Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 08, 1919, Image 2

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tc Wiedergeburt Polens.
-lvllsoiislppcll für die polnische Sache. Die
Volker im Sattel und im Znkubator. Polens
neue Staatlichkeit. Ethnographische und histo
rische Ansprüche. Als wall und als Puffer.
Die Demarkationslinie in der Provinz Posen.
Der Drang nach dem offenen Meer und Danzig.
VII.
n seinem Appell an daS ampti
ramsche Volk und daS amen
kanische Gewissen hat Präsi
dent Wüson. nach der Leim
l'.tir von der Pariser Friedenskonferenz
nur dem Entwurf der Verfügung eines
Gesellschaft der Nationen' in der Ta.
sche, in Boston gesagt:
.Glaubt , ihr an die Sache PolenZ,
' wie ich es tue? Wollt ihr Polen, früh,
zeitig, unerfahren und noch unorgani
im, ausrichten und eä dann von Ar,
meen umringt lassen? . . . Wenn ich
von den Kationen der Welt red, rede
ht) nicht von den Regierungen der Wett,
ch verstehe darunter die Völker, welche
d:e Nationen der Welt ausmachen. Die
sitzen im Sattel.- ,
Der Präsident hat sich in der letzten
Sentenz au BiZmarck angelehnt, ivelcher
gesagt Hai, rnsn , brauche das deutsche
Volk r.iu in den Sattel zu heben, reite
N'.'rde ti schon lernen. So viele, früh-
zeitigen, unerfahrenen und unorganisicr
ten Völker in den Sattel zu beben, darin
stellt sich eins der Probleme des Frie
fcei dar. denn Lösung der .Gesellschaft
cer Nationen vprdehalten bleiben soll.
Der Krieg ist der Geburtshelfer so!
chen Zuwachses in der Völkerfamilie ge.
esen und mehr als eines der Fruhg
borenen steckt noch im Inkubator. Um
nicht ein künstliches HomunculuS-Gebilde
zu stm. muß sich die Empfängnis
vollzogen haben aus starten Lenden eiste
ne. völklicher Urkraft, darf die Geburt
keinen .Frea!' in's Leöe gerufen haben.
sut neuen Aotier müssen ihre Daseins
bcrechtigung in der Begründung des
Anspruchs auf daö Recht der Seibstde,
stimmung haben. DaS Wachstum dieser
Völker darf nicht ausschlietzlich von den
Ammendiensten irgendwelcher. Gesell
schaft der Nationen, sondern von der
eignen volklichen Lebenskraft abhängen.
,. Der Krieg hat die Wiedergeburt und
such .Hie nationale ZukMft Polens eus
die Tagesordnung der Weltgeschichte ge
setzt. Auch die, welche an die Sache Po
lens glauben, werden auS der Zukunft
b? polnischen Polkheit die gesamte 32
gangenheit des Polentums nicht zu stm
chen vermögen, denn sie würden damit
die geschichtliche Entwicklung negieren,
'Äuch das iieue Polennich wird sich auf
dauut müssen auf den Voraussetzungen,
welche die weltgeschichtliche Entwicklung
bis auf die Eegcnwart festgelegt hat.
Die Polen, so besagt eine Depesche
aus Warschau, stehen der VAkerliga-Jdee
ma:1". sympathisch gegenüber. Eine
große Armee sei notwendig, lim das
Volk in die Einheit zu führen und der
verstandenen Nation das Fundament
für den Ausbau ihres Siaatsmesens zu
legen. Den militärischen Traditionen
entsprechend", wie eS heißt. Die Wie
deraufrichtung des neuen Polenreichs hat
sich den militärischen Traditionen, so
, weit sich diese auf die Zeit einstmaliger
Glorie und Blüte beziehen, wenig ent
hzchknd vollzogen. Nicht aus dem Schoß j
Wilhelms
Gedanken über Heinrich Manns NomaTTkr Untertan".
von peier lzamecher.
.Jch zrerde also nicht vom Fürsten
sprechen, fondern vom Untertan, den er
sich formt. . . . Mehr Veränderungen
, als alle Wirjschaftsgefttze erzeugt in der
, Welt das Beispiel eines großen Mannes.
Und welche, wenn es ein fälsch verstan
dcnes Beispiel war! Dann kann es ge
scheht'n, daß über das Land sich ein
neuer Typus verbreitet, der in Härte
uns unttröruaung nicht den traurigen
Durchgang zu menschliche Zuständen
sieht, sonder den Sinn des Lebens fel
er. aus Manns Roman;
...er untenan , der, bisker nur bruch
stühast bekannk. nach Aufhebung der
Zensur endlich als Buch erscheinen kann
Kurt Wolff. Leipzig), stammen
dle Wor'e. Drr Rechtsanwalt Bück
zielt mit ihnen auf den Papierfabrikan
ii und Reuteutontn Dr. Heßling. der
ihm als der Typuz des Deutschen m der
itvoijt 'Wilhelms deS Großartigen er
lk.iat. .
Heinrich Manni Roman ist dcr Ent
hu:!ung dieses repräsentativen Typs aus
dcr Eitelkcitsevoche NeuTeutschlandS
a'TC-lü, Er schildert den Zeitgenos
Wilhelms, den knechtsselige Götzen.
c-btut, ttt seinem Idol bis in die
chnücrbartspitze zu gleichen sucht,
ünd dk?, g!ücklich. in der Komödie des
Casznnwatzi!; mit statieren zu dürfen,
d-s Monsrcheü romantisch prahlende
Äsch:post auf daS ganze Land über
ic ; rt, sie dadurch zur Gefahr machend,
d:e sie wurde. Weil Dr. Heßling war,
rr.r W '.-!. Den Tv aber besckireibt
e t 'ffHianmU Buck: Wie er, wa
i ! ß,'i i::n Zeit viele Tausende, die
! - i verüben und eine politische
- n t-'ttn. Was hinzukommt und
' j t tm t'uta Tiipus macht, ist
t lt i sl: das Prahlerische deS
' ' ''"5. 14 KklmpfftimNunz einer
. Persönlichkeit, lii Wirken
- i n Preis, wäre es auch
. i , n hi".'::tn. Die ?:
f &r.u tn Tmim bü ,
-ui rr,'kz sie z,r?! Tnttel der 1
eigner völklicher Kraft hat sich die Wie
dergeburt der polnischen Nation vollzo
gen. Nicht mit einem eignen Heere sind
sie an dem grofzen Kriege beteiligt gewe
sen. fondern lediglich durch kämpsende
Volksgenossen, und zwar auf beiden
Seiten,, und teils dillige und teils un
willige. Die Polen selbst haben wenig
dazu beitragen tonnen, ihr Schicksal zu
gestalten. DaS ist ihnen vom Kriege in
den Schoß geworfen worden.
Die Sehnsucht nach der eignen natio.
nalen Existenz ist den Polen immer le.
bendig geblieben; die hat keine Tilgung
von außen und keine .Äeuorientier'unq'
von innen ertöten tonnen. Aber die
Einsicht in das Erreichbare ist lange
eine verschiedene gewesen, und die Drei
teilung zwischen- Rußland, Oesterreich
und Preussen hatte auch den innere
Zusammenhang gelockert. Die Entwick
lung des Polentums unter der rufst
schen Herrschaft, im österreichischen Ga
lizieu und in den deutschen , Provinzen
hat ganz verschiedene Wege eingeschia
gen. Die Polen im Habsburgerreich
schwangen sich zu einem bedeutsamen po
Mischen Faktor uf. Die Volksgenossen
schaft im deutschen Lande entwickelt sich
wlrtschasilich. Der zaristische Druck hin
derte jede Entwicklung, aber auch er
vermochte den volklichen Gedanken nicht
zu entwurzeln. Allen drei Lolkssplit
lern verdiicv das Ideal emer vollen, un
bedingten Souveränität kmemsaR und
allen Seelen leuchtete die rtomqniif eines
eignen polnischen Heeres, des Besitzes
oller einstigen polnischen Provinzen und
eigener Kilegsherrlichkelt. ? ;
ES ist leichter, einen neuen Staat zu
Nichten, als einen Staat, welcher früher
einmal zerbrochen worden war. wieder
auszurichten. Ti Tschechoslowaki und
das südslawische Etaatszedilde haben
daS bolklich Gemeinsame als Grundlage
ihres Ausbaus. Der Anspruch der Po
len auf die Wiederherstellung des Reichs
innerhalb früherer historischer Grenzen
geht über die Gemeinsamkeit des Volks
tum! weit hinaus. Goethe hat einmal
gesagt, daß ein Komödiant einen Pfarrer
lehre könne. Warum nicht auch ein
Klaviervirtuose einen Staatsmann.
Aber der große Künstler Jean Pade
rewski. von welchen es heute heißt, däk
er nicht nur die Tasten zu schlagen, son
dern auch auf der Volksseele zu Harfen
verstehe, mutz erst den Beweis liefern,
dak er. der heute als die Seele des 5o
lentums gilt, auch als Staatenbilder ein
Meister ist.
Damit daS Polentum die frühere
Staatlichkeit zurückgewinne und als ge
fchlossene Nation von neuem erstehe, muß
der Nachweis geführt werden, dak die
frühere Weltgeschichtsentschcidung . von
1772 bis 1815 eine falsche gewesen ist.
Die hatte die Staatlichkeit Polens zc'r
brachen und die Nation auseinander ge
rissen. Den Nachweis, dak diele ?,nt
fcheidung eine falsche gewesen, vermögen
nur die Polen selbst herbeizubringen, und
Zeitgenojse.
Nation. Klasseninienssen. mag ftsn,
ober umaeloaen durch Romantik. Eine
romantische Prostration vor eincm
errn, oer seinem Untertan von
seiner Macht , leihen soll, um die roch
kleineren niederzuhalten. Und da es in
Wirklichkeit und im Gesetz weder den
errn noch den Untertan gibt, erhält
daS öffentliche Leben einen Anktrick
schlechten Komödiantentums. Die Ge
sinnung tragt Kostüm. Reden fallen wie
von Kreuzrittern, indeS man Blech er
zeugt oder Papier."
Durch Heßling, wird daS öffentliche
Leben in Teutschland zu einem Schau,
spiel des Scheins, der Phrase, der her
aussordernden Pose. An Stelle des
Wesens ist die Rolle getreten, und alle
Wirkung ist Theater, hohler Schwindel,
Jagd nach dem Erfolg um jeden Preis.
Mit Recht darf Luck den Schauspieler
als den repräsentative Typ deS Zeitat
terj ansprechen, und mit dem gleichen
Recht darf er. im Hinblick auf die A
mußung dieses Typs, sagen: .Wo ist
in den Räumen der Geschichte, die wir
feelisch noch betreten können, die Zeit, die
sich in Permanenz erklärt und ufge
krumpft hatte vor der Ewigkeit mit ihrer
traurige Beschränkcheit.'
Wann seziert den Typ des Untnta
nen, nimmt ihm die Eingeweide auS dem
Leib. Der Kern feinet Wesen ist die
masochistische Lust an der Unterwerfunz.
Schon bei dem Kinde. Äai demütige
Sich-Beugen unter die Macht ist ihm
Wollust. Leidend fühlt er sich doch,
von ihr gewürdigt, und er ist glücklich,
wo er sich in irgendeiner korporativen
Verbindung mit ihr IS ein Teil von ihr
betrachten darf. Die ftärtii e,nnnfhen
der Macht der erfährt ,r, ls er bei
Btn ungerittwsllkn neu "j2 den jun
gen Kaiser durch die Mah'v der Unzu
krieeeven reiten fiebf. ? imn fU
n?r blitzend". Wilhelm wird ihm
,ur enorperung Pene?, ws ihn tu
rauscht, mi ihn iederwirZt ur. d4 !
über sich mpcrhedt. CchKindelerrezend j
zwar nur dadurch, dasz sie sich in die
neue Weltvölkerfamilie einfügen und sich
der neuen Zeit anpassen. Die neue, die
Welt umfassende Familie 'oll die ?!allo
neu des WohIgcfaüY umschlichen und
die neue Zeit soll eine friedlicher Arbeit
und des verträglichen Nkdeiicinanderwoh
nens sein.
Ein polnischem Realpolitiker hat un
längst geschrieben: Für die Staats.än
ner hat die Polensrage immer eine inter
nationale Angelegenheit gebildet, die nur
unter dem Gesichtspunkt der großen euro
paischen und, wie es heute gekommen ist,
der Wcltpolitik ihre richtig Behandlung
finden Imme.- Dazu nötigt die geo
graphische Lage unser?? Vaterlandes,
seine große Vergangenheit, seine luliu
relle und politische Gegenwart. Für
einen Polen ist dies alles selbstversiänd'
lick, gleich wie es für uns sclbstöersjänd'
lich ist, daß wir unsere Ansprüche nicht
erst mit unsrer Nutzbringung sür andere
zu motivieren brauchen. Eine Nation,
welche auf ihrem ethnographischen und
historischen Toden in der Zahl von etwa
20 Mill!i,n Kopsen lebt und eine un
verwiistliche Lebenskraft bewiesen hat.
schöpft au sich selber ihre Tascinsberech'
tiguiiz, ihre Zuversicht, ihren Glaube
an die Zukunft. Wir können aber ruhig
hinzufügen: auch dcssm sind wir uns bc
wußt, daß wir als Nation eben nur da
durch bestehen werden, daß wir uns ku!
turell und politisch als gute Europäer
entwickeln. Mir schwelgen nicht in ge
schichtlichen Erinnerungen, um uns an
Bildern vcrgcuigencr Herrlichkeit zu fee
rauschen Wir stehen heutzutage vor
denselben großen Problemen, wie die
Vorfahren. Zur Stellungnahme gezwun
gen, erteilen wir die 'Antwort: Wenn
politische Garantien von uns verlangt
werden, so entstammen diese nicht uiisc
rer Vergangenheit, unserer Kultur, un
feien Gefühlen das wollen wir in
einer realistischen Zeit beiseite lassen
sondern, den Forderungen der Realpoli
tfl entsprechend. unser;; Interessen."
Das ist, nur mit anderen Worten, das
gleiche gesagt, wie es Eingangs dieser
Besprechung auZaesuhrt worden ist: Po
len muß. falls fein: Wiedergeburt auf
natürlichem und nicht auf kunstlichem
Wege erfolgt ist, sich aus der eigenen
Kraft und den eigenen Interessen ent
sprechend entwickeln. Diese Entwicklung
wird sich ungehindert auf dem rcinöo!k
lichen Boden durchführen v lassen,
schwieriger aber wird solche Durchsüh
rung auf dem historischen Gebiet, auf
welches der Anspruch gleichfalls gerich
tet ist, denn auf diesem Gebiet stoßen sich
die polnischen ethnographischen An
spräche mit denen anderer Bollheilen,
und über dieses historische Gebiet, ist eine
lange geschichtliche Entwicklung hinweg
geschritten. - t
,
Jahrhunderte hindurch hat Polen ein
Einsallsior Außlanos nach Äiitleleurvpa
gebildet; von Polen ans ist die Erobe
rungssuch des Mozkowitertumö und der
Ezpansionsdrang des zarischcn Jmperia
li-mus losgezogen. Von der Absicht,
das Tor zu verschließen und den Weg
zu verrammeln, wurde der - Entschluß
der , verbündeten europäischen Mittel
mächte. Deutschland und Cefirfreirfulln.
gara,, diktiert, ein ftlbsisiändige! König.
iziuj 4)oun auszurmzien. Polen Zollte
mit eingeschlosseii werden in den Wall.
welcher, von der Ostsee bis Fum Kauka
fus rcickiend. aeoen dir WttrU;irr, h.
drohende russische Gefahr errichtet wer.
vtn lcuie. ije oiMiwe Beurteilung die
ses Entschlusses wird fiststellcn müssen,
daß er nicht nur von der reinen Selbst.
steigt das Bild der Macht vor ihm aus.
die gewaltige Pyramide der Organisa
tionen, auf deren höchster , Spitze Er
steht, steinern und blitzend. So wird
-Heßling zum' Untertan, , zum bedin
gungsloftn Anbeter der in Wilhelm ver,
körpcrkn Wacht. Eins zu werden mit
dem Fürsten bis zur Nachahmung dcr
Karikatur.' auszugehen mit dem eigenen
Wesen in der .allerpersönlichsten Per
söiilichkcit" dcr Zeit wird seine Sehn
sucht, und die innere. Sympathie wirkt
so stark, daß sozusagen ein mystischer,
Kontakt stattfindet, in dem sich ihm die
Gedanken des Fürsten telepathisch mit
teilen. Wie er Ker.nach oben hin sich
durch servile Nachahmung zu empfehlen
sucht, so sucht Heßling nach unten selber
die Macht zu sein; selber das Ideal, das
sich ihm in Wilhelm darstellt, zu ver
.cr i
sintjlcr
,i3rntri,e .,!,i,icrz,ras,rnt rt (linier beim ftrlufTsn des Reichs,
jauses nch der 5i.'un5, .(Einer, mit Bollbark, in der 2.;iUk.)
:f .
losigkeit und von der Berüsichtigung
un xoiiiiie: iiterenen eingegeoei
worden war. Die geschichtliche Bewer
lung der Art und Weist der Ausführung
solchen Entschlusses wird an dieser eine
kcharse ritik üben müssen.
Bei der Proklamier des neuen kow
stitutionellen Polen am Montoa. den fr
November 1918, im alten, von masovi
chcii verzogen gegründeten und vom lek
ten Poleukönig im bereits vollem
Ctaatsoerfall noch ausgebauten War
schauer Schloß- sind viele schöne Worte
ge'prochen worden. In einem Bericht
über das Vorkommnis heißt es: .Durch
die Menschenmassen schreitet festen
Schrilles der Gcneralgouverneur Herr
von Bcfelcr. Mit schallender, klarer
stimme verliest er das. 'Manifest, daS
das Polen der Zukunst aus der Tause
hebt. Dann tritt Graf Hutten-Ezapski,
der Schlsßhauplmann von Polen, JUira
tor der Warschauer Hochschule, hervor
und verliest den polnischen Wortlaut der
Lcrkündung. Ais er geendet, schlägt in
den feierlichen Ctaatsakt das polnische
Temperament hinein. Eine helle Etimme
ruft: .Es lebe Polenl , und ein viel
hunderlstinlmiger Chor erwidert: . Es
lebe das freie und U!iablänaige Polen!
Ainutm vergehen, bevor der Beifalls
stürm sich legt. Die Szene wiederholt
sich, als der Rettor der Warschauer Uni,
vcquak, Pros. Bruozinsli, der zugleich
der Präsident der Stadtverordnete
fammlung ist, der bervorragendsten
Sclbsivtiivaltungzkörpkrschast Polens
den Tank seines Volkes sur den staats
rechtlichen Akt der beiden Zcntralmäck'te
ausspricht. In die Hochruse der Tcut
schen milcht sich der Bravoslurm der Po
len und in die ständig w!!derkchrendeii
Hurrahs dcc Auf: "Such zvjo
Memz.vl (vSä lebe Tkutchland! )
iKeben'aal spielen Militardlaser o.e
alte ftierliche Nationalhymne: Gott,
der du Polei durch die Jahrhunderte er
halten hast". . Damit schloß die Staats
Handlung. Draußen aber nahm das
olk das Wort. Was drinnen im Saal
die Hunderte gerufen, das riefen draußen
Die aaueno uoer den chioßtzos. und
über der Jugend der Legionäre und der
Hochschüler schwebte ein rotes Banner,
,uf welchem in Silberbuchstaken stand:
.Es lcde das polnische Heer!"
, Aber alle schönen Reden, alle Pracht
und die Lravoruse der Tausende konnten
die Erinnerung nicht auslöschen an die
gkschichtlick'e Entscbeidung der Teilung-!
Periode 1772 bis 1815, noch die Blick
und ,die Gedanken abwenden von den
noch außerhalb ' der Gemeinschaft des
neuen tonstilutionellkn Polen lcbendcn
Stammesbrüder. , , .
Teramalige Versuch, ein neues Po
len nur aus dem russiscken Stück der
Trsiteilung der Periode 1772 bis 1815
zu erreichen, bekundete einen geradezu er
staunlichen Dilettantismus. Es ?ar der
gleiche militärisch-politische Tilettantis
mus, welcher der Frieden von Brest-Li
towst geschlossen. .., Der Vorgang von
Vrest'Litoiriök spielte sich auf dem ur
eigensten Losen des neuerslandeiitn Kö-,
nigreichs Polen ab. Im Mittelpunkt der
Verhandlungen stand die, Schich'alsfrage
der Gebiete, welche einst der polnischen
Königsrepublik gehört hatten und nun
von Rußland abgetreten werden sollten.
Zugleich aber hatten die Zentralmächte
Sonderverhandlungkn mit den Vertretern
der Ukraine angeknüpst. Die Ukraine
wir in das Gebict, welckcs einstmals zu
Polen gehört, eingeschlossen, aber er sollte
nach dem Plan der Mittelmaaitt einen
selbständigen Tel! des gegen Rußland
zu errichtenden Walles bilden. Der
Frieden von Brest-Litows! schloß., was
wirklichen. Er will aufsteigen durch je'
des Mittel, und. die Wacht, der er dient,
soll ihm helsen zum Erfolg. So M
steht dcr neuoeulsche Bürger: scroil
nach oben, brutal nach unten, ruhmredig
nach außen, feig im Innern; der Schau
spieler eines falschen erlogenen Ideals,
unwahr bis in die Knochen, nur gierig
nach dem Erfolg' eine Schwindelexistenz,
vor der einem alten ehrlichen Achtund
vierziger, wie dem alten Buck, graut.
Heßling krönt das Werk seine politi
scheu und bürgerlichen Schiebungen
vurch ein Denkmal des Ersten Wilhelm,
Bei dieser Gelegenheit zieht er in seiner
eve eine Parallele zwischen dem heuii.
gen Teutschland und dem Frankreich
deS dritten Napteon, deren ungewollter
ohn schneidend ins Ohr dringt: .Der
m leerer Religiosität versteckte krasse
i
!..'T
'
-
-W p , . k
. A r
das Verhältnis zwischen den Mitielmäch
ren uno vem neuen von anen i,d,i aus
gericheten unabhängigen Polen anbetraf,
sosiele Unklarheiten, llnsichcihclkcn und
Gcgcnsäde in sich, daß nur der ungc
schickteste politische Dilettantismus sich
seiner als einer weltgeschichtlichen Tat
rühmen konnte.
Dazu kommt, daß auch unter den für
die Mittelmächte gunstigen Verbaltnissen,
das heißt, auch bei einem für sie ersolg
reichen Ausgang des Krieges, die Errich
tung eines polnischen selbständigen Ttaa
tcs in der festgelegten Begrenzung eine
polnische Jrredenta in Deutschland und
in Oesterreich heroorrusen mußte. Nur
der Dilettantismus konnte wieder mit der
Dankbarkeit und der Einsicht" der Po
len rechnen. Nur die Kurzsichig''it
konnte erwarten, daß unter dn otu ,!
tenden Verhältnissen die Polen ihre
großpolnischen Wünsche, die nicht erst
seit heute bis an das Baltische Ü?!ecr
Aichen ad acta legen und daß die prell
ßischen Polen ihre feindselige Haltung
gegen Staat. Reich und Deutschtum fal
len lassen und die Unabanderlichkeit ihrer
staatlichen und wirtschaftlichen Zugehö
rigkeit zu Deutschland en gültig anerken
neu würden. Die gesamte östliche Poli
tit Deutschlands... die polnische einge
schlössen, wäre ein Schmarren geblieben,
auch wenn der Krieg einen für die Mi!
telmächte erfolgreichen Ausgang genom'
wen hätle.
. ,
Aber auch der Ausgang, wie ihn der
Krieg tatsächlich genommen, hat vor die
Zukunft des neuen polnischen Reichs, wie
eS den Kriegsresultaten entsprechend ouf
gerichtet worden ist. manche Fragezeichen
g'seit. Kein Sieg auf den Schlachtsel
dern kann die geschichtliche Entwicklung
der gesamten vergangenen Zeit vollstän
big auftreichen. Staaten ausschließlich
nach ethnographischen Gesichtspunkten 'zu
bilden, stellt bereits eine schwere Auf
gäbe dar; gerade die strenge Dchfüh
runq des Nationalitätenprinzips setzt
vies sen. denn die Nationalitäten abeii
sich im Laus der Zeit in vielen Gebieten
vermischt. Sobald, wie dies im Falle
Polens geschieht, die volklichen Ansprüche
durch die historischen erweitert werden,
müssen sich die Schwierigkeiten erhöhen.
So besteht heute bereits zwischen d
Ukraine und dem neuen Polen ein ka
tenter Kriegszustand Wenn daö Pro
blem der Grenzländer der gemischt
volklichen Gebiete eines der schwierigsten
Nationalitatenprobleme darilellt, so fal
len die polnisch-ukrainischen Beziehungen
in diese Kategorie. Dieses polnisch,
ukrainische Problem war bireits nach
den ersten russischen Niederlagen mit den
beiderseitigen Ansprüchen auf Eholm.
Wolhünien urch Ostgalizien, erstanden
und die deutsche Ostpolitik hat es gemliz
nicht z!r lösen vermocht. Auch die Ge
sellschaft der Nationen", welche nunmehr
mit einer solchen Lösung betraut ist.
wird sich bedeutenden Schwierigkeiten
Mgeiiübkrfehen. Eiu gleiches Streilgc
biet stellt Litauen dar. Und um Te
chen, das alte, dcr polnischen Herrschaft
einverleibte schlesksche und spätere säch
!llche Herzogtum, welches bis vor lur
zem eine Bezirkshauptmannschast Oester
reich Schlesiens bildete und in dessen
Hauptstadt am 1Z. 7Nai 1779 der Frie.
den zwischen Friedlich II. von Preußen
und Waria Theresia nach dem Bayer!
chen Erbsolgckrieg abgeschlossen wurde.
sausen sich Polen und Tschechoslowaken.
'er polnische Machtbereich erstreckte
sich damals von der Ostsee bis zum
schwarzen und Adrian chen Mcer. vom
Fichtelgedirge bis an die untere Donau
d weit in, die sudrussisHe Ebene hin
Materialismus hatte den unbedenklich
sten Gcschäslssinn großgezogen, Miß
gchtung des Geistes schloß ihr natür
liches Bündnis mit niederer Genuß
gier. Der Nerv der Öffentlichkeit war
Reklame sucht, . und jeden Augenblick
schlug sie um in Ver olgungssucht, Im
Aeußcrn. nur auf das Prestige gestellt.
Im Innern nur auf die Polizei; ohne
andern Glauben als die Gewalt, trach
tete man nach nichts als nach' Theater
Wirkung, trieb ruhmredigen Pomp mit
1 der vergangene Heldenepoche, und der
einzige Gipfel, den man wirklich er
reichte, war der des Chauvinismus.',
.' Manns Roman, ein satirisch geseht
lies Gcsellschaftsbild aus einer kleinen
Stadt, ist ein bitterernstes Gemälde der
Korruption des Purgertums unter der
Regierung Wilhelms des Zweiten.
Einem knechtseligen. Im Innersten n
geistigen Geschlecht, das nur an den Er
folg, an die Pose des Erfolges glaubte,
mußte dieser Mann auf Deutschlands
Thron verhängnisvoll werden. Jnzwi
i sehen ist die Katastrophe des Wilhelm
scheu Deutschland eingetreten. Man
möchte heute dem Flüchtling in Amero
gen einzig die Schuld geben an dem
Verhängnis. Das Bild des tiefer Schul
dige aber bewahrt Manns künstlerisch
ausgezeichneter Roman für die Nachwelt
auf: das Bild Diednich Heßlings. deS
Typs , des- korrupten, jüngsldeutschcn
Bürgertums.
Der esaiiiie ohlenverbrauch
Trut,'chlos vcricilt sich nach der
.Zeitschr. der Dampftesscluntersuchungs
und Vcrsichcruizgzzrs.- fslgendcrmllßeii:
Rund 11 Prozent verbraucht der Berg
bau selbst, einschließlich deS Erz und
Kalibergbaues, verkokt werde au.
schließlich der von den GaSiabriken et.
brauchten Kohlenmengen etwa 23 Proz.,
vie zum weitaus größten Teu dem Bei
brauch der Eisenwerke zugerechnet totu
den müßten, diese verbrauchen dann noch
w'sSere 20 Bro,.. Eisenksknen und
Schifsabrt beanwruck,en 10 Vio,.. fcir
Lauindustrie. Kcilkwerk. Zementfabri'
len. Lieseleien. Elaötiutien ulw. e!it 7
Proz., Gasanstalten und Eelektriziläts
werke Vco,.. Bovierfabriken 2 !I!n,..
V't chemisch, Industrie etwa ebenscsiel.
mji uns !,aer,ndur'e st i
Prri. j;n für Hzuetkand.:vkcke erde
etwa IQ d-.j 12 Prrj. verdraht,
ein. 'Solchem Ausstieg folgte ein jäher
Fall. Das damalig Polen wurde in den
Sturz des alten Widersachers Schweden
hinciügcrisscn: dcr Tcig von Poltava (.
Juli 1700) entschied auch über Polen;
e wurde ein russischer Vasallenstaat.
Polen ist nicht nur den feindlichen Nach
darn, sondern auch den Mäligeln der in
ni'ren Organisation erlegen. König
Kasimir (im bis 1669) bereits hat das
Schicksal, welches dem polnischen Reich
bevorstand, geweissagt: .Bei unseren
heimischen Unruhen und Zwistigkeiten
haben wir einen Angriff und eine Tei
lung der Republik zu befürchten. Gott
gebe, daß ich ein falscher Prophet sei;
aber ich meine, der Moskowiter wird
Großpolen, und Preußen, Oesterreich.
Krakau und die angrenzenden Lander
nehmen.' Ten damals jungen branden
burgifch-preußischen Staat schloß er in
sein Kalkül noch nicht ein.
Seit diescr Zeit hat Polen einen lang
samen Todeskampf gekämpst. Eine Kon
söderation löste die andere ab, ein blu
tiger Bürgerkrieg folgte dem anderen.
Die Könige sanken zu Schattcnkönigen
herab, das Wablköniaium mackite aus
ihnen französische, österreichische, schwcdi
un ruinier realurcn. unier oer
Schcinherrschaft Stanislaus August
PoniatowskiS, der ein persönlicher Günst.
ling der Zarin Katharina war. vollzog
ich daS Schicksal Polens. Kosciuöko
oll, In der Schlacht von Maciciowice
(17O4). vom Pferde stürzend, den Bei
zweiflungsausruf getan haben: "Finis
l'olcmiae".
?!n der ersten Teiluna, 1772 würd hn
bisherige Besitzstand Polens (14,000
tuaorainiomeier) um ein genaues Vier
tel verkleinert. Davon erkiclten OeNer
reich Galizien. Preußen Westpreußen
und den Nctzedistrikt. die Brücke vonZer
Mark und Pommern nach Ostpreußen.
Die zweite Teiluna 1793 sedte Noten,
Gebietsumfang auf 4000 Ouadratkilo.
Meter herab. Die dritte Teilung. 1795,
vernichtete die staatliche Existenz Polens.
er wiener ongreß bestimmte 1818:
Die Stadt Krakau mit ihrem Sebiet
wird eine selbständige Republik. Der
1810 an Rußland abgetretene Tarnopo
ler Kreis fallt an das Lstereichische ttö
nigreich Galizien zurück. Der Culmische
uns der Michellauische Kreis. Thorn mit
feinem Gebiet, ferner Posen und Teile
von Kaiisch werde unter dem Namen
eines GroßherzoglumS Posen und Preu
ßen abgetreten. Alles übrige wird als
Königreich Polen mit Rutzlaid vereinigt.
Polen war als Staat in das Getriebe
der großen europäischen Politik hineinge
zogen und. ohne inneren Halt, zwischen
deren Mühlsteinen zermalmt worden.
'Aber mit dein Staat war nicht die
polnische Volkheit vernichtet. 'Die' hat
dem russischen Druck widerstanden und
wenig von dem Panslaliismus wissen
wollen, weil er Rußland als den Pro
tcktor. das heißt den Beherrscher, der
gesamten Slawenwelt etablieren wollte.
Die hat sich gskrästigt unter den der
hältnisniäßig günstigen politischen Ver
Hältnissen in Oesterreich im Kampf ge
gen das Rutcnentum. Die hat sich nicht
der unseligen preußischen Politik der
Hekatisten. der Ansiedlungs-Kommission,
und der Enteignung gebeugt.
. Die volklichen uisv die historischen An
sprüche des neuen Polen ezpansieren nach
Posen und Westpreußen. In dem letz
ten . Waffenstillstands Abkommen zwi
schen den alliierten und verbundenen
Machten und Deutschland wurde der
Hauptnachdruck auf die Sache Polens
geikg:. lurns oik preußische Provinz P
Frauenstkmmrecht -
in England.
Die .Daily Mail' schreibt: England
hat nun das nrauenstinttiikecht einae
führt und dadurch hat sich die Zahl der
Wähler um sechs Millionen vermekrt.
Diese sechs Millionen sind nicht ohne
Einsmg aus vic nächsten Wahlen und
fo suchen denn alle Parteien dies, sechs
Millionen stimmberechtigter Frauen auf
ihre Seite zu bringen. Die Frauen
Englands erwarten viel von ihrem
ilmmrechl. soziale, politische, indu
strielle und ökonomische Probleme wol
ten sie in Äukunkt lösen. Dock bevor i
gendmelchk innerpolitische Aenderungen
vollzogen werden können, mu, dieser
Krieg ein rechtes Ende nehmen, muß ein
gerechter Fried Zustandekommen. ' Ein
wahrer Friede ist die wesentliche Grund,
läge, auf der die englischen Frauen
ihre sozialen Arbeiten beginnen wollen.
Manche Dinge sollen durch die Frauen
geändert werden und sie denken dg vor
allem an die vollständige Glejchbeiechti,
gung der yra und des Mannes. So
soll vor allem daS Eherecht besser ausge
staltet werden. alS daS bisher d'er Fall
war. Soziale Arbeit wollen die n,i!i
schen Frauen feisten und daS wird aul
vem Wege oes ummrechis sicher gen
gen. Mütteiheimc. Krippen und andere
Wohlsahrtscinrichtiingen. die heute schon
bestehen, sollen vermehrt und besser auS
gestaltet werden. Mit der Sclangung
deS Stimmrechts hat die Iran eine
Macht erlangt, die vordem nur der
Mann iesasz. Doch - die englischer
Jriuen werden diese Macht nicht miß
brauchen, sondern sie benutzen, um dem
Staate wertvolle Dienste in sozialer
Hinsicht zu leisten, drückt sich doch eine
tekannte enaliscke Stimmrecktkerin. 5
len Fräser, folgendermaßen aus: .Wir
lvlnen. waz wir wollen und sind fest
netschlossen. für alle au arbeiten und die
Welt glücklich zu maen.'
Ekchsfingerige Familien.
In der mathematisch Nakurwisseg
fckMft!icken Klasse der Gesellschaft der
Wissenschafte zu Chrisiiania hielt Pro
nsser Dr. Ebrifline Bonncvie einen
Vertrag u'üer erblichkritsugtsrfuchu.ige
in ein:: .Gruppe norwegischer. Lau
seit anbclrifft, so ist folgende Demarka
tionslinie gezogen worden: Ocstlich von
GrofNcudorf (südöstlich von Brom
berg) südlich von Labischin nörd
lich von Erin (südwestlich von Brom
berg) nördlich 'von Kolmar (Chod
zicsen nördlich von Czarnikau (Lst
lich von Kreuz) westlich von Birn
bäum und Benlschkn (westlich von Po
sen) Wvllstcin Lissa und von dort
die poseN'schlcsische Grenze entlang bis
Wierszow. Das ist fast die gesamte
Provinz Posen mit Ausschluß des nörd
lichen Teils dcS Regierungsbezirks Brom
berg und einiger Grenzgebiete im Nor
den und Westen, und es ist anzunehmen,
daß diese Demarkationslinie auch die
Grenze darstellt, wie sie im Friedens
schluß festgesetzt werden soll.
Die polnischen Ansprüche greifen aber
noch weiter: bis nach der Ostsee, um
einen Zugang zum Meer zu erhalten.
Es heißt, ein Gcbietöstrcifen bis nach
Danzig soll: dem neuen polnischen Reich
einverleibt werden. Damit wäre ein
Korridor biS zur Ostsee geschaffen. Da
mit wäre die Brücke Preußens nach dem
östlichen Besitz wieder abgebrochen. '
Da! Sckicksal der Stadt Danzig selbst .
hängt noch in der Schwebe. Danzig
stellt eine Stadtegründung Lübecker
Kaufleute und Schiffer, welche viele
Deutschen dorthin gezogen hatten, auS
dem Jahr 120 dar. Nacbdem die Stadt
1310 in den Besitz des Deutschen Ordens
gelangt, ouinie )ie zu einem der Haupt
sächlichsten öandelsvläke des Mittel?.
ters auf. An dem Abfall der weftpreu
ßisch?N Lande vom Ritterorden beteiliat.
gelangte Danzig mit jenen zusammen
iv unter Die polnische Herrschaft, doch
viiev eine gewisse Unabhängigkeit beste
hin. welche des öfteren mit d,n M.iskn
in der Hand verteidigt werden ist. Im
17. Jahrhundert trat ein Rückzug ein.
Zvie siavr wurde ,n die polnisch'schwe
o'lcyen ampse yincingezogen und von
verschiedenen Epidemien' heimgesucht.
1734 wurde Danzig nach tapferer Ver
teidigung vom russischen Fcldmarschall
Münnich erobert. Aus der ersten Tei
lung Polens ging Danzig als.freie Staot
hervor, bei der dritten fiel sie. durch
den Vertrag vom 3. April 1703, an
Preußen. .
Der Anspruch Polens auf Danzig
gründet sich weder auf ethnographische,
noch auf historische Rechte. Die Forde
rung ist von der reinen Erwägung real
politischer Natur gestellt, welche den Zu
gang zur offenen See heischt. Ei pol
nischer Romantiker hat feinem Lande
den Wahrfpruch verliehen: .MeSt eure
Kräfte nach dem Ziel und nicht daS Ziel
naaj euren rasien. Tit Ansprüche
vürsen., nach dem Wort deS politischen
Realpolitikers, nicht mit der Nutzbrin
gung für ander; motiviert werden.
Einmal schon hat sich Polen in den
Maschen der internationalen europäi
schen Politik verstrickt. Die Idee, Polen,
als Pusscrstaat zwischen Rußland und
'Deutschland aufrichten zu wollen, wäre
ebeyso absurd, aks es die deutsche gewe
sen, Polen als Wallstück gegen Rußland
zu benutzen. Nicht die Nutzung für an.
dere, sondern das eigene Interesse soll
ausschlaggebend sein.
Die Polen selbst haben den Nachweis
zu führen, daß die geschichtliche Ent
scheidung der Teilungsperiode 1772--1814
eine falsche gewesen ist. Sie
müssen sich einfügen in die neue Zeit.
Die neue $i.t soll der friedlichen Arbeit
und des ungestörten Nebeneinanderwoh
nens sein
desbevölkerung, die ungemein iuteref
sante Ausschlüsse ergeben haben. Es
handelte sich nämlich um die Unter
suchung einer Reihe vielfingeriger (poly
daktyler) Familien im südöstlichen Nor
wegen. In diesen Familien hat eine
bedeutende Anzahl von Individuen sechs
v'nger, un zwar enlioeder an einer oder
an beiden Händen; ost finden sich auch
sechs Zehen an einem oder an beiden
Fußen. Der sechste Finger sitzt In allen
diesen Familien auf der eite des klei
NcN Finger und ist am stärksten an der
rechten Hand entwickel.. Diese Eigen
tümlichkeit vererbt sich in den untersuch
ten Familien als ein .dominierendes'
Merkmal und tritt daher auch in den
meisten Men in einer Reibe aukeinn
der folgender Geschlechter auf. Hat einer!,
von den Eltern sechs Finger, so ist es
wahrscheinlich, daß auch etwa die Hälfte
der Kinder scchsfingrig wird. Diese
verschiedenen Familien nun, die alle die,
selbe erblicht Eigentümlichkeit haben,
können, wie Professor Bonnevie festge
stellt hat.- ihr Geschlecht aus eine und
dieselbe Gegend zurückführen, 'nämlich
nach Ningebu im Gudbrandsdal. Bei
nähcrcr Nachforsiiung über die Abstam
münz dieser Familien sn diesem Bezirke
gelang 's. festzustellen, daß jede einzeln,
der Familien zuletzt auf einen und den.
selben Mann zurückgeht, der in der Mitte
des 17. Jahrhunderts in Ringeln, gelebt
hat. Ueber die Finger dieses Mannek
wiißle. allerdings die Ueberliesening
nichts mehr zu melden. Mit fc mm.
fmgcrialeit verbindet sich innerhalb die
ses oeirachiiicijn,. etwa cnm Individuen
lnsassende Tfamilienkreifel o-irfi in
ausfallende Häusigkeit von Zwillings
uno ouaz .riuinasgedurken.
Widerspruch.
Hausierer (der vom stillen Teilhab
einer Firma hinauZepediert wurde):
.Schwindel, elender! Gibt er sich au!
o!s stiller Teilhaber und ist nun doch
mir im Geschäft tätig!' '
Ein Nimrod.
lösten (zu scinem Iörfier): .i
ts::i- dinn der Herr Eommerzienrat!'
Fester: Ter schieß sck'on eine salbe
da Linien eine Hasetz
:m.