Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 19, 1919, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Seife 2-Tägliche Olliaha Trwiule-Mittwoch, 5cn 19. M,mar 1919.
ügliche Wmahs Tribüne
'S-
TSIEUXIS PÜBUSfflNQ COTAL. J. PFTQ. tWeVnt.
Steil It3 Taffkblotts: Tnrch den Trage?, xn Woche 12H
:rh die Post, bki Vorasbkzah!ng, prr Jahr $(UX); sechs Monate $3.00;
:rn Monate $1.50. ' ... . ,
rriK des Wochenblatts Bei Vorausbezahlung $2.00 das Jaljr.
i::m::3 Uowtrd str.
Telephon
Df Moinet, la, Brandt
Ertered a aecond-daaa mattet Muth 14, 1912, at the poatoffle of
Omaha, Nebraska, ander the act ot CongTeaa. Mrrh 8, 1879.
Omaha, Neb., Mittwoch,
j Der grohe Umschwung .
merkenswert Leitartikel der New ?1ork World" ber Präsident
WUsonS Vierzeh Punkte"
: ' '
Unter dem Titel. Was sie damals sagten", brachte die New Fork
orld" Freitag an erster Stelle folgenden Artikel:
Mes, was Präsident Wilson in der Friedenskonferenzzu tun versucht,
i't enthalten in den vierzehn Punkten seiner Ansprache an den Kongreß am
b!. Januar 1918. Selbst seine heftigsten Tadler versuchen nicht, zu be
i'anptm, daß seine Bedingungen irgend welche Aenderungen erfahren ha
Im Wogegen sie sich jedt wenden, ist das Friedensprogramm, welches, der
Präsident bor dreizehn Monaten vorgeschlagen hat.
Aber war ihre Haltung zu einer Zeit, als der Ausgang des Krieges
noch in Frage war, dieselbe? Um mit den Pariser Zeitungen zu Begin
nen: der Figaro", welcher jcht unversöhnlich ist, in seinen Angriffen auf
!cn Präsidenten, schrieb über die 14 Punkte: Präsident Wilson hat
ebenso wie Premier Lloyd George, in bewundernswerter Weise die Vedin.
gütigen zum Ausdruck gebracht, welche für einen dauernden Frieden wich,
iig sind, der diesen Krieg zu einer großen Bewegung für die Zivilisation
gestalten wird, anstatt nur zu einem riesengroßen blutigen Menteuer."
.L'.Homme Libre", Premier Clemcnceaus Zeitung, jubelte darüber,
daß Herrn Wilsons Gedanken die der ganzen amerikanischen Nation" sei
cn. Lc Petit Parisien" sagte über jene Rede, daß sie das feinste Stück
politischer Literatur unserer Zeit sei. Sie gibt die Grundlage, auf wel
ciir die Welt, nachdem sie sich von der ewigen Gefahr bewaffneter Konflikte
iejrcft Baden, wird., wieder aufgebaut werden kann"
Zwei Tage, nachdem der Präsident die Rede gehalten hatte, hielt
Paul Tcschanel, der bei Wiedereröffnung der Dcputicrtcnkammer den Vor
s!g führte, eine überzeugende Ansprache über den Krieg. Laut Preszdcpe.
f.'oca von jenem Tage gab es eine Ovation", als P. Tcschanel erklärte,
das; die Ver.' Staaten, von Washington bis Lincoln und von Lincoln bis
Wilson, zum Glanz allgemeiner Ethik beigetragen haben, wie sie neue Ster.
v.t zu ihrer Flagge fügten." Rufe Lang lebe Wilson!" und Lang lebe
die Liaa der Nationen!" begrüßten die Worte des Redners."
Die Meinung in England war nicht minder begeistert alö die fran
'sosische. Sie wurde nicht übertroffen durch dieselben repubRkanischen Zei.
lunaen und Politiker, die kürzlich alle ihre Kräfte anspcmnten, um des
Präsidenten Friedensprogramm in
Aoosevelt pries die Rede so herzlich
preisen, wa? Präsident Wilson sagte
von den vierzehn Punkten zu jener
.Wir loben uns die bewundernswcrte Genauigfeit. mit welcher Präsident
Wilson die Grundsätze darlegte, die die Alliierten für einen dauernden Frie
den nöriz halten" unk fügte hinzu: -
Jede solche ernste Erklärung bringt den Frieden des Sieges
näher, nicht eines Sieges der Zerstörung oder der Zerstückelung oder
NasscnvernichtunF der deutschen Völkerschaften, sondern eines Sieges
über die militärische Autokratie und über die selbstsüchtigen Herrscher
familicm, deren Abschaffung Amerika und seine Verbündeten sich zur
Aufgabe machen zum Besten der Zukunft der großen und kleinen
Völker dieses von Sorgen ersüllten Planeten.",
' Tie 'SJöo Aork Tribune", in einem Leitartikel unter dem Titel
Ueber alles Lob erhaben", ist bis an die rnöglichen Grenzen der Lobcscr.
Hebung gegangen: - ..
In einem tieferen Sinn enthalten Wilsons Worte eine zweite
Unabhängigkeits.Erklärung. Wie Lincoln dor einem hawen Jahrhun
dert die Sklaven des Südens befreit hat, so verpflichtet jetzt Herr Wil.
son das Land zum Kampf für die Befreiung der Belgier und der
Polen, der Serben und Rumänen. Im wahren Sinn ist Herr Wil.
son der Führer seines Volkes in einer Bewegung, welche sich als der
letzte Kreuzzug erweisen mag." .
Tas Einzige womit die Republikaner nicht Lbereinstimnijen, war der
i 3. Punkte von Wilsons Programm, wobei einige republikanische Scna
toren der Furcht Ausdruck gaben, daß durch die. mögliche Nicderrci.'
tzung wirtschaftlicher Grenzen" der Präsident allgemeinen Freihandel
gemeint haben könne, 'was, um es hier zu sagen, gerade das war,
was er nicht damit meinte.
1 Im allgemeinen kam die Meinung der Republikaner zum Ausdruck
hi der republikanischen Legislatur des Staates New Jork in einem Beschluß
von: 9. Januar 1918, welcher hier folgt:
Beschlossen, daß Senat und Assembly des Staates New Aork für
die Legislatur und im Namen des Volkes des Staates hiermit die
Erklärung der Ziele in der Votschaft deS Präsidenten gut heißen und
unterstützen, und hiermit dem Präsidenten der Vcr Staaten die crn.
sirn und tief gefühlten Glückwünsche darbringen über die Art und
Weise, i welcher er der Welt die Haltung der Ver. Staaten in dieser
Weltkrise klargemacht hat. .
23ii der Krieg gewonnen war, war feindlicher Tadel der Rede deS
.'räsidcntm und die vierzehn Punkte auf die Zcntralmächte beschränkt.
Sonst überall wurde sie als neue Magna Charta der Nationen gepriesen.
Nicht, ehe sich Deutschland ergab und bedingungslos, da? Programm des
Presidenten als Bedingungen des Friedens angenommen hatte, zeigte sich
organisierte Gegnerschaft in Frankreich, Encfland und den Ver. Staaten.
Emwcder Präsident WilfonS FriedensbedinWngen werden in der Pa
riier Konferenz angenommen und der Friedensvertrag wird von einem re
Z?nblikanischcn Ver- Skaten Senat ratifiziert, oder die Notionen, welche
dies ablehnen, strafen die heiligsten Grundsätze, für welche sie zu Kämpfen
lorgaden. Lugen. ;
Soldaten-Naturalisierungen
Die ausgedehnte Tätigkeit des
rl'eitÄepartements unter den Angehörigen von Heer und Flotte hat zur
Folge gehabt, dasz 162,864 im Heere dienende Fremdgeborene, die noch
Bürger oder Untertanen anderer Länder warnt, zu amerikanischen Vür
gern gemacht wurden. Es ist dies die Zahl der Naturalisierungen bis
8u 11. Januar. Weitere Bewerbungen von Soldaten um das Bürger
xcd'i h.iben seit dem genannten Tage stattgefunden unb sind auch für die
ZÄunft noch zu erwarten, obwohl .Anbetracht der schnell vor sich gehen
tcn Abrüstung nickt mehr in so großer Zahl wie bisher.
Dieser gute Erfolg ist größtenteils durch die Milderung der 9!atu
rolinerüngsöorschriften für das Militär ermöglicht worden. Man nahm
cm, daß ein Mann,' der sich den amerikanischen Strcitkrästen anschloß, da
?..irch gewissermaßen seine ersten Papiere erlangt habe, und es nur noch
der ciidgiltigcn Formalitäten bedürse, um ihn den Reihen des aiNcrikani
R?:t Bürgertums einzufügen.
Emminatoren und Gerichtsbeamte wurden von Zeit zu Zeit den der
schicdenen Lagern zugeteilt, und, die fremdgeborenen Soldaten wurden
cmchpenweiss naturalisiert. Man darf sich wohl der berechtigten öosfming
i.ingcden, daß diese derartig naturalisierten Soldaten, trotz der Stürze des
L.rfahrens. ebenso gute Amerikaner sein werden wie die hier Geborenen
tlct l;e nach jahrelangem Aufenthalte und nach Erldigung der üblichen
,or! '.a'itälcn zur Erwerbung des Bürgerrechts zugelassenen Fremdgebo
tcvm. , ,
Bedienen Sie
(teil der Tribüne!
die Unkosten nur winzig.
Oaafta. INebruka,
Oflket 07 -6t At.
den 19. Febrnar 1919.
Paris zu hintertreiben-, Sogar HerF
wie er imstande war, irgend etwas zu
oder tat. Die New York Sun" sagte
Zeit, als sie zuerst verkündet wurden:
Naturalisierungsamts des Bundes
TTLEB M.
sich der Klassifizierten Anzei.
Der Erfolg ist überraschend
.:
Interessantes aus der
Bundeshauptstadt
Washington. D. (?.. 17. Feb.
(Eigenbericht.) Dem Marine.De
partcmcnt werden $716,000,000
zum Ausbau unserer Flotte zur Ver
fügung gestellt werden. D- per
Kabel übermittelte Wunsch des Prä
sidcnten, ihm die nötigen Mitte! zum
FlottenAuSbau anzuweisen, falls er
einen solchen im großen Maßstabs
für nötig erachten sollte, hat seitens
dcö Hauses prompte Berücksichtigung
gefunden. Es mag mit der Durch,
sührung des Programms nicht vor
Juni 1920 begonnen oder ez ganz
fallen gelassen werden, wenn der
Präsident es so verfügt, aber die
Gelder sind angewiesen, um durch
rasche Beschleunigung .unseres Flot
ten.Programms für den Schutz unse
rcr überseeischen Interessen, zu sor
gen. Der Präsident hat von seinem
verstorbenen früheren Kollegen Theo
dore Rooscvelt gelernt, daß in inter
nationalen Affairen nichts. wirksamer
ist als ein geschickter Hinweis auf
den großen Stock", den die Ver
einigten Staaten eventuell in Be
rcitschaft haben werden. Die Schwie
rigkeitcn. welche der Präsident mit
seinem Projekt der Schaffung einer
wirklichen, inzwischen zur glorreichen
Tatfache gewordenen Friedens "Li
ga der Nationen in Paris fand. lie
ßcn derartige Flottenpläne als ein
sehr geschicktes diplomatisches Manö
vcr erscheinen. Es rief lediglich den
Widerspruch 'von Anglophilen vom
Schlage des früheren Hilfs-Bundes
Gencralanwalts James M. Beck ber
vor, der bekanntlich bei dem Lin
coln Bankett in New Fork den
Präsidenten in einer Weise angepö
bclt hat, daß ein Einschreiten gegen
den sauberen Schleppenträger Earl
Grcy's. des früheren britischen
Staats.Sckrctärs des AcußeMl.
wohl gerechtfertigt erscheint. Leider
ist bisher davon nicht' die Rede. Herr
Beck geht von der Ansicht aus. daß
Bauchrutschen vor den Wünschen
Englands und Frankreichs ameri
kanischcr Patriotismus wäre. Daß
der Präsident in seinem Auftreten
in Paris das . amerikanische Volk
hinter sich hat und seine Vorschläge
bezüglich einer dauernden Erhaltung
des Friedens gebilligt werden, geht
aus den täglich sich mehrenden Peti
tionen hervor, welche den Kongreß
Mitgliedern zugehen und in denen
eine Liga der Nationen warm befür
wortet wird. ''
Es ist die Anregung gemacht wr
den, Beck vor ein Untersuchungs
Komitee des Kongresses zu laden
und nicht allein ihm, sondern über
Haupt die prKritische Propaganda
gründlich bloszustellen. Dieselben
Interessen, welche im Jahre 1916
verhinderten, daß der Erklärung
Kongreßmitglied Oscar Oallaways
von Texas, der behauptet hatte. Wall
Street, die britische Gcld.Macht und
die amerikanischen Munitions.Fabri
kanten hätten sich durch große Sum.
mm die Unterstützung von 29 der
einflußreichsten amerikanischen To
geszeitungen ' gesichert, auf den
Grund gegangen werde, dürften cs
zu Stande bringen, daß weder Herr
Beck vorgeladen, noch die britische
Propaganda untersucht wird. Das
könnte zu unliebsamen Enthüllun
gen führen, deren Bekanntwerden
die Staatsklugheit" nicht zulassen
darf. Uebrigens ist Herr Beck
deutsch-schweizer Abkunft, in Phila
delphia in' 1861 geboren, absolvierte
das Moravian College" in Bcthle
hem, Pa., studierte dann am Much.
lenberg College, wurde Jurist und
begann se,ine politische Laufbahn als
Demokrat. Präsident Clcvcland er
nannte ihn 1896 zum Bundes-Ti
strikt.Anwalt sür den ösllichm Di
strikt von Pcnnsnlvanien Während
seiner Amtstätigkeit war er Mitglied
der Deutschen Gesellschaft von
Pcnnsylvanin." und hielt in deren
Halle sogar einmal einen Vortrag.
In 1900 änderte er plötzlich Zcm
politisckes Glaubensbekenntnis und
wurde Republikaner. Präsident Mc
Kinley ernannte ihn zum Hilfs-Ge
neral-Anwalt,' ein Amt, das er bis
1903 bekleidete. Tann wandte er
sich nach New Aork und wurde Kor.
porationsanwalt. Seit Beginn des
WrWrimps, vertritt er in den Vcr
einigten Staaten die Jntcreisen
Englands und Frankreichs. Er war
maßlos nickt allein in seinen Angns
fcn auf Deutschland wahrend der
Zeit unserer Neutralität, sondern
auch auf die Deutsch-Amerikaner,
welchen dieser britische Propagan
diit" rnrntck bittere tunoen tmi;
kt hat. Der republikanischen Parte,
hni er mit seiner Rede am 12- Fe
bruor den denkbar schlechtesten
Dienst erwiesen. Wenn sie ihn nicht
fMnaMt von ibren Rock chonen ao
schüttelt, wird sie in den Verdacht
komzuen, nttt unglano zu ncoaugem.
Herr Beck war es auch., der ollen
Ernstes vor elnigcr Zeit oen or
schlag machte, daS amerikanische
Volk solle England und Frankreich
die hier konträhiertcn Knegbschulden
im Betrage von nahezu fünf Millio
nen Tollars erlassen. Ein dahin ge
hcndrr Antrag ging dem Kongreß
i'd, iji al'cr nicht aus dem Komitee
herausgekomnien.
,
, Während der geplante Ausbau
der Flotte kaum auf nennenswerte
Opposition stößt, hat der Antrag, die
reguläre Armee während der Demo
bilisierung auf einer Stärke von
500,000 Mann und 36,000 Offizie
rat zu belassen, lebhaften Wider
spruch hervorgerufen- DaS Haus
Komitee für militärische Angelegen
heiten ist für eine kleine Armee, de
ren Friedensstärke vor drei Jahren
auf 175,000 Mann sestgesetzt wor
den war, für allgemeine Dienst
Pflicht, insofern als jeder diensttaug
liche junge Mann militärische Aus
bildung erhalten soll, für Beibehal
wng der,NationalGarde und deren
gründliche Ausbildung. Das Kriegs
Departement verlangt für daS ani
1. Juli beginnende Fiskaljahr eine
Bewilligung von $1.117.289.488.
Der GenerSlftab, befürwortet ein sie
hendes Heer von einer halben Mil
lion Mann. Das ist nicht viel in
Anbetracht der Tatsache, daß sür die
britische Armee S00.000 in Aussicht
genommen worden sind. Es wurde
die Behauptung wahrend der Debat
te aufgestellt, daß die National Gar
de Offiziere in Frankreich hinter de
nen der regulären Armee zurückge
seht worden wären. Repräsentant
Ashton E. Shallenberger von Ne
braska. der von 19081910 Gou
svernnir des Staates gewesen war.
gab die Versicherung, daß Parta-Po
litik aus der Armee herousgehalten
worden wäre und Beförderungen
nicht beeinflußt habe.
.,, m -
Es fehlte eine Stiinme an der
Zweidrittel-Majoritat, die zur Pas
sierung eines Frauenstimmrechts
Amendements zur Konstitution der
Vereinigten- Staaten im Senat nö
tig war. Auf republikanischer Sei
te stimmten 33 Senatoren dafür und
12 dagegen, auf demokratischer 30
dafür und .21 dagegen. Bei der
Abstimmung im Oktober vorigen
Jahres fehlten zwei Stimmen an
der Zweidrittel . Majorität. Die
Frauenstimmrechtlerinnen werden im
66. Kongreß, ' der republikanische
Mehrheiten in beiden Hausern auf
weist, abermals ihr Glück versuchen,
nnd zweifelsohne mit Erfolg.
?.u den Elirunacn. welche dem
Andenken des verstorbenen Ex.Prä
sidcnten Theodore Roosevelt gelten,
zahlt auch die Vorlage des Reprä
sentanten George W. Edmonds von
Pennsylvanien, welche bestimmt,
dan der 27. Oktober, der Geburts
tag des Toten, zu gesetzlichen und
nationalen Feiertage gemacht wer
den soll. Der Antrag tst bisher
noch nicht pr Abstimmung gckom
mcn. aber verschiedene Petitionen
an den Kongreß haben sich für
dessen Passtcrung ausgesprochen
, . Tie Deportation der Ausländer,
welche durch anarchistische und bol.
schewistische Propaganda das Gast
recht der Vereinigten Staaten vor
letzt haben, ist zwar befchlossme Sa
che, aber eine Frage ist noch nicht
gelöst, und sie wurde am 11. Fe
bruar von Senator Penrose van
Pennsylvanien gestellt Sie lautet:
Was soll geschehen, wenn die Län
der, aus denen die zu Deportieren
den nach 'den Vereinigten Staaten
kainen. sich weigern, sie hcrcinzu
lassen?" Senator Jenes von Wa
fhington, der mich solche Ausliin
der deportiert sehen Möchte, die sich
auf Grund ihrer ausländischen Ge
burt der Dienstpflicht entzogen,
trotzdem sie bereits ihre Bereitschaft,
Bürger der Vereinigten Staaten
zu werden erklärt hatten, ist der
Ansicht, daß man sie irgendwo lan
den sollte, um sie loszuwerden.
Wenn das sich nicht durchführen
läßt, können die zur Deportation
Verurteilten eventuell ihr Leben an
Bord von Schissen zubringen, die sie
nach der Heimat befördern sollen,
wenn sie dort nicht zugelassen wer
den. Senator Penrose war nicht cnt
zückt von der Idee einer lebcnsläng
lichcn Seefahrt der Deportierten von
den Vereinigten Staaten nach der
Heimat, von ihr zurück und so fort.
Senator Jones machte die Mittet
lung. daß das. Staats . Departement
Einspruch gegen die Tcportations
Vorlage erhoben habe, wcjl eine aus
ländische Regierung ' bereits einen
Protest dagegen eingereicht habe.
Staats . Departement und Arbeits
Departement scheinen in der Depor
tationssrage nicht einer , Meinung
zu sein. Auch daZ Senats Unter
suchungs 5omitec, das die bol
schcivistische Propaganda beleuchten
sollte, hat einen schwcrm Stand.
Einer der ersten Zeugen. Dr. George
S. Simons, machte die mit Trotzly
nach Rußland zurückgekehrten Juden
der Ostseite New gorks für die Zu
stände in Nußland verantwortlich.
Tas hat lebhasten Widerspruch her,
vorgerusen. und möglicher Weise
wird die Untersuchung ebenso schnell
enden, wie sie begonnen hat, da die
Entrüstung, welche die Veröfsentli
chung der schwarzen Liste" von
Friedensfreunden und angeblichen
Deutschland . Freunden seitens deö
Ausschusses Senator Overman's
berau'beschweren hatte,, die Herren
Senatoren etwas vorsichtiger geniacht
hat. Es fragt sich, ob Amerikaners
die angeblich fit die Bolschewisten
eintreten, überhaupt als Zeugen
vorgeladen werden dürsten.
Der Hilss Naturalisierungs
Kommissär der Bundes . Regierung,
Herr Rayniond F. Ehrist, beklagte
sich über die große Zahl der Au?
länder in den Vereinigten Staaten,
welche keine s?lnstaltcn machen, daö
Bürgerrecht zu eriverben. 'Er gab
ihre- Zahl auf 0,500,000 an.
Schuld daran sind zum Teil auch
die Naiuralisations . Gerichte. Sie
machen immer noch schwarfe Unter
schiede' zwischen Applikanten mt3 den
Ländern der ehemaligen Zentral
mächte und Abkömmlingen anderer
Völker. Wäbrcnd einem russischen
Juden bedeutet wird, er könne in
wenigen Wochen sein Äurgerpapicr
in l?n,kfaiia nelnnen. wird Bcwer
bern um daS Bürgerrecht cu
Deutschland, Oesterreich, Ungarn u.
s. w.-eröffnet, rs wurde wobl trotz
erfolgreichen Bestehens der Bürger
Prüfung ein Jahr dauern, bis sie
in den Bürgerhund der Vereinigten
Staaten atisgenommen werden wür
den. - ,
Eine Resolution, welche von Se
nator Lewis von Illinois eingereicht
worden ist. wirft ein grelles Licht
ii s hie Wannten Be.uelmnaen zwi
schen unserem Lande und der ?!ach
barrepublik Mexico. Die Konsis
zienmg von amerikanischem Eigen
turn niif Grund der Earranza-Ver
sassungs Revision und die angeb
liche Bedrohung des Lebens, von
?si'rikinc'rn sollen vom StantZ.Dc
partement untersucht werden,- das
zugleich aufgefordert wo, ocm e
nat solchen Kurs zu empfehlen, der
für die Regierung der Vereinigten
Staaten am Angemessensten erscheint
und unter der jetzigen Regierung
in Mexico das Leben und Eigentum
von Anurikanern sichern würde.
9
Der Eingabe des Pennsylvania
State Board of Agriculturc". die
vj)it Senator Gronna von Nord-Ta
kota unterbreitet wurde und vcr
langt, daß alle erfahrenen Farmar
sicitpr fötert aus Armee und Marine
entlassen werden sollen, hat sich auch
die Legislatur von Wisconsin ange
schlössen. Die erstgenannte Verei
nigung sprach sich übrigens gegen
die Verleihung von Land an enl
lassene Soldaten und Matrosen aus.
um eine Ucbcrproduktion wie nach
dem Rebellionökriege zu verhindern.
-. f. i . I . . C AH?ii.(rtrn Srtfl
iß MllllUL DUIUUI uuiHV.uurn u
danmls infolge der Landanweisttn
nn -niIsl?feni! Soldaten Mais in
solcher Masse vorhanden war. daß
es als Heizmaterial vcrwenocr wur
iwil dn billiaer war. als das
Kaufeif von Kohlen. Der Einwand
hat indessen nichts genutzt, nenn oie
Heimstätten VcrlcihungS - Vorla
no imirde auSi vom Senat passiert.
Ein Vorschlag 'des genannten Scna
torZ gronna gcyr oaqm, uk wiw
wirtschaftliche Arbeiter, die auf An
Weisung des United ,States Ein
ploynient Service" reisen, eine
Preisermäßigung zu gewähren, und
zwar ihnen nur einen Eent pro
Meile zu berechnen. Die Legisla
tur von Wisconsin verlangt Unter
suchung der Tabaks-Jndustrie seitens
der Fcderal Trade Commission",
well der Tabakpreis auf zwanzig
Cents pro Pfund gefallen ist; der
daraus entstehende .Verlust wurde
auf $8,000,000 für die Tabakpflan
zer geschätzt. v$o der Legislatur
von Oklahoma wird der Kongreß in
einer Denkschrift, die von Senator
Gore witorbreitet wurde, aufgefor
dert, dafür zu sorgen, daß Vorkch
Nlngen getroffen werden, um den
von Präsident Wilson garantierten
Preis von $2.26 pro Vushcl für
die diesjährige Weizmernte auf.
recht zu erhalten. -
. . '
Ebenso unheimlich wie die Nach
frage nach erbeuteten deutschen Ge
schützen, von denen jedes Dorf min
destens' eines haben möchte, ist daS
Verlangen nach Vundes-Gebauden.
Nester -von curigen Hundert Ein
wohnern verlangen ein eigenes Bun
dcsgebäude. Die Wünsche der Mehr
zahl dürften nicht erfüllt werden-
Aus Des Moines, Ja.
Des Moincs, Ja.,- 17. Febr.
Große Vorbereitungen für die dies
jährige Automobil'Schau werden
getrosfen und wird selbige in dem
neuen großen Ford Gebäude an der
19. und Grand Avemie abgehalten
werden. ' '
Mehr als 400 Acker Land, wel
ches im Camp Todge für Exerzier
zwecke benutzt wurde, tst oerens
wieder an die Eigentümer abge
treten worden, tndem lein Gebrmlch
mehr dafür ist.
"Die Polizei arretiert Jzzie
Bernstein, 02 Locust Straße, wo
scibiger sein Geschäft hat. Wie es
sich Her2i:sstcllte, hat er einem Sol
daten einen Ring verkauft welcher
echt Gold sein sollte, aber nur aus
Messing hergestellt war.
Tie Schulbehörde hat zwei Grund
stücke in Aussicht für eine neue Hoch
schule, das eine, an der 35. und
tfllilit.UI. '-, UiV 1s J,VUWj
n,,('r-MrS ,, sinnn
und das ander an der Beavcr
Avemie und 40. Straße zu $55,
000.
Allem Anschein nach hat Gouvcr
neur Harding zur Zeit seine Hände
und vielleicht auch seinen Kopf voll,
wie man oft zu sagen pflegt, mit
der Rathbun Angelegenheit von
Jda Co.. welche jetzt von der Le
giölatnr untersucht wird.
Mehrere. Automobilunkälle kamen
wieder am Sonntag vor: die Vcr
letzten waren F. W. Campell, 801
5.- Straße, und Raymond Wil
liainö..1515 20. Straße.
Der Groceryhändlcr Siegel an
14. und Walker Straße wurde am
Sonnabend von Räubern um $15
in seinem Laden beraubt-
Bet einer Haussuchung durch die
Polizei wurden in dem Hause deö
Will Brown, 810 Scott Straße,
mehrere Eimer Schmalz. 14 Rind,
ein Korb voll Leber und ebenso ein
Korb Rinder Zungen vorgefunden.
Es wurde angenommen, daß sei
bige aus ciner.Car gestohlcen wur
den und der Des Moiiws Packing
Co. gehörten.
Mord und Selbstmord wurde am
Sonnabend abends im Heim der
Frau Stell Higby. welche von ih.
rein Manne, Wm. Higby. geschieden
ist, verübt. Letzterer trat in ihr
Heim, um die Kinder, 9, 6 und 4
Jahre alt, zu sehen und scheint
Eisersucht die Ursache gewesen zu
sein. Er erschoß zuerst seine Frau
und feuerte dann auf sich selbst ei
nen Schuß ab. Er wird wohl ster
ben. '
Bon Frankreich znrllckgcZcyrt.
Auf dem Tranöportdampfcr
Mercury kehrten gestern nach New
Port News 2.774 Mann von Frank
reich zurück, unter ihnen eine An
zahl Nebraskans. Wir' erwähnen:
Alfred Petcrson, Omaha; H. Ra
kow, Ponca; Carl Bocock, Bancroft;
Wm. Kerling, Falls City; Alex.
Dcbolt, Vassctt; Wim Weiß, College
View; A. Nadford. Randolphz Al
freS Fink. Dubois; Jas E. Hos.
man, Omaha; Captain Gco. R.
-THE-
Tribune's English Section
sn ji . - ,l. t..
tnie demoeraey; supptementing and
icy of expuunding and defending the
peonle; printed in Entrüsh for the
iieyuitu lu tue iiiicruieiatiuii nu
sptead a knowledge of the English language among our foreign-bora citizens.)
MMIGÜATiOII LAW
FROM THE NE
It is difficult to understand
why a re'vision of the Immigra
tion laws is advocated at this
time to prevent, in the words of
John B. Densmore, Director
General of the Federal Employ
ment Service, "th spread of Bol
shevism and otber forms of ra
dicalism in 'the United States."
Only two months before the
United States declared war on
Germany the Congress enacted
ver the President's veto the
Burnett bill to regulate the im
migration of aliens to, and the
residence of aliens in the Unit
ed States, which includes the lt
teraey test intelligent statesman
ship so steadfastly opposed.
That act provides for the most
Minute and searching examina
tion of every allen applicant for
admission to the United States.
The alien must establish to the
satisfaction of the Immigration
authorjties his good health, his
literaey, his good disposition, his
good morals. If a Bolshevik pre
sents himself ' he certainly may
be exeluded under section three
of the Statute, which bars, among
many others, all
"Persons who are members of
or afsiliated with any Organisa
tion entertaining and teaching
disbelief in or Opposition to or
ganized government, or who ad-
Wtaea you tue the telcpLcne you are for the tirta
being an lndiapentablo part of th telephon System,
The eperator caa connect youi telephone with
a.nother bat unleas the persos taDdsg ipe&ks
clearlj aad the other Usteus intent'y the mechaalsa '
is of little ralue. .
Wildert, Omaha. Unter denen auf
dem Dampfer Froonland befanden
sich: I. M. Smuda, ColumbuS; 0.
D. Kimmie. Holbrook; Nud. Knie,
gcr, Frcmont; H. BehrenZ und ,C.
Madsen. Grand Island.
WioliN'Abend von Olga Eitner.
Am Samstag abend, den 22. Fc
bruar, um 8 Uhr 14 Minuten gibt
oie uigenotia) Äivjun, viga
ner, im Brandeis Theater einen Vio
lin.Abcnd unter Milwirkung der Pi
anistin Hazel Trug und dcö Chores
des Mouiit St. Mary Seminars,
DaS folgende Programm wird ge
boten:
1. RomanttschtS lnzrt. Qp. L5....Godar!
Olna ilner.
2. ?ral, Ve tbe gathn ....Emmod
armena ,. ...WiNon
' CsDai bei Wount Et. Mary Seminars.
Z. ttiidanl, au dem dor.iut in a-moll....
Gotterman
cnunoiIiD ..... .viuiiivi'vmu'ii
flut Wien. Echubt-Wilhel,t
Capri V 0 Pagaiiint
Olga Eiliier.
i. Llgeunerwelsen, Op. S0........,Sarawle
Caa EUner.
5. Ciit ColdlerS Welcviii Home Noeckel
America, armna. hon ..Jbn WcConalb
Wount St. lNari, Chor.
Der Reinertrag dcö Konzerts geht
zum Besten des Fonds für einen
Neubau für Mount St Marys Se
minar.
1
Krieg in Zentralamerika? ,
Wafliingtön, 19. Febr Acht tau
send Costa RicanS sind mobilisiert
worden. Sie drohen, an der Grenze
zwischen Costa Rica und Nikaragua
im letztern' Lande einzufallen. Nach
Depeschen an die Nikaragua Ge
sandtschaft hier, ist der Führer der
Truppen Julian Jrias, Premier
von Nicaragua. als Zelaya Präs!,
dcnt war. In Nicaragua sind außer
der Polizei nur 100 Ver. Staaten
Truppen und die Hilfe der Ver.
Staaten wird wahrscheinlich ange
ruscn werden.
Wegen eines neue Daches
wende man sich an die
Northwest Neady Roosin? Company
802 Süd 31. Straße Harney 2574
Arbeit garant. Leichte Bedingungen
j ..,, . .. a i
re-enfordng our fjeneral editorial pol
Ideals and Institution of the American
benefit of all classes; and desitnted tu
i ui uici tiyc ui icai iucii-aiiui mi
AHO BOLSIIEVIKI.
W YORK SUN.
vocate or teach the duty, neces;
sity, or propriety of the unlawfui
assaulting or killing of any of
ficer or ofsices, either specific
individuals or officers gener
ally, of the Government of the
United States, or of any other
organized government, because
of his or their ofsicial Charakter,
or who advocate or teach the un
lawfui destruction . of property."
If an Immigrant Bolshevik
cannot be caught and kept out
under this provision, how is hc
to be snared?
The proposal frequently put
forward is that an absolute bar
rier should be crected to ex
clude all immigration, or the Im
migration of persons condemned
to exclusion by some executive
authority. Who is to endow this
authority with such wisdom as
would be required to - exercise
this power properly? Who shall
say that a race or a nationality
must be barred in tot from th?
United States?
The immigration act of 1917
has never been enforced. War
conditions precluded the possi
bility of enforcing it. It is the
strictest law the United States
ever enacted to govern immigra
tion, and until it has been prov
cd ineffective under peace con
ditions it should be allowed to
stand. '
I 4 ! V