Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 22, 1919, Page 4, Image 4

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    Seite 4 Tägliche Omaha Tribuns Smilstag, öcn 22. März 1919.
a g l i eh e JD m a h a T r i b K n e
TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL J. PETER. PruAivnL
3?rS htS ffnn-fsfaffS! SnrA fern rSnw. um Snifi 12U (Ti8?
' iuri! die Post, bei Lorauöbczahlnns, per Jahr $6.00; sech Monate i'JW;
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rris des Wochenblatts bei VoxanSbezahIung 52.00 da Jahr. '
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Telephon! IILO MO.
VK. Mebruk.
Ue Molne, la, ürtneb Otüc' 407-6ta Afe.
Entere u second-clasi matter March 14, 1912. at tb postoffic of
Omaha, Nebra&ka, ander tht aet of Conrreta. March 8, 1879.
Ctunlja, Neb., Snmftng, den 23. März 1019.
Irland und o'c Friedenskonferenz
Ja" Verbindung mit den seit Tagung der Friedckonferciiz uuabläs.
!"g vorgebrachten Anlprüchcn der IrIZndcr auf auSgedelinteste Selbstvcrwal.
t inq im Sinne der Wilson'chen These von: SclbstbestimmuilgZrechte aller
.Öi;er darf ein im Manchester Guardian, dem führenden liberalen Blatte
Englands, vor einigen Wochen bcröffentlichtcr, uns soeben zugegangener
Artikel über dieses Tliema besondere Slusmerkiainkeit licansvrucken. Wir
!'.i.l?LN ihn hier im Wortlaute und ohne 5!onuncntar wieder.
Mai: nrnij sich von vornherein darüber klar sein", heißt c in dem
Artikel, das; es ganz unmöglich sein wird, die irische Ffrage ans den Tc
-.:ticn der Friedenskonferenz auszuschließen. Natürlich wird di? Förde.
?rg einer unmittelbaren Vertretung Irlands durch J'rländcr auf der Kon.
-'crenz erhoben werden. Sie ist schon erhoben worden. Zweifellos wird sie
zurückgewiesen werden. Dennoch kann Irland fchliefzlich einen nicht weniger
.cwichtigen Anspnlch auf Aufmerksamkeit erheben als z. B. die Tscheche
Slowaken oder die Südilawen. deren Sache die Aufmerksamkeit der Kon
,":renz in ernstester Weife beschäftigen wird, und deren Sprecher wahr,
ichcinlich zu Gehör kommen werden. '
: Zweifellos wird behauptet werden, dab nicht die Zzriedenskonfercnz,
sondern das Parlameiü das Tribunal ist. dem das nationalistische Irland
''.nc' Beschwerden vorlegen sollte, daß das eine rein inncrpolirische Angele
nmkit ist, die zu erledigen nur wir selbst berufen sind, und dafz jeder
'"ersuch sie uns 'aus der Hand zu nehmen und fremden Meinungen, ac
sZwcige denn frcniden Eingriffen einen Einfluß darauf einzuräumen. so
rx&) fchroff zurückgewiesen werden würde. Auf alle diese Behauptungen
ginnte man, im Namen Irlands antworten, daß es das ältere Neckt des
'"arlaments anerkennt, gerne an dasselbe appellieren würde und in der Tat
1 crcits wahrend einer ganzen Generation und wer weiß, wie vieler Gc
-erationcn vorher in jeder ihm bekannten Weise wieder und wieder durch
-,'ine Vertreter in diesem Parlament appelliert hat; daß das Parlament
"on Zeit zu Zeit zugehört und sich sogar mit einem Gesetzentwurf dariibcr
'beschäftigt hat, daß dieser Gesetzentwurf Gesetz geworden und sogar gegen.
-'-artig der Gesetzsammlung einverleibt sein soll, aber daß auf irgendeine
,'?t und Weife nichts dabei herausgekommen ist, und daß das Gesetz, so.
. -e'.t Irland in Betracht komme, ebensogut in den Papicrkorb gewandert
ein könnte. - : ,
Ferner könnte der Fürsprech Irlands anführen, daß nicht nur nichts
-cschieht, um Irland zu helfen und feinen schon lange als gerecht ancrkann.
::n Anspruch zu befriedigen, sondern daß man im Begriffe steht, alle Arbeit
-:nd allen Fortschritt des letzten Menschmalters jetzt zunichte zu machen: daß
Parlament sein Ohr dor dem bloßen Namen Irland verstopft: daß dem
l'anoc seine bereits gewonnenen Freiheiten Tag für Tag entzogen werden;
. :n die Methoden der jetzigen Regierung die Methoden der alten Schreckens,
gierung find, nur, mit dem Unterschiede, daß von denen, die sie jetzt aus-
- :::n, viele dieselben Männer sind, die lange eine Politik des Schreckens als
rnchtlos und verhängnisvoll verworfen hatten; daß der Ministerpräsident.
yt letzten Endes für alles vcrantivortlich ist. was in Irland geschieht oder
vxlt geschieht, einst als Freund der irischen Freiheit wie der anderer kleiner
Völker bekannt war, aber jetzt sei helfendes und erlösendes Wort findet,
Huidern im, Gegenteil, während in alten Zeiten seine politischen Gegner
Irland mit Fwten schlugen, versucht hat und noch, jetzt versucht, es mit Skor.
Äonen zu züchtigen, und daß in ganz England keine Stimme von Bedeu-:.-.?g
sich dagegen und für Irland erhebt.
. Wie it?B möglich, unter den Augen der Welt und der Fricdenskon,
?crcnj einen Unterschied zwischen der Sache Irlands und der anderer unter.
drüZtcr Völker, zu machen?" ,, . , '.
-...-- i ' - -
Fords Zukunftspläne
Die meisten Geschäftsleute müssen für die Reklame, die sie. für ihr Ge
? liäft und ihre Waren machen wollen, schweres Geld hergeben. Der Auto.
I nig Ford versteht es, auch ohne das genügend von sich reden zu machen.
will eine neue Gesellschaft gründen, und noch ehe die Vorbereitungen da-,-i
cbgeschlosscn fmd, fängt der Fall an, so interessant zu werden, daß man
-c:,l oder übel davon Kenntnis nehmen muß.
' Ford ist offenbar der Mann der seine bisherige Gesellschaft zu den: ge
richt hat, was sie ist. Seine beispiellosen Erfolge sind zum größten Teil
i -4 seine eigene Tätigkeit und Fähigkeit zurückzuführen. Desto schmerzlicher
iinpfmdet es Ford, daß andere Wieninhaber durch Gerichtsverfügungen
dreinreden. Tor Autokönig hat beinahe 20 Millionen Dollar Profite in der
-IMfrtätafie angesammelt, die er für Geschäftszweck,!: verwendet sehen
möchte. Einige Aktienbesitzer aber sind anderer Meinung: sie wünschen
fetten Profite unter sich verteilt zu sehen.
Tns geht dem alten. Ford gegen den Strich, und er ist auf den Gcdan
' n gekommen, eine neue Gesellschaft zu gründen, die nur aus feinen Fa
ü'ikcnmitglledcrn besteht, und dann Autos zu bauen, die schon für $250
- erkauft werden sollen. Wie Edsel Ford, der Sohn des Autobaucrs. bc.
,-nnt werden läßt, hat er sich bereits nach Lokalitäten für die zu erbauenden
Fabriken umgesehen.
Nun lassen aber auch die anderen Aktieninhaber, die bisher nur als Ti
'idcncmpfänger in Tätigkeit traten, von sich hören. Sie find ganz ent
:,l,'cden dagegen, daß Ford den Staub der alten Gesellschaft von den Füßen
'2iÄclt und anderswo seine von so erstaunlichen Erfolgen begleitete Tätig.
'c:t aufnimmt. - Sie wollen, daß Ford in der alten Gesellschaft bleibt und
'"citer Geld für die Tividendcnsüchtigen macht. Sie sagen, er könne nichts
i'nfach die Firma vorlassen und ein rivalisierendes Geschäft anfangen.
'-.riet befürchten sie, daß damit auch die GanZ.die ihnen die goldenen Eier!
! "t. verschwinden und der Profit ihrer Firma abnehmen könnte. Man wird
, "o vielleicht bas Schauspiel erleben, daß die alte Firma einen gerichtlichen
ampf beginnt, um Ford festzuhalten, seinen Namen und sein Genie für sich
':'.:zubcut?n. Das kann unterhaltend werden, wenn For die Bande, die
x bisher mit seinen Mitaktionarcn verknüpfen, gewaltsam durchschneidet. !
Heimstätten für Soldaten j
f.iii lmlöcs Dutzend westlicher und südlicher Staaten, Idaho. Wyoming.
7ron, Montana. Alabama und Florida, bat bereits Gesetzesvorlagcn
-'-.crt. welche darauf abzielen, gemeinschaftlich mit der Bundesregierung
, xywyin, um Brachländoreien zu reklamieren, damit Uriegsvetcranen
, Hcnnstätien erwerben können. Geldbeträge, die von $Ö0.(XX) bis
i't.Ous) variieren, find von dezl Legislaturen für solche Zwecke bewilligt
-,-rden, und in einer Anzahl anderer Staaten sind ahnliche Ideen angeregt
erhn. Begreiflicherweise ist man in den westlichen Staaten am ehesten
:c,i, derartige Pläne zu unterstützen, weil dort beträchtliche Strecken rc.
", rungsfähiger Ländcreicn vorhanden sind, deren Acackerung den cin
- i Staatswefen zugute kommen mußte. - .
lltrm l:r nächste Kongreß zusammentritt, dürfte die Bewegung weit
vz gc'dleben sein, u:n das von dem Sekretär des Innern vorgelegte
si-unm der Rcklomicrung von Oellandereien praktisch durchzurühren
' f tf f.tf Weise hprt ferirnftpfrfirfim &nf faden fittlh i'sirfi ihrer
1) ,..;v -vv.;- " -.-.nv.,fc.... -
: - s'kng nachhaltig unter die Arme zu greifen.
4S
as Oaar-UevZer
kr. LJ:n Wochen hat' man
f-r i;t Verbindung mit El
'-iri':!, auch ar ci das
' ;'-::ncn gehört, vnb es
i':ia::ck:r von ' Intercne für
.''.r sein, etwas Näheres
., 2.--.r,jsl z-l erfahren. Ja
den täglichen Lerichten der Kriegs
kcrrespondentcn haben wir des öfte.
un gelesen, daß Frankreich das
Saartal ncb't Elsaß-Lothringen
annektieren will, wegen feiner rei
chen Koblenlager und Stahl und
Eisenindusrrie. '
Der Name Taortol, sozt
schon, daß iZ an dem luf;e Zcat,-
der unweit der Stadt 'Trick in die
Mosel -fließt,, liegt. . , . ,
Tiö Hauptinduftrie des SaartalZ
ist der Bergbau. Nächst dem Berg,
bau kommt die Schwcreikeniiiduslric.
Die Bergwerke dcS Saartals sind
Eigentum 'des preußischen Staates
und infolge dessen alle Beamten
preußische Staatsbcainte.
Schon vor 400 Jahren tvuroc un
Smirtsll Iiack ctobleit aearaben. na
türlich nicht wie heutzutage, mit
modernen Mitteln uno groi)em
llmfangc. Die meisten Bergwerke
des SaartalZ haben ihren moder
ncn Au schwung crit seit den caizi.
ger Jahren . zu verzeichnen. Die
Mile. die im SaartK gehoben
wird, ist als Steinkohle bekannt,
doch hat man in den letzten Jahren,
als man den Tiefbau in Angriff
nahm, auch die sogenannte Fettkohle
gefunden, die bekanntlich zur Her
siellung von Koks Verwendung fin
det.
Wenn man per Eisenbabn durchs
aar.Neuier i'äbrt. w wird den:
fremden der reae Tänakeitötrieb
ausfallen: die Arbeit ist überall im
Vordergrund und - ein fleiiziges.
lustiges Völkchen, bewegt und voll
ritMirm tfuinor. findet man im
Saartal. Das Saartal ist dicht be
völkert. mehrere kleine Städte und
arene Dörfer Bramanns-Torser
von 20007000 Einwohner. Tiefe
Dörfer bestehen aus modernen Hau.
kern, besonders diejenigen, die der
Bergfiski'Z errichtet bat, sind modern
und sarntar eingerichtet. Die größte
Stadt des Saar-Reviers t die alte
bistorische Stadt Saarbrücken. Im!
Jahre 1910 wurden Saarbrücken,
St. Johann. Malstadt, Burbach in
eine Großstadt verwandelt und zählt
ungefälir 130.000 E'.nwoyncr. riuaz
ist st dem alire 1912 das 21.
Armeekorps dort stationiert und be
findet sich deren Saudtbureau an
dem historischen alten Winterberg,
n der alten Stadt Saarvruciett.
Als Garnisonstadt zählte Saar-
brken das 70. InfanterieRegi.
ment. das 7- UhlanenRegiinent, das
1 Trazoner.5!egiment und ' eine
Mafchinengewehrabteilung zu seinen
Einwohnern. Westlich von Saar,
brücken.- neben den alten Spichern
.Hoben", üt der aroße und kleine
Crerzierplatz. Untveit dieser Plätze
befindet sich das sogenannte Ehren,
tal", wo die Helden des' Krieges
'7071. ihre letzte Ruhe nach 'der
Spickjernschlacht gefunden haben.
Französische und deutsche Gräben
sind aleick aeschmückt und ein alter
Veteran hält die Ebrenwache' wid
Ordnung. Ungcmhr Mitte der An
höhe der Spickzern Berge, bezeich
net ein alter Baum die Stelle, wa
General Francois im stampfe gc
fallen ist.
In Saarbrücken ist gleichzeitig
der Hauptsitz der töniglichen Berg
werks.Tirektion : und dieses kirnst
voll ausgeführte Gebäude liegt nahe
des Hauotbahnhoics; gegenüber be.
findet sich die Bcrgfchuie, wo die
?ergfchülcr ihre technische Bildung
erhalten u?id nach Absolvicrung der
selben zu Steigern' befördert wer
den. Vor Ausbruch des Krieges be.
schäftigten ' die Saarbcrgwerke. die
Ttaatsbergwcrke allciii, zwischeil 51
und 52 Tausend Bergleute. Die
meisten Bergwerke liegen an- der
Rhein-Nahe Bahir". von Ncunkir.
chcn bis Saarbrücken. Auf dieser
Strecke ist diele Bahn füiif-gleisig
und 1 iz 5iilonwter i'ordwest von
dieser Bahn gelegen, ist die ivnch
bichbcchn Ncünkirchcii-Saarbrücken
und der ubriae Teil der Bergwerke
liegt an jener Bahn. Verläßt 'man
den rt Ncunkirchen uno mar
schiert westlich, so berührt man die
Berglverke der Reihe nach, wie
folgt: Nänigsgrube, Nalzbahn
schockt. Decken. Oeinib. Bildstock-
sckacht. Reden. Itzenplitz, Friedrichs,
täl, Altenwald, - Sulzbach, ' Schupp,
bach, Tudweilcr. An der Fischlach.
Mm die Bcrawcrke Camphausen.
Krcuzgräbcn und Göttelborn. Die
beiden grössten Bergwerke sino Ae
den und RbendlitZ. Rcdm wird noch
N'nnchcm Leier im Gedächtnis sein,
wegen einer jtoblciistaubczplosion
am 28. Januar 1005. wo 149 tapfere
Knavvcn ihr Leben emvuszrei!,
Wahr ist es, was manckc Kor
rcspondenten berichten, daß das
Saar-Revier mit feiner Kohlenge
winnung nicht den jährlichen' Rein
gcimnn abwar?, als anore ergve
zirke. oder private UnterZ'.'ymungcn.
Tinin fliifirt I ti 1 1 ttt 1tllf fther hslS
.-' 'jwtiui n .w.
Folgende gegenüber gestellt werden:
Die Einrichtungen , leocr emze!..
ncrt 5!ecke sind sehr modern und
großzügig, und die neusten Verbef-
scrungen wurden 'stets angeoraazr.
Alle Gebäude ..über Tag" sind aus
massiven Steinen und Backsteinen
und fast alle neu, nut allen mo.
dcrn.-n Einrichtungen, nicht zu der
css.'n. moderne elektrische Betriebs-
anlagen. ?luch besitzt jedes Bergwerk
eine große moderne Baoeamage
zum auZschließlichcn Gebrauch der
Arbeiter, und eine Krankenwärter,
station. nebst geprüften !rraiikemvär.
lern und Ambulanz. Die Schächte
irarcn, wie fast alle Schächte Iicr.
zulunde, mit Holz autgebaut. In
den letzten wer Jahren bcgmin man
hcv.t. elfe Tics. oder Förder.
ichächie w erweitern, alles Holz
V3:xbt hcrauö gerissen und ein run
deZ Backstcinmaucrwcrk mit sechs
Metern Durchmesser ausgeführt, alle
alten Holzcinlagen wurden mit
Stahlschicnen ersetzt, und so bcfin
det sich in einem Schacht bis zu 1000
Meter Tiefe nicht einmal soviel Holz,
von der Größe eines Zahnstochers.
Die alten Tauipfhebeuiaschiiicu
mußten neuen elektrischen Platz ma.
chcn und diese Maschinen heben in
einigen Sekunden 100 Etr. Kohlen,
von einer Tiefe von L00 bis 1000
Meter.
Auch für das leibliche Wohl hat
die Bergvcrwaltung Vorkehrungen
getroffen, nämlick eine Krankenkasse
und eine Pcnsionskasse. Im Krank
heitsfalle erhält der Aerginann freie
Verpflegung und Arznei und Bc
bandlung in einem Bergmanns-
Lazarett und jeden Tag die Hälfte
seines verdienten Arbeitslohnes, für
jden Tonntag je den vierten Teil.
Die Bergverwaltung hat 3 große
Hospitäler im Taar.Zlevier mit gc.
übtem und tüchtigem Personal, ei
nes in Sulzbach. Neunkirchen und
eins in Fischbach. Auch drei Augen
klinilen behandeln schadhafte Bcrg
niannö.Augcn. Jeder Bergmann,
wenn Invalide, oder arbeitSuntaug.
lich, ist zu cmer nionatlichen Pen
sion, nebst freier Arznei und ärzt,
lichcr Bebandlung berechtigt. Die!
Pension richtet sich nach den Jahren
der Beschäftigung, und cm Berg
mann, der 30 Jahre mit den un
terirdi,sch,"n Elemente,: gerungen
hat. bezieht ungefähr eine mont-
lichc Pension von 75 bis 80 Mark-
Der Arbeitstag ist seit den Streiks
von J3 ein d.mmoigcr.
mit Ein. und Auöfabrt. Alle über
Tage beschäftigten Arbeiter haben
einen 9 Stunden Tag.
Neben seiner Bergarbeit betreibt
der Saarbergmann fleißig Ackerbau
und Schweine und Hühnerzucht, na.
türlich in kleinem Maß'ia.k: und es
muß geiagt werden, daß die große
Mcbrzahl.der Bergarbeiter ihr ei
genes schmuckes Heim besitzt, mit
netten, zierlichen Gärten.
Die Arbeitskraft erhält das
Saarredicr aus seiner eigenen Gc
gend und nahen Hingebung. Von
Saarbrücken bis nach dein Hochivald.
von Saarbrücken bis nach Krcnznach
auf der Rhein Nahcbahn, von
Saarbrücken bis nach mehreren
Punkten in der Rhcmvfnlz; lauren
täglich-Arbcitszüge. die viele Ar
beiter von und nach der Arbeits
stelle befördern. Auch crbalten alle
Arbeiter, die Züge benutzen, eine
Preisermäßigung.. bezahlen ungefähr
zwei 'Drittel des Preises der Fahr
karte vierter !Uasse.
Der Saarbewohner ist an feinen
heimatlichcn.A'odctt geivachscn, er ist
kein Wanderer, und öie cinheimi
fchen Saarbcrglcute nannten die
Auswärtigen die Hartfüßlcr", da
viele von den letzteren lange Märsche
von und zur Arbeitsstelle zurückzi!
legen hatten, bevor neu? Eisenbah
nen und Straßenbahnen entstanden.
Aber bald sah die Bcrgwcrksbehörde
ein. daß es eben das Beste war,
daß nicht alle Arbeiter sich 'im Saar
Revier mit ihren Familien nieder,
ließen und so eine zu dichte Be
völkerung verhütet haben, zum Vor.
teile aus sanitären Gründen. Un
icr 10 Iahren werden keine Berg,
arbeiter angestellt, ausgenommen
jugendliche Arbeiter, die meistens
als Vureaugehülfen leichte Arbeit
in der Kohlenkaue, oder mit dem
Reinigen der Woiff Patent Benzin
lampe. Beschäftigung finden. Um
Vollheuer in einen: Bergwerk zu
werden, nimmt es drei Jahre Ar-beits-,
eventuell Lehrzeit, und der
Betreffende muß 21 Jahre alt sein.
Die richtige Lehrzeit erstreckt sich
auf drei Jahre, 1 Jahr Schlepper,
l Jahr Lehrhauer 2ter Klaffe und
1 Jahr Lehrhauer erster Klasse.
Nach bestandener theoretischer und
Praktischer Prüfung, die durch den
betreffenden Verginspektor erfolgt,
wird der Mann zum Vollhauer be
fördert.,.
Die Beförderung der Kohle im
Bergwerke geschieht jetzt fast aus
schließlich auf elektrischem Wege oder
mit einer Batterie Lokomotive.
Nirgends habe ich bei meinen Rei
fen so großartige Bergsverke ge
sehen, die so. großzügig, mohern,
rein und sauber aussehen, als die
Bergwerke des Saar-Reviers- Auch
ist das Menschengeinisch, wie in
manchen andern Jndustriegegenden,
im Saartal nicht zu finden. Die ein.
zigen Arbeiter, die im Soartal ar
besten, sind Italiener, die alZ Eisen
bahnlchachtarbcitcr, oder 'an große,
ren Neubauten beschäftigt sind. TaZ
Saartol ist , ganz deut'ch.
Wandern wir nun von Saar,
brücken östlich da rauchen die Ka
mine, da sausen die Maschinen so
'l der nächste bedeutende Ort Neun-
kirchen, bekannt durch öos grosze
Eisenwerk und Stahlwerk deS Frei
Herrn von Stumm. Hoch lodern die
Flammen des Stahlwerkes vnd der
Hochöfen und beleuchten den fernen
Horizont über dem circa 40.000
zählenden Neunkirchen und man hört
die Wasserlrafthammcc unaufhörlich
nicderfausen. Der Urgroßvater dieses
Freiherrn von Stumm betrieb zu.
erst eine kleine Schmiede, dann Ei
fe, '.Werkstatt e nahe der Stadt Birken
seid an der Nabe, doch weil der kleine
Fluß ZlieZ mehr Wasser zur Kra.
Verwendung liefern konnte, und die
Eisenerze näher waren, siedelte er.
im 'Anfang des 19, Jahrhunderts,
nach Ncunkirchen über und seine
Nachfolger haben die Werkstatt? zu
der Höhe gebiacht, daß circa L.500
Mann Beschäftigung finden. Neben
diesem Eisenwerk giebt cö vier Kok.
anlagen. Tann kamen die Eiscnhut.
ten Burbach und Volkllngeil uno
die Van'.ervlattenfabrik m Dillingen
an der Saar, die berühmte Porzcl-
lanfabrik Villcrod & Boch zu
lach an der Saar. Außer diesen In
dustrien (liebt es verschiedene GIaL
und Zementfabnken, moderne Back
stein- und Ziegcliabriken nebst svl
chcn von feuerfestci: Steinen und
mehrere große Steinbrüche und
Stcinmahlfabriken.
?in der angrenzenden Rbeinpfalz
gibt es zwei größere Bergwerke, die
vom banrischcn Staate vctrieven
werden. Mittewerbach und Oberbcx.
bach. Von den' kleineren Privatberg
werken sei nur Frankenbolz bervor
gehoben. Tanil nahe der Grenze
LotbrinaenZ in der Rheinpfalz fei
noch die Stadt Pirmasens mit ihrer
alten Schuliindustrie hervorzulicvcn
Nebst all dicsen Fabriken gibt es
eine Menae Seil. Stacheldraht, und
kleinere Gußfabriken, und sclbstver
ländlich eine Ma e kleinere Brau
ereien. denn der Saalbcramann und
Hüttemnann ist eine durstige Seele.
Aber auch das Nahetal ist gleich dem
größten Teile der Rhcinpfalz. von
dem Saartal abhängig, da diese In.
dustrien in sich verzweigt sind.
Grüne Wiesen, gut bestellte, sehr
reinliche Felder und ordnungsmäßig
angelegte Wälder geben dem Saar-teile-
nicht bloß ein romantisches
Aussehen, sonder,: zeugen vor allem
von seinem Fleiß, seiner Ausdauer,
nicht allein schwarze Diamanten dem
Innern seiner Berge zu entreißen,
sondern mich auf den steinigen Ber
gen und Hügeln Getreide und Obst
zu züchten. Das Saarvvlkchen ist en:
lustiges, bewegtes Volk, und fast je
der Ort hat seinen Tiirn, Gesang-
Radfahrer. Hütte, oder Bergarbei-
terverein und nicht zu vergessen eine
Musikkapelle und einen Theaterver.
ein, und ganz kernde:ltsch. Persöu
lich glaube ich nicht, daß die Frau
zosen dieses Stückchen Erde annek
tieren werden, denn das wäre eine
große Arbeit und späterer Zank,
apfel; denn diese Bergleute kann
niemand französisch machen. , '
Heimatland, mit deinen Wiesen und
Feldern,
Mit deinen grünen Steckern und
Wäldern.
Mit deinen Bergen und all den
Haiden,
Arm. lrnbe ich dich verlassen
Nicht soviel hast du mir übrig ge
lassen, Einen Wonderstab XU schneiden.
Arm! verlassen! verließ ich dich..
Mit Wehmut wende ich dir ccu
Rücken
Und doch! du Land der Saar, ich
liebe dich!
Tu herrlich Land, dort bet Saar
brücken.
Und fragt mau mich ii: fremdem
Land,
Wo ist das Land, wo deine Mutter
dich gebar?"
ruf' ick s:ol,: TaS schöne Land?
Es ist das schöne Land der Saar."
Mit rremidl. Gruß an alle Leser,
Achtungsvollst, .
Jacob Nohlingcr.
Bolschewik! von
yanks geschlagen
Archangel, 22. März. ' Der
Vologda Baku entlang und an der
Dvinafront ist es zwischen Amerika
ncrn und Bolschewistcn zu lebhaften
Scharmützeln gekommen, aus welchen
die Amerikaner und Truppen der Al
liierten siegreich hervorgingen. Eine
kleine Bolschewik! Streitmacht über
fiel die Artilleriestellung der Alliier
ten in dem nahe der Vologda Bahn
gelegenen Walde; die Angreifer aber
wurden nach einem lebhaften Gefecht
vertrieben. An der Tvina Front
wurde ein Ueberfall der Bolschemiki
auf die Berbiichungsliiucn der Amc
rikancr und Russen abgcschlagciu Der
Feind floh unter Zurücklassung zahl
reicher Toten. '
Da der heurige Winter auch in
Nordrußland ungewöhnlich milde ge.
Wesen ist, dürfte bald Tauwetter ei,
treten, und die .Nriegführuug dürfte
dann der schlechten Bodenverhältnisse
wegen eingestellt werden. Sobald
aber die Tvina und Vaga vom Eise
befreit sind, werden die Bolschewik!
im Vorteil sein, da sie dann von ihren
Kanonboöten Gebrauch nmchen kön
nen, ehe die Flnßflotte der Alliierten
anslaufen kann.
Sozkallstenverein
zu 95,000 verurteilt
New Iork. 22. März. Bundes,
richtcr Mayer verurteilte den Ame
rikanischen Sozialistcn Verein zV
$3,000, weil cq Scott Ncarings
Flugschrift The Great. Madncß"
zirkuliert hatte, ein Vergehen gegen
des Spionagegesetz.
Eine klassifizierte
Anzeige
in der
Cäglichen Gma5'c?
Tribune
kostet nur wenig.
Die Erfolge sind großartig.
Tel. Tyler 51
Der Einslusz fehlerhafter Augen
auf die öervenzentre:: verhindert
es, daß Sie Ihre Arbeit in bester
Weise ausführen können. Befuchen
Sie Dr. Weiland, Frcmo,, Nebr.
vW'Qä
rteies
Fl
(Harte und
weiche Hiih
ncrangcn),
eiscj
unions 5itbe,,ln.)
(Callous Skin
and Calloused
Compound)
H3S? Corm
Kranke, eingewachserie und verdickte Nägel
an den Fußsohle,: verlieren sich nach einem 8 bis -nuilgen Gebrauch durch den weltberühmten. Von Aerz.
ten und Spezialisten bestons einpfohlen.
Dr. Gardenlow Compound
Dr. Gardcnlow's Eoinpound heilt folgende Krankheiten:
verhärtetes Fleisch (Eallonfcd Skin and Compound.)
Wenn Sie mit der Salbe eine ganze Woche hindurch jeden Abend das Verhärtete Flcisch be.
schmieren, dann einen Flanclllappcn hcrumbinden (so jeden Abend denselben Lappen), werden Sie nach
Verlauf von 7 Tagen die Wahrnehmung machen, daß daS verhärtete Fleisch erweicht oder gar schon ganz
verfchwiindcn ist. Auf jeden Fall müssen Sie nach dein 7. Tage den Fuß ungefähr 15 Minuten in war.
mem Wasser baden, jedoch dann nicht mit der Hand oder gar mit dem Messer daZ Fleisch wegschneiden
oder berühren. Diese Prozedur ist nach spätestens 7 bis 10-Tagen erledigt.
Weiche nnd harte CornS (Hühncrangen) ,
Weiche und harte Eorns (Hühneraugen) verschwinden schon nach dem 3. oder 4. Tage. Gebrauchs,
anwcisung: Man beschmiere das Hühnerauge 3 bis 4 Tage mit der Salbe, lege auf das so mit der Salbe
beschmierte Hühnerauge den Lappen und umbinde das Hühnerauge. Jeden Tag wiederhole man dieselbe
Prozedur (man verwende denselben Lappen) und nach dem 3. oder i. m bade man den Fuß im war.
men Wasser. Man berühre jedoch nicht das Hühnerauge mit der Hand oder gar mit einer Schere oder
Messer. Das Hühnerauge geht von selbst herunter.
BnnionS (Froflbenlcn), cingewachsene nnd verdickte Nagel, Warzen. . -
Tiefelbe Prozedur verwende man bei Bunions (Frostbeulen) und bc! kranken, eingetvachscncn Na
geln. Tie Heilung bei kranken und eingewachscncn Nägeln dauert 7 bis 8 Tage. Man beschmiere den
kranken Nagel und das Fleisch, wo der 5!agel eingetvachsen ist, jeden Abend, 7 oder 8 Tage lang, lege dar.
auf ein Stückchen Watte (Eotton) und umwickle den Nagel mit einem Lappen. Dies tue man 7 Abende
hindurch. Das Fleisch wi.rd nach dem 7. oder 8. Abend nach einem halbstündigen warmen Fußbade so er.
weicht fein, daß der Nagel mit der Schere entfernt Ivcrden kann. Ferner erweist sich Dr. Gardenlows Com.
pound als ein gutes Entfcrmingsmittel für Warzen (nicht angeborene, sondern durch Zufall). Diese
Prozedur zur Entfcrung der Warzen nimmt 2 biZ 3 Wochen in Anspruch.
Dies? Anzeige richtet sich an alle, die aufrichtig von dem Wunfck) beseelt sind, bequem gehen zu kon
neu imd nickt mehr mit obigen Leiden behastet zu sein. Die große Mehrzahl von Männern und Frauen,
die Dr. Gardenlows Compound gebraucht haben und gebrauchen, sind solche, die mit anderen Bchand.
lungsmcthoden keinen Erfolg hatten. Sie mögen durch frühere Fehlschlage entmutigt sein. Medizin und
Schuhe mögen sich als wertlos erwiesen haben Ihr Hausarzt mag alles vergeblich angewandt sogar
Ihren Fall sür unheilbar erklärt haben aber all dieses beweist nicht, daß Dr. GardcnlewZ Compound
Ihnen nicht helfen kann. Legen Sie Ihre Zweifel ab und versuchen Sie Dr. Gardenlows Compound noch
beute. ' -
Daß Dr. Gardenlows Compound eines der besten Heilmittel für verhärtete Haut. Warzen. CornS.
Bunions, vernachlässigte oder eingewachsenc Nägel an den Zehen und Fingern ist, beweisen taufende von
Tankcöbriesen. die aus allen Teilen der Welt kommen, darunter folgende, für sichselbstsprcchende Briefe:
An Alle, die t angeht!
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