, fiel diese recht unangenehme Aufgabe zu. Eine einschränkende und be ihigende Erkläning nach der an dern mußte erlanm werden. Amt liche Erlasse wurden rektifiziert. In ö:uddcut!chland erklärte man, daß man nichts mit dem Vorgehen der preußischen Genossen zu tun haben wolle. Die sozialdemokratischen Wahlaufrufe drückten sich in der vorsichtigsten Weise um die heikle, heiße Frage herum- Man gab sich die größte Mühe, den Verdacht der .irchm und Ncligionsfemdichait-zu vermeiden und fich so harmlos wie möglich zu geben. Es hat wenig ge. holfcn. Nächst dem täglichen An fchauungsunterricht,- den das Bild der fozialdcmokratischen , Herrschaft m Bcrim dem UZolk erteme. hat keine Frage mehr gegen die Partei gearbeitet als das. was sie in wei nigcn Wochen in der kirchlichen Frage verübt hat. und noch mehr, was man . von ihr auf -diesem, Ge biete , befürchtete. Es löste die stärkste Gegenwirkung in breiten Schichten des Volkes aus. In Preußen marschierte die katholische Kirche in Gestalt ibrer Bischöfe auf und erhob ihre mächtige Stimme. Einen besseren Agitationsst'osf konnte ja auch fein bestar Freund dem Zentrum nicht verschaffen. Aber auch die evangelische Kirche machte mobil. Ucbcrall in der Wahlagita tion hat die Trcnnun.gsfrage im Vordergrund gestanden, und bald zeigte sich, daß das von der Sozial emokratie so lang und so heiß ge forderte Frauenstiminrecht grade um ihrer kirchcnpolitischen Haltung willen sich für sie als ein sehr zwei schneidizes Schwert erwies. Denn die Frauen bis weit in die soziali frischen 5krcise hinein find Gegner eines Vorgehens, das gewalttätig gegen di Kirchen gerichtet ist. Ein Referendum, das heute über die Entfernung des Rcligionsunter. ivi sicich. England und Amerika, als Sie ahnen. Wenn die Alliierten r'..z,n. wird der Bolschewismus die Kultur der Welt tjernichtn?, und V.l.n Na'sen werden obenauf sein." Worte, die den unverkcnnbaren ;.uuiijj im Verhalten der Alliierten gegen Deutschland, daö einzige :if gegen die ihnen drohende Gefahr, erklären! ücutschs Aevolutiott und die Trennung vsn Ulrche und Staat 'e 2 Attixt J.itung" der f.x t). ,r.Tr:.rtr nactzwi ': aus der Feder eine? i 5orrcsponoemm: :x f ct. :rrcrte Erscheinung n Ji:vcl.::ion war das .'t.-uckTn ecr großen iO rci'.'.n Fragen. Z!cchdem die Sozialdemokratie, in Berlin sich in den Besitz ,der Macht geseht harte, wurde ihre Absicht pro klamiert. die Verwirklichung ihrer alten 'rogrammforderung: Tren nung von Kirche und Staat durch zu führen. Schärfer konnte diese Aö jicht und ihr Ernst nicht, scjusogen richtes auö der Schule veranstaltet würde, ergäbe eine erdrückende Mehrheit dagegen. Es kann keinem Zweifel unterliegen: das deutsche Volk in seiner großen Mehrheit will heute nichts von einem Vorstoß ae gen die Kirchen wissen, in dem es zugleich eben doch auch e'nen solche gegen die Religio sieht. Eine Trennung, von Kirche und Staat, wenn sie kommt, kann in Teutsch land nur in wohlwollendem und Pfleglichem Sinn erfolgen. Im übrigen will die prinzipielle Forderung der Sozialde!nokrc.tic. wenn auch der Moment daftir mit größter Ungeschicklichkeit gewählt worden iit, immerhin doch auch aus den Velhältuisscn keraliS verstanden wie sie in Deutschland, fveziell in PrenßeiC bisher bestanden haben. -Sie crkllirt fich jedoch vor ollem und zunächst aus der ungeheuren Macht der kaiholischen Kirche und aus stdcm Brstrrben. hier mit der Tren nunz vom Staat eine Befreiung der i'ter s- erreichen 'zu können. Man hvist. mit der Trciüiung einen e?'.t!änd"i,dcn Swß gegen diese Aacht zu kiihr'm: eine Hoffnung, deren Nei'lisienlna aber noch keine? trcgö gesichert , auch wenn ie Trennung vollzogen würde. Die ka tholisch? Kirche, hat Mittel ud Wege gcimg, fich auch daraus einzu richten und den Stoß zu parieren. In Wirklichkeit ist die Verbindung mit dem Staat bor allem in Prcu ßen eine viel stärkere für die evan gclische Kirche.. Deren Abhängigkeit vom Staat war vermöge des lau dcsherrlichcn Kirchöiregimeuts, der Unterstellung ihrer leitenden Kir chcnbehörden unter daS staatliche KultuSulinisterium.- vermöge des staatlichen Charakters ihrer Konsi. storien. der Ernennung zahlloser Geistlichen durch den Lldel mittels des von ihm ausgeübten Patronats eine : ungleich größere als bei der katholischen Kirche, ' deren 'Stellung als große unabhängige Macht im taat eine diel freiere auch uiite den alten Vcrliältnissen bishc war. .m unterschied zu ihr er schien die evangelische Kirche vor allem in Norddeutschland infolge ihrer staatlichen Abbänakakcit als einer der größten Träger des Herr schcnden, Snstcms, der herrschenden Gesellschaftsklasse. In welchc'.n Maße diese Abhängigkeit bcslai!d"und ei cn gerade bei den Massen die 5!irche schwer schädigenden Eiudnick ausüben mußte, zeigte, um, mir ein Beispiel zu nennen, in der Zeit,' als eine soziale Bewegung unter den evangelischen Geistlichen anhob, die vekanm Aeiißcnmg Kaiser Wil Helms des Zweiten: Soziale Pa stören find Unsinn." Sie hat genügt, um oie?e eiocgung alLbalo zu bre cn. .azn lommt mn auch eine Folge der staatlichen Bevormun dung die Rückständigkeit der Ver fassung der evangelischen Kirche, lind zivar allenthalben auf deistfcheni Boden. S:e iit zwar längst die nino dale, aber seit fünfzig Jahre steht ihre Entwicklung völlig still und hat jede Weiterbildung im Sinne einer größeren Volkstümlichkeit und Heranziehung der breiten Schichten zur Teilnahme an ihrer Leitung un tcrlassen. ' Sie ist bis auf den. heuti gcn Tag mehr oder weniger eine Pfarrcrökirche geblieben. Aber auch der G?ist der Unfreiheit und des dogmatischen Zwanges, der mit wc nigcn Ausnahmen die evangelischen Landeslirchcn, und vor allem wieder ihre größte, die preußische, be herrschte, bat schwer geschadet. Preußen ist es in den Jahren vor dem Krieg vorbehalten gcivcsen, cm Irrlehrcngesctz für seine evangelische Kirche zu schaffen, nd lebhaft ist ja noch der Kchcrprozcß in Ermner, ung, der gegen den Kölner frei' sinnigen Pfarrer Jatho geführt wor. den ist und mit seiner Absetzung ge, endet bat. Zwang. Gewalt, Macht Politik war eben leider nur zu sehr auf weiten Gemctcn der cvangeli schen Kirche Deutschlands das Kenn zeichen der Zeit, wobei freilich eine schwere -Unterlanungssunde zu La sten des liberalen Bürgertums fällt. Wie auf politischem Gebiet, so hat auf kirchlichem feine Gleichgiltig. keit den Mächten der Reaktion das Feld übcrlassen. Diese Verhältnisse rufen noch einer Reform. Und auch ohne daß die Trennung voin Staat vollzogen wird, wird wenigstens für die evan gelische Kirckze ein großer Einschnitt in das bisherige Verhältnis dazu schon von selbst nötigen, Hand anzu postbericht iiber öie Ermordung Lisners Fortsctzuna von Seite 1.) Fahnen sind auf den Halbmast ge. hißt. Die Zeitungsredaktionen, so wie auch das Südcutsch? Korrespon dcnzbureau find von den rcvolutio nären Soldaten besetzt. Der Gene ralstrcik ist proklamiert. . fest, daß ec gestern vormittag im Begriffe gewesen sei, im Auftrage seiner Fraktion den Abscheu mich der Politischen Gegner gegenüber der n Eisncr verübten Tat. wie auch das tiefe Mitempfinden mit deii Angcho rigen zum Ausdruck zu bringen, als der Anschlag aus Aucr seine Absich: verhindert. Ueber das Befinden Ancrs erfährt der Berichterstatter der Frankfurter Zeitung" aus zn dcrlässian' Quelle, daß die Amte ai m i t l ii t t- u slsl) ( iiljr ourtie mcuiauo , oic den Verwundeten am Leben zu er, ctxauc. halten hoffen. Roßhauptcr ist wie 2ünchcn. 21. Feb. Ueber der in Freibeit. doch soll er völlig Lunchen wuroe oer eiagcrunzu. zusammenaebrocken fein. stand verhängt. Von abends i Uhr In der vergangenen Nacht hat an dursen sich leine Per,oncn mehr Kultusminister Hoffmann eine Sit auf der Straße aufhalten. Heute znng anberaumt. Tie nächste Politi, abend findet ein Ministcrrat statt, sche Zukunft deS Landes und das m dem über die Neubildung des Ml Schicksal des Parlamentes liegen m?rer,ums eschlug gefaßt wcroen noch im Dunkeln soll. Die drei sozialistischen Partei Drei Tage werden die Zeitungen ein. cinschlleßiich ö,c roinmuill,usel,e nicht erscheinen, auch nicht die fozi- uns sie Arbeiter., (ernten, uns aloemokratischc Münchener Post". Bauernräte. haben fich zu einem ?lk Im Betriebe der Münchener Post" tionöausschuß vereinigt. Der K im werden die Flugblätter der Revo, stet für militärische Angelegenbeiten. lution hergestellt. Der Hinweis auf Roßhaupter befindet fich in Schutz. haft. y I .der Pionier 5iascrne. München, 20. Feb. Zu dem ge strigen Putschversuch meldet die Bäy. erische Staatszeitung noch: Da die hiesige Garnison m Erfahrung, ge bracht hatte, daß in der Pionicrka. ferne fich unlautere Elemente befan den, und daß von ihnen auch der gestrige Putschocrsuch unternommen war,an dem sich unter Führung des Feldwebels Kraus auch, Pioniere bc tciligtcn, wurde - heute nachmittag von Kaicrnenratsnutglicdcrn aller .ruppeutcile verlangt, daß Kraus entfernt wurde. Als dann die Ka scnicnratsmitgliedcr sich in die Ka crne begeben wollten, wurde auf sie geichoncn. Die Mitglieder verftän die Presse der für olles verantwort, lichen Mehrheit kommt in den. vcr schicdcncn Flugblättern wiederholt zum Ausdruck und bildet ein Haupt thcma der Reden, die in Bersamm. lungen und auf den Straszcn,ac. halten werden.. Maucranschläge, die von Eisncrs Sekretär unterzeichnet sind,, verkünden, daß aus dem Nach laß Eisners die Tatsache der Verei. nigung des gesamten Proletariats zum geschlossenen Kampfe gegen die Reaktion hervorgehe. Eisnrrs Persilllichkeit. Kurt Eisner ist uns in Bern per sönlich näher getreten durch seine Teilnahme am Internationalen So Mlistenkongreß zu 'Anfang dieses Monats. Unter den ungewöhnlich zahlreich anwesenden fremden Jour digtcn sofort die Polizei, öie L00 nalistcn erregte sein Erscheinen auf Mann der republikanischen Schutz, der Rednertribüne icweilcn die groß. garoe nach der, Kaserne schickte, Die te Aufmerksamkeit. Tie"Enaländlr Sicherheitsmachen umstellten das Ge- nannten ihn the most picturcsaue auoe. i-'iuaz ivuroe eine Batterie legen und einen neuen Zustand zu schaffen. Tie Revolution ht mit der Entfernung der Monarchie in Deutschland auch allenthalben das landesherrliche Kirchcnregiment, das seit der Reformation ein wesentliches Kennzeichen des deutschen Protcstan. liömus gewesen ist. vewmgr. 'xa- mit ist der wichtigste Verband der Verbindung mit dentz Staat gelost. und die Kirchen find infolgedessen schon genötigt, sich firo zu gestalten und ihre Veriassnnq auf die ganz aogcanoertcn Verhältnisse anzurich ten. Sie werden sich auf ein weit, gehendes Stimmre'cht der Gemein, den für ihre kirchlichen Parlamente, nicht zuletzt auch auf das Frauen, stimmrecht, einzurichten haben. Sie werden überhaupt bei den ja nicht ausbleibenden Auseinandersetzungen mit dem Staat sich nur' behaupten können, wenn sie auch ihrerseits sich demokratisch einrichten. Sie wer den sich auch damit abfinden müs sen, daß von einer Herrschast der Kirche in der Schule keine Rede mehr sein kann und daß die gcist liche Schulaufsicht, die in, . einem großen Teil Teutschlands noch bc stehst, ciniiirallemal der Vergangen heit angehören muß. I? entschlösse ner und iveitberziger die 5tirchen sich auf diese Noiwcndigkeiten einer neuen Zeit einstellen und je bäldcr sie die Hand anlegen, sie zu ver wirklichen,, desto weniger braiichen sie Befürchtungen für ihre Zukunft zu haben. Denn das ist eine Ersah, rung. die die Wochcn ftit der Revo lution genügend erwiesen haben das deutsche Volk in keiner großen Mehrheit ist nicht kirchenseindlich und, noch weniger religionsfeindlich. Es find im Gegenteil die Kräfte und die Vorauisetzungen in ilnn vorhanden, um' bei einer weiisichü gen Haltung der Kirchen und einem unbefangenen Cingchen auf die neue Zeit Urnen einen starken Boden für ihre Arbeit zu schassen u- ihnen eine brer- Bcocutmig m Volksleben wär. Artillerie alamiert, die mehrere Kar tätschcnfchüsse auf die Kaserne abgab. Eine Erklärung der NcichSregleruag. Weimar, 2l. Feb. Präsident rv..r. r.-j. ... -i. . , , tjujicnuiiuj iTUiineie cie iming UNI 2 Uhr. 20. Vor Eintritt in die Ta, gesordnung erklärte Ministcrpräsi. ocnt Schcidcmann u. a.:' Mit tief. tcm schmerze, aber auch mit aröß, tcr Empörung teile ich Ihnen mit, daß der bayerische Ministerpräsident Eiöner, der- Vorkämpfer der Revolu tion, von einem Fanatiker crschos, sen wurde. München befindet sich in blutigem Bürgerkrieg. Meine Freunde Aucr und Roßhauptcr fol ien tot sein. T,e Regierung spricht ourch mich ihren ticsiten Schmerz uns ihre Verurteilung dieser schänd lichen Mordtat aus. Nichts bezcich lict öen Niedergang einer Zeit mehr, als wenn das Attentat das Mittel des polüiichcn Kampfes sein wird Wenn der Opfertod Eisncrs eine gute ,olge hat, fo wird es die kein. uns alle zufammenzufchweißcn, um solche Zustände, zu beenden. Es wa re der Untergang des deutschen Vol kes, wenn auch nur ein Teil von ihm sich dem nicht anschließen wollte. U Haus horte diese Erklärung ucyeng an.) , Die Lage noch verworren. München, 21. Feb. Die Holi td)e Lage in Bauern aebt infulae öcr gestrigen blutigen Ereignisse ganz ungeklärten Verhältnissen ent gegen. Auf gemeinsamen Beschluß der Vorstände der beiden fozialdemo kratischcn Parteien, der Kommnni sten und des Geiverkschastsratcs, werden Vorbereitungen zur Velvaff nung -der organisierten Arbeiterschast getroffen. Von dbr bisberigen Re giorung sind nur noch Verkehrsmi nistcr Frauendorfcr und die beiden unabhängigen Minister Jaffe und Unterlcitner anwesend. Ueber den Aufenthalt der mchrheilssozialisti schen Minister Hoffmann und Roß Häupter ist seit gestern abend nicht) mehr zu erfahre. Aucr soll in der vergangenen Nacht seinen Wunden erlegen fein. Tech wird diese SZach. richt nicht bestätigt. Unter dem Ein fluß des aus Nußland stammenden Bolfchcwisten Tr. Lewin gerät der gestern konstituierte, aus elf Mitglic dern bestchcnde Aktionsausschuß in immer radikaleres Fahrwasser. Heu te nachmittag fand eine Sitzung des Aktionsausschusses mit den noch an. wcscnden Ministern statt, um über die Neubildung der Negierung zu beraten. Dr. Lewin und fBine An hänger dringen darauf, daß diese Regierung nach bolschewistischem Muster gebildet werde und der Ak. tionSanöschuß die oberste Gewalt i übernehmen habe. Die Spartoker haben sich in den 91oitfc njchrrrr fl?nriifinti-iiMirtÄ it'itvin tuHuiy(wi-i.'i7 H setzt. Der Generalstreik fand bisher keinen durchschlagenden Erfolg. Nur die Fabrikbetriehe sind geschlossen. Drei Taste schiene keine Zri - tiliiqcu. München, 22. Fcb. Der dem Zentrum angehörende Fübrer der bayerischen Protestanten stellte in ei figure", die dekorativste Erscheinung öes Kongrcszes. Und m der Tat. er verstand es, mit Würde und Ge. wicht aufzutreten. Und so sprach er auch ctivas salbungsvoll, mehr wie ein deutscher Professor, denn wie ein Äoiksreoner. Aber doch stets ein dringlich und mit einem lebhaften Schwung der Gedanken. In dem großen Kampfe zwischen Anhängern und Gegnern des Bolschewismus stand er ungefähr in der Mitte zwi schen den Streitenden. Seine Stel lung war da vielen nicht klar, nicht entschieden genug. Auf der einen Seite bezeichnete er den Bolschewls. nms als die .größte geistige Vcr. irrung unserer Tage," auf dey, an. deren Seite ruderte er als Gegner der deutschen Hchrheitssozialisten Wieder stark im ertremen Fahttvas. ser. Auf der Berncr Konferenz wur de er jcwcilen besonders lebhaft, wenn die Rede auf die Erfolge der deutschen Revolution und auf die, Fehler des alten Regimes kam. Da erklärte er einmal mit grpßem Pa thos: Jetzt sind wir frei, dürfen wir die Freiheit sagen." Undmiti femcm grauen struppigen Bart stand er da wie ein Prophet. Wo find die große Führer? Frankfurt, 21. Feb, Die Frkf, Ztg' schreibt zur Ermordung Kurt Eisners: Wieder stehen wir dor der entsetzlichen Tragik der deutschen Re Holution. Wo sind die neuen aro ßen Führer, die sie an die Spitze gebracht hatte? Vergeblich warten wir auf sie und sehen statt dessen. daß nur neue Stagnationen und chwierigkeite entstehen, weil sie rmsblcibenKurt Eisncr hätte ein sol chcr Fuhrer werden können. Aber auch sein Weg irrte ab und wurde nun jäh abgebrochen. Wir hatten ihn in vielem zu bekämpfen. Aber das hat uns nicht abgehalten und wu es heute, wo er einem Verbre. chcn zum Opfer gefallen ist,,erft recht nicht tun, anzuerkennen, was er war: ein Mensch mit seinen Wider spruchen, cm Mensch mit feinen Irr. tümcrn, mit seinen Schwächen' und feinen Fehlern, aber, nehmen wir alles in allem, ein ganzer Mensch, ein Mensch mit glühender Liebe zur Partei" die er zum Sieze verhelfen wollte. artigen Jahrcpcsion oukgcschlas sen sind. Auch Personen, welche zehn Jahre im Staate wohnen und in die ser Zeit blind wurden, sollen A spruch auf diese Pension haben, und in St. Louiö soll der Mayor gchal tcn sein, eine Untersuchung in die Wege zu leiten und die Namen un terstütziingsberechtigter Personen zn unterbreiten. Blinde Personen, wel che an den Straßen betteln, sollen von dem Pensionsrccht ausgeschlossen sein- Tie föt 15 Jahren in jeder Le gislatiirsitznng eingereichte und je deSmal verworfene Vorlage, die eine Steuer von- $1 auf männliche und $2 auf weibliche Hunde im ganzcn Staate, mit Ausnahme von -Ct. LouiZ und ' Kansas Eity vorsieht. hat jetzt zum ersten Male Aussichten auf Annahme. Sie ist im Hmise ,i- WciiiMifift hnnnicf trini-hcn vj.lb th-.l l l v l ( fckllvlv. Die Vorlage bezweckt Aeschiitzer der chaszuchter, denen mhrlich viele 1 Schafe von Hunden zerrissen wer den. Auö den Steuern sollen ihnen die Verluste ersetzt werden. Im Unterhaus erklärte man sich gegen eine Ueberwcisnng einer Vor läge, welche Mädchen unter 15 Iah rcn das Heiraten gestatten will, zur Reinschrift und omeudierte sie dahin. daß auch noch Mädchen im Akter von 15 bis 21 Jährn für eine Per. heiratung der Genehmigung der (51 lern der des Vormundes bedürfen. Eine Amendierung, welche es Mao ehe irgciid eines Alters gestatten wollte, sich mit Genehmigung der Eltern ,311 verheiraten, wurde Der-' werfen. . Eine jich aus die Unteednckuug der Unnioralität beziehende Borlöge, welche auf .Veranlassung verschiede ncr Organisationen in Kansas City und St. Louis eingereicht wurde, ist im Senat nach einer längeren Debatte abgewiesen worden. In der Vorlage wurde die Schließung un moralischer Häuser und Vergnii glingslokale gefordert. . Die Staats-Prohibitions-Vorlagc wurde ka Hause mit 05 gegen 2s Stimmen angenommn, weihend 1!) Repräsentanten abwesend - nvrcii. Die Vertreter von St. LouiZ und Kansas Csty stimmten mit AuSnah me von Ncpr. Wilkinson sämtlich ge. gen die Vorlage. Repräsentant Edwards von Tunk linCounty unterbreitete eine Vor. läge, in welcher cr die Krcierung ei ner Staatspolizei fordert. Ter Gou vcrncnr ou sur oietetve emcn Perintendenten mit einem Jahrcsgc. halt von $3000 crnenneik und es sollen drei Truppenabtciwngcn von nicht weniger wie 45 und nicht mehr wie G5 Mann gebildet werden. Vrookficld, Mo. Die hiesige Ta geszcitung .Daily Argus", deren Anlagen ain S. Februar vorn Feuer zerstört worden waren, konnte am Toncrstag wieder ihr Erschcincit machen. . Jndcpendcnce, Mo. Bei den re publikanischen Primärwahlen - am Donnerstag , wurden die folgenden Nachrichten aus dem Staate Missouri o V tigeÄeÜung inTeutschiid zu gcb:u, nu cncrilichcn Bckannlnmchuna Lkglslatur do Missouri. csferson Eiw. Mo.. 10. März. Tie von der Staat? Fcderation of Labor unterbreitete Haftpflicht Vor loge wird heute, Mittwoch morgen, im Unterhause zur dritten Lesung unterbreitet, und man erwartet, daß !e angenommen wird. Andere Vor. lagen wurden zurückgestellt, und die Untcrbrcitung der Haftpilicht-Ver läge vor allen anderen erfolgte aus speziellen Antrag von Repräsentant Hngh Wagner, den Vertreter der selben. Das UnterhmiZ nahm cinstmmikg eine Vorlage an, nach welcher blin dcn Personen eine Jahrckpcnsion von $180 gezahlt werden soll, wäh rcnd zene. welche uber ?0!Z ?lay rceinnalmien baben, fcon einer der itooiraisianoioaten nomimerl: Vsn- se Flowers, erste Ward: F. H. Zreeling, zweite Ward: Thomas E. Eole. dritte Ward und A. E. Elliott,' vierte tiati- ' Springfield, Mo. Tcr Iah,,, arzt Tr. I. E. Trimble wurde am Samstag verurteilt, dem Tapezieret Fred Stevens is! 2,000 Schadenersatz zu zahlen, weil er dem Letzteren seine Frau abspenstig gemacht haben ' soll. Mariwille, Mo. -r- Der furchtbae Sturm hier am Samötag abend feg te einen Teil des Daches .deö Haupt gebäudes der staatlichen Nornntlschu. le hinweg, desgleichen die Kuppel. Ändere Gebäude der Anstalt wurden ebenfalls teilweise demoliert. Der -Gesamtschaden belauft sich 'auf na. hczn $10,000. Wer fich kosteiifrci Almncn oder Schattenbäumc oder Erdbeerpflanzen verschaffen will, sende seinen Abo,,, yementsbetrag im voraus ein. Wir verweisen auf unsere Vramienaiizei. ge. ' Sedalia, Mo. Zu Ehren von Vater S. I. Neiberg, welcher dreißig Jalire 'Seelsorger der Sacred SScart llirche ist, fand Sonntag abend in der Aula der Schule eine Feier statt. Es war eigentlich eine Doppelseier, S.t Af.nrtii.S.t Xnl&tTTa yi ftof. vu uit wiuiiiiiuc yii.iujuu VK .iu tragung aller Schulden öuf ihr Kir. llzencigentckn, dessen Wert auf über $100,000 geschützt wird, festlich bc ging. Vater Neiberg wurde eine hübsche Geldsumme als Anerkennung seiner unermüdlichen Dienste im In tcresse der Gemeinde überreicht. SöSlIV kOkZPO &MrAJMY ffWourmv . p: 5 BUTTER -tir EGOS lll6-IIIÖ"DOu5as,S ,Töl-DouÖlasl52l