Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 25, 1919, Image 2

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Sljlii Cjcsi Zrilht
8(pHW?
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Der
Sie srijch grpftknzten
Ter Hausgarten mit fetneu Beeten
aknfkchi. feinen lauschigen
?aömwkkl und seinen im GrL der-
k
'steiften Sitz' und Ruheplätzen ist der
Visiten Erholung in erster Linie ge
wid!7c!. Er verkörpert mit seinen sau
b'ren icssegen und seinem Blüten
p.ibn b:n stillen Tempel, welcher der
Schonhitt inmitten der Hast und dem
T rängen des tosende ' Dasein! errich
i:t ist. Hierher flutet die hochgehende.
'Woge des brandenden -ni nicht. Sie
thti tat dem Earienpsörtchen ab und
nur von der Ferne führt der tändelnde
. Wind abgebrochene Töne in dieses Gar
tentcilwunt, ko tal Summen der
fkißigea Bienen um die ,ü6 neu F
s'fnendkg Blumengesichter die sommer
Z.che Eiiue tlmi unterbricht, oder tos
der iat vor seinem NiftZssirn in den
sonnige Tag hineinzudlt.
Lange nicht so irisch, obgleich noch
irnhr abgeschieden, liegen Gemüse- und
Lbstsarttn da. Ja. ihnen waltet die
PcoxiS Zübl uns überlegend ihreS Am
ui, k'nn beide arten, die oft ineinan
dk. LSerachen. auch sonst im Hausgar
ttn meist nicht von einander getrennt
.'rden, dienen dem'msterftl!:n Genusse,
sch. doch der Gemüsegarten die Küche in
U: schiinen Jahreszeit mit frischem,
istu.qern 6:rnijse . .riehen. So ohne alle
Acriröeir gibt er aber solches nicht her,
iaor ernten will, der mutz auch s'äen. d
pflegen, der mß erziehen undseine
Ps'.egtinze . ab!varien. Erntesegen ist
d-.m der Mübe Preis.
Unsere Gemüsepflanzen, elxnso auch
r-.t Blumen des Garten!, sind meistens
die 5!i7.?ez wärmerer Gegenden. Unser
G: reicht für sie 'on der Sat
dig iai Reife in der Regel nicht mti.
lobe, wenn fe sich jnt . üppigstem
Wuchst befinden, setzen die kalten Vor
Z!:rbstaächte ein und vschinder, ei,
tereI Wachstum Es gibt aber einen
'Äez, um für die Pflanze diesen kurzen
Gomn-.er zu verlängern, wenn wir sie im
-mn'.'i giniehen und dann, wenn das
ti?r im Wai schön und beftändig ge
xm;n ist. in das Freie auszusetzen, also
.Ut einn'eit, Wenn sonst erst ihr Same
in ds Li.:t gestreut wird. Die im
Zimmer angezogene Pflanze ist also in
irrer Entwicklung der im Freien gezo
aene um eini Wonate in der Ent
Wicklung voraus. . ' ' . ' .
Würden wir aber eine im Zimme?
?.g?zone Pflanze, fei eS eine, die in
einer Samenschale oder in einem Blu
Wzntop?! zur Entwicklung gebracht ist.
iröch der Schale der dem Topfe ent
nehNM. so werden dadurch ihre Wur
txk gestört und sie braucht dann zum
:r.,izUv. auf das Beet wieder eine be
f.im,?,'' Zeit, um sich von dieser Stä
vZ yi erholen, sie wachst also hier für
?. ii Tag: oder noch länger nicht wer
trr. wodurch ihre frühe Anzucht zum
mohirn Teile illusorisch gemacht wird.
Diesem geht man aus dem Weae, wenn
die Anzucht in kleinen Papptöpfen vor-K-nomir.en
wird. Hier wird beim Aus
p'ilatm Topf und Pflanze zur gkgebe,
not eit einfach aus das Beet gebracht.
l-t Pc.ppiopf vergeht hier bald, die
!c'rzcla durchbrechen die Tspswandun
die wchl für die junge Pflanze
stark genug waren, die aber die ältere
vilivii m üppigen Wachstum drautzrn
b.Ä durchbohrt. Tiefe Paptöpse schüt
$t euch die ousgeschten Pflanze gegen
Yit c'L .Cafincrmi" bezeichneten Eid
Tfi'ipeit. 7.7t solche Psppiöpftu lassen sich alle
tS'Tr.iife ur.d iklumen anziehen,
int ein kisentlichks Verpflanzet als,
kcNk Lurzelitörung. nicht vertragen, wie
5. A GurZen. Melonen. Pfeffer u, f. w.
Qcr sich f:li; Töpfe nicht selbst herftel
In mV.'., Izt kann sie fix wenig Geld in
d'N 'lanM- und Samengesckäfte,
h:-?n A,i)?igkg im Sonnwgsb'atte zu
h-'rn -nr txtzVtx Xi mit Erde flk'
";ie ü'llZ man crn beste dicht
. '-71?-, 7 in eine Zigarrentifte vnd
- ! ist cltt drei Samen in
, -i 1-s krä'sk'gSen Sämling vo
V-n LrJ r-rn stchen. die. (ch wehen
.. : b Seiten aal.
C'l'.e im Zimmer ngezogk
an,-? seilen aber nicht zu wsrm ge'
. :: :tin, U"n reichlich Licht er
- vr.t Z'i'.'.z an die frische Luft ge
' "u HtBtRr
j '.t '. 3 ri'n ein g .IlZ Saatgut fe
" -1 f :r.? Ein "fl'fjtidci Samen
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Frühling im Karlen.
Gewächse rrhalirn eine Beschattung gegen
I ling tritt hervor. Er reckt und streckt
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Wt den Kops. Ane solche Auftr.
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vte .uavt. ivtfuj lt.
tnhS t oni fluäaercüt unfi nickt nur not.
reif fein: 3. bat er von einer aesunden.
i-kräftigen Pflanze zu stammen; 4. mutz
er trocken geerntet und ousvewayrr ftin
und 5. ist es nötig, daß die Körner eine
verhältnismäßige Größe ''eschen. Aber
die Größe tut es hier noch nicht allein,
da dann der Nährkörper nur locker ge
lagert sein kann, deshalb soll 6. ein gu
ter Samen auch noch schwer fein. Große,
schwere Körner enthalte einen guten
Keimling und genügend Nährstoffe zur
schnellen und kräftigen Entwicklung der
junge Pflanze. Hierauf kommt es be
sonders an. Zum Keimen selbst braucht
der Same weiter nichts als eine mäßige,
ständige Feuchtigkeit und Lärme. Erst
ivenn der Keimling der der Erde er
fcheins, will die junge Pflanze auch noch
volles Tageslicht, aber lnne starke Mit
tagssonne haben, Worgmsonne dagegen
sagt ihr sehr zu. '
Ein schwieriges Gebiet für den nicht
sehr bewauderte Gartcnfreur-.d ist lvic-
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ÄWma'J'4eii
Tie im Papptopf angezogcne Pflanze
fertig zum Aussetzen.
der die Sortengu oahl. EZ gibt unter
solchen Liebhabern viele, die irgend eine
Gemüsesamenfarie kaufen und sie fäen.
Zu ihrem Leidwe' - erfahren sie dann,
wie wahr der bekannte Ausspruch ist,
daß dasjenige, was der Menfch sät, er
such ernKt. Es sind bei der Sorten
aussah! Bodenfrsge und Klima in er
ster Hinsicht zu berücksichtigen, Was
auf diesem BodcN gut gedeiht, gedeiht
noch lange nicht auf einem anderen, es
stell) eben jede Gemüseart, wenn sie sich
zur- gcwünschten Vollkommenheit ent
Wickeln soll, bestimmte Ansprüche eu den
Boden und an die Lage. Weiter noch
'ein Wort über die Frühgemüse. Diese
brauchen ur eine kurze Zeit"Zu ihrer
Entwicklung, liefern aber andererfeits in
keiner Weift solche reiche Ernte, wie die,
welche eine längere Zeit zu ihrer Aus
dildung gebrauchen. : Tiefes ist auch ei
Grund, weshalb man solche Spätgemüse,
die den Winterbedarf liefern sollen, im
Zimmer oder im Mistbeet anzieht, um
ihnen .eine ausreichende . Sommerzeit
zum Wachsen im Garten zu geben. Es
lohnt sich eben immer die Verhältnis
mäßig geringe Mühe der Zimmcran
iucht. nur sie liefert zeitig im Frühling
die siaiken Pflanzn und diese können
nur durch die Benutzung von Papp
topfen ohne Wachstumsstörung aus die
Beete gebracht werden.
Künstliche Düngemittel sind im Gar
tenbau befonders wertvo, obwohl sie
die Düngung mit Stallmilt nickt er
fetzm können. Letzterer hält den Boden
Idcker und gibt den Pflanzen zu gleicher
Zeit. die NLHrstofxe, durch des künstlichen'
Dünger verkrustet der Boden hicht. Er
kann seir, Tungwirkung v dann zum
Auftrag bringen, wenn der Boden durch
Hacken pst und reichlich durchlüftet wird.
Nur dann zersetzen sich i ibm die Nä'kr
salzt, dann wachsen ss gedüngte Ps!an
zet schnell und geben gute Er ?m
Stallmist haben wir einen Universal
dünzer, in den künfiüchen Düngemitteln
Licht. Aber bei der AuäWghl dieser ha
In wir (I indessen in der Hand, d
Ps!anze diejenige ?toffe besonders zu
führe zu können, die sie perade nötig
hat. Pflanzen, die' besonders tvkgen
ihr?S LaubwerZeZ gezogen werden, er
kizlten Stickstoff und phsSphorfaurehal
l'sit Du-,gcr. te:e uars d El'!'
vtktt. X;e phvhrr'aen Di?'r gibt
nan er. V&riK, d: ",'ri.?,:e iaU
ix csj'ta-t K-rva. r. A.r.. Erb
j.0 it. 's. w. Z l liZS-il. e i'i
r2in
wjßv
.nisvö,
die starke Mittagfonne
Kalksuperphosphais im Handel vor, und
sie siud umso wertvoller je mehr lösliche
Phosphorsäure sie enthalten. Sie stam
men entweder von Knochen oder ; von
Steinen. Kalihaltise Düngemittel, zu
denen auch die Hchzasche gehör!,, gibt
man solchen Gewachsen, die man ihrer
Blüten und Früchte halber zieht. .. Diese
Dünger sind umsg k-esser, je mehr'fchwe
felsaures Kali oder Ehlorkalium sie ent
halten. Alle künstlichen Dünger sind
aber imm mit Vorsicht zu gebrauchen,
da sie. zum Teil wenigstens, direkt an
die PZlanzenwurzeln gebracht mehr scha
den a!s nützen. , '
Das Aussetzen der- sngezbgenm
Pflanzen soll nicht zu früh erfolgen Tie
schönen Tage im April,Äai verlocken
manchem zu solchem unbedachten Tun.
Noch ist die Erd nicht genügmd durch
gewärmt, auch sind vielfach die Sam
linge noch nicht genügend an die, frische
Luft fcewölrnt und verkommen dann,
oder es tritt bei ihnen cin: Wachstums
siörung ein, die nach Möglichkeit vrrmie
den werden soll. Ter öorsichiige. Gar
tenfreund lxginnt mit dem Aussehen
auf die Beele r.ichfvor Mitte Mai, be
sonders bringt er keine-ang?.zogcncy. To
makn. Pfeffer. Gurken. Kttelonen und
Limabohuen vor diese.- Aeu n den ar-
ten. denn eine einzige 'Zckzt mit, gro.
wie ihn die drei Eisheiligen uns nur zu
?t brinak. vrn!ck,kt dann seine an
Mvheinit einen, S,wo.i. Ist aber '
rickti QeiF atm ÄasvNaiUt stetoai
,men, so bringt man die' Sämlinge an
einem bedeckten Uage m dos ffme und
tält sie bier bei starker Mittagssonne be-
fchaitet. wenigstens in den ersten Tagen.
mit Erzolg . renutzk ma. yierzu aus
ZMeisteN bergestMe Kegel, . .deren
Grund und Ssitcnflä.en Dreiecke bil-
den Das untere. Treie.' wird am Bo.
dm einkack durcb Hokbaken iesiakhalten
und die Sonnenseite wird durch Zeugs l
f.. .i. v'.jll - tx.a.i nu i
nugk C tttllZi vogri!it. . -mu vr
ftem Erfolg nimmt man dazu auch kleine
Säcke, Diese kann man auch über Nacht
ganz über den olzleistenkcgel ziehen
und sckühs die jungen Pflanzen so in
Vortrefflicher Weise or J:of!sck..den.
ft,n 1 kglckee dkek t. Wenn man die Ke-
gel nicht mehr braucht, steckt mm einen
ii&er-den anderen ud hebt sie für das
nächste Jahr auf. Sie rühmen, fo fort
gk stellt, nur einen geringen Raum ein.
' V : Maßstab. -
.Sehen Sie : sich einmal das Bild
hier an., Es stellt den Alps por!"
, .Alpsee?! Hab' nie etwas davon ge,
hört! Das muß ein sehr-nnbedeutendn
See sein!' ; .,
.Aber ich bitt' Sie. sür 9 Mark
kann man Einem doch nicht gleich den
gilantischkn t'jan malen!" , .
Kasernhofblstk.
. Unteroffizier: ',.Ietzt kommt der Kerl
sihon wieder in einem so ungeputzte
Zustand daher! Für Sie wär's such
chcsser gewesen. Sie wären, statt zum
Militär, in'! NaiiynalmuseuN geschickt
worden! Da würden Sie doch wenig
stenZ 61laucj'' ; , '.:r; ,
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ti -s
I der WatwtU.,
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Sie ist au! einer kleinen römischen
Bcrgstadt, die aus einem steilen, schwar
zen, gänzlich kahle Tuffelsen liegt und
aus einer Anzahl ichmarzer, höhlenarti
ßcr Häufte besteht. Tie Häuser sind
auf einem kleine Raum der FeMuppe
wie Schafe zusammengedrängt und sind
von dem -Schmutz umgeben, der eine
solcke Laaerltätte aewödnlich ckarakte
-risiert. Den Schmuk durchziehen Gos,
r. I.' . , fV-C . Tfc
icn i vie vcitcßen in otec iiuh
fichFerkl Hühner und Kinder getreu
lich teilen. In deu Oesfnungen der auf
gemzuerten Locker lauern den ganzen
Tag über Weiber.. Sie kennen den ,
Kamm wenig und die Seife gar nicht.
Auch mit dem Wasser stehen sie auf ge
fpanntem stuße. Ziim mindesten kommt
von dieser GotteSgabe wenig in ihre Be
hausung und gar nichts an ihre Leiber.
Aber sie schleppen häusig eine Last
schwärzlichen LinnenI auf dem Kopf zur
.Fontana" hinab. . Tie schwärzlichen
Linnen waschen sie dann. Ihr übriges
Leben sang flicken sie Tag für Tag
Lumpen zusammen immer dieselben,
kochen Tag für Tag ein zweifelhaftes
Gericht immer dasselbe: erzählen sich
Tag für Tag am Brunnen und'vor den
Haustüren ihre Erlebnisse immer die
selben was sie. träumen, was der
Geistliche, dem su Tag für Tag die
Hand küssen, dem sie Woche für Woche
beichten, zu ihnen gefagt hat was
Huhn und Schwein machen, was sie
kochen, flicken, wafchen, was ihre abwe
senden Männer treiben. , Einige Pro-
Zessionen. Geburten. Begrädniffe. Stra
sienkämpfe und Mordtaten bringen in
diese Uttkffzaltungen angenehme Ab-'
wechsliinz. Auch spielt man aus der
ffelskuppe .Tombola" und steckt den
Heiligen dann und tecyin Feuerwerk an.
Bier Monate im Jahre frieren sie
jammervoll: denn wenn es drunten im
Lande regnet, fo schneit es oben. Ganz
in der Stäbe besinden sich, die Schnee
gruben dck Stadt Rom - sie befände
sich dort schon im Altertum. Während
dieser vier Monate tragt jung und 'alt
den ganzen Tag seinen kleinen Ofen
am Arme mit sich herum und reibt über
der , schwaKen Kohlengluj, die erstarrten
Hände. Dann erhalt das Städtchen
seine einzigen Besuche, hungrige Wölfe,
die aus den Abruzzen herüberkommen.
Während der vvr heißen Monde liegt
das Felsennen es sieht dann wie ein
ungeheurer Kchlenhansen aus aus
dem Berge, als sollte es von dir Sonne
gedörrt werden, .- - : , ,
Den größten Teil .des Jahres wirb
das Städtchen fast ausschließlich von
Weibern und Kindern bewohnt: denn
da es weder Vigncn .noch Dlivcten be
sitzt, nur an Geröll und Felsen reich ist.
so sind sämtliche Männer Entweder Kph
lenbrenner in den Wacchien drunten,
oder Hirten. Sie - haben keine eigenen
'Tiere, sondern hüten meistens die Her
den! der großen römischen Landwirte
Während acht. Monaten, weiden sie in
der Campagna wobei ße bis dicht vor
die Ton RomS kommen; ' Sind es Sie
geuhirten, so treiben sie am Morgen ihre
Tiere in die Stadt hinein und melken
sie auf den Straßen. . Sommers ziehen
sie in die Scbina hinauf. Aber bereits
im Herbsie sind sie wieder vor der ew!
gen Stadt. Auf irgend einem weiten
. Grasplatze stellen sie die Hürden uf,
bauen sich aus Kannenrphr zetiförmige
' Kapannen, werfe ihre Felle,' ihren
Mehl, und Salzvorrat hinein und
haben sich engesiedelt. Alle führen
einige weiße, zottige Wolfshunde mit
sich, und alle tragen hohe braune Leder
gamafchen, eiue seibstverfkdigte Beinbe
kleidung aus langhaarigem Ziegenfell und
,nuu. iits .tywj vu, v,v a.'v 1
Löcher gesSnitten sind: die Aermel. ,1
m 'y. r.':.i O ...14...., .i I
als piocl eine wchathauk, durey du zwei
Allen kamt on einer Lederschnur ein
Amulett vielleicht ein Bild Gari--baldis
aus die olivendunkle Brust
herab. Alle wissen einige Gebete, und
alle kennen Roma aiitlca", 'ton deren
Trümmern, Erabruinen und zerstörten
Wasserleitunger sie umgeben sind, von
der sie unaufhörlich Scherben und Mün
zen .finden, und deren vergrabenen
Schätzen sie nachspüren. '
Im Winter erhalten sie Besuch vou
ibren Weibern und Kindern. Die
Frauen bringen einige Wäsche mit und
schleppen dafür eine Last Käse ...und
Stoita nach Hause. Ab und zu auch
etwas Geld. Das ist dann ein großes
Ereignis! Denn ein echter Campagnvole
trennt sich schwer von. feinen Ouattrini,
ein echter ' öampagnuole ' liebt 'feine
.Quattrmi' mehr als Weib und Kind,
als Gott und Heiland, als Lben. und
Seligkeit. Nur wenn ihm sein Schutz
Patron recht viele Quattrini" beschert,
ist er ein guter Heilige: ...
SantinaS Vater, ist Ziegenhirt. v I
ihren ersten Jahren trägt sie die Mutter
ctf dem Rücken festgebunden, wen, sie
Sergeant Edward A. GuetleZn'
- i( f ' j.I.t
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I .-; - l .4
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Aus dem Anst,.
ttntincc.
ihren Mann in der römischen Campggna
besucht. Später bleibt sie 'unter dem
Schutz einer Nachbarin ,u Hause. . Da
sie seine Geschwister bat. wächst sie mit
d?m Schn der Nachbarin auf. ssbecca.
ein brauner, schwarzlockiger Bvrsche. mit
Augen wie Kohlen, ist nur um ein Jahr
älter als sie. Er spielt mit Santina
l.r!ntt.io". ' Santina stellt den
Sbirrcn vor.. Doch wenn eS so we,t
kommt, daß der tapfere Brigant seinen
Todfeind nicderscbikßen muß. so küßt er
sie. . Und der Sbirre hält okich ganz
still. ' .
Als Santina groß genug ist, m ihre
Mutter zu ffuh zum Vater begleiten zu
können. 0,4s auch Ehecco mit. Bald
sind die beiden der Mutter weit voraus,
bald schlendern sie weit hinterdrein. ,Sie
streifen über die ffclder. verstecken sick,
im Buschwald, und ssbeeco möchte für
Santina einen Wolf fanaem Zuweilen
läuft die Kleine ikmn Anbeter davon.
Dann wird dieser zornig, läuft ihr ab"
nicht nacki. Es dauert nicht lange, so ist
die Santina wieder da. Sie will sich
totlacken. msvringt ihn. wirft ihm
Rlnmen ,s Kcsickit. zuvit ihn an den
Locken. E? siebt sie ni,bt an und der
Mt kein? Miene. Das kränkt sie so,
daß-kis bitkerlick-, zu weinen beainnt. So
fort ist er bei ihr. flebt. bettelt, schmn,
cMt Mr iefet will sie nits von ihm
wissen. Er droht, sie totüistecben äi
. tfir ift'i aleicki.
Eine eitking bleikn sie bei den 5ir
ten. Tagsüber treiben sie sick umher,
bald mit d 52krde, h"ld mit den Hnn
den oder auck a.anz allein. Sie durch
kriecken die Ruinen, bauen sick) in e'ner
Wrftbfi'le ' einen nt?.'", suchen
b,,nte Römrrsteink und Noaelnester, nd
Ekeeg erbeute einen junaen ...ffalken.
drn sie cn(?nfchoftticn zu Tode quälen.
Naenii f lafcsi alle vier zusammen in
der Nobrkü!t?, Die beiden ffinder. dicht
oneinsvdergkdrä'ngt, halten sich fest um.
Miingen. Aber die Wne Zeit sieht
vorüber, und sie zieben wieder beim,
wärts. Borber bealeiteteg sie den Hir
ten bis vor die Tore von Roma".
. So wird Santina fünfzehn Jghre.
Keinem n der Bergstadt. sogar dem der
liebten Ekreo nicht, fällt ein. ,u denken,
daß sie sckön fei. Sie ,selbst hat ihr
Gestüt kaum gesehen, dann und wann
im Brunnen. Denn einen Spiegel be
sitzen auf dem Felsen nur sehr wenige
Uranen. Aber onck, Santina bat einen
SnnntaasunWa. ein ehemaliges Staats
kleid ihre? ?uiter, Es beucht aus
eiiiem vcrschcssenen blauen Nock mit der
apfclqrünen. dreieckigen .Cintura". die,
um den Leib .ickclt. Pas Mieder er
setzen mi n, ferner aus einer dunkel
braunen Cck'ürze. in die große weiße
Ornamente eingestickt sind, und aus der
feierlichen .Wnticella" als ttopsbe
deckunq. Dn. Korallenschmuck und das,
nldene OKrarbängk fehlen n.och. Aber
Santina bittet darum, jeden Morgen
und Abend ihre Schutzpatrons,!. Sant'
Agnese . , - . '.
etwas Skier ist Koblenbrennek in
den Macchien von Rocca ,di Papg.ind
leccs mi!ß ihn begleiten. Beim Bb
schied schenkt er Santina sein Amulett,
die einzige gestSorkeit, die er sein Eigen
tm nennt.' Santina nimmt sie. will
sick jedoch von ibm nicht küssen lassen.
In diem fZrühjahr ziehen die Mut
ter und sie mit dem Hirten nach Rom.
Die Heide bat sick deraMert, und die
Frauen müssen helfen, sie jeden Morgen
in die Stadt zu treiben. Vor der Porto
bei Popolg. jenseits des Tibers, der
Acaua acetosa gegenüber, liegt der Wei
deplatz. Die Eamvagna zeigt hier ein
6kmrt von Tusfelski in denen, sich
Höhlen, antike Steinbrüche und Gräber
,üi)KH, uilli.c AlCilluiuu; unv v.""-
befinden.- In einem solchen Felfengrabe
..n c. i r . r 4.
haust die Hiitenfamilie. Schon beim
Morgengrauen treiben Saniina und ihr
Bater a:is der fflamin,! .tra?,e nacy
Rom. Die WelkplLtze liegen im Frem
dendiert!! vor der Via Babuino nd
dem spanischen Platz. Während der Hirt
melkt, Dauert Santina mitten unter den
Tieren.' die sie zärtlich umdrängen, starrt
aus Hquser. starrt af Menschen., Auch
am spanischen Platz wimmelt es von
Leuten aus kleinen römischen Städten,
Mädchen und Burschen. Greisen und
Kindern Sie tragen ihn besten Klei
der, haben jedoch keine Ziegen bei, sich.
Sie stehen an den Ecken, sitzen auf dem
Pflaster und schwatzen. Fsindselig be,
trachten sie die Fremde. Als Santina
sich bei ihrem Pater nach ihnen erkun
digt, beißt es 5 "Fanno il modello".
Was ist das?" "CM h ?
Doch w"iß der Hirte, daß die Modelle
diele .Quattrini"' bekommen. Er hat,
vst genug darüber nachgedacht . . ,
Eines Morgens erfüllt sich auch San,
iinas Scbickwl Als sie wieder wie ge.
wohnlich untö ihren Ziegen hockt, kommt
einer gegangen, von dem sie lveitz .das;
t! 1 '
-vTU;--4
-''i
Auf NklöguLkjierun,.
COS55CC4OSC0OOä5O
Novelle von Uicharb veh.
VSSSSSHSSSSS
eS ein .Forestiere" ist, eine Bezeichnung,
darunter sie sich nicht daS mindeste vor
zustellen pkrmag. Der Fremde erblickt
sie, stutzt, bleibt stehen. Wie er sie an
schaut! Wag kümmert es sie?! End
lich geht er fort, langsam, langsam.
Plötzlich kommt er wieder zurück. Er
redet sie an. '
Wie heißt du?" '
Sie sagt es ihm? sie heiße so und so.
Woher bist du?" '
Sie sagt eS.ihm. '
.Ist daS dein Baker?"
Wersollte e fönst fein?' ,
: Nun macht sich der Fremde an den
Hirten. Dieser begreift schnell. Nach
zehn Minuten Ist der Handel geschlossen;
am nächsten Morgen soll Santina von
ihrer Mutt zu dem Fremden gebracht
werden. Ter tst ein Artiste".' San
tina steht Modell, und ihr Bater erhält
Quattrini" dafür. - V bon! 1
- Nachdem sie wieder in ihre Behausung
zurückgekehrt, sind, wird die Sache zwi
fchkn Mann und Frau lebhaft weiter
verhandelt. Santina hört teilnahmlos
zu. Wäö geht es sie an?!
Am näMen Tage steht Santina bei
dem Maler auf einer hohen Stufe und
darf keine Bewegung machen. Ein gol
diges Mantel, ist um ihre Schultern ge,
warfen, und um die Stirn Iigtsich eine
Perlenschnur. So geschmückt, malt sie
der Fremde ab. Andere Fremde kom
wen und betrachten sie. als ob sie der,
kauft werden sollte. Sie machen große
Augen, jchüttelu die Köpfe und reden
untereinander, was kein Christ verstehen
kann. Aber Santina merkt, daß sie
ihnen gefällt. Was liegt ihr daran?!
Nach einigen Stunden kommt die
Mutter und holt sie ab. Der Fremde
gibt der Mutter Geld. Diese fängt an
zu schreien und zu lamentieren; sie will
mehr. ' Ter .. Fremde gibt ihr . mehr.
Dann entferne sich beide. Santina ist
totmüde und hört nicht auf das Ge
schwätz der Mutter. Am andern Mor
en weigert sie sich, mit der Mutter nach
Rom zu, gehen. Das gibt einen Auf
stand! ' '
Was tut ihr das?
Sie g'ht nicht.
Auch am nächste Morgen nicht.
Da kommt 'der Fremde heraus. Er
bringt dem Mädchen eine Korallenschnur
mit. SantinaZ Augen leuchten, und
am andern Tage steht sie wieder auf
jener Stuft.
Sie gemöhnt-sich schnell daran, wird
auch bald nicht mehr müde. Wenn 'der
Maler zu ihr sagt: Santina, stelle
dich so hin: hebe den Arm so auf; neige
den Stopf so herab; sieh mich ss an."
so tut sie es sofort. Auch zu andern
bringt fivihr: Mutter.- Bei dem einen
soll sie jl' Cintura ablegen und sich
yor der Brust das Hemd öffnen. Sie
will eS nicht, und ße will am nächsten
Morgen nicht wieder hingehen, wird da
her von ihrer Mutter wieder angeheult
unb von ihrem Vater wieder ange
schrieen: fMdeddta!" Aber schließlich
geht sie doch, legt ihre Cintura ab. öffnet I
Das Wickeln von Garn, Wolle,
Ceide und Bindfaden.
j
. Wickelt man Garn, Seide und Wolle
auf die übliche Art, nach der der Ar
Msfaden sich vom äußeren Knäuel ab
rollt, so kommt eS häufig vor, daß sich
während der Arbeit ein paar Garn
runden ablösen, her Faden sich dann
verwirrt ',n& mühsam wieder aufge
knüpft oder abgeschnitten und angekno.
tct werden muß. Alles dies läßt sich
vermeiden, wenn man das Knäuel ss
wickelt, daß der Faden sich nicht von
außen her ablöst, fondern von innen
heraus abspult. Um dieses zu errei
chen, wird der Garnsaden 6 biS 8-ma!
um die weitauseinander gespreizten Fin
geZ der linken Hand gewunden. Je län
ger man die Windungen macht, um fo
besser ist es. Bei diesem Auswinden
muß man ober daraus achten, daß daS
Ansäende bei Fadens reichlich lang
hängen bleibt, da es später auS dem
fertigen Knäuel heraushängen muß und
zum Herausziehen bestimmt ist. Sind
die sechs biö acht Windungen gemacht,
so werden sie abgezogen, zur Hälfte zu
sammengelegt und aus dieser Grund
läge wie üblich, nur recht lose, weiter
gewickelt, bis das Garn verbraucht ist.
Dabei muß aber immer der Anfangs
fadea'frei hängen bleiben., DaS letzte
Fadenende fädelt man in eine Stopf
nadel und befestigt es durch Unterstecken.
Will man nun mit der Arbeit beginnen,
fo ziehe man mit demÄnsangsfadc zu
erst die sechs bis acht Windungen aus
dem Knäuel heraus und lasse den Faden
dann weiter von innen herauslausen.
Auffrische vorjähriger Sommer
hlite aus imitiertem Noßstroh.
Da 'Hute auS echter Noßhaarborke
sehr teuer sind, wird gute Nachahmung,
die meist auS Gornod , Baumwolle ge
fertigt ist, viel getragen. Leider habe
diese Hüte wenig Widerstandskraft gegen
Nässe und mijsscn darum vor Regen
tunlichst geschützt 'werden. Starker
Jeuchtigkeitsgeha ltder Luft sogar be
kintlächligt schon ihre gute Form. Die
den Winter über ausbewahrten Hüte die
ser Art zeigen nun im Frühjahr gewiß
kein vertrauenerweckendes Aussehen, aber
sie können mit verhältnismäßig wenig
Mühe doch noch zu einen, recht brauch
baren und hübsch aussehenden Alltags
Hut umgestaltet werden. In den mei
ftea Fällen hat am schwersten der Kopf
des Hute gelitten. Nachdem er vom
Rand abgetrennt ist. wird er über einen
passenden Topf g'siülpt, ganz mäßig
angeseuchttt und bestmöglich in Form
gezogn, worauf er übereinem Leinen
kjpin trocken gebügelt wird. Ebenso
auch ihr Hemd bor der Brust und if
kommt dafür einige Quattrini mehr.
Dayn wird es heiß in Rom. Der
Hirt treibt seine Herde in die grüne '
Sabina, Mutter und Tochter ziehe in
ihr Bergnest zurück. Hier verursacht
SantinaS Korallenschmuck große Auf- ,
regung. Zum Herbst verlaßt sie mit
der Mutter von neuem ihren elenden
Heimatsort. Sie gehen jedoch nicht zum
Bater; sie gehen nach Rom, wo San- .
tlna von nun an immer Modell" stehen
wird. . - ' .. . , -'
' Es iI gleich große Nachfrage nach ihr.
Kaum, daß .sie dazu kommt, mit den
ndern Modellen in der Bia Sistina
oder aus der spanischen Treppt zusam
men zu fein. Äre Kolleginnen sind
neidisch und feinden sie an. Aber eines
Tages müssen sie sich sür überwunden er
klären; denn eines Tages hat Santina
noch mehr abgelegt, als ihre Cintura.
Bon diesem Tage an datiert ihr Ruhm.
Doch will sie sich nur dem einen ent
hüllen, und dieser eine will sie keinem
andrn aiinnn ?(& Sckiönbeit ent
faltet sich mehr und mehr. Ihre Gestalt
vertiert das llcbcricylanke. ,yre aiiung
wird bewußter, ihr Gang langsamer,
majestätischer, wiegender. Ihre düstern
Augen glühen zuweilen heiß auf. - Ein
stolzer Zug kgt sich um jhren Mund.
Auf der Straße bleibt man stehen und
staunt sie an. starrt ihr nach. Es ist ihr
gleichgültig. Aber einmal erblaßt' sie.
denn einmal steh! plötzlich Cheeco vor
ihr Und raunt ihr dasselbe Wort zu, mit
dem ihr Voter sie damals verwünscht
hat; .Maledetta!" -.
Sie getzt mit ihm in ihre Wohnung,
wo sie mit der Mutter haust, einer Dach'
kammer hinter den .Capucini".. Die
Mutter empfängt Checco mit lautem
Geschimpf. Während die beiden sich
zanken, stell! Santina gelassen daneben
und steckt sich daS Haar auf. Auch spä
ter sagt sie nicht viel. Checco muß'
unverrichtt-tc? Dinge wieder fort, in feine
wilde Macchie zurück. Er droht, sie zu
erstechen. WaS liegt ihr daran?!
Er ersticht sie nicht, und sie fahrt fort.
Modell zu stehen. Bis dahin hat sie nur '
das eine ärmliche Kettchen hesessen
im nächsten Winter trägt sie eine
prachtvollem Eoldschmuck.
Der Ruhm ihrer Schönheit verbreitet
sich durch ganz Rom. Sie trägt längst
nicht mebr ihrem verlöaschenen blauen
Sonntagsrock, fleht längst nicht mehr iiv
der Ma Sistina öffentlich zur Schau
und zum Angebot. Sie gehört aus
schließlich den französischen Künstlern in
der Mediceischen Villa. Eines Früh
lings wird dort ein Bild von ihr aus-
gestellt, darüber ganz Rom in Aufregung
gerät, das in Parjs Sensation" möcht,
Santina könnte die Frau eines großen
Künstlers werden, aber sie will nicht.
Wiederum nach einigen Jahren ist ihr
Vater kein . Hirte mehr; ihr Vater und
ihre Mutter wohnen bti ihr in-Rom,
und in Rom wohnt Checco.
Sie wird ihn einmal heiraten.
wird aus fester Unterlage der Rand des
HuteS gebügest. Kopf und Krempe wer
den dann wieder zusammengenäht.
Nicht in allen Fällen wird aber der Hut- '
boden die gewünschte, glatte Form wie
ehedem annehmen, indem er immer wie
der Neigung zum Einsinken zeigt. Man
behilft sich dann am besten, indem man
den Hutdeckcl verkleidet, glatt-it.ein
ftkbigem oder gemustertem Stoff, oder
mit geflochtenen Seidenbknden. Man
halte unter jenen Lorräten Umschau,
und wird meist dabei Passendes finden,
denn bei Aufarbeiten alter Hüte, sieht
man gern und mi) Recht von
Neuanschaffungen ab. Die Garnie
rüng muß dann mit der deS Huideckels,
harmonieren. .
DaS TrauerhanS.
Wie leer daS HauS - unheimlich
still das Zimmer I
Und wiederum nicht leer, nicht still,
denn immer
Umschwebt euch noch daS liebe An
gesicht;
i nd auch der Stimme Klang verlor
sich nicht.
Ein jeder Stuhl, die Bilder an, den
- Wänden, , '
WaS je berührt tvard von den lieben
.Hemden
Ganz anders blickt's und bleibt ge
weiht
Für eure Augen in die fernste Zeit.
Tie Zeit, so sagt man euch, um Trost
- zu spenden.
Sei mächtig alle Trauer einst zu
enden;
Ein guter Trost, den oft man teilte
aus ' . '
Doch, ach wie klingt er leer im
, Trauerhausl
Cseia Waechter.
. Nückfcha.
Ich seh' dich noch, wie an dem ersten
. - Abend
Lalenenschein auf deine Züge glitt,
Und du, die Hände tkcs im' Muss v?
grabend, '
A "meiner Seite gingst mit kurzem
. Schritt. '
Und oll mit weichem Wohllaut Wort
' - 'finb Lachen
Bon deine rot, tief rote Lippe klang,
Da schien mein Herz aushorchend zu iw
wachen
Und hielt sein Pochen an sekundenlang.
ia ist ein Glück wie eine Flut g'.M.
men.
Mein HoffnungZschisf mit !untm
Wimpelspiel
Ist flott geworden und ins Meer c
schwömmen '
Und nahm die Fahrt nach einem holden
' Ziel.
TaN Hag.
Die schöne Frau - ht nur ineu
strengen Nichter: die Reiche Frau. . '
'