Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 15, 1919, Page 8, Image 8

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Seite 8-Tägl'lche Omaha Tribune-SamStag, bcu 15. gefcntor 1010.
Vttssn nimmt Abschied
von Frankreich
w
Lrcst, 12. Job. Präsident Wil.
fm erlief folgende Proklamation, ehe
er sich heule nach dcn Vcr. Staaten
einschiffte: '
Ich kann ffrankrrich nicht verlas
s?n, ohne meinen ticfLmpfundcnen
Dankvfiir die ttaslfrcundschaft des
tillilgjiiu -InaUS uub der fraii,)3
fischen Liegierung auszudrücken, Sie
haben mich empfangen und behandelt,
wie ich bebandeli-, zu werden, von
Herzen gewünscht hatte als einen
freund; einen Freund im Geiste und
tu Vorhaben.
5ch freue mich, daß ich , zurück
I.I,ren soll, -um von ganzen, Herzen
cm der Vollendung dessen teilzuneh.
iv.cn. das die Konferenz sich zur Ans
gäbe einackt hat. und ich werde.
'tzährend meiner Abwescuheit. niich
recht gern der zwei Ä'c'onate erin-
' nern. die ich hier verweilt habe. Ich
hatk den Vorzug, mit leiblichen Au.
gen zu Zelien, was meine Sympathie
schon von den Leiden und Problenim
Frankreichs dorempfunden hatte, und
jeden Tag hat sich mein Interesse an
der Lömng der gros-.cn Frage ver
last, auf dessen rechter Lösung die
'.nffinftfae' Wohlfahrt Frankreichs,
feiner Verbündeten und der ganzen
iibrigeil Welt sich basiert.
Torf ich Mt meine wärmen
; und herzlichen Abschiedsgrühe aus.
h sprechen!" '-
. Atlantic Citu. 15. Feb- Pra
fident Wilfon wird auf dem Trans
portdampfer George Washington et.
ira ein 21. Februar in Boston ein
treffen," wie Sekretär Tunmltr, heute
'bekannt gab. Er follTumulty ge
' kabelt babcn, das; er boaksicktige. bei
feiner Landung in Boston eine An
spräche zu halten. ,
Zum deutschen
Frlsdensprogramm
ovctchagen. 15. Fcb. Zusatz
lieft 311' dem, von 5!auzler Scheide
mann entworfenen Friedeuspro.
gmmm wird weiter gemeldet. In.
r.ere Angelegenheiten: Vollkommene
gleiche Rechte für BZänner und Frau,
cii: Verbesserung des (5rziehung!we
iciiä; Aushebung für den Heeres
dienst, aber . nach demokratischen
t-'N-undzügen, um ein Volksheer zu
schaffen: Nrgelung der , Verteilung
vsn Nahnmgs!nittelu unb anderen
Äedürinisartikelu unter Festsetzung
von Höchstpreisen: Fürsorge für die
verwundeten und für die Fainilien
der im Krieg Gefallenen: Sozialisier
rung aller Industrien, die für solcftc
Bewirtschaftung reis find, namentlich
der ilolileu- und Cisenbrgmerke: be
trächtlichp Zumtze zu der (riirtom
inentteuer.
Zur Lekämpfung des
Bolschewismus
Berlin, 15. Feb. Es wird mv
offiziell geneidet, daf; die bmierU
fche Regierung an alle waffenfähige
Männer einen Aufruf erlösen habe,
eine Verteidigungsgarde zu bilden,
v.m ben Bolschewismus zu bekämp
fen. Weitere Ruhestörungen seitens
der Spartaklisleute werden aus
Hainburg, Duisburg und Mülheim
beichtet. - In letzterer Stadt foll die
inchere königliche Bank von Mitglie
dem des ArbeitcrSoldatenrats um
15,QU Maxt beraubt worden sein.
U?Lchentl!cher ;
Wetterbericht
F.ir ?e Periode vorn 17. bis
r'.-V.licnlich 22. FSr.Oöcrcs
Mzssin'ivp: . und , ,:iüer.es Missouri
wahrscheinlich lokale Schn.
falle ?)lontag in nördlichen Teilen
z"d S!?icn cder Schnee am Montag
oder TienZwq im südlichen Teile,
scfsl?: nachher von astfiemcm schä
WeNer r.::t nahezu normaler
Tö.:-rmi!.:r.
5rd!icheS Felsengebirge und
.rhen "!gioncn: Lokale , Schnee
ic.de Icontaa und wiedoruni nach
ct'itie der Woäze, mit etmas iiber
norraalcr Temoeratur, die ziveite
HZtfie der Woche.
Pachkkontrokte mit Bahnen.
Aafuington, 15. Feb. Tie El.
" ' c't'vernzalNlna schlost heute zwei
u,i,.lle Betriedskontrakte ab. Eine
. ,v
-krumme von $38.552,.
iil wurde der Union
wurde der ilmon ll-nctnc und
?,T "s-b en flarcntiort. Tie
ii ! s:::o t foll ?1,z,.
1 i r i i .
Tui,.i ii T"nni'ie
c ' V 15. Fit). -
?imec.
- Das Z
c
.T-t
t r L'M zärangcüv.eubei.
u i Einpirlilung, dem
.rrl E. Noble,
i n .Nan.i in der
.r e ,.i rcr'ei?!k, in
c u'ii. ''-.y-i die
j jr
! ' it?a 'opponiert welche zur AbwechielttU'Z Mlkder ein.
,r ttcdcrgebung is'al sebr ' enge Binder .vorickreibe.
L'sizierm, gieich'iWeun die Menschen sich nick'k mebr
r'k vor denr nr u der her!.":?'rett fastVn.
"ititKitigcrt Ko"Ideu!i i't 5 doch jchci: x'-n kleiner
lJ. , 0üWM;tnt .
!,'
'"
f
. ji'.tl
Dernobilisation in
N. S. fast beenöet
Washington. 13. Feb. ' Gene
ralstabschef March gab hn:te die Er
klärung ab, daZ die Temobilisation
in den Feldlagern Anicrikas fast be.
endet sei, und daß die Tcmobilisie.
rung der Truppen in Frankreich ei
nen raschen Fortgang nähme. Tort
ist die Ci'fcre zur AuZinustcrung von
1,501,000 Manu erlassen wurden;
305,000 haben sich nach den Ver
Staaten eingeschifft, und 227,000
sind bereits hier gelandet. Tie Nück
beförderung der Truppen hängt ganz
und gar von der Anzahl der zur
Verfügung-' stehenden Schisse ad. Seit
dem Waffenstillstand sind ziemlich
viele Schiffe zur Beförderung von
Nahnmgsmittel nach Rotterdam.
braliar, 5konstantinopel und Kon.
stanza am Schwarzen Meer verschickt.
Tcr holländische Minister des
Aevisteren hat daZ Staatsdepartement
inkenntnis gesetzt, dasz Holland dem
Transport amerikanischer Truppen
Vorschub leisten wird) indem man
dieselben den Rhein hinab bis nach
Rotterdam schaffen kann, um sie dort
nach den Ver. Staaten einzuschiffen.
Jedoch dürfen die Rhcinschiffe. die
holländisches Gebiet durchfahrcn,
nur die Handelsflagge führen, auch
dürfen die Soldaten keinerlei Waf
fen bei sich führen. Bis jetzt sind
70 Prozent der zurückgebrachten
Truppen auf amerikanischen Schiffen
befördert worden.
Von den amerikanischen (rtbeM
tianötruppen sind in diesem .Kriege
57 von 1.000 Soldaten gefallen:
die Briten verloren 110 von 1000.
Im Bürgerkriege verloren die nörd
lichcn Streitkräfte 33 von 1.000
Mann. i .
Drei weitere Transport
Schiffe eingetroffen
Newport 5!ews. Va., 15. Feb.
Trci Transportschiffe mit fast C000
Mann an Bord find hier heute ein
getroffen. , Es waren dieses die
Dampfer Pastorius, der eine Woche
überfällig war, Madawaska und An.
tigon. Alle drei hatten eine äußerst
stürmische Fahrt. . Alle Mannschaften
waren seekrank.
Deutscher Dampfer
läuft auf Mine
' -
Stocklwün. 3 5. Feb, Der deut,
schc Dampfer Stephanie, in Memel
beheimatet, rannte in der Ostsee euf
eine Treibniine und wurde zerüört:
15 Mann der Besatzung ertranken.
reischulen auf
öen philippineii
Washington. 15. Feb. Die
Filipino Legislatur, welche ihre ShS
zungen soeben beendete. Hat 30,000,.
000 Pesos zur Erweiterung des Frei'
schulunterrichts auf dein Inseircich
bewilligt. ,
)nternaionale
Frauenkonferenz
Bern. 15. Feb. Die Hier tageu
de internationale Frauenkonfercnz
Hat gestern Beschlüsse gefaßt, in de
neu die Aufhebung der Blockade und
gleiche Rechte für Frauen verlangt
werden. Es wurde beschlossen, drei
Telegaten, zwei Engländerinnen und
eine Hchwcizerln, zur Frlcdenskon.
ferenz nach Paris zu entsenden, um
ihr die Ansichten der jionfcrenz zu
unterbreiten.'.
(5r,artct Frieden Anfang Junl
Brest, 15. Febr. Präsident Wil.
son trat die Heimreise in der festen
Zuversicht an, daß der Friedens
schlust Anfang Juni stattfinden
werde.
Aus Freinont, Neb.
Fremo-it, Nebr.. 15. Febr. Bei
dem Auttions'Vcrkauf auf Suttons
Farm in Saunders County wurde
tief ivenvolles Vieh und Farm
Maschinen veräustert und wird ' ge
sagt, das; die verkaufen Gegenstände
eine Sumnic von über $12,000 re
präsentieren. (jco. (ngc ist wieder auScrsehcn
worden, die neue Freihcitsanlcihe
in diesem Tistrikt zu Ulkn.
Tie F?cmont Eis und Sand Co
hat die Lot östlich von ihrem (e
5de nrfai fixrrn Mar
ließ
oürchrlzcken. oazz daraus ezne cc
Creme Fabrik erricht-et werden mag.
Toin McM,llan von der, Tougher
tzz Co.. wird nach ciles, lno, der.
stt. um in dein dortigen (c'chä'ke
der tsckllfcha?t zu arbeiten. Die hie.
figen Angestellten der (Gesellschaft
gakien ihm gestern abend ein Fest,
es'en im Hotel' Pajhstndcr.
Es iit erfreulich, dost amerikani,
sche Frauen fick dkni Tiktat un'erer
Aodenmch'-r , nicht . fufict.' wollen.
Ls war nur ein
leeres Gerttcht
. ,
Koblenz. 15. Feb- Militärbc
omte haben eine Untersuchung deS
Gerüchts eingeleitet, welchem zufol.
ge der VcfehIZHaber der deutschen
Truppen gegenüber van Köln einen
Appell an die Bevölkerung deS
Rheinlandes erlassen hat. in welchem
um Freiwillige ersticht wird, um
dcn Feind zu verhindern, das ueutra
le Gebiet zu besetzen." Es hat sich
hei'ausgestellt. das; die Dcmobilisie.
rung hinter der feindlichen Linie
während der letzten zwei Wochen ei
. ger betrieben wird, wie vorher.
britische presse
über Völkerliga
London. 15. Feb. Tie briti
sche Presse hat über das Zustande,
kommen der Völkerliga nur Worte
des Lobes. Tie Expres; meint, die
.Konstitution der Liga weist viel du
tes für den Frieden und die Pro.
spcrität der Welt auf. Tie nwdi
fizirrte Forin beweist, das; Präsi.
deut Wilson seit feiner Ankunft in
Europa vieles gelernt hat-"
; Sieben Jahre verheiratet.
Herr Mar Seidl, Vornan der
Omaha Tribüne, nebst Frau feiern
heute die siebente Wiederkehr ihres
Hochzeitstages. Pfeilgeschwind find
!,em Ehepaare die Jahre entflohen;
das Glück ist ihm günstig gewesen,
und ein prächtiger Junge hat zur
Erhöhung desselben beigetragen.
Ter siebenjährige Krieg" ist been
du, und ZecZcnvergnugt neuern
Herr und Frau ' Mar Seid! dein
dreiszigzährigen" zu. Möge derselbe
einen ebenso giinztigcn Verlauf nch
wen, wie der siebenjährige, x
500 Rotarianer erwartet.
Die Notarians" von Ncdraska,
Ticm und SüdTakota. etwa 500
an Zahl, werden Sonntag in iu.
ha eine dreitägige Versammlung be
ginnen, um ihren Anteil an der
Rekonstruktionsarbeit zu besprechen
Unter bn Sprechern befinden sich
E. R. Uelscy, Toledo. I. N. Van
der Fries von Washington, und Dr-
Garland. Taytou, Ohio. Gouvev
neur MtMrie wird die Telegaten
Montag abend beim Bankett im
Fontanelle Hotel begrüben.
Fälschte Scheck für $77.
Nay Jokmson, ein Farnmrbeiter,
aus der Nähe von 9!orfolk, kam mit
einer Ladung von Vieh nach Süd'
Qnaha. die cr aber, so behauptet
er, irgendwo im Sturm verlor. Ts
er aber einmal hier war, kaufte er
sich eine volle Ausstattung von Klei
dungsstücken und da er das nötige
Kleingeld nicht bei sich hatte, stellte
cr einen Scheck für tz77 aus. Nun
kommt die döse Polizei, behauptet,
der Scheck sei gefälscht und arretierte
Johnson wegen Jatzchung.
Woliltätiqkkitsball bringt $700 ein
Ein Valentine Bcll im Hotel
Fontanelle zum Besten der Omaha
Creche, brachte, soweit bis fetzt be
kannt, etwa $700 Reingewinn.
s Kirchliche Nachrichten
Evang. Luth. Kreuz Kirche. 20.
und Vinton Straste. Titus.Lang,
Pastor. Teutscher Gottesdienst um
10 Uhr vormittags und englischer
Gottesdienst um L Uhr abends im
Erdgeschoß der Kirche.
Der Iugeudverein versammelt sich
am Mittwoch abend um 8 Uhr.
Die.neue Kirche der Gemeinde an
der 20. und Vinton Straße erbmit,
ist nun ungefähr fertig gestellt und
so, fo (?ott will, am 2. März ringe
weiht werden.' Jeder ist natürlich
zu dieser Feier eingeladen.
Teutsche Ev. Lutherische Ct.
Pauls 5iirchc, Ecke 25. und Evans
Str., (?. T. Otto, Pastor, Gottes,
dienst in deutscher Sprache.und Feier
des bl. Abendmahls, 10:30: Beichte
um 10 Uhr. Äbcndgotteödlenst in
englischer Sprache mit Predigt' und
biblischen Lichtbildern, um 7:30
atechismus Predigt besonders in
teressant und lehrreich für die ftrn
der: man bringe sie mit. Sonn
tagsschule tn 9:30.,
Wir laden freundlich ein zu den
Verian nilungen der Ersten Teut.
fchen Methodisten Kirche, Ecke von
S. ii. und Center Str. Sonntag,
schule 10:00 Ubr morgens: bei t
sche Predig 11:00 Uhr morgens:
7,uo.endbund Versammlung 0:15
nachm.: englische Predigt 7:50
ab??-ds. Vwnmden jeden Thtt-
raoch -um 8:00 Uhr abends. King?
Herold Versammllttia erzien :onn.
tag inl Monat um i:w Uhr nach.
minag.. 2cisuoi!Sver!amuuu!!g zeoen
erst m Teiincritag iin- Monat um
2 Ubr '.-achmitwg A. V. Vaecker.
Pred. WcMmq 2-525 S. II. St.
' Wege eines nrne Zaüiti
' mcr.be um: hdx an die
Nortluuksr :)!radg Roofing Csmpanl,
W2 Sud 31. Stroh? Harncy 2571
Arbeit sra. Zzukis. Bedingune
.rj!! 0
WNöttdiüzcooudazAysl
Von Anna Malbcrg.
EZ gab Sachen in unserm Hause,
die nicht mim sichtbar waren. Sie
standen in einem, . grojzcn, rotbraun
gestrichetlei, Schrat.! in der Kram
imbe, und es war vollkommen un
crechenbar, wann wir le euunal zu
setzen belanien. Mutter hütete sie,
aber Vater hiesz sie aus der Verbor
genheil hervorgehen, ivcnn er ein
tnal.jehr guter Zcauue war. Cclvst
däiln laui noch hauiig genug elivas
dazivijchen; denn, dieze tnge waren
meistens Abendjchonhelten, und ge
gen Llbenö erschien ot iücuch, ic
ncunöete Ontels und Tauten, die
durch halb Äerlu, ivallfahrlen rnujj.
tat, uin draußen in der Vreslauer
Strane die geivuujchto Plaudcr'.tuuöe
l,iil oen Euern zu eryuschcii. Die
zog sich daim, obgleich nie zum
Avenoorvl eingeiaoeit lvurüe, tueiil
stark lii die änge, und dann wußten
wir schon: für diesmal tvac es nicht
tu tl den ersehnieil Wundern. Ob
gleich unsere Schlasem'Zeu em dehn,
barer Äegriij war. gab es doch erneu
Augenblick, in dem man ihr nicht
uwl)t entgehen konnte, und der legte
sich jivilcheil uns und uuiere Wun
jche ebeuio fest lme die rotbraune
Schranktür. -
Wenn aber wirklich' einmal alles
slimuue, dann sah die Welt ganz an
ders aus als jmist...
Tie Xaiupe kam nicht ins Wohn
zimiiier, jouöcru nur von nebenan
Iieleil einaar X!:chtjlrahten in den
dunkeln lliauiit, in dem Vaters Hetze,
etivas gebeugte Gesialt heruiMMi.
ticrtc und lctljam langarmig an der
Wand aus und ub fuhr. Es war
für mem Eejühl ar nicht er. Es
war eine duntrle 'liacht, die da
hcruiliacbeitete und die Wirtlichteit
mit em paar Haudgrisjen von (örui.d
aus verandcrie. Und doch nahmel
nur ein paar Mlder ab, deren wla
uil Flug em Funtchen icht jplegelte,
i,nö wannte von Ätagel zu aget em
cleii aus, an das MuUec zivei
tlmgende Ztingchen genutzt yaUe. v,s
war die Aorverettung üz bis
malern amaica. wie wir pgten. Tas
calen kam nur vor wie das eichen
tuet) aus Goethes .oleutanz. ,Er
vmm das Tuch lil den rüsten
jagte ich zu Gruöer Paul. a
Ziaubte, wittern hiesze soviel wie wo
yeii, und vertroaz ich hinter mich.
:l- es ivi chend abrulichte. Ich er
zählte ihm gern vm temcii eje.
.rrmigenjchanen und jreute lpich,
enn es etwas war, wovet er sich
zrautre. An Cent öcachmUtag, bm
mir vorschivebt, hatte ich thu uul
dem llippmoen und llappeiiden
,o:eiigcveiil" verjolgt uno ,mn
die Nachtdeleuchtuug auf der bleichen
Mäche! 'Mit jelbzk lies envaS den
. :'iuaen hinab.
ma brachte nun ein paar Oel
lampchen, die flackerten und kni.
iierten. Ein jett.ger Geruch go
cmch den iaum, und j,e wurden in
das blanke Vlechgelaf; gesperrt, in
dem sie wirken jomen. Ämer dreht,
i einmal hm und her, zwei bell
feurige Augen blendeten uns einen
Äugenvlick ganz jchars bis zum ibiely
tun. Nun war alles jerkia, Äutter
iuubte kommen, sie suchte nur noch
ihr Strickzeug, und dauu .ziel das
ittiäuel herumer, und wir krochen
nun iiach unter das Soia. . Als unje
tt veujuMleu ötvpe wieoer zum
Loricheul tameit, j,iö e,ne geoize
imm sonne auf öem eicheiuuuz.
lliw jefet slog und jurrte es bu.u
t,i..rubec hin. x länglichen U,las.
Icheiben iiiit den Farbenltexen, die
oas verurjachten, t. nmen wir woht
' Mutter gab sie uns manchmal
zum An,eycn, Iveun j'.e den Schcant
iiraunlle. Avei. wir tonnten
schwer herausbekommen, was darauf
gunatt war. wie . wrgtiq wir die
gläsernen Brcttchcu mit der Papier
emjajjimg auch gegen das icht hick
teu. etzt geivaun alles Zusainmrii.
hang, Wint und eben, uge srenid.
artiger Gestalteii, leuchtend gekleidet
m iWdgrun, Beerenrot, gleißendes
Velb, glitten i'orbei. Goloene Ma.
gen, laubbekränzt, mit jloiügeu uno
itöniginnen, Weiujuüern uno großen
Liömergläsern zolgteu. Es war wohl
eine ilarneualöprozejjion vom Ahem
die 'atern' auialca" jlammte au;
Köln. Tann ver plötzlich zah ei
eil em Eetcht au, uul diaer iiiat
iuid breuem aemulio, iiiaööera.
Cuiiü), da uiioereivtich fwcie e
roiö oes Ä laues, das jur die geiiig
igiil i)l!t'eu ec zuu,,gcc ouvi
.e em , lieoer Soi'.iUag.ga,t war
se, katif om a'Mt xtcjuiu;
ijcit tüc ganj öer Äoocü des Äe.a.
juti zeh.le, und der öesyalv tue
uialZ gijtig wirtte, lie prächtig ge
-e.u,)ii.n iaritUiurcu pvtUtjcr
t'ömeiitgrvhen, das Turchbrechen
dichterip., Äegeisierung in oen ent
artikewerZen, die manchmal fo flam
nieude Protesie inz Achtundvierziger,
jül brachte?, das; der Urheber Lajür
,.iiye,i" mu.'e fcaJ olles hob den
,,ttlaö!)erZdatsch" damals ' in die
Sphäre einer geiftigeu 'acht, auf de
rea Meitui!gäußerunz man gege
l 'ueniallz ou'S gefpaimtefte mattete. !
Ta mcöcre uufthandmerk bklnmh.
tigte sich des jovialen Titelaugesich.
teö; es sasz auf Flaschenpjropsen, la.
gerte in Aschenbechern und auf Vier,
gladdeckeln. verdoppelte sich zu januö.
käsigen Schreigesichtern" und be
frönte die Ichelleirgezierkett HaiiZ.
wurste der jtinderjtube. Wie hätte
es in unserer atertle fehlen und des
Jubels nicht geivisz sein dürjen, wenn
es mit einem Male in der runden
Sonne stand? Vater uuö Mutter
lachten immer so sehr, wenn sie daZ
Äihblatk genossen, und sie hielten es
nicht unter ihrer äsürde, uns znwei.
len zu erzählen, , warum. Tnher
kannten wir alle feine Tiwen, von
denen andere Uinder ivolzl nicht viel
wußten, und ich kaun heute rüÄiik.
kend ermessen, wie interessiert die
Eltern ihr Stück Zeit und Uultur
geschichie miterlebten. Sie besaßen
sicherlich eine geistige aterna um.
gica", mit der sie die zur unsern je
lreiligeu Schapparat geeigneten Er
lenntniLbilder so klar und scharf auf
das weisie Vlatt , unzerek Uiuviijen.
heit strahlten, wie nur je die wirkli
chen ihre bunte Welt auf das be
kannte akem -- Auf diesem ging
der Zauber nun weiter feinen Gang.
Eine ,agd zog rordei, ich sehe noch
die jchongejchivungeuen goldenen
Waldhörner und. den langgeitreckten,
jtiehenden Hirsch. Der Mond fchiea
durch die Bäume, und schone Tanten
mit lUegenoen itleiöcrn ritten tnit
den Jägern um die Wette. Tann
kamen sehr dicke, kleine ttmder mit
einer Lluiuengirlanoe. . . . Ein Lvive
siand auf den HlMerdeinen und züu
gelte; er war goldgelb und hatte eine
yerrliche Schiuanzquaste. Ein Wnd
wiirm jpie Feuer. . . . Zuletzt uer
schivaud alles Gestaltete m einein
drehbaren, spielenden Farbenbilö,
sogenanntent Ehromatrop, worin
Schlvarz, Not und Gold durchemau
derkreijte. .Tas war früher ein ver
botener. Gegenstaiid, geivejeii, zur
eit, als mait FriL Meuter wegen
verräterischer Uuttriebe dreitzig Iah
re Feilung zudiltierte. Tie armen
jungen von der Burschenschaft, die
sich pir Temschlands Emigteit ver
schivoreu" haben jollten, hätten sich
an solchem TänLettverk erreut, das
die Petannklich verpönte Farbendrel.
heil als leckes ichtzpiel an die Wand
warf. Ein nkel von uns, der selbst
solcher Tiiige wegen ,n der Vettiner
Staötoogt flcscjicji hatte, kam eiii
mal, als das Tm gerade aus dem
aien tanzte, und geriet ganz ins
Feuer schivarmerifa) zornmütiger
K,rinuerungeu. Er ivoüte das Treh
bildchen durchaus haben, aber Vatr
gab e nicht her. Er selbst war n
den Jahren Jeder Bünöelel fernge.
blieben, emzig erfüllt von dem Ge
bauten an den ausvlüyciidcn.Eiseil.
bahnbau, das große Zukunstwerk in
dein er wirkend siand.
.Diese Schirmn. Hochzcilblindcr. Trau
, ungSr!e, btant izegocii,
Licbend e,cn ie die X'anöct, und die
Che ist geschiosjcn'
Tas Trehbildchen ober war ein
Andeuten cn eiueik gescheiterlcil
Freund, und es luurde nicht bei den
andern Bildern der .!.'utcrna Zitagi
ta" aufgehobeil.
Ter rote Schrank enthielt och
mancherlei. Ta war cm längliches,
fchlankes Gesäfz w ein Eimilache.
gms, wohl verpicht und darüber uut
emer Art Gummihülle geichlosjen,
die ein Stück über dcn . gläscrueil'
Hals herunter' augellcdt war. Es
enthielt icheinbar nur llares Wasser;
wenn man aber oben auf den Bcr
schluß driickte, kam cm Etwas tan
zenö unter der Gunuuchülle hervor,
geglitten und bewegte sich auf dernBo
üm des Gesäßes umher. Vater
naunte es em lartesiamiches Teuicl
chen. Es war aber kein 5eujel, jon
cern eine tteme Tänzerin von dun
kein Glas, mit jehr dickem öiopf,
Spinöelveinchen uuü zu Pumphö.
chen stilisierten Aallettrocken in Liot
und Apieigrun. Wenn man sich
darauf ver,tanS, konnte man sie
pirouettieren und gaukeln laen, wie
etwas lebendiges. Mutter nannte
sie Pepita de Oliua; die hatte nicht
lange zuvor mit ihren glutvollen
jiüiiicn die Welt rappelig gemacht.
:'lls ich neulich las, dah jie jozusageu
die Tauipatin von Hauptmali ns
Pippa" gewesen ist, siand nur mit
euiem Schlag unser dickköpfiges, tem
peramentvolles kleines Wunder in
dem Glas vor Augen. Tas Tem
perament waro ihr treilich vom Va.
ter eingehaucht, der die physikalische
Spielerei jehr geschickt zu handhaben
wußte. Er kam mir vor wie der
völlig Salomo, der die Tämonen
Mit oeiil it)ruck feines Siegelrings m
tttjtaUgeiäijc verjchlosj uno nach sei
nein Belieoen daraus hervorgehen
lieg, o iMiid es tttt .Marcheniaal
aller Voller. Unser schüchternes
iu;6iuam brachte öle Pe.ta iue m
tiocHUiaji'v gelier, uno wir surzlen
lic aiich ine üiit'm hündhubeii. Tag
,eZ jer log.jch im! der Zerbrechlich,
kcit des Gwes zusammenhing, kam
uns nicht klar zum Bcioußtiem. Tie
ganze Sache war eben Vaters Be
reich und Geheimnis, und zufällig
Hot er uns den Lusammenhang nie
mals erklärt, während wir sonst all
unser Cpicleug verstehen mußten.
Ter rote schrank hmte auch Noas
von kzortiinatz , WimMlhutleln.
Giuz ein Pupxenkopf entzwei, so
latu i'tnüet dort drin fl:icij einen
Ersü',. War maa gut rerjest wor
den, so kam aus dem Echmnk ein
Geschenk zum Vorschein, und noch
lange, lange nach Weihnachten, wenn
kein Mensch mehr ebvaS Eüßcö hatte,
krümelte und dustete da in seltsam
achteckiger Schachtel prachtvoller Kö
nigsbcrger Marzipaii tnit'Nosenwasi
fergub und Früchten Früchten. .
wie nian sie eben als llmd gegessen
hat und im Leben nie wieder ißt,
Onkel .trügcr. VaterS bester Jugend
freund, mit dem er eigentlich a;,s
einander tvar, und der uns doch alle
lieb hatte, wie Mutter sagte, schickt?
alljährlich bis zu seinem Tode diesen
Tribut der Erinnerung, und zwar
uumcr ein bischen zu spät für da
Fest. ES reichte das auf die ersten
Jahre zurück, tu denen der Jungge.
Zelle am ueugegründeten Herd det
Eltern bei keiner frohen Feier hatte
fehlen dürfen, biS ihn irgend etwas
siir immer forttrieb. Ich habe die
Geschichte nie erfahren, mir darübet
nur fo meine Gedanken machm lön
ucn.
Alles, waS der rote Schrank ent.
hielt, war wundersam, fchinunenld
oder siijz für uns,5liiider.
- Vielleicht hatte sich in dem Marzi
pan, der jedes Jahr ohne ein Wort
eintraf und cbenfo fchiveigend emp.
fangen wurde, den die Eltern freund
lich ansahen, aber uns immer allein
! I v I I
MusteV -
Senden Sie 10c in Silber oder Brief'
marken für unseren nenesten Früh-jahrs-
nnd Sommer-1919 Kawloff, der
550 Muster enthalt von Damen-, Frän-lein-
und 5Nndorkleideril, treffende
nnd ansführlich Beschreibungen über
Damenschneidern und ebenfalls Winke
über Nadelarbeit, wovon über 30 ver
schiedene Muster von einfachen Stichen
illustriert sind. ' Allös sind ivertvolle
Winke für die Kleidennacherin. Dieser
Musterkatalog kann durch die Träger
der Täglichen Omaha Tribüne oder
durch die Post direkt von uns bezogen
werden. Kein Haushalt sollte ohne
einen solchen Musterkatalog sein. Nur
10 Cents. ,
5 Tägliche Gmaha Tribüne.
1!
m
-rrmrrrxr
Wie unterstutzt der Leser
mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm
seine deutsche Zeitung?
Nicht nur durch Abonnement auf dieselbe und
Anzeigen in derselben können Sie die deutsche
Zeitung unterstützen. Ein äußerst wirksames,
: - diel zu wenig beachtetes Mittel besteht in
Folgendem:
Kaufen Sie in erster Linke bei den Firmen,
welche ihr Geschäft in der de t s ch e n Zri
tnnq anzeigen nnd berufen Sie sich bei Ihre
Kinkänfen ans die Anzeige, welche Sie in der
d e t s ch t n Zkitnng gefunden habe.
$xii kostet Sie nichts und unö ist es von
großem Vorteil.
7 . Bestellzettel- -
. I
i Tligliche Omaha Tribune 0
I f?o I - sV .r.f.ll t ir, . 1
I :i;u5 einzige tagcotair in oeuifcyer Sprache
I im ganzen Westen I
. Abonukment?preife:
I Per Post, bei BlnaSbrzahlnng, rin Jahr Zff.kw
Per Post, bei Joranebezahknug vo zwei Jas,rkn........Zlkl.lX) !
l Prei, de, Wochrnblattck, 2.00 das Jahr bei Aoraukbczahlnng
Ort und Tatum,.,..,. ..........191..
I TZgliche Omaha Tribüuk, 1307 Howard Ttr.. Omalia. Nebr. !
i Werte vermi
Hiermit sende ich Jnen
Tägliche Omaha Tribüne. .
Warnt , , . ...
Pvftottike
&mt
.f 01
L
eilen liejjfit, elivaö matermtiileit,
u'iis auch für sie inö Gebiet einst er
'ebter Wuuderöinge gehörte. Nur
i-.ajj das Märchen einen trüben Aus '
.jouq gelilnumen hatte. ...
Z! i r g e n ds nimmt daö Recht
e-'"e schlechtere Stellung ein, a!S
Vorrechte herrschen.
I e d e O b st A r t bat ihre Miß
eiiie auszuweisen, mir die Zankäpfel
gedeihen immer gut. ;
Es ist oft eine große Torheit,
zu sagen, was man denkt, oft aber
auch eine große Kunst.
'Leuten, die sich um Allei
kümmern, sieht man in der Regel den
wenigsten Kummer an.
ES ist sonderbar, dass unS
d'.s Füße schwer werden, wenn unS
der Wein zu Kopfe steigt. ;
Gewisse Künstler müssen
den Geschmack deS Publikums erst,
verschlechtern, damit sie gefallen.
Wer dich lehtt, klug zu fein,
verdient' eine iinmc; wer dich die
Treue lehrt, verdient noch mehr.
Zu viel Neifeg epäck er
höht das Fahrgeld auf der Eisen
bahn: auf der Lebensreise auch.
ri
AKtalsg
'
...... für .... Monate für die
Slchtupgivoll,
.- . .
,,.,. ,
v w
"'i,r
1
m
kt .ii ,,. ,,-,,,,, f
!