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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 17, 1919)
1 : 1 - - i 1 " 1 i t " I . ' . '. ' - ., , . ii ,, iiiiiiii ".,., ,i ; d glich e Bmaha Tribüne i UJKUNE PUBLISÜIKQ CO-VAL. J. PETEB. Ittt. V"h icS Tegrblett: Durch den Trag, pn Woche W Cent; :it die U bei Bvraöbczah!g, et Jhr $6.(J0; sechs Monate $3.0ü; ;ci llomit ?1.50. . SrriB des Wochenblatts 6 Woransbezahlnng $2.00 da? Jahr. Howsnj HU. Telephon i üf Moinea, la Branch fcnterwi aa econd-clasa oiattei Marcb 14, 1912, at taa postofflca f Omaha, Nebra&fca, ander tha tet of CongntM, Manch S, 1879. cmaha, Ncb Montag, dc 17. März 1919. Die letzte Hoffnung in der Prohlbitionsfrage Die Frage, ob am 1. Juli tlüsichlich Prohibition eintritt oder ob daS ?iichtvorhcndensein eines Turchführungsgcsctzcs autämatisch den Prob! Z ztionserKß hinfällig macht, harrt noch immer der Lösung: vorläufig beste kn über diesen Punkt so viele einander entgegengesetzte Ansichten, dasz erst nach dem 1. Füll die Entscheidung zu erwarten ist, und zwar in Form eines cnchüichcn Urteils auf gründ irgend eines zu dem Zwecke eigens unter, breiteten Falles. Anders liegt, so schreibt ein Wcchselblatt, die Sache mit U'czttF aus den am 12. Januar 1920 in Kraft tretenden Vcrfassungszusah. Auch für den ist bis jcht kein Auöführungsgcsctz erlassen und ohne ein sol rin'5 dürfte er nur bedingte, lvcnn überhmchte micnj) welche Bedeutung ha ltn. Aber die Frage mag borläufig uncrörtcrt bleiben. Vorläufig handelt es sich darum, die Ungiltigkeits . Erklärung dieses Zusatzes, oder vielmehr der Art und Weise seiner Annahme durch das Bundes-Obergericht herbei, zufuhren. Der wichtigste Grund, der dafür geltend gemacht wird, ist der, ia3 in 14 Staaten nur die Legislaturen den Zusatz angenommen haben. viivM des Gesetz bestimmt, daß das Volk das Ncfcrcndumsrccht hat, d. h.. daß ihm . icfoi Yesetz zur Abstimnmng unterbreitet werden irntfo, wenn eine Volition zu diesem Avecke eingereicht wird. Nun handelt es sich darum, ob diese Abstimmung durch das Volk dem Sinn der Bundesverfassung ent spricht, die die Annahme eines Zusatzes von der Ratifikation durch die Le. aislaturen oder der Ratifikation durch Konventionen von dreiviertel aller Staaten abhängig macht. Mit anderen Worten: ist da. wo das Referenz dlun besteht, dies ein Teil der Gesetzgebung, .der bei der Ratifikation eines Lersafsungszusatzes mitwirken muß. oder ist es das nicht. Es besteht v.m ober eine Entscheidung des Oberbundcsgerichts. die der Chef des Ge rickts, Oberrichtcr Wbite, selbst geschrieben hat, die diesen Punkt sehr klar Mantels, m handelt sich in dem Falle um das Recht der Legislatur, die lionFreßdistMe des Staates Ohia ohne Anwendung des Referendums neu zu bestimmen, und damals wurde entschieden, daß ras Referendum zur Ge zchstrbung von ebenso großer Wichtigkeit ist, wie die Handlung der Legis latur selbst. Der Obcrbundcsrichter White sagte darüber: Wir glauben, dag es klar ist. daß der Kongreß, als er im Jahre 1011 das Gesetz erließ, das sich auf die Schaffung kongressioncller Distrikte bezicht, offensichtlich i-e MM hatte, zu bestimmen, daß. wenn durch Staatsgesetzgcbung das r'cstij des Referendums als ein Teil der gesetzgebenden Macht angesehen wird, diese Macht auch als gesetzgeberische Macht des Staates aufrecht erhal te werden muß!- Das ist sicherlich deutlich. Es besagt, daß ein Akt der Legislatur also auch Annahme eines Verfassungszusatzcs erst dann Giltigkeit hat. wenn das Volk von dem Referendum Gebrauch genmcht hat. Die aufgeworfene. Frage ist sicherlich der ernstesten Erwägung wert, und es scheint fast, als ob die Schmach, die unsägliche Schmach, die Unmündigkeits. Erklärung eines ganzen WolkcZ durch Prohibition, doch noch abgewendet werde möchte!' - - ' . Staatssekretär canflngs Warnung Als seinerzeit das Verlangen an Teutschland gestellt wurde, seine Han delsflotte bedingungslos seinen Feinden auszuliefern, wurde dieses Verlan gen rundweg abgelehnt. Marschall Foch brach daraufhin die Vcrhandlunz. t,cu ab, aber vom Obersten Kriegsrat der, Pariser Friedenskonferenz wurden ie wieder angeknüpft und nunmehr kam man überein. Deutschland für die zeitweife llcberlafsunz seiner Handelsschiffe durch die Lieferung von Lebens Mitteln Zu entschädigen. In erster Linie ist es den amerikanischen Fr, densbi-vollinächtigtcn zu verdanken gewesen, daß daS Uebcreinkommen er Zielt wurde, aber auch die britischen Bevollmächtigten haben sieh die Forre rung des Uebereinkommens sebr angelegen sein lassen. In der ftanzöfischcn Presse hat das Ucbereinkommen nur wenig Sei all aefunden. Ausnahmen bestätigen vuch in diesem Falle die Regel. Ge- inin framönicbe Kreise haben für Volkes nun einmal kein Verständnis. Sie sähen es am liebsten, wenn dem cm Voden liegenden Gegner alles und jedes weggenommen würde, dessen cz zu seiner Epstenz bedarf, und soweit find meje Mgncr mit ihren or derungen gegangen, daß darob helle Entrü ung auch in England entstan? hin i't. Englische Soldaten im deutschen Okkupationsgebiet haben scharfen Protest erhoben gegen die Zumutung, deutsche Frauen und Kinder vor v rcn Tuaen Lunaers sterben zu sehen. Das hat in England tiefen Ein- druck und unzweifelhaft die britischen Friedensbcvollmächtigten dein ton cn amerikanischen Bevollmächtigten befürworteten Uebereinkomme dezüg-i lich der deutschen Handelsflotts geneigt gemachte ' Und nun hat Staatssekretär Lansing die Angelegenheit in die Oeffent l'irfnt Mtragen. Tie ganze Welt hat er zum Zeugen angerufen für die unabweisbare Notwendigkeit, Teutschland mit Lebcnsmitteln zu versorgen :!id den Friedensschluß zu beschleunigen, damit das deutsche Volk wieder ''lrbestsgelcgenheit erhalt und sich nicht ganz und gar aus Verzweiflung über s""e entsetzliche Lage jenen Elementen in die Arme wirft, die bereit sind, ( c.ccsa und die Welt einen: Schrecken ohne Ende auszuliefern. Staatsse luiv.r Lansing verwahrt sich dagegen, daß die hochcrnste Warnung, die er ."-Is-lich eines Banketts, das den amerikanischen Vriedmsbevollmächtigten, den in Paris versammelten Journalisten gegeben wurde, an die Welt i.n allgemeinen und an die französische, und amerikanische Welt besonders rchieie, von unzeitgemäßem Mitleid mit dem deutschen Volke eingegeben K Was ihn zu der Warnung deranloßt hat, ist die Sorge um die Zukunft Icx alliierten Völker und um die Zukunft der Welt. " Robert Lansing ist ein Pessimist niemals gewesen.' DaS hat er in den I '.'n Jahren bewiesen. Aber er hat die Flammenze'ichcn des Terroris- aus unmittelbarer Nähe zeschaut. Er ficht den ungeheueren Brand, der Nußland verwüstet hat und Deutschland zu verwüsten droht, über rau .:de Trüuunerbaufen westwärts schreiten, sieht ihn mit gierigen Zungen d?n Ländern West-Europas lecken, sieht eine Welt in Nacht und Graus ! .".-sinken, wem es nicht gelingt, die drohende Gefahr abzulenken, ihr das i--"? Teutschland als imübcrstcigbmes Hindernis in den Weg zu stellen. IzZ'csSh will er Deutschland mit LebenSmsttcln versorgt haben. Deshalb !- I a bm Friedensschluß beschleunigt haben, damit die schwer darnieder, deutsche Industrie sich wieder aufrichten, wieder Rohmaterialien t' ?st.hren und verarbeiten und die fertigen Produkte ausführen, kann: da ? -i . Te:üfchland nicht mehr Millionen Menschen müßig zu geben brau ' -i imd als willige Werkzeuge unter den Despotismus der Anarchie fallen. Als nach Wschluß des Waffenstillstandes die beweglichen Hilferufe auS Deutschland kennen. Brot heischend für die hungernden Frauen und Kinder, da hieß es, das sei alles auf Täuschung berechnet, in Wirklichkeit sei die '.."? gar nicht so schlimm. Deutschland versuche durch Appele an das Mit iS günstige Fricdensbedlngungen herauszuschlagen, sagte man. Sagte ?xn in Frankreich und sagte man hierzulande. Heute haben wir das Zeug. : i b- t:';m an thi cn Beraters des Präsidenten WUsan dafür, daß es ft de ixüiit: 1 war, was, in diesen Hilferufen zum Ausdruck kam. t '' t e Lage entsetzlich ist und des Elend sich zu einer Gefahr für die ' . !t cea len hat. Und da werden endlich wohl euch jene schwei ,:L .'er nach uin:ez schärferen und ims-xr unerfüllbareren Friedens ' - i f..? Toutschland gerufen haben.' Für sie besonders find di -.' m Lz-.l nz eine furchtbare Warnung. Sie waren bereit, mit ' ; . .r zu fp'c'cn, das Deutschland in Wravd zu setzen droht. Nun . s - c ' s.ii'cr-.nt 2":mde, daß das ein gefährliches Spiel fein wür. ! r. l i ir:x gar leicht die gesamte üulturwelt in Flammen ' ! . U:d dann würde e! zum Loschen am Cnde zu spät sein. C irir !v fr , T .- daß der Is. ca wZ!g'ien b t t tegmck : unn erjact. -i Um aha, Nebraaka. Office i(M 8tü Ar. die furchtbaren Leiden des deutschen "'Ai,; " .' "ti$ Mit den Völker acht es wie mit den Menfckzcn: Am gewissesten findet sich, wer sich selber sucht, aber leider :k!srt dsK zu den L:eSl!giunter f-c !trrtn der meisten Zi'.ttt n'cht. ITLEB HO. Seite 2-TägIichcz Omaha. Tribünc-Moiüag, den Spartakist nahin nach jeder Mahlzeit - Gegengift Nndek hnt einen an,kn ttiftschrank bei sich. ttlandte sich überall der. folgt. Tie bildschöne 'Spartakus. Dame. Der Korrespondent der N. Z. ?Aa" ckreibt nr Verbaitmig des Volschewisten Radek folgende Ein zelheiten: Radek war am öer vie derwerfung des Spartakusaufstan- rtn& Berlin urückaekelnt. nach. dem er es boraezoaen kcljte, für et wa zehn Tagen zu verschloinden. Er war inzwischen in Wien gewesen und hatte von dort neben vlebreren CAe s:nnuttaZienossen als seine Sekre tärin eine bildhübsche Wiener Spar. fnfWrn nsiHsi fflerlin mitaedrackt. Ra. des vermied nach ' dem Tode Lieb knechts und ZZosa Luxemburgs alles Aufsehen. Er knüpfte ganz in: Ge Keimen die Fäden mit den Sparta kisten wieder an und wechselte feine Quartiere mit taaliw. ökayeks Besitz befand sich eine kleine Apo theke mit den verschiedensten Gif tcn. Er war so mißtrauisch, daß er nack GenuN satt icder Speiie ooer km niMrnnfr'ii Gmenaiit uabm. da er stets in der Befürchwng lebte. von seinen politi mm Geanern ver giftet ' zu werden. Er wechselte be ständig die Kleidung und lief bald in Zivil, bald in deutscher Militär misorm umher. Vor einigen Wo chen richtete Radek in der 23 ah mma eines seiner Freunde, der als Arzt auftrat, in großes Propagan- dabureail ein. r trat unrer oem tiinmen Tr sirdttih her Dr. Mer tet auf. und ließ durchblicken, daß er mit culer neuen Erfindung oe. schäftigt sei. In d:e,em PropaganOa bureau liefen die Wde Ziisammen. die sich über ganz Teutschland er strecken. Seine Sekretärin war. in Bremen, in Braunschweig und in Weimar - tätia und versorgte die dortigen 5lommunisten mit Geld, an dem Radek keinen Mangel yane citt WV'rk war die Gründung des Spartakusbundes in Weimar. Er Hat vor ollem die Beziehungen au Eichhorn aufgenommen, öer eben falls wieder in Berlin weilen soll. Aus Columbus, Aebr. Eolumbus. ?!cbr. 13. März. "pflti&M' Gerrard. der Gründer der Eolumbus State Bank dühicc und deren Präsident bis zu seinem .ou, war unter den alten Ansiedlern ci. ner der best vckanntcn m ocr gan ;en Um'eacnd. selbst unter den In dianern in der Reservation in Gcn'oa. Nauce Eountn, , bereu Häuptlinge bei Gelegenheit nicht verfehlten., mit ihrem alten Freund Hand zu, schütteln. Einer dieser ganz alten Häuptlinge erzählte Herrn Gcrrarö, das; Eolunibus in einer der best geschützten Gegenden des Westens liege und daß ihre n kilinerstämme beim Anzuae stürmi scker . Wittcruncr immer versuchten. in diese Gegend am Fuße der Blusfs zu kommen, um anhaltenden PfürmmTschct Stand anen m können und" wie es geschieht es im Winter, daß die vom weiten ooer PUcn (ner eintresfendcn Eisenbahn- züge mit Schnee und Eis bedeckt sind, während um Eolumous muot Witterung herrscht. Aehnliches passierte gestern. Wir hatten hier in Eolumbus gegen 4 ins & urjr einen starken Ziegen mit grollendem Donner in der Ferne, doch verzog sich das Gewitter bald wieder und fcie drohenden schwarzen Wlken cnn Horizont verzogen sich bald wieder und niemand ahme yier. sag niasr viel 'über 40 Weilen oft von uns diese Wolken sich zu einem Tor. nado zusammenziehen würden, wel cher Saunders Eountn heimsuchte und auf seinem Zuge Telegraphen, und Tolephon-Linien niederlegte, wie die Zeitungen berichten. Eine Frau Alöin Tockweilcr in Saunders Eouniy wurde erdrückt unter den Trümmern llzres Farmhauses ge funden und ein Mann wurde be wußtlos in einem Kornfeld liegend, aufgefunden und -rtcch dem Spital gebracht. ' Samuel Bordy, Eigentümer des Bargai Store an der 11. Straße, welcher auch ein Interesse im Sil ber Ereek Bargain Store hatte, hat seinen Partner daselbst. 23m Rs fenthal, ausgekauft und hat den Firmanamcn umgeäudert in S. Vordy & Eo. Herr Vordy ist ein guter Geschäftsmann und wird niit seinem zweiten Store einen guten Erfolg haben- Am Samstag srüh wurden Herr und Frau Wm. Ernst. Sohn von Herrn Caesar Ernst nnd sie eine Tochter von Jakob Schwank, bit glücklichen Eltern eines munteren Qnäbleins, das Erstgeborene. (SU ktn und Großclteru herzlichen GlückiMNilch. Heute morgen früh kam bt tele gradbi'che Anzeige von dem in der ?U erfolesten Tode dcs ThonZ Nrßlcr. früheren Lrau:'',sters da kier, welcher nach längerer Krank bcit v.,.n seinnn beiden erlöst wur de. Tcn Hintcrdliebcncn unsere Teilnahme. ... 44'"tt4'"I'444'" Die llkbkmschvoz. Skizze do.Guy de la Miode. ... Der Maler Gaston Vaigneauwar aus der Heilanstalt entlassen. Nach dem. sich fccsii Oberarzt, der ihn bis cm die Tür der großen Ein gangöhalle begleitet hatte, verab schiedet hatte, sagte er zu seiner. Frau: ..Wohin gehen wir nun?". Der Morgen war klar, wenn schon ein wenig frisch. Spielende Son cnlichter vergoldeten das rostsar bcne Blattwerk. Blanche sagte lachend: Gehen wir geradeaus !" Sie gingen nun durch eine breite Allee, die aus einen Weg am Kanal stieß. . - Ein mit Holz bcladcncS Fahr zeug bewegte i'ich eben kanalauf wärts. . Der Schiffer saß am Steu er; das sonnengebräunte Gesicht ei ner noch jungen Frau guckte durch eine Luke nn Kajütendach, und ein kleines Mädchen hüpfte mit der Springschnur auf dem Tpck herum. Sich', wie reizend!" ' sagte der Maler. - Llanche wiederholte: Ganz reizend!" Das Geschrei wilder Cti,,cn unterbrach Plötzlich die friedliche Morgcnstillc. Der Maler drehte sich um und blickte nach der Wiese, auf welcher sich die Insassen der Heilanstalt tummelten, und woher der tolle Lärm kam. Sein Blick sagte: ' ; Und dort war ich eingesperrt" .. Ja, er kannte die unheimliche Krankheit, dieses Ecfangcnscin in der Anstalt, die ihm nun wie ein Kerker erschien. Der Kampf um das Dasein, das Fieber, um den 'Erfolg, die Angst vor etwaigem Schifjbruch, die Jagd nach neuem in der Kunst, der Ver druß und die Enttäuschungen, die die 5lunstlcrlaufbahn mit sich bringt, alles das hatte fo auf ihn einge stürmt, daß er 'schlichlich zusammen gebrochen war.' Er war einige Monate nach sei ner Verheiratung dort untergebracht worden.... . Vlanche las auf der Stirn des Genesenen, daß er sich allzu sehr in die Vergangenheit vertiefte. Sie faß te ihn cnn Arme und rief: Gaston ! Ihre Stimme verriet ihre Auf. regung, als sie ihn so in sich versun ken stehen sah. '' Er süßte sie zärtlich auf die Stirn. . 'ci nicht ängstlich, Schatz! Ich fühle mich vollständig geheilt , An was dachtest du soeben? ,Heme war es gcraöe cm halves Jahr." Und wann hatten wir Hochzeit?" Am 15. vorige Monats war eS ein- Jahr." Sonderbar, sonderbar... Je länger ich wieder mit dir zusammen bin, desto deutlicher besinne ich mich auf alles. x Ich kann nur das Vergangene noch nicht aneinander reihen, kann es nicht gegenseitig verbinden. Ich merke, daß iu mci nem llopse eine Lücke ist. . . ., eittr Scheidewand zwischen der Bergan genhcit und der Gegenwart. Mir ist es, als ob ich zum zweiten Male lebe. Denke dir jemand, der Plötz lich erwacht und sich nicht besinnen kann, wo und wie er eingeschlafen izt." ; .Du wirst schon allmählich wieder klar sehen." Gewiß, es geht schon ganz gut. Roch nie ist mir das Leben so schön erschienen wie heute. Ticse Ziegel dächer, diese Bäume, dieses ruhig dahinfließende Wasser, diese Häus chen dort in der Ferne...,', alles erscheint mir so neu, so frisch,' so strahlend!" . . Er drückte sie zärtlich an sich und berauschte sich an denk Dufte ihres üppigen blonden Haares. Auch du; mein Schatz, kommst mir schöner vor, als ich dich in Er inncrunz hatte. Mir ist es, als sehe ich dich zum ersten Mal, fg glücklich .macht- wich deine Nähe." Sie gingen langsam den Fußweg am Kanal weiter; daS herab gefalle ne Laub der nahen Pappeln rasche! te unter ihren Schritten. Vlanche wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Lluge. Das Ve wußtsein, den geliebten Mann nu'.i mehr dem drohenden Abgrunde ent rissen zu sehen, hatte sie im tiefsten Innern errezt. Rein, sie träumte nickst; Gaston ging an ihrer Seite, er liebte sie, er sah jie lächelnd an, er sprach zu ihr toi einst, zwar et was bedächtig, aber doch so zart lichl .Gaston... niein lieber Gaston! Ihre Lippen . vermochten nicht auszudrücken, was ihre See! ie wc?te. Plötzlich blieb er stehen und stampfte mit dem Fuße. ie dumm! Wie dumm!". SL'as hast du?" fragte sie. doa einer plöblichen Unruhe erfaßt. Verzeih', liebe Blanche! Wir jirJ nun schon ernt halie Stunde '17. März '1919. triebet beisammen, und ich habe dich noch gar nicht gefragt, wie du dich damals in der kritischen Lage, ,n ver ich dich zurückließ, zurecht gefunden wst." .. . Still davon!" sagte sie fchel. misch. , Ich besinne mich ganz genau, wir hatten keinen roten Heller mehr im Hanse." Nun, ich habe eben Seid der dienen müssen. Einige deiner Freun de waren so ücbenöwürdig. sich mci ner anzunehmen. Sie verschafften mir Klavier., Mal- und Nähschule rinnen; kurz, ich habe keine Not ge litten. Ich habe dir sogar cine Ueberraschung ausgespart!" .Welche?" Neugieriger! Da? sollst du zu Hause erfahren." Am Ende des Fußweges wintte ein kleines Gasthaus, in welchem sie in ticn riten Podien nach ihrer Ver heiratung manchmal eingekehrt wa ren. ..Sicbit du da oben nanz da oben.... das kleine Gasthaus, Ga ston?" .Ei. gctvißl" Besinnst du dich noch?" . Er überlegte einige Augenblicke und sagte dann: - Ja, ja, ich besinne mich; wir haben dort einmal recht gut acacs scn. Der Wirt ist ein dicker, gut mütigcr Mensch mit rotem Gesichte; du lerntest, er sahe rote eine gcsuu tc Tomate aus!" Vlanche lachte herzlich; weniger über die drollige Bemerkung ihres Mannes. IS auS Freude darüber. daß sie nun von der' vollständigen Heilung Gastons überzeugt war. Wollen wir vielleicht oort-ein kehren und frühstücken?" Die freudige Stimmung Vlan chcs erfafzte auch ihn; das Blut roll te schneller in seinen Adern, und neckisch sagte er: " Ich bin dabei; aber nur unter der Bedingung, daß du mir deine Ueberraschung verrätst!" ' .Still!" Sie legte ihm die Hand auf den Mund, und fast schien es, als fürch te sie, sich selbst zn verraten. ES war Abend geworden, als sie in ihrem Heim auf denr Montniartre ankamen. Vlanche klingelte; die Tür wurde geöffnet, und die Sil houette einer Frau verschwand im Dunkel des Korridors. , Tu hast dir wohl ein Dienst madchen gcnoinmen?" sagte rc ver wundert. Ja Undohne ihm Zeit zu weiterem Staunen zu lassen, drängte sie iyn in sein Atelier. Tu siehst." sagte sie, es hat sich nichts verändert. Ich habe dafür gesorgt, daß aöeö an feinem PlaZze geblieben ist." Die Augen des Malers schweiften entzückt über die Gemälde, Staffe leien, Schemel.... Ja, er erinnerte sich an alles, und gattz allmählich nahm ihn der Zauber der alten, lie den Arbeitsstätte gefangen. Mcö befand sich am gewohnten Platze; hier daS unvollendete Por trat der jungen Amerikanerin, Miß Becker.... dort die Skizze, die cr vom Mccresstrande mit heimgebracht hattet.., dort hinten der alte Wandteppich, ein Geschenk scineö besten Freundes...., und da in ie nem Winkel.... Er ging hin, ganz nahe hin, und betrachtete, in sich versunken, ein an gefangenes Gemälde, auf dem eine Wiege skizziert war. Und sein Auge glänzte, als er in der einen Ecke des Bildes die Worte Ia5: Porträt meiner Tochter. Er besann sich, alles wurde ihm klar,... Es war einige Tage vor dem AuZbruch der Krisis, Vlanche hatte ihm etwas anvertraut..., ein süßes Hoffen...., vielleicht war eS nur Einbildung gctvcfcn, der Traum der jungen Gattin.... Wer beide sahen schon in ihrer Freude, wie ih nen daS geträumte Tochterlein gu lächelte. - .Besinnst du dich noch?" fragte Vlanche. - , jrft -" Tu standst vor deiner Staffele! und sagtest: .Ich werde die Wiege nach Phantasie malen; dann, wenn unser Töchterchen da fein wird, brauche ich cS bloß hineinzulegen und kann daS Porträt nach der Na tur malen." Gsston war tief ergriffen; er wollte VlancheS Hände fassen, aber ste entschlüpfte ihm und öffnete die Tür dcS Nebenzimmers: Sich', Väterchen, da ist die Ueberraschung. die ich dir für ya fyxuit aufgespart hatte....; nun kannst du-nach der Natur malen!" Vorsichtig schob sie den leichten Vorhang ier Wiege beiseite. undds5 zarte Eefichtchen seines schlafenden KindeS schien ihm im Traume zuzu lächeln. Wer zwei Hasen sagt, der wird keinen fangen. -- Anzüglich. Unkrossizler: .Mensch, macheg Sie doch nicht ein so trauchkS Gesicht wie ein As,e, der erfahren Hot, daß Sie ton ihm ab st:mwz?7 , , . . VT- I " " "" V .THE---- i Tribune's English Section 1 i 'HeThere!" DoYouWant A Home On A Farm ? ' M . ' ' Opportunities Fcr "Werk And Hornes For Our Fjghting Men" " t OJfcrcd 6y Ths Decartrncnt Of Inferior. "Ilcy Thcre." Do you Want a Home on a Farm? This is the unique title of a littlc booklet, which the Secrctary of the Inter ior, with the active co-operation of the War and Navy Depart ments, is sending to the various camps of thevarmy, nary, and marine ' corps throuRhout the country to ascertain the attitude of the men toward hi plan for providin them with work and homes on reclaimed land. The U. 8. Reclamation Service is the special agent of the Department of the Interior in the enterprise. The booklet m the torrst of questions and answers vi-mcn M .AmnUt. snA rAtirtCI A IVC d. VUtiipiL. l.Vi v . .v uw scnption of the plan, and also has attached to it a post card qufstlonnaire which the men are asked to fill out and mail to the Department. Each man interest ed will be asked to state his narne, r.orne aaaress, age, occu pation before enlistment, wheth- er he has ever worked on ajiarm, whether he is interestad in the plan, what kind of farminz? he would lUce to follow, whether eeneral. live stock, truck, or fruit, and whether he would he willing to take a job in his own State or anywhere in the United States if a job on one of these proposed projects is offiered to bim. A tabulation oLthe repües wül be presented to Congrcss in con nection with Secretary Lane's request for an initial appropria tion of $100,000,000 to btgin con structibn on meritorious projects throughout the United States. The questions and answers ia the booklet are as follows: The Questionnaire. Q. What do you mean, work and homes? Ä. just this. Tlicre is a ,bill now before Congress asking for an appropriation of $100,000,000, which, if passed, will enable the Interior Department to begin work af once developing: .. co operative farm settlements for soldiers and sailors in all or nearly all of the States. Q. Who will get the farms? A. Those who create them b"y vorking "on draining, Clearing, irrigating and improving the lands, Q. Will all get farms? A. Tliat depends on the arnount of land reclaimed. . . . Q. Is this plart'only for men who have beea across? A. No. It is for all of the men who have wornUncle Sam's uniform ia the great war. Q, Where is this land located? A. In practically very State in the Union there are large arcas of this land. There is dry land in the West that needs wa ter, which can be provided by buiiding öams and canais. In the East are large areas of cut-over or logged-off timber land, from which it will be necessary to blow the sturnps and clear off the underbruSh. In the South äs a large arnount of cut-over land and gwamp-land which must be drained. Land Available in all Parts of the Country. Q. Could I gtt a job near,rny old hörne? A. Probttbly you could. These proposed settlements are scat tered all over the country, and it äs planned to have one in each State, if Congress provides the nioney for construction. Q. How about wages? A. You would be paid fair wages by the Government while doing this work just a good wage as you would be able to get in outside work of like char acter. Q. Would I be nlisted? A. No. I'hi, work is only for men wlw have been honorably discharjred from the Service. Q. What kind of work is it? A. The Government will have work of all kinds in connection with these settlements, from the highest technical and clerical po sitions to that of laborers. Q. Now, how about getting a hotne out of this? A. After you have helped bulld the dams and canal, or cleared the cut-orer land of sturnps, or tuilt the ditches to drain th swamp land; after you have helped to erect houses and barn, ( built sences, constructed rds. ' tnd hii out town sitii, buijt creameries, cannenes, ware houses, scliooli etc.; after you have, in fact, actually reclaimed the land, the Government will allow you to pick out one of these farms plänted in crops. The Plan of Payment. Q. Does the Government give me this farm for nothing? A. No. And you wouldn'twant the Government to do it. The plan is to arrange for you to pay for your farm home in mall payrnents over a long terrn of years, with interest charges at the rate of 4 per cent. per an num. Q. How about stock and farm implements? i A. It is planned that the Gov ernment will also furnish you with the necessary stock and farm implements, to be paid for by you in small payrnents spread over several years. Q. Where will I get the money. to rnake even thuse srnall pay rnents? A. You should be able to save the arnount of the first payment out of your wages while work ing for the Government helping to build these settlements. The balance you should be able to pay from the proceeds from the sale of your crops. Q. I think I should like farm life, but I don't like the idea of being too far away from other peoplc. A. It is the plan, if Congress passes the bill now pending be fore it, to build what are known as Community settlements, each containing not less than 100 farm homes surrounding a town, so that you will have neighbors, good roads over which to bring your produce to town, and a market for the als of your produce within a short distance'of your farm home. Q. How many acres will my. farm contain ? . A. This will depenck upon the location and kind of farming you engage in. For general farmbg from 40 to 80 acres each, live stock from 80 to 160 acres, fmit farms 15 to 20 acres, and truck from 5 to 20 acres. ; Instruktion in Farm Practice. ! Q. I don't know anythinff about fsnning, but would like to get a farm home. How will learn to farm? A. Competent inetructors in farm practice will be etationed on each project to teach men like you just how to rnake " a success of farming. Q. You say that this plan de pends on Congress passing this bill. Then, why are you asking me these questions noV, before the bill is passed? A. Eecause Congress has ask ed the Interior Department to rnake a preliminary investiga tion of possible. settlements throughout the country, and also wishes to know whether, if con struction of these settlements is authorized, the eoldiers, sailors, and marines would be interest ed in securing work and homes on these settlements. Additional Information Will Be Civen. Q. Can I gvt any further in formation about the plan? A. Yes. FiU out the post card On tlie last page o this booklet and mail it. It doesnt require, any postage. Your narne will then be on file in the Interior ! Department, so that you esn be : notified later if the plan is start ed. It is not possible now to say when this Information can be sent to you, and you should, of course, in the meantime not sit idly by, but instead accept the best employrnent that now presents itsclf. You are tirged on your return home to get in touch with the U. 5. Employ rnent Service in your locaüty and with your local Council of Defen, both of which organ izationi will gladly gire you ad vice and assistance in eecuring employrnent now. Now 11 out the post card the back page and mai! it You don't have to ut a stamp oa it Be sure and s,gn your narnc and write plainly. But rrmernber that this means work. . Thi, is not a bounty eherne. It will , give a chance to own a farm on ly to those who want to work s farm. ' yi-i r 5Usr.n-.crt er diese Bfiturj ti I 'V i ; l n f