Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 21, 1919, Image 7

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    Tägliche Omaha Tribüne
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Sprzialberlcht bont Psiichslvge,,
Kongreß.
Proscssor Schwcselkopf wir an der
Hnd kincS reichen- Wersuchömatcrials
über Aufmcrksamkciis und ErmüdungS
psstchlos,ie und deren psychologisckk Pa
, rallclphänomen nach, daß ein 'Redner
die Aufmerlsamleit der Zuhörer hoch
sienS 25 Minuten 23 Sekunden für daS
selbe Thema in Anspruch nehmen dürfe.
mWx Beifall lohnte die LzstUndigk
Asfühning des berühmten Gelehrten.
Modern.
Richter: .WaZ sind Sie?"
Angcllagtcr: Ein pslzchologischcl
Rätsel, Herr Präsent 1"
Druckfehler.
Die beiden Ehclcute schienen eine
. Differenz gehabt zu haben, denn sie
l blickten so verdroschen drein.
; Passende Verwendung.
I Inhaber eines Laboratoriums (zu
seinem Kompagnon): Mit dem Schon
heitspulver haben wir in letzter Zeit
doch zu diel Umstände aebabt da
müssen wir seh'n, daH wir es als In
' fcllenpulver heiausluingcn!"
Im Borstadtthcatcr.
Wie können Sie mir ein Billet! der
kaufen? Alle Plätze sind ja besetzt!" ,
0, daS werden wir schon machen!
Da schmeißen wir einfach einen heraus,
der ein Freibillclt ljaü"
Schlechtes Gewissen.
Frau Landgcrichtörat (zum Dienst
Nlädcken): Heraus mit der Sprache!
Hat Sie mein Mann qcküfzt oder nicht?"
Landaericktsrat: Ich mache Sie dar
, uf aufmerksam. Marie, daß Sie die
Antwort auf diese Frage verweigern
können!"
Schlau.
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Diener (zum andern, der bei einem reichen Dichterling ist): Du warst neu
lich bei hellichtem Tage so betrunken, daß Du Deinem Herrn mit dem Staubwe
del über das Gesicht fuhrst! . . Hat er Dich denn da nicht sofort entlassen?'
Zweiter Diener: D nein! Hab' mich sehr fein herausgezogen! Ich hab' ge
sagt, daß ich ihn für die Goethebüste gehalten!" ,
Fatal.
K Häuschen kam eines Tages später als
gcwöhnlichzvon der Stra heim. -Seine
Schwester fragte ihn, was er so lange
gemacht chabc. .Ich habe nur Postbote
gespielt. Ueberall in der gaLzrn Straße
habe ich einen Brief abgegeben."
Woher hattest Du d. n die Briefe?"
Du weißt doch, die au, der Kom
inode. die mit einem roten Bändchen zu
sammengcbundkn waren."
Er hatte die Liebesbriefe
feiner Schwester, ausgetragcn.
Der hl. DurcaukMius.
,Eine tragikomische Sammlung son
5Zrrlichcr Blüten aus dem Timpli.
, zissinius".
oen j..8Ii ' ijicc iiHgciiuuun
VNummern des SimplizissimuS" lesen
L. a:--ti t; . . .rr
hh:
l Unsere militärische Dienststelle befin
xdet sich in einer mitteldeutschen Groß
'fladt, sagen wir mal (es ist aber
anderswo) in Leipzig, aber ist, über
I Ein uild Ausfuhr nach und vön einem
besetzten Ge'.tct verfugend, von einem
recht weit entfernten Oberkommando,
sogen wir znal'(cs ist aber andcrZwo) in
Bukarest abhängig. Wir haben das Bor
dergcbäude des Äruiidpückis Frankfur
ter Straße inne; im Hintergebäude
fTjat eine Großhandlung von Schreibst
I bcnbedars Nestmann & Bogel ihren Sitz.
Jüngst empfanden' wir Mangel an
Papier. Briefumschlägen, Tinte, Färb
bändern, Bleistiften u. s. tv. Noch ehe
der Vorrat gänzlich erschöpft war, bat
unser fürsorglicher Hauptmann in Buka
rcst 'n Wirklichkeit aber anderswo) um
; Kie Erlaubnis, den Bedarf bei Nestmann
& Bogel decken zu dürfen, diese Firma
liefere laut telephonischer Auskunft obne'
hin an das Oberkommando in Bukarest.
Nein, lautete der Bescheid, man solle
dss Fehlende beim ' Materialiendcpot
schoncS deutsches Wort) Bukarest n
fordern, und alsbald werde es geliefert
werden.
,Tie Anforderung erging. '
Tarauf lange Zeit nichts. Endlich-
kurz bevor wir (katastrophale Möglich
kcit!) unser letztes Tröpflein Tinte ver
spritzt hatten, trafen zwei schwere Kisten
!?1l!ITl!i'!i!!KII!ni! ''ll'l'lf'lillllICTlIM
Seufzer. -'
Stubiosrl (der in der Geldklemme
ist): Wenn ich nur nicht auch noch
Schulze hieße! .. . . Heute war schon
viermal der Gcldbricfträger da ,aler
jedesmal hat daS Geld für einen an
der'n Schulz gehört!"
1 Anspruchsvoll.
Einbrecher (zu seinem Kollegen):
Eiusäll' haben die Krauen manch
mal! . t .'Die meinige hat plötzlich entr
deckt, daß sie Talent zur Musik hat . . .
jetzt soll ich ihr partout ein Klavier
stehlen!" '
Ungalant.
Mutter: .Ist de, Baron denn nicht
nachgesprungen, als Du in den Teich
fielst?"
Tochter: Bewahre! Die Schleuse
hat er schnell hochgczogen, damit das
Wasser ablaufen konnte!"
Kurze Kritik.
... Zur Würdigung dcS Tenoristen
Brüllini berufen wir uns auf daS Dich
terwort, das da lautet: .Dem Mimen
flicht die NachweU keine Kränze." " -
Leidensgenossen.
(Im Museum,) Die Laokoongruppe'
hat ,k!ich immer sehr interessiert und er
regt Sie auch. Herr Leutnant?"
Jewifz. Jnädigste! Kerl da in äußerst
fataler Situation. , ffühle ihm das sogar
jclvissermafzen aus Erfahrung nach..."
Bon Ihrer Tropenreise her?" '
Nee! Entre nöu bin neulich
auf Urlaub von meinen drei ölten Tan
teil auch so umschlungen worden."
SchscksalstsiFe.
DaS Schicksal meistert alle Schliche.
Und macht so gern dem armen Wicht
Durch manche Rechnung seine Striche,
Nur durch oie unbezahlte nicht!
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Nutzen falscher Schönheit.,
Ein Blitzstrahl traf kürzlich ein schö
nes Mädchen in einem Badeorte; doch
verlief dieser Unfall merkwürdig glück
lich. Ter Blitz streifte nämlich zunächst
daS stark wattierte Mieder, fuhr an der
gepolsterten Huste vorbei, riß einen fal
schen Zopf, der frei über den Rücken hing,
ab und glitt von den künstlichen Waden
in, die Absätze der hohen Hakenstiefel,
welche ihn in die Erde ableiteten. So I
blub das Wadchen gänzlich unverletzt; es
klapperte nur vor Schreck mit den fal
schen Zähnen.
ein. Man sah ihnen die weite Reise an.
Nun ja, Bukarest Leipzig! Inhalt:
, Papier, Umschläge, Tinte, Farbhändler,
alles, wag uns fehlte. Absender: Mate
rialiendepot Bukarest. '
AIS wie die Kisten öffneten, zeigte eS
sich, daß sie vom ursprünglichen Liese
rantcn bereits benutzt und nur die Deckel
umgedreht und verkehrt wieder aufgena
gelt worden waren.
Die alten Begleitzeitel klebten noch
auf der Innenseite.
Danach waren Absender gewesen
Ncsimann & Bogel, Leipzig, Frankfur
ter Straße 20 unsere Nachbarn Wand
an Wand ins Hinterhaus. t
.
Im Truppcnlager zu . hatten wir
einen Llommandanten, der der üblichen
Scherzbezeichnung Lagerkomödant" alle
Ehre machte. Kürzlich hatte er mit gro
fzem Mißfallen bemerkt, daß diele Sol
baten nicht schon draußen, sondern erst
nach Betreten deS BctfaalcS ihre Helme
abnahmen. Am folgenden Tage heißt
eS im Kommandanturberfehl: .Der Bet
faal darf zum Gottesdienst nur entblöß'
ten HauptcS betreten werden. Die Ehr
furcht vor dem Göttlichen und die Erzie
hung durch du Korporalfchaftsführer
sollte eigentlich vorstehenden Hinweis
überflüssig machen. '
.
Durch eine schwere Kopfwunde verlor
ich daS rechte Auge. Seit drei Tagen
trage ich dafür einen Ersatz aus ElaS.
Bei der UntersuchungSKommission. zu'
der ich heute befohlen bin, äußere ich die
Bitte, mich von der Verpflichtung zur
regelmäßigen Borstellung bei, der Kom
Mission entbinden zu wollen, da .lach
Aussage der mich behandelnden Fach
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Tag Glück.
Mit Kinderhänden reift daS Glück
Tändelnd nach dir zcden Augenblick
Mit Kinderhänden, die streichelnd be
toren.
Die spielend, lachend wieder zerstören!
Borsichtig.
Gattin: Und was für einen Wein
soll ich unserem zukünftigen Schwiegcr
söhn heute am Berlobungstage vor
setzen?-'
Gatte: Um Gotteswillen keinen star
ken! Höchstens ein leichtes Moselchen,
sonst bekommt er Courage und srägt
nach der Mitgift!"
Biele Menschen, halten sich ihr Leben
lang in der Nähe eines Souffleurkastens.
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Mißtrauisch.
Standesbeamter: Sie sind also wirk
lich entschlossen, diese Jungsrau Amalie
Kupfer zu ehelichen?" , '
Braut (einfallend): Herr Standes
beamtcr. ich muß schon sehr bitcn, mei
nen Bräutigam nicht zu beeinflussen'"
?)odcrne Familie.
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komponiert haben?!"
Allerdings!... Bon meiner Frau
ist der Tezt, von mir die Musik und
von meiner Tochter die Rezension."
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babe oebört. bah ?,u rine htr
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Eine angenehme Rundin.
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Sie wollen wissen, wie ich als Arzt mein Schäfchen ins trockne gebracht habe?
Das war. im Vertrauen gesagt, höchst einfach: Die armen Teufel habe ich geheilt,
die reichen Sünder dagegen behandelt!"
ärzte Nicht einmal a. V. (außerdienstlich
Verwendbar) mehr für mich in Betracht
kommt.
Der. amtierende Arzt erklärt sich für
die Entscheidung unzuständig und der
weist, mich an den Chefarzt. Ich lasse
mich Zü diesem melden, werde zugelassen
und trage meine Bitte vor.
Seit wann tragen Sie dos Glas
auge?"
.Seit dr-i Tagen".
.Ja, da läßt sich dann heute noch
Nichts sagen.'
Lob der Influenza.
Mein Kopf ist schwer, mein Magen
- leer.
In beide schmerzt und kneipt eS?
Mein Auge träuft, die Nas auch läuft,
Und will ich atmen, pfeift es.
Ha, wahrhaft, wahrhaft fürchterlich
Ha hichl
In troF'ner Glut sübl' ich mein Blut
In allen Pulse zittern,
Und welche Peink kein Bier
noch Wein,
Arznei' nur hier, die bittern.
Ha, höllisch hält mein Doktor mich
Ha kichl
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Unangenehm.
Warum geigt denn der Müller
manchmal gar so falsch?"
Ja weißt Du. deist etwas kurz
sichtig und da spielt er halt olle Fliegen
mit. die sich uf's Notenblatt setzen."
Eifersüchtig.
Junge Frau: . . nein, icu nimmst
keinen Regenschirm mit ich durch
schaue Dich! Damit hast Du auch mit
mir angebandelt!"
Am Telephon.
Clief (sich mit eincm Geschäftsfreunde
unterhaltend, der sehr durch die Nase
spricht): Ich verstehe kein Wort! . . .
Sie müssen hieÄase etwas mehr an den
Apparat hal.cn!"
.Gin fcfir rokes Laaer von Fllten
haben Sie nicht!"
fit . ' i (V- -t f t v
lwoige ttau naoen aocr oocy zwei
kundertdlkrüia Etuff . . , bcrei S tiro
bicrt!"
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Gute Aussicht.
Schwiegersohn (nach der HochM):
Nun, Herr Schwiegervater, diese Woche
werde ich wohl die Mitgift bekommen?"
Schwiegervater: Freilich!... Sie
nehmen doch auch Briefmarken?!"
Aus dem Gerichtösaal.
Richter: Wie konnten Sie aus so ge
-ringfügiger Ursache einem , Manne vom
Stande des Klägers gleich eine Ohrfeige
geben?" . '"
. Angeklagter: Da kann ich nichts da
für! Er hat sich mir erst vorgestellt, als
er die Ohrfeige schon hatte!" , .
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Gleich sorgenschwer sch' um mich her
Ich meine sieben blicken?
Berschnupft die Frau, das Jüngers
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Wie rin gerupftes Chickcn".
Ha hich!
Und dennoch will, die Flu ganz still
Noch preisend, hier ich liegen:
Fern bleibt ns ja die Schwiegerma',
Hat Ailgst, sie auch zu kriege.
Hat Angst, sie holt sie, holt sie sich
Au chtzich!
Er kennt sie.
Hausherr: ...Wollen Sie für die
Bogelscheuche meinen Zylinder oder
einen alten Hut von meiner Frau?
Gärtner: .Ich glaube, wir nehmen
besser ilnrt or Ut gnädigen Fnu
da haben die Spatzen mehr Respekt!"
Falsche Deutung.
Höhere Tochter (auf dem Lande, einer
Liehherde begegnend: Weshalb schaut
mich denn der OchS da so wütend an?"
Viehmagd: mXs macht Ihr roter
Sonnenschirm, Fräulein!"
Höhere Tochter (verlegen errätend):
nun ja. er ist wohl nicht mehr so ganz
modern . . . aber woher kann denn der
Och! da! wissen?"
MKamcllkn. '
Offeiier Brief eineS Däne an den
Herrn von Gottes Gnaden".
Wie der .Vorwärts' erzählt, richtete
der dänische Schriftsteller Karl Ewald
am 4. September 1897 in Kopenhage,
I ner Blättern einen offenen Brief an
den danmligen Kaiser Wilhelm den
Zweiten. Dieser Brief ist teils durch
seinen beizenden Spott, teils durch fei
nen prophetischen Geist bemerkenswert.
Ewald schrieb: . '
Mit tiefer Bewegung habe ich die
Reden gelesen, die Eure Majestät am
30. und SlrAugusi in Koblenz bei der
Enthüllung des Monuments für Ihren
hochseligen Herrn Großvater zu halten
geruht haben und in denen Sie die
Fürsten als die Werkzeuge des himm
lischen Herrn und als Herrscher von
Gottes Gnaden hinstellten.
Trotzdem ich nicht Untertan Euer
5kajestät bin, wage ich es doch, an die
Stufen Ihres Thrones meine durch
diese Reden veranlaßten Gedanken hin
zulegen sowie sie sich unter dem Sau
sendes FlllgclschlagcS deS kaiserlichen
Adlers zu einer kleinen Geschichte
von Gott und dem König geformt
haben.
, Einmal bekamen die Monschen so
satt, daß sie beschlösse, eine Deputa
tion an den lieben Gott'zu schicken und
ihn um Hilfe gegen sie zu bitten. Die
Deputation wurde an der Himmels
Pforte gut empfangen und wurde vor
gelassen, als die Reihe an sie kam. AIs
sich aber der Wortführer seines Auf
träges entledigt hatte, schüttelte der kiebe
Gott verwundert den Kopf und sagte:
Ich versiehe kein Wort von dem.
was du sagst. Ich habe euch niemals
Könige gegeben!"
Da riefen sie alle wie aus einem
Mund daß die Erde voll von Königen
fei, die alle erklärten, daß sie von Got
tcs Gnaden regierten.
Davon weiß ich nichts", sagte der
liebe Gott, ich schuf euch alle gleich und
in meinem Bilde -r Adieu ! : .
Damit war die Audienz zu Ende.
Aber die. Deputation setzte sich vor die
Himmelspforte und weinte bitterlich.
Als nun der liebe Got! das erfuhr.
fühlte er Mitleid mit ihnen und hieß
sie wieder hineinkommen. Er rief einen
Erzengel und sagte zu ihm:
. Schlage nach in dem Buche, worin
ich die Plagen aufgezeichnet habe, die
ich über die Menschen ihrer Sünden
wegen geschickt habe, und sage mir, ob
da etwas von Königen steht."
ES war ein sehr dickeS Buch, so daß
der Erzengel einen ganzen Tag dabei
saß. Als er gegen Abend fertig war.
meldete er, daß er nichts gefunden hätte.
Die Deputation wutde wieder vorge
lassen und Gott sagte:
Ich weiß nichts von diesen Koni
gen Adieu!"
Da gaben sich. die Aermsten einer so
entsetzlichen Verzweiflung hin, daß sich
der liebe Gott noch einmal ihrer er
barmte. Er rief den Engel wieder und
fagte zu ihm:
, .Schlage nach in den Büchern, in
denen ich all das Elend aufgeschrieben
habe, das liber die Menschen ihrer
schlechten Gebete wegen kam, damit
sie einsehen, daß mein Raf weiser ist als
der ihre. Und laß mich wissen, ob da,
was über Könige sieht.'.
Der Engel tat, wie ihm befohlen
war. Da es aber zwölf dicke Bücher wa
reu dauerte eö zwölf Tage, bis er mit
der Arbeit zu Ende kam. Um, er fand
nichö. .
Dann ließ Gott die Deputation zum
letzten Mal vortreten und sagte zu
ihen:
Ihr müßt in der Tat undcrrichte
ter Sache nach Hause reisen. Ich kann
nichts für euch, machen. Diese Könige
sind eure, ', Erfindung und habt
ihr sie W müßt ihr selbst schen.
wie ihr sie loS werdet!"
Treffend.
Dame: Wozu soll denn ein, neuer
Text zum Don Juan' dienen?"
Kapellmeister: .Um ihn zu derbes,
ftrn!"
Dame.DaS ist doch nicht notwen
big; ein echter Üon Juan ist unoerbef
sirlich!"
Ballgcspröch.
Nehmen Sie es mir nicht übel,
gnädiges Fräulein, daß ich lucine
Gefühle nicht wärmer ausdrücken
kann aber ich bin Direktor bei der
große Kühlanlagil"
,,,,",,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.,,,,,,,,, ,.'....,.,...,..,., , .. .,....,.
)" Piidagogcit'Seufzer. '
RingS um uns sitzt die Jugend heut'
Boll Dummheit und Vergnügen.
Genießend froh die Gunst der Zeit
In unverkürzten Zügen.
Und während wir gestrengen Herrn
Ihr die Leviten lesen. . '
Wär' jeder selbst noch och! wie
gern
So glücklich dumm gewesen!
Nobel. x
Sie habe mich rusen lassen, Frau
Kommcrzienrat?"
Jawohl, Herr Komponist! . , . Ich
möchte haben, daß Sie mir komponieren
für unsere Automobilhupe e neue Me
lodic!"
Merkwürdig.
Hier, lieber Neffe, hab' ich beim
Antiquar ein: Anzahl von Lehrbüchern
für Dich gekaust!"
Ach. das ist zu lieb von Dir!"
Und Dein Name steht auch schon
drin!".
Ter kleine GefchöftSniann
Das Moritzche (zu seiner Mutter, der
bei der Abreise eine Menge Blumen an
den Zug gebracht wurden): Mutter,
zwei Bukets hab' ich am andern
Coupefenster schon wieder verkauft!"
Unterschied.
. . .Warum werfen denn die Bcsu
cher alle faulen A.pfcl nur dem Helden
darsteller an den Kopf? Die anderen
fpielen doch auch miserabel!"
Der hat aber doch heute seine Benc
fizvorsielliing!"
Zn der 25affeeschlacht.
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Klatschbase (zu ihrer Nachbarin):
von der Rätin nichts! ... Na, da weiß
Des Mäd .,ens Klage.
In langst vergossenen Jugendtagen
Mich hübsch zu nennen,- fiel niemand
ein,
Und jetzt hör' ich von allen sagen:
Wie hübsch müssen Sie mal gewesen
sein!"
Der gute Herr Deicr.
Ein Muster der Borsicht, ein Opfer
der Unvorsichtigkeit.
Meine Liebe", fagie Herr Beier
eines Abends, als er mit seiner Frau
dos Haus verließ, um ins Theater zu
gehen, zunächst werden wir keinen
Wagen nehmen, sondern gehen. Auf
diese Weise entgehen wir den Keimen
und Mikroben der Droschke."
Wie du willst, lieber Mann", er
widerte Frau Beier.
Zweitens werde ich rauchen, wäh
rend wir dahis?)lendern. Wenn irgend
welche Bakterien in der Luft herum
fliegen, so wird sie der Rauch sicher der
treiben."
Wie vorsorglich von dir!"
.Drittens, meine Liebe, vergiß im
Theater leinen Augenblick, daß ein
Feueralarm entstehen kann. Sollte dicS
der Fall sein, so denke daran,' daß ich
bei dir bin, und gehorche mir ohne Zo
gern. Es ist meine Pflicht, dich zu rct
ten, und ich rette dich auch.'
Herr und Frau Beier langten am
Theater n. Bor der Türe warf der
vorsichtige Herr Beier ' einen seiner
Handschuhe fort und steckte seine halb
aufgerauchte Zigarre anstelle desselben
in die Rocktasche. Kaum hatte sich, der
Borhang gehoben, als Herr Beier zu
schnüffeln und zu schnuppern begann;
er flüsterte seiner Frau zu:
M'ne Liebe, ich glaube, ich rieche
Rauch.'
Ich glaube auch,' erwiderte sie.
Ich vermute, irgend ein Ofen ist
überheizt." . ,
.Wahrscheinlich.'
Uud bald wird ein Flammenmeer
durch das Theater wogen. Da ich Rauch
rieche, meine Li?Se, und ein vorsichtiger
-aK x4 l't J -"V'-v .
v?7tt'. X smMk:&.-
' - jxv ; v ; c MXWM i
l Y yJy f 'fT
1 iXuiv twf lllä2'
M'MS P 'WFSf
Ockono lisch.
Schreiber: Unser berühmter Mitbin,
ger, der Dichter Schwäbele, wird in letz
ter Zeit kolossal dick!"
Bürgermeister: Ich habe eS auch mit
Schrecken bemerkt und deshalb erwogen,
ob wir ihm nicht so bald wie möglich ein
Denkmal setzen... es wird von Jahr zu
Jahr tcu'rer!"
Trnckfrhtertcnfkl.
Unsere engere Heimat 'st bekannt!
der d ii m m st bcvölkertste Landstrich u'
fereS Baterlandes!"
Regelrechte Beförderung.
Beamtensöhnchen: Gelt, Papa, nach
dem Tode werden die Menschen, wen
sie brav sind, zu Engeln ernannt?"
Salomonische Weisheit.
Halten Sie die Blonden oder Brii
netten für treuer?"
.Die Grauen!' i
i '
AuS dem Gerichtssaal. r
Ankläger: .Meine Herren! Der An
geklagte gibt zu, den Polizisten beleidigt
zu haben, behauptet aber, in volltrunke
nem Zustande gehandelt zu, haben.
Durch Zeugen jedoch ist wiesen, daß er
durchaus nicht so betrunken war. wie es
das Gesetz vorschreibt. Daler kann eine
Strafloscrklärung nicht gewährt wer
den.',
Vielseitigkeit. ,
- Ich muß vielseitiger" im Ausdruck
werden," sprach das Schaf, dann wird
meine Rede mehr beachtet verden!' Und
so schrie es denn nicht meh.- bloß: Mh! .
sondern auch Säh!"
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'JZ- J' yj
' ' i W&&ss7& M :C-, -f
2m'- 7 y' J-'A
' U
t c''x ' -
' .
.... Die Frau Inspektor sagt, sie wisse'
ich schon genug!"
Ahnungsvoll.
Erst hat mir mein ukünstiaer
Schwiegervater 20,000 Mark Mitgift,
dann 10,000 Mark versprochen, und jetzt
will er gar nur 5000 Mark mitgeben
der meint ofenbar, ich soll feine Tochter
aus Liebe heiraten!"
Mann bin, so werden wir daS Theater
sofort verlassen. Laß unS ganz gleich
gültig hinausgehen, so etwa, als wenn
wir Nachricht bekommen hätten, das
Kleine zu Hause wäre krank geworden
und sieh dich vor daß du keine Panik
verursachst.' ,
Sie schlenderten hinaus. Es entstand
keine Panik. Sie waren einige hundert
Schritte heimwärts gewandert, als der
vorsichtige Herr Beier bemerkte:
Meine Liebe, der Rauch scheint uns
zu folgen.'
Ja. er folgt unS."
Ich möchte doch wissen '
Und dann sprang er hin und her,
schleuderte seinen Ucberziehcr ob, und
griff nach dem Rockschvß, und drei der
vier Leute halfen ihm, den Rock herunter,
zureißcn und das Feuer auszutrampcln.
das di'.rch die irrtümlich eingesteckte
brennende Zigarre entstanden" war.
Unangenehm. "'r
Denke Sie slch, jetzt hat mich n
meiner Beleidigungsklage der Ge
richtshof auch noch beleidigt!" ,
Wieso denn?" . '
Er hat dem Angeklagten, der mich
O.chs, Esel, Rhinoceros genannt
mildernde Umstände zugebilligt!" .
Ein CchwkrcnZtcr.
Gastgcberi (bei der Tafrl):
Nun, Herr Baron, mit dem Esse
zufrieden?"
Baron: Meine Gnädige, 0 dgh
ich tausend Zungen bötte!'"'
Boshaft.
A. : Jetzt will !ch Ihm., 'mal 'r.$
Geschichte erzählen . . .'
B. : Ich bin ganz Ohr!'
.Nee. s o lang ist die G-schi
nicht!"
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