Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 15, 1919, Image 1

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BY ORDER OF THE f-RESIDENT
A. S. BURLESON, POSTMASTEß-GENERAL
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-Nr. 256.
35. Jahrgang.
Omaha, Nob., Samstag, den 15. Mruar 1919.
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cr deutschen Rchnblik
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Uanzlee Scheiöemattn erklärt, öatz sich öle deutsche
2Zegierttng den Ansichten UWfons anschliejzt;
Kolonien zurückverlangt
Ans stände der Spartakusleute Überall unterdrückt
Tie Nationalversammlung.
Weimar. 15. Fcb. Am Dien,
tag ist die Nationalversammlung
wieder zusammengetreten. Philipp
Scheidcmann, Kanzler der . neuen
provisorischen Regierung, besprach
gestern in der Nationalvcrsamnilung
das Negicrungsprogramm und .re
dete demselben das Wort. Die un.
abhängigen Sozialistcn versuchten,
von Zeit zu Zeit den Redner durch
sarkastische Bemerkungen und höh.
nifches Gelächter zu unterbrechen;
die übrigen Dclegaten aber wiesen
die Ruhestörer in. die Schranken.
Tm größten Bcifallerzielte Scheide
mann, ls cr erklärte, daß die Re
gierung sich mit dem Programm dcö
Präsidenten Wilson euweritandcn cr
kläre. Auch wurden ihm lebhafte
Zurufe zuteil, als er die Entente
wegen der Zuruckbchaltung der deut
scken Kriegsgefangenen angriff. Ge
aen die Befürworter einer Minori.ikam zum Stillstand, weil unter den
tätsdiktatur ging er in scharfer Wei.
se vor; cr machte sie für alles Blut
vergießen in den ersten Tagen der
deutschen Revolution, verantwortlich, j
Scheidemann beinerkte in seiner
Rede, daß sich die Regierung auf
folgendes rieocnsprogramm ge
nigt habe: 1 .
Sofortiger Friedensabschluß.
Anerkennung des Programms des
Präsidenten Wilson. '
Ablehnung eines GewaltfricdenS.
Zurückerstattung der deutfchen Ko
lonien. s y,:- .;.
Sofortige Entlassung deutscher
Kriegsgefangener.
Mitgliedschaft der Völkerliga auf
gleichberechtigter Basis.
Gegenseitige Abrüstung.
Abschaffung dcr Gehcimdiploma
tie.
Bildung einer demokratischen deut,
sehen Arntrc.
Bei einer informellen Unterredimg
,Nlit amerikanischen ' unö englischen
Zeitungskorrespondenten erklärte der
vrovisorifche Präsident der deutschen
Republik, Ebert, daß Graf V-iistorff
kein Delegat zur Friedenskonferenz
sei: Deutschland plane die Errichtung
eines Volksheeres auf Gnind.allge.
meiner Dienstpslicht, und daß gegen
toärtig eine Komnuiston. anS Zentn
sten. Deniokraten und Sozialisten be!
stehend, mit der Ausarbeitung der
Einzelheiten des neuen Regierungs.
Programms beschäftigt sei. Der
Plan der Regierung gehe dahin, in
der Nationalversammlung eine Vor
laae einzubringen, durch welche die
Friedensstärke der deutschen Armee
auf 250,000 Mann festgesetzt wird.
Es' sei unbedinat nötig, die Landes!
grenzen gegen Angriffe zu schützen;
- . .'.- v.jr. . rr -..... on. '
er roiiroe jeooa) eine ßUHi'iuume v,
riistuna warm befürworten, da da
durch alle militärischen Maßnalnnen'stitution über den 1. der obigen
unnötig, gemacht würden. Ebert, Punkte für etwas unbestimmt. Ob
sagte ferne?, daß bereits Schritte ge!wohl sie meinen, daß ein einheitliches
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imx sind, um verschiedene JnouitricKoittmanag veaviiaingr it, yairen pe
, . . , ' f,a IsXI 4.!- -.,2V...-'. i:. ...S.,rF...
f Zweige zu sozialisieren? , dieses gilt
besonders von dein monopolisierten
; Großgcschäft. Tie Nahrungsmittel
' läge in Teutschland, so sagte cr, sei
traurig, dazu kommt, daß es Deutsch
' ": land au Bargeld gebricht, um Nah.
, rungSmittcl aus dem Auslande be
ziehen zu können.
; Während Herr Tavid nach der
I Wahl Ederts zum teniporären Prä
, sidenten seine dramatische Ansprache
hielt, wurde er von einer den un ste. Es fragt sich nur, wie die einzel-
alWnainen Socialisten angchörigen'ncii Punkte auSzulcgen sind.
Telcgatin beständig unterbrochen.
l'on allen Seiten erschollen entrüstete
Zurufe und Zurechtweisungen, aber
i;c rabiate Person ließ sich durch die
Lrtrüttung d:s' ganzen Hauses nicht
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me maazen. ;.)W i ciuc, niurnot' ron cer uciniuuvii ,immiiiuiuu
. ... . , . .... m r i nr-T.tj. i. t: t.'.. r. .
3iinuue urcrloittc Den aiconcr, vis
v'i mcn 'larleigcnoüen cnoiicu ge
lang, sie wenigstens zeitweilig zurj
ZkZuhe zu bringen. Herr Tavid schloß!
feine, Rede, indem cr von der unge
.'uren Verantwortung, die Ebert auf
' nx: Tckl'iltern nehmen müsse, von
'"ii bcem Eharatter und unwan
I v'cr Treue wrach. Nach der
1 rr.ch das Haus in stürmische.
. ,) sl.'.Mltcnt? Jiibe'ruse auZ.
; ui, wlibrei'.d der Ansprache
'!" n-t gel'N'Ztem. .Zaup! und
i'.Xwr.iin Uixv.x da.
,5lravalle der Cpartakuölcnte.
, Kopenhagen, 15. Fcb. Deutsche
Negicrungstruppcn haben Erfurt be
seht und die dortigen Spartakuslcu,
te entwaffnet. So lauten hier ein
getroffene Nachrichten- Es heisst, dafz
SpartakuZlmte das Gesängnis zu
Wesel am Rhein geöffnet und die In
fassen befreit haben. In Berlin
sollen sich die streikenden Handlungs
dienet Ausschreitungen zu Schulden
kommen lassen, und die Polizei hat
eingegriffen. Viele grpsze Geschäfte
haben sich gezwungen gesehen, zu
schließen. In Vrcölau versuchten
Spartakcr, gefangen gescjzte Genossen
aus dem Gefängnis zu befreien ; es
wurde Militär aufgeboten und 10
Spartalcr sind in dein Straßen
kämpf gefallen.
Berlin, 13. Mi. (Verzögert.)
Tie deutsche Offensive gegen die Po.
lert in der Umgegend von Bromberg
dmtschen Soldaten politische Streitig,
ketten ausgebrochen waren. So wird
heute hier gemeldet. I
Tanzkg sucht , Schutz nach.
Berlin, 15. Fcb. Die Eisen
bahnverwalwng n: Danzig hat der
Regierung mitgeteilt, die Militarbo
Horden seien nicht in der Lage, die
nötigen Truppen zu stellen, um den
ersten drei Schiffen, welche in der
nächsten Woche mit ' Lebensmitteln
für die Polen im Hasen von Danzig
einlaufen werden, genügend Schutz
zu- gewähren. Der Truppenbefehls
Haber hatte deshalb gebeten, daß
amerikanische Soldaten gesandt wer
den Zollten, das wurde jedoch verwei
gert, weil Deutschland' verpflichtet
sei, für jeglichen Schaden selbst auf
zukommen. Infolgedessen wird die
ganze Eisenbahnstrecke von , Danzig
bis zur polnischen Grenze militärisch
besetzt werden müssen und die Ei
seiibahnverwaltung hat nun die Re
gierung in Berlin ersucht, genügend
Truppen zur Verfügung zu stellen. ,
Die völkerliga vor dem
ver. Staaten Senate
Washington. 15. Feb.
Eine
Diskussion über die Völkerliga, be
sonders ihre Konstitution, wird jeden
Augenblick im Senate erwartet- Sie
wird sich um 3 Punkte drehen:
7. Wer soll Heer und Marine der
Liga kommandieren
2. Wer bestimmt Stärke von Heer
und Marine der Ver. Staaten?. '
3. Auslegung und Anwendung
öcr-siontittition.
Die Diskussion will keineswegs
kritisieren. Wenigstens nicht aus
schließlich! Viele Senatoren wollen
r:jr 5k,i!v
cuiiuuj uiuniuuv.
Manche Senatoren halte,: die Kon
gern dies ausdrücklich ausgesprochen
gehabt.
Ueber den 2. Punkt sind manche
bedenklich, mehr noch sind skeptisch.
Man weiß nicht, wie das cim!rikani.
sche Volk es aufnehmen wird und ist
dcr Ansicht, die Bestmummg über
Stärke von Heer und Marine solle
ihm und nicht einemFremden über,
lassen bleiben. .
Der 3. Punkt gilt als der wichtig
Scnatorcn Lewis, Jll., und Hitch
cock, Ncbr., nennen die Liga einen
großen Erfolg- Und da Präsident
Wilson auf Jahre hinaus an ihrer
Spitze stehen wird, furchten sie nwiiS
. V .- 1 . ?:s,,,t,,ks;4,
ver iüten Wen, ww ic iju
yano:?avk muos.
- Beide Senatoren haben seit Ein
tresen der Tepcschen die Konstitution
eifrig studiert. . Beide sind bereit.
sobald eine Diskussion im '2mat cr.
öffnet wird, Rede und Antwort zu
stehen.
Wc:-n wen wm Gerechiigk.'iten
und Fr-heitcn redet, soll mau d'.lrch.
niS r,;A;t von Gercckiigke-t und Frei
lzc-.t sprachen, heißt ti in 3cuntcs
Spegphe, ......
Cinz-lheiten über LiMechts
und Rosa Lllmburgs Tod
Tu erste Postbnicht darüber soeben', Rosa Luzeinburg sei bereits erfolgt.
hier eingetroffen.
(Aus der Neuen Züricher Zeitung"
vom 17. Januar.)
Berlin, 16. Jan. (Wolff.)
Ueber die Erschießung Liebknechts
beim Fluchtversuch und üb die Tö
tung der Rosa Luxenchurg auf der
Fahrt zum Untersuchungsgefängnis
erhalten wir voin Stäbe der Garde,
kavallcrie der Schützendivision fol.
gcndcn Bericht: Mittwoch hegen 9
Uhr abends wurde der durch Wach
niannschaften der Wilmersdorfer
Bürgerwehr in Wilmcrsdorf in der
Mannheimstraße 43 vorläufig fest-
genommene Liebknecht und die gegen
10 Uhr gleichfalls vorläufig festgo'Zclt m Äorwyrens uno ser ,'in
noinmcne Rosa Luxemburg beim fahrt hatte sich aber eine zahlreiche
Stäbe der Gardekavallerie der ,
Schützendivision eingeliefert. Nach
kurzer Vernehmung der vorläufig
Fcstgcnominencn zur Feststellung ih
rer Personalien wurde Liebknecht er
öffnet, daß er weiterhin vorläufig als
verhastet angesehen werde und auf
Anordnung der vorgesetzten Dienst
stelle in das Moabiter Gefängnis gc
schafft würde, wo die weitere Ver
fügung über ihn durch die Reichsre
gicnlng zu treffen iei. Die Nachricht
vow der Verhaftung und von dem
Aufenthaltsort der Stosa Lurcniburg
hatte sich schnell in der Umgebung des
Hotels verbreitet. Tie Folge davon
war, .das? Mi eine aroke Menlckcn..
menge vor dem Edenhotel ansam.
weite. Teile des Publikums dran
gen sogar bis in die Halle des Hotels
ein. Von der Schützendivision erhielt
der Fuhrer der m Aussicht genom
menen Vegleitungsmannfchaftcn den
ausdrücklichen Befehl, von der Menge
unbemerkt Liebknecht durch einen
Seitengang aus dem Hause zu schaf
fen und ihn ' im Dicnstauto nach
Moabit zu bringen. ,Dcr Führer
machte Liebknecht ausdrücklich dar
auf aufmerksam, daß er bei einem
Fluchtversuch von dcr Waffe Ge
brauch machen würde. Inzwischen
hatte sich aber bereits auf dem Sei
tenauhgange eine zahlreiche Mcn
schenmcnge angesammelt, so daß es
der Begleitmannschaft nur mühsam
gelang, sich einen Weg zu bahnen.
Unbekannter schlug Liebknecht.
Als Liebknecht und die Begleit
Mannschaft sodann im Dienstwagen
Platz genommen hatten und der Wa
gm im Begriffe war. abzufahren, er
hielt Liebknecht aus der den. Wagen
umgebenden Menge von hinten von
einem unbekannten Täter einen wuch
tigen Schlag über den Kopf,' wodurch
er eine stark blutende Kopfverletzung
davontrug. Der Führer der Begleit
Mannschaft ließ darauf das Auto so
schnell wie möglich anlaufen, um
Liebknecht vor der Menge zu schützen.
Zur Vermeidung von Aufsehen wähl
te der Führer dcr Begleitmannschaft
einen Umweg durch den Tiergarten
nach Moabit. ,
Liebknecht stach mit Messer.
Am .Neuen See blieb der Kraft
wagen, dcr offenbar durch fein schnel
leS Anfahren in Anordnung geraten
war, stehen. Als auf Befragen dcr
Wagenführer nunmehr mitteilte, daß
die Herstellung der Maschine einigei
Zeit erfordern wurde, fragte der
Führer der Begleitmannschaft (wie
schon kurz gemeldet) Liebknecht, ob er
sich kräftig genug suhle, die Char
lottenburgcrstraßc ' zu Fuß zu crrei
chcu. Hierbei leitete ihn die Absicht,
sich eines Mietwagens zu bedienen,
falls der Dienstwagen nicht wieder
fahrbar gemacht werden könne. Als
sich die Begleitmannschaft etwa 50
Meter vom Wagen entfernt hatte,
machte sich Liebknecht von ihnen los
und rannte, in dcr Richtung nach
Berlin davon. Ein Begleitmann
wollte ihn halten, crhielt aber von
LiMnecht einen Messerstich in die 'dann wieder nach Frankreich zurück
s rsl Liebknecht auf, kehren wird, hat er folgendes Pro
nichrfaches Anrufen nicht stehen blieb.
schgsz mehrere Leute dcr Bcglcit
mnschaft hintcr ihm lct. Einige
Augenblicke später stürzte Liebknecht
-mnmcn , to0t anscheinend so
or 0.
i 1
Menge gegen Rosa Luxemburg.
Auf Befehl bet Schützendivision
wurde etwa gegen 10 Uhr den Be
gleitumnnschaften der Befehl erteilt,
Rosa Luxemburg in das Unter su
chungsgefangnis überzuführen. Da
sich liegen des Abtransportes 5urch
den Scitenausgang gerade dort eine
gn' Mcnsckrnmenae angesammelt
hatte, versuchte bec Führer her Be
g!k!kn!annschast, d,e Menge dadurch
zu zn-umim, diR er mit lauter
ciirnntf rief, der LbtranZxort der
Der Führer ließ das Automobil ab
fahren und erteilte dem Wagenführer
zur weiteren Jrceführung der Menge
den Befehl nach Hause zu fähren. Der
Wagen fuhr dann nüt einein Umweg
an der Steifer Wilhelm Gedächtnis
kirche vorbei und wieder zurück an
den Hauptausgang des Hotels. Zur
Zeit des Vorfahrens war der Haupt
cingang menschenleer. Der Führer
der Begleitmannschaft forderte die im
Zimmer des ersten Stockes befindliche
Rosa Luxemburg auf. ihm schnell
nach dem Wagen zu folgen. Er gmg
selbst zu ihrem Schutze vor ihr her.
während die, Begleitmannschaft sie
schützend umringte- , Während der
Menschenmenge vor oem $otci ange
sammelt. Tie Menge nahm eine
drohende Haltung gegen Rosa Lu
rcmburg ein. Man vernahm Ver
wünschungen, und es wurde mehr
fach der Versuch gemacht, gegen Frau
Luxemburg tätlich zu werden.
Verhaftete bewus'tlos.
Der Begleitmannschaft gelang es.
die Frau bis zum Wagen zu bringen
und den Eingang ieS Wagens frei
zu halten. Da sich aber auch auf dcr
Straße eine ernste Ansammlung von
Menschen zeigte, die gleichfalls auf
den Wagen eindrangen, - befand sich
die Begleitmannschaft vorübergehend
in einem erregten Menschenknäucl
und wurde auseinander , getrieben,
In dem gleichen Augenblicke schlug
die Menschenmenge auf Roia ein.
Diese wurde von dem Führer dcr Be
gleitmannschaft aufgefangen und be
wußtlos von ihm und seinen Leuten
in den Wagen gebracht. Rosa Lu
xemburg lag halb zurückgelehnt im
Vordersitz des Wagens. AIs sich
nunmehr der Wagen in Bewegung
setzte, sprang plötzlich ein Mann auf
das Trittbrett und gab auf Rosa
Luxemburg einen Pistolenichu ab,
Auf Befehl des Führers dcr Begleit.
Mannschaft versuchte dcr Wagen dav
aufhin schnell am Kurfürstendamm in
der Richtung Berlin vorüberzufahren.
wurde aber in dcr Nähe des Kanals
plötzlich durch Haltcrufe zum Anhab
ten gebracht. In dcr Annahme, daß
es sich um eine kontrollierende Pa
trouille handle, hielt der Wagen
führer. , - .
Nisse Rosa Luxemburg aus dem
Wagen.
In diesem Augenblick drängte sich
eine zahlreiche Mönge an den Wagen
heran, sprang auf das Trittbrett und
zerrte unter dem Rufe: Das ist die
Rosa!" den Körper der Frau aus
dem Wagen. Die Menge verschwand
mit ihr in der Dunkelheit. Es ist an
zunehmen, daß die Leute, die das
Auto zum Anhalten brachten, aus dcr
vor dein Edenhotel versammelten
Menge stammten. Da sich dcr Kraft,
wagen vom Hotel nur langsam hatte
in Bewegung setzen können, war es
dm Leuten möglich, ihm voraus zu
eilen und ihm den Weg zu verlegen.
Eine gerichtliche Untersuchung ist in
beiden Fällen eingeleitet- Von zu
ständiger Stelle wird uns zur Tötung
Liebknechts und dcr Rosa Luxemvurg
mitgeteilt: Das Verschulden wird m
strengster Weise geahndet. - Die
Transportniannschaften sind festge
nommcn. ..' ,
Ver Präsident wirö
viel 7lrbc!t vorfinden
Waikiiiigton, 15. Febr. Bei sei
ner :;ninn.ir von. ranirciaz nnro
pst) Praiioem Wttion loiorr in die
Arbeit stürzen, denn er hat vieles
zu erledigen. In dcr einen Woche,
die er in Amerika verweilen und
i'ieii-..L o.'.s."... f.:.,-!. n
aramm zu erledigen:
Gesuch an den Kongreß, die Bil
dung der Völkerliga gutzuheißen.
Konferenz mit den Gouverneuren,
den Beschäftigungslosen Arbeit zu
verschaffen
Konfercnz mit den Arbeitcrfüh
rern betreffs Organisation des nach
sten Kongresses.
Erne'nnng des Nachfolgers des
Gcnerel'BundesaMvaltS Gregory.
Eriunnung dcs Nachfolgers des
Bojlchafters Sharp in Paris.
Unterzeichnung der Steuervor
läge.
Auch bat er eine Mae Ernennnn
gen für weniger wichtige Aeniter zu
n'ctien.
Emv'nng der zuruckgeketzrien
ZZanlZ in Washumzon,
Uapitslbittw
Senat beraten
Taö Hans nimmt die Vorlage an,
das Trage religiöser Gewänder
in Schulen verbietet. Tie rote
Fahne wurde vom Haus verbo
te. Eine Vorlage gegen Tanz
vergnügen am Sonntag.
Lincoln) Neb., 15.- Feb. Die
Hausrolle S!o. 3, die Vorlage für
den Bau eines neuen Staatskapi
tols, wurde Freitag von: Staatöse.
nat zmn ersten nial debattiert und
trotz heftiger Angriffe und Versuche
von den Scnatorcn Bradstrctt, Ero
nin und Hoagland. dieselbe zu amen
dicren. in' ihrer ursprünglichen Form
gutgeheißen.
Das Haus hat die vom Abgcord
neten Verka eingereichte Vorlage,
worin die rote Fahne als anarchisti
sches Abzeichen verboten wird, mit
großer Mehrheit angenoinmcn. 9wr
Porter, von Douglas Eounty, ein
srühcrcr Sozialist, sprach , dagegen.
Porter sagte, die rote Fahne sei die
Fahne der sozialistischen Partei, die
der Mehrheit nach aus loyalen Bür
gern zusammengesetzt fei. Man soll
te unloyaie Worte und Handlungen
Erbieten und bestrafen, nicht aber
eine Partcifahne. Ucbrigcns wür.
den die Leute, wenn die Fahne ver
Voten wäre, rote Kravatten oder Wc
sten usiv. twgen.
Der Abgeordnete Revnolds von
Douglas Eountl? entschuldigte die
Omaha Delegation, daß ein Mit
glied darunter sei. das für die Rote
Fahne spräche. Daraufhin erklärte
Porter abermals seinen Standpunkt
unter großem Tumult.
Vorher hatte Richter Verka, der
Vater der Vorlage, unter donnern
dem Applaus des Hauses eine pa
triotische Rede gehalten, worin er, die
Annahme seiner Vorlage forderte.
Er sagte, die Annahme der Vorlage
unterstütze . die Regierung gegen die
Umtriebe des Bolschewismus und
des Anarchismus.
Die sogenannte Code Bill" des
Gouv. McKelvie, die die Staats
Verwaltung zentralisiert, wurde im
Haus besprochen, : Ein Spczialko
mitee wurde ernannt, sich mit derscl
ben zu befassen. Das Komitee besteht
aus folgenden Abgeordneten: Jeni
fon. Vorsitzer? Reynolds, Larson.
Mears. I. Neid Green, Artell. Wil
lims, Hostettler, Hardin, Snow und
Rodinan. " .
Hausrolle No. 200, eingereicht
von Crozier von Palk Eounty. die
Tanzvergnügen an Sonntagen ver
bietet, kam auch zur Sprache und im
Verlaufe der Debatte wurde von ei
nigeu Abgeordneten behauptet, daß
Omaha nicht allein schlechte Bewoh
ner habe, sondern auch viele andere
Städte des Staates. So behauptete
Crozier, daß viele Leute aus dem
frommen Lincoln in die Landorte
kamen, uin den Sonntagötänzcn bc:
zuwohnen. Diesem Umfug wolle er
ein Ende machen. Tcr Abgeordnete
McLellan aus Grand Island sagte,
auch in feiner Stadt würde in dieser
Hinsicht viel gesündigt und er sei
bereit diese Sünde ausrotten zu hel
fen. , )
Das Haus hat die Vorlage ein
stimmig angenommen, die das Tra
gen von religiösen Gewändern sei.
tens Lehrer dcr öffentlichen Schulen
verbietet. Die Vorlage war von
Andersoil von Knox Countq einge
reicht worden und richtet sich gegen
die Nonnen, die in einer rein katho
tischen -Kolonie in Ccdar Eounty in
einer öffentlichen Schule lehren.
Die Vorlage wiude vor ihrer An.
nähme so abgeändert, daß Lehrer
Abzeichen, oder Knöpfe, die andcu.
ten, daß sie Mitglieder gewisser Ver
einigilna.cn sind, tragen dürfen. Lo
genabzeichcn dürfen also getragen
werden, religiöse ök'wänder nielit.
Der Abgeordnete Sturdevaut drückte
die Ansicht aus, daß die Vorlage
nicht weit genug ginge- Auf die
moderne anstößige Frauenkleidung
anspielend, sagte er: ...Ich bin der
Ansicht, daß einige unsrer Lehrerin
ncn gehalten werden sollten, ihre .
Oberkleidcr etwas zu erhohen und
ihre Rockschösse etwas zu vcrlän
gern."
Das HauS hat einstimmig . eine
Resolution des Abgeordneten Wild
man von Fork angenommen, die der
Idee widerspricht daß die Ver.
Staaten den Alliierten ihre Schul
den schenken sollen.
Gouv. MeMvie gab Freitag
Abend ollen Staatsbeamten einen
Empfang in der Gestalt einer Va
lentine.Partg. '
Tas bolländische Sprichwort: Ein
streitiüchnger Hund laust meist mit
zerrissenen Obren, scheint in gemis
sen Teilen Europas immer noch we
jiia btlaniii zu ein.
ZZrffldcnt
berM
Er hat heute auf dem George Washington öl:
Uückkehr nach Amerika angetreten; präli
mmarfrieöe kommt zunächst aufs Sapet
Die ökonomische age der Welt bedingt dieses
Brest, 15. Feb. Präsident
Wilson hat sich heute um 11:15 Uhr
vormittags auf dem Dampfer George
Washington nach den Ver. Staaten
eingeschifft.
Bei Unterbreitung der Konstitution
dcr Völkerliga m dcr Fnedenskonfe
renz sagte Herr Wilson unter ande.
rein: Mit der Annexion hilfloser
Völker find wir fertig; deren Hilflo
figkeit zwingt uns, etwas für sie zu
tun." i .
Ueber Artikel 10, die Vevormun
dung gewisser Kolonien betreffend,
sagte er: Hierüber haben wir uns
längere Zeit die Köpfe zerbrochen,
bis wir zu einem Resultat kamen."
Ter Präliminarfriede.
Paris, 15- Feb. (Von Fred S.
Ferguson, Korrespondent der United
Preß.) -7- Jetzt, da das Zustandekoin
men der Völkerliga temporär ein
überwundener Standpunkt ist, richten
die Friedensdelegaten heute ihr Au
genmcrk auf , das Zustaudekonuncn
des Präliminarfriedens mit Deutsch
land, wodurch die allgemeine Abrü
stung erfolgt und die Geschäfte , in
dcr ganzen Welt wieder normal
werden. Alls Dclegaten sind sich
dann einig, daß dieses Problem das
wichtigste ist, womit sie sich zu Besas
sen haben. ; '
Die Räder des Weltgetriebes sind
ins Stocken geraten; überall warten
Industrien auf die Unterzeichnung
des Friedcnsvertrages, und die im
mcr mehr um sich greifende Unrast
und Ungewißheit m vielen Landern
kann direkt auf die wirtschaftliche
Lage zurückgeführt werden. r
Halboffiziclle Berichte auS Deutsch
land lassen erkennen, daß in jenem
Lande genug Nahrungsmittel bis
zum März vorhanden sind; vor Ju
m aber u,t auf die neue Ernte nicht
zu rechnen. In der Zwischenzeit
wird die Bevölkerung am Huugerlu
che nagen und man kann' sich aus
schlimme Zustande, Unruhen und der
gleichen gefaßt machen, falls nicht
Schritte getan werden, der Lage zu
begegnen. Durch die Herstellung
eines Präliminarfriedens, der mit
Leichtigkeit geschaffen werden kann.
würde man der Lage der Dinge eine
aünitiae Wendung geben. Die nun.
tärische Frage könnte dadurch erledigt
werden, daß man das deutsche Heer
auf Fricdmsitärke stellt. Die Alluev
ten könnten sich darüber schlüssig
werde, eine wie hohe Kriegsentschä
digung Deutschland zu zahlen hat,
und wie die Zahlungen zu machen
sind; und die zu zahlenden Gelder
sollen laut Uebereinkommen an die
interessierten Nationen fallen. Nach
dem diese Frage erledigt, kann die
ökonomische Frage in Erwägung'ge
zogen und festgestellt werden, bis zu
welchem Grade die Blockade gehoben
UM STATES F00D ADMINISTRATION
FEDERAL FOOD .ADMINISTRATION FOR NEBKASKA
GURDON W. WATTLES'
Omaha, Zschr., Fcbruary 10, 1519.
Publisher Omaha Tribune,
130709 Howard St, Omaha, Neb. . ,
Dcar Sir: .
The ciosing o the osiiices of the Federal Food AdmlnistratSon
for Nebraska and k the activities, would not be complete without
an expression of appreciation to the patriotic editors of the uewts
papers of Nebraska.
The Nebraska Federal Food Administration ha been a success
ful organization results have proven that indisputably, but its buc
cess haa been due in a very large measure, to the nnceasinj and
patriotic endeavora of the newspapers. Never in the history of
rewspapers has there been such unanimons and spontaneous support
to any proposition as that given th Food Administration.
Yon have roade fö'ssible the ultirnate success vhich has been
to the undenied adtitage of Nebraska.
Verrnit us to extend our sincere thanka and appreciation, and
to insure you that this organization is not unmindM nor unappre
ciative of thee etTorts.
With kindfst Tcgardn, and wishing yoa pontinued micc?, I am
, Yours incerely,
WÜM
FrMeii
werden soll. In gewissen offiziellen
Kreisen wird angedeutet, daß unter
den neuen Waffenstillstandsbedingun
gen ein Programm wie das obige
arrangiert werden wird. Vlarschall
Foch wird nächsten Montag die deut
sche Kommission in Trier mit den Be
dingungen bekannt machen. . Bei
Durchfuhmng dieses PrograimuZ
werden der kürzlich gebildete Obersts
Wirtschaftsrat dcr Alliierten und der
Oberste Kriegsrat Hand in Hano ai
beiten, und ( es wird erwartet, daß
die neuen an Deutschland gerichteten
Forderungen schließlich in einen Prä
liminarfnedcn auslauscn werdeil.
Frankreich ist es. das sich wcigcrt
Srtit rt-i-f TOMtffi&TVmS mt&sTtMtWfn
yt.ii . uns jntnju.j. v-iwyi-
wirtschaftlichen Druck zu schwächei:;
es fürchtet, daß Deutschland unbe
dingt ökonomische Vorteile erwachen
würden, sollte nian demselben gestat
ten, eine Menge Rohmaterial einzu
führen. Auch wollen die Manzoen
nicht, daß die; DcuMM Geld nn
Interesse ihrer Industrie ausgeben;
dasselbe sollte . zur Äczaytung r'l
Schmerzensgeldern, vcrwcuoct wer
den.
Murdock empfiehlt
. Uontrolle der paexv
Washington, 15. Fe!
,n
Zictor
Murdock, ein Mitglied der . Bund
p.
Handels'Kommission, erzählte denk
Hauskomitce heute, öatz er turaittv
die fünf großen Packe? hätten eine
zu groize Machrircuung erworoen,
als das . selbst die Bundesregierung
ihnen, etwas anhaben könnte. Selbst
Herbert Hoovcr hätte nicht nach
Chicago hinein reichen" können, um
Hand an einen großen Uebeltätce
zu legen, er hätte sich damit be
gnügcn müssen, einem der kleineren
die Konzezston zu emzyen. Wicie
Aussagen folgten der andern, daß
gewisse Tatfachen dem Justizdcpar
tement überantwortet seien, und daß
Verhandlungen unter dem Anti
Tnist-Äcsisbe resultieren' würden.
Zum Schlüsse befürwortete Mur
dock R?gierungskontrolle und Regn
licrung dcr Flcisch.Jndustrie. Nach
seiner Ansicht sei diese genau so gut
möglich wie die anderer Geschäfts
Zweige.
Wetterbericht.
Für Omaha u. .Umgegend : Schön
heute , abend und Sonntag, etwas
wärmer am Sonntag.
Für Ncbr.: Schön heute abend;
unbeständig Sonntag; etwas wärnier
im westlichen Teil heute abend und
im östlichen Teil am Sonntag.
Für Iowa: Allgemein schön heu.
te abend und Sonntag.
V. PARr.ISH,
Direktor of
l'A-v. ati.iin.
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