Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 24, 1919, Image 1
Off PTJELI3HED AND DISTMBUTED tTNDZJ FEH MIT (No. 564), AÜTHORIZED BT TZZ ACT OP OCTOBEK , 1917, ON FILE AX THE POST OFFICE OF OMAHA, ' BT ORDER OF THE RESIDENT A. S. BUELESOK, POSTMASTER-GENEEA5 An Amerfcan Newapap whlch Stands for Amert can Idcala and prtndplei ptkluhed in th Ger man langnage for Ameri k k&r m tan dtizena who iead W-v .Germaa 3 . Omaha, Neb., Montag, den 24. März 1919. '4 Seiten-Nr. 9. 35. Jahrgang. Ct sso If fl' IV : ff f iWiTHva y?f w I 1 y ":'V. nv tÄ t in n ii iiii ii ii ii ii u ii V ärü UJw1 wyv y W' t tt iv i J? V -H ! ' ; , ZJ 1 : - ... i " I f I M " ' ölen sollen in Danzig nicht landen Sin in diesem Sinne gehaltener Protest wird Ge- neral Nndant nilterbreitet; deutsche Zeitungen gegen die Eröffnung eines Uorridors" . Viele deutsche liandelsschiffe stechen in See , Wullen Tanzig nicht hergeben. ' Kopenhagen, 24. März. Gele, gentlich der a,n letzten Donnerstag abgehaltenen Konferenz der Waffen, stillstandökommission unterbreitete ei. uer Berliner Depesche zufolge Gene ral v. Hammerstein dem Vertreter des Marschalls Foch. General Nu dant eine Note, in welcher es heißt, daß die deutsche Negierung auf sei nen Fall das Landen polnischer Truppen in Danzig und deren Durchzug durchs Land nach Polen gestalten werde, da die, Möglichkeit vorhanden sei, daß die große Majo rität der deutschen Bevölkerung der Provinz Westpreußen dieses blutig zu verhindern trachten werde. In der Note heißt es ferner, aß die deutfche Regierung polnischen , und vlliierten Offizieren nicht gestatten werde, sich ohne Aussicht und unbe. hindert in dein östlich der Weichsel gelegenen Gebiete zu bewegen. Ge neral Nudant bemerkte, daß die No. ü alle Vorschläge und Forderungen der Alliierten zurückweise; er werde indessen dieselbe dein Marschall Foch überreichen. . Berliner Zeitungen erheben gegen die Absicht des Obersten Kriegsrats. Polen einen weiteren Korridor durch deutsches Gebiet bis zum Gestade der Ostsee zu geben, energischen Protest. Die Zeitung Am Mittag" sagt. es sei sicher,' daß dem Versuch, pol nische Truppen in Danzig zu lan den bewaffneter Widerstand entge. engesetzt werden würde. , Dentschlands' Vorschlag abgewiesen. London, 21. März. General Nudant, welcher Marschall Foch in der Waffenstillstandskouferenz ver tritt, macht bekannt, daß die Enten le den deutschen Vorschlag, polnische Truppen in Königsberg, Memel oder Libau anstatt in Danzig landen zu lassen, abgewiesen habe. Der Ge neral sagte, die internationale Kom Mission in Warschau sei instruiert worden, alle Vorbereitungen zit et. ner Landung der Tmppen in Dan zig zu treffen und die deutsche Re aierung sei zu diesem Zweck aufge fordert worden, der Kommission völ lige Bewegungsfreiheit zu gestatten. .18 Dampfer stechen in See. Berlin, 24. März. Bis jefct sind 13 Tanlpfer, einschließlich Pa tricia, Santa Cruz, Cordiva, Eleve 'land und Cap Finisterre von Ham lmrg abgefahren. Eine Anzahl an öerer Dampfer haben Kohlen an . Bord genommen und sind fertig, in See zu stechen. Man glaubt, daß n- v i dies eine gute Wirkung auf t&J&Jt L' Seeleute anderer üben wird. Hansastädte aus (streif droht im Okkupationsgebiet. Koblenz, 21. März. Die arne rikanische militärische Geheimpolizei - hat in Erfahrung gebracht, daß es ernt 26. März in dem von den Ame rikancrn besetzten Gebiet seitens der Arbeite'? in verschiedenen Industrien zum Streik kommen wird. Unter den Arbeitern herrscht große Unrast, luelche durch die Agitation der Spar taker hervorgerufen wurde. Neun Agitatoren sind von den amerikani schen Behörden verhaftet - worden; mphrvrp ftprfrlsini finsipir jitrtrstrfwn. daß sie den Spartakcrn angehören. Einer dieser Leute sagte, daß tt bU rett von Berlin nach dein Okkupati onsgcbiet gclvnnncn sei, um für das Zustandekoninien des Streiks tätig zu sein und die Arbeiter gegen die Ebcrt Regierung aufzuhetzen. Die amerikanische Verwaltung hat die . Erklärung erlassen, daß alle diefeni gen, die versuchen, Arbeiter von ih rcr Beschäftigung abzuhalten, schwer bestraft werden wurden. Sechzehn Metollarbeiter, welche am Samötag eine Versammlung ab hielten, ohne vorher Erlaubnis bei den amerikanischen Behörden einge, holt zu haben, wurden je um 200 Mark bestrast. Tnitschland ohn, liliturische Hoff, nung. London. 2t. März Ein foe l'cn ans Tcutschlmid zurückgekrhrter Körrespoudent, der sich sccht Lochen lang dortselbst aufgehalten hat, sagt: Deutschland hat sich mit kr Tatsa che vertraut gemacht, daß es hoff nungslos besiegt worden ist,' um sich selbst wieder aufzubauen. Plant es eine große Offensive auf dem Ge biet des Handels in der ganzm Welt und richtet vor allem sein Au genmerk auf die Ver. Staaten. Tautschland ist in kommerzieller Hin ficht nicht besiegt. Die einzige Sa che, welche es für eine gewisse Zeit hindern wird, sich kommerziell zu entfalten, ist der Bolschewismus in seinen eigenen Grenzen. Es braucht mehr Rohmaterial und Nahrungs Mittel: diese werden den VolschewU mus lahm legen, und Deutschland wird sich, wenn auch langsam wie der erholen. Man gebe: der neuen Regierung Zeit, und sie wird bald eine Organisation herstellen, die rich tig arbeiten wird. Die neue Regie rung weis;, dah sie in militärischer Hinsicht ohnmächtig ist, und sie weiß. daß man alle Hoffnung auf den Handel nnt dem ' Auslande setzen müsse, und in dieser Hinsicht macht sie große Anstrengungen. lzabsburger des Landes verwiesen Basel. 24. März. Hier einge troffene Nachrichten besagen, daß der Mlnlsterrat beschlossen hat, den ehe maligen Kaiser Karl von Oesterreich Ungarn des Landes zu verweisen und alles Eigentum der Habsburger m Oestcrreich.Ungarn einzuziehen: daS erzielte Einkommen aber ist den früheren Eigentümern zuzustellen. Der Schweizer Bundesrat hat das Gesuch des ehemaligen Kaisers Karl. m der Schweiz 'semcn Wohnsitz auf schlagen zu dürfen, günstig bcschio den. Das Gesuch wird nunmehr vom Departement für politische. auswärtige Beziehungen beraten. Die Alliierten find kürzlich durch den britischen Minister des Ausmär. tigm Balfonr bezüglich des Wun schcs des ehemaligen Kaisers Karl ausgeforscht worden mit dem Ergeb, nis, daß sie keinen , Einwand gegen Gewährung des Ersuchens erhoben. Berichte aus Ncuchatel besagen, daß Exkaiserin Zita dort inkognito ein getroffen sei und in einem Privat, hause wohne. . vreckdorff-Nantzau sucht Information sche Minister des Auswärtigen. Graf Brockdorff Nanhau, hat heu. te den Staatssekretär Kautsky nach Ungarn gesandt, um offiziell Bericht über die dortige Laage zu erstat ten; Britische Streikfrage noch ungelöst London, 24. März.' Die Fra, ge des Streiks der Mincnarbeiter, der Eiscnbahnleute und der Trans, portarbciter ist noch immer in der Schwebe. Während die Ausfichten auf eine gütliche Beilegung dktsel. ben seitens der Minenarbeitcr und der Transportarbeiter eine sehr günstige ist, kann dies nicht von den Eiscnbahnleuten gesagt werden. Der Sekretär der National Union versichert jedoch, daß nichts unver. sucht gelassen werden würde, um eine frü'dliche Beilegung des Streiks her. beizuführcn. ' Braun plötzlich gestorben. Chicago. 24. März. Emil C. Braun, der im Jahre 1803 Teutsch, land als . offizieller Elektriker und Ingenieur ailf der Eolumbia-AuS. stclluna vertrat nud sväter Oberen- ''genieur cm der St. Louis Enaßon- bahn war und dem wichtigen Anne lange Jahre vorgestanden hatte, stürhte gestern tot nieder. Seine Witwe ist die Tochter Louis Willichs, des Gründers von ud," Abonniert auf diele Zeitung. Ungarn in 2levolte iiber pariser Grenz Entscheidung Kabinett resigniert; die Noten" im Cattkl? Anschluß an Nufzland und Mobilmachung. Budapest, 2-1. Marz. Das un garische Kabinett, Graf Karolyi an der Spitze, hat resigniert und die Regierung dcnr Proletariat" über. lassen, nachdem die neue Grcnzbe. stimniung für Rumänien und Un. garn durch eine von der Friedens konfcrenz eingelaufene Note bekannt geworden war. London. 24. März. Die Vuda pestcr Regierung soll einen Kriegs zustand als zwischen Ungarn und den Alliierten bestehend proklamiert ha bm. Wenigstens ist das der Inhalt einer Depesche an den Ezchange Te legraph von Wien. Die Depesche meldet weiter, daß die tschecho.slowa kische Regierung im Begriffe steht, eine Mobilmachung ihrer Truppen anzuordnen. Paris, 24. März. Eine Prokla mation der neuen ungarischen Regie, rung fordert die Arbeiter und 23m crn Böhmens, Rumäniens, Serbiens und Kroatiens auf, eine bewaffnete Allianz gegen die Aristokratie, die Landbesitzer und die Dynastien zu formieren. Durch die Proklamation werden ferner die Arbeiter Oester reichs und Deiltfchlands ersucht. Nn garns Beispiel zu folgen und alle Bcrbindung mrt der Friedmskonfe renz abzubrechen, sich mit der Mas sauer Regierung zu vereinigen und eine Sovietrepublik zu bilden, um mit bcwasfnetcr Hand den unpcrra listischen Eroberern" entgegen treten zu können. Kopenhagen, 24. März. Eine Depesche von Budapest, datiert Samstag, gibt den Wortlaut der Proklamation der neuen ungarischen Republik folgendermaßen: .Das Proletariat Ungarns hat heute die Regierung in seine Hände genommen. Durch die Entscheidung der Pariser KonferenzUngarn' zu okkupieren, wird die Verproviantre rung Ungarns absolut unmöglich Unter diesen Umständen ist eine Dik tatur des Proletariats die einzige Rettung der ungarischen Regierung." Gesetzgebende, ausführende und richterliche Gewalt wird m den Han den einer Diktatur von Arbeiter Bauern und Soldatenräten ruhen. Die revolutionäre Regierung wird sofort ihre Arbeit beginnen, einen kominunistischen Sozialisnms zu ve. ginnen." . Große Landbesitze, Bergwerke, große Fabrikanlagen, Banken und Transportationslinicn sind EigKn tum des Volkes, das sich hiermit so lidarisch mit der russischen Sodietre. gierung erklärt und sich erbietet, ci ncn bewaffneten Bund mit dem Pro letariat Rußlands einzugehen." Der Berliner Vertreter einer Vu dapester Zeiwng erfährt weiter, daß bereits drei Vertreter der Volsche wiki in Äldapcst find, daß eine ruf. fische Armee im Anmarsch auf Lem berg sich befindet und daß diese Ar. mee binnen 14 Tagen in Budapest erwartet wird. Das Berliner Tageblatt" ist et was skeptisch über diese Nachrichten und weist darauf hin, daß ähnliches schon öfter telegraphiert Morden fei. Wenigstens wurde am Freitag noch gemeldet, daß alles ruhig sei. , Des Berliner Lokalanzeigers" Budapests Korrespondent meldet, daß iin Geheimen eine Armee' von 70,00 Mann gebildet worden fei und daß die neue Regierung von den, Richtsozialisten und der Land, bevölkerung unterstützt werde. Amsterdam, 24.' März. Nach ci ner Depesche von Budapest ist für das ganze Land das Kriegsrecht" erklärt worden. Die Sozialisten und Kommunisten haben sich bereinigt Basel. 21. März. General Georgeys Arm von 70,K) Mann soll, nach einer Depeiche von Wien, den Fliiß Tniestec überschritten ka ben und in Galizien eingedrungeir sein. Seine Armee, meistens Un garn und Bulgaren, die rusfjscke Kriegsgefangene gewesen waren, soll die Leinberg Budapest Eisenbahn entlang marschieren. (Lemberg ist nur 60 Meilen von der russisch ungarischen Grenze entfernt. Die Polen eroberten vor kurzem die Stadt von den Ukrainern zurück.) Eine Teprscke von Budapest mel det. daß die Tschechen ihre Mobil machung gegen tlngarn begonnen haben. Die ungaiische Regierung erhielt eine Depesche von Lnünc, die feine Frei-de über Ungarns Barsteiien aus drückt und bittet, ihn aus dem lan denden zu erhalten. - postberichte iiber die Ermordung Cisners Interessante Darstellungen ans soe ben clngrtrossenen Schweizer Blat trrn. Die ungeheure Erregung in Bayern der das Eisncrsche nd andere Attentate. Preßstim nien.' Mörder erblich belastet. Ueber die vor etwa vier Wochen geschehene Ermordung des bayeri schen Ministerpräsidenten Kurt Eis ner liegen jetzt Postberichte vor. Wir bringen nun die interessantesten tellen daraus, natnrlich nur fol che, die gar nicht oder nur höchst mangelhaft gemeldet worden find. Die Ermordung Eisners. München, 22. Februar. Mini- sterpräfidcnt Eisner erhielt drei Schüsse, einen in den Sinterkopf, ei ncn. zweiten unterhalb , des rechten Ohres und einen dritten in den Schädel. Am Tatorte errichteten Angehörige der Ministcrial und Landtagswache eine Gewchrpyrami. de, geschmückt mit Blumen und Kränzen, und hielten dabei Wache. Der .Korver des Attentaters wies eine aanze Anzahl Schüsse auf. Ms der Täter getrosfen zu Boden sank. kniete ein Soldat auf den Schwer verletzten und feuerte auf ihn alle im Revolver steckende Patronen ab. Eisuers Mörder erblich belastet. Berlin, 22. Februar Laut Vos. fische Zeitung" soll der Mörder Eis ncrs, Leutnant Graf Areo Valley, für seine Handlungsweise kaum ver. antwortlich sein. Er war schwer erblich belastet. Sein Vater war no. ; torischer Säufer und litt an ,.di lirium trcmens". seine Mutter war eine schwere Hysierikerin. Die Blät. ter schildern den Grafen Arco als einen unscheinbaren Menschen, der wie ein sechzehnjähriger Junge aus. sah. . Wie das Attentat im Landtag ge , schah. München, 22. Febr. Im Land, tag wurde heute vormittag auf den Minister ',Auer ein Attentat verübt, als er eben in einer Erklärung sei nen Abscheu über die Ermordung Eisners kund gab. Es fielen plötz. lich Schüsse aus der Richtung einer durch einen schweren Plüsch.Vorhang verhängten Tür zum Sitzungssaal. Darauf stürmte ein Mann mit Mi litärmantel und Zivilhut in den Saal und feuerte mehrere Revolver, schlisse in der Richtung auf Aucr ab. Auch von den Tribünen fielen Schüsse. Der Abgeordneten bemäch tigte sich eine große Panik. Sie stürzten durch alle Ausgänge aus dem Saal. Auer sank, in der lin ken Brustscite getroffen, schwer ver letzt zusammen. Durch einen der Schüsse wurde auch der Abgeordnete Osel getötet und zwei Ministerialbe, anite schwer verletzt. Die Sitzung wurde sofort aufgehoben und das Landtagsgebäude durch Militär bc. setzt. Ministe Hofsmann und Frauen, dorser sowie inzwischen zurückgekehr te Abgeordnete , der sozialdeinokrati schen Fraktion leisteten den Verletze ten die erste Hilfe, Generalstreik in München. München. 21. Feb. ..(Franks. Ztg.") Die Kunde von den blutigen Ereignissen des Bormittags hat ganz München in eine fieberhafte Erre gung versetzt. Die Läden und Lo kale sind geschlossen. Der Straßen bahnverkehr liegt still. Automobile mit bewaffneten Soldaten durchrasen die Stadt. Ströme von Menschen begeben sich zur Thcrcsienwiese, wo. hin auch die Arbeiter, die in allen Betrieben feiern, in geschlossenen Zu. gen marschieren, um sich zu einer Kundgebung zu versammeln. Das Strabenbild gleicht demjenigen des ersten Revolutionstages, aber wäh rend durch den Taumel des 8. No. beinber der Riif nach Freiheit ertön te, lastet an diesem sonnigen Vor. frühlingstag über der Stadt ein Grauen über das was geschehen ist, und die duiiipse, ungewisse Angst vor deiil noch Kommenden, denn die Massen, die durch die unselige Po. litik des politischen Bniderkrieges zu wildesten Leidenschaften angestachelt sind, gährt und brodelt cs. Aus Gruppen fanatisierter Menschen hört man wilde Drohungen und Verwün. schlingen, die sich gegen ganze Klas sen der Bevölkening richten, die die. sen als Urbrbern der Ermordung Ei?ncrs gelten. Wer das Glocken gelaute veranlaßt hat, das um die Mittagl-stundc von den Kirchen er tönte, weiß niemand zu sagen, ober man weiß, daß es dem Gedenken Einers gewidmet war. Die roten (SoriscUna auf Seite 2.) wird das tzans Uaukus halten über die Schulvorlage? Lincoln. Neb., 24. März. Die Enttäuschung der Radikalen im Haus über die gerechte Stellungnahme des Senats gegenüber der Zkontrolloor. läge der Pfarrschulen hat sich noch nicht gelegt. Diese Radikalen haben Samstag gedroht, einen Kaukus sür Montag abend einzuberufen, um sich auf einen bestimmten Plan znr Be känipfung der amendiertcn Senats Vorlage zu einigen. Ob es dazu kommen wird, läßt sich um' diese Stunde noch nicht sagen. Die ge mäßigten Elemente raten von dem Kaukus ab und werden vielleicht durchdringen. Der Senat wird die Kontrollbill ohne Frage in den ersten Tagen dieser Woche in der Form annehmen, wie sie vom Senat als Komitee des Ganzen zur , Annahme empfohlen wurde. Da keine Aus ficht vorhanden ist, daß das Haus auf die Bill in dieser Form ein gehen wird, muß auch sie. wie die Sprachenbill,' einem Konferenzkomi tee überwiesen werden das dann je denfalls wieder eine neue Bill mis arbeiten wird. Auf alle Fälle sieht es heute für die Pfarrfchulcn besser aus als vor einigen Wochen. Auf welche Weise' die Sprachenfrage schließlich erledigt werden wird, das dürfte sich auch 'im Laufe der nach sten Tage zeigen, denn ein Bericht des Konferenzkomitecs , wird diese Woche erfolgen. Allerlei aus El'aß-cothringen Arbeitslosigkeit. Eisenbahnverkehr letzt besser. Verkehr zwischen El fasz.Lothringen und Teutschland Die Ttraszbnrger Universität. Mihlhausen, 1. Feb. Die Ar beitslosigkeit in den industriereichen Städten und Gegenden Elsaß.Lo thringens macht sich zurzeit sehr un angenehm bemerkbar. Rohmateria, lim treffen zwar sukzessive ein, er lauben aber noch nicht eine vollstän dige Betriebsaufnahme. Es fehlen auch in einzelnen Betrieben die un entbehrlichen' Bedarfsartikel; so z. B die Transmissionsriemen, die in der 5Zriegszeit von den deutschen Behör den beschlagnahmt waren, und auch vcile Maschinenteile aus Kupfer oder Messing müssen erst wieder ersetzt werden. Jnsolge dieser 51risen in der Industrie sind auch die faufniän Nischen Angestellten beschäftigungs. los und diese haben in einer Bot schast an den, Oberkommissär der! Republik Straßburg dem Verlangen ; nach Verdienst beredten Ausdruck ge geben. Fürs erste solleu nun zirka 500 Bureauanqestcllte aus Mühl! Hausen als Aufscher der 15,000 2Ir! bciter Anstellung finden, die mit den Aufräumungsarbciten im zerstörten Gebiet beschäftigt sind. Vor Zurcise! nach Elsaß.Lothringcn ist deshalb entschieden zu warnen. Der Eisen bahnverkehr läßt sich langsam wieder an; auf den Hauptlinien verkehren in jeder Richtung 5 bis 7 Züge. Selbst die Nebenbahnen, die in die Industrietäler . führen unb deren Schienenstrang die ehemalige Front durchbrach, sind wieder un Betrieb. Der Geschäftsverkebr zwischen El. saß.Lothringen und Deutschland ist nach einer kürzlichen Verordnung so weit wieder möglich, als die Hai delskammern berechtigt find, Briefe rein geschäftlichen Charakters zur Spedition anzunehmen und die Ant Worten aus Deutschland zu empfan. gen. Waren dürfen jedoch nur ein. geführt werden, wenn diese Nachweis, bar in Frankreich nicht erhältlich sind; exportiert darf nur Material werden, daß entweder vor dem Was. fenstillstand bestellt, war oder in Frankreich zur Verwendung kommt. In jedem Falle sind besondere Ge. suckie einzureichen. Auf Wunsch der vielen elsässischen Studenten Ivurde die Universität in Straßburg wieder eröffnet. Die Stühle der vier Fa. kultäten sind vorläufig provisorisch besetzt von Lehrern der Pariser und anderer Universitäten. Die Vorle fangen haben bereits begonnen. Bor dem Jahre 1870 hatte die damals französische Universität einen guten Ruf und war mich von vielen Tchmeizer Schülern gerne besucht. Nach ministeriellem Erlaß ist die Ausfuhr deo Wiederaufnabme fran zösifcher Banknoten aus Elsaß.Lo thringen nach dem Auöland, dcrbo. ten. Nur Beträge bis zu 1000 Fr. per Person ' sind den mit Paß ver sehenen Reisenden gestattet. Gegen inartig finden lendomeriekurie für tlw.tt stall, unke linder, die im Die polnische Fmgc noch nicht gelöst cloyö George ist der Ansicht, öatz die Cntnationa- lisierung der Deutschen in westpreußen einen ttrieg herbeiführen mag Die Monroe Volttrnl Paris, 24. März. Die polni sche Frage, welche letzten Samstag vom Obersten Ziriegsrar veraren wurde, wird immer brennender. Sie betrifft nicht Polen direkt, es ist vielmehr das Nattonalitätenproblem, das ins Gewicht fallt. Präsident Wilson hat in seinem 13. Punkt auf ein unabhängiges Polen mit Zu gang zum Meer verwiesen; und flammen des Aufruhrs wüten in Deutschland Paris. 24. März. Oswald Gar rison Villard von New Jork, der Redakteur der Nation", ist nach Paris zurückgekshrt, nach einer Be obachtunqsrcise von acht Tagen in Deutschland. Er stattete der amcri kanischeil Friedens.Delegation und dem britischen Premie-Minister einen Bericht ab. , ; Die Neigung zum Bolschewismus in Deutschland ist eine sehr ausge sprochene, sagt Herr Villard; der selben kann nur Einhalt geboten werden durch prompte Zufuhr von Nahrungsmitteln und durch Ailf heben, der Blockade, so daß der Han del sich wieder heben kann, und die untätigen deutschen Fabriken wieder Rohniaterial erhalten können und zwar so schnell als die Mittel zur Zahlung derselben aufgebracht wer den' können. Nahrung allein, sagt Herr Billard, kann die Sachlage nicht bessern, obwohl viele Deutsche so denkerl. Die Brutalität der Nos ke Truppen, die den Aufstand gegen die Ebert'sche Regierung niederge brachen haben." erklärte Villard wei. ter, hat einen bedeutenden Rück schlag verursacht. Ich fand keine ver antwortliche Person, die nicht einen weiteren Streik und größere Kam pfe in diesem Monat erwartete." Die Ebert'sche Regierung ver dankt zum-Teil ihren Fortbestand dem Mangeln an Führern auf der gegnerischen Seite, zu denen sich das Volk wenden könnte. Die politischen Verhältnisse in Bayern sind schlimmer, wohingegen die Nahrungsverhältnisse besser sind. In Sachsen ist' die Lage eine ruhi ge, obwohl die Nahrungsmitteln! am größten ist. In Württemberg, bisher der wenigst beunruhigte deut sche Staat, macht sich eine Unruhe unter den Bauern bemerkbar, die auf den Bolschcwiki-Einfluß zuriickzufüh. ren ist. In Berlin wird detimmt behauptet, daß in den nächsten sechs Wochen nur wenige Vahnzüge in Be trieb gehalten werden können infol ge des Mangels an Schmieröl. Das Volk ist müde und hilflos, und die Massen sind sehr bitter gegen die al te Regierung. Viele Offiziere ge trauen sich nicht, auf den Straßen in München sich zu zeigen, und in Berlin tragen dieselben Revolver zur Selbstverteidigung. Die Masse des Volkes ist noch in Unwissenheit über die, Greueltaten der deutschen Trup pen in Frankreich,. Belgien und Rn mänicn. Soldaten, die ans jenen Ländern heiinkehreii. sagen die Wahrheit und beschuldigen ihre Of fiziere des Großdiebstahls und vor bedachter Greueltaien." Jnbezug auf die deutschen Ansich ten über die möglichen Friedensbe dinMngen, sagte Herr Villard: Ich habe mit verschiedenen deutsck)en De legaten zur Friedenskonferenz ge sprachen, und die sagen, daß, wenn irgend eine deutsche Regierung einen Friedeiisvertrag unterzeichnen soll te, der 'eine schwere Kriegseiüschädi. gung, ooer Annexion von zanoerge biet verlangt, mit Ausnahme Elsaß-Lothringen, sie würde leine 24 Stunden bestehen bleiben. Alle Fne dcnsvertrage werden der Weimarer Versammlung oder dem deutschen Volke unterbreitet werden. Ein bit teres (efühl herrscht gegen die Al liierten, die noch wegci, der Ver zögerung in der Zufuhr von Le bensmitteln im Steigen ist. französischen Heere gedient haben und beide Sprachen verstehen, fin den sich genügend. wird gewahrt werden hierüber macht sich eine große Me! nungsverschiedenheit geltend. Ei unter dem Vorsitz des Franzosen' Jules Cambon stehendes Komitee, dem der Brite Sir William Tyrell und der Zlmerikaner Dr. Robert H. Lord angehören, hat einen Plan unterbreitet, wonach den Polen ein 60 Meilen breiter Korridor V der sich von der Oftsee bis nach Posen erstreckt, zugestanden werden soll. Dadurch aber würden etwa 1,M0, 000 Deutsche unter polnischer Herr schaft kommen und die Provinz Oft Preußen von dem übrigen Deutsch. ' land isoliert werden. Ministerpräsi dent Lloyd George ist der Anficht, daß die Entnationalisierung einer s. großen Zahl Teutscher einen neuen Krieg herbeiführen mag; auch heißt es, daß Präsident Wilson, mit denr Plan der Kommission nicht in allem einverstanden ist. Deshalb ist Cam bons Komitee aufgefordert worden, den vorgelegten Plan zu revidieren und damit ist dasselbe nunmehr be schäftigt. Es verlautet indessen, dalz dasselbe auf seinem Korridor" Plan bestehen wird. . Monroe Doktrin uuantastbar. Paris. 24. März. Es wird er wartet, daß ein von Präsident Wil son und Col House befürwortetes Amendement zur Konstttution der 'Völkerliga in der heutigen, Sitzung der Volkerliga Kommission zur Sprache kommen wird. Demzufol ge ist es irgend einer Macht unter sagt, auf irgend eine Weife Besitz auf der westlichen" Crdhalb',z'' !i erlangen, außer die Regierung der Ver. Staaten erklärt sich dmnit ein. i...?L v . rr. y. r. l . . . r - c . ? , verMnoen. rs izeigr, oan oiqcs Amendemeirt seitens Frankreichs und Großbritanniens auf Widerstand st?, ßen wird, da beide Lander in Nord und Südamerika weitgehende In, teressen besitzen. Indessen, wird an. gnonnnen, daß Herr Wilson auf die Annahme dieses Amendemcnts be stehen wird, da mit der Annahme desselben der Opposition gegen dic Völkerliga in den Ver. Staaten dir Spitze abgebrochen wird., , Der Oberste Kriegsrat hat den Vorschlag der amerikanischen Vertre tung angenommen, durch eine Al liiertenkommission an Ort und Steb le nicht nur die Probleme von Sy rien wid Palästina untersuchen zu lassen, sondern aller Teile der asiati. schen Türkei. Erst nach der Bericht, erstattunz der Kommission kann diij Frage der Verteilung der Mandats für die asiatische Türkei entschiede: werden und darüber dürfen den. Temps" zufolge mehrere Monak vergehen. 1 Jrländcr geben Hoffnung auf. Die Jrländer haben alle Host'! nung, daß Irland von der Friedens j konferenz politische Unabhängig!'?', i erhalten wird, aufgegeben;, wenig' ftens ist in dieser Hinsicht auf de? Konferenz noch nichts geschehen. Acghpten verlangt Anerkennung. Paris. 24. März. Führer de ägyptischen nationalen Bewegung haben an den Präsidenten der Frie denslommission Clemenceau eines Brief gerichtet, in welchem die Kon ferenz in Uebereinstimmung de Wilsonschen Prinzipien der Sell;''' Bestimmung der Völker ersucht wirl, Aegypten politische Unabhängig! . zu gewahren. , i Daniels landet in Brest. ! Brest. 24. März. Der amen kanische Transportdampfer Ledis! than ist mit dem Marinesekrctär don4ord in Brest eingetcosfen. Wetterbericht. Für Omaha und Umgegend: Ut ändcrlich und heute abend und nrt gen vielleicht öligen. Dienstag k.b ler. Für Nebraska: deränderlich k..l abend und morgen, dielleicht l'lc, i Dienstag kühler im nordwestli.-. und mittleren Teil. Für Iowa: RczM heule und " TisnZtzz. c.:.