Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 01, 1919, Image 7
TSgMt Ctsaa tMu V sÜMeWwyNt w lzRHösVNS -WellzV MMö . Von Dr. 5. Al. Alelamed. . , u ' Ursprung und Grundlagen des Sovkt&taate. Sein Vernichtungskampf gegen die bestehende wirtschaftliche und politische Ordnung der Dinge. Die lveltpropaganda der Äolschewiki und ihre imperialistischen Tendenzen. Der Kreuzzug der civilisierten Welt eine Notwendigkeit. Dir Cowiet-Ciaat ist eine Aufcrste hung der antiken civitas od polis, ein Dorf, oder Ctadt-Staat, und ist fei er ganzen Natur nach der schärfste e gensatz zum Staat in der klassisch-römi fchen Auffassung zum Imperium. Es darf nicht Wunder nehmen, daß die Groß-Russen noch nach lhren vielen poli : tischen Wanderungen beim SowietStaat angelangt find denn die treibende Kraft im Leben deZ russischen AolkcZ war immer der Mir, eine Art Dorfstaat. Der lange Nampf der Sroß-Nusscn um den Staat hat sich immer um den Mir gedreht. Die russische Sozial-Rcvolu tionäre Partei hat den mit auf ihr Pro gramm geschrieben und auch die vielen anderen sozialistischen und pseudo-sozia listischen Parteien in Rußland pflegte sich auf den Mir zu berufen.- Ihnen allen erschien der Mir, der Dorsstaat, als der letzte Ankcrgrund aller russischen Po litik, denn der Mir, eine primitive sozial ökonomische Gemeinschaft auf halb agrar-sozialiftischer Grundlage, schien die Möglichkit zu bieten, der Ausgangs, Punkt eines grofz angelegten Sozialisic rungswerks zu werden. In Wcfi-Europa und Amerika, so behaupteten die Führer der russischen sozialistischen Parteien, ist die kapitalistische Wirtschaftsordnung mit alten Traditionen belastet, und um diese Ordnung zu vernichten, mußte man schon die ganze gegenwärtige LcbenZord nung vernichten. DaS russische Volk da gegen, sweit es auf dem Lande lebt, sei noch von der kapitalistischen Ordnung nicht vergiftet und deshalb wäre es Icich tcr in Rußland denn in Wcfi-Europa oder Amerika, ein sozialistschls Ncgi ment einzuführen. Sich da! Der Mir ist doch schon an und für sickz ein halb sozialistische Ordnung. Und in der Tat war das erste große Reformwerk der Bolschewik! (ob dieses Werk von bleiben der Tauer sein wird, wird die Zukunft zeigen) eine agrar-sozialistifche Gesetz gcbung, die an Primitivität und weit vergessenem Individualismus nichiJ zu wünschen übrig läßt. , .DaS bolschewistische Agrargesetz, pro mulgiert Ende Oktober 1918, besagt in kurzem, datz das Land dem gehört, der i bearbeitet, ganz gleich, ob der Bearbei ter dc Landes Christ oder Jude, Arier, Mongole oder Negtt sei. DaZ Land kann nicht veräußert und nicht vererbt werden, es sei denn, der Sohn setze die Arbeit des Baters fort. Alle Theorien über erwor bcns Rechte, wie sie von den Römern und den Juden auf uns gekommen sind und die in der ticf-rcligiöscn Anschau T T TV T T TT'T T T 'T ' Hyeater und Sozialismus. von udw. Seelig im vorwärts". sK Auch auf dem Gebiet deS TheaterS kommt der weltgeschichtliche Kampf zwi schen kapitalistischer und . sozialistischer . Weltanschauung zum Austrag. Im Zeitalter deS Kapitalismus war daS -tuin ritt uKiiujiHiui:i vrr ijeiijajni ' den Klassen, also ein Luxusgkgenstand. Scharf hat Tolstoi diesen Luxuscharat ter der Kunst gegeißelt: .Unsere" Kunst, die den Zweck hat, dem Ergötzen ' der Reichen zu dienen, ist der Prostitution Nicht bloS ähnlich, sondern sie Ist Prosii tution'. (Tagebuch, 20 2. 1808. Wo! lau.) Wahrend deS Krieges meinte ein englischer Theaterfachmann,' hem Tbea tcx werde es nach dem Kriege schlecht gehen, weil eS des Nationen an Fett' fehle. Umgekehrt prophezcihcn franzö. fische Schriftsteller der Theatcrkunst für die Zeit nach dem Kriege gesegnete Jahre, weil dann die reichen Amerika jt tn .. " i n ner riacy Paris ramen uno ncy .amune h teip wollten. Also LuxuSerportaktikel. In soziale, Hinsicht ist daS notorische Thcaterelcnd. die Unsicherheit und Ab ' l, . . . t . ofrt.IT.- . u. i.;uiii)iiinj ci (jiußcii iuic vcr a teilnehmet deS TbcaterS letzten Ende? ine Folge der LuruLnaiur der Tbeater kuvst und der damit verknüpften privat kapitalistischen Betriebsweise. Um ein Beispiel für viele berauszugreifen, sei aus daS VertraaSreebt d:S TbeaterS ver wiesen. Der Unterncbmer Ist berechtigt, jederzeit die Eristen, der Bühnenmilglic der und damit die Existenz bei TheaterS zu vernichten, wenn für den .Zeitver. tltid' dis Kunstgenusses kein Raum mehr zu sein scheint. Man denk ' an die 'Möglichkeiten der VetrikbSeinstcllung im Verlaus der letzten Jahre: Wegen Kriegsaukbruclii. während deS KriegZoerlaufS wegen dci Kriege!, wegen der Grippe (Epidemie), wegen der Resolution (politisch Un. ruhe) usw. Für den CozialismuS ist daS Theater eine Kulturanstalk, die Theaterkunst eine Kulturnotwendigkeit, ein Mittel der geistigen und sittlichen Ekbebuna aller Schichten deS BolkS, eine Sache deS schöpferisch iäiigm ErlktenS. Darum hängt such t:S künftige Schick sal der Thcaterkunst von der Entwick lurg ur,d dem Faltschrit! deS Sejiali! mu ab. Wird der SozialiSmut sch sei ux selbst, sein:: Ziele und Zwicke, pell ung voa der Fortsetzung und Unzersiör barkcit 4er Persönlichkeit ihren Grund htf&en, werden von den Bolschewik! in Sach über den Haufen geworfen. Die Zolschewiki sind also weit der .Mir' Theorie entwachsen. Der lokale Agrar SozialismuS.lvie ihn der Mir darstellte, hat sich da zu einem universalen Agrar Cozialismus entwickelt Aber während die Bolschewik! den Mir als agrar-sozialistischen Ankergrund überwunden 'haben, haben sie ihn als politische Basis erhalten. War der Mir früher ein ökonomischer Begriff, eine ökonomische Einheit, so ist er heute aus schließlich ein politischer Begriff, defi niert durch den Sowiet. Der Sowiet des Dorfes ist eine unabhängige, ja fast souveräne politische Körperschaft - ein richtiger Dorfstaat, und die Beziehungen von einem Sowiet zum anderen iverdcn auf Grund des Prinzips der Coordina tion und der Föderation reguliert. Der Sowiet ist also beides zugleich, die Ur zelle und der höchst entwickelte Organis mus des Staates. DaZ heutige Groß Rußland ist also kein Imperium, kein Staat im bekannten Sinne des Wortes, sondern eine Föderation von Torf und StadtStaaten. , - Und siehe da! Dieser Dorf-Staak. gegründet auf Freiheit, ist tyrannischer und despotischer als der. Zarismus in seinen schwärzesten Tagen und derselbe Sowict-Staat, der größte Gegensatz zum Zentral und imperialistischen Staat, ist ezpansionSsüchtiger und imperialisti scher als jeder andere Zentral und impe rialistische Staat. Die despotische Herr schaft im Sowiet-Staat läßt sich durch -die berüchtigte und verderbliche Dilta t u r des Proletariats erklären, aber wie sind die starken impcrialiflischenenden zcn des Sowiet-Staatcs zu verstehen? Niemand hat bis jetzt die berechtigte Frage aufgeworfen: Wie reimen sich Bol schcwismus und Imperialismus? Wie kann eine Regierung, die auf dem So wict, auf der radikalsten Dezentralisation beruht, eine imperialistische Politik er folgen? Die bisherige historische Ersah rung belehrt uns. daß dezcntralistische und Föderations'Staaten wenig Lust zu einer imperialistischen Politik an den Tag legten. Und der föderative russische Sowiet-Staat ist bei weitem imperiali sicher veranlagt als daS russische Im pcrium unter den Romanoffs. Wenn Lenin. Trotzki. Jasfe, Litwinoff. und wie -all die bolschewistischen Führer heißen, die militärische Macht hätten. würden sie riesige Armeen ausschicken, T T T T T T T T T T 'T T bewußt, so wird und muß er die Pflege der Theaterkunst als eine seiner wichtig stcn Aufgaben ansehen. Er erfüllt sie, in dem er seine ureigenen Grundsätze auf daS Theater anwendet. öS gibt nur ein Mittel, um daS Theater seiner Kultur bcstimmung zuzuführen: daS ist feine Sozialisicrung! In der vor Kriegsausbruch geschriebe nen Broschüre Geschäftstheater oder Kulturtheater?" habe ich versucht, diese Wahrheit nach verschiedenen Seiten hin zu beleuchten. Nach der Seite des .Thea terkunstkonsumS': .DaS Theater von ge stcrn war daS Lurustöcatcr der Elite, der Fürsten und Reichen. Volks-, Ein heits ' und Schülervorstelluligen der städtischen Bühnen, Volksbildungsthea ter. Schillcrtheater und Freie Lolksbüh nen sind die ersten Etappen auf dem neuen Weg. Dsö Theater von morgen wird daS Theater deS Volkes sein.' Tann nach der Seite der Kunflpro duktion: .DaS Theatergeschäft im gan , zea verstößt gegen die Grundsätze eine rationellen , Geschäftsbetriebs. Seine Signatur läßt sich in die Worte zusam menfassen: sinn und zwecklose Vcrgeu dung von Mitteln, Kräften und Werten. Ein Bild vollständiger Planlosigkeit. Zersplitterung und Unordnung. Wie wird uns Rettung auS diesem Chaos? Nur dadurch, daß 'Swcl und Gemein den in wachsendem Maß erkennen, daß das Theater der Bildung und Erziehung dej Volke dient gleich den Schulen. Museen. Galerien und Bibliotheken, daß es i'.f Erhebung und Erbauung dient gleich der Kirche. Daß daS Theater daher kcin Gewerbe ist, mit dem Gewinn erzielt werden darf, sondern eine gemein nützige Kulturanstalt. die von Staat und Kommune geführt werden muß. Ka pitalistisch, Ausbeutung der Kunst und wirkliche Kunstpflegt sind unvereinbare GkgN!sätz.' Und schließlich nach der sozialen Seilt h: .TaS Geschäfts theater hat den Menschen zum Werkzeug gemacht, zum Mittel, mit welchem man Geldverkienk. Je mehr die Arbeit! krast ausgenutzt wird, desto mehr prosi tiert d.l 'Geschäft. Wie soll aber gute Kunst gedeih', wenn Not U7.d Sorze b:i den Künsilcrn hkrrfchen?' So iß (I dann hin Zufall, wenn V.t , um die ganze Welt zu erobern. Die bol schewijtijche Regierung hat die Selbst ständigkcit und Unabhängigkeit der Ukraine für null und nichtig erklärt, hat einen heiligen Krieg gegen die Polakei proklamiert, hat gegen die deutsche Ost grenze Armeen geschickt, zum Zwce eines Einfalls in Preußen, und hat obendrein den Fehdehandschuh der ZntenwMächte aufgehoben und ist bereit, Krieg auf allen Fronten zu führen. Außerdem treiben die Bolschewik! eine großzügige und groß angelegte Propaganda unter allen Him mclsgegenden. in Ost-Asien, in Süd Afrika, in Amerika und in allen Teilen voa Europa. D bolschewistische Im perialismus gemahnt geradezu an Wahnsinn, und es ist dieser Jmperialis mus der knallroten Eroßrussen, der ihre Sache den Bolschewismus überall so verhaßt macht, und der die Staats männer überall in Schrecken versetzt. Ihr geradezu wahnsinniger Imperialismus wirkt noch mehr aufreizend auf die zivi lisierte Welt, als ihre despotisch-tcrro ristischen Methoden innerhalb ihres eigc mn Herrschaftsgebietes. Sie wissen, daß die Welt sie rnjchi: wegen ihres Jmperia lismuS als wegen Ihres Despotismus hßt aber sie wollen von diesem Impe rialismuS nicht lassen. Statt ihre Herr schaft im Innern zik konsolidieren, haben sie sich darauf verlegt, die ganze Welt zu erobern für ihre Sache zu erobern. Lenin ist nicht so dumm, um nicht zu begreifen, daß dieser Imperialismus endlichoazu führen wird, die ganze Welt im Kzmpfe gegen den Bolschewismus zu vereinigen. Und doch erblickt er Vor läufig feine vornehmste Aufgabe darin, Immer neue Armeen aus dem Boken ui stampfen, neue militärische Einheiten zu I organinnen, um t in den Nampt gegen alle Nachbarn Groß.Nußlands zu' schik ken. Wie ist diese merkwürdige Erscheinung Zu verstehen? Der Bolschewismus befindet sich nicht nur im Kriege mit unscrr gegenwärtigen Wirtschafts-Ordnung, sondern auch mit unserer politischen Ordnung, die im gro ßen ganzen zcntralistisch orientiert ist. Die Führer der Bolschewik!, namentlich Lenin, Trotzky und Jasfe, hegen die Ueberzeugung, daß solange die heutige -zentralistische Staatsordnung fortbe stehen wird, kein erfolgreicher Kampf ge gen die ebenfalls zentraliftisch orientierte Wirtschaftsordnung des jetzigen West europäisch-amerikanischen Regimes mög lich ist. Sie erkennen, daß selbst die Fö derativ-Staaten mehr und mehr zum, Zentralismus neigen . und auf den zentraliftisch regierten Staat haben sie es abgesehen. Sie such fest überzeugt, datz der zentraliftisch regierte Staat der zcntralistisch orientierten kapitalistischen Ordnung zu Hilfe kommen muß. Beide sind auf einander absolut angewiesen, und es ist nach ihrem Dafürhalten nicht möglich, daß die eine Ordnung 'vernichtet werde und die andere bestehen bleibe. Sie sind, gleich den siamesischen Zwillingen, unzertrennbar. Aus diesem Grunde führen die Bol schewiki einen doppelten Kampf, gegen unsere heutige wirtschaftliche und gegen unsere heutige politische Ordnung. Le .'.,.:. ' : i , ; , i f 5 1 " I n f i: ? ! ' ärö " l ' U - i 41" ' v-' t i ' y Ü ." i ' . ' i - 1 -. t i- , -. i l. - ff ,' f I u -i .? ' ; " t j 'i 1 ?, - f - t ' 1 . Revolution eine Reihe von Forderungen, 'die sich aus der sozialen Bewegung der Thealerkulturbewegung heraus ergeben, mit inem Schlag verwirklicht hat. So vor 'allein die Umwandlung der Hos thcotcr zu Staatslhcatkin und die Unter stellung bei gesamten -Thealermesris unter das Kultusministerium (statt der Polizei). Mit letzterer Maßnahme, die schon wiederhol!, in Zeiten freiheitlicher Volkserhebung (1808. 184) gesondert, aber immer wieder von der Reaktion vereitelt wurde, wird endlich auch staats. rechtlich dem kulturellen Charakter des Theaters Rechnung getragen,, An dem mücn Staatsthcater wird daS konsti n. .Mr.nrnff(i WriniiH ! u.tvtiiut. guiv ii vii j f i it;. 'liiölr da! Theater eingesührt: Wahl des Bllh. nenleiterS. Selbstverwaltung durch die ausübende Künstlcrschaft. Die Theater zensur fällt.- Mit diese -Maßnahzik.i wurde von dcr Nkvclution die Freiheit tt; Kunst, vcrtrirlliHt. Abei cZ Knd In, der weniger Träumer ist aT? man im allgemeinen annimmt, ist der Ansicht, daß der heutige Staat nicht nur ideell, sondern auch militärisch überwunden werden muß. und dakxr die Organisie rung von Armeen neben der Organisie rung bon Propagandisten-Legioncn. ES wäre natürlich kindisch, zu glauben, daß die Bolschewiki auf die Eroberung von Territorien ausgehen. Sie erkennen in dem von ihnen beherrschten Territorium die Institution des Bürgerrechts und der Bürgerschaft nicht an. Jeder der in Rußland lebt und arbeitet, 'hat aktives und passives Wahlrecht. Sie sind aus zweierlei aus: auf die Vernichtung des Staates in seiner historischen Form, das heißt aus die Vernichtung des Impe riumö, und seine Ersetzung durch die Civitak, Polis, Sowiet und auf die Er oberung der Welt für den Bolfchcwis mus, der im letzten Grunde nichts an derö ist als primitirer Kommunismus, der Totfcind von jeder höher entwickelten Zivilisation. Deshalb stehen die Bol schcwikiS tatsächlich im Kriege mit der ganzen Welt, das heißt, mit allen Staa ten. die den Bolschewismus nicht als der Weisheit letzten Schluß onkrtcnnen. Es darf ferner nicht vergessen werden, daß der Bolschewismus nicht nur ein Kalkül der reflektierenden Vernunft, sondern auch ein Sentiment ist und von starken, leidenschaftlichen Motiven getragen und beherrscht wird. Es ist hier wenig bekannt, daß die Bolschewikis selbst sich in mehrere Fraktionen gliedern. Es gibt .rechte" Bolschewik!,' linke' Bolschemiki usw. Heute sind es die linken Bolschewiki, die die Situation beHerr schen. Diese linken Bolschewik! werden von einem geradezu pathologischen Im Pctus getrieben, sprechen von sin hcili gen Mission und weisen alle Merkmale des Fanatikers m,f. Jeder dieser Bol schewiki ist tatsächlich ein Missionar für die heilige' Selche und ist in dieser Beziehung den ersten Christen vergleich bar, die im Augenblicke auftauchten, als sich die ersten großen Schatten auf das römische Reich legten und seinen Unter gang verkündeten. Wenn die Römer, in religiösen Dingen indifferent und tolerant, sich auf eine grausame Verfol gung der Christen verlegten, so geschah es nur wegen des imperialistischen' Charakters des Christentums in den ersten vier Jahrhunderten feiner Exi stenz und nicht -wegen religiöser Jntole, ranz. Hätten die ersten Christen keine intensive Propaganda betrieben und keine imperialistischen Neigungen an den Tag gelegt, MarcuZ Aurclius wäre der lctzte gewesen, sie zu verfolgen. Der Römer' hatte genug politische Einsicht, zu er kennen, daß dies Christentum, wenn sieg 'reich, das Ende des römischen Impe riums herbeiführen würde, und daher fein grausamer. Kampf gegen das uni versalistische und imperialistische Chri stentum. W& die Urchristen den Rö mern waren, das sind die Bolschewik! den Vertretern unserer gegenwärtigen Welt und Lebensordnung nur wie jene von starken religiösen Trieben getra g?n waren, so werdendie heutigen Bol' schewiki von starken politisch-leidenschaft liehen Motiven getragen. Beide sind Vf.ijfi' V,"?i . , 5 t s K, ' K f i . ' . i" m ' ff v ' . r - r . I ' ' v t . - i - ' . " , . i jt - : , v . " ,i't . I i-' ' , -vT" r z " - x AU t . y; . - i . 3t tffUOft V'j.f,. . , : t :;.r.v.---,'t;; .! MiwVr1,' -TT ' - , i i .-ifl t ' : t I " .H ' 1 r - I " j ' . '. ' fir"" v 7 , t:-- n -r - ' c - Pr'j - irv. u -..j' . S v- A - -!:rv. z-'t , r f 1 ' vf M If ' ' rs t" $.4. . - i ' ' , t tt ' 7 ' t-ß'- j Lv i . i i il I: . t V. . . - . u i t Regleruttgstruppen lzalisn eine SiraZzenecke Unter den CZnden" beseht. wir weit von dem Endziel, der Soziali sierung deZ gesamten Theaterwesens ent fernt. Es kann nur durch planmäßige, v.'rnunfivolle, vom Ganzen aus zu be wirttide Neuorganisation des Theater W?sens ,auf gemeinnütziger, staatlicher Grundlage erreicht werden. Um das Thcotcr auS der kunstwidri gen Abhängigkeit vom Hand,! zu be freien, bedarf es der Ctaatshilfe. Ist Theaterkultur eine Sache der Gesamt heit. so ist der Staat cli die Vertretung der Gesamtheit berufen, sich ihrer anzu nehmen. Die Theatcrkunst bedarf deZ Staates, aber auch der Staat bedarf der Theaterkunst. um feine eigensten Zwecke zu erfüllen. Denn durch Pflege von Kunst und Wissenschaft schasst er W innere geistige Band, daS ihm Bestand verleiht und das ihn Zusammenhalt. D.-r Staat erfüllt seine Kulturpflcht gegenüber dem Theater nicht nur durch Hergabt deg .Geldmitteln, sondern vor Pr?duZtk einer in sich erschöpften, banse, rotten, de-vitalisiertcn und zerfleischten' Welt... Damals kam der Feind' vom armen, zertretenen und verwüsteten Ga liläi, heute kommt er vom verhungerten, verbluteten, erschöpften Rußland, und wie er damals aufs Ganze ging die ganze Weltordnuug zu vernichten und sie durch eine andere zu ersetzen suchte, so geht er auch heute aufs Ganze los auf einen Bcrnichtungskampf gegen un stren Staat und gegen Unsere Wirt schaftsordnung. - . Unsere heutigen Staatsmänner und Diplomaten, die Vertreter des zentral! stisch regierten Staates, der das Schick sal der ganzen Welt in die Hände von ein paar Menschen legt und dabei immer Demokratie schreit, haben guten Grund, den Bolschewismus zu fürchten, und ihr anti-bolschewistischer Eifer bekundet von einem gesunden politischen Instinkt und von historischer Erkenntnis. Ter Bolschewismus, getrieben vo den starken blinden Leidenschaften deS primi tiven Mufchik, muß seiner ganzen Dis Position nach expansiv und imperialistisch sein, und muß daher eine imminente Ge fuljr für unsere ganze moralische Welt ordnung bilden und folglich müssen die berufenen Vertreter unserer heutigen mo ralischen Ordnung den Bolschewismus bis auss Blut bekämpfe. Die Bolschemiki können sich unmöglich von ihrer imperialistischen Politik los sagen. Eine eiserne Logik zwingt sie, diese Politik fortzusetzen und starke Emo tionen zwingen sie, die imperialistische Politik so intensiv wie möglich zu be treiben. Geben sie diese Politik auf, dann geben sie den Bolschewismus auf. Sie müssen also einen aggressiven Kampf gegen den zentraliftisch rcg'erten Staat, also gegen den Staat schlechthin, fllhcen. Lenin hat noch vor Kurzem in Moskau erklärt: .Der Bolschewismus, nur auf Rußland konzentriert und in Rußland isoliert, kann nicht existieren. Die Welt kann nicht halb bolschewistisch und halb kapitalistisch und zentraliftisch regiert werden. Wenn der Bolschewismus die Welt nicht erobern kann, muß die Welt d Bolschewismus erobern und bernich ten. Wenn wir kämpfen für unsere Sache in anderen Ländern, kämpfen wir damit für unsere Sache in Rußland selbst.' Das ist also ein deutliches Pro gramm. Und auch unsere Staatsmän ner verstehen sehr wohl, daß der Bol schewismus keineswegs eine innere' russi sche Angelegenheit ist, sondern eine inter nationale Frage und Sorge und da her ist der Bolschewismus heute der erste Punkt auf der politischen Tagesordnung. Da der Bolschewismus dem Staat einen Kampf auf Tod und Leben ange sagt, muß der bedrohte Staat gegen den Bolschewismus ebenfalls in den Kamvk ire'en, und dshalb hat die militärische Intervention in Rußland ihren guten Sinn.': Daß die Intervention eine '..iß lungene ist, hat mit dem gesunden Prin zip der Sache nichts zu jun. Die Völker des Westens sind heute krie Zmude und können sich auf einen neuen Krieg mit Rußland, mit dem Bol,chewismus nicht vorbereiten. Aber der Tag wird kam wen, wann -sie den Stier be! den Hör ' - , ' . ' .. ' ' , 1 " ""'. . ? - - " " ' ' " . . . - ' ' :r:.,. ' ' -4 ' : , , - X ' 1 - " " , . i ; , ' l 1 ' . ' ' r 1 -f - :; 2 . t . - ' ' - -ir . i . "V"? . (, ; ' t - ,f ' ? ; ! ' Ki f ' J O . ti-x i--7rr r: if i . i ; . i - , h ä' U-ri-'V-rC urfs - v xwKt C--""" z'.-"""" J " ' . r , ' I " . - . - .v i i .r . . ''-'.--- . . - -.' f '" 'i ' - V- ' t. . . l1 ...'' - .', - . -' V - .?zi-::t'-r M ''' V i":-- -.v . . t .. - f ' - v.vr.wr: , fa - , .-i u. : allem auch durch die Organisation des Thcalermcsens. An ihr hat eS bisher am meisten gefehlt. Das Programris für dicse Organisation kann hier nur in großen Zügen angedeutet werden. Vor allem sind die Städte durch Gesetz zu verpflichten, ihre Theater in den Eigen betrieb zu übernehmen und auf gemein nütziger Grundlage zu führen. Als Maßstab für die Leistungspslicht der Städte hat der Aufwand zu dienen, den Städte, die schon bisher ihre Kultur Pflicht erfülli haben, wie , Mannheim, Leipzig, leisteten. Hiervon ausgehend ist nach dem Verhältnis der Leistungs Zähigkeit der einzelnen Gemeinden, zu versahcen. Keinessalls darf vor den Städten Halt gemacht werden, in deren Weichbild sich bisherin Hostheater ke fand, das nunmehr Staatsthcater ge worden ist. Verbleibt diesel Theater tn staatlicher Verwaltung, so hat die Stadt ZU leiDn. geht & in MdlisLe ncra.wertcn packen mussm. Sie wer den vor der Wal stehen: Entweder; zum großen und schweren Schlag gegen dal bolschewistische Groß-Rußland ausholen oder fortwährende Unruhen, Krisen und vielleicht gar Revolutionen im eigenen Land zu haben. Die Meldungen, daß die Bolschewiki diele Millionen für Pro paganda in fremden Länrern ausgeben, beruhen auf Tatsachen und daß die Bolschewiki mit allen Nachbaren Groß Rußlands, sowie mit allen europäischen Staaten im Ka!.ipfe liegen, ist ebenfalls bekannt. Kein Gesandter eineö einopäi schen Staates befindet sich heute in Moskau, weil de: Bolschewismus bedeu tct: einen Krieg gegen alle Staaten. Mittlerweile bereitet sich der Bolsche wismuZ in Rußland rapil. auZ Ruß land, und speziell n " ins heutige Ruß land, ist für ihn der fruchtbarste Boden.' Jüngst .haben sich die drei Provinzen Weiß-Rußlands dem bolschewistischen Regime freiwillig angeschlossen. Wenn die Vertreter der civilisierten Staaten bereit fein werden, gegen den BolschewiS muS auszuholen, wird er schon eine fest organisierte Macht sein, und fp ziell eine starke militärische Macht und dann wird der Kampf unsererseits sich zu einem zweiten Krcuzzui, gestalten müssen eS fei denn der Bolschewismus hat sich bis dann über Polen nach Central und Wcst-Europa einen Weg gebahnt und ist uns mit dem Schlag zuvorgekommen. Ueber diese unangenehme Wahrscheinlich Kit ein andermal. Der Vslkszuwachs Deutschlands. Bis vor dem Kriege war der Volks bestand im Deutschen Reiche im Steigen, im Jahre 1913 hatte Deutschland einen Geburtenüberschuß von 800.000. Die Geburtenziffer sank zwar, aber es nahm auch die Sterblichkeit ab. ' Da jedoch diese langsamer sinkt als die Geburts Ziffer, so mußte ein Zeitpunkt kommen, J wo Dit evoilcrungözayi niu ncyr uno dann unaufhaltsam abnimmt. Diese, schon vor dem Kriege behend Gesahr ist durch d' großen M5schenverluste des KriegeF greifbar nahergertickt. Nach der Münchener Medizinischen Wochen fchrift ist Dr Heckcr den Ursachen deS Geburtenrückganges nachgegangen und untescheidet hierbei ungewollte und gc wollte Gcburtenminderung. Jene wirv durch , AlkoholismuS und Geschlechts krankheiicn und andere kulbirelle Mo mcnte beding. Die gcwollte Geburten Verminderung beruht in der Hauptsache auf dem Bestreben des eigenen Ichs, sich ein möglichst bequemes und sorgen freies Dasein zu erwirken. Die Be kämpfung deS Geburtenrückganges hat sich in ersier Linie gegen die Willkür liche Beschränkung der Zeugung zu rich tn. Ein Erfolg läßt sich nur warten durch die Umwandlung deS Gesamt vollswillenes, diese wieder nur durch die Wiederherstellung der patriarchalischen Familie in der das Kind einen vollkom menen Wert darstellt. Da dieS am ehe sten In landlichen Verhältnissen möglich ist, so zielen die Bestrebungen auf Ver . ', , . 4 ' '-. ' trv ' 5 ' J t . Regie über, so sind ihm staatliche Zu. schüsse zu gewähren. Die' vom Staat so ersparten und weitere Geldmittel sind sllr die Theavr anderer Städte und des Platten Landes (Städtebundtheatcr, Landschastsiheatcr) zu verwenden. , Tie Zuwendung öffentlicher Mittel an die Theater hat planmäßig auf Grund einer einheitlichen, daS Ganze be rücksichtigenden Regelung zu erfolgen. Ist die einzelne Gemeinde wirtschaftlich nicht stark genug, um ein eigenes Theater gemäß den Anforderungen, die an ine Kulturanstalt zu stellen sind, zu führen, so hat sie sich kraft GefctzeS mit anderen Gemeinden zu einem Zweckverband zur Führung von Städtebundtheatcr zu fammenzufchließen. Sehnlich find für die kleineren Gemeinden (flacheS Land. Jndusirievororte) Landschasisthcater im provinzialcn oder kommunalen Eigen betrieb zu bilden. Tie Verhandlungen h C emeind evttbärdj jind vo dig ländlichllng der Ecoßflüdiücvv.itug durch SicdclungSpolitiii Wohmingä form. Arbcitcrkolonien. geschlichen und gewerblichen Schutz kinderreicher Izüli lien und dtrgleichen mehr. Daneben muß eine weitere Minderung der Sterb, lichkcit angestrebt werden. Dies wär? durchaus nillglich. denn die allgemeine Sterblichkeit ist im steten Abnehmen, und die Säuglingssterblichkeit kann zweifellos durch entsprechende Maßnah mm noch mehr heruntergedrückt werden Die hauptsächlichsten Ursachen der Säuglingssterblichkeit ' liegen in der un natürlichen Ernährung Jn Läudern. wo allgemein' die-Sitte des Stillens herrscht, wie in Norwegen und Schott land, ist die Säuglingssterblichkeit viel geringer, nur etwa .6 . bis .10 Prozent der Lebendgeborenen. .Durch Herab fetzung der Säuglingssterblichkeit von 15 Prozevr auf 10 Prozent können im Deutschen Reiche 'jährlich 100.000 Kin der erhalten werden, und diese Ideal Ziffer ist auch im Kriege durch plan mäßige Fürsorge vielfach erreicht wor den. Als Mittel zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit bezeichnet Dr. Hecker zielbewußte Stillpropaganda und organisierte Aufklärung in allen Kreisen der Bevölkerung, sowie die Ermög lichung deS SelbststillcnS und der müt. terlichen Pflege durch gesetzlichen Und hygienischen Schuh der Mutter, der der waisten. verwahrlosten und kranken Kinder. Neben der Kindererhaltung liegt die Bedeutung deS Säuglings fchutzes noch In der damit untrennbar verknüpften Besserung der Lebensver Hältnisse der gesamten Kinderschaft, so wie In der besseren Wertung des gesund heitlichen Lebens überhaupt und im : fatz eines vollkommenen unwirtschaft liehen, verschwenderischen Bevölkcrungs, betriebes durch ein rationelles Lkonvmi sches Verfahren. Nicht nur wertvolles -Menschenmaterial, Kraft und Gesund heit der Frauen, sondern auch viele Millionen Mark an Geldeswert werden durch die umsonst geborenen Kinder ver geudct. ', Man soll nie versäumen, jemandem einen Dienst anzubieten, wenn mag be stimmt weiß, daß er ihn nicht annimmt. Gefühllos ist das Schicksal. Unbewegt Sieht'S alles, was belebt wird und zer Wimmert; ES gleicht dem Marmorblock, den eS nicht , kümmert. Welch ein Gebild der Meißel auZ ihm schlägt. Die meisten Menschen gehören ihr Le ken lang zum ..Publikum'. " , : Nur Mut erkämpft daS Leen. Mut die .... .,.:,.:...,. . . Freiheit: V Nur Mut erkämpft das Glück, die Welt, , das Recht! .' ' ; Der Blick des Neides sieht ' . Zu seiner eignen Prin Nur alleS Fremde groß Und alles Eig'ne klein. Staatsbehörden anzvregen und zu füh ren. Die Zentralstellen haben die Grund sitze aufzustellen undv die Lgemeinen Anordnungen zu treffen. , Oberste In stanz in allen diesen sowie überhaupt in allen künstlerischen und kulturellen Theaterangelegenheiten sind die'Kultus Ministerien. Ein Reichskulturamt ist an zustreben. DaZ Vorbild für die So zialisierung des Iheaters gibt die So zialisierung deS Schulwesens ab. Die Kultusministerien haben die staatliche Regelung des Theaterunterrichts und PrüfungswcsenS in die Wege zu leiten und die Aufsicht über daZ Theaterunter richis und Prüfungswesen zu fuhren. Die Gesetzgebung des' TheaterS arbeit? rechtlicher und öffentlich rechtlicher, Na tut ist im Geiste seiner sozialen und kulturellen Bestimmung zu verwirklichen. Um die Eintrittspreise so zu verbilligen, daß daS Theater für alle Schichten des Volkes zugänglich wird, bedarf auch das sozialisierte Theater eines wichtigen 5)ilfsmittels: der Organisation des Publikums und der Zusammenarbeit mit den Organisationen, vor allen denen der Arbeiter und Angestellten. Hymnus auf eine He!d!. (In savpZUch'm kcrSmab edlchiet.) Nicht in männermordender Feld Wacht kämpfst du, Nicht zu Nog mit kühngcschwungenem Schwerte, Stets ur in des Hauses heilige Frieden Bannt dich daS Schicksal. Aber d machst es zum Schlachtfeld mit Schrubber. Besen, Eimer, Putztuch und Federwisch. Denn der schrecklichste Fcind ist der S t a u b. llanm, d5sz du ihn aufgewirbelt, Seht er sich wieder ! Nie, gleich dem rukstiibelndenen Heros, kannst in Ruh' aus dem Lorbeer. Tu musit gleich wieder ut6 Kampfe. Jeder Tag läijt vergieszcn dich neue Ströme Lauwarmen Wassers. Als in ewigem Krieg verlebt dein Leben. Eilst d von Sieg auch zu Sieg, Ut tückische Gegner Gönnt keine Rast dir, Heldin, bis d selber Selber zu Sti wirst! Wer n.it dem Leben spielt, kommt ti Stecht. Tue dir genus, auf Tan? zahl H mUhm ii i&i&A EiSÜtX&Lk