Seife 3-TögIiche Omaya Tril,i!,ie-Motag, Seit 21'. Februar '1019'. 1 I ÜF' E3 Xj I C IT s! Historischcr Siürnnn auS bet B!ilkcrKiandkrg. ; Z!on Felir Dahn. iHltmi I m 4 ; (13. Fortsedunz.) ' Er blickte finster; er biß die ip t?e: Meine Reiter! das Kapital: In. büvum! die Rache an dem Priester der Sieg! alles verloren! bis auf Fclicitas! Ich hole sie mir; und sott, sott nur chr über die Alpen! -Wo mag mein Pluto geblieben sein?' Leo boa durch das Ha'uS des Prie ( sters in die enge Gasse ein und suchte vorsichtig den Schqtten dir Hauser. . 158 begann nun zu dunkeln; so lange hatte, ihn das Gelage der über seinem Haupte Zechenden festgehalten! Hält ein schleichend Naudtlcr, sich du rlend an jeder Ecke und rasch die an den Seite der Querstraße im Sprung tiewinnend, mied er die großen freien - Platzt und die breiteren, volkreicheren Straßen. Da vernahm er in der nerne brausenden Lärm verworrener stimmen; er blickte zurück: Feuer schein stieg dort lohend in den rauche cf irisierten Himmel. Der Tribun eilte, die Nordseite des Walles zu Wvinnen; dqs binde itcifdje Tor selbst unbesetzt zu finden, durfte er sogar vsn germanischer Gorglosigkett- nicht - erhoffen;' aber er kannte das Geheimniß, ohne Schlüssel den Mechanismus eines Ausfallpsört chens zu Öffnen, roelcheS ebenfalls auf die Heerstraße nach,Bindelic!en mün dete. Dieses Psörtchen trachtete er nun haftig zu erreichen. Uttangcrufen, ungesehen' erstieg er den Wall, die Stufengänge vermei dend, öffnete das Pförtchen, schloß es sorgfältig wiede-r, glitt die steile Bö schung hinab und gelangte in den .Äraben, der, ehemals unter Wasser zu fetzen, nun ' das Schleusenwerk war verdorben sett Jahrzehnten trocken !ag.' Unkraut und hoheö Gebüsch über Mannshohe ragend, wucherten darin. Kaum hatte er die Sohle des Gw bens betreten, als ihn aus dem 2M dengebüsch lWteS Eewreher begrüßt!, sein treuer Rappe trabte ihm f opfni end entgegen. . ' Zwei andere Rosse antworteten aus ?em Gebüsch. Gleich darauf krochen zwei Man Zier, platt auf die Erde sich duckend, auf allen Vieren aus dem Dickicht Himilco war's, der Centurio, und noch ein Maure. ' Sie-winkten ihm schweigend in das Versteck zu folgen. Sie waren nach der Zersprengung ,hrer Schar durch die Bazuvaren fite Ind in' den Wallgraben .herab gesetzt der Rappe, dessen Hüter gesallen, war den anderen beiden LtoMn gefolgt, Einstweilen hatten sie sich hier im tiefsten Dickicht des Grabens versteckt. Der erste Lichtstreif glücklichen Zu falles an diesem schwarzni Tage meinte der Tribun. Wir, fliehen ielbdritt! Kommt! Dort links reich der Fluß fast an den Graben. Die Gaule können ihn springend leicht erreichen dann schwimmen! Ich mun noch auf den Mercuriushugcl die dindelicische Straße hinab! Dann über d,e Berge! ; Herr," beschwor ihn , Himilco, warte die Nacht abl Schon zweima! suchten . Wir jy auf diejem Wege zu entkommen ; beide Male Wtdeckten uns die alamannischen Reiter, welche unablässig . vor den Toren streifen, Flüchtlinge aufzugreifen; beide Male entkamen wir nur mit knapper Not wieder hierher. Nur im Dunkel der Nackt läkt sich's wagen Widerwilligmußte der T,ribun die sen Rat als voUbcgründ! . anerken nenauch sagte er sich, daß zur Nacht der Frauenraub leichter auszuführen lein werZe. fco emfcyion er it ungeduldig genug, den Einbruch der vollen Finsternis in diesem Versteck abzuwarten. .' Fünfzehntes Kapitel. " Weit hinter dem Rücken der der borgenen Flüchtlinge, in der Südost feite der Stadt, tobte indessen der Lärm und Streit fort. Hier hatten sich die wildesten der empörten Sklaven, viele warfen nun, nachdem sie an ihren Herren die Rache gestillt, die Waffen weg von "den Bajuvaren tryi weiterem Aren en, Morden und Rauben abgehalten ud, sofern sie sich .widersetzten, mit ewall ton -traue zu kratze ge. trieben, zusammengedrängt zu letztem Wider stand. - . " Hier lagen die großen kaiserlichen Magazine fu den Nachen und Fwfr bau der Fahrt, zumal des Salzhan delk, auf dem JdaruZ; ungeheure Aoriste von wohlgetrocknetem Holz, von Segeltuch, von Pech und Teer; diese Lieblinge ti Feuergottei woll l;n die Wütenden in Flammen setzen; sie hofften in ihrer blinden Zerstö runOwut, von da cul werde bald 'Brand unhemmbar über die ganze Stadt seine roten und schwarzen Fit tire spreiten. , Die Maa?Me waren aber auf den Flachdächern mit SchieferplaLen ge deckt, von . hobm Steinmauern ge schützt, die starken Eichentore ' ge sperrt; die wenigen WaF.en rinnm s!-"en zirar !,nt krii'l?; ober, tt:ic:tt:.::;t leisteten. Gtcln unb r eisenbeschlagen Holz eine Zeit lang den Tobenden Widerstand. Doch , nun kam tteix, der Führer der Schar, von der, nächsten Brand statte her, dem Bad der' Amphitrite, angestürmt, in jeder Faust schwin gend eine blau und eine grün bren nende Pechfackel, wie sie bei Jllu Initiationen . des großen Weihers in diesen Lviusgarten . aufgesteckt tvur den: .Ha!" schrie er. Nun gebt Acht! Das wird heute das reichste Feuer werk! Die SaiurNalien haben zwar die. Ehristenkaiser verboten, aber wir sllhren sie wieder ein. Doch diesmal dem Bulcan zu Ehren und dem Chaos!- Und er stemmte beide Fackeln an die Eichenplatten des Haupttores, die sofort zu schwelen begannen. Allein nun hatten auch die derfol genden . Bajuvaren diesen Platz er reicht. '' Die übet mannshohen Berrainme lungen in den einmündenden Straßen hatten sie nach kurzem, wildem Kampf mit den Berteidlgern niedergerissen; und jetzt stürmten sie im gcschlojsmen Keil heran, an der spitze Earibrand, der Herzog. Haben wir uch, Mordbrenner? Nieder die Waffen! Augenblicklich löscht jenes Tor. Oder, beim Speere Wotans, kein Mann unter euch bleib lebendig." Statt aller Antwort hob Kotivs die zchwere Eisenftange, den langen iro gel, den er von 'seinem Sklavenzwin ger abgerissen hatte, und schrie .Meinst du,' wir wollen unsere Hev ren tauichen, gut wollen wir sein Und selber Herren! Und alles soll vernichtet werden auf dem ganzen Ereball, was an die Zeit unserer Knechlichaft gemahnt. Kommt htt m, ihr, Larbarcn, gelüstet's euch, mi: firt f-L ... . r m r,i?ei,tilcn zu lampsen. A?d uu drohte ein grimmig icn k?!ubrechen. Da ruf eine laute, macbdolle stimme: Haltet ein. Friede sei m euch allen!' , Zwischen die Streitenden trat des Johannes ehrwürdige Gestalt; hinter ihm erschienen seine geistlichen Genos, en: ste 'führten, von Aurgern Juva vums unterstützt, auf Tragbahren und in sanften verwundete Skladen, Mauren, Jsaurier, auch einige et manen mit sich. .Gebt uns die. Straße frei! aßt uns diese Berwundetcn sie gehören euch allen an, die ihr hier streitet in meine örtrche fuhren; Dieses Wort, der Anblick schon wirkte oezchwichttgeno, versöhnend; -die Bajuvaren senkten auf ihres He zogs Wink die, erhobenen Waffen; auch $te meisten ssilavert. Furchtlos schritt Johannes in deren dichtesten Haufen hiilein: ehrerbietig wichen alle zurück: die Weiber, denn auch gar manche Sklavin war unter der Rotte, knieten nieder und iüßten den Saum seines Ge wandes. So schritt er grade aus das Tor zu, welches even Feuer zu sangenbegon nen hatte. Nur Koitys wollte ihm wehren: Zurück, Priester!", schrie n und schwang die Stange; uns da Johannes ruhig vorwärts schritt, traf ihn das Eisen schwer auf die Schulter; er sank: fern Blut floß auf die Erde. Mehe dir, Bruder!' rief Keix. Du hast den einzigen Beschirmer der Armen und Elenden, unseres Baters besten Freund hast du ermordet! Und der Wilde kniete neben dem Priester, ihn mit beiden Armen m fangend. , Er mußte dabei en ehernen Drei zack,' seine, furchtbare Waffe, die er soeben einem NeptunuS aus dem Brunnen, aus der Faust gerissen hatte, von sich werfen. . Diesem Beispiel folgten fast alle seine Äenossen. Auch Kottys warf die Stange zu Boden und bat: .Beneid' mir. Ba ter Johannes !? Dieser aber erbob sich: -.Tu basi bereut so hat dir Gott vergeben! Wer bin ich Sünder, daß ich zu er geben hätte?" Er schritt nun ungehindert auf das Tor zu, stieß die Fackeln um, hob ei nen der weggeworfenen breiten' Schil de aus, preßte ihn mit 'der Rechten aus die noch kleine Flamme in dem Tor, erhob beschwörend die Linke ge gen den Himmel und sprach: , Kreatur des Feueret Auch du dienst Gott dem Herrn! Ich befehle dir: - ich beschwöre dich, höllischer Tamon der Flamme: welche bog hier in die Hölle." Da war das Feuer erloschen. . Johannes ließ den Schild sinken und kehrte sich wieder der Menge zu; die fromme Verklärung 'tiefster Ue berzeugung leuchtete aus seinem Vnt ltz. . Eilt Wunder! Ein Mirakel kl Herrn durch die Hand des frommen Johannes!' , So scholl ei aus der ganzen Skla denschnr; such die Trotzigsten warfen nun die Wafren wez und iinVx f.4 bekreuzend, cnf die tfnie; such tntii i'f ! Hp4-44 den Äajuvaren bekreuzte sich mancher und bog das Knie; Keiz und Kottys aber hobeit wie anbetend die Hände zu Johannes empor. h Da schritt Garibrand der Herzog aus den Presbyter' zu und sprach langsam: Das hast du gut gemach!, Wkißkopf. Hier, meine Hand. Aber sprich:" fuhr tt fort, und ein schlaues Lächel zuckte um seine Lip. Pen: .wenn du dem Zauber deiner Runenworte. die du in daS Feuer rauntest, voll vertrautest, weshalb noch den Schild daneben brauchen V Hoch richtete sich der so Gefragte auf und sprach: Weil wir Gott nicht versuchen sollen. Wollte aber der Herr da Feuer löschen, brauchte kr nicht meines ArmeS noch des Schil des." -,' - .DaS war wohl noch nie.' sprach der Herzog, bedächtig kopsnickmd. .seit ihr Christenpriester Runen ritzet, daß einer von euch auf eine Frage verstummte. Ihr habt, und befon cers du hast Gewalt über die Seelen, mehr als mein Schwert über die Befiegten;4'rauche sie immer wie dies mal. Ich kenne. eZ wohl . wie mäch tig ihr seid, ihr Mänüer des. Kreuzes. An dem DanubiuS waltet einer - Severinus heißt er,: der Ist aewal tiger mit seinem Wort als Rom und oie. zarbarm. Wir wollen gute iireundfchaft halten. Ich scheue dich! Aber das eine höre: ich werde euch zu u,yristus beten, lassen, wie ihr wollt: hüte auch du dich, den Meinen zu wehren, zu opfern, wie sie wollen. vuin, nein, Alter schüttle nicht das Haupt. Ich dulde keine Wider, rede!" ' . Und er hvb drohend den Finger. Aber unerschrocken sprach Johan nes: .Wenn der Herr die Verirrten zu sich rufen will durch meinen Mund, wird Furcht vor dir ihn mit nicht schließen. Deine Herzogin ist schon dem Herrn gewonnen -- wahrlich, ich sage dir: du und dein Volk ihr werde! ihm nicht entrinnen. Ihr aber,' erhebt euch" so wandte er sich zu den Sklaven. Ich werde für euch bitten bei den Siegern, die nun die Herrscher dieses Landes sind. Ich werde sie lehren, daß auch ihr, nach dem Ebenbild Got tes geschaffen, ihre Brüder seid und auch eure unsterblichen Seelen erlöst sind durch Christi Opftod. Ich werde sie lehren, daß, wer seine Stla ven freiläßt, sich in des Himmelsva ters Herzen den wärmsten Platz ge winnt." .Wer aber auszuharren bat in der Knechtschaft," fiel der Herzog ein. der wisse, daß wir Germanen. boS herzige Herren sind; wir belasten und strafen Den Knecht nicht nach der Will kür oder Laune des Herrtt) min. wie über .unsere Freien das 'Gericht der Freien, so richtet über unsere Unfreien der Spuch ihrer eigenen Genossen: im Hofgericht noch Hofrecht. Ihr steht fortab unter dem Schutz der stärksten Rechtsburg: des Rechts und des Ge richts eurer eigenen Genossen! So seid getrost: ihf dienet edlen HerrnN ,) . , . r:. ' Sechzehntes Kapitel. Wald nachdem der Sklavenaufstand in der geschilderten Weife gedampft war, wanderten durch das dindelici sche Tor-hinaus aus der großen Le gionenstraße in der Richtung des MercUriushügelS zwei Germanen. siehe, schon steigen über dem verlöschenden Abenddä'mmer empor die Sterne," sprach det eine, und. den Speer aus der Schulter balancierend. hob er beide Hände zum Himmel empor. .Ich grüße euch, ihr Wächter v?n Asgard, ihr allfchauenden Augen. Sendet mir bald das Glück! ich ahne, ihr wißt," fügte er, seinem Be gleit unhörbar, bei welch Glück mein Herz verlangt. Es- schmerzt dies Herz: ich glaube, weil es leer ist." Wann faßte er wieder , des Speeres Schaft und schritt voran, die Augen wie suchend und sehnend in die duft verschleierte Ferne gerichtet; der weiße Mantel flog im Winde. ;. ; Er war sehr schön, der unae Kö nigssohn: und seinen edeln. ernsten Zügen gab dies verträumte Sinnen herzgewinnenden Reiz. Wenn mir die Sterne was Lie bes zeigen wollen," brummte, das Wolfs fell zurückschlagend, fein Beglei er, sollen sie m,r bald eine Wem chenke zeigen. Ich habe noch' lange nicht, was ich brauche, Mich fchmttzt die Surgel; weil sie leer ist, glaub ich. Vestralp und die Seinigen, die Haben's gut getroffen! Ein paar ; Kreuzgläubige sind bei seiner Schar; die hat nun der KreuzBaldur, wohl zum Lohn ihres Glaubens, in feinen Tempel geführt; da oder dicht daneben haben sie eine ganze Sintflut von Wein gefunden und gezecht wie in Donar'S Halle. Ich habe aber nur ein paar Tropfen geschluckt in ''einem der lassenen Hause, wo just das Mahl ausgetragen ward, als die Bajuvaren irf die Stadt drangen Höre, ihr Herzog hat ganz Recht: es ist über trieben streng, wie du deinen Eid aus legst . - ttann man einen Eid, eine Pflicht, zu streng reuten. Alter? Du selbst hast mich das besser gelehrt." , (Fortsetzung folgt), j ' Allzuviel. .Nicht ivahr, seit Sie erheiratet sind, sehen Sie alles in ganz anderem Licht?" j Tif ftr.M mv ?- fünfzehn LaiüpeTi taU Ütfornsienl' WV. i' .h-vi v a;i. .puvwi Ä a'ö Hcchje :e Oer Atere Herr. Von Marco Brorincr (Budapest). Die bekannte Schriftstellerin Frau Dr. Käthe Schirmachcr hat vor eini ger Zeit Unter dem Titel Das Rätsel Weib" ein Büchlein veröffent licht, das viel gelesen wird. Sie der ficht in diesemÄüchlcin mit Geist und sehr diel Tempecamcnt die ra dikalstcn' Forderungen der Frauen rcchtlerinnen, und sie behandelt da bei die Männer mit einer mitleidi gen Ueberlcgcnhcit, die etwas ko misch anmutet. Einer ihrer Haupt sähe lautet: .Das Weib ist kein Rätsel. Sie erscheint als Rätsel nur dem Manne, iveil ar sie als minder wcrtiges Wesen betrachtet und es da her nicht der Mühe wert erachtet, in ihr Innenleben sich .zu versenken." Das schreibt Frau Dr. Käthe Schir inacher ruhig hin. Und wir anderen habett immer int Wahne gelebt, daß der Mann van zeher mit besonderem Eifer in das Fühlen imd Denken des Weibes einzudringen suchte! Und wenn hierbei den Mann manch mal Erstflunen und Entzücken durch schauert dann wieder Angst und Grauen packte, so rührte cö daher, weil Sie Seele des Weibes ihm viel rätselhafter, reicher an Widcrsprü chcn zu fein dünkte als die dcZ Man nes. DaS hat ja schon in uralten Zeiten Buddha in seinem Spruch lein gelehrt, das da lautet: Uncr gründlich verborgen wie im Wasser des Fisches Weg ist das Wesen der Weiber." , , Auf solch einen rätselhaften Zug in der weiblichen Seele deutet eine Tatsache hin, die man feit einigen Jahren bei den erfolgreichsten Pariser Theaterstücken beobachten kann. In diesen Komödien bildet nämlich die Bordergrundsfigur ein älterer Hert zwischen Vierzig und Fünfzig, der den Bogcl im Liebesspiel abschießt, dnu das Herz des jungen Mädchens zufliegt, der mit jener loidenschaft lichcn, hingebungsvollen Liebe ge liebt wird, die stark wie der Tod ist. Ein Skeptiker tomus freilich sagen Warum sich darüber den 5lopf zev brechen? Warum in die Tiefe nach einem Seelenproblcm schürfen? Es handelt sich hier gar nicht um einen rätselhaften Zug der weiblichen Se6 !e, sondern bloß nm einen Kniff der Buhncnschrlftsteller, die dem berühm tcn Pariser Schauspieler Guitry eine Rolle auf den Leib schreiben wollen. Und da Guitry bereits ein älterer Scrr ist da er Kerz und Gemüt ' hak 'geistrciH, ' Acbenswürdig, mit einem Worte ein Chantrcur ist, dem Batcrrollrn nicht 'zufügen, so spielt er eben einen Romeo, der trotz sed nes schütteren, graumelierten Haares noch seine Julia findet, Die Sache ist also sehr einfach. Es ist ein theatralisches Geschäft." , ' Diese Deutung erscheint auf den ersten Anblick sehr einleuchtend, aber wenn man naher zusteht, so findet man doch, daß sie äuberlich und 'nicht er chopfend. U Wlan stelle sich ein mal eine Komödie vor, in der ein zwanzigjähriger Jüngling von einer leiden chaftlichcn Liebe ..zu einer wohlkonservierten einschichtigen Fünf' zigerin erfaßt wird und alles daran fetzt,- um sie heimzuführen. Selbst die Kunst einer Rcjane oder einer Duse vermöchte das Publikum nicht über das Widernatürliche, Peinlich Komische dieses Verhältnisses hin wcgzutäuschcn. Ernste Dramatiker hüten sich daher wohlweislich, ein derartiges Verhältnis auf die Buh ne zu bringen, da sie wohl wissen. daß sie damit keine Resonanz wecken würden. Wie anders der ältere Herr, der ein junges Mädchen licbtl Er ist in den letzten Jahren em? Licblingsilgur der Pariser Autoren geworden, und da die Stucke, m do nen er seinen Zauber entfaltet, einen außerordentlichen ulauf sindcn, so beweist dies, daß die seltsame Paa rung zwischen , dem älteren Herrn und dem jungen Mädchen auf das Publikum einen ganz besonderen Reiz ausübt, 'der übrigens mitunter einen starken Stich ins Sentimentale hat. Wie viele Tränen hat man in Paris und auch anderwärts über daS unselige Geschick jener törichten Zungfrau vergossen, die Bataille in seinem gleichnamigen Schauspiel vorführte! ; Dieses arme Mädchen sinkt ernem verheirateten Rechtsan walt, der ihr Vater fein könnte, in die Arme, sie brennt mit ihm durch, sie ist weder durch slchcntliche Bit tcn, noch durch Drohungen zu bcwe gen, von ihm zu lassen, und sie do kumciiticrt chhließlich ihre unbändige SuIamit'Licbe durch ihren heroischen Selbstmord. Der ältere Herr sich! also hoch im Kurse und' seine Wertschätzung er scheint Um so auffallender, sticht um so mehr in die Augen, wenn man bedenkt, welch armselige Rolle er einstmals auf der Bühne spielte. Da erschien er im besten Falle als der dehäbiae gutmütige Onkel, der in erotischer' Aezkhung überhaupt nick in Frage tarn und dessen Lebens zweck damit erfüllt war, daß er durch seine finanziellen. Mittel das Ehe und Liebcsgliick eines jungen Pär chenS begründete. In der Rege! aal: der altere crr, pet tun Liebe; girrte, als lächerliche Figur. .. Er wurde verhöhnt. In der alten und älteren Ltomödie treffen wir denn auch immer wieder die typische Ge stalt des' grauen und grauÄchen Boünunds, der sein jungcS Mündel h?imten will und dem es ein liebe glühender Jüngling vor der Nase wegschnappt. Jung und Jung ge scllt sich gern. Der altere Herr hat kein Recht auf eine eheliche Vcrbin, düng mit einem jungen Mädchen, da durch diese ungleiche Mischung der Hauptzweck der Ehe !-- die Schaf fung einer gesunden und zahlreicheil Aachkommeilschast - vereitelt wllr de. ' So fühlte und so dachte jene Zeit, und darum daS bald lächerli che, bald jämmerliche Pühilcnbild des älteren Herrn. Warum ist nun in unseren Tagen dieser ältere Herr so hoch in der Achtung der Bühnen sutorcn gestiegen? Warum dieser Glorienschein um sein Haupt? Was. bedeutet der rätselhafte Drang, der das junge Mädchen an seine Brust treibt ' , Die Münde hierfür sind meines ' Trachtens vorwiegend wirtschaftlicher Katur. Das klingt sehr prosaisch, und verscheucht die romantische My stik jenes rätsothaften Dranges. Aber die Wahrheit in diesem Falle ist nun. einmal nüchtern Wir leben in einer ökonomisch harten Zeit. Der Da seinskampf wird immer zäher, blu tiger, die Existenzbedingungen wer den inuner schwieriger und dabei un sere Ansprüche an das Leben iminer größer. Daher in allen Kulturstaa tcn die stets anschwellende Zahl je ncc Mädchen, die nicht unter die Haube gelangen können. Anderer jeits wird in allen Kulturstaatcn ge heim und offen der Malthusianis mus gepredigt, also jene Lehre,, die in der Ehe das Ein der das Zwei kiiidcrsystem empfiehlt, in jenen Jäl' len, wo die .Gefahr einer erblichen Äelastung droht, sogar die Kinder losigkeit befürwortet. Diese Lehre schmeichelt dem Egoimus der jun gen, lebenslustigen Frau, die die Gefahren der Mutterschaft fürchtet; sie birgt cer auchsür den Mann eine ernste, beherzigenswerte Mah nung in sich durch den Hinweis aus ,die gewaltige Verantwortlichkeit der Vaterschaft. Erwägt, man alle diese Momente, so begreift man, warum in unseren Tagen der ältere, wohl fituierte Mann für die heiratsfähi gen Mädchen eine Respektsperson bildet und warum ihn Bühnenauto ren mit der ihm gebührenden Hoch achtung behandeln. Er bietet ein ge gen wirtschaftliche Sorgen ' gefeites Zcim, und seine grauen Haare sind eine Vnrgschaft dafür, ; baU 2 ihm. nicht schwer fallen wird, die Mah nung des Malthusianismus zu be folgen. All das wirkt bewußt oder unbewußt auf jenes moderne Mäö chcn ein, in dessen LebenskreiS der ältere Herr tritt. U,ch so ist von vornherein jene Atmosphäre vorhan den,' in der zwischen beiden eine Zu Neigung keimen kann. Dazu kommt noch allerdings ein zartes psychalo gisches .Moment von besonderer Ei gcnart, das auch seinen romantische Reiz hat. Man würdigt und liebt heutzutage feine, differenzierte Ge fühle selbst dann, wenn sie ein Hauch von , itrankiichiit umspielt. öLte Liebk des älteren Mannes hat ' et was von dem Zauber dieser Gesühle, sie ist bei aller Innigkeit und Lei dcnschaftlichkeit diskret nd zagend, sie birgt Melancholie und Wehmut in sich,, sie ist zart, bang und scheu. sie hat nicht icne . oft verletzende Selbstverständlichkeit und zcnen der ben Griff der Lbe des jungen Mannes. Sie hat vor allem die un mandelbare Treue einer letzten Liebe. Der allere Mann, wenn er seine Wolle mit Würde und Anstand spie en soll, muh allerdings das haben. was der Franzose l'efprit de son age", den .Geist seines Alters, nennt, jenes Taktgefühl, das ihn davor be wahrt, mit einer falschen Jugendlich keit zu prunken. Er muß sich be scheiden und bescheiden eines Glückes froh werden, das ihm wie ein Göt.. tergeschenk in den Schoß fallt. Der ältere Mann, früher beifeite gcfcho ben und belächelt beim Spiel der Liebe, ist also rehabilitiert. Und da die Bühne ein Spiegelbild des Le bens ist, da Tausende von Frauen und Mädchen der Glorifizieruna deZ älteren Mannes aus den Vxettern zustimmen, so darf man wohl anneh mcn, dan ti in der Metropole Frankreichs in der Tat eines bcson deren Asfektionswcrtes sich erfreut. Das stimmt so gar nicht zu ienan alttcstameiitarischcn Stufe, den der Rabbi Sichel einstmals in dem Freund Fritz" an die .Jugend erge 'zcn ließ: Heiratet und mehrt Euch! Eine Mahnung, die in dem Lande der Wicgcnlcere ja eine doppelte Behcrzigung verdient. Diese ungleiche Ehe zwischen dem alteren Manne und dem zungen Mädchen, das sich n ihn klammert, ist denn auch zwei kellos die Dekadenzcrschemung einer Zeit, die da? Abendrot evier alten. müden Kultur umwcbt. Man mag diese Erscheinung vom Standpunkte der Nassenhygime und Rassenzucht veroammcn. Wer zarte und seine Gefühlswerte schätzt, wird nicht um ?n können, in dem grauhaarigen Mann, der stillselig ein ungeahntes Glück nmfänat. ein Bild von seltsam nchrcnder Schönheit zu crblickcg. j Dänen beattspruchen Teile Schleswigs Paris. 24. Fco. WnemartZ An sprüche auf den nördlichen Teil der Provinz Schleswig-volstelN wurden von dem Hohen Rat vernommen. H. Vcrnhost, der dänische Gesandte in Paris, erschien dar der Konferenz und begründete Dänemarks Förde rung. Er führte aus,' daß die nörd liche Halste von Schleswig in histo ri scher, sowie in Nationaler Vezie hlrng zu Dänemark gchJre, und daß dieses bereit sei, d,e Frage des An schlusscs auf dem Wege der Abstim mung durch die Bevölkerung entschei den zu lassen. Der Gesandte machte nicht in di rcktcr Weise dänische Ansprüche auch auf das übrige Schleswig-Holstein, einschließlich des Kieler Sasens. gel tend, sondern begnügte sich mit der Erklärung, seinem Dafürhalten nach sollten die Bewohner auch seneS Tei les über ihre .Zukunft entscheiden. Die Mage wurde cmer Konmuf sion Unterbreitet. Wege eines neuen Dache) wende man sich an die ' Northwest Neady Noofing Company 802 Süd 81 Straße Harncy 2574 Arbeit garant. Leichte Bedingungen Ulasstfizierte Zlnzeigen! 'iWai'''4iai' Verlangt Weiblich. Verlangt: ' Mdchen lür allge meine Hausarbeit in einer Familie von drei Personen.' 514 Süd 31. Straße, Tel. Harney 6534. 2-26-19 Frau in mittleren dev Rteren wahren, cls Haushälterin aus Farm. Man wende sich an Henry Schnepcl, Route Carlo, Iowa. 2-27-19 Verlangt Männlich. (ute Stellung für tüchtigen Mann. Ein tüchtiger Farmer mit Ersah. rung verlangt auf öer County Farm von Caß County, Nebr.; $5GÖ Hohn das Jahr, Kost, Wohnutfg u. Wäsche frei. 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