Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 12, 1919)
Seite 6-Tägliche Omaha Tribüne-Mittwochs den 12. März 1919. ;all Gökthc liüd derAlKohol Auch ein Britrag zur Prohibi tjonsfrage. Seit Jahrzehnten wird die Gr krteruug über die Alkoholsrage 17 ii'tterfrochm yort jcKtt; immer wib immer Joitber wird die Zuträg Ilchkeit oder öie sährtichkLit des 311 l'oholZ besprochen, und für uns in Äuu.'rj!a scheint ja die Gefcihc des Tämonö Alkohol bald gebannt zu sein. J Auch Goethe ist in diese SDiMussio i?cn hineingezogen worden, und es ist interessant zu untersuchen, wie sich heim eigentlich Goethe zu den Gaben dts Bacchus gestellt hat, um so niehr, a!S wir ja bisher ..och immer ge Khnt find, uns den Poeten mit Äeinlaub im Haare" darzustellen. ' Bei keinem Dichter decken sich Se hn und Dichtung so vollkommen, wie Iti Goethe; und es liegt daher nahe, zunächst einmal' einen Blick in Goethes Tichten zu werfen, soweit a? sich mit dem Wein und den Wein srmden beschäftigt.', Goethe hat.un serer Literatur einige der schönsten Trinklieder, die wir ' besitzen, ge schenkt; sein köstliches. Ergo biva nrnä" wird noch heute bei vielen !i.?mmersen und fröhlichen Jusam ikenkünften gesungen. Es ist 'aber ein : ganz eigener Geist, der aus diesen Trinkliedern spricht. !ie wird darin das Zechen des Zechens willen, das eigentliche Kommersicrcn, empsohlen. Davon hat uns Goethe an' einer an trax Stelle ein Bild entworfen: in lner berühmten Szene des Faust, die in Auerbachs Keller spielt. Äber das Bild, das er hier entwirft, dient Lewisz nicht dazu, dem Leser die Ge wohnheit wüster Saufgelage zu emp schlen. Obwohl Goethe den Huinor der Szene vollkommen ausgeschöpft Hot, so erscheinen uns doch diese Burschen, die .mit offener- Brust Runda fingen, saufen und schreien", iic sich gegenseitig mit unlieblichen Titeln belegen und alle Herrschaft über sich verlieren, als echte und rechte Vertreter der Vollerer und der studentischen Verkonimenheit. Wenn Goethe in seinen Trinkl-iedarn. dcu. Wein liebt und empsiehlt, so eschieht dies stets in einem Mistigen .Sinne. , Immer ist der Wein der heitere, Ge sille, der, vereint mit der Liebe, gute Stunden erhöht. So sagt er in einem dieser Lieder': . - ' . . ; Ter Wein, der erhöht uns, er'micht un? zum Herrn, v. t , Und löset die sklavischen Zungen. , In der reizenden Uurdichtung des alüateinischen Potatorenliödes Mihi e't propositum" heißt es vom Wein: Lebe hoch, wer Leben Ichasft'Z: und in dem Gedichte Ergo .vibaimis" kird der Wein gepriesen: Er jühret die Freude öurchs offene Tos". Nach cLedem kann es keinem Zweifel un terliegen, in welchem Sinne Goethe hm Gotte des Weines huldigte und den Wein liebte. 5er Wein als der Träger geistiger Freiheit, erhöhter Heiterkeit, als Freudenspender als Löser der Zungen und Löser der Her ?en r in diesem Sinne war Goethe in Freund des Weines. Er gehörte richt Zu den Zechern, die das Trinken um seiner selbst willen betreiben, son dern er liebte ein gutes Glas Wein, weil er wußte, daß dadurch die Freuden des Tages erhöht würden. Das ist es, was uns seine Dichtun gen lehren. Verschiedene Aussprüche Goethes bestätigen nun unmittelbar, daß diese Deutung zutreffend ist. Hierhin gehört jene Rhapsodie auf itn Wein vom Jahre 1775, in die er ausbrach, als seine Mutter ihm' und den StolbergS einen guten Wein rorschte, und ihnen dazu den Rat feb, sie Zollten das Wüten gegen tit Tyrannen lassen und dafür sich an diesem .wahren Tyrannenblute" er fteuen. Da rief Goethe: Jawohl, urannenblut! deinen größeren Ty laimen gibt es, als den, dessen Herz blut man Euch durch Wohlgeschmack und Geist unterjocht...." Wenden wir uns nun der Frage zu, wie sich Goethe in seinem Leben zum Weine verhalten hat, so sind da rerschiedene Perioden zu unterschei den, Als Student hat er sein Glas L!-ex oder Wein so gut getrunken, wie ändere, wohl auch einmal des i.ulm zu viel getan, wie er denn z. B. in Wahrheit und Dichtung" von ! einer Leipziger Zeit berichtet, das c;&ere Merjeburger Bier habe ihm da? Gehirn verdüstert. Vom eigent Mm Kommersieren hat sich Goethe trchl stets fern gehalten, und die Schilderung der Szene in AuerbachS Äcller beruht wohl mehr auf Be crachtungen eines Außenstehenden, uU aus solchen eines Teilnehmers an derartigen Gelagen. In jenen Ja!)' ren dann, wo das tolle Weimar" ji.c;t und breit bekannt, oder viel' irihr berüchtigt war, und das Trei lcn in der stillen Jlm.Ltadt den gu iau üiien Alspslock aus seiner Ruhe euijcheuchte da spielte freilich der mein eine crof;e Solle. Da traut r.,a;i Zdn mi Schädeln, da klangen t s.illcit Straszen Weimars oft wie der vom nächtlichen arm oer rjciin kchrenben Z genossen; und wenn euch das Gerücht und die üble Nach nde ricieS übertrieben haben mag, U ist t doch gewiß, daß Goothe und f nie FreittZde alle damals dem 2ici t: a-.tz:cb:z tzuldiztc. Zia hier Lil nach tritt eine Wendung ein. ES be ginnt die Zeit, wo Goethe dem Wei ns gegenüber die größte Vorsicht an den Tag legte, ja sast zum Mäßig, keitöapostel wird. In August 1779 bittet er darum, .daß man nicht sei wie Menschen, die den ganzen Tag über jZovsweh klagen und Wein ge gen Kopfweh brauchen, und alle abends zu viel Wein zu sich nch l,'.en". In seinen Ariesen und Tage biichern findet man inuner wieder die Bemerkung: Seit drei Tagen keinen Wein": Ich trinke fast lei mm Wein"; dann wieder eine War mmg an seine eigene Adresse: .Sich uir vor dem englischen Bier in Acht nehmen. Wenn ich den Wein abschaf sen könnte, wäre ich glücklich." Dies sind die Jahre bor der italienischen Reise; und ivenn heute die Alkohol gegncr Goethe für sich in Anspruch nehmen wollen, so können sie nur den Goethe dieser Periode für sich reklamieren. Denn seit der Rückkehr aus Jta Iren tritt wiederum eine Wendung ein. Bon jetzt ab hat Goethe dem Liieingenuß regelmäßig, und stets in maßvollen Grenzen Geschmack abge ivonnen. Vielleicht ist die Bcrmu tr.ng erlaubt, daß diese' Wendung ganz natürlich mit der Entwickelung seines Lebens zusammenhängt. Der Feuergeist der srühercn Jahre be ti.rjte des kühlen, klaren, nüchternen Kopfes, ec mußte sich vor dem lei denschaftlich entflammenden Weine eher hüten. Ter beruhigte Mann und Greis aber konnte dann wohl wieder die Gaben des Bacchus brau chcn, die einen Widerschein des ju gendlichen Feuers hervorriefen. Goethe hat Bier und Schnaps sast nie getrunken, doch hatte er osfanbar inchts gegen sie, da er seinem Hause dje Braugercchtsame verleihen ließ und aus seinem Landgute die Branntweinbrennerei wieder in Gang brachte. Tagegen hat er den Wein in der zweiten Hälfte seines Lebens immer gern getrunken, ja seiner be durft. Das Goethesche Haiis war ein i'Nulich großer Weinkonsunient. ; Ter LicblingSwein Goethes war der heitere und volle Frankenwein niiS Würzburg. Alle, die das Goethe sche Haus in diesen Jahrzehnten be sucht haben, stimmen darin übcrein, daß der Dichter selbst gern trank und gern auch andere zuni Trinken auf unterte nd ihnen einschenkte, Daß Goethe angeheitert gewesen sei. scheint äußerst selten vorgekommen zu sein. Er ist auch in den Jahren, da er den Wcinfreudcn gern huldig tc, immer ein mäßiger Mann gewe sen. Es ist ihm gewiß sehr nahe ge gongen, daß sein Sohn August ihm liierin nicht folgen wollte. Faßt man olle dicfe Bcobachtun qen und Ersahrungen aus Goethes Leben und Tichteil zusammen, so wird man sagen dürfen, daß Goethe euch in der Älkoholfrage ein echter Realist gewesen ist. Er hat diese Frage nicht niit trockenen Vernunft gründen und Prinzipien behandelt, sondern er hat feine eigenen Bedürf nisse geprüft und sich danach entschic den. Er hat die Kraft gehabt, sich zu überwinden, wenn er dies sür nö tig hielt, und die Starke, mäßig im Genuß zu bleiben. Er sah den Wein cls ein Geschenk der Götter an, und als die Sache der Sterblichen faßte ec es auf, sich dieses Geschenkes mit Weisheit und mit Maß zu bedienen. .Was dem einen nützt, schadet dem anderen", hat er einmal mit bezug auf den Wein gesagt; und es will uns scheinen, daß in diesen einfachen Worten schließlich dach die rechte Lö sung'der Alkoholfrage liegt. Ter Rat Goethes in solchen Dingen des Le bens kommt immer wieder auf jene beitergelassenen Worte hinaus: .Sehe jeder, wie er's treibe." Askese und Völlerei lagen ihm gleich sern; ter verantwortliche und sittlich erzo gene Mensch sollte selbst entscheiden, was ihm in Genuß und Leben zu träglich, und was schädlich ist. Leider soll ihm ja jetzt hierzulande dieses Recht der freien Entscheidung genommen werden. - , Vertilgention Schad lingen. Bern, Schweiz. Einige Schritte oberhalb der 5lcllcreien des Herrn Perriev in St. Blaise, des Bruders des verstorbenen Bundes ratcs, geht zurzeit ein Gebäude sei ncr Vollendung entgegen, das etwas a,anz neues auf dem Gebiete deS Rebenschutzes darstellt: ein Nachtfal ter tötender Transformator, wenn inan die elektrische Einrichtung so nennen kann. Für diesen Transfor mator hat die Gemeinde einen Kre dit von Fr. 45,000 ausgeworfen. An denr Transformator sind Reslek toren angebracht, die einen unge mein intensiven Lichtkegel hervor bringen, der die Falter einer die Re brn zerstörenden Raupe nachts in Massen und fortgesetzt anzieht. Auf hm Boden der bestrahlten Fläche ist ein sroßer Wasserbehälter aufgOellt, der die niederfallendkn Tiere sofort unschädlich macht. Versuche, die Herr Perrier vorher in seiner Besitzung mit einem kleinen Transformator ge mach! hat, der heute noch neben diiin neuen, beinahe zwei Stockwerk hohen Gebäude steht, erwiesen die Wirksam seit des eigenartigen Abwchrmittels sgen eine Raupenart, die innerhalb kurzer Frist die Traubenbeeren rui n', kt. Die Elektrizität wird auf die se eise auch dcm Weinbau dienstbar aemackt. H I Müder ihrer Wer. Bon E. H (9. Fortsetzung.) ' Der Pfarrer saß am Schreibtisch, ein aufgeschlagenes Buch lag vor ihm, aber er las nicht. Zurückge lehnt in seinem Sessel, sasz er re gungsloS und starrte in das Licht. Rein und vornehm in jeder Linie hob sich sein Antlitz von dem dunklen Hintergrunde des hochlehmgen Ces sels ab. Die Blässe der schmalen Wangen, der herbe Zug um den sein geschnittenen Mund verlieh ihm ei nen fast schmerzlichen Ernst. Ein Hauch von Wehmut, von sttl lcr Wettentsagung umschwebte ihn; sie empfand das jetzt mit einem Ge fühl von Rührung, sie hätte ihn trö stcn mögen. Eben hob er die Rechte, um sie ei lten Moment über die Augen zu de cken, die Linke lag still auf dem Seitenpolster des Stuhles. r Es schien dem Mädchen als habe sie noch keine gleich edelgewrmte, leuch tend weiße Hand gesehen. Auf seine Frage, ob nichts imstan de sei, sie hier zu halten, sie dem ersehnten Verus entsagen zu machen,' hatte sie ihm aus vollster Brust ein zuversichtliches: Nicht?, nichts w der Wett!" zugerufen. Prägte das diesem Antlitz den Schmerzenszug ans? Eine Ahnung von der Verantwort lichkeit, die eine Schönheit, wie sie die - ihre rühincn gehört, aujerlegt, dämmerte in ihr auf. Und daneben noch etwas sie stützte sich fester ge gen die rebenumsponnene Säule der Veranda wenn sie nun bliebe, weim sie jene Hand faßte, die Au gen wieder leuchten, den Mund wie der lächeln machte? Ihre Blicke irrten durch das Zim mer wenn sie hier bliebe ? Bei dem Gedanken bebten ihre Glieder ganz und gar. Hier! Und ihre Träume von Glanz und Ruhin? Ihr stilles Gelöbnis, die höchste Stassel zu erklimmen, nicht zu ra sten, bis sie oben stehe? Und hier in der Engel Hier sitzen als Haussrau, still und friedlich uul) bescheiden, während draußen das Leben wogte, das herrliche, das freie Leben! Diese Sehnsucht im Herzen, wär , de sie jemals schweigen, wenn jene ' Hand sich lind und beschwichtigend auf ihre Stirn gelegt? Nein, bleiben konnte sie nicht- aber er, wenn er auch ginge wenn sie zusammen gingen? Heiße Röte überflutete ihr Antlitz. Wenn 'er sie wirklich so liebte, wenn das, was heute so wunderbar durch ihre Seele zitterte, ein Echo dieser Leidenschaft war, dann .Sie fuhr zusammen. In dem Lichtschein, den die Lam pe ans die Veranda warf, war ein Schatten gefallen, gedämpfte Schritte kamen die Stufen herauf. Zitternd druckte sie sich in das Laub zurück, sie hatte den Freiherr von Lenken er kannt. Unschlüssig blieb er eine Weile vor der Tür stehen. Sie konnte er kennen, daß er blaß und aufgeregt aussah. Eine Weinranke, die sich unter ih rer Hand löste, ließ ihn nervös zu sammenzucken. .Robert!" Zögernd hatte er die Schwelle überschritten. Ter Geistliche wandte den Kopf. Langsam erhob er sich. Einige bange Minuten des Schwei gens vergingen. .Ich wußte, daß Tu kommen .würdest." Aus bleichen Gesichtern sahen ihre' Augen sich an. .Also, das hast Tu doch von mir erwartet!" Lenken stand jetzt dicht vor dem Pfarrer. - .Weißt Du auch, weshalb ich Tir 1 die Hand nicht gab?" Rabenows Lippen preßten sich fast zusammen, er erwiderte nichts. Erinnerst Du Dich noch. Wie ich bor wenigen Tagen . sragte, ob Tu mir trautest?" fuhr der Freiherr fort. .Und Tu mir die Versicherung gabst: Ja, ja. Dir und der Freund schaft!" Erinnerst Tu Tich? Ich sage Tir, Du warst schlecht beraten, denn sieh, dieser Mund, der Tir seit den Knabcnsahren von ewiger Treue und Freundschaft borgeredet, hat wie ein Unsinniger da Mädchen ge küßt, das Dein ist. Siehst Tu nun. wie Tu mir trauen kannst?" Sekundenlang sprühte eine Flam me aus Rabenows Augen. .Und sie?" fragte er tonlos. .O fiel Sie wußte und weiß von. nichtö. Ohnmiichtig hing sie mir im Arm. Äch, ?iobert, ver wünscht, tausendmal verwünscht sei jener Augenblick!" Schwer ließ er sich in einen Sessel sinken. .Tu liebst sie noch sehr?" klang da des Geistlichen Stimme leise ne ben ihm. ' Verwirrt hob er den Kopf und sah ihn an. .Tu liebst sie doch? Tu wirst ihr doch nach diesem Deine Hand anbie ten?" ' Meine Hand anbietn? Deb- IMttt R i e d b e r g. st HIIH UlllUHrt reö? Ihr die Tu --?" stam melte Lenken. .Ahl" - Aus Rabenows Antlitz war der letzte Rest von Farbe gewichen. . .Tu liebtest sie nicht, Du küßtest sie nur!" Herbste Verachtung zog eine Mundwinkel h?rab. Unwill kürlich trat er einige Schritte zurück, Wols sprang auf. .Nein, Robert! Nein, ich liebe sie nicht mehr. Und wenn ich's täte, würde ich 'fliehen, aber nie, nie sie zu meinem Weibe machen. Ich war verblendet gestern, berauscht vom Wein, von ihrer Schönheit, von tau send tollen Gefühlen, aber ich liebe !e nicht. Steh . nicht fo starr da! Weißt Tu, was diese Stunde für mich, bedeutet? Was es für mich heibr, mich schämen zu müssen ? vor Tir?" Sie schwiegen beide. Nachiner Weile begann Lenken wieder: Ich gehe nun. Morgen reise ich sott. Leb' wohl, Robert! Und wenn Du kannst, vergiß ' Er machte einen Schritt auf die t.ur zu, oa pzzte :iiaoenow uver wältigt seine Hand. Wute nicht ja gegen Dich selbst," sprach er sanft. .Und denke daran, daß auch' die unwandelbarste Liebe eines Menschen ihm kein Recht gibt auf den andern. Was Du Tir nahmst, es war auch nicht mein Tolores ist frei!' Wolf hatte regungslos dagestan den. Plötzlich warf er die Arme um die Schuttern des Pfarrers und hielt so den Freund fest umschlungen. Von draußen kam ein leises Ge räusch, ein schwacher Luftzug wehte herein, mit flackerndem Knistern ver löschte die Lani'e.' Nun geh , sagte Nabenow, sich endlich von ihm losmachend. Seine Stimnie klang wieder so sanjt und freundlich wie immer. .Geh nun eim! Und wenn Tu wirklich wie der fort willst verlier' Tich nicht da draußen." Wolf richtete sich auf. Durch die matte Tämnierung leuchteten feine Augen. Ich verspreche es Tir. Aber fort muß ich auf eine Zeitlang. Ich halt's jetzt hier nicht aus mit Euch allen zusammen; ich muß einmal käl teren Wind um meine Stirn wehen laue hier werd' ich verdreht." Rabenow antwortete nicht. Er iand abgekehrt und entzündete die Kerzen am Klavier., iiaü nicht zu lange auf Dich war ten, Wolf. Tort oben in Teiuem Hause wird jemand mit Angst und Sorge Teiner harren, laß sie nicht zu lange warten," mahnte er ein dringlich. Ilse!" slüsterte Wols und senkte das Haupt, aber dann hob er es zu ersichtlich: Ich komme wieder, Ro bert bald!" .So lebe wohl !" .Ihre Hände streckten sich aus und lagen mit sestem Druck ineinander. Lebe wohl! Und Nie: Kost- licher -als alle Fraucnliebe ist mir Deine Liebe!" ; Unbeweglich verharrte der Geist liche und sah der hohen Gestalt des Freundes nach. Von dex Tür grüß ten ihn noch einmal seine Augen Nun war er im Dunkel der Büsche verschwunden. Ein tieser Seufzer hob des Zurück bleibenden Brust. . Düster schweiften seine Blicke durch das Zimmer. Das jlackernde Licht der Fierzm beleuchtete mit un gewissem Schein ein Portrait über dem Schreibtisch. Es war das sei nes Vaters. . Er blieb davor stehen und be trachtete die ernften, klugen Züge. .Es ist ein kostlich Ding, gedul dig zu sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen," stand von des' Ver jtorbenen Hand darunter geschrie ben. Geduldig sein! -Tu schwere Kunst, wer lernte Tich ohne Leid und Tränen! . - . - Er schritt wieder auf und ab. Der unerttägliche Druck auf seinem Herzen wollte nicht weichen. Jetzt erst suhlte er ganz, wie ihn Wolfs Geständnis getrosfen. .Ge duldig sein!" sucht er die ankla gende Stimnie zu beschwichtigen. ' .Du hast vergeben, nun vergiß auch. Tue nichts halb. Was klagst Tu denn. Tu selbst hast ja kein Recht, yerrenloses Gut war es, was er sich nahm. Geduldig sein!" Eine leichte Bewegung an der Tür ließ ihn ausschauen. j Seine Augen weiteten sich in un ocnic'icr.rju Ersimmen. , Tort stand eine ivtlU, zarte' Gestalt, ans blas Um Antlitz Züchtete c teil große, dunkle Ttrrne ihm entgegen. .Tolores!" Er wich zurück. To lores, Sie?" Ja, ich. Sie stand noch still im Rahmen der Tür, die Hand wie zur Stütze gegen das Holz geahnt. Warum kamen Sie?" frk?'te er tonlos. .Was wünschen Sici'iljini ich etwas für Sie tun?" Ich bin schon lange hier. Ich war schon hier, alö der Freiherr von Lenken, Ihr Freund, kam.- Sie sprach ganz .ruhig, jede Wort scharf betonend. .So haben Sie gehört, waS hier gesprochen wurde?" .Natürlich! Alles habe ich ge hört!" Es klang wie ein leises La chcn aus ihrer Stimme. Ich werde doch nicht weglausen, wenn ich so interessante Dinge über mich erfahren kann!" Eine heiße Blutwelle lief über sein bleicheö Gesicht. .Und jetzt was wollen Sie jetzt?" fragte er stockend. .Jetzt? Nur eine Frage tun!" Mit zwei .Schritten stand sie dicht vor ihm. ' Die t t ob Sie mitkommen wol sie, Robert, wenn ich gehe?" Entgeistert starrte er auf das Mädchen. Durch die tiese Stille meinte 'er das rasende Klopsen sei ueö Herzens zu hören. Der ganze unsagbare Reiz der Frühlingonacht Ichien ihn plötzlich zu umgaukeln. spukhaft, betörend wie das holde Bild vor ihm. Hingerissen Wurzel ten seine Blicke in ihrem zu ihm aufgehobenen Antlitz. Sie lieben mich doch, Robert?" Sie hatte ihn unausgesetzt beobach tet. .Sie lieben mich doch?" Langsam, Silbe für Silbe, ' fiel die Frage von ihren Lippen. Ja, Tolores! - Ich liebe Sie Gott weiß, wie sehr!" rief er aus brechend. , So kommen Sie. Lassen Sie das hier zurück. Draußen, da wol len wir ein neues Leben ansangen, ein herrliches, ein stolzes Leben." In ihren Augen schienen Flam men aufzulodern. Was haben Sie hier? Wie kann dieses armselige Törslein, diese Hirn und blutlosen Menschen Ihnen ge nügen? Was hätt Sie? , Der falsche Freund? Der Feige, der eben fortschlich, froh Ihrer Verzci hung, wie ein Knabe, der sich vor Strafe gesürchtet. Ah, ich werde ihn ewig hassen für seine Feigheit!, Hierher zu Ihnen kommt er," sprach sie immer hastiger weiter, .und wmiclt Ihnen vor von seiner Schuld aber ich!. Ha haha! Ich weiß ja von nichts! Da tonnte er sich die Phrasen sparen. Wie sagte er doch? Nie, ine werde ich sie zu meinem ldeibe machen?" Ach, lnich dunkt. das klang sehr sicher, mein Herr Baron, allzu bescheiden sind Sie nicht. Wer sagt Ihnen denn, ob Ihre stolze Burg der Kunstreiters lochter genügt hätte?" (ste griff mit beiden Handen in ihr Haar und schüttelte die Locken ret. Mit schmerzlichem Empsinden sah Rabenow, wie jählings Bitterkeit und Mjßtrauen'in ihrer Seele auf gewuchert war. Warum hatte sie dies? unselige Auseinandersetzung belauschen müs sen, warum überhaupt war sie ge- tommen 5 Mühsam suchte er seine Ruhe wie der zu gewinnen, denn dieser Szene muizte ein Ende gemacht werden uin jeden Preis. Ehe er aber zu einem Wort der Beschwichtigung kam, stand sie schon wieder vor ihm. Wollen Sie? Kommen Sie mit?" Er atmete schwer, nach Fassung ringend. - .Kommen Sie, Tolores. ze konncn hier nicht mehr bleiben. ch sühre Sie hinüber und morgen, morgm wollen wir uns über alles- klar werden." Er machte einige chritte auf die Tür zu, jedoch mit funkelnden Augen vertrat sie ihm den Weg. Ich gehe nicht von der Stelle, be vor ich Ihre Antwort habe!" rief sie bebend. Sie müssen gehen, Tolores," sagte er ernst. .Ich bestehe darauf. Lie" er zögerte momentan Sie entwürdigen sich, wenn Sie noch länger bleiben," vollendete er fest. , Sie zuckte empor. .Mich und Siel Und daZ letz- tere ist Ihnen doch wohl die Haupt sache. Ja freilich, was würden wohl Ihre unschuldigen Pfarrkinder Au gen mackzen, wenn Sie ihren Hirten in dieser absonderlichen Situation chcn könnten. Also bitte, setzen Sir sich der Gefahr nicht unnötig länger aus. nntworten .le mir. Er begrijf, daß durch ihre fieber haftes Erregung kein ruhiger Zu spruch dringe, daß er Ihrer Förde rung nachgeben müsse. Selbst zitternd in zedem Nerv, sagte er daher, sie unverwandt an blickend: .Sie wollen mein werden, Tolores, wenn ich mein Amt hier verlasse, wenn ich einen anderen Be ruf erwähle, der es mir erlaubt. mein Weib auf der Bühne zu sehen? ?as wollen Sie, Tolores?" .I! preßte sie hervor. (FortseJung folgt). VoLhaft. Wirt: Nun, waS sagen Sie zu dem jungen Huhn?" Ga,t: .s? lung noch und schon so verdorben!" - Schlagfertig. .Nun, Karlchcn, kannsr Tu mir vielleicht sagen, was Tu zucrft emp-unden hnftols Tu krank wurdest?" Kailck'ii: .... d'.e ,,rcude, nicht lia die Sckule gehen zu uMenl" ttlasslskzierte Anzeigen! Verlangt Männlich. Ein Mann in jedem County als erklustver Vertreter, um ein voll ständiges Lager von Waren an Konsumenten zu verkaufen; Prä ben, Kataloge u. Instruktionen frei. Muß Fuhrwerk haben und gute Empiehlungen; $40 bis $00 wö chentlich; Erfahrung nicht notwen dig. Schreibt oder sprecht vor. Verkaufs Manager, Nyan Co-, 1102 4 Harnei, St. 343-19 Verlangt Weiblich. Verlangt wird ein Mädchen um die Putzmacherei zu erlernen. 429 PartonBlock 3-14-19 Haushälterin gesucht. Aeltliche Person am liebsten, für zwei Personen, ,Mutter und Sohn, auf der Farm, sechs Meilen westlich von der Postoffice . an Dodge Str. Guter Lohn. Telephoniert Colfa; 4480 oder schreibt an Box H.. Omaha Tribüne. Kost und Logi. Ta preiswürdigste Vssc ei .Petn Rnmp. Deutsche Küche. ISO Dodge Straße, 2. Stock. tf Glück bringende Trauringe bei Bro , degaardö. 1. und Douglas Str. Kleines Hänschcn für arme Fran. Teutsche, alte Frau, die durch Vrandunglück und schweren Rhcu inatisnius an der rechten Seite ver krüppelt, sucht ein kleines Häuschen mit Garten zum Wohnen.- Frau verdient ihren eigenen Lebensunter halt, ist aber nicht in der Lage, mehr als $5, höchstens $8 monatliche Mie te zu zahlen. , Irgend ein Deutscher wird ein gutes Werk tun, der armen Frau zu einer solchen Wohnung zu verhelscn. Man wende sich an Frau Clara Naumann, 2715 Süd 15. Str., Onmha. ; tf Neparaturarbelten gewünscht. Gut erfahrener Kabinetmacher, wünscht Häuserarbeit. Mobelrepara turen lind Finishing. J'nnenarbeit, sowie Tür- und Fmsterreparaturen. Meine Arbeit garantiert- Bitte-zu schreiben: Andrem Kolosseus. 12311. süd 15. Str, Omaba. Neb. 3-21-19 Helgen zu verkaufen. Geigen und Geigen-Ausstattungen zu j verkaufen. Ausgewähltes Lager zum Kostenpreis. Cure Gelegenheit den Profit des Händlers zn erspa reu. Wir machen auch Geigen-Re paraturen. Stern & Ritter, Zimmer 20, Baldridge Gebäude. 20. und Farnam Straße, oder Box 3, Omaba Tribüne. 4-7-19 Zu verkausen: Wohl etablier tes Geschäft, Maschinen und Ge wehrwerkstätte; 33 Jahren im Geschäft. Grund für Verkauf. Ich will mich zur Ruhe setzen. Ludwig Wetzel, 125 Norfolk Ave., Norfolk, Neb. -4-8.19 Libcrtu Bovds. Liberty Bonds. Wir bezahlen bar für Liberty Bonds. Teilweise abbezahlte Quittungen für Bonds und War Savings StampS. . Lcwis & Co. Brokers. 411 McCague liiebaude. 3-20-19 Kaufe Liberty Bond, für Bar. Sichere und gesunde In pestmeniZ, 7 Prozent bis 10 Proz. Geo. Schroeder,. 545 Railway Cz- change Bldg. Dougl. 3261.- tf Lolorodo BargainS. Wir haben soeben ein sehr großes Areal von. bereits kultiviertem und noch nicht gepflügtem Land gekauft (improved and -unimproveö, tractor plow land). Das Land ist eben und in der Nähe der Stadt gele gen; südlich von Burlington, Colo rado: in der Nahe von Wild Horse. Diese Ländereien werden in Par zellen von 160 Acres und größeren Kninpleven verkaust. Unsere Preise sind sehr mäßig; Bedingungen äußerst liberale. Crop payment Plan wird guten Käufern bewilligt wer den. Prüfen unsere Offerte, bevorJhr nach dem Westen reiset. ES wird der Mühe lohnen. Zirkular mit Be schreibung wird auf Wunsch kosten frei übersandt. States Realty Company-810-311 Fraternitu Bldg., Phone B-4122 Lincoln. Neb. Die deutschen Farmer Nebraska'S, sowie diejenigen, welche eine sichere Anlage für ihre Kapitalien suchen, finden hier Gelegenheit, sich ein schönes Heim zu gründen. Besichti gct daS Land und überzeugt Euch an Ort und Stelle, daß dasselbe an Oualilät nichts zu wünschen übrig iäßt . AugustEsser. 3-17.19 Monumente und Markstkie. Erstklassige Monumente u. Mark firiüc A. Bratke & Ca 4315 Süd 13. Straße. Tel. Smith 2670. -2S13 . - Elekttikchc. Gebrauchte elektrische Tlomtn.- Tel. Douglas 2019. Le Bron & Frau. 116 Süd 13. Str. Advokat. H. bischer, deutscher RcchtSanwalt und Notar. Grundokte geprüft. Zimmer 1418 First National Bank Guilding. ttAiNir CiixnniD WM y i ' i ' w ; :, ,' 7y i! , , , . . (,t,iun ivr.ir . ' , ; 4 ' Wi-wi " . LL" Boudoir Negligees . 4. Bo Adelin Kordel. Tiese? Bück illjillt tot all driam ll in leset ifline ein grvhe nSwaiil lU intnnn-n skr apritciutbeitfit, bejonoeiS tut as oiinotc. Man (inBct tine -uns toit chi UKuitec von WiocfipnUn&etn. ftat'Pni, Edithen, MitteMIicken. HitnpaII-n. irtb fleiwn-ollMt, f alrtinitftrtii'ni. ttinMC(fiut)ii. iiidcrdaubcn. Haarbcliälrn, SH,rmn flU rlcfltiiitc Lampen. NadeMIIen usw. frtt ie(it) biol-3 uwche rcitp leder S-arnt von irr dem Nichen sein itnb Ibr in Vernmwen .d keilen. iv!an fircte fufort um fcnäse!'). Dieses Buch iut 12c punolret v o!t per. 'ontt. ' Tägliche Omalia Tribüne, 1307-09 Howard Str. Omaha, Nc5 "1 l v -iV iv I $&te&$&l9 .. ' , V'Ä A S'.-i - .- if ' . ' AI ! li IM ; P1'"" & . 5 !u M $ iv k i'C ibA ' iA kbfkuic.( fot mh. - wyiGHT 3iS jm Etb' Sr.k h-jj-s f-r'V te&&2&säL I jtiWfrfiiiiii AuilurTiu , inil t VZÜT Praktisches TattingB. No. 1 lÄilzi vollliäudige 'und klar lllullrler n liui,gen m allen Teilen der letz! jo IkSküin udien idllinst'Hunll. Ti Haiisbaimna bet schlichen und die Lage der püiide wird lieben lehr deulilchen und ladellv aezeichnelei llttllratiioncn aee,gl, gelolgt von lebr leicht oerlwiidlich ueaebciie snteungen. Eine grok Unzudi von w!i!,-lein lur Nanten, ijt!atz, Wif !ive. MMelüucke, ragen, NaMeder un eaideniochs Hankichianten, Bronelln-Deck chen u!w. lind obzebildei und tie nlettun en errncallchen 0 auch Llisangern. dielelbe !erz,illellen. Das Buch lli a dem bellen Padl ach sen höchllen inlorberinigen der Buchdrucker sunft ficMiiffl, und der Belid desselben ,r Ue fcte ine Cuell der Jefttedimma und de ?fetanii(ien bilden. Man lebe unten di ich ten edinaimgen. ,u welchen tt ,u haben ist. Diele Buch lüt 12c pvrwsrei der Polt tru iandl. Tägliche Omaha Tribüne, 1307-09 Howard Ctr. Omaha, Neb. imF 'i-'v' I . i.lltäs . .nvytf, '.i , ---Ega,! " " - UJ X. 1 ,f-y H 1 . r j ' i-a - -ttfim-r Mttadys Lingerie K. i. Boa ,f rarnn (, S3i in richeren Znvren .ENirerer', I ist $mh belonderS jetzt Hiiktin" um Lolun wori unlerer ffrauenwell geworden m der ireien et, die lie Ihren Miichlen aeau tnnL Und darin hak sie auch Kechl, da man ja ohn grotze wiiibe und ttaslen etwas ZchöneS und doch zugleich imllch lur lein Ireun oder ch lelblt derll eilen kann. Da sei konimt tbr is guler alaeder unler Ouch Ätladizs Lmgeri von Emma ftorne zur.bil tt. Kliifter 20 verleke,ien neueiien wlimern lltnli HA sink f.u .(.... ,,1, vvs. vww ULCU;i(QC leichlailANertigend Muüer von Schals, an weln, Dettchen, Handtaschen. Häubchen un ,,l,!arbeiten darin 'ballen, welch ohn, ?irar aroszen Beilall linden weröen. fectu rnen Ge nicfjt mit der Bestellung dieser rtuc lten nsaiibe. dieses uch Mr 12c portosret v o etc landt. T'Sftfisi Plmftfi kl ll J III f f U IVUHl 1307-09 Howard Ctr. Omaha, Neb. Aeit ist Geldl Wenn Sie zum Lesen wenig Zeit haben, ist eZ ganz be sonders wichtig, dasz Sie sich die Tägliche Omaha, Tribüne , regelmäßig zusenden lassen denn Sie finden darin daZ Neueste und wichtigste intmer klipp und klar aufge. stellt, und sind fmnit in fipf Lage, sich täglich in kurzer Zeit über den Fortschritt der Tinge 'zu orientieren. Tägliche (vmaha . WIIVUIIC mmmmmmsmmm'iii. William Sternverg Deutsch?? Adsskst DI rrrr kKf CtT i .Q. 7-f Ul4M VW ?iU4UlbM Vanf-EMue. tel D"m!s 9C2. DmaSa. f W t m & t i $ ,.'' k m ?L mmmmmmmMmmm V7WWVSM?'?9SWVW WMGMSMlMMGMM uu(uatit tt&i. s t,f ajuxujUJjxA SWAWWÄWWWäLMWZ