Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 17, 1919, Image 1

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L5. Jahrgang.
Omaha, Neb.?, Montag, den 17. Februar 1919.
'4 Seiten.-Nr. 2911
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MarsthM
duldet
Die neuen Waffenst!llstanösbeöi,lguttgen sind
von den Deutschen
widrigenfalls
belgische Truppen im
Kopenhagen. 17. Fco. Auf das
an Marschall Joch gerichtete Gesuch,
tue Unterzeichnung der neuen Was
fcnstillstandsbcdingungLN bis Mon
tag Mittag zu verschieben, bat die
ser geanttvortet, daß der Waffen,
stillstand Montag um 5 Uhr früh
ji ' ablauft und dasz die neuen Vedin
M i mmgen spätestens mn Sonntag
r ! Abend 6 Uhr unterzeichnet worden
tj I müssten. Geschieht dieses nicht so
u , würde Foch sich gezwungen seben.
k ! Trier zu verlassen, und der Waffen
?! t ffiN'i'trtn ftnri rtirfif IHtmcr IN .fS'iYiff
Die neuen Bedingungen, fagt Fach,
sind vom Obersten Kriegsrat der AI
iiertcn bestimmt worden? er selbst
könne an denselben nichts andern.
Eine Depesche cui Weimar un
n i term 15. Februar besagt, daß die
. I hmitifo Rmienm rnn 21 Stunden
Frist ersucht habe, um m:f die neuen
Bedingungen der Waffenstillstands
i Verlängerung zu antworten.
Eine HavaS Depesche aus Basel
r meldete am Samstag, daß der Wal
I flinHill titin In rtnt itiiH(iitimmti
Zeit verlängert worden ist, daß die
I 1M.14.11L.W V MHVkmilllfcV
Deutschen die fZeindseligkeitm gegen
die Polen einstellen und die früheren
Bedingungen des Wasfeiistlllstandes
ausführen.
(...! (..
cemiaiiuiiu uuu 4uini.
Basel, 17. Feb. Der deutsche
Minister des Acußeren, Brockdonf
Rantzau, besprach auf der National
Versammlung zu Weimar die Vczie
liungen Tmtschlands zu Polen und
dem tschechisch'slovakiZchen. Staate.
sagend, daß Teutschland und die
? beiden Nachbarstaaten auf einander
angewiesen waren und daß die At
mosphare des Sanes, welche die Bc
Ziehungen zu Polen vergiftet, der
schwinden muß. wollen wir geachtet
dastehen. Wir verlangen die glci
j. rn.xi. t...: v: - r.4,r,vl,,. m.
nien airaic, iuic vic uvhuuiuuiuu ?iu-
Ztionen: es ist von Wichtigkeit zu wis.
Äen,, welche Gebiete unter die Bestim
?.mngcn der Punkte des Präsidenten
- Wilson fallen." Redner sagte. d?e
' selbe Frage gelte auch von dein Ge
'. viet an der dänischen Grenze.
Bcrlaugt großen Kredit.
Weimar. 17. Feb. FinanzrninZ
sier Schiffer teilte der Nationalver
sammlung mit, daß 25.300 Millio
ncn Mark Kredit zu bewilligen sei
en. Bon dieser Summe allein wür,
ben 300.0W.000 . Mark zum Bau
von Wohnhäusern nötig sein. Er
fügte hinzu, daß die Gesanrtanleihcn
sich auf 140.000,00 Mark belaufen.
Banknoten im Betrage von 6,000.
000,000 Mark sind nicht mit cinbe
.rissen. Das in Zirkulation be
findliche Papiergeld beträgt 43,800,.
000,000 Mark-
' Aeußerungen Scheidkmanns.
Kopenhagen, 17. Fcb. Hhilipp
Ccheidcmann. der Ministerpräsident
Mn bet provisorischen deutschen Regie
Arung, hatte eine Unterredung mit
n'mam !Jwfrisir hpr 91prTiiini ..ftp?
vilurn ii inn.. v . "vk..vw r' i r '
tung am Mittag", wobei er sich über
Bismarcks Vorstellung von auswär
tigen Angelegenheiten abfällig Lu
ßcrte. ..Bismarcks Politik war fast
allenthalben ein Fehlschlagt sagte
er: wir hatten für ihre Irrtümer
in Nordschleswig und in Elsaß und
Lothringen zu zahlen. Die Politik
Neudcutschlands darf nicht, wie Bis
marck sie Plante, auf Widerstreit ge
cen Österreich aearündet sein, lon
hdern auf Harmonie mit ihm: sie
darf nicht auf den Pfeilern selbstsüch
) tigcr Macht eines einzelnen Bundes
i staateS ruhen, sondern ans der weit
5 herzigen demokratischen Grundlage!
f bei vereinen Willens aller deutschen
Stämme. Der Völkerbund hat in
Deutschland seine wärmsten Unter
i stützer. Wir hoffen, es wird Amen
i ka gelingen, andere Länder zu über
'zeugen, daß statt eines Haufens
f Trünimer im Mittelpunkt Europas
! eine neu aufgebaute Sozialdemokra
'Ztie vorhanden sein sollte. Nicht m
! Rußland, sondern in Deutschland
' wird die sozialistische Lösung der Ar
leiterfraa? aefundcn werden. 2t
schnirr Die Drvlngnugen sind, wcl
che Trutichland auferlegt wrdkn,
dkstor rascher wird sich der Volsche
wikmiis Nkbrki'ten? : Ei Welt
uräirinandcr ist dem langsame
Foch
kein
sofort anzunehmen,
er Trier verläßt
i
Uampfe mit SpartaKern
Tode durch Folterung vorzuziehen.
Weitere Spartakerunruhen.
Kopenhagen, 17. Fcb. In weh.
reren deutschen Ortschaften und
Städten ist es seitens der Spartaker
wieder zu 'großen Ausschreiklngm
gekommen. In Dresden wurden
Sonntagsgottesdienste von ihnen un
terbrochcn. Belgische Truppen ha
ben Duisburg beseht, woselbst Spar
takcr Demonstrationen veranstalte
ten. Die Belgier trafen gleichzei.
tig mit drei Spartakerführern im
Rathause ein, die gekommen waren,
um den Bürgermeister der Stadt zu
veranlassen, 50 Gewehre, die er ein
ziehen ließ, wieder herauszugeben.
Die Spartaker versuchten zu ent
fliehen und schleuderten Handgrana
ten gegen die Belgier- Diese gaben
Feuer, die Fliehenden verwundend.
Die Belgier haben das Rathaus bc.
setzt, um die städtische Verwaltung
gegen Angriff der . Spartakuslcute
zu schützen.
' i
' Radek macht ein Geständnis. !
Berlin. 17. Fcb. Der russische
Bolschcivikifübrec Karl Radek. der
zusammen mit seinem Sekretär der,
haftet wurde, gestand der Polizei,
daß er nach Deutschland gekommen
sei, um für die russischen Bolschewiki
tatig zu fern und den Bolschewis
nnis in Deutschland zu verbreiten.
Radek wird von einer Frau begleitet,
welche in Bolschewiki Kreisen wohl
bekannt tit.
Die Polizei sagt,' daß Radek große
Summen Geldes von Rußland nach
Deutschland gebracht habe und daß
er sich auch in Wien für t'nige Zeit
aufgehalten habe. Radek hatte seit
dein Tode Liebknechts und Rosa Lu
xemburgs die Führerschaft der Nadi
kalen übernommen. Papiere, welche
bei Radek gefunden wurden, zeigen,
daß eine Erhebung der Noten in
ganz Deutschland für den kommen,,
den Frühling angesetzt worden war.
Söward öe Valera
soll in Amerika sein
, Dublin, 17. Fcb. Professor Ed.
ward de Valera. Führer der Sinn
Feiner, der kürzlich aus einem eng
lischen Gefcü:gnis entfloh, soll sich
nach den Ver. Staaten gewandt lia
ben. Es heißt, daß er sich verkleidet
an Bord eines englischen Dampfers
k,, a w,; ,.ks,,.
vcui-vni uu nuj iimti.uu uciuijii.il i
sei. Er wird sein Inkognito so
lange bewahren, bis er den Praft
dentcn Wilson gesprochen hat. (Frü.
hcren Meldungen zufolge soll sich
Valera nach Paris gewandt haben,
um die Ansprüche der irländischen
Republik den Fricdcnsdelcgaten vor
zulegen. Anm. der United Preß,)
Okkupationsarmee
von 200MY Mann
i ;
Paris. 17. Feb. Es heißt, der
Oberste Kriegsrat der Alliierten hat
beschlossen, daß die Stärke der Ok
lupatioiisarmce 200,000 Manu be
tragen soll. Die Reduzierung der
jetzigen Besatzungsrruppen wird vor
sich gehen, sobald ' Deutschland die
Demobilisierung seiner Armee been
det hat.
Will geheime Vertrage deröffcnt
lichrn.
Peking. 17. Fcb.. Der chinesi.
sche Premier sandte gestern auf An
ordnung des Präsidenten Instruktiv.
nen an die chinesischen Friedensdele.
gaten, die geheimen Verträge mit
Japan der Friedenskonferenz mitzii
teilen. Es heißt, daß der Präsident
Schwierigkeiten mit seinem projava
Nischen Kabinette hat.' Japan hofft.
die Verösfentlichung werde ihm von
Nutzen scnn. während China über
zeugt ist, die Ungerechtigkeit des.
Shantung Eisenbahn Ueberein
kommens. das noch nicht ratifiziert
ist, werde durch snne Beröfsentli.
ckuna klar miaa& treten.
Königin von Jtalieu in Paris.
Paris. 17- Feb. Königin Hele
na non Italien und ikre Töchter sind
in Paris angckoiumen. '
Zögern
Berlin ein
Waö ei Schweizer Korrespondent
Kommunist! in Lackschuhe. Der Neffe des Berlin Grofz
Bankiers Schwabach als ein, Freund der Wcltumwiilzung. Lieb
knecht angeblich sehr reich.
(Korrespondenz der Neuen Züricher
Zeitung, No. 76.)
Berlin. 13. Jan. Seitdem die
Regierung sich aufgerafft hat, den
vereinigten Spartakisten und Unaö
hängigen enisthaft die Zähne zu zei
gen. verfluchtet sich allgemach der
wuite Spuk der acht Tage lang Ver
lin zu emenr Tollhaus machte. Es
wird zwar noch immer von versteck
ten Spartakisten plötzlich aus Hau,
j scrn und von Dächern im Zeitungs,
viertel und anderswo herumgcschof
sen und dos Leben harmloser Pas
sauten gefährdet, aber nachdem ge
slern der ganze Arbeitcrstadttcil
Moabit militärisch okkupiert und
nach verborgenen Waffenlagcrn
durchsucht wurde, scheint der übelste
Brutherd des Berliner Aufstandcs
unschädlich gemacht zu sein. Auch
dan die Regierung die Eourage fand,
etlichen namhafteren Spartakisten
nachzuspüren, um sie verhaften, und
sowohl die Familie Luxemburg nebst
mancherlei Anhang, als der Mit
schuld verdächtig, einzustecken, scheint
einen dampfenden Schrecken zu ver
breiten. Liebknecht selbst, dessen Vil
la in Stcglitz von Häschern umstellt
wurde, wußte zwar über benachbarte
Dächer zu entkommen, und Rosa
Luxemburg i)t überhaupt spurlos
verschwuiiöen, seit der erste Schuß
fiel. Inzwischen wurde ihre Schivc
stcc und Mutter verhaftet und eben
so Liebknechts Frau nebst , den bei
den Söhnen. Von Liebknecht will
die Fama wissen, daß er ein Privat
vermögen von - mehreren Millionen
Mark sich bisher steuerfrei" zu er.
halten wußte, was ja möglicherweise
nur geschah, um den verachteten
Staat durch Steuerenthaltung we
nigstcns finanziell zu züchtigen. Aber
sonst hat mau auch nicht gehört, daß
er die Morgenröte der kommunisti
scheu Republik mit seinen 5!apita
ien vergäbet hätte.
Ueber das belangreiche Kapitel,
woher die Aufständischen das Geld
zu ihrer Revoliition bekamen, wird
noch extra zu reden fein. Einige
Blitzlichter über rollende Rubel"
warf ja schon die Millianenhistorie
des Sovietgesandten Joffe lind die
mißgiickte GedschrankKnackerei bol
schewistischer Eichhörner" in der
Reichsd ruckerei, die dort nicht der
einzige Versuch gcivescn sein soll,
die spartakistische Kriegskasse aufzu.
füllen, denn die Riibclscheine sind in
Deutschland als gewöhnliches Zah
lungsmittel etwas unbequem
Edel-Nnarchist.
Einer der ästhetischen Freunde der
Weltuimvälzung, ein Neffe des be
kannten , Berliner Großbankiers
aJ.Mnun.
der Rittergutsbesitzer
Ernst Schwabach. läßt durch seinen
Nechtsbeistaild öffentlich - erklären.
daß er den: Schriftsteller Wilhelm
Herzog neuerdings die Tenoralien
zur Herausgabe der Zeitung Re
publik" gesperrt habe. Herzog, der
als Kommunist in Lackschuhen die
Republik" redigieren und nach
Schivabachs Versicherung nur den
geistigen r Sozialismus propagieren
sollte, hatte mit der unabhängigen
.,Freiheit" zusammen bin Berliner
Kommuneaufstand in einer Weise
unter die Fittiche genommen, daß
man nicht recht wußt,e ob die Frei,
beit" oder die Republik" in diesen
Tagcil die wildere Jakobinennütze
nussteckte. Jetzt schieben die beiden
Blätter die Mütze wieder in die
.Tasche und erschaudern tief vor dein
Scheusal Noske. der sich seine Hände
sadistisch im Vliit armer Spartaki
sten wäscht, bloß tveil dieselben
barmlos wie die nech harmloseren
Unabhängigen Voni Schlage Eich
Horns eine andere Meinung aus
drückten als Ebert und Scheidemann
die hinter dem Busche lauernd auf
den Totschlag des Proletariats im
Dienst der Bourgoisie sannen. Liest
man heute die genannten Blätter,
dann würde man kaum zu vermil
'ten wagen. daß sie jemals mit Lieb
knechts Roter Fahne" brüderlich
Arm in , Arm den terroristischen
Wahnsinn heraufbeschworen.
Trachs Leute erbrachen Kassenschran?
Um übrigens noch kurz ben bc
sagte Erik Ernst Schwadach zu er
wähnen, fr wurde erzählt, daß er
i,rsprnnglich eine Million für die
oute Sache der H?rzogschen .Nepub
ick" bestimmt Koben sollte. Aber
nu Millioncnzincrn wird je ti im
Tollhmis"
über die Lorgange Mitte Januar sagte.
Volksmuiide sehr leicht, umgesprun
gen, wo der Milliardenbegriff ein
Pappenstiel wurde. Zu den Edel.
Anarchisten, die jetzt ans ihrer Wob
kenhöhe vom Schreibtisch in ftickstie
fein und Pelzmantel auf die Straße
steigen, scheint auch der Obcrsparta
kist zu gehören, der im Mossehaus
kommandierte. Es soll ein Herr
Drach sein, lohn des früheren Hof
schauspielcrs Emil Drach, und Theo
dor Wolff, der mit. ihm wahrend
der Belagerung verhandelte, ebenso
wie der Mitbesitzer des Mossevcrla
ges. Herr Lachmann-Mosse, entwar
fcn von ihm ein so scharmantes Bild,
als ob Herr Drach demnächst seine
persönlichen Erinnerungen im Ber
liner Tageblatt" erscheinen lassen
wurde. Das Honorar dafür haben
die Drachschen Mprnlidonen als um
sichtige Leute bereits vorher aus dem
Mosseschen Kasscnschrank entnommen,
den sie während der Okkupation er
brachen. , '
Redakteur bemaust".
Eine kleine Reproduktion von
Adolf Menzcls Altem Fritz", die
sie aus dem Zimmer de5 Feuilleton
Redakteurs Paul Block mitgehen lie
ßcn, haben sie auf öffentliche Rckla
mation Blocks mit höflichem An
schreiben anonym zurückgeschickt. An
genehme persönliche Beziehungen wä
ren also angeknüpft, und der Sinn
für journalistische Kollegialität auch
bei den Spartakisten dokumentiert,
soweit sie lesen und schreiben können.
Ganz einwandfrei war ja nicht, was
sie in einzelnen Redaktionen bei ih
rem Abzüge teils schriftlich, teils oh
ne Papier hinterließen. Letzteres
stank, wie der Vorwärts" konsta
tiert, doch waren die hinterlassenen
Beiträge verschieden. Beispielsweise
verblieben im Tageblatt" litcrari
sche Entwürfe zu Briefen an die
feniwcilende Geliebte". Vor einer
Wiedergabe weicht der sonst nicht
leicht verschüchterte Redakteur des
Tageblattes" allerdings sanft crrö
tend zurück. Ihre (befangenen be
handelten die Spartakidcn laut der
schiedenen Aussagen nienschlich.
Nutze in Portugal
wleöer hergestellt
Lissabon. 17. Feb. Die Rcvu
ölikaner haben Oporto besetzt und
die Ordnung wieder hergestellt. Mit
glieder der provisorischen monarchi,
schen Regierung befinden sich in Haft
und deren Truppen sind zerstreut.
Tclkphoniicrbindnng wieder
hcrge
stellt.
Paris, 17. Febr. Die telepho
nische Verbindung zwischen den ver
schiedenen Departements, die seit
Beginn des Krieges abgebrochen
war, ist mm mit Ausnahme , der
schmalen Ionen aii der fchiveizeri
schen und spanischen Grenze wie
derhcrgcstellt wordcil.
Abstimmung in Elslifz'Lothringkn.
Paris. 17. Fcb. Der Minister
des Auswärtigen, Pichon, teilte Heu
te den Korrespondenten mit, daß
Deutschlands Verlangen nach einer
Abstimmung in ElsaßLothringen
schon Folge geleistet sei. Die be
vorstehende Wahl würde klar bewei
sen, zu welchem Lande die Propin
zen zu gehören wünschten. Er sn
ge vormis, daß nicht einer der zu
wählenden Abgeordneten für
Teutschland stimmen werde-
Amerikauische Soldaten
aus'
Slbirlcn.
San Francisco, Cal.. 17. Feb.
31 erkrankte amerikanische Soldaten
von der Besetzungsarmce in Sibi
ricn wurden bier gelandet- Unter
denselben befinden sich: Michel Sa.
batino. Benjamin Trincr, Harvcn
Schaeger und Peter Sainkus, alle
von Chicago; Arthur E. Sumes von
Swan Creck. Jll., W. I. Barton.
Lincoln. Neb.: Robert L. Fischcll.
Grand Lodge. Mi.; Leiter G. Ro.
binson. Marsball! Hugh Caladav,
Warsaw. Jll.: Clyde O. Ballard,
Buhl. Jdabo: Harry Wertz, Peo
ria. Jll.: Willis H. Lusher, Butte,
Mont.; Jay Miles, Forth Worth,
Tex.: Fred A. Hammon, Sberman,
Ter, und Aazell, Jordan, laryha
90, Ind.
Das Wetter in Sibirien ist schr
kalt und es gibt keine Unterhaltung
für die Soldaten. Die Amerikaner
haben eine sichere Stellung. Ti? Ja
paner. Tschechen und loyale Russen
lulzren fast alle Kampse
Ncadjüstmcllt
Kongreß
Omaha, ,17. Feb. Das Pro
granun für den Transmississippi Re
adjnstmcnt Kongreß, den größten
Geschäftskongrch, der jemals West
lich vom Mississippi abgehalten wor
den, ist gestern abend bis in alle sei
ne Einzelheiten festgestellt worden.
Alles ist für seine Eröffnung mor
gen früh bereit. Zwar sind 3 der
erwarteten Hauptredner, Gouver
neur Allen von Kansas, A. E. Rey
nolds von Chicago und John .Bar
rett von Washington, am Kommen
verhindert, aber der Kongreß wird
die Auszeichnung haben, eine An
spräche I. Ogdcn.Arinours, des gro
ßen Packers, ! anhören zu können.
Nach Herrn Armours eigener Aussa
ge wird dies seine Jungfernrede sein.
Zwar hat er'inanchcn Artikel für
Veröffentlichung geschrieben, manche
Ansprache an Kongresse und Ver
sainmlutigen aller Art, aber er hat
nie als Redner auf einer Plattform
gestanden. Sein Thema wird sein:
Rückkehr auf die Hochstraße des
Fortschritts", und die Rede wird
Dienstag nachmittag gehalten wer
den.'
Der Kongreß wird im Auditorium
Dienstag. Mittwoch und Donnerstag
tagen. Eintritt ist frei.
Die Omaha Handelskammer er
läßt eine spezielle Einladung an al
le Arbeiter, zu einer Union gehörig
oder nicht, dem Kongresse beizuwoh
nen. besonders der Sitzung am Mitt.,
woch abend. John F. Frey, Redak.
teur des Molders' Journal. Em,
cinnati. O.. wird dann über ..Ar
beit, während und nach dem Kriege"!
sprechen.
Arbeiter feiern am Wahltage.
Chicago, 17. Febr. Im April
findet die Stadttvahl in Chicago
statt. Da die organisierten Arbeiter
ein eigenes Ticket ins Feld gestellt
haben, so wurde ein Streik für die
sen Tag von den Gewerkschaften be
schlössen, uin jede , Stimme der Ar
beiter zu erhalten. Es wird der Ver
such gemacht werden, auch die An
gestellten der Straßenbahngesell
schaftcn zum Einstellen der Arbei
ten zu gewinnen.
Professor Rcarings Prozeß.
New York. 17. Feb Prof. Scott
'Ncaring sagte in seinem Prozeß un
ter Anklage für Verletzung des
Spionagcgefetzes aus, daß er die
Idee zu der Flugschrift, auf welche
die Anklage sich stützt, der Rede cnt,
iionimen habe, welche Präsident Wil
son einige Wochen vor der Kriegs
crklärung an Deutschland in Lwnsas
City gehalten habe- Er selbst sei
auch jetzt noch gegen Krieg unter
allen Umständen niid gegen die Be
Zahlung von Kriegsschulden, ein
schließlich der Freiheitsanleihe.
Amerikaner als hicfangencnwärtcr.
Koblenz. 17. Fcb Zivei Sonder,
züge mit sechzig Offizieren und 500
Mann sind gestern nach Branden,
bürg und anderen Gefackgenenla
gern abgereist, uin die Aufsicht über
die russischen Gefangenen, von denen
je 1200 bis 2000 in 29 verschie
denen Lagern sind, zu übernehmen.
Große Sterblichkeit in Köln.
Paris, 17. Feb. Kardinal
Hartmann von Köln hat dem Papst
mitgeteilt,- daß infolge der Schwie
riglcit der Erlangung von Lebens
Mitteln die Sterblichkeitsrate in
fiöln uin 50 vom Hundert gestiegen
ist. '
(5xKaiser Karl erkrankt.
London, 17. Feb. Hier eilige
troffene Depeschen besagen, daß der
frühere jlaiser Karl von Oesterreich
an der Influenza erkrankt ist und an
Herzkrankheit leidet.
Können sich nicht auf Namen einige
Pboenir. Ariz,, 17. Febr. Ter
2. Versainmlmig des sogenannten
Soldaten, Seeleute und Arbeiter.
Rotes wohnten etwa 27, eben zu
rückgekehrte Truppen bei, Ihre
Mehrzahl verlangte, daß die Worte
Soldaten und Scelnite" von dem
Namcil gestrichen werden, da die
Bestrebungen, des Rates nichts mit
solchen zu tun hätten.
l'i? Angeles bebt wieder.
Los Angeles. Cal,, 17. Febr.
Ein Erdbeben setzte gestern morgen
um 6:4. ein und währte eine Mi
te: dasselbe wurde im ganzen
südlichen Kalifornien gespurt. So
weit wie berichtet, hat dasselbe je
doch keinen Schaden anzcrichtet.
Priisidcutcnrclsc
geht glatt bor
' -
Herr U)ilson schenkt der Zlrt uns weise, wie bic
Konstitution öer Völkerliga in Zlmerika
ausgefaszt wirö, hohes Interesse
Die russische Frage am Frieöenstisch verhandelt
An Bord des Prasidentcnschiffes
George Washington, 16. Fcb. (Von
Robert I. Bendcr, Korrespondent der
United Preß: verzögert.) Präsident
Wilson legte heute großes Interesse
über die Aufnahme die die Konsti
tution der Völkerliga in amerikani
schen 5lreisen gefunden, an den Tag.
Er studierte drahtlos eingelaufene
Berichte hierüber mit großer Auf
merksamkeit, besonders diejenigen,
die aus Washington kamen. Von
hoher Autorität wird gesagt, daß das
amerikanische Volk mit allen Einzel
heilen der Völkerliga vertraut' ge
macht werden wird. Der Präsident
wird allen Zweifel über die Anwen
dung der Prinzipien der Liga auf
die Monroe Doktrin heben. Gestern
Abend wohnte der Präsident einex
Filmtheatervorstellung und heute ei
nem Schiffsgottesdienst bei. Der
Dampfer befindet sich in voller
Fahrt; ein schwerer Regen ging heu
te nieder, doch war die See ruhig. -
Die russische Frage wird verha,idelt.j
Paris, 17. Feb. (Von Fred Fer;
gu,on. orreiponoem oer umreo
Pren.) eute kam vor der Fric.des Amendemeuts weiaert iick. Ein.
denskonvention die russische Frage
imeoer zur Beryanolung erresss
der Konferenz von Vertretern russi
scher Staaten auf der Prinzeninsel
ist noch weiter nichts geschehen. Der
Oberste Kriegsrat wird sich heute
nachmittag damit befassen,
Winston. Churchill, Kriegsminister
Deutschland ist
isoliert, sagt Cisner
Genf, 17. Feb. Ter bayerische
Ministerpräsident Eisner ist von der
Sozialistenkonfercnz in Bern nach
München zurückgekehrt und sagt,
daß Deutschland von den übrigen
Nationen immer noch stark gehaßt
wird. Die Teutschen wüßten nicht,
sagte er, bis zu welchein Grade sie
von der Welt isoliert wären und mit
welch großem Mißtrauen man
Deutfchlaiid begegnet. Die Alliierten
betrachten die deutsche Revolution
als eine reine 5?omödie, und dieses
Mennig würde keine Aenderung er
fahren, so lange Leute an der Regie
ruiig beteiligt sind, die auch unter
dem 5kaisertum in der Landesregie
rung eine Rolle spielten- Er ver
langt deshalb einen Wechsel in dem
Personal der jetzigen Regierung.
Shrenfrieöhof für,
gefallene Vanks
Washington, 17. Feb. Frankreich
hat den Ver. Staaten Grund zu
einem amerikanischen Ehrenfriedhofe
angeboten, wo olle amerikanischen
Soldaten, tvelche auf französischem
Boden starben, beerdigt werden sol
len. Sekretär Baker veröffentlichte
den Inhalt der Korrespondenz zwi
schen ihm und Premier Clemenceau
durch den sranzösischcn Obcrkommis.
sar in den Ver. Staaten, Andre
Tardieu. Sekretär Baker gab sei
er Anerkennung über das Angebot
Ausdruck und sagte, daß sobald die
Gesetzgebung, welche einen Ehren
of vorlebe, erlassen worden
sei. er die Verhandlungen zur An-
nähme des Angebots eröffnen würde-
Frankreich entvölkert
. sich immer mehr
Paris. 17-, Feb. Um 883,160
hat in den vier 5kriegsjnhren die Zi
vilbevölkerung Frankreichs obge
nommen. einschließlich der durch den
Krieg verursachten Verluste. Laut
amtlicher Statistik war im Jahre
1014 die Zahl der Geburten um
17.000 größer als die Zahl der To
dcsfälle. Im folgenden Jahre war
die Zahl der Todesfälle um über
50,000 größer als die der Geburten,
1916 unö 1S17 je um fast L00.
000. Die Zahl der Geburten siel
von 600.000 im Jahre 1913 auf
315.000 im Jchre 1916 und 343,.
000 im folgenden Jahre. Der Ver
lust wurde hauptsächlich durch die
Abnahnie der Geburten veranlaßt,
?9 r
slllj
des neuen britischen Ministeriums,
hat zur Lösung der russisckzen Frage
einen neuen Plan entworfen: jedoch
ist hicniber noch nichts offizielles be
sannt gegeben worden. Es wird an
genommen, daß man die Bolschewiki
ihrem Schicksal überlassen, einer an
deren russischen Regierung jedoch
älle Unterstützung zuteil lassen wer
den wird. Die Angelegenheit wird
den Friedenskonvent wohl mehrere
Tage bcschäftigm. ,. j
Die Arbeiterfrage wird erst dann
zur Sprache kommen, wenn Samuel
Gompers und andere amerikanische
Arbeiterführer von Belgien, wohin
sie sich begeben haben, zurückgekehrt,
find.
Beginnen Kamps gegn
Bunöes-Prohibition
New Iork, 17. Feb Tee Kampf
gegen das Prohibitions-Anlenöclent.
dtfi iittkonttihtfimtrlT prflnrt tnprw
M. wird in allen Staaten zu glei.
chcc Zeit begonnen werden. Der '
Hauf't . Rechtsbeistand der Gegner
' zelheiten bekannt 'zu machnr. Eins
nnr gab er zu, nämlich daß für je.
den Staat ein' besonderer Rechtsan
walt zur Leitung des Kampfes er
nannt fei. , Alles andere werde von
selbst bekannt werden, sobald dig
Prozesse begonnen seien.
Lobt das Rote Kren
Rom. 17. Febr. König Victor
Eiiianucl hat folgendes 'Dekret er.
lassen: Das Amerikanische Rote
Kreuz ist mit einem weitherzigen
Bestreben hierher gekommen und wo
immer Italiener gckämpft, hat
dasselbe alles getan, um den schwer
Betroffenen Hilfe und Linderung zu
verschaffen. Infolge der unausge
setzten Pflege, gestärkt durch cchts
Nächstenliebe, ist das Band der
Bruderliebe und das Gefühl auf
richtiger Freundschaft zwischen den
zwei Ländern noch mehr befestigt
worden. , '
Gipsgusz der Fnedcnsdclcgaten.
Paris. 17. Febr. Die Ver. Staa.
ten Regierung hat angeordnet, daß
ein Gipöguß von jedem Mitglied
der Amerikanischen Delegation ge.
nommen werden soll. Der Guß, wird,
durch Leutnant Alan T. Schwart;,
E. T. Nugcnt und Miß Eleanor
C- Allan. nach einem ganz turnen;
Verfahren hergestellt werden. '
Soddepia Name der Bolschevik
Republik. '
-Paris, 17. Feb. Die Bolschew?
ki haben, wie ein zurückgekehrter
französischer Bankier, der lange in
Petrograd gelebt hat, erzählt, ihrer
Republik den Namen Sovdepia gege
ben. Das ist. eine Abkürzung von
Soviet of Dcputies and Workmen.
Der Bankier erzählt ferner, daß der
mächtigste Mann des gegenwärtigen
Rußland nicht Lenine ist, auch nicht
Trotzky. sondern ein ruhiger, un
scheinbarer Mann, Sverdloff, der
Präsident des Zentralkomitees. E4
würde ein . großer Irrtum sein,
schließt dieser Bankier, wollte mau
die jetzigen Führer der Bolschewiki
für unfähige Leute halten. , f
Nebraskaner auf dem gelandeten '
Dampfer Autigone.
Newport 5!ews, 17. Feb. Auf
dem hier cingetroffenen Transport
dampfer Antigone befinden sich die
folgenden Mannschaften von Ne
braska: Ncmi Psttnn. Omaha: W.
M. Kennedy. Ne.braöka City; D. V.
Sueder, Clearwater; L. M. Garbcr.
HastingS: James Lcahn. Lincoln.
Wetterbericht.
Für Omaha u. Umgegend: Schort
heute abend und wahrscheinlich an
Dienstag: kein .wesentlicher Teinpe.
raturwechsel. t'K.
Für NebraSka: Unbeständig heutö''
abend und Dienstag: etivas tälitz
Tienbtag im westlichen Teil.
i,ur owa: Schon heute wend
und wayrlchemuch Dienstag: kttraZ
jätter un-östlichen Teilheute eb-
n