Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 20, 1919, Image 1

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published In th Ger
man langnaga for Arnerl
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PUBLISHED AND DISTRIBüTED CNDI
PERMIT (No. 361), AUTHORIZED ET TU 3
ACT OP OCTOBEIt , 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAHA, KEEIl
BY ORDER OF THE PRESIDENT
A. 8. BURLESON, FOSTMASTEß-GENEBAL
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35. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Donnerstag, den 20. Februar 1919
'4!Seitett.-Nr. 234,
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Nnrnhcn m Nuhr
llnd Nhcttltlll-Gcbict
In Weimar, werden VorsZchtsmahregeltt gegen
einen tteberfall der Spartaker getroffen;
mehrere Botschafter ernannt .
Nationale Trauer fiir Deutschland wird angeregt
Die Uiiitcd Preß meldet: Eine
ziene Revolution ist, in Deutschland
eingebrochen; dieses geht aus einge
laufenen Depeschen hervor. Berich
ten aus Basel und Zürich zufolge
sind in Westphalen Kämpfe zivi
ichcn Spartakern und Negicrungs'
truppen im Gange; der ganze
Ruhrdistrikt befindet sich in Hän
den der Aufständischen; der Aus
liruch von Feindseligkeiten zwi
schcn Negicrungstruppcn und Spar
takern wird in der Rheingcgend
stündlich erwartet. Bei Torsten in
Westphalen sind die Aufständischen
eschlagen worden; in jenem Di
strikt' sind 30,000 Regierungstrup
pen konzentriert worden. Die Spar
taker haben sich bei Düsseldorf und
Oberhausen, im Nhcintal, ' der.
schanzt.
' Berlin, 20. Febr. Eine Konfe
renz von Sozialisten, Spartakern,
Sovietführern und Radikalen, die
sich zu keiner Partei bekennen, in
ssen, auf welcher über die In
szenierung eines allgemeinen Streiks
konferiert wurde, endete damit, daß
sich die Sozialsten von der Kon
ferenz zurückzogen. Die Regierung
hat Truppen nach ' denl Essen
Distrikt gesandt; ein blutiger Zu
sammenstosz wird erwartet.
Zürich, 20. Febr. RegierungZ.
truppen, augenscl)eznlich einen An
ariff der Spartaker erwartend, ha
den die Bahnhöfe und das Post.
omtsgebaude in Weimar besetzt, so
wie Artillerie und Minenwerfcr an
strategischen Punkten der Stadt pla.
giert. So lauten hier eingetroffen
Depeschen. Schwere Kämpfe sind in
Westphalen ansgcbrochen, und die
fechte in dem Rheintal scheinen nahe
bevorstehend zu sein. In Beja
hn spielen sich die Hauptkämpfe
bei Necklinghausen, Dorsten und
V)elfcnkirchen ab. In Torsten be
dienten sich die Regierungstruppen
bei der Kegnahme der über die
Lippe führenden Brücke der Artil.
lerie. Die Spartaker plünderten in
(clsenkirchen Geschäftslokale und
Privatwohnungen. Die Türen wnr
den mittels Handgranaten ge
sprengt. Die beiderseitigen Ver
luste sollen in diesen drei. Städten
schwer sein. Revolutionäre , halten
Versammlungen im Freien ab, das
Volk auffordernd, gegen die Re
aierung zu kämpfen. Es heißt, daß
sich die Spartaker bei Düsseldorf
und Oberhaufen (sechs Meilen West,
lich von Essen) verschanzt haben.
Der Soldatenrat, welcher den gan.
m Ruhr.Jndustricbezirk .vertritt,
bat mit einem allgemeinen Streik
gedroht, falls die Regierung nicht
die Forderungen bewilligt, die von
den verschiedenen Räten in einer in
Essen abgehaltenen Versammlung
gestellt wurden. Die Ursache zur Un.
gnfricdenkeit hatte in erster Linie
5er B"fehl des Kommandierenden
Generals des Siebenten Armee
korps, den Korps-Soldatenrat in
Münster aufzulösen, gegeben, weil
er eine der Regierung feindliche
Stellung einnahm. Es war die
Wiedereinsetzung des Münster.
Rats" und die Entlassung des Kom
niandierenden Generals v. Watten
und feiner Stabsoffiziere verlangt
worden, und ihre Prozessicrung
durch ein von den Nezirlsräten ein
gefegtes Bericht. Außerdem wird
'seht die Zurückziehung aller Rc
gierungstnippen aus dem Bezirk
gefordert und von der 'Konferenz
wurde ein Ausschuß ernannt und
beauftragt, Vertcidigungsmaßregeln
im Bezirk zu treffen, sowie zwei Of.
fizicrc des Generals . Watten, die
il, vertraten hatten, als Geiseln
scstzilhalten. Die RaV im Ruhr
Bezirk stehen ganz unter der Kon
trolle der Spartaker oder der radi
keilen Unabhängigen Sozialisten.
Nationaltrankr empfohlen.
Weimar. 20. Febr. Devcschen,
I,: welchen gegen die neuen Waffen
skillstandsbedingungen protestiert
lr'.ro, laufen bei der Nationalver
sommlung ein. In einer Depesche
wild der Vorschlag gemacht, daß
eine nationale Trauer angeordnet
wird.
Deutsch Botschafter ernannt.,
Basel, 20. Febr. In einer De
pesche aus Weimar heißt es, daß
Professor Heinrich Lainniasch, Oe
sterreichs Minister-Präfident, sobald
die Vereinigung Oesterreichs mit
Deutschland zur Tatsache geworden
ist. zum Botschafter für die Vcr.
Staaten ernannt werden wird. Der
Majoritätssozialist Eduard Bern
stein soll Botschafter in London und
Theodor Weiss, Redakteur des Ber
liner Tageblatts, Botschafter in Pa
ris werden.'
Graf von Bcrnstorff. der frü
bcre deutsche Botschafter in den Ver.
Staaten, sagte, es sei höchst un
wahrscheinlich, daß er ein Mitglied
der deutschen Fricdcnsdelegation sein
werde. Der Graf erklärte, er er
warte, als Leite eines Büros, das
Daten für die deutschen Fricdensde
legatcn sammelt, in Berlin zu blei
ben und in Abwesenheit des Mini
sters des Auswärtigen, der ein
Friedcnsdelegat sein wird, als Rat
gcber der deutschen Regierung zu
fungieren,
Ex-Kaiser wieder krank.
Amsterdain. , 20. Febr. Der
frühere ceutsche Kaiser soll mit ei
nem schweren Ohrenleiden behaftet
icin. o namer eine Depesche aus
Amcrongen.
Clemenceaus Befinden
zufrieöenstellenö
Paris. 20. Feö. -Premier Cle
menceau - befindet sich den Umstän
den nach wohl. Dr. Graussct's
Bulletin kündigt, an. daß er von 3
Schüssen getroffen, von denen einer
nur wirklich traf, die anderen zwei
durch den Ueberrock gingen. ' Die
Wunde ist ini rechte Schulterblatt
Kein Fieber. Die Kugel sitzt nahe
dem Rückgrat?, doch da weder Kno
chen noch große Blutgefäße getrof.
fcn wurden, wird eine Operation
wohl nicht nötig werden. Offi.
Siell verlautete heute morgen nichts,
doch heißt es, daß der Patient eine
ruhige Nacht hatte und daß keine
bösen Folgen soweit kick fiemprffw
gemacht haben.
Emile Eottin, der Attentäter,
brach gestern abend lein Aniem
Er erklärte, er sei ein individueller
sranzostscher Anarchist und betrachte
Elemonceau als einen Feind der
Arbeiter."
Er hat sich erst kürzlick, einer mmr.
Mischen Gesellschaft angeschlossen,
deren Versammlungen an Mmfirm ,r
begonnen hatte. ' Er war zum Mili
tat, gleich zu Ansang des Krieges,
ausgehoben, aber bald eines Herz
fehlers wegen entlassen worden.
daraus arbeitete er in einer Luft
schifffabrik. wurde iedöck wm,
Faulheit und Unfäbiakeit nack 3 Mn.
naten eiitlassen. Seitdem ist er in
einer Möbelfabrik beschäftigt gewe
sen. Er ist 3 Male vorbeitraft wnr.
den, weil er Soldaten zur Jnsubor-
rnnmion ausgestachelt hatte
Sekretär Lansina machte spinnn
Bestich in der Residenz Cleincnccaus,
um Die tiefe Synipathie oeö ameri
kanischen Volkes und feiner Mission
auszudrücken." ?ln's Sotel zurück.
gekehrt, erklärte er,-daß die Arbeit
vcr Fnedenslonferenz von Elcmcn
ceau so vortrefflich arranaiert war.
den sei, daß der Fortschritt in keiner
Weise durch das Attentat gehcnunt
werden würde. Besonders wichtige
Sachen könnten dem Premier ohne
Verzug vorgelogt werden. .
London, 20- Feb. Die britische
Presse steht in dem Attentate auf
Premier Clcrnenceau einen Aus
wuchs von Bolschewismus".. Die
Morgenzeitungen fürchten eine Epi
demie von Attentaten und befürivor
ten internationales Zusammengehen
gegen Anarchisten. Die Daily
NewS" nennt das Attentat toller
Hund" Politik.
Für Ncbraska Unbestimmtes
Wetter heute abend und Freitag,
mit Schnee im äußersten östlichen
Teile heute abend. Ziälter heute
abend.
Für Iajva Uiibeslinimtes Wet
ter mit Schnee heute abend und im
östlichm Teile Freitag. Etwa 8 fol
tt im westlichen Teile heute abend.
Deutsche Fr MM sich
in -Mafien zm Wahlllme
Die neuesten Postberichtc, zeigen, daß
s,e zlclbewukt in der Politik bor
gingen. Bilder vom deutschen
Wahlkampf. Schweizer Zeitung
über das feige Spießbürgertum".
Aus Stuttgart wird aesckiriebcn:
Das Frauenwahlrecht hat sich, so
viel kann man sagen, bei diesem
ersten Versuch bewährt. In , den
Wahlversammlungen wimmelte es
von Frauen, sie drängten ' sich in
Massen zu der Urne. Gewählt wur
den im ganzen nur 13. da die War
teten auf die vorderen Plätze ihrer
vorschlage mit Vorliebe die bisher
bewährten Männer setzten. 5 der
gewählten Frauen gehören der De
mokratie, 3 dem Zentrum, 4 der Re
gierungs Sozialdemokratie und 1
(Klara Zeikin) den Unabhängigen
an: bei der Bürger- und Bauern
partei wurde keine zur Wahl ge
bracht. Das genaue Wahlresultat.
Berlin. 22, Januar. (Wolff.)
Nichtamtliches Wahlergebnis. Das
Endresultat zur deutschen National
Versammlung setzt sich folgender ma
ßen zusammen: Aus den 27 Wahl,
bezirken mit ihren 421 Abgeordne.
ten erhielten: Tcutschnationale
Volkspartei 43 Vertreter, christliche
Volkspartei (Zentrum) 88, deutsche
Volkspartei 77. Sozialdemokraten
16t,, Unabhängige 24, ohne Frak.
tion 11, zusammen 421 Vertreter.
Die 11 Fraktionslosen verteilen sich
auf 4 Welsen, einen Vertreter der
I Bauern, und Landarbeiter-Demokra-
,, tie, 4 Vertreter des bayerischen
auernöundes und 2 Vertreter der
württembergischen Bürgcrpartei.
Es gab auch Wahlmogclkien.
Berlin, 23. Jan. Selbst wenn
man abzieht, was im politischen
Banditenstile an Wahlverfälschung
durch Vernichtung von Wählerlisten,
Raub von gefüllten Stimmzettel!
sten, Vergewaltigung von Wahwe
rechtsten usw. geleistet wurde, so
bleibt doch als unzweifelhaftes Er
gebnis der groben Wahl zur deut
schen National . Versammlung üb.
rig, daß ihre Zusammensetzung die
Willensmeinung des deutschen Vol
kes ausdrückt, so wie sie zurzeit bei
den mehr als 5i!oanziaiälir!aen b?i.
derlei Geschlechts existiert. So
schändlich die,Wahlverfälfchungm an
sich sind, sie repräsentieren doch nur
einen völlig verschwindenden Bruch
teil im ganzen. Ebenso ist bei einer
Wahlbeteiligung von 85 bis 93 Pro
zent der Prozentsatz der Wahlabsti
nenten ohne Schwergewicht; kurzum
das deutsche Volk bat tick so umtas.
send und sa frkt lttii mänKeh Tipi
dieser Wahl ausgesprochen und in
überwältigender Mehrheit gegen die
jenige Partei geäußert, ohne deren
tatkroftiae Mithilfe der spartakisti
sche Terror, der Beute Deutschland
krampfhaft durchschüttelt, überhaupt
Nicht hatte aufkommen können.
Die Niederlage der Unabhängigen
Die Partei der Unabhängigen, der
sogenannten unabhängigen Soziali
siert, war die Nährgelatine, auf wel
cher der an sich schwache Bazillus
des deutschen Bolschewismus zum
schweren tebcrgift m Deut chlands
kricgserschöpftcn Körper wurde. Die.
se Partei hat das deutsche Volk in
feiner Mehrheit bei der Wahl der
worfen. Die Nationalversammlung
sollte ursprünglich 433 Abgeordnete
zählen. Da aber in Elfaß-Lothrin-gen
nicht gewählt werden konnte,
verbleiben nur 421 Mandate, und
von dicseit sind bloß etwa 26 auf
die Unabhängigen entfallen, also
noch nicht der sechzehnte Teil, wäh.
rend die Mchrhcitsfozialisten allein
164 Mandate, also als Vertreter der
Arbeiterwelt, niehr als sechsmal so
viel einheimsen, obgleich die Unab
hängigen auch heute noch dröhnend
versichern, sie allein wären die wirk
liehen Vertreter der arbeitenden Volles-
Nur in Berlin, ihrer Hoch,
bürg, brachten sie es unter 14 Man.
datcn auf den Besitz von 4, während
die Mchrheitssozialisten es auf 5
und dievcrschiedcnen bürgerlichen
Parteien zusammen es ebenfalls auf
fünf brachten. Schon in der nach
sten Umgegend Berlins brachten sie
eö unter 19 Mandaten nur auf 2
Mandate. In ollen übrigen deut
schen Wahlbezirken blieben sie greu
lich in der Minderheit, mit einziger
Ausnahme von Halle-Merseburg, wo
sie von l) Mandaten die Mehrheit,
nämlich 5, heimtrugen. Der Bezirk
ist der klassische Sitz der Schulmw.,.
rcnscwriken. Tie Schuster genießen
von altcrs her den Ruf, besonders
reizbaren Gemütes zu sein, wenn sie
beim Pechdrahtziehcn den schwierig
sten ' Weltproblemen grübelnd nach
hangen.
Gelähmte Energie. ,
Stellen nun die' deutschen Wahl
Ziffern ein recht jämmerliches Ergeb'
nis für die zahlenmäßige Jnferiori
tät der Unabhängigen als Partei
dar, so wirken sie geradezu weder
schmetternd als Beweis für die, durch
Krieg und Revolution .gelähmte
Energie des deutschen Volkes, das
von einem kleinen Bruchteil verivege
ner radikaler Elemente sich terrori
sieren läßt, den es bei einer selbst
nur mäßigen Anwendung von Wib
leiiökraft doch ziemlich rasch müßte
bändigen können. So sind selbst in
den Hauptzcntren des deutschen Bot
schcmus, in Vraunschwcig, Ham.
bürg. Bremen, Düsseldorf usw., die
Unabhängigen mit ihren spartakisti,
schcn Rottenführern in verblüffen,
der Minderheit geblieben. Z. B.
m der Braunschwetger Spartakisten
Republik, wo der wildgewordene
Kunststopfer Merges, flankiert von
einer ehemaligen Aufwärtcrin als
Vizepräsidcntin. die Reichscinheit,
statt sie bcrufsmaß,g zusammenzu
nähen, schnöde durchlöchert, brachten
es die Unabhängigen noch nicht auf
ein Trmcl der stimmen, kaum 70..
000 unter 210,0000 abgegebenen.
Noch drastischer sind die Wahlziffcrn
in dein tollgewordencn Bremen, wo
11.000 Unabhängige 71,000 andere
Stimmen gegen sich haben. In Düs
seldorf, das unter ihrcin Schrek
kcnsregimciit zittert, terrorisieren sie
mit 300,000 Stimmen 125,000
Gegner, lmd in Hamburg wirkt es
geradezu lächerlich, lvcnn man liest,
daß die Unabhängigen dort mit nur
14,000 Stimmen gegen 430,000
gegnerische Stimnien bei der Wahl
ans Licht kamen, vorher ober wo.
chenlang diktatorisch das Regiment
fuhren durften.
Biirgertnm in Angst.
Man ist einfach VML wenn man
aus diesen und ähnlichen weiteren
Ziffern ersteht, iuie völlig das deut
sche Bürgertum, gelähmt durch sei
ne Angst, und die Socialdemokratie.
gefesselt durch ihre Vergangenheit,
monatlang stch ratlos und tatlos von
der tollkühn entschlossenen Angriffs
lust einer zahlenmäßig so kleinen
Minderheit tyrannisieren ließ, von
einer Minderheit, in der die Sum.
me der Jntelliaenz dock selbst für
eine proletarische Partei sehr gering
ist. Welche Zahl von Intellektuellen
stellt dagegen allein die Socialde
mokratie ins Feld, von den Fäusten
ganz zu schweigen, da die rote Ge
walt fortan als Uebcrzeugungsmit.
tcl ja nirgends mehr mitsprechen
soll. Als zur. Zeit Napoleons die
Todesstrafe abgeschafft werden sollte,
meinte allerdings Alphons Karr:
Gewiß, die Herren Totschläger niö.
gen damit beginnen."
Die Wahlen in
Veutsch-Gesterreich
Basel, Schweiz, 20. Feb. Depe
schen aus Wien bringen vollständige
Berichte über das giefultat der am
letzten Sonntag abgehaltenenStaats
wählen. Es wurden erwählt: 70
Sozialisten, 64 Christlichsoziale, 73
gehörten liberalen Parteien und an
deren Gruppe an; 3 Kandidaten
zählen zur steyerischen Vauernliga;
wich wurde ein Tscheche erwählt.
Die Wahlen verliefen ohne jeden
Zwischen fall. In Wien haben die
Sozialisten alle ihrer, Führer er
wählt. Sogar in Tyrol behielten
die Sozialisten die Führung.
Japanc? erhalten Bürgerrecht.
Philadelphia. 20. Feb. Acht
Japaner, angeworbene Leute der
Ver. Staaten Marine, wurden im
Bundesgericht naturalisiert. Es ist
dies der erste Fall unter dem Gesetze
vom 9. Mai 1918, das vorschreibt,
daß alle im Dienst der Ver. Staa
tenstehenden Personen das Bürger
recht erlangen müssen. . ' -
Kardinal Gibbons für Sparmarkcn.
Washington. 20. Feb. Kardi
nal Gibbons hat dttrch die Organi
sation sür nationale Kriegserspar
nifse einen Appell erlassen, die Re
gierung in der Kanipagne sür die
ttriegssparmarten zu unterstützen.
Er fordert die Pfarrer der verschie
denen Kirchen ans, di? Bewegung
auf s kräftigste fördern zu helfen.
von den Arbeiten
der Legislatur
Die 5totholikc unterbreiten den Ge
setzgebern ihre Einwendungen
gegen die Tchulbills.
Lincoln, 20. Feb. Heute Vor
mittag hat im Haus die Debatte
über Hausrolle No, 64. die amen
dierte Burney Bill begonnen, welche
sich mit der Kontrolle der Pfarrschu
len befaßt, und der Senate File 24,
die die Sprachenfrage behandelt.
Noch ist es zu früh über den Ver
lauf der Debatte zu berichten, und
die allgemeine Annahme geht dahin,
daß alle Vorlagen wieder an das
Erziehungskomitee zurückverwiesen
werden, um weitere Aenderungen zu
erfahren.
Das Legislative Komitee der Ka
tholikcn hat am Mittwoch den Ge
setzgcbern ein Pamphlet unterbreitet,
worin diese ihre Gründe anseinan
dersetzen gegen die amendierte Bur
et) Bill. Es ist ein langes Dokument
und können wir 'nur dessen Haupt
punkte erwähnen:
1. Die Burney Bill würde die
Pfarrschulen unter vollständige
Staatskontrolle stellen.
2. Ter Unterrichtsplan würde
von den öffentlichen Schulbehörden
vorgeschrieben sein.
3. Die Lehrbücher der Pfarr
schtilen würden von den Schulbehör
den bestimmt werden.
4. Tie Pfarrschiilen mußten die
gleichen Einrichtungen haben wie die
öffentlichen Schulen.
, 5. Der katholische Lehrplan wür.
de dem Einfluß von 93 County.Sn
perintendentm unterworfen sein.
Diese fünf Punkte werden dann
näher, beleuchtet. Die Katholiken
feien nicht gegen eine teilweise Kon.
trolle ihrer Schulen durch die Staats,
behörden und hätten ein Amende
ment unterbreitet, mit dem sie sich zu-
sncoen geben lvuroen. Die Spra
chenfrage sollte nicht mit der Frage
der Pfarrschulen als solche verquickt
werden, ebenfalls nicht , die Frage
des Tragens religiöser Gewänder
und die Frage, ob Auslander, Man
ner oder Frauen als Lehrer fungie
ren dürften. Alle diese seien Sepa,
ratfragen, die mit der Frage der
5i'o:ürolle der Schulen nichts zu tun
hatten-
Im Haus fand Mittwoch eine gro.
ße Debatte über Hausrolle No. 297
statt, welche den Verkauf von Zi
garetten an Minderjährige verbietet.
dagegen aber das letzlge Gesetz wt
derruft. das jeglichen Verkauf von
Zigaretten untersagt. Einige Gesetz,
geber waren sehr stark gegen die Zi,
garetten. So sagte der Abgeordnete
Maurer aus Gage County, daß Zi
garetten ebenso schlimm wie Schnaps
feien. Andere Gefetzgeber bchaup-
teten, der Tabaktrust stecke hinter der
Vorlage, worauf wieder andere ant
warteten weshalb soll sich der
A.mt u:n öie age kumntern, wenn
er trotz des jetzigen Verbots, riesige
Massen von Zigaretten , verkäuft."
Das jetzige Gesetz sollte widerrufen
werden, weil es allgemein übertre
ten wird. Die' Abstimmung fand
noch nicht statt.
Das Haus hat die Vorlage des
Abgeordneten Porter von Douglas
County verworfen, nach welcher die
schulen für alle öffentlichen Ver.
sammlungcn der Bürger benützt wer
den konnten.
Senate File 93 dagegen, tvelche
vorschreibt, daß alle Schulkinder in
allen Schulen auf schadhafte Augen,
Ohren und Zähne ärztlich untersucht
werden müssen, wurde zur Annahme
empjfohlen.
Die Vorlage des Senators Sears,
wonach durch zu dein Zweck befitgte
Personen ein gewisser Unterricht
über das Geschlechtsleben erteilt wer
den konnte, ist im Senat mit einer
timme Mehrheit geschlagen worden
Die Senate File 198, wonach der
Staat das Recht haben soll. Brücken
zu sperren, besonders die Brücken in
Douglas County, um Vootleggers"
zu fangen, wurde zur Annahme em
pfohlen. Die Borlage wurde auf
Anraten des Gouv. MeKelvie ein
gereicht.
Das auölomitee für städtische
Angelegenheiten hat beschlossen, die
Vorlage ohne Amendcment einzu.
reichen, welche Omaha das Recht
gibt, eme städtische Lichtanlage zu
erschien. Dies ist die von R. B
Howell geförderte Vorlage.
Um Flaschen Bier konfisziert.
Davenport,. Ja., 20. Feb.
Bundes und Countnbeamte machten
eine Razzia int hiesigen Eagle Ge-
bäude, wobei ihnen 1000 Flaschen
Bier in die Hände fielen. Es beißt,
das Bier VZir ui den Lodae Raum
vom Tacke berabaclast'en worden.
OMWWWKtt
Konfcrcnz-Änsschnsse
t
Arbeit geht nur langsam voran; Sympathicbes
Zeugungen für Clemenceauz'Prasiöent
wilson sendet öie seinen drahtlos
Vorbereitungen zum Empfang des Prasidentezz
Präsident Wilson . kondoliert.
An Bord des U. S- S. George
Washington, 20. Feb. Präsident
Wilson hat die folgende Depesche
an Staatssekretär Lansing abge
schickt mit dem Ersuchen, sie dem
Ministerpräsidenten Clemenceau zu
kommen zu lassen: Bitte übermit
teln Sie Herrn Clemenceau meine
tiefgefühlte Sympathie und meine
Freude, daß er dem Tode entron
lion. Aufrichtig hoffe ich, daß der
Bericht, wonach er nur leicht ver
wundet ist, auf Wahrheit beruht.
Die Nachricht von dem Angriff auf
ihn hat mich tief erschüttert.
Empfangspläne für den Präsidenten
Boston, 20. Feb. Alle Pläne
sür den Empfang des Präsidenten
Wilson sind nunmehr vervollständigt
worden; Abänderungen sind dem
Gutachten des ' Privatsekretär? des
Präsidenten, Herrn Tumulty, über
lasjen worden. Das Präsidenten,
schiff mag bereits Sonntag eintref
fen, jedoch wird Herr Wilson erst
Montag landen, da er am Sonntag
keine Demonstration wünscht. Alle
Kriegsschiffe, die hier stationiert sind.
und drei andere Schiffe, auf welchem
sich die Spitzen der BeHorden und
das , Empfangskomitee befinden,
werden den Präsidenten einholen.
Sechs Zerstörer sind dazu auserse.
hen, dem Präsidentenschiffe entgegen
zu fahren. Sobald George Wash
ington in den Hafen, einläuft wer
den 29 Patrolschiffe,' alle änderen
Schiffe pon ' dem : Präsidentenschiff
fern halten- Wlam Peters, Gene
Die Yanks haben
großes Heimweh
New ')ork, 20. Febr. Der Dam
pfer Espagnc", mit dem ich soeben
aus Europa zurückgekehrt bin, so be.
richtet ein Korrespondent seinem
Nachrichtenbüro, sah bei seiner An
kunft unglaublich schmutzig und
herumgestoßen aus aber er zeigte
endlich seine wahre Gestalt und
keine trügerische Vermummung oder
Camouflage". Drüben auf der
Pariser Friedenskonferenz sind sie
jetzt dabei, einen trügerischen Anstrich
auf die Staats schiffe" der verschie
denen Nationen aufzutragen. Aber
weder Amerika noch Einopa sollten
sich dadurch täuschen lassen. Um die
schlichte Wahrheit zu sagen: Frank
reich ist des amerikanischen Soldaten
ebenso müde, wie der amerikanische
Soldat Frankreichs müde ist.
Unsere Jungens haben nicht so
viel Geld in Frankreich ausgegeben,
wie Frankreich dachte, trotzdem die
Offiziere jeden Penny, den sie zu.
sammenkraven konnten, verausgabt
haben, und die amerikanische Uni-
form eine Aufforderung an jeden
französischen Geschäftsmann und
jede Kellnerin bidcte, für alles das
Doppelte, Drei und Vierfache zu be.
rechnen.- Ganz offensichtlich ist es
jetzt, vom französischen Gesichts
punkt aus. hohe Zeit für Onkel
Sam, sein Bündel zu schnüren! Wer
die ritterlichen Franzosen für Mar
tyrer und Heilige gehalten hatte,
der hatte sich gründlich verrechnet.
Sie sind in erster und in letzter
Linie hinter dem ,realen Stoff
her , und sie nebmen ihn vor allem
von den Amerikanern und lachen
dieselben noch hinterrücks aus.
wenn sie ein langes Gesicht über eine
unverschämte Uebervortetlung ma
chen Die Amerikaner haben ganz
gehörig Heimweh; sie sind es
müde, sich ausrauben und obendrein
insultieren zu lassen, und auch die
französischen Weine wollen ihn nicht
mehr munden....
Armee fUr Deutschland
nicht fUr Ausland
London. 20. Febr. Kriegssckre
tär Winston Churchill stellte gestern
in Abrede, dan England beabsichti
ge, eine Armee nach Rußland zu
schicken. Rußland müsse sich selbst
retten. Wir rekrutieren eine neue
Armee für Deutschland", sagte er.
um die Kriegsentschädigung emzu
treiben.'
ralmajor Edwards ' und Wmirol
Woods werden . das Schiff sobald
es unter Quarantäne geht, bcsteigcrä
Im Copkcy Plaza Hotel wird der
Präsident Absteigequartier nehmen :
Montag Abend wird er in Mechanics
Hall eine Rede halten. Die Nach
frage nach Einlaßkarten ist riesig.
Paris, - -20., Febr. Nachstehende
Berichte über die Arbeiten der ver
schiedenen Ausschüsse her Friedens
konferenz wurden bekannt gegeben :
Der dritte Unterausschuß ' der
Kommission, dessen Aufgabe darin
besteht, festzustellen, wer diVer
antwortlichkcit für den Krissg trägt,
hatte gestern eine 5?onfernz. Bei
Eröffnung derselben sprach der Vor
fitzende Hon. W. F. Massey den
Wunsch aus, dem französischen Mi
Nisterpräsidenten Clemenceau lvegcn
des auf ihn verübten Attentats na-'
mens der Anwesenden seine tiefste
Sympathie auszudrücken. Er hegte
die Hoffnung, daß Clemenceau
bald wieder hergestellt sein und fei
nen Platz am Friedenstisch einnch
wen wird.
) Major I. Brown Scott, Delegat
bet Ver. Staaten, sagte, daß Frank-
retcy uno oie ganze Meu zu oe
glücktvünschen fei, daß dem Atten
täter die Tat nicht gelungen.
Delegat Larnatüie sprach namens
Frankreichs' dem Vorsitzenden und
Major Scott gegenüber, Dank für
die warmen Worte der Sympathie
aus-
-Die erste Konferenz des Unter
ausschusses für Internationalisier,
ung von , Häfen, Wasserstraßen und
Bahnen fand am Dienstag um 3
Uhr nachmittags im Gebäude des
Ministeriums für - öffentliche Arbei
ten statt. Ansichten über zwei unter
breitete Vorschläge wurden ausge
tauscht. Weitere Verattmgen werden
in der Freitagssitzung stattfinden.
Verhandlnngen der Arbeitrrkommis
sion.
Die verschiedenen Regierungen
wie auch die Arbeitgeber und die ar
beitenden Klassen sollen bei der
Versammlung der jährlich tagenden
Arbeirer-Konferenz vertreten sein,
wie der hier ausgegebene offizielle
Bricht besagt: Die neunte Ver
sarnrnluna der Kommission für in
temationale Gesetzgebung , sür die
Arbeiter wurde im Arbeits.Mmi
sterium unter dem Vorsitze von
Sam Gompcrs abgehalten. , Die Be
sprechunz der Maßnahme, welche ixt
dem britischen Vorschlage für die
Versammlungen der jährlichen Kon
fercnz enthalten war, wurde fort
gesetzt. Die Kommission einigte sich
in dem britischen Vorschlage, mit
den Amendements, welche von' der'
belgischen Delegation in Vorschlag
gebracht worden waren, worin be
stimmt wird, daß bei der jährlichen
Konferenz die Regierung eines je
den Staates durch zwei , Delegatcn
vertreten sein sollen, von welchen
jeder ein Stimmrecht haben soll,
während von jedem Staate ein Dele.
gat in Vertretung der Arbeitgeber
vorhanden sein soll mit dem Rechte
einer Sttmmenabgabe und ein Dele
gat, welcher die arbeitenden Klas
sen vertreten und auch bas Recht
einer Stimme haben soll. -
Neari5 freigesprochen.!
New Jork, 20. Febr.Scott
Nearing, ehemaliger Professor an
der Universität von Vennwlvani
und der Toledo Universität, sozia
U)W)et Kandidat für Kongreß,
wurde gestern von den Geschworenen
des Bundesgerichts von der Anklage,
aufrührerische Schriften geschrieben
zu haben, freigesprochen. Nearinii
führte seine Verteidiauna vor Wnäu
ter Mayer selbst. Er starte, feafi
seine Arme: leöigtlch ein Ausdruck
seiner Meinung gewesen seien und
daß ihm die Verfassung das Recht,
seiner Mcinung Ausdruck zu ver
leihen, garantiere.
Wetterbericht.
Für Omaba und Umgegmd Un
bestimmtes Wetter heute abend und
Freitag, mit Schnee hmti cbend:
titcai kälter beut ob end.