Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 20, 1919, Image 1

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PÜBUSHED AND DISTR1BÜTED ÜNDE3
PEUMIT (No. S64), AUTHOBIZED BY TUE
ACT OF OCTOBER , 1317. ON FILE At
TEE POST OFFICE OF OMAHA,
BY ORDER OF THE 'RESIDENT
A. & BÜELESON, POSTMASTEK-GENEEAL
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35. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Donnerstag, den 20. März 1919.
4 Seiten.-9Ir. 6
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Kallinettskisc iii
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Scheidemann kann sich angeblich nicht halten;
volschewiki organisieren deutsche Gefangene;
wollen in Dentschlano einfallen
Direkte Besteuerung in Deutschland vorgesehen
Stockholm, 20. März. Hicrj
r . c r .iJt.L r - vr. -
eingelaufene Berichte besagen, daß
eine 5!abinettskrisis' in Deutschland
zu erwarten ist. Man glaubt nicht,
daß sich Kanzler Sckeidcmann wird
haltm können.
Berlin, 18. März. (Verzögert.)
Die Nationalzcituna meldet heute,
daß die Bolschewik! Rußlands planen,
in Deutschland einzufallen; zu glei
cher Zeit soll dann ein neuer Auf
stand der Radikalen ausbrechen, nicht
nur in Berlin, sondern mich in
Oesterreich. Es soll seitens der Vol
schewiki der Versuch gemacht werden,
sich Wiens zu bemächtigen.
Im Haag, 2. März. Eine Bey.
liner Depesche meldet, daß russische
Volschewiki die ous Sibirien zurück
kehrenden Gefangenen organisieren.
Dieselben sollen bei dem Bolschcwiki
einfall in Deutschland verwendet wer
den. Eigentümlich wird das deutsche Volk.
ii .-f.- ars cn rr
KKiim, -u. wturj. üin auwi
rikanischcr Korrespondent schreibt,
bak das Leben in Berlin für den.
Fremden immer mehr kompliziert
wird, eilte mittag, so meldet er,
versuchte ich, ein Zwiegespräch mit
Prof. Archenhold, einem weltberühm
ten Astronomen, anzuknüpfen; es
war vergebens. Nackj und nach
brachte ich in Erfahrung, daß er das
Sprechen freiwillig aufgegeben habe.
Mich mit einem traurigen Blick an
schauend, schrieb der alte weißhaarige
Astronom folgende Worte nieder
Ich kann nicht zu Ihnen sprechen;
babe mich und viele andere zum
Schweigen verpflichtet und werden al
le Teutschen auffordern, mit keinem
Amerikaner oder Bürger der Alliier
ten zu sprechen, bis die Hungerblocka
de gehoben worden ist.
Später traf ich den deutschen
Film . Stern. Ellen Nichter. welche
mich in Kenntnis setzte, daß auch sie
sich am Streik befinde. Alle Sterne
am Filmtheaterhimmel streiken",
sagte sie. Ich fragte, weshalb? Und
sie antwortete: Wir verlangen hohe
re Gage. In Deutschland erhalten
die Sterne am Filmtheater nur
$1 0,000 daS Jahr, anderwärts er
halten sie Millionen." Nachforschun
gen haben ergeben, daß alle Film
theater nunmehr geschlossen sind, und
aß die Schauspieler sich weigern.
vor die Kamera zu treten. Gestern
abend wurde ein Filmtheater an der
Friedrichstraße von einer Menschenl
menge gestürmt? sie verlangte, daß
dasselbe geöffnet werde. Es haben
sich flomitecs gebildet, die Broschu
ren ausgeben, in welchen gegen das
Schließen der Filmtheater Protest
erhoben wird. .
Dampfer holen Naljrnng.
London, 20. März. Acht deut,
sche Dampfer, darunter Kaiserin Au
gusta Viktoria. Clevcland. Graf Wal
dcrsee und Pretoria, sind ansang
der Woche in See gestochen, um Nah
rungsmittel zu holen. Es heißt, daß
die Schiffsmannschaften die Forde
rung stellten, nicht durch andere
Mannschaften ersetzt zu werden. Die
se Nachricht kommt auZ Berlin.
Der Sachschaden in Berlin.
Basel, Schweiz, 20. März. Die
Frankfurter Nachrichten melden, daß
der bei den jüngsten Ausständen in
Berlin angerichtete Schaden sich auf
TA 2,000,000 Mark belaufe. Scka
denersatzansprückie in besagter Höhe
sind an die Stadtverwaltung, gemacht
worden.
Erhebung direkter Steuern.
Berlin. 20. März. Das neue
Steuergesctz, das dem Reichstag zur
Annahme unterbreitet werden wird,
ist nunmehr fertig gestellt. In dem
selben wird eine direkte Steuer cmp
fohlen, einschließlich Erhebung von
Steuern auf Erbschaften und die Er
hebung einer allgenieinen Kriegssteu--er.
Vergnügungen, Tabak. Spiel
karten usw. sollen ebenfalls besteuert
werden. Besonders schwer imrd alleZ
Prwatvennögen besteuert werden.
Amerika?? verhaften Tpartakrr.
Koblenz. 20. März. Fünf Per
fmikn, die in dem vml Ainenkanern
Meisten (Gebiet Propaganda für die
Sache der Spartak lachten, wur-
cntschland nahe
den von der amerikanischen Militär
Lr'' . r. . ca-i. . r . m
Polizei verhaftet: sie werden ein Vcr
hör zu bestehen haben.
Polen bereiten Angriff vor
Berlin, 20. März. Depeschen
aus Berlin besagen, das; die Polen
sich zn einem allgemeinen Angriff
vorbereiteil und die deutschen Außen
Posten in Kenntnis gesetzt haben, das;
der Waffenstillstand aufgehoben sei.
Es wird ferner angegeben, das; die
Polen sich bereits 84 Mal gegen die
Wassenstilltandsbcdlngungcn vergan.
gen haben sollen. Die deutschen S8c
Horden in Locken, unweit Allensteins,
haben sich eines geheimen 5lriegs
Materiallagers der Polen bemächtigt,
welches uvcr die polnische Grenze ge
schmuggelt war.
Ein Bericht aus Oberschlcsien sagt,
dab Lemberg, die Hauptstadt Gali-
zienö, infolge der Beschießung sei
tens der Ukrainer einer vollständigen
erstonmg entgegensieht,
Mehrere
. Stabtteile liege,: bereits in Trum
mcrn oder smd m Brand gesteckt, und
viele Mcnschenverluste sind zu bekla
gen.
Allhcrte dringen im Rheinland vor.
Berlin, 20. März. Französische
und britische Truppen haben, hier
eingetroffen? Nachrichten zufolge,
die Vorpostenlinien der Brückenköpfe
von Köln und Mainz überschritten.
und die Franzosen smd m das Stadt
gebiet von Frankfurt eingedrungen.
Eine Spezialdcpesche aus Franks
furt an die Norddeutsche Allgemeine
Leitung' meldet, daß die Franzosen
auf dem Vormarsch nach Frankfurt
die önddabrucke über den Main, im
westlichen Teile der Frankfurter S3or
stadt Nödelstcin. besetzten. Die Fran-
zosen haben Plakate angeschlagen, in
welchen die Brücke für allen Verkehr
für gesperrt erklärt wird.
, Nach einem anderen Berichte ha
ben die westfälischen Städte Nein
scheid und Kroncnburg. nordöstlich
von Köln gelegen, gegen ihre Veset
zung durch britische Truppen sowohl
bei der Regierung in Weimar wie
bei der dciltschcn Waffe!lstillstandZs
komniission protestiert.
Vom prenszischkn Landtag.
Berlin, 20. März. Während
der Debatte über den Vorschlag einer
provisorischen Verfassung für Preu
ßen im preußischen Landtag, bean
tragte ein konservative Abgeordne
ter Verfassungsbestimmungen über
die Wahl eines Präsidenten voii
Preußen. Ministerpräsident Paul
Hirsch erhob dagegen Einwand, weil
dadurch ein unglücklls Beispiel
für andere Bimdcsstaaten gegeben
werde, und es als ein Versuch, einen
Ersatz für einen Monarchen zu frn
den. ausgelegt werden könnte.
Die Abstimmung über einen 9ln
trag der unabhängigen Sozialisten,
den über Berlin verhängten Belags-
rungszustand aufzuheben, wurde ver.
schoben. -
Die Mehrheitssozialisten und De.
mokratcn haben im Haufe eine ge
meinsame Majorität von 19 Stim
men. Der Minister des Innern,
Pau! Hirsch, welcher temporär den
Vorsitz im Kabinett führt, und. der
Finanzminister Albert Sucdckum,
werden als Kandidaten für die Mi
nisterprasidentfchaft, genannt.
Infolge der Transportschwierig,
keiten waren viele Abgeordnete nicht
imstande, der Eröffnungssitzung
beizuwohnen. .
Setzen Amerikaner filr
.?M0 wieder frei
El Paso. Te?,. 20. März Die
neun amerikanischen Cowboys, die
von Anhängern Villas gefangen ge
halten wurden, sind gegen Zahlung
von 55000 wieder frei gesetzt wor
den und befinden sich auf dem Heim-
megs. ,c jionocn in.xitnia-n occ
Warren iimnc uompam) ( von
yree ais. nim., oie cucn oie o
sesumme zahlte. Die Mexikaner hat
ten vcrsticht, die Cowboys anzuwer
ben, hatten aber kein Glück gehabt,
obwohl die Letzteren Mexikaner bei
Abslarnimmg sind. Jk,r Bormaikn ist
der bekannte Bunk" Spencer, ein
Neger.
Badens Verfassung
ahnlich der der Schweiz
TaS Sandle" Ijat ein recht fort
schrittlichcS Grundgesetz er.
halte.
Karlsruhe. 22. Jan. (Aus dein
Berner Bund.) Die vorläufige
Volksregrung legt der Nationalver.
saninllung den Entwurf für die
neue Verfassung vor. Der in 67
Paragraphen zusammengesetzte Ent.
Wurf gliedert sich in 7 Abschnitte?
man hat in vielen Punkten die
schweizerische Verfassung als Vor.
bild genommen; so in der Zusam
mensetzung der Regierung, in der
Ablehnung einer repräsentativen
Spitze des Staates, der Einführung
von Initiative und Referendum. Der
erste Abschnitt, der von der Staats
gemalt, der Staatsreform, den Ge
setzen und der Regierung im allge
meinen handelt, bezeichnet Baden
als eine demokratische Republik, die
als selbständiger Bundcsstaat einen
Bestandteil des deutschen Reiches bil
oct. Trager des Staatsgewalt ist
das. basische Volk, die badische Re
publik Wird ihre militärischen Anae-
lcgenhcitcn selbständig verwalten auf
Grund besondrer Vereinbarung mit
dem Reich. Die Gcsetzgebungsge
walt wird teils durch das Volk im.
mittelbar auf dem Wege der Jni
tmtive und der Volksabstimmung,
teils durch die Volksabstimmung ge
übt werden. Der zweite Abschnitt re.
gelt die staatsbürgerlichen und poli
lilchcn Rechte der Badener; die
Gleichheit aller Vadencr wird dem
Gesetze vorangestellt; Vorrechte des
Standes, der Geburt und der Reli
gion werden nicht anerkannt. Der
dritte Abschnitt behandelt das Recht
ver Veietzgebung durch das Volk.
50,000 stimmberechtigte Staatsbür.
er haben das Recht zur Einleitung
einer Volksinitiative und zum Be
gehren einer Volksabstimmung. Der
vierte Abschnitt betrifft die Volks.
Vertretung, ihre. Zusammensetzung,
ihre Zuständigkeit, ihre kollegialen
und Schutzrechte sowie die Form der
Beratung und Abstimmung im Par
lament, wie sie schon in der alten
Verfassung niedergelegt sind. Die
andtagsperiode soll eine dreijährige
Miriiaicn Sitzungsperioden sein;
jedem Mitglied des Landtags soll
die freie Einsicht in den gesamten
Staatshaushalt gegeben werden: am
zehnten Tage seiner Wahl soll der
Landtag zusammentreten und nach
?eiiicr iwnttMition d e M tal eder
des Staatsniinisteriums berufr
Ter Abschnitt 5 regelt die .usarn-
n?ensetzung des Staatsministcriums,
K'iiie Berufung und Abberufung., sei-
ne Zuständigkeit und Verantwortlich,
keit; die Mitglieder des Staatsmi
nisteriums werden durch den Land-
tag gewählt, unter genauer Bezeich
nung ver von ihnen z: verwalten
den Ministerien. Das Amt eines
Ministers ist unvereinbar mit einer
anderen besoldeten Stelle und Aus
ubung eines besonderen Berufes
oder Gewerbes; die Minister haben
keinen Anspruch auf Ruhegehalt und
Hinterbliebenen - Versorgung. Dem
taatsministerium stehen im allae
meinen die Befugnisse zu. die die
seitherige Vcrfai,ung dem Großher
zöge zugewiesen hatte. Der sechste
Abschnitt handelt von den Anklagen
gegen die Minister und Mitglieder
der obersten Statsbehördcn. wie sie
schon in der Hauptsache in der alten
Verfassung niedergelegt find. Der
siebente Abschnitt handelt von den
Uebergangsbestimniungen von der
alten zur neuen Verfassung, der be
stimmt, daß der bestehende gesetzliche
Zustand fortdauert, bis auf gesetz
lichem Wege eine neue Regelung ge.
troffen sein wird.
Krotzkausleute werden
Mexiko bereisen
Ehicago, 20. März. Vierhun
hundert amerikanische Geschäftsleute
und Finanzleute, die fast jede Stadt
und Ortschaft im Mississippital ver
treten, werden sich auf Einladung
des mexikanischen Präsidenten Ear
ranza nach Meziko begeben und die
Hauptstädte jenes Landes besuchen
in der Absicht, koilfmännische Bezi?.
hungen herbeizuführen Mittels Spe-
zialszngeö werden sich die Ainerila.
ner nach der Stadt Meziko begeben.
etc Tampico Oelfeloer und auch Be
ra Cruz besuchen.
(iriechkn schlagen Bolschewik!.
Saloiiickn. 20. Mär, Griechische
Trupven schlugen solche der Bol
schewik, bei Kherson, nordöstlich von
Zh'Yw üiid drangen etwa 12 Meilen
ror. im? dos griechische Hauptauar-
J tt hier bekannt aiackt.
Der Uampf um die
Pfarrschulen von '
neuem entbrannt
Tknatökomitce beschlirfzt, ein mäßiges
Substitnt für die Bnrney Bill zn
empfehlen. Das Haus angeblich
über dieses Vorgehen aufgebracht
und einige Radikale drohen, am
Senat nnd Gouverneur Rache zu
nehmen. Ein Minoritätöbericht
in Sicht.
Lincoln, 20. März. Das Er
ziehungs . Komitee des Staatssenats
hat beschlossen, eine von Senator
Harris von Jesferson Countg ausge
arbeitete Substitutbill anstelle der
Burney Bill, Hausrolle 6-1. zur An
nähme zu empfehlen. Die Burney
Bill stellte bekanntlich die Pfarrschu
len des Staates unter die strengste
Staatskontrolle und schrieb sogar die
Lehrbücher bor. Die neue Vorlage
des Senators Harris enthält die
Kompromiß Empfehlungen, welche
von den .Katholiken und Luthera
nern in Vorschlag gebracht wurden.
Sie macht Zugeständnisse hinsichtlich
der Ausrüstung der Schulen, der
Lehrerprüfungen, der Lehrbücher und
der Kontrolle. ' Der Stadt oder
Eounty Schiilsnperintendent hat ei
ne gewisse Kontrolle über die Schu
len, doch sind die Pfarrschulen in der
Haiiptsache der Aufsicht dos Staats
schulsuperintendcntcn unterstellt.
Eiii' Bestimmung erklärt, daß
nichts in der Vorlage so auszulegen
sei. daß es mit religiöser Freiheit in
Konflikt stände.
Die Senatoren Rccd, Sturm, und
Watson vom Erziehungs Komitee
des Senats haben angekündigt, daß
sie einen Minoritätsbcricht einbringen
würden, der die Annahme der ur
sprünglichen Burney Bill empfiehlt.
Sie drohen mit einem bitteren
Kampf, der im Senat jedoch aiis-
sichtslos sein dürfte, da sich aller Vor
aussicht' nach gering Senatoren ver
pflichtet haben, für das Harris-Amen.
doinent zu stimmen. Heute wird die
Vorlage im Senat besprochen.
Die Mitglieder des Hauses sind
erregt über die Handlungsweise des
Senats, da sie glaubten, daß ihre
Burney Bill vom Senat angenommen
werden wjirde. Sie behaupten, daß
der Gouverneur ans Furcht vor den
Stimnlen der Katholiken und Lnthc
raner seinen Einfluß geltend gemacht
habe u. eine Aenderung der Burney
Bill die Folge sei. Die Vorgänge
zeigen, zu welch unglücklicher Verbit
terung der Schiilkampf im Haus be-
reiis geführt bat und darf man nun
nüt höchster Spannung der weiteren
Entwicklung der Dinge entgegen sei
hen.
Inwieweit die Haltung des Senat?
einen Einfluß haben wird aus die
Tprachenvorlage, die der Senat an-
genominen hat und die sich jetzt in
Händen des Konserenzkomitees befin
det. bleibt abzuwarten. Bis jetzt hat
das Konferenzkomitee in der Spra
chenfrage noch keine Schritte getan.
Diese könne aber nun nicht länger
ausbleiben, da die Legislaturfitzung
sich ihrem Ende nähert.
Andere Geschäfte.
Gouverneur McKelvie hat das
Zigarcttengesctz unterzeichnet, das
den Verkauf der Glimmstengel an
Männern über 21 Jahre gestattet, j
Bushcc's Amcndment zum Pri-!
märwahlengesetz wurde iin Senat
angenommen, xanact) tonnen an
didaten durch Parteikaukusse nomi
niert werden, die mit den Kandida
ten, die ihre Namen durch Petitio
nen aus den Stimmzettel bringen,
in Lkonkurrenz treten. Einige Se
natoren hoben hervor, daß dies dem
Primärwablengesetz den Todesstoß
versetzen wird, indem solche Kandi
daten behaupten können, sie hät
ten die Empfeblung der Parteima
schine hinter sich und dadurch viele
unabhängige Männer verhindern
würden, als Kandidaten aufzutre
ten.. Im Hans wurde die sogenannte
Schnl Restriktion-Vorlage angenom
men. Die Vorlage hebt die Grenzen
aller Schuldistrikte auf und beauf
tragt die Countyräte, zwei Perso
nell zu ernennen, die zusammen mit
dem County-Tchulsuperintendenten
neue Schulgrenzen festsetzen sollen.
Das Hans hat die Vorlage des
Gouverneur McKelvie angenommen,
wonach Landstraßen mit Ketten ab
gesperrt' werden können, um Auto
mobile ans Schnaps zu durchsuchen.
Die Aenderung in. der Vorlage be
dingt, daß dies nur an den Land
straßen geschehen kann, wo sie die
Grenzen des Staates überschreiten.
Padsrewkki braucht schon wieder
Hilfe. Man kann eben ein großer
!lavierf,i''ller lind dch außer-
iladc sein, die erste Gcigc zu jpic
Ich.
Proletariat musz
Macht ergreifen"
Kundgebung der Spartakus-Nnhän
gcr in der Rote Fahne."
Berlin. 3. Februar.
(Frankfur
ter Zeitung.") In der Note
Fahne," die heute zum ersten Mal
seit dem 16. Januar wieder er
scheint, veröffentlicht der Zentral
rat der' kommunistischen Partei
Teutschlands (Spartakusbund) fol
gende Kundgebung. Im Anschluß an
die Berliner Ereignisse, die zum
großen Teil falsch dargestellt und
beurteilt werden und die wir in den
nächsten Tagen ausführlich bespre
chen werden, glauben wir folgende
Auffassung kundgeben zu müssen:
Die mit mächtigen Schritten heran
nahende proletarische Revolution
hat nicht zum Ziele den Sturz der
Ebert-SchcidemaN'Noöke und ihre
Ersetzimg durch irgend eine andere
Personenklique. sondern ihr Ziel ist
die Dnrchsiihrung des Sozialismus
sasiechthm. Wir stehen auf dem Bo
den unsres Programmes, wenn wir
sagen, die Ergreistmg der Mach
durch das Proletariat und die Durch
Nlhrung des lsozialismus hat zur
Voraussetziing, daß die überwiegende
ceyryeit oes Proleiarlals a) zu
dem Willen durchringt, die Dikta
tur zu ergreifen. Wir glauben nicht,
daß dieser Augenblick schon gekom
mcn ist. Wir glauben, daß die Ent
Wicklung der nächsten Wochen und
Monate erst das Proletariat als Ge,
samtheit zu dieser Auffuhrung fuh
ren wird. EbertScheidemann lauern
auf die Gelegenheit, diese Entwick'
lung in Blut zu ersticken. Das Pro
letariat hat die Pflicht, diese Ab
sicht zuschanden zu machen, indem sie
verhindert, m beivaffneten Aufstau
den den Henkern Opfer freiwillig
anzubieten. Es gilt vielmehr, den
Augenblick der Machtergreifung ab
zuwarten. Die revolutionäre ErnT
gie muß in Versammlungen, Pro
paganda. Organisation aufs höchste
gesteigert werden, die Brandmal
kung Eberts und Scheidemanns muß
mit allen Mitteln fortgesetzt, die
Mittel für die kommende Stunde
müssen bereitgemacht werden. Vor
allem muß überall auf Neuwahlen
der Arbciterräte gedrungen werden
unter der Parole: Heraus mit den
Ebcrt Scheidemanncrn aus den
Arbeiterräten, heraus mit den Hen
kern. Die Ebert-Scheidemanner ot
gen, für ihr Begräbnis selbst.
Neutrale Ansichten
über 5iga anzuhören
Paris. 20. März. Ansichten
der Neutralen über die Völkerliga
anzuhören, ist ein Subkomitee er
nannt worden, zu dem amerikani
scherseits Oberst House gehört. Die
amerikanische Telegatimi ist, wie es
heißt, zu der Annahme einer be
schränkten Anzahl von Amendements
geneigt. Man erwartet serner, daß
der Bericht dieses Subkomitees ernst
lich geprüft und seine Vorschläge ver.
vollständig werden, um sie der Liga,
konstituion einzuverleiben.
Premier Lloyd George wird in
Paris bleiben, bis der Entwurf der
Konstitution vollendet ist.
Der Ausschuß für internationale
Arbeiterangelegenheiten hat die Nie-
rikanische Ansicht angenommen." daß
jedes Land seine einheimischen Ar
beiterprobleme lösen solle, ohne zur
Liga seine Zuflucht zu nehmen. -
7 Jahre für Fälschung
von wilsons Namen
Columbus, O., 20. März.
cy
o-
Thos. O'Vrien wurde hier heute zu
7 Jahren Zuchthaus verurteilt, weil
er vor 7 Jahren einen Scheck mit
dem Rainen Woodrow Wilson ge
fälscht hatte. Ter Betrag des ge
fälschten Selzecks war $100. und der
Präsident war damals Gouverneur
von New Jersey. O'Brien hatte
sich für einen Sheriff von Texas
und einen persönlichen Freund des
damaligen Gouverneurs aiisgcgc
den. Erfolg der Irländer
unausbleiblich
t
Dublin. 20. März. Prof. Cd
ward de Valera sandte am St. Pa
tricks Taze folgende Depesche hier
her: Daß wir am Ende staatliche Un
abhängigkeit gcivinnen, stebt außer
Zweifel. Irland wird sie eher
oder st'äter" wiedererlangen. Soll
ten wir (? nicht erreiche, spätere
Generationen, werden 5 tun
Der Vorfticdc und
die
Bis nächsten Samstag soll in dieser Hinsicht alles
geregelt sein. Oberster Uriegsrat befaßt M
mit polnischer Grenzfrage -
Frauen nehmen an Friedensverhandlungen teil
Paris. 20. März. (Von Fred S.'
Ferguson, Korrespondent der United
Preß.) Man ist hier heute der
Meinung, daß der Völkerligavertrag.
wie er dem Vorfriedensprotokoll ein
verleibt werden, wird, nächsten
Samstag fertig gestellt sein wird.
An diesem Tage wird unter dem
Vorsitz des Präsidenten Wilson eine
Sitzung des Komitees, das die Kon
stitution der Völkerliga ausgearbei
tet hat, stattfinden. Vorschläge sei
tens der Neutralen, die eine hier
stattfindende Konvention beschickt,
haben, betreffs Aenderungen und
Zusätze zur Konstitution werden Heu
te entgegengenommen werden. Fer
ner werden mehrcr Konferenzen der
Friedensdelegaten stattfinden, um
den. Vorschlägen des amerikanischen
Senats womöglich Rechnung zu tra
gen. Es wird zugegeben, daß Amend
mcnts, die sich mit der vom Vun
dessenat geübten Kritik befassen, mit
größter Vorsicht aufzunehmen sind;
man muß nämlich dabei auch da
rauf achten, anderen Mächten nicht
auf die Fune zu treten.
Etliche Komitees, die ihre Ar
beit an jenen Dingen, die in den
Vorfriedensbedingungen Aufnahme
finden sollen, beendet haben, beschäf
tigen sich mit anderen Problemen,
Drei Untcrkomitees sind eingesetzt
worden, um die Prinzipien der Kon
trolle über die Luftschiffahrt fest
zustellen.
Die belgischen Telegaten haben
die Friedensdelegaten offiziell er
sticht, Brüssel zum Sitz der Völker
liga zu machen. . Der Egmont Pa
last soll als Haiiptauartier ausersd
hen werden.
Wie der Pariser Korrespondent
des Giornale d'Jtalia nach Rom be
richtet, werden die Forderungen Jta,
licns nur aus geringen Widerstand
stoßen, und eine Losung der Streiv
fragen zwischen Italien und den Ju
goslaven wird verhältnißmäßig sehr
leicht sein.
Offizieller Orricht.
Paris. 20. März. Ueber die
gestrigen Verhandlungen des Ober-
sten Kriegsrats wird offiziell ge
meldet: Ueber die militärische La-
ge in Galizicn fand ein Meinungs
austausch statt. Ter Kriegsrat ei
nigte sich auf die Bedingungen, die
den beiden Armeen, die sich bei Lern
bcrg bekämpfen (Palen und Ukrai
ner) zu stellen find, wonach sie vom
5kampse abzulassen haben. Ter
Kriegsrat befaßte sich dann mit der
Regelung der Wcstgrenze Polens
und nahm den Bericht des Komitees
ür polnische Angelegenheiten, entgc-
gen. Tie nächste itznng findet
Freitag den 21. März nachmittags
Uhr statt."
Frauen iu der Konferenz.
Paris, 20. März. Zum ersten
Mal in der Geschichte haben Frauen
an Verhandlungen in einer Frie
denskonferenz teilgenommen. Eine
Müssen Bahnarbeiten
einstellen; kern Geld
Washington, 20. März Die Ei-
scnbahnodministration hat angcord
ue:. oan veav nwiigre aynaroeiten
zeitweise suspendiert werden, weil
sie keine Fonds, die in die Millio
nen laufen würden, zur Verfügung
bat- Die beabsichtigten Arbeiten
schließen Stationsgebäude, Geleise.
Erhöhung von Geleisen und den
Bau von Brücken ein. Von den Ar
beitern, die die Administration jetzt
beschäftigt, werden verhälwismäßig
wenige entlassen werden müssen, aber
eS ist keine Aussicht vorhanden,
ausgemusterten Soldaten' Beschäfti
gung zu bieten, wie eö beabsichtigt
war.
Streik in Barcelona beendet.
Barcelona, Spanien, 20. März.
Ter hier seit längerer Zeit im
Gangs befindliche allgemeine Streik
ist beigelegt worden. Die Arbeiter
haben fost alle ihre Forderungen
Hwilli.lt VÄW,
öllclliga
aus über 40 Frauen bestehende De
legation, fünf Nationen vertretend,
richtete Worte an Las Komitee für
Arbeits . Gesetzgebung, welches an
der Abfassung eines industriellen
Programms, das unter den Bestim
mungen der Völkerligakonstitution
ausgeführt werden soll.arbcitet. Frau
Borden Harriman und Frau Juliet
Varrctt .Nulilee vertraten die Ver.
Staaten. Andere Delegaten hatten
Frankreich, Großbritannien, Malien
und Belgien entsendet. Die Frauen
unterbreiteten namens mehrerer
Millionen Frauen eine Resolution,
in welcher vorgesehen ist, daß in je
dem Lande ein aus Frauen beste
hendes Komitee ernannt werden soll,
das die Regierung, Handwerkerver
bindungen und weibliche Standes
Personen vertritt. Alle Maßnahmen,
die Bezug auf weibliche Arbeit ha
ben, sollten diesen Komitees zwecks
Beratung müerbreitet werden.
codge und cowell in
Debatte über ciga
. ' t
"Boston, 20. März Senator
Lodge und der Präsident der Har
vard Universität. Dr. Lowcll, de
battierten hier gestern über die Völ
kerliga. Die Entscheidung über die' Ver
dieuste der Argumente bleibt dem
Publikum überlassen: ein offizieller
Richter oder ein Schiedsrichter war
nicht da.
In gewissen Punkten sttmniien
die beiden Herren übcrein. Dr. Lo
well war zu Gunsten der Liga, gab
aber zu, daß die Konstitution klarer
abgefaßt und amendiert werden müs
se. Senator Lodge war gegen die
Konstitution in ihrer gegenwärtigen
Fassung, aber zu Gunsten iner Völ
kerliga. Senator Lodge naimte den Ent
Wurf unzusammenhängend und sehr
schlecht ausgedrückt. Lowell gab zu.
daß der Wortlaut oft undeutlich und
zweifelhaft sei. Er nannte den Ent
wurf einen Versuch, glaubte, daß
niemand ihn in seinem jetzigen Wort
laute annehmen wollte und daß vor
geschlagene Verbesserungen dankbar
angenommen werden würden.
Senator Lodge. verlangt eine Li
ga, die den Ver. Staaten nichts trt
den Weg legt, ihre tiaomoneue Po
litik zu verfolgen. Er besteht darauf,
daß die Monroe Doctrine unverletzt
bleibe. Er fragte dann, ob die An
gehörigen wünschten, daß ihre Vä
ter. Gatten, Brüder, Männer, nach
allen Teilen der Welt geschickt wer
den sollten, die Unabhängigkeit , je.
der möglichen Nation aufrecht zu er
halten. , Nach langem Stillschweigen
ertönte ein: Ja!, welches aber von
einem überwältigenden: Nein! nein!
übertönt wurde
' Die' Summa , von Lodges Ein
wendungen läßt sich in die folgen-,
den fünf Punkte zusammenfassen: '
1. Der Entwurf muß ganz neu '
geschrieben werden.
2. Keine Ausdrücke, die mißdeutet .
werden könnten. ;
3. Die Monroe Doctrine muß
mehr berücksichtigt werden.
4. Die internationalen Cinwan-
derungssragen sollten nicht berührt
werden.
6. Es sollte bestimmt ausgedrückt
sein, wann und unter welchen Be
dingungen die, Liga aufgehoben
werden kann.
Wetterbericht.
Für Omaha u. Umgegend McV
stcnS bedeckt heute abend und Freitag.
Kälter heute abend; zunchmende
Temperotu? am Freitag.
Für Ncbraska Bcwölkt und käl
ter heute abend; Freitag schön; stei
gende Temperatur Freitag und
Samstag.
Für Iowa Zum Teil bewöllt .
heute abend und Freitag; faifcr
heute abend in den äußerst ostliä,
gelegenen Teilen Freitag und Sanz5
tag; wärmer in den westlichc?i Zt
Kkn Lrcitaz uaLmtWh