TasMe Omsha TrlbZse 33 Petersburger VonZanZlltenburg. fNokidc!ch tWaernein Leitung'). LarriZad.cn, Tanz um die Guillotine und ankere NcvoluIionSrkqulsiten, die 7ciUti 'ulAfJ.iiiiiii und Reinhardts Danton-Inszenierung her kannte, find so außer, Kur gesetzt wie etwa die Klischees '.Kampf um die Fahne oder frischer, ftöhlichcr Krieg." Die Revolution ist weder malerisch noch theatralisch. Sie gleicht hierin dem mo deinen Krieg. - Aber vielleicht wirkten frühen Menschheitsdelirien auf die Zeit genossen ebenso farbloi, und sie erschei vti unö nur deshalb in romantischem Lichte, weil die Leute bunte Kostüme und Veraltete Kampfmethoden hatte. Wer da! grob Stoffliche sucht, erlebt Enttäuschungen, T rote Fassade des , Winterpalais weift Viele helle Punkte auf Einschläge von Gewehrkugeln und einige ganz wenige Gebäude sind im Innern ausgebrannt. Sonst steht noch olle und herrscht Ruhe. Aber diese Ruhe ist unheimlicher, grausiger, niederdrückender als der blutigste Kampf. Denn Kampf bedeutet Handlung und die Hoffnung auf Veränderung und den &ua. Auk der erstarrten Stadt, deren Straßen abends menschenleer sind und wo tagsüber hungrige Leute lautlos und schüchtern an einander dorbeiwandeln, lastet in bleierner Himmel. Die Wohl habenden und die 'Reichen, die sich in dem Lande der .Oblomowmi' nie recht aufraffen konnten.' hocken fatalistisch ängstlich nb geduckt in den Wohnungen. DeS Sckicksals zermalmende Hand" sanwbt über ihnen und diese Tatze tappt blindlings zu. Ohne Angabe von Griin den werden sie zu Tausenden verhaftet. In den Gefängnissen hungern sie und ein Teil verhungut. ' Die Angehörigen wissen nie recht, ob die Verwandten noch leben oder schon erschossen sind wenn sie überhaupt ersckossen sind. Denn man Hort hier von Todesarten, die plump bestialisch wie zur Zeit der Bauernkrieg? cd raffiniert-grausam wie die Todes martern des Chinesen sind, so daß man immer wieder den Satz, ausruft, den man hier täglich Dutzende von Malen tritt;!: Aber daS ist ja Unsinn da geht doch nicht!" Mm fcht bei alten PeierIburg'r Be kannten und sie sprudeln ihre klagen und Anklagen mit einer Stimme hervor, die von maßlosem Haß und der llraSg ZichZeit. noch weinen zu können, zerbro eben ist. Sie sollen Decken für das Heer abliefern, mehr als sie geben können, und für jede fehlende Decke 1000 Rubel Sihlen. Matrosen waren am Vormittag da und werden von morgen an von den fünf Zimmern vier bewohnen.' Ein Stück Z'uck-r zum Exempel, nicht größer c'.3 ein Taudenei. kostet 1.80 Rubel. Die Frau deS Hauses, tot Dame von Welt, bat Befehl erha'ien. , übermorgen von f ;ü sicSen Uh' on bis zum Abend ine Kaserne zu scheuer? Ein Verwaukt'r. der ftüher Rcchtscmwalt war Rechts enwäUe sind abgeschafft macht in den Docks Zwangsarbeite und hat sich dabei einen Leiftenbruch zugezogen. Schlot ternd tritt ein junger Vetter herein Man hat nachts bei ihm inen Verwandten verhaftet, obgleich er in cinem Revolu iiorJwrnitte tätig war. Soldaten haben e?rade einen Passanten über die Kai Mauer in die Newa geworfen und dem Ertrinkenden, als er schrie, eine Plsio lenZugel uachgefeuert. Es Pulet eZ ist nur die Portieifran.'d'e inen Brief abaibt. Aber man zuckt so nervös zu sanken, daß man sich empfiehlt und durch die stillen Straßen in daS Hotel zurückgeht., ' . ' x Wie gesagt: La r'ckade und den Tanz um die Guillotine gibt es nicht. , TZ ist alleZ ruhig. : : Auf einer kleinen Station vor PeZers burz habe ich viele, viele Stunden lang unfreiwillig, Muße. daS Treiben anzu sehen. Der Bahnhof quillt von Solda Un, Bahnbeamten und andere Leuten in Umform über, von denen Zeder schließ !:ch doch irgendeine sagenhafte Beschäfti gur.g habe mutz. Schon in Friedens Zeiten, standen, wen einer etwas tat,' sieben . interessiert herum. Sie flehen nllch jetzt och herum, nur mit dem Un terichiede. daß man ihnen plötzlich den ZZafz zeigen muß. Sie befehlen! Ein Soldat, der, nach seinem scich lichtn und höflichen Gebaren und nach dem Zuschnitt der Uniform zu urteilen, früher, ei höherer Vorgefetzter war, uliierfcht kniend mein Gepäck. Ein ärmlicher, schlecht genächrter Mann steht demütig daneben. Was will er nur? i?r ringt sichtlich mit einem Entschluß. Da endlich tritt tt an den Knienden serari, gibt ihm die Hand und wünscht ibm salopp guten Tag. ' Aber daö ab sittlich Saloppe kommt nicht recht her auö, während der Er, ß des Knienden, der sich widerwillig nur halb umdreht und gnadig die Fingerspitzen herreicht. znz überlegen wirkt. Trotzdem geht der entere beglückt 'nd geschmeichelt weg. Aber, wie denn? War nicht aus gemacht worden, dstz jetzt cue ginget chi'sie Brüder sind?. In den eleganten Herrsch: sisautomo bilig. die über daS glitschige Petersbur ctt Holzpflaster rennen, sitzen fast auS i:7tp':i, Soldaten und Matrosen. Vor ti irwal! u n .',s,:k!äuven der Regie :u7z h'.lt immer ein kleimr Wagenpark. Z't Insassen h'.öen eine gewichtige Le i :s-;?t unter die Arme geklemmt, ctft diese Symbol der Würde reich! r'.:i cni i',",tn Haltung zu derlei Z.,!. Ihren fröhliche Mienen merkt r i z, s hr an. tss Autimobilfuhre !' i rc ug'he'rm Spaß bereitet. . "ffy hörnten werden infolge i : rJ : 1;:Vfn ffihza alle Automo :' ,i Cnnö ui'.d Loden gefahren sei. 7 s,hr le't einen Wendepunkt . -,-; on lat-.un. zenrj vie tn I ' -" t crn k:Jitn, die unter den : ' -r'.j.ir'f.n v'ilc-i glücklich sind, . ; : rn ?!k5t:t der Memunz fein, . ,-. ...... tö ..f,.f.'.M ,j i V u v i u w t'iuiii-iv inui uuyi : A '; e C ?'5f.-3 und i't Les-js . ;.4 i :'n !.:'." Zich NZch nicht jm Andrücke. geringsten zurechtgefunden. Sie machen nicht den Versuch energisch sich zu wi dersetzen, aber auck der Begriff Mimikry scheint ihnen unbekannt zu fein. Sie benehmen sich wie die Kinder. Statt sich al Soldat zu verkleiden und mit bei. Wölfen zu heulen, laufen sie womög lich in Lackftiefeln und stolz herum. Kasematten und -Hinrichtung drohen ihnen täglich und sie gäben alle darum, wenn sie fliehen konnten: h einem re servierten Coupö erster Klasse mit Die nerschafk. - Wenn man von Petersburg erzählt, erwähnt man zufällig und nebenbei daS Frauenbataillon. Auf viele Hörer wirkt das am meisten: Nein, gibt es daS wirk lich? Sind die Weiber h"bfch?' Man stellt selbst nachträglich da Ab surde diese? ErlebniFeS fest. In Pe tersburg sah man sich nach den weib liche Soldaten kaum um. Hier, wo die geheiligten und notwendigsten Einrich tungen deS Alltags abgeschafft und durch naive oder groteske Neuerungen ersetzt worden sind, ist alles so auf den Kopf gestellt, daß ein weiblicher Soldat nichts Uel, naschende hat. Hätte,, die Bäume plötzüch blaue Blätter oder ginge die Sonne im Westen auf, so würde nan sich wahrscheinlich auch nicht darüber wundern. ' . '"; An die großen russischen Dichter denkt man kaum einmal. In Paris wird man uf Schritt und Tritt a Balzac oder Maupassant, in Kopenhagen an dä Nischen Erzähler erinnert. Petersburg wirkt im alten Kern wie Paris und die anderen Teile erinnern an Vorstädte von Maila und Budapest. Das ist der eine Grund. Und dann: wie malt man ft die Revolution aus, die von den Studenten Dostojewskis und den Ideali ften Tolstois getragen wird? Allumfas sendes Mitleiden und Erbarmen, In brunst, Mystik und Ekstase! Die zebil deken Schwärmer und die altruistisiben Intellektuellen der großen russischen Ro mane sind beseitigt oder mundtot ge macht worSen. Und von den brutalen Soldaten und Matrosen, die vier Jahre europäischen Krieg mit giftigen - Gasen, Fliegerbomben, Tanks und Maschinen gewehrc hinter sich haben, ließen sich weder Gontscharow noch Dostojewski etwas träumen. Nachts halten wir infolge einer Auto mobilpanne in einem Dorf. Während die anderen sich in einem Bauernhause erwärmen, dessen Bewohner sehr höflich, sehr bescheiden und erzeben sind, hält man abwechselnd draußen im Wagen Wache. Frostend hüllt man sich vor der kalten, Luft in die Decken. Der Nacht Wächter schlürft durch die verschlafenen Straßen und daZ trockene Knarren sei, ner Holzklapper klingt mindesten so poetisch wie das-Wächierhom in einem deutschen Dorf, Am Himmel flimmern Millionen Sterne. ' Man denkt schläfrig on die Eescheh nisse der lchten Stunden zurück. Eine Dame sucht feit drei Wochen in allen Ge fängnissen ihren Mann, den man eines Nachts verhaftet hat. (Er war wohl habend und verwandt mit einem Gene ray. ' Sie suchte ihn in Pet.rsburg, sie suchte ihn m Kronstadt, und sein Pho tographie, die sie überall , vorzeigte, ist schon ganz abgegriffen. ' Heute war man in Schlüsselberg am Ladogasees Man fuhr vergeblich, von Gefängnis zu Gc fängniZ zwischendurch erzählte sie im mer wieder mit einer weichen, miauen den Stimm, ihre Geschichte. ' Jetzt sitzen sie drinnen, in irgend einem Bauernhause eines Dorfe und essen von den Speisen, die für den Mann bestimmt waren. Ein belangloses Geschehnis. Und plötzlich sährt man auf: .Aber daS geht doch nicht, das ist ja Unsinn! Das ist doch eine Episode aus einem alten, alten Buch über die französische Revolution!' . In diesem lieblichen Zeitalter erlebt mar, schon etwas! Wen wir spater ein mal unser Dasein überschauen, habe wir nicht nur den Golf von Neapel und den Montblanc gesehen, nicht nu, .Faust- und Fidelfo", Liebe und Glück, seligkei! kennen gelernt. Auch ein Weltkrieg und die Wolutiorl ist un! beschießen gewesen. . Jetzt fehlen nur ncch in Erdbeben und die Pest. Trotz alledem nimmt man begeistert und beglückt die architektonischen Wunder deS kunstvollen StadtgebildeS in sich auf: die weitausladende Pracht her Plätze, die genialen Anlagen Itx langen Aoenuen mit den effektvollen Blickpunk ten, die Paläste, die italienische Architek te im 18. Jahrhundert schufen. Fal conets Peter den Großen und den schwer fälligen Klassifizismus russischer Bau meister. Welcher Adek und welche Kul tur. welch pompöser, hinreißender Schwung der Lebe7:zsühmng spricht au! den Schlössern. Gärten und Salerien! Vor der Admiralität liegt ein entsetz lich verstümmelter und verkommener Bettler am Boden, der winselnd tierische Laute von sich gibt. Betroffen denkt man darüber noch, daß neben der heiteren Pracht der Bau ten. nebeik' dem Glanz der Auffahrten, Bälle und ?:ste. dem Reichtum und der Kultur in oll den Jahrhund'rten Leib eigenschaft. Sibirien und HÜeier Pauls fkstung Hungersnöte. Armut und blutige Unterdrückungen existierten. Eine tiefeinareife Veränderung ist eingetreten. Mit den Festen de Leben und der Kunst ist e vorbei. Die leeren Paläste wirken melancholisch wie Kulis se. Die Musen und Vrazien jlnd der jsgk. , - Aber der Bettkr liegt trotzdem noch ta. , 2 Vin' mißzergnügt er den will, muß man nicht zu hoch hin l.IY,r. Bii? IWiUttt Wer ist Zorn handelt, gleich dem ttnittTCvr., d?? dzj Steuer vcrlrr'n V i.., i Was bezweckt die Vom tat Wfjfirnnl in ?!o!ur. In ihren dollendetslen Lllmdarungen Norm tilgt und Zndixtdualtlit mileiimud tu dtibinden, ist anaiia kprechiick. Mommsen, römisch Geschlchle. Bei keinem Kulturvolle hat die Eugc nit, die von H'alto.n begründete modernt Rasscnhygient, so viel Anhänger gesun den. wie in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Selbst der Präsident Wilson hielt e für angemessen, in feiner Antrittsrede folgenden Passus zu ge brauchen: Da ganze Land ist erwacht und erkennt die außerordentliche Bcdeu tung der menschlichen Vererdungswissen fchaft, sowie deren Anwendung zur Ver dclung der menschlichen Familie." In England ezistiert daS von Galion gegründete und von seinem Schüler Karl Pearson geleitet berühmte Vererbungs I Ichungsinstitut. In Deutschland ha den sich diesen Ftagen so bedeutende Forscher wie Schollmeyer, Ploetz. M. von Gruber, N. Sommer, Lenz. Rüdin usw. angenommen. In Frankreich hat sich gerade vor Ausbruch des Krieges eine große eugenetische Gesellschaft gegründet, unter der Leitung des berühmten Zoolo gen Edm. Perrier. An der Jnternatio len Hygicne-Ausftellung 1011 in Dres den wurde diesen Probleme außer ordentlich viel Aufmerlsamkeit geschenkt. Auch befassen sich mit diesbezüglichen Fragen ausgezeichnete periodische Zeit schriften wie z. B. The EugenicS Re view", daS .Archiv für Eugenik und Frauenkunde". usw. , In vielen Ländern Europas sind von Fachkennern sachliche Monographien er schienen, in denen es klipp und klar ge zeigt wird, daß die Probleme der Fami licnforschung und Vererbungslehre nicht nur für den TheoreiiZer von Interesse sind, sondern auch für den Bolkshygie nikcr, für den Jndividualpsychologen, für den Soziologen und für den Poli tiker. Und dennoch muh erwähnt wer den. daß bi Eugenik in vielen iniellek tucllcn Kreisen Gegner gefunden hat, aus dem einfachen Grunde, daß ihre Tendenzen von vielen falsch erkannt und f alsch gedeutet werden. So igtt'.tüm lich eS auch scheinen mag, so liegt hier die Hauptschuld gerade an den irriüm lichen Auffassungen, Erwartungen und Hoffnungen von der Eugenik seitens de! Begründers dieser Lehre, nämlich Iran eis Galkön selber. Er glaubte, daß cilia litative-Variationen beim Menschen' sich derart vererben, daß die Nachkommen die elterliche Abweichung von der Grund form zu zwei Dritteln erben. Das ist die sogenannte Gallonsche Regression.' Galton meinte sogar, eine mathematische Formel dafür gefunden zu haben, und zwar folgende: ist zum Beispiel der eine Teil der Eltern vollblütig (1). der an dere dagegen gewöhnliche Rasse (0), so würde sich dit Formel der Nachkommen folgendermaßen ausdrücken: 1 4-0:2 Vs, nächste Generation V3 4-1:2 - 341:2 usw. Die Aus Wahl von extrem günstigen Varianten. Würde demnach eine Verschiebung des Durchschnittes in der Richtung der' aus gewählten Variante ergeben. ES ist ein leuchtend, daß. wenn daS zutrefsen würde, man einfach durch Auslese neue Rassen und Arten erzeugen könnte, waS auch Galton selber in folgenden Worten in seinem Werke Hereditary Genius" ausdrückte: Wenn es, ungeachtet gewis sei Beschränkungen, möglich ist, durch sorgsame Auslese eine beständige Hunde oder Pfcrderasse zu erhalten, müßte eS möglich sein, burch wohlausgewählte Ehen während einiger aufeinanderfol genden Generationen eine hochbegabte Menschenrasse hervorzubringen." Doch haben hier die Untersuchungen und Ver suche von Prof. Johannsen die Irrtum lichkeit tiistr Auffassung dargetan, in dem er zeigte, daß persönliche indivi duelle, nicht auS dem Rahmen der Norm heraustretende Variationen, nicht ver erbbär sind und daß die Vererbung von Variatiomn nur in sog. .reinen Linien studiert und aufgeklärt werden kann, nicht aber in gemischten .Populationen", wie eS Galton tat. Für die modernen Vercrbungsforscher sind derartige phantastische Ziele nicht mehr ernst zu nehmen; der gegenwärtige Eugeniker will nicht von sich auS daS komplizierteste und vornehmste ?katurge schöpf schablcnenmäßig durch Zucht ver bessern, sondern er bezweckt den Kultur menschen von vielen Uebeln, welche teil weise gerade mit dem modernen sozialeg Leben im Zusammenhang stehen, zu be freien und welchen durch eine rationelle Hygiene In dielen Fällen vorgebeugt werden kann. Die' gegenwärtige Eugenik ruht auf zwei biologischen Tatsachen, und zwar, daß erstens, die Volkshygiene im Grunde genommen eine Hygiene des Keimplas mas. und zweitens, cß die Vererbungs gesetze, welche man im Pflanzen und Tierreich beobachtet; auch für den Men schen, wie S erwiesen ist. ihre voll Gül iigkeit haben; also die Gesetze von La mark, die Beeinflussung jedes OrganiS mu! durch daS Milieu, sowie die Men delschen Regeln. ' Bevor1 wir nun zur Statistik iiber gehen, wolle wir in aller Kürze in ini gen Worten, welche auch für ine Person, die keine sachmäonischen Kenntnisse hat, verständlich sein werden, die eben ge nannten biolcgischea Gesetze etwas näher besprechen. Zuerst einige Worte zur These, daß di Volkshygien im Grunde genommen die Hygiene deS KeimplaS ma sei. Zu diesem Zwecke wolle wir nun einige biologische Talsachen in Er wa'gung ziehen. Bekanntlich ist jeder Pslanzen und Tierkörper au einer un zahügen Menge von sogenannte Zelle aufgebaut. Den . Hauptbestandteil Allen bildet ein komplizierter Eiweiß ftoss. inn man Protoplasma nennt. A. Weißmann unterscheidet nun im pflanz lichen wie im tierische Korper Zellen wir aktivem uns ft'Jmn Protoplasma; tat erst? wir? zurr, 'Äußern brl znzeg Kör pi3 tgirsucht m M. mi! Um Zstt 1 moderne Ziasfenßpgienc? Professor Dr. . Canöau. seine Träger, da e nicht die Fähig keit besitzt, sich fortzupflanze lSomato l plaöina). DaS passive Protoplasma. nocy als Jviopiaema vcrannk, veteiligl sich nicht am Aufbau de Körper des Individuum, sondern geht direkt auS den Keimzelle der Eltern in die Keim zcllen der ?!achkommenfchaft iiber. ES hat die Fähigkeit, sich unsterblich zu ma chcn dadurch, daß e von der einen Ge neration auf die andere siet übertragen wird, indem nur ein Teil der Zellen je de Keimling zum Aufbau feine Or ganismu gebraucht wird, der andere aber nach wie vor zu eerminativen Zwek ken aufgehoben wird. Diese großartige, I r . l i i , r j cy'e wuroe naqyer vurcy unieyucyun gen der feineren Verhältnisse -de Zell kerneS von Rubaschkin. Boveri, Sutton, Standfuß. E. B. Wilson. Baltzer u. a. bestätigt. ' Weitere erverimentelle Unter suchungen, hauptsächlich amerikanischer Forscher, haben dann gezeigt, daß on der Nachkommenschaft nur dann Abweichun gen von den Eltern beobachtet werden, wenn man durch da Ekperimens am Elternkörper nicht nur das aktive, son dein auch da passive Protoplasma gü.i stig oder ungünstig beeinflußt. Fragt man nun den Volishygieniker, öb er auch sür den Menschen Ursachen kenne, die das Jdioplasma beeinträchtigen so erfährt man, daß er diese Frage mit Recht be saht und uns solche Gifte, den Alkohol, die Tuberkulose und' die LueS nennt; welche den Keim hereditär fast pctS be lasten. Auf d!bezllgliche klinische und stati stische Angaben kommen wir bald zurück. Zunächst wollen wir aber die oben ange führten Erscheinungen taS Milieuein flusses mit einigen Worten erwähnen. Diese Frage wird bi auf den heutigen Tag In fachmännischen Kreisen mit Hef iigkeit ausgcfochten. Am bekanntesten sind hier die Erfahrungen von Cuönot und Kammerer. Hier z. B. ein Versuch vom letzteren on dem Feuersalamander C?a!amarfra maculata). DieseS Tier chen hat ine bunte, gelb und schwarz gefl.äte Haut. Bringt man nun einige solcher Tierchen in ein,2errsrium, dessen Boden ausschließlich mit gelbem Sande ausgebeitet ist, so zeigt es sich, daß rie nächsten Generationen stets gelber wer den und die schwarzen Flecke sich zurück ziehen. Setzt man dagegen solche Tier chen auf schwarzen Sand, so, ändert sich in gewissen Grenzen ihr AcußereS in entgegengesetzter Richtung. Hochinteressant sind in dieser Bezieh ung auch die Beobachtungen von Prof. FrLriz BoaS an den nach Nordamerika eingewanderten Juden und Italienern. Es hat sich gezeigt, daß unter denk Ein fluß deS neuen Milieus Klima. Nah rung. Beschäftigung, Hygiene), wie die einen so die anderen sich dem amerikani schen ThpuS genähert haben. Sind solche Beobachtungen zutresfend, so scheint Z doch der Mühe wert, die Frage der Ver erbung auf die Nachkommenschaft, der von den Eltern erworbenen Eigenschaf ten, naher nachzugehen. Wa nun die Versucht und. die von Gregor Wendel ausgestellten Regeln be trifft, so handelt e sich da in Kürze um folgendes: Nimmt man z. B. den Blü tenstaub iner weißen Tulpe und bringt ihn auf die Narbe einer roten Tulpe, und sät nachher den Samen deS Frucht bodens der letzteren, so keimen daraus ausnahmslos rosa blühende Tulpen. Ver sucht man nun bei allen diesen Tulpen den Staub jeder Blume auf die Narbe der gleichen Blume zu bringen, und sät nachher diese Samen ans, so zeigt eS sichdaß die nun aufkeimend zweite Ge neration bereits verschiedenartig blühen wird, und zwar werden die inen weiß blühen, die andern rosa und wiederum andere rot. DaS Verhältnis der ZahZ dieser drei Färbungen wird dabei fol gende fein: ein Viertel weiß, ein Viertel rot. zwei Viertel (z) rosa. Wiederholt man nun noch einmal da Experiment und bringt wiederum den Staub jeder Blume auf ihre eigene Narbe, so zeigt es sich, daß die weißblühenden Tulpen iPmer.nur weißblühend und die rot blühenden nur rotblllhende bringen, die rosablühenden dagegen werden sich wie derum in den oben erwähnten Propor tionen in weiß, t und rosablühende Blumen spalten. AuS ahnlichen Ver suchen folgerte dann Mendel sein? fol genden Regel: 1. Die Gleichartigkeit der zu untersuchenden Charaktereigenschaft bei der rften Mischungsgeneration (all: Tulpen blühten rosa). 2. DaS Gesetz der sogenannten Dominanz eineS Cha rakterzuge über den andern, der rezessiv ist. I unserem Faile wäre die rote Färbung dominant vorherrschend) über weiß, welche der roten Färbung gegen über rezessiv Zurücktretend) ist. Es han delt sich nämlich darum, daß in den Rosa bluten auch der weiße Charakter vorhan den ist. aber bloß vomroten überdeckt. Die dritte Regel ist die der Spaltung, welche darin besteht, daß der gemischte Ehargkterzug (rrsa) sich nur in 60 Pro' ent (i?) der Fälle auf die weit-ren Generationen ki beiträgt, in der übrigen Halste der Fä?e spaltet der gemischte Charakter, und ein Viertel kchrt zum däterljche ud ein Viertel zum mütter lichen zurück. Diese, di Spaltung in mal durchgemachten 150 Prozent (Vt--Vi) werom iß ihrer Nachkommenschaft bereit lt:t wei oder rot. und richt rosa blühen. Im oben angeführten Lei spiele handelt el sich um in Merkmals Paar, nämlich rot weiß. Man kann aber leicht solche Fälle untersuchen, wo e sich gleichzeitig um zwei oder mehrere Merkmalspaa handelt, wobei z. B. sür da erste Merkmalpaar die domi nierend? Eioerischast Laterlickierseit. beim zweiten Merkmalepaar die Tomi nanz müterlichersei! ist n. s. w. Nach den Untkrüitungen von Mendek on derschiesenen ördsenarten. hat sich dann heraug'slellt, daß jede Merk ffa!sxss?. uiwlbsni'g dsn v'n anderen Mk:!msULZa.:n. in ein s?L5:2s Regeln unterliegt. Darau folgerte Mendel da Gesetz der Selbständigkeit der Merkmale. - Hugo de Blick, Corren und von Tschermak habin die Mendelschen Ge setze an vielen Pflanzenarten bestätigt; Cuönot, Pvll. Bateson. Baur. Arnold Lang u. a. haben die Gültigkeit dieser Regeln auch üi Schnecken, Vögel und andere Tiere bewiesen. ' Für einzelne Merkmale de Menschen wie z. B. Tominanz vom spiraligen Har gegen schlichte Haar (G. und C. Davenport), von Dominanz brauner Augen . gegen graue, und grauer Haar gegen schlichte Haar (G. und C. Davenport, Hurst), war bereits da si, .ehe bekannt. Aber die erste größere Studie zur Frage der Rossenmischung, also der Kreuzung und Vererbung beim Menschen, verdanken wir Eugen Fischer. Auf Grund seiner anthropologischen Un tersuchungen an, den Rehobother Ba stardS. gelangt er zu folgenden, nicht nur für den Theoretiker, fondern auch für edn praktischen Soziologen und Staatsmann sehr wichtigen Ergebnissen: Die Vererbung der beiderseitigen Ras fenmerkmale erfolgt alternativ, und zwar nach v?n Mendelschen Regeln. Dos konnte für Haarform, Haar, Augen und Hautfarbe. Nasenform, Nafenindtk, Form der Licdspalte, Stirnbreite u. a. nachgewiesen werden. Eine praepotente Rassenvererbung. gibt e nicht. Daß etwa farbige oder Primi tive Rassen als solche starker durchschla gen in der Vererbung, ist falsch. Ein zclmerkmale sind dominant, nicht Ras sen. Dominanzmerkmale scheinen ohne jede Korrelation zu sein. Als Ergebnis einer Rassenkreuzung gibt eS keine neuen Rassen; die Merkmale spalten nach den Mendelschen Regeln wieder auf. Aber nicht nur Rasscnmerkmale und' tcsichtszllge werden nach den Mendel' schen Regeln vererbt. Auch Mißbildun gen, Krankheiten, körperlicher sowie gei stiger Art, folgen sehr oft diesen Ge setzen. . ,' Nach den Untersuchungen an Tieren von Wood, Doncaster u. a. hat es sich gezeigt, daß zuweilen die ine oder an der Erbeinheit durch daS Geschlecht dcZ Individuum! beeinflußt wird. Und siehe da, auch diese Erscheinung der un gleichen Dominanz wird auch beim Menschen beobachtet. Das gilt zum Bei spiel sür die Vererbung der Farben, blindheit (Nettelship) und der Bluter lrankheit (Lenz), welche im männlichen Geschlecht dominieren lind im weiblichen rezessiv sind. , , , " Wir sehen also, daß der Mensch den gleichen Entwicklung und Vererbung! gesetzen unterliegt, wie die ganze belebte Welt. Indem wir nun einiges auS sta tistischen Untersuchungen herausgreifen wollen, könnenwir das Problem der he nditären LmS-Spirochätofe nur mit wenigen Worten erwähnen, da eZ allbe konnt ist, daß viele geistige und körper liche Gebrechen sich säst ausschließlich auf dieser Grundlage entwickeln (Henrik Ibsen: .Die Gespenster"). Nicht allbe kannt sind aber die sehr schädlichen Fol gen des Alkoholismus der Eltern aus ihre Nachkommenschaft. Aus ' diesem Gebiete sind die Forschungsergebnisse der verschiedenen Länder die gleichen. Un glücklicherweise ist BachuS kein Feind der VenuS. Die Trinkcrfamilien bringen viele Kinder zur Welt, aber die Sterb lichkcit ist hier eine sehr großes und die am Leben gebliebenen sind meistens minderwertig.. Der Einfluß des Alko holg auf die Nachkommenschaft war be reits im Altertum bekannt, und schon Diogene soll einem Idioten die Trunk sucht seiner Eltern. die.r, DiogeneS. nicht kannte, vorgeworfen hoben. In Frankreich haben den Einfluß deS Al koholS auf die Nachkommenschaft viele, bedeutende Männer studiert. Lcgrain hat die Stammbäume von 215 Trinker familiell untersucht, bei denen in der er sten Generation 508 Kinder erblich be lastet waren, und zwar körperlich, mo lisch und intellektuell; ,die geistige Minderwertigkit stach besonders bei der zweiten Generation hervor,' also bei den Großkindern der Trinker. Einige fran zösische Statistiker erläutern den Aus druck Idiot mit der Benierkung ün. kants clu 6imaukii", und ebenso ist, nach Laquer, die Auffassung der öster reichischcn Schullehrer, nach welcher gut Weinjahre zu nächstfolgenden entspre chenden schlechten Schulklassen, den söge nannten .Raulchkindern" führen. Mit dem Einfluß des Alkohols auf die Nach kommenschaft befaßten sich auch Adder Halden, v. Bunge, Holitscher, Pearson. Schweighoser, Laquer. Bonhösfer u. a.. sie olle behaupten, daß der Alkohol ol einer der stärksten Nassen und Keimgifte des Menschen zu gelten kabl. WaS nun Erblichkeit von Mißbildun gen, krankhaften Anlagen und Krankhei te de Menschen nach de Mendel'schen Regeln betrifft, so verweisen wir auf die Tabellen, welch man bei. Luudborg (Med. biol. Familienforschungen 1012), bei do Gruber und E. Rüdin (Katalog zur Dresdner HygienieAiisstellunz 1911). bei Salippe (VbMiitA üe etiffmatc de j;g5nrcic-rnce et Ir sarniiles souverains IlM) bei E. Bleuler sÄendeliSmu bei Psychosen usw. Schweizer Archiv f. Neurologle 1917), sowie bei Sonrer (Bericht über den zweiten Kur mit Kongreß für Fa rnilienforschungs, Vererkmng und Re generationslehre 1Z12) finde kann. Wollten wir nun noch bei den Stati siikern anfragen, wa all die minderwer tigek Elemente einem Stte an Sor gen, aa sozialen Schädigungen und. last not Wst, cn baren Mitteln kosten, so würden wir ersabren. daß die Minus Varianten der GcseLs5ast nur dem Staat New ZZork im Jahr 131 l'.n F'trag vsn 24 Million'!, TollzrS fly mschien; Etts'and gibt für Sist!!krz,.ke. i;M&inr.ii, Ziitn$,:. Trunken bolde usw. jährlich 2? Millionen Pfund Sterling au; Poperc berechnet sür 1901 die durch Alkoholmißbrauch verursachte Ausgabe de Hamburger Staates, also für den 76. Teil der Bevölkerung Deutschland, rund ine Million Mark. Nach den Berechnungen von Debove steigt In Frankreich die Bilanz der AuZ gaben, welche nur durch den Alkohol! S mu verursacht werden, über eine Mil, liaide Franken, I'alooolism et I prrncipal facteur du paupßrisjpe" (Delobel). . Wir glauben, baß diese wenigen statt stischen Angaben, welche natürlich sür, alle Länder sehr vervollständigt werden können, un zur Genüge mahnen, da möglichste zu tun, um die Entstehung der in den V. St. von Nordamerika "beiter not born" genannten zu verhüten. Und wir sind ganz der Meinung von Prof. von Bunge, wenn er meit, daß e lange dauern wird, bi die insache Wahrheit im Volksbewußtsein sich festgesetzt haben wird, daß da Zeugen kranker, entarteke Kinder da schwerste Verbrechen ist. da Menschen überhaupt begehen können. E gibt doch wohl noch Menschen, denen eS nicht gleichglltig ist, ob ihre Kinder gesund sind oder entartet, und dem Staate als solchem ist e gewiß nicht gleichgültig, ob die Entartung oder im Gegenteil die Verbesserung der Levölke rung überhand nimmt, b der Staat einer Dysgenik oder einer Eugenik ent gkgengkht. ' DaZ Ziel der Eugenik ist ein gesunde Zleber Meröerg. K Betrachtungen von Cesnhard Adelt (Seinbera)'. (Lerlintt TageSIatt.) Oderberg! Jedem klingt au Frieden Zeiten der Name noch im Ohr nicht als der einer Stadt, sondern als Be griff: Grenze, Zollrevision, Ausland I-Zug, Wartesaal, Restauration. Ber lin-Wie über Breslau, Wien-Warschau, Wien-Lemberg-Ezernowitz. WienKiem. Wien-Odessa. Dieser Bahnhof löar das ' Ausfallstor nach Osten und d Brücke zwischen den drei großen Staaten: Deutschland, OesterreichUngarn, Ruß land. Wenn wir von Oderberg nach Wien weiterfuhren, wußten wir von der durchfahrenen Landschaft so wenig wie von der auf jener zuzeiten Strecke: Bei lin-.Wien über Tetfchen nämlich daß sie flach und reizlos sei, kaum wert, ihr vom Speisewagenfenster auS einen fluch tigen Blick zu gönnen. . Dieses Nichtwissen um so nahe Dinge hat sich schwer gerächt. Fremde Stämme lebten dort, die wir unö verbündet wähnten und di un im Augenblick der höchsten Not entscheidend in den Rücken fielen.. Subversive Elemente' hießen sie z Kriegsanfang. .Hochverräter" zum Schluß aber dürsen wir sie heute noch Verräter schimpfen., Da, waS sie der raten haben, haben sie ni anerkannt; wir 'abit meinten, S genüge, davon;, ; nicht Notiz zu nehmen. , ' DaS. waS sie verraten haben, Oester reich-Ungarn , existiert nicht mehr. Neue Staaten haben sich im alten Raum ge bildet, stoßen 'sich hart in ihm,. weiten und schneiden sich wie Ringe eine Tei cheS,'in den man Steine wirft.-. Zwi schen Lundeuburg und Ostrau macht sich die ischechisch-slowalische Republik breit, zwischen Oderberg und Lemberg die Ne publik Polen. Alte deutsche Sprach. Inseln versinken in der Sturmflut frem der Nationalitäten, die weiterrollend breite . deutsche Randgebiete über schwemmt: Deutschböhmen und die Su detenlander. - StammeSsremd Entdecken sich mit einem Male ous.unsum Heimat lichen Boden; schon ist die ReichSgrenze nicht mehr der Damm, der sie von ihren Konnationalcn trennt.' Mit den wirtschaftlichen Gemeinschaf, ten ändern sich ouck die Verkehrswege. Da tschechische Böhmen hat kein Jnter ss an den- bisherigen Hauptlinien. die seine . Zentrale Prag seitwärts , liegen ließen. 6 läßt zwischen Prag und Lrünn gut gefedert, gut geheizte, gut beleuchtete Schnellzüge lausen und zwischen Tetschen, Oderberg 'und Wien kalte, lickitl se Pcrsonenzllge mit - zer brochenen Fensterscheiben. Zwischen Oderberg und Wien verkehren täglich zwei Personenzüge. und es, heißt, daß bald nur einer einmal in der Woche fahren soll. In Lundtnburg wird der ungeheuerlich überfüllte Nordbahnzug nacht von den tschechischen ,ontrollbe amten drei Stunden aufgehalten und pcinsich nach Lebensmitteln durchsucht. Die Form ist höflich, di Verstand! gungKsprach deutsch; sachlich ist s ine Grausamkeit gegen da hungernde Wien. In Ostrau stehen eingeschneite Kohlen transporte, auf die Wien verzweifelt und vergeblich wartet. Den Bahnhof Oder be ält polnie Militcx besetzt; die deutschen Grenzer sind auf Annaberg zurückgewichen. Mockensen Soldaten kampieren unbcwaffnet auf dem Bahn sieig, waschen sich den Ruß wochenlanger Fahrt auS den Augen und hegen unver hohlen Groll gegen die Verbündeten von gestern. Die Fahrt durch Polen läßt sich nicht besser an. Mit einer Kart rster Klasse sieht, ma zwanzig Swnden unme-ch lich eingepfercht in wem Seitengang, durch den der Schneesturm fegt. Der San ist; wie vor vier Jahren, wieder Front. Die Blutsbrüder von gestern, Polen und Ruthencn, schlagen einander heute tot. Noch einmal muß ich den Kriegsberichterftätter machen. Bei Gro dek ist die Bahnbrücke gesprengt; zu Fuß. im Schlitten, mit der Per'hn eht e weiter. Di Rieseuhalle de Lember ger Hauptiahnhofe gähnt leer, ein tin W.er Zug sieht auf den Gleisen: ein Panzerzug. dessen Kanone wie da Fern rohr einer Sternwarte ou der stähler, n:n Kuppel starrt. " Lemberg ist der hart umkämpfte Dar Posten de Polentum -im ukrainischen Gebiet. Ti Polen sagen: e gibt ke' e Ukrainer, ei gibt nur ruthenisch r chenoe Polen. S wie die Tschechen bog Deutschböhmen nichts wissen wollen. Die Polen sag weiter: e gibt keine jüdisch Nation, e gibt nur Pslen mosaischer Konftision. Die doraukgesctzt, an erkennen sie da Selbftd-sÜmmunzZrcch! der MifkiUa. Mndttbttks, ... Demokratisierung eine Lande; sie bt zweckt nicht.'wie e von nanchen intum lich gemeint wird, spezielle vornehme Ge sellschastsklassen zu züchten, sondern im Gegenteil, sie bezweckt ine Gesundung der ganzen Menschheit. Die Dcgcnna tion, sagt Prof. Sommer, die sich in der Zunahme der Geisteskrankheiten und in der Kriminalität äußert, hat ihren we. fentlichen 'Grund darin, daß seit vielen Jahrhunderten den B??Iern tin rassever edelndc Adelsprlnzip in naturwissen fchaftlichcm Sinn fehlt. Ebenso wie die psychgpathischen DegenerationSerschn nungen in allen Schichten ,u beochachten sind, so ist auch der ntliirliche Adel ncht ein Prärogativ eine Stande sondern ein Phänomen, die in allen Ständen zur Beobachtung kommt. Durch Rassen Hygiene, durch Jndividualpsychologi und durch Gründung von ezperimentellen psychiatrischen Instituten, von Alkohol, forschungsinstituten, sowie durch Schaf fung von Gesetzen, wie z. B. die dü,i Prnnsylvanien. wo der Pfarrer nur nach Vorlegung eines ärztlichen Atteste über die eigene Gesundheit und über die Gesundheit der Eltern traut, soll der Mittelwert der ganzen Landesbevolke rung gehoben und veredelt werden. Die Eugenik will ine biologische Aufklärung deS Volkes, um die Zahl der Minderwer iigen in der menschlichen Gesellschaft nach Möglichkeit zu reduzieren. Dadurch, glauben wir. wird auch die Zahl der vom Leben Unbefriedigten bedeutend derrin gert werden. , DieS vorausgesetzt, ist Lemberg heute polnisch wie noch nie. Man hört nur polnisch 'den. bekommt nur polnische Zeitungen. Und in die Farben Rot und Weiß mischen sich nur die Flaggen der Entente. Vergessen steht ein schwarz weiß-roteS Schilderhaus vor der Schule, in der unser Etappen-Stationi-Kom mando hauste; alles, was deutsch war. hat man in Haß davongejagt. Nur die vielen tausend deutschen Toten, die diese Land befreien halfen, muß man in der schwarzen Erde lassen. Am Bahnhofsasgang ist scharfe Kon trolle: niemand darf ohne Erlaubnis schein der polnischen Regierung In die Stadt. Der Schlitten zum Hotel r langt 80 Kronen. In meinem .Führer" von 1914 steht: .Wagenfahrt vom Bahnhof 80 Heller." Der Schlitten fährt durch Bllrgvkrieg. Hinter den Rolläden, die herabgelassen und zum Teil aufgesprengt sind, bergen sich aus geraubte Gckäste, hinter den zerschösse .nen Fensterscheiben verwüstete Wfehnun gen. Die Front de Straßcnkai-s ?lafst wie in Schwerthieb mitten durch die Stadt. Das Hauptpostamt ist gebrannt, Drahte hangen auf da Pslaster. Unter den durchlöcherten Ka ryatiden des LandtagsgebäudeS - stehen verlassen zwei Möbelwagen einer, Etutt zarter Firma. Reitersprengen durch die Straßen. Automobile mit Bewasf neten jagen umher. Knaben tragen ihre Bajonette zur Schau. Militär marschiert, kunterbunt uniformiert: oben ' Stahl Helm, LegionSmütze. k. u. k. Kappe. Stu dentenmütze. Zivilhut, unten Militär und Zivilhosen, preußische Soldaten Hosen dabei. Ein gefallener Legionär wird . zu Grabe getragen, weißrote Kranzschleifen schleppen lang vom Sarg. Eine Dame in der Straßenbahn weint, die Tranen schwemmen untermaltes Augenschwarz uf ihre Wangen. Ihr einziger Sohn , Gymnasiast, sechzehn, jährig, ist als Legionär in den Straßen, kämpfen eefallen. Nur Fremder und darum nur Mensch, fühle ich mit dieser Mütter und fühle doch auch mit jenen andern, um die kein Pole weint. Hinter dem Stadttheater, am Kra kowskiplatz, schmälen die Ruinen deö zer störten Ghetws. ArmeS Volk in zer sctztem Kaftan sieht rudelweise beisam men. Jüdische Fuhrleitte verladen an gebrannte Balken auf Wagen. Rauch geschwärzte Judenkinder wühlen in dem Brandschutt, eine Frau ruft ihnen alt testamentarische- Flüche nach Ein Schlitten biegt klingelnd in die schmale Gasse; ein polnische Rote-Kreuz-Schwe. ter, einen Legionär neben sich, schreit, ich herabbcugend, die Jüdin, mit der ich preche. an: Hundsblut. laß dich über ähren!" Eine Patrouille schwärmt ou und jagt die Müßiggänger auseinander, auf dem Krakowskiplatz singen junge Le gionäre lustige Soldatenlieder. Artillerie protzt ab. Schwarze Dunkll,e!t fällt in. daS Gespenst des Morde streicht durch tote Gassen. Russen mit großen, wilden Bärten in Pelzmütze und Pelz, drängen sich im Bahnhofsdunkek. Es sind kriegsge sangene Deutsche, seit drei Monaten unterwegs von Radziwillow ab zu Fuß. Sie kommen auS dem ChaoS in da Chaok. Von du, Ukrainern ausgepllln dert, von den Solen ausgewiesen, streben sie ruhelos der Grenzstation Oderberg entgegen, die für sie noch den Begriff erreichter Heimat hat. , Die ältesten Hufeisen. Die Griechen könnten die Hufeisen nicht; wenigsten gedenkt weder !eno Phon derselörn in feinern Such iiber di Pferde, noch findet man on den auf den alten Denkmälern abgebildeten Pferden Hufeisen. Die Römer hatten später Hufeisen und zu SeveruZ' Zeiten waren sie allgemein; doch wurden sie nicht mit Nägeln befestigt, sonder mit Bändern festgebunden. Ter Kaiser Nero ließ s'i neu Maultieren .golden Ovhlen' untee ikgen In Frankreich hat, Ehilperichs Nnhserd im Iah 481 zuerst Hufeisen; wenigsten will man in dessen Grab in Huscisen gefunden haben. In Engwd fugrte Wilhelm der Eroberer (1066 1087) den Gebrauch der Hufeisen ein fli der Markgraf von Tottana. Bon! facius. eine, der, reichsten Fürsten seiner hwe Braut Beatrir um, Iah, IM, einhole, war sein ganze Gefolge so Prächtig gksTmÜckt, daß sogar die P'erde nicht mit Eisen, sondern mit Sil b!r beschlagen waren. Auch di Huf, IZel waren ten diesem Metall, und ton sie dle Pferde v.:!rcn. s, g.hortez !U dem. le, sie UrX - '